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1. Leitfaden der Geschichte für Mittel-, Töchter- und Fortbildungsschulen und die Oberklassen der Bürger- und gehobenen Volksschulen - S. 40

1881 - Harburg an der Elbe : Elkan
— 40 — sie, den Herzog an der Spitze, auf den Feind ein. Vor der Schlacht suchte man aus dem Fluge der Vögel, dem Wiehern der Rosse, durch Los oder Zweikampf den Ausgang zu erfahren; nach dem Siege wurden den Göttern Opfer dargebracht. Zuweilen nahmen die Frauen am Kampfe teil; für den Mann war der Tod in der Schlacht der einzig ehrenvolle. — e. In allen deutschen Stämmen geschah es, wenn kein gemeinschaftlicher Kampf den ganzen Heerbann ins Feld rief, daß die waffenfrohe Jugend unter selbsterkornen Führern auf Kampf und Beute auszog. Die Treue dieser Gefolgschaften konnte nur der Tod lösen. Zuweilen ließen sie sich in dem erkämpften Gebiet nieder; dann ernannte der Heerführer seine Getreuen zu Gaugrafen, er selber aber führte den Herzogs-, auch wohl Königsnamen. §. 64. Religion. Die alten Deutschen beteten vor allem die Naturkräfte an, welche sie sich als Personen vorstellten, a. Die wichtigsten Götter (Äsen) waren: 1) Wodan oder Odin, der Gott des Himmels, der Schöpfer und Lenker der Welt, der Vater der Götter und Menschen, oben in Asaheim thronend. Ihm war geheiligt der Wodanstag (Mittwoch), Pferd, Wolf, Rabe und Esche. — 2) Donar oder Thor, der Gott der Naturkräfte, des. des Donners. Heilig: der Donnerstag, die Eiche. Waffe: Hammer. — 3) Ziu, d. G. des Krieges. Heilig: der Dienstag. Waffe: Schwert. — Die wichtigsten Göttinnen: 1) Hertha oder Frigga, Wodans Gemahlin, die Götter- und Erdenmutter, auch Holda (Frau Holle) und Bertha genannt und auf Rügen verehrt. 2) Freya, die Schwester Freyrs, die Göttin der Liebe und Schönheit. Heilig: der Freitag. Zeichen: der Wagen. 3) Hel, die Göttin der Unterwelt.*) — Diese Gottheiten wurden in heiligen Wäldern oder unter einzelnen mächtigen Eichen verehrt (Donarseiche bei Fritzlar, Jrminsul im Teutoburger Walde); im Norbert wurden ihnen später auch Tempel errichtet. Man opferte ihnen Pferde und andere Haustiere, zuweilen Kriegsgefangene und Sklaven, im Hause auch Früchte, Blumen und Getränke. An hochheiligen Tagen zog man mit dem Zeichen der Götter (Wagen, Schiff) in festlichem Zuge um die Marken. — b. Zwischen den Göttern und Menschen standen in der Mitte: 1) die Riesen, die drei Nornen oder Schicksalsgöttinnen, die Walkhren oder Schlachtenjungfrauen; 2) die guten oder Lichtelfen, in der Himmelsbläue wohnend; die bösen oder Schwarzelfen: Zwerge und Kobolde, Nixen und *) Andere Götter: 1) Fro (b. i. der „Herr") od. Freyr, der G. des Frühlings und Glücks, der Gebieter der lichten Elfen. Heilig: die Jnlzeit — 14 Tage nach Winters Anfang (Weihnachten — zu den geweihten Nachten. Dem Fro dienen = frohnen). Sein Zeichen: das Schiff. 2) Balder, der G. der Sonne mtb der Schönheit. Heilig: der Balbrian. 3) Braga, der G. der Dicht-, Gesangs- und Rebekunst. 4) Forsete, der G. der Gerechtigkeit. Berühmtes Heiligtum auf Helgolaub. 5) Loki, der G. des Feuers und des Bösen, im Norbert in der Unterwelt (Nebelheim) toohnenb. — Göttinnen: 1) Iduna, Bragas Gattin, die G. der Jngeub. 2) O st ei' a, die G. der Frühlingssonne. Heilig: die Frühlings- ob. Osterzeit. 3) Saga, die G. der Geschichte. — Einige von diesen Gottheiten sind vielleichr nnr in Skandinavien verehrt worden; wir kennen sie namentlich aus der ums Jahr 900 gebicbtcten islänbischen Ebba.

2. Leitfaden der Geschichte für Mittel-, Töchter- und Fortbildungsschulen und die Oberklassen der Bürger- und gehobenen Volksschulen - S. 6

1881 - Harburg an der Elbe : Elkan
800 Psammetich zum Alleinherrscher. Er eroberte die Städte der Philister und kämpfte in Syrien; weil er aber die fremden Söldner begünstigte, wanderten über 200 000 Mann der Kriegerkaste nach Aethiopien aus. Gegen seinen Nachfolger Necho verlor König Josias von Jerusalem bei Megiddo Schlacht und Leben. — Der letzte glückliche Herrscher war Amasis, der den Fremden freie Religionsübung gestattete (Gastfreund, des Polykrätes). f- Im Jahre 525 wurde Ägypten von dem persischen Könige Kambyses und 333 von Alexander d. Gr. erobert. Die von dem letzteren erbaute Stadt Alexandria war lange Zeit ein Hauptsitz der morgenländischen Bildung. Phönizier. §. 14. a. Die Phönizier wohnten in dem gesegneten schmalen Landstriche, der zwischen dem Libanon und dem Mittelmeere, nordwestlich von Kanaan, liegt. Ihre berühmtesten Städte waren Tyrus und Sidon. Der Fischfang machte sie frühe mit dem Meere vertraut; Handel und Schiffahrt wurden ihre vorzüglichste Beschäftigung. Auf den Küsten und Inseln des Mittelmeeres gründeten sie zahlreiche Pflanzstädte (Kolonien); die bedeutendsten wurden Karthago in Afrika und Gades (Cadix) im silberreichen Südspanien. — Aus England brachten ihre Schiffe Zinn, von der deutschen Küste Bernstein, aus Spanien edle Metalle, Häute und Wolle, aus Ägypten Getreide und Baumwolle. Palästina lieferte gegen Tuch- und Metallwaren: Weizen, Honig, Wein, Del, Balsam: daneben stellte es zahlreiche Lohnarbeiter. Von Ezeongeber am roten Meere fuhren sie nach Arabien und Indien, um Edelsteine, Gold, Silber, Elfenbein, Ebenholz, Spezereien, Affen und Pfauen zu holen. Ihre Karawanen zogen nach Assyrien, Babylonien und Medien; aus Armenien tauschten sie Kupfer, Pferde und Sklaven ein. — b. Die Phönizier erfanden die Glasbereitung, die Purpurfärberei, die Schiffbaukunst und die gestempelten Münzen. Die Weberei, der Bergbau, der Guß und die Verarbeitung der Metalle, die Anfertigung künstlicher Holz- und Elsenbeinwaren standen in hoher Blüte; ihre Palast-, Tempel- und Uferbauten erregten die Bewunderung der Fremden. Sie vervollkommneten die Buchstabenschrift und erweiterten die Kenntnis von der Erde durch ihre Handelsreisen. Auf Veranlassung des Königs Necho von Ägypten haben phönizische Schiffer vom roten Meere aus Afrika umsegelt. c. Die Religion der Phönizier stammte zum Teil aus Babylou. Als höchste Götter wurden verehrt: 1) Baal, der Bel der Babylonier; 2) Äschern, die babylonische Baltis; 3) Moloch, der schreckliche Gott des Feuers und der Sonnenglut, dem man Kinder und Jünglinge als Opfer auf die glühenden Arme legte; 4) Astarte, die keusche Mondgöttin; 5) Adonis, der jugendliche Gott des Frühlings, dessen Tod nach jeder Zerstörung der blühenden Pflanzenwelt betrauert wurde. f §. 15. a. Die phönizischen Städte waren anfangs Freistaaten, die ihre gemeinsamen Angelegenheiten durch Abgesandte ordneten; später wurden sie von Königen regiert. Hiram, der Zeitgenosse Salamos, grün-1000 bete Neutyrus auf einer Felseninsel, verband diese mit dem Festlande durch einen Damm und umgab sie mit unübersteiglichen Mauern. Unter ihm erlangte Phönizien seine höchste Blüte; sein Handel war Welthandel. —

3. Leitfaden der Geschichte für Mittel-, Töchter- und Fortbildungsschulen und die Oberklassen der Bürger- und gehobenen Volksschulen - S. 11

1881 - Harburg an der Elbe : Elkan
— 11 — Gott des Meeres (Zeichen: Dreizack); Albes (Hades) oder Pluto, der Gott der Unterwelt. 3. Die Schwestern des Zeus: L. Here oder Juno, zugleich seine Gemahlin, die Königin des Himmels; b. Hestia oder Vesta, die Schutzgöttin des Hauses und der Familie, und c. Demeter oder Ceres, die Göttin des Ackerbaues. 4. Die Söhne des Zeus: a. Apollo, d. G. der Künste und der Weissagung, als Sonnengott auch Titan, Helios und Phöbus genannt; b. Ares oder Mars, d. G. des Krieges; c. Heph ästos oder Vulkan, d. G. des Feuers (seine Schmiede im Aetna); d. Hermes oder Merkur, der Götterbote und Beschützer des Handels, und e. Dionysos oder Bacchus, d. G. des Weines. 5. Die Töchter des Zeus; a. Pallas Athene oder Minerva, die Göttin der Weisheit und der Kriegskunst; b. Aphrodite oder Venus, d. G. der Schönheit und der Liebe; c. Artemis oder Diana, d. G. der Jagd; als Göttin des Mondes hieß sie Selene oder Luna; d. Persephone oder Pro-serpina, die Gemahlin des Pluto und Königin der Unterwelt; 6. Hebe, d. G. der Jugend. Außerdem Eros oder Amor, der Gott der Liebe, Sohn des Mars und der Venus, und Amphitrite, Göttin des Meeres und Gemahlin des Poseidon. B. Untere Gottheiten: 1. Aurora, Morgenröte. 2. Iris, Regenbogen. 3. Aeölns, Winde. 4. Pan, Hirten. 5. Flora, Blumen. 6. Aes-knlap, Heilkunde. 7. Hymen, Ehe. 8. Eris, Zwietracht. 9. Nemesis, strafende Gerechtigkeit. 10. Die 3 Parzen, Schicksalsgöttinnen. 11. Die Erin-nyen oder Furien, Rachegöttiunen. 12. Die 3 Horen, Zeit. 13. Nymphen: im Meer die Nereiden und Sirenen, in Quellen und Flüssen die Najaden, im Walde die Dryaden, auf den Bergen die Oreaden. 14. Die 3 Grazien, Anmut. 15. Die 9 Musen, Schützerinnen der Künste: a. Kalliope, die Schönredende; Heldengedicht, b. Melpomene, die Gernsingende; Trauerspiel, c. Thalia, die Fröhliche; Lustspiel, d. Erato, die Liebliche; lyrische Gedichte. 6. Euterpe, die Wohlgesalleude; Tonkunst, f. Terpsichöre, die Tanzliebende; Tanzkunst, g. Polyhymnia, die Vielstimmige; Beredsamkeit, h. Klio, die Rühmende; Geschichte, i. Urania, die Himmlische Sternkunde. B. Griechische Heldenzeit. §. 23. a. Herkules oder Herakles, Sohn des Zeus und der Alkmene, tötete schon in der Wiege zwei Schlangen. Er wählte am Scheidewege die Tugend zu seiner Führerin. Im Dienste des Königs Euristheus verrichtete er 12 schwerearbeiten (nemeischer Löwe, lernäische Schlange, erymantischer Eber, Hirsch der Diana, stymphalische Vögel, kretensischer Stier, Wehrgehenk der Amazonenkönigin, Ställe des Augias, Rosse des Diomedes, Herden des Riesen Geryon, goldene Aepfel der Hesperiden, der Höllenhund Cerberus): er zerdrückte den Riesen Antäus, durchbrach die Landenge zwischen Spanien und Afrika, half dem Atlas den Himmel tragen, diente der Königin von Lydien als Sklave und tötete den Nessus. Von seiner Gemahlin Dejanrra vergiftet, verbrennt er sich auf dem Berge Oeta und wird in den Olymp aufgenommen, wo Zeus ihm die Göttin der Jugend, Hebe, zur Gemahlin giebt. — b. Theseus, Sohn des Königs Ägeus von Athen, wurde bei seinem Großvater erzogen. Nach Athen wandernd, erschlug er den Fichtenbeuger, den Ausdehner oder Pro-krustes und andere Frevler; er fing einen wilden Büffel auf den Feldern seiner Vaterstadt und befreite diese von dem Tribut an den König von Kreta, indem er im Labyrinth den Minotaurus erlegte. — c. Der Ar- 1350

4. Leitfaden der Geschichte für Mittel-, Töchter- und Fortbildungsschulen und die Oberklassen der Bürger- und gehobenen Volksschulen - S. 10

1881 - Harburg an der Elbe : Elkan
— 10 — Zweite Abteilung. Abendländische Völker. Griechen. A. Laud und Volk. Religion. I §. 20. Griechenland ober Hellas umfaßte den Teil der Bal-kan-Halbinsel, welcher süblich vom Olymp liegt. Man unterschieb 4 Teile: a. Norbgriechenlanb enthielt Thessalien (Stadt Pharsälus und Engpaß Thertnöpylä) und Epirus. — b. Mittelgriechenlanb, barin die Städte Athen, Theben, Platää, Seuftra, Ehäronea und Delphi. Im W. das Vorgebirge Aktium. — c. Der Peloponnes, b. i. Land des Pe-lops (Morea), barin die Städte Korinth, Olympia, Sparta und im No. Mycene, in der Lanbschaft Arkabien Mantinea. — d. Die Inseln: Euböa mit dem Vorgebirge Slrtemifium, Salamis, die Cyklaben, Kreta und die ionischen Inseln, barunter Jthäka. Im No. von Griechenlanb lagen: a. Macebonien mit den Städten Thessalonich und Philippi und dem Vorgebirge Athos; b. Thrazien. §. 21. a. Die Griechen ober Hellenen, bte aus 4 Hauptstämmen (Dorier, Ionier, Achäer und Aeolier) bestauben, machten bei ihrer Ein-wanberung die Ureinwohner (Pelasger) überall zu Sklaven. Sie grünbe-ten in dem durch Buchten und Gebirge zerteilten Laube eine Anzahl kleiner Staaten, an bereu Spitze erbliche Fürsten (Tyrannen, b. H. Alleinherrscher) mit einem Rat der Ältesten stauben. — Das Meer lub zum See-hanbel und zur Grünbung von Kolonien ein. Unter dem heitern Himmel und den Schönheiten des Laubes bilbete das Volk frühe seinen Sinn für die schönen Künste (Bau-, Bilbhauer- und Dichtkunst) aus. — b. Himmel, Erbe und Meer beichte man sich von schön gestalteten Götterwesen belebt, welche hohe Macht und Einsicht, aber auch menschliche Fehler und Leidenschaften besaßen. Götter und Menschen aber glaubte man einer allgewaltigen Macht, dem Schicksal, unterworfen. — Den Göttern würden schöne Tempel und Bilbsäulen errichtet; man verehrte sie durch Gebet und Opfer und erfragte ihren Willen an den Stätten der Orakel (Göttersprüche). Das berühmteste Orakel war zu Delphi, wo die Pythia (Priesterin des Apollo) boppelsinnige, rätselvolle Antworten erteilte. — c. Den Göttern waren Feste und Katnpffpiele geweiht. Wer im Laufen, Fahren, Ringen und Werfen, im Gesänge und in der Dichtkunst siegte, warb mit einem Kranze von Oelzweigen geschmückt. Die berühmtesten Spiele waren: die olympischen bei Olympia (Zeus), die isthmischen zu Korinth (Poseibon), die pythischen zu Delphi (Apollo). §. 22. Götter. A. Obere Gottheiten. 1. Kronos oder Saturn, der Sohn des Himmels (Uränos) und der Erde (Rhea, Cybele); seine Schwester Themis, die Göttin der Gerechtigkeit. 2. Die 3 Söhne des Kronos: Zeus oder Jupiter, der König des Himmels und der Erde, der Oberste im Rate der Götter (seine Waffe der Blitz, sein Schild die Aegis, ihm heilig der Adler); Poseidon ober Neptun, der

5. Leitfaden der Geschichte für Mittel-, Töchter- und Fortbildungsschulen und die Oberklassen der Bürger- und gehobenen Volksschulen - S. 5

1881 - Harburg an der Elbe : Elkan
trieben (Räte der Könige, Richter, Aerzte, Lehrer, Baumeister, Bildhauer, Feldmesser, Sternkundige); 3) die Kaufleute und Handwerker; 4) die Ackerbauer: 5) die Hirten, welche sehr gering geachtet wurden. — Die Könige sah man als Stellvertreter der Gottheit, als Herren über Land, Leib und Leben an; sie wurden in die Priesterkaste aufgenommen, errichteten Tempel und opferten. §. 11. a. Die wichtigsten Götter der Ägypter: 1) Osiris, der lebengebende Sonnengott; 2) Isis, die Fruchtbarkeit spendende Göttin der Erde; 3) Typhon, der todbringende Gott der Wüste; 4) Horns, Sohn des Osiris und der Isis, der Gott des Lenzes und Ueberwinder des Typhon. Den Göttern waren mehrere Tiere geheiligt: Stier (Apis = ein schwarzer Stier mit weißem Stirnfleck), Widder, Katze, Ibis, Krokodil, Ichneumon und „manche Schlangen; man erwies denselben fast göttliche Verehrung. — b. Die Ägypter glaubten an die Unsterblichkeit der Seele und an die Seelenwanderung. Die Leichname wurden einbalsamiert (Mumien) und in prächtigen Gräbern beigesetzt, welche in die Felsen des westlichen Randgebirges eingehauen oder unter der Erde (Katakomben) hergerichtet waren. Vor der Bestattung wurde ein Totengericht gehalten; nach der Bestattung, so glaubte mau, sprächen auch die Götter ihr Urteil, indem sie das Herz des Gestorbenen aus eine Wagschale legten und seine Verteidigung anhörten. Die Seelen der Frommen wanderten zu den lichten, seligen Wohnungen der Götter: die Seelen der Gottlosen erduldeten die Qualen der dunkeln Unterwelt und verbänden sich dann aufs neue mit einem menschlichen oder tierischen Leibe. §. 12. a. Unter den Baudenkmälern ragen die Pyramiden (Grabmäler der Könige) durch ihre Größe hervor. Die Obelisken sind Spitzsäulen, bis 40m hoch, aus einem Granitblock gehauen und dem Sonnengott geweiht. Das Labyrinth war ein Reichspalast, welcher unter andern 12 bedeckte Höfe, 3000 Zimmer und eine mächtige Pyramide enthielt. Sphinxe sind Löwen mit Menschenköpfen, welche den Sonnengott darstellten. — b. Die Schrift der Ägypter bestand aus Hieroglyphen, d. h. Bildern. So bedeutete ein Auge in einem Dreieck die Gottheit, eine kreisförmig liegende Schlange die Ewigkeit, ein Sonnenbild den Tag, ein Löwe die Stärke. Später schrieb man mit einfacheren Zeichen auf Papier, das man aus der zwiebelähnlichen Wurzel der Papyruspflanze bereitete. §. 13. Geschichte des Volkes, a. Die asiatischen Einwanderer unterwarfen die Urbewohner und gründeten in der Mitte des Landes ein blühendes Reich, dessen Hauptstadt Memphis (in der Nähe des heutigen Kairo) war. Aus dieser ältesten Zeit stammen die Ruinen Mittelägyptens, unter andern die 140m hohe Pyramide des Königs Cheops, der See und das Labyrinth des Königs Möris und eine 26m lange Riesensphinx. b. Von 2100 v. Chr. au herrschten die Hyksos, ein aus Kanaan und Arabien eingewandertes Nomadenvolk. c. Von 1600 an regierten wieder einheimische Pharaonen, die ihren Sitz zu Theben in Oberägypten hatten (das „huudertthorige" genannt). — Sesostris oder Ramses d. Gr. unterwarf alle umliegenden Länder; seine Siegeszüge führten ihn bis an den Euphrat. Von dem Glanze Thebens zeugen noch heute die zahlreichen Ruinen: Pyramiden, Obelisken, Säulen, Bildsäulen, Sphinx-aöteen, Paläste, Tempel und Felsengräber. d. Um 750 folgte die Herrschaft der äthiopischen Negerkönige, an welche sich Hosea von Samaria und Hiskias von Juda um Hülfe gegen die Affym wandten. e. 600. Den den 12 Fürsten, welche die Fremden vertrieben, machte sich

6. Die Weltgeschichte in übersichtlicher Darstellung - S. 26

1858 - Leipzig : Engelmann
26 Geschichte der alten Welt. Darius Hystaspis 521— 485. gewaltsamen Todes; die ägyptischen Tempel und Heiligthümer wurden ent- weiht, die heiligen Thiere getödtet, die Schätze geraubt, die Einwohner gedrückt und gehöhnt. — Aber auch die Perser traf ein schweres Geschick. Zwei Kriegs- heere, welche Kambyses zur Eroberung des Tempelstaats Ammonium ab- sandte, fanden in Libyens Sandwüsten ihren Untergang. Dieser Staat hatte seinen Mittelpunkt in dem Heiligthume und Orakel des widdergehörnten Ju- piter Ammon auf der Oase Siwah und war gleich dem alten Priesterstaat Meroe, der in Nubien mitten unter einer wilden Negerbevölkerung bestand, eine Kolonie der Pharaonenstadt Theben. Es war ein reizender Fleck inmitten der unendlichen Sandwüfte voll dichter Palmenwälder um den hellfließenden Sonnenquell. — Kambyses starb nach einer siebenjährigen gewaltthätigen Re- gierung an den Folgen einer zufälligen Verwundung, die er sich durch sein eige- nes Schwert zugesügt. Die Aegypter schrieben seinen schnellen Tod der Rache der Götter über ihre entweihten Tempel und Heiligthümer (besonders die Er- mordung des heiligen Stiers Apis) und über die getödteten Priester zu. §. 30. Hierauf bemächtigte sich ein Magier, der sich für den (ermordeten) Bruder des Kambyses, S m e rd i s, ausgab, des Thrones, wurde aber nach eini- gen Monaten entdeckt und von sieben vornehmen Persern getödtet. Nun ka- men diese überein, sie wollten der ausgehenden Sonne entgegenreiten und wessen Pferd zuerst wiehern würde, der sollte König sein. Dadurch erlangte des Cyrus Schwiegersohn Darrus (des Hystaspes Sohn) den Thron, den er 36 Jahre lang nicht ohne Ruhm besaß. Er vereinigte neben einer glanzvollen Abkunft den Scharfsinn und die Beharrlichkeit des Staatsmannes mit dem Ernst und Heldenmuth des Kriegers und war dabei ein frommer Anhänger von Zoroa- ster's Lichtreligion, aber ohne die schwärmerische Unduldsamkeit seines Vorgän- gers Kambyses. Darius theilte sein Reich in Statthalterschaften (Sa- trap i en), ordnete das Steuerwesen und führte große Kriege. Seine Waffen waren jedoch nicht immer siegreich. Als er die nomadischen Einwohner der Steppenländer von der untern Donau bis zum Dnepr (Borysthenes), die den Namen Seythen führten, mit Krieg überzog, wichen diese mit ihren Heer- den und Zelten zurück und gaben ihre öden Felder den Feinden Preis, die aus Mangel an Nahrungsmitteln bald an den Rand des Untergangs kamen und, von den Scythen verfolgt, einen höchst beschwerlichen Rückzug über die Donau antreten mußten. tz. 31. Die einfachen Sitten und die kriegerische Tugend der Perser arte- ten bald aus. Die prachtvolle H oshaltung, wo Schaaren von Hofbeamten und priesterlichen Räthen, von Dienern und Trabanten von dem Mark des Landes zehrten, vernichtete den Wohlstand der Provinzen. Die königliche Ta- fel war mit den ausgesuchtesten, aus fernen Gegenden herbeigeführten Speisen und Getränken besetzt. Ein Harem von prunksüchtigen und ränkevollen Frauen, die zur Bestreitung ihres Putzes und ihrer Kleiderpracht oft die Einkünfte gan- zer Städte und Landschaften angewiesen bekamen, erhöhte die Verschwendung und Ueppigkeit. Der Hof wechselte nach den Jahreszeiten; den Winter brachte er in dem heißen Babylon zu, den Frühling in S u sa, den Sommer in dem kühlen Ek b atäna mit seinen quellreichen schattigen Baumpflanzungen. Zahl- reiche Gartenanlagen (Paradiese) zur Obstzucht, und Thiergärten mit gehegtem Wild dienten dem verfeinerten Lebensgenuß und der Jagdliebe der persischen Könige bei ihrem wechselnden Aufenthalt. Die Statthalter der Pro- vinzen ahmten den Lurus und die Verschwendung der königlichen Hofhaltung nach zum Verderben der Länder, die durch keine Gesetze, durch keinen geregelten Rechtszustand gegen Willkür und Despotismus geschützt waren. — Uebrigens

7. Die Weltgeschichte in übersichtlicher Darstellung - S. 30

1858 - Leipzig : Engelmann
30 Geschichte der alten Welt. (Mercur) vor die drei Richter der Unterwelt gebracht und nach deren Ausspruch entweder in den Aufenthaltsort der Gerechten (Elysium, glückselig e Inseln) oder in den finstern Ort der Verdammniß (Tartarus) gewiesen. Den Seelen oder Schatten (Manen) der Gestorbenen wurden von den Hinterbliebenen auf den Gräbern mancherlei Todtenopfer dargebracht. — Diese mit Freiheit und Schönheit begabte Götterwelt ist in den vollendetsten Werken griechischer Kunst und Poesie dargestellt. I. Griechenland vor den Perserkriegen. 1. Vre Zeit des Trojanerkricgs. §. 35. Als die ältesten Einwohner Griechenlands werden die Pelasger genannt. Sie waren ein ackerbautreibendes, friedfertiges Volk, mit einem auf Naturdienst beruhenden Religionswesen, worin die Erdmutter Demeter (Ceres), der Weinerzeuger Dionysos (Bacchus) und der orakelgebende Na- turgott Zeus im waldumschatteten Heiligthum zu Dodona in Epirus, der vorzüglichsten Verehrung genossen. Diese Naturreligion so wie die Trümmer uralter Bauwerke, Städte, Schatzhäuser und Königsburgen, namentlich die unverwüstlichen Cyclopen mauern im Peloponnes, die aus Polygonen Steinmassen ohne Mörtelverbindung aufgethürmt sind, führen zu der Ansicht, daß die Pelasger in Bildung und religiösen Einrichtungen mit den morgenlän- dischen Völkern Aehnlichkeit besaßen, und daß folglich ein früher Verkehr zwi- schen Griechenland, Asien und Aegypten bestanden haben müsse. Diese Ansicht wird bekräftigt durch die Sagen von orientalischen Kolonisten, die sich vor un- denklicher Zeit in Griechenland niedergelassen und den Samen der Cultur ge- streut haben. So der Aegypter Cekrops in Attika (Athen), der Phönizier Kadmus in Böotien (Theben), der Phrygier Pelops u. A. in dem nach ihm benannten Peloponnes (Pelops-Jnsel). §. 36. Die Pelasger wurden verdrängt oder bezwungen durch die stamm- verwandten streitbaren Hellenen, die sich allmählich ganz Griechenland unter- warfen. Sie zerfielen in 3 Stämme: Dorier (im Peloponnes); Ionier (in Attika und auf den Inseln) und Aeolier (in Böotien und anderwärts) und zeichneten sich frühe durch kriegerische Großthaten wie durch Anlegung von Städten und fernen Ansiedelungen aus. In den dichterischen Sagen von den zwölf Arbeiten des Hercules (Herakles), von der Fahrt des athenischen Stammhelden Theseus nach dem meerbeherrschenden Kreta und von dem kühnen Argonautenzug sind die ersten Spuren geschichtlicher Thaten ent- halten, obgleich noch durch eine Masse von Fabeln verhüllt und entstellt. Den Argonautenzug unternahm der Thessalier Jason mit den berühmtesten Heroen seiner Zeit (darunter Hercules, Theseus, Kastor und Polydeukes (Pollur) von Lacedämon, der thracische Sänger Orpheus u.a.) auf dem Schiffe Argo nach dem fernen „Sonnenlande" (Kolchis) an der Ostküste des schwarzen „gastlichen" Meeres, um dort das goldene Vließ (Widderfell) zu holen, das, wie die Sage berichtet, vor langen Jahren ein theffalischer Kö- nigssohn, Phrirus, daselbst aufgehängt hatte und das von einem nie schlum- mernden Drachen bewacht wurde. Dieser Phrirus nämlich und seine Schwester Helle hatten eine böse Stiefmutter, die den beiden Kindern nach dem Leben trachtete. Da erschien ihnen ihre verstorbene Mutter, die Wolkengöttin Ne- phele, und gab ihnen den wunderbaren Widder, der sie übers Meer trug. Helle fiel jedoch an der Stelle, die von ihr den Namen H e l l e s p o n t (Meer

8. Die Weltgeschichte in übersichtlicher Darstellung - S. 100

1858 - Leipzig : Engelmann
100 Geschichte der alten Welt. dunkeln Andeutung bei Tacitus geschlossen haben, zu Ravenna als Gladiator erzogen. („Der Fechter von Ravenna.") Durch Germanicus'tochter Agrip- pin a (§. 154.) kam die alte Ubierstadt Köln (Colonia Agrippina) zum An- sang ihrer Blüthe. §• 152. Tacitus über die Sitten und Einrichtungen der Deutschen. Etwa 100 Jahre nach Augustas faßte der große Geschichtschreiber Tacitus (derselbe, der in seinen Annalen und Historien die Geschichte der römischen Kaiserzeit mit so tiefer Menschenkenntniß, Freimuth und Kunst darge- stellt) den Vorsatz, die Sitten und Einrichtungen der deutschen Vol- ke rscha ft en zu schildern und seinen entarteten Landsleuten als Muster hinzu- stellen. Diesem Entschluß verdanken wir die erste genauere Kunde über unser Vater- land und unsere Voreltern. Wir erfahren daraus, daß Deutschland von einer großen Zahl unabhängiger, oft verbündeter, oft mit einander kriegender Völker- schaften bewohnt war, die, einem inner» Wanderungstrieb folgend, häustg ihre Sitze wechselten. Außer den erwähnten Stämmen zwischen Rhein und Elbe finden wir am Westufer der Elbe die Lang oba rden, an der germanischen Donau und später in Böhmen die Markomannen (Grenzer), an der ungarischen Donau die Quaden, im Oder- und Weichselgebiet die Vandalen, in Schlesien dieoft- S u e v e n, zu denen die S e m n o n e n und Burgunder gehörten; in Thüringen die Hermunduren, am frischen Haff zwischen Weichsel und Pregel die Go- then, an der Niederelbe die Sachsen, an di-e sich südöstlich die Angeln anschlos- sen; an den Küsten der Ostsee die Heruler und Rugier, an der Nordseeküste die Friesen, in Schleswig-Holstein die Ci mb er n und Teutonen; auf dem linken Rheinufer die von den Römern unterworfenen Rauraker (mit Augst, der Mutterstadt von Basel), Remeter (mit Speyer und Straßburg), Vangionen in Worms und Trevirer in Trier. Die Hauptbeschäftigungen der Germanen waren Jagd und Krieg; Städte und Burgen bauten sie nicht; ihre Höfe und Hüt- ten lagen zerstreut in der Mitte ihres Eigenthums, ein ruhiges Leben hinter Mauern mißfiel ihrem Freiheitssinn und ihrer Streitlust. Mit äußern Vorzügen, als da sind hohe Gestalt, Körperschönheit, Stärke und Tapferkeit, verbanden sie Reinheit der Sitten, Gastfreiheit, Treue und Redlichkeit, Verehrung der Frauen und Hei- lighaltung der Ehe. Von Lastern wird nur Hang zum Trunk und Spiel erwähnt. Gute Sitten vermochten bei ihnen mehr als anderwärts gute Gesetze. Sie liebterc^^ Dichtung und Gesang und psianzten ihre Lieder, wobei bald gleichlautende An- fangseonsonanten (Alliteration), bald Gleichklang der Vokale (Assonanz) in Anwendung kamen, mündlich fort; doch besaßen sie auch eine aus Buchstaben (Runen) bestehende Schrift. Wenn sie in die Schlacht zogen, pflegten sie rauhe Kriegslieder zu singen, theils um sich selbst zu ermuthigen, theils um die Feinde zu schrecken. Auch werden besondere Sänger und Dichter, Barden, er- wähnt. Ihre Götter verehrten sie nicht in Tempeln, sondern in dunkeln Wäldern und unter heiligen Bäumen. Wodan oder Odin, das Urbild der wirkenden Hel- denkraft, war ihr höchster Gott und Allvater, die zwölf Asen unterstützten ihn in der Weltregierung. Odin's Gemahlin war Frigg, die Vorsteherin, der Ehen (daher Freitag); seine Söhne Thorr (Donnerer, daher Donnerstag) und Tiu der Kriegsgott (daher Dienstag), Balder der reine Lichtgott u. A. Der Tod im Felde galt ihnen als der ehrenvollste; die gefallenen Helden erwartete ein freudenreiches Leben in Walhalla, während die unblutig Gestorbenen ein trauriges Schatten- leben in Hela's Reich führen sollten. Menschenopfer, wozu man Verbrecher, Kriegsgefangene und Selaven gebrauchte, waren gewöhnlich.

9. Die Weltgeschichte in übersichtlicher Darstellung - S. 67

1858 - Leipzig : Engelmann
C. Das Römerreich. 67 und V eji die bekanntesten sind. Die einzelnen Städte wurden von einempriester- Adel regiert. Diese Adelsgeschlechter (Lucumonen) wählten das Oberha upt des Bundes, dem als Auszeichnung ein elfenbeinerner Stuhl, eine pur- purne Toga und ein Gefolge von zwölf Lictoren mit Steckenbündel und Beil (Fasces), wie später den römischen Konsuln, zustanden. Die Etrusker waren ein gottesfürchtiges Volk, die viel auf Wahrsagungen durch Opferthiere (Auspicien) hielten. Sie besaßen große Kunstfertigkeit in Erzgießerei wie im Bearbeiten von Thon und Metall und von ihrer Geschicklichkeit im Bauen zeugen die noch vorhandenen Riesenmauern und Trümmer von Tempelbau- ten, Dämmen, Straßen u. dgl. Zahllose mit Malereien verzierte Thongefäße und Aschenkrüge (etr uskisch e Vasen), die man aus der Erde gräbt, geben Zeugniß von dem Kunst - und Gewerbfleiß der Etrusker. Aber die drückende Aristokraten- macht, die dem Bürger- und Bauernstand Freiheit und Lebensmuth raubte, bewirkte, daß das etruskische Kulturleben früh verwelkte und abstarb. Die Sabiner, Samniter und andere sabellische Völkerschaften führten in ihren offenen oder wenig befestigten Orten ein einfaches, mäßiges Leben. Sie liebten das Hirtenleben, den Ackerbau und den Krieg und achteten die Freiheit als ihr höchstes Gut. Von Zeit zu Zeit gelobten sie einen heiligen Frühling, worauf alles junge Vieh geopfert oder von den Göttern gelöst wurde und die in dem Jahre geborene Jugend nach 20 Jahren als Kolonisten auszogen. Durch diese Sitte wurde der Uebervölke- rung des Landes gesteuert und der Volksstamm weiter ausgedehnt. Die Latiner wohnten in dreißig zu einem Staatenbund vereinigten Städten, worunter Alba- longa der Vorort war. Bei ihnen blühte Ackerbau und bürgerliche Frei- heit und ihre Religion war auf Naturdienst gegründet und stand mit dem Land- bau in Beziehung. Dahin gehört der Saatengott Saturn und seine Gattin Ops, die aus der Erde fließende Fülle u. A. Auch die ehrwürdige Göttin Vesta, deren heiliges immerwährendes Feuer von 12 Jungfrauen (Vestalinnen) bewacht wurde, war bei den Latinern heimisch. In einem Hain auf dem Albaner- Berge hatten sie ihre Bundesversammlungen. I. Rom unter der Herrschaft der Könige und Patrizier. 1. Die Zeit der Könige (753 — 509). §. 93. Eine alte Sage berichtet, König Numitor von Albalonga, ein Nachkomme des Trojaners Aeneas (§.37.), sei von seinem Bruder Amu- lius des Throns beraubt und seine Tochter Rhea Silvia unter die heiligen Jungfrauen der Vesta geweiht worden, damit sie unvermählt und kinderlos bliebe. Als sie aber dem Kriegsgott Mars die Zwillinge Romuluö und Re- mus geboren, hätte der harte Oheim Befehl gegeben, die Kinder am Tiberufer auszusetzen, wo sie jedoch von einer Wölfin gesäugt und von Hirten gefunden und erzogen worden. Durch einen Zufall von ihrer Herkunft und ihres Groß- vaters Geschick unterrichtet, hätten sie dem Numitor den Thron von Albalonga zurückgegeben und alsdann zum Andenken an ihre Rettung am linken Tiberufer auf dem Berge Palatinus die Stadt Rom (d. h. Stärke) angelegt, deren neugegründete Mauern aber mit dem Blute des Remus, den sein Bruder Ro- mulus im Streit erschlagen, befleckt worden seien. §. 94. Als die kleine Stadt gegründet war, erklärte sie Romulus zu einem Schutzort (Asy l) für Landesflüchtige und lockte dadurch Bewohner an. Da diese aber keine Frauen hatten und die benachbarten Völker Bedenken trugen, ihre Töchter mit ihnen zu vermählen, so ordnete er Kampfspiele an und lud die 5* 75.3. Romulus c. 730.

10. Die Weltgeschichte in übersichtlicher Darstellung - S. 6

1858 - Leipzig : Engelmann
6 Geschichte der alten Welt. Früchte und die geopferten Thiere, von der geringen Gabe eines Erstlings bis zu der großen Opferfeier von hundert Stieren (Hekatombe), im Freun- deskreise verzehrten, indeß wilde oder halbcivilisirte Völker auf ihren Altären Menschen schlachteten, um durch Blut den Groll der feindseligen Mächte (als welche sie sich ihre Gottheiten dachten) zu versöhnen, und die phönizischen und syrischen Stämme das Theuerste was sie besaßen, sogar ihre eigenen Kinder, als Sühnopfer in die Arme eines glühenden Götzenbildes, Moloch, legten. — War Anfangs das Götterbild nur das sinnliche Zeichen eines übersinnlichen Begriffes oder einer unsichtbaren Kraft, so verlor sich mit der Zeit im Bewußt- sein der meisten Völker die höhere Bedeutung und sie zollten den leblosen Bild- nissen selbst Verehrung. Nur die Priester kannten den tiefem Sinn, allein sie theilten ihn dem Volke nicht mit, sondern hüllten ihn in Geheimlehren und bewahrten ihn als Sondergut ihres Standes. Ziz demselben Zweck erfanden sie viele Sagen, Erzählungen und Fabeln von den Göttern, denen sie dienten, kleideten sie in dichterische Formen und begründeten somit die Mythologie oder Götterlehrej, worin die Thaten und Schicksale der verschiedenen Gotthei- ten und zugleich die Verhältnisse der Menschen zu denselben dargestellt sind, aber nicht in klarer, verständlicher Sprache, sondern eingehüllt in räthselhafte Andeutungen, allegorische Erzählungen und bilvliche Rede. Je mehr ein Volk schöpferische Einbildungskraft besitzt und dem Göttlichen zugekehrt ist, desto reicher ist seine Mythologie. In den heiligen Mythen spiegelt sich das innere Leben jedes Volkes ab, daher sie auch eine reiche Quelle der Kunst und Poesie geworden sind. Dienten die Göttersagen zur Erzeugung des Aberglaubens im Volke, so war der feierliche Cultus mit seinen geheimnißvollen Ceremo- nien und seinen sinnbildlichen (symbolischen) Gebräuchen in den heiligen Räumen deö Tempels darauf berechnet, das Volk in Ehrfurcht und heiliger Scheu zu erhalten; und um den Glauben an die Nähe und an das Eingreifen der Gottheit in die menschlichen Angelegenheiten fester zu begrün- den, wurden angesehene Tempel und heilige Orte mit einem Orakel versehen, wo das gläubige Volk in dunkeln, oft zweideutigen Aussprüchen Belehrung über die Zukunft erlangen konnte. So wurde der menschliche Geist in seinem Suchen nach der göttlichen Wahrheit irre geleitet und bald durch blendende Cultusformen, bald durch todten Gesetzesdienst umstrickt. A. Morgenländische Kölker. 1. Orientalisches Wesen. §. 5. Asien, von seiner Lage Morgenland (Orient) genannt, ist die Wiege des Menschengeschlechts. In den reizenden Gegenden des Hima- lajah-Gebirgs, dessen Gipfel sich in den Wolken verlieren, sind die paradie- sischen Ursitze zu suchen. Im Morgenlande entstanden zuerst jene großen Staa- ten und Städte, von denen die andern Länder einen Theil ihrer bürgerlichen Einrichtungen, ihres Religionswesens und ihrer Bildung überkamen und die man daher Cultur-Staaten nennt; im Morgenlande, wo das Kameel, „das Schiff der Wüstes lebt, gestaltete sich zuerst jener großartige Binnenhan- del, Karavanenhandel genannt, der auf den Gang menschlicher Bildung so bedeutenden Einfluß geübt. Um nämlich die Beschwerden und Gefahren weiter Reisen durch Gegenden, die noch wenig bekannt und häufig von räube- rischen Völkern bewohnt waren, leichter bestehen zu können, traten die morgen-
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