Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Schulformen (OPAC): Bürgerschule, Landschule
Inhalt Raum/Thema: Reformation
Friedrich der Weise wollte in seinen letzten Lebenslagen keine
Gewalt brauchen, machte es jedoch seinem Nachfolger zur
Pflicht, dem Unfuge zu steuern. Johann der Beständige,
Philipp Landgraf von Hessen und der Herzog von Braun-
schweig rückten nun den Empörern entgegen, die 8000 Mann
stark in einem verschanzten Lager auf einer Anhöhe bei Fran-
kenhausen waren, aber schon den Muth etwas verloren, als
sie eine so wohlgerüstcte Schaar anrücken sahen. Allein
Münzer, dessen Auslieferung man verlangte, feuerte sie im-
mer wieder an und versicherte, er werde alle Kanonenkugeln
in seinem Mantel auffangcn und Gott werde ihm mit seinen
Engeln beistehen, wobei er sich auf den Regendogen berief,
der eben am Himmel stand. Vergeblich schlugen die Fürsten
noch den Weg der Güte vor; es kam zur Schlacht, wo die
Rebellen anfangs unter dem Gesang: Komm heiliger Geist!
tapfer fochten; aber als das Geschütz einige Rotten hinstreck-
te, da flohen alle eiligst nach Frankcnhausen. Münzer war
in ein Bette gekrochen, er wurde aber gefangen und mit
Pfeifern und a4 Anführern hingerichtct; über 6000 Men-
schen waren umgekommen, meistens verführte, betrogene
Menschen. Man benutzte freilich dieses Ereigniß sogleich,
um-die Reformation in einen Übeln Ruf zu bringen; man
tadelte mit Recht den Aufruhr, aber verdienten es nicht auch
die Ursachen? Und wie gar vieles Gute wird von Menschen
mißverstanden und gemißörancht! Luther sagte unter andern:
„Die Obrigkeit sey wie sie wolle, gut oder böse, so darfst
du dich um des gemeinen Wohls willen nicht darwider setzen.
Es ist wohl leicht eine Obrigkeit und Regenten bei Seite zu
schaffen, aber es ist nicht leicht eine bessere da. Da wollte
wohl Hans und Kunz Herr scyn und regieren und ferner ge-
horchen und alles voller Regenten seyn, daß man vor lauter
Herren davon laufen möchte. Und meinest du nicht, daß
das weit schlimmer wäre, als vorher?" Luther sprach eif-
rig gegen Ungehorsam der Untcrthauen, doch als ein partei-
loser muthigermauu erinnerte er and; die Fürsten und Obrig-
keiten an ihre Pflichten.
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Extrahierte Personennamen: Friedrich Friedrich Johann Philipp_Landgraf_von_Hessen Philipp Luther Hans Luther
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Schulformen (OPAC): Bürgerschule, Landschule
Inhalt Raum/Thema: Reformation
Gustav Adolph.
207
den Kopf. Es wurden dem Tilly Vorstellungen gemacht,
daß er dem Rauben und Morden Einhalt thun möchte: er
antwortete: „Kommt nach drei Tagen wieder." Die Elbe
flammte sich von den vielen tausend Leichen, die sie empfing
und der Wütherich Tilly verglich die Stadt selbst mit dem
zerstörten Jerusalem. Das Feuer, das in der Stadt aus-
gebrochen war, hatte bei einem heftigen Sturmwinde so ver-
heeret, daß nach 12 Stunden nur zwei Kirchen und -5g kleine
Hauser übrig blieben. Tadelt man Gustavs zu große Vor.
sicht, so sind die andern protestantischen Fürsten, die so un-
thatig zusahen, weit mehr anzuklagen. Die Katholiken
frohlockten über dieses Strafexempel, die Protestanten zit-
terten, was auch Tilly so benutzte, daß er selbst den Leipzi-
ger Bund nicht mehr schonte. Dieser sähe sich daher endlich
genöthigt Gustavs Beistand zu suchen und Hcssenkassel trat
zuerst öffentlich mit 10,000 Mann zu Gustav; Tilly rückte
unter Plündern und Verheeren gegen Leipzig. Johann
Georg I., der von seinem dem Kaiser ergebenen Minister und
selbst durch seinen Hofprcdigcr irregeleitet worden war, bat,
da die Gefahr immer dringender wurde, nun selbst den König
um Hülfe; doch ließ ihn dieser noch einige Zeit in der Angst;
der Kurfürst sollte erst Wittenberg cinraumcn, den Kurprin-
zen als Geißel übergeben und der schwedischen Armee einen
dreimonatlichen Sold bezahlen. Der bedrängte Kurfürst
ging alle Bedingungen ein, allein der großmüthige Gustav
erließ sie ihm, außer daß er den Sold eines Monats an-
nahm. Dieser einsichtsvolle Feldherr vermied lange eine
Schlacht, wo, wie er sagte, eine Königskrone und zwei
Kurhüte (von Sachsen und Brandenburg) verloren werden
könnten. Doch Tillys Greuelthaten bestimmten ihn zu einem
Angriff bei Leipzig. Tilly war als 7ojahriger Greis weniger
muthvoll, aber Pappcnhcim und andere Generale befeuerten
das Heer. Gustav leitete das Treffen mit großer Klugheit,
aber die ungeübten nicht gut geführten Sachsen flohen beim
ersten Angriff von Tilly, sehr bald auch der Kurfürst und
schon wurden Sicgesboten fortgeschickt. Allein die wackern
Schweden hielten standhaft gegen Pappcnheim und dann
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Extrahierte Personennamen: Gustav_Adolph Gustav Tilly Tilly Gustavs Gustavs Gustav Gustav Tilly Johann
Georg_I. Johann Gustav Gustav Tilly Gustav Gustav Tilly
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Inhalt Raum/Thema: Reformation
Gustav Adolph.
209
Gustav sein Hauptmagazin; dahin wendete sich nun Wal«
lenstein und bezog ein verschanztes Lager. Gustav griff
es tapfer an, mußte aber mit 2000 Mann Verlust abzie-
hen, und die Gegend verlassen, indem seine sonst gemäßig-
ten Soldaten doch, wegen Mangel an Unterhalt, Unordnun-
gen zu begehen anfingen. Wallenstein verfolgte ihn nicht
und verlängerte überhaupt um seiner besonder» Entwürfe
willen den Krieg absichtlich, brannte nach seinem Abzüge
noch 100 Dörfer weg, wodurch das Elend weit schrecklicher
wurde, da schon vorher i4o,ooo Mann 11 Monate einander
gegenüber gestanden hatten. Gustav Adolph rückte nun nach
verschiedenen Marschen in Sachsen, wo Wallenstein den Kur-
fürsten zum Abfall von Schweden zu bringen suchte, Gustav
aber von den Einwohnern mit inniger Liebe ausgenommen
wurde, nach Weißenfels, und traf den 6. November 16.12 bel
Lützen auf Wallenstein. Er führte den rechten, Herzog Bern-
hard von Weimar den linken Flügel. Am Morgen war Ne-
bel. " Gustav fiel auf seine Kniee zum Gebet und seine Sol-
daten stimmten vor der ernsten Stunde ein rührendes Mor-
genlied an. Die Schweden drangen um zehn Uhr vor und
hatten schon einen Theil der Wa^llensteincr in Unordnung ge-
bracht, als sie der Fürst durch seine Reiterei zurück drängte.
Gustav eilte mit einem Kürassierregimente dem weichenden
Fußvolke zu Hülfe und kam den Kaiserlichen so nahe, daß
ihm eine Flintenkugcl den Arm zerschmetterte. Seine Küras-
siere sahen seinen Zustand, aber errief: „Es ist nichts, folgt
mir nur." Jedoch von Schmerz und Schwachheit überwälti-
get, bat er seinen Begleiter, den Herzog von Lauenburg,
ihn, ohne Aufsehen zu erregen, wegzuschaffen Dieser
brachte ihn auf Umwegen zu dem siegreichen rechten Flügel,
aber hier bekam der König noch unvermuthet einen Schuß in
den Rücken, worauf er sprach: „Ich habe genug, Bruder!
suche du nur dein Leben zu retten." Er wurde noch von meh-
rern Kugeln getroffen, sank vom Pferde, seine Begleiter ver-
ließen ihn alle, und er starb unter den Händen räuberischer
Kroaten. Sein ausgezeichnet schönes Pferd kam mit Blut
besprizt zu dem Heere, welches sogleich des geliebten Königs
14
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Extrahierte Personennamen: Gustav_Adolph Gustav Gustav Gustav Gustav Gustav Gustav_Adolph Gustav Gustav Gustav Gustav Gustav Gustav Gustav
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
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Inhalt Raum/Thema: Reformation
208
Gustav Adolph.
auch gegen Tilly aus. Die Kaiserlichen wurden geschlagen
verloren 7000 Todte und 5ooo Verwundete; die Sachsen
und Schweden etwa tausend. Tilly verwundet, entkam nur
mit Mühe, und fühlte sich durch die Verdunkelung seines
Feldherrnruhms tief gekrankt und beschämt. Gustav be-
frciete bald einen großen Thcil von Deutschland, und die
Protestanten freuten sich der wieder erhaltenen Kirchen und
Güter, ja auch viele Katholiken rühmten den Schweden nach,
daß sie ihnen nicht so viel Leid zufügten, als die kaiserlichen
befreundeten Heere.
Gustav wollte hierauf dem Pfalzgrafcn Friedrich seine
Länder wieder erobern, versäumte aber darüber die günstige
Gelegenheit in die kaiserlichen Erblander einzudringen, und
die Feinde sammelten neue Kräfte; jedoch schlug er die Ge-
nerale Tilly und Maximilian von Baiern am Lech; Tilly
starb bald darauf in Ingolstadt. Der König zog in Mün-
chen ein, fand viele Kanonen und in einer 5o,ooo Dukaten.
Da nun Johann Georg auch bis Prag drang, so war man
in Wien wegen des Schneeköniges, wie man spöttisch den
schwedischen König nannte, doch sehr besorgt. Man mußte
sich zu der Demüthigung verstehen, den entlassenen Wallen-
sicin zurück zu rufen, der in Prag fürstlich lebte, aber doch,
im Innern von Ehrsucht genüget, erbleichte. Er hatte
schon dem Könige Gustav seine Dienste angeboren, der aber
Bedenken trug dem zweideutigen Manne zu trauen, daher
es dem Fürsten erfreulich war, als der Kaiser selbst an ihn
schrieb. Er lehnte erst den Oberbefehl ab, brachte aber auf
wiederholte Vorstellungen bald 3o,ooo Mann zusammen und
wurde nun Oberfeldherr mit den Bedingungen, daß er nach
seinem Gefallen den Krieg endigen oder fortsetzen könnte,
daß er mit den eroberten Ländern belehnt und das Herzog-
thum Meklenburg sein Eigenthum würde. Schnell nahm er
Böhmen wieder ein, das der sächsische treulose Feldherr, sein
heimlicher Freund, schlecht vertyeidigte, und bald war sein
Heer 60,000 Mann stark. Maximilian hatte sein Heer dazu
geben müssen und wurde überdieß von dem übermüthkgen
Wallcnstein sehr schnöde behandelt. In Nürnberg hatte
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Extrahierte Personennamen: Gustav_Adolph Gustav Tilly Tilly Gustav Gustav Gustav Gustav Friedrich Friedrich Tilly Maximilian_von_Baiern Maximilian Tilly Johann_Georg Johann Gustav Gustav Maximilian Maximilian
Extrahierte Ortsnamen: Sachsen Schweden Deutschland Schweden Ingolstadt Mün- Wien Prag Herzog-
thum_Meklenburg Wallcnstein Nürnberg
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Extrahierte Personennamen: Otto_I._von_Wittelsbad Otto_I. Lehmann Otto_I. Friedrich_Barbarossa Friedrich Barbarossa Otto_I. Friedrich_Barbarossa Friedrich Barbarossa Alberich Alberich Otto_von_Wittelsbach Otto Otto Alberich Otto Otto Otto Alberich Otto Ottos Alberich Otto Otto
Extrahierte Ortsnamen: Rom Italien Engpaß Chiufa Ottos
— 66 —
weiteren Versuchen noch nach Gold? Fand er, was er suchen wollte? Welches Sprichwort kannst du ableiten? „Wer sucht, der findet".
Allgemein: Erzählung: Der Weinberg. (Nr. 107. Mittelklassenlesebuch).
Wonach suchten die 3 Söhne? Wie fanden sie den Schatz? Welchen Spruch schrieben sie an die Türe ihres Weinberges? Was hat nun jeder Mensch bei seiner Arbeit anzuwenden, wenn er daraus guten Lohn suchen und finden will? (Fleiß).
V. Stufe.
a) Im Dienste des sachlichen Verständnisses: Wie schützten sich früher die Soldaten, daß sie nicht durch Pfeile, Schwerthiebe verletzt wurden? (Panzer, Schild rc.). Warum tragen heutzutage unsere Soldaten nicht mehr Schild und Panzer. Kurze Beispiele von der Durchschlagskraft der heutigen Gewehrkugel.
Welche Schlachten sind dir bekannt, die noch mit den alten Waffen ausgetragen wurden? Die letzte Schlacht mit den alten Waffen war bei Ampfing (1322).
b) Im Dienste des sittlichen Unterrichtes: Dürfen Kinder zuhause mit dem Revolver oder der Flinte des Vaters spielen? Warum nicht? Warum ist das Spielen mit Pulver gefährlich? Wo Pulver aufzubewahren sei?
c) Im Dienste des Aufsatzes:
Die alten und die neuen Waffen.
Mit Erfindung des Schießpulvers ist eine Änderung in der Kriegführung eingetreten. Im Mittelalter brachten die Krieger ihren Bolzen hart an die Burgmauer. Der Bolzen war ein schwerer Schlagbaum mit einer Eisenspitze. Die Soldaten hoben den an Ketten hängenden Bolzen zurück und
ließen ihn dann mit aller Wucht mit der Spitze an die Mauer stoßen.
Lange ging es her bis eine Bresche gelegt war. Ein geschützter Ort mußte oft jahrelang belagert werden. An Stelle des Bolzen ist nun die Kanone getreten. Nicht menschliche Kraft, sondern die Sprengkraft des Pulvers schleudert jetzt das Geschoß. In wenigen Stunden kann man mit Granaten den größten Ort dem Erdboden gleich machen.
Als Handwaffe kannte man früher die Schleuder und den Bogen mit dem Pfeil. Diese waren aus Holz. An deren Stelle ist nun das Gewehr getreten. Das Geschoß ist eine Bleikugel. Den Pfeil konnte man nur mit Sicherheit in einer kurzen Entfernung auf das Ziel schleudern. Die Gewehrkugel findet das Ziel, wenn es auch einige Kilometer weit entfernt ist. Die
Kugel hat auch eine größere Durchschlagskraft als der Pfeil.
Unsere Waffen sind also viel besser als die alten.
d) Im Dienste des Lesens: Nr. 257, S. 276. Erfindung des Schießpulvers. Nr. 254, S. 272. Ein Bild der Stätdte aus dem Mittelalter.
e) Zeichne alte Waffen.
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— 76 —
Iv. Stufe.
Wer hatte zuerst in Deutschland Streit? (Katholiken und Protestanten). Hatten diese zwei Parteien aus ihrem Streite Nutzen erlangt? Wer aber hatte Vorteile? (Schweden, Frankreich). Sprichwort: Wer lacht, wenn zwei sich streiten? „Wenn zwei sich streiten, so lacht der Dritte."
Allgemein: Zwei Handwerksburschen zogen mit einander auf die Wanderschaft. Da fanden sie auf der Straße einen Beutel mit viel Geld. Der Finder steckte ihn gleich in die Tasche. Der andere Handwerksbursche wollte den Fund geteilt wissen. Das wollte der Finder aber nicht. Beide fingen zu streiten an. Jetzt kam ein Räuber aus dem nahen Walde und überwältigte den Handwerksburschen mit dem gefundenen Gelde. Der andere Handwerksbursche lies davon. Wer hatte den Vorteil aus dem Streite? Wer mußte Schaden erleiden? Wie hätten sie das verhüten können?
V. Stufe, a) Sittliche Anwendung: Erzählung:
Treue Kameradschaft.
Zwei Soldaten mußten in den Krieg ziehen. Da mußten beide einen großen Wald durchsuchen, ob keine Feinde darin versteckt seien. Beide Soldaten mußten über einen Graben springen. Durch den Sprung verrenkte sich ein Soldat den rechten Fuß so stark, daß er nicht mehr gehen konnte. Da kamen fünf feindliche Soldaten auf beide zu. Die zwei Soldaten halfen aber treu zusammen. Sie luden ihre Gewehre und streckten zwei Feinde mit sicheren Schüssen nieder. Wieder krachten ihre Schüsse und wieder sanken zwei Feinde. Der letzte Gegner floh aus Furcht. Welchen Vorteil brachte die gegenseitige Treue? Wie sollen die verschiedenen Religionsparteien in Deutschland miteinander leben? (friedlich). Was würde unser Vaterland erleiden müssen, wenn die verschiedenen Konfessionen immer in Streit lägen? (Schaden rc).
d) Im Dienste des Lesens: Nr. 264. Deutschland nach dem 30jährigen Krieg; Nr. 262. Soldatenleben im 30jährigen Kriege; Nr. 261. Der 30jährige Krieg. (Oberklassenlesebuch).
o) Im Dienste des Aufsatzes: 1. Das Elend nach dem 30 jährigen Krieg. 2. Der bayerische Feldherr Tilly.
d) Im Dienste des Rechtschreibens: Vom 30jährigen Krieg. (Diktat mit bekannten Fremdwörtern.)
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Extrahierte Personennamen: Tilly
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Schweden Frankreich Deutschland Deutschland
Ii. Stufe.
a) Der Kampf mit dem französischen Kaiser.
1. Erzählung: Der französische Kaiser Napoleon Iii. glaubte, Österreich, Bayern, Württemberg, Baden und Hessen würden sich Frankreich anschließen. Österreich beteiligte sich aber nicht am Kriege und die Süddeutschen traten begeistert auf die Seite Preußens So einig hatte man das deutsche Volk noch nie gesehen. Darüber war nun Napoleon sehr enttäuscht. Die Deutschen sandten drei große Armeen an die Mosel und in die Rheinpfalz. Die Franzosen hatten zwei große Armeen an der deutschen Grenze aufgestellt. Kronprinz Friedrich von Preußen Überschritt zuerst die französische Grenze. Bei ihm waren die Bayern und alle anderen Süddeutschen. Bei Weißenburg aus dem Geisberg hatten sich die Franzosen verschanzt. Am 4. August 1870 wurden sie aber besiegt und vertrieben. Das war „der erste Schlag und der erste Sieg."
Zwei Tage später am 6. August stieß der Kronprinz Friedrich auf die französische Armee Mac Mahons bei Wörth. Die ftanzöfischen Soldaten hatten sich auch auf den Höhen der Vogesen verschanzt. Durch Weinberge und Wälder mußten die deutschen Soldaten emporsteigen. Sie wurden mit Geheul von den schwarzen Turkos und Zuaven empfangen.
S(
k— i - Deuhsche Heere - firmee ßazaines
Cd
Nach zwölfstündigem Kampfe eilten die Franzosen in wilder Flucht davon nach Chalons. Viele warfen Gewehr und Tornister weg. Viele wurden auch gefangen genommen. Am gleichen Tage besiegte auch General Steinmetz die Franzosen unter Bazaine auf den Spicheren Höhen. Weithin waren die Felder mit toten und verwundeten Soldaten bedeckt. Waffen, Wagen-
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TM Hauptwörter (200): [T141: [Armee Metz General Paris Schlacht August Mac Franzose Mahon Festung], T121: [Feind Reiter Pferd Heer Mann Flucht Lager Soldat Seite Reiterei]]
Extrahierte Personennamen: Napoleon Napoleon Friedrich_von_Preußen Friedrich August August Friedrich Friedrich
Extrahierte Ortsnamen: Bayern Württemberg Baden Hessen Frankreich Rheinpfalz Chalons
— 32 —
tun, um Gutes zu schaffen für das Land? (zusammenhelfen, zusammenarbeiten). Wie müssen König und Volk sein, um das zu erreichen? (einig). Welches Sprichwort kannst du anwenden von der Einigkeit? „Einigkeit macht stark."
V. Stufe.
Die beiden Kameraden, a) Erzählung: Zwei Soldaten mußten während eines Krieges einen weiten Weg durch einen Wald machen, um den Feind zu suchen. Beim Springen über einen Graben verstauchte sich ein Soldat den rechten Fuß, so daß er nicht mehr gehen konnte. Da kamen plötzlich 5 Feinde auf sie zu. Da sagte der Verletzte zu seinem Kameraden: „Eile schnell fort, zwei gegen fünf ist zu viel. Überlasse mich meinem Schicksale." Der andere Soldat aber entgegnete: „Ich lasse dich nicht allein, wenn es auch mein Leben kostet!" Beide luden schnell ihre Gewehre und erschossen zwei Feinde. Schnell luden sie wieder und streckten wieder zwei Feinde nieder. Der letzte Feind fürchtete sich und floh davon. Warum haben beide Soldaten ihren überlegenen Feind besiegt? (zusammengehalten haben, einig waren). Was
wäre dem kranken Soldaten geschehen, wenn der andere davon gelaufen wäre?
(gefangen rc.). Was hätte dem Flüchtling aber auch passieren können? (eingeholt, niedergeschossen). Wie war es also besser? (daß die beiden Soldaten einig gewesen sind).
a) Im Dienste des Lesens: Nr. 242 König Ludwig I., Nr. 243 Glück int
Unglück, Nr. 222 Donau-Mainkanal.
14. Röntg Ludwigs Kunstschöpfungen und seine letzten Jahre.
Lehrmittel: Engleders Wandbild; Bild: Neue Residenz (v. Bronner); Bild der Befreiungshalle im Lesebuch für Mittelkl. S. 253; Bild der Ruhmeshalle und Bavaria im Lesebuch für Mittelkl. S. 226. (Bronner: Bayer. Land u. Volk.) Bilder von Münchener Kirchen; bayerisches Wappen, Oberkl. Leseb., Titelblatt.
I. Stufe.
Was tun die Leute einer Familie, wenn eines aus ihrer Mitte stirbt? (klagen, weinen, beten). Wie zieren sie das Grab des Verstorbenen? (Blumen, Grabstein). Sie wollen den Toten ehren. Was wurde im Dorfe jenen Soldaten aus unserer Gegend errichtet, die im Kriege gegen Frankreich 1870/71 gefallen waren? (Kriegerdenkmal). Was will man mit diesem Denkmal tun? (die toten. Soldaten ehren).
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— 10 —
Ii. Stufe.
a) Erzählung: Friedrich Barbarossa d.h. Rotbart stammte aus dem Hause der Hohenstaufen. Der Name Hohenstaufen stammt von dem Berge und der Burg Hohenstaufen im Schwabenlande. Friedrich Barbarossa hatte eine große Gestalt, blaue Augen und einen langen, roten Bart; auch besaß er große Geistesgaben.
Nacherzählen! Welche Überschrift? „Wie Barbarossa ausgesehen hat".
Betrachten des Bildes im Lesebuche.
b) Erklärung und Karte: Wie heißt das Gebirge, das vom Fichtelgebirge, donauauswärts bis zu den Quellen der Donau hinzieht? (Jura). Wo
verläßt der Jura Bayern? Fahre nach links! Halt! Etwas nördlich siehst
du einen alleinstehenden Berg! Lies den Namen! (Hohenstaufen). Zu welchem Gebirge gehört der Hohenstaufen? Wie heißt dieses Land im Westen von Bayern? In welchem Lande liegt also der Hohenstaufen? Welchen Namen führte früher dieses Land? (Schwaben).
a) Erzählung: Die Städte in Italien verweigerten dem Kaiser den Gehorsam. Friedrich Barbarossa unternahm deshalb sechs Kriegszüge nach Italien. In Rom wurde Barbarossa von dem Papste mit der Kaiserkrone gekrönt. In der Schlacht bei Rom stürzte der Kaiser vom Pferde. Ein Römer wollte ihn mit dem Speere erstechen. Herzog Heinrich der Löwe eilte aber schnell herbei und rettete dem Kaiser das Leben.
Nacherzählen! Welche Überschrift? („Barbarossa in Italien").
b) Betrachten des Bildes: Barbarossa vor Mailand. Wie war das Heer aufgestellt? Was tun die Mailänder? Welche Waffen haben die Soldaten? Welche heutzutage? Warum hatten die Soldaten keine solchen Waffen wie jetzt.
c) Erklärung: Warum wird das Pferd des Kaisers gestürzt sein? (erstochen, gestolpert rc.). Was hätte dadurch leicht dem Kaiser beim Sturze geschehen können? (erstürzen). Warum hat sich der Kaiser gegen den Römer, der ihn erstechen wollte, nicht zur Wehr gesetzt? (konnte nicht, lag am Boden, Pferd auf ihm rc.)
d) Karte: Die große Tiefebene „Lombardei". Welche Richtung von Deutschland aus? Welches Gebirge mußten sie überschreiten? Wie wird der Weg dorthin sein? (weit, anstrengend). Konnte das Heer nach Italien fahren? Warum nicht?
a) Erzählung: Auf dem letzten Rückzüge von Italien wollte der Kaiser sein Heer durch den Engpaß bei Verona (Bernerklause) führen. Die Straße zwängte sich zwischen dem Flusse Etsch und den Bergen hin. Auf dem Berge stand das Schloß des Raubritters Alberich. Mit 500 Spießgesellen hatte er die Höhen besetzt. Er wälzte Baumstämme und Steine auf das deutsche Heer herab. Der Kaiser konnte mit seinem Heere nicht mehr weiter ziehen. Alberich verlangte von dem Kaiser für den Durchzug ein hohes Lösegeld und von jedem Soldaten Harnisch und Pferd. Der Kaiser schickte den Pfalzgrafen Otto von
TM Hauptwörter (50): [T42: [Papst Kaiser König Rom Heinrich Italien Karl Kirche Bischof Jahr], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr]]
TM Hauptwörter (100): [T56: [Papst Kaiser Rom Heinrich König Kirche Gregor Bischof Italien Papste], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T82: [Hand Pferd Schwert Fuß Schild Kopf Waffe Lanze Ritter Mann], T59: [Heer Mann Soldat Krieg Jahr Offizier Land König Truppe Waffe]]
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Extrahierte Ortsnamen: Burg_Hohenstaufen Schwabenlande Donau Bayern Schwaben Italien Italien Rom Rom Mailand Deutschland Italien Italien Engpaß Verona