dem „schwäbischen Städtebund" vereinigt. Weil Eberhard diesem Bund nicht
gegen den oberschwäbischen Adel beigestanden war, fielen die Städter ins südliche
Württemberg ein, sengend und plündernd. Eberhard zog durchs Filsthal hinauf
gegen sie, während sein Sohn Ulrich von der Achalm aus die Rentlinger im
Auge behalten sollte. Am 14. Mai 1377 machten aber dennoch 700 Rentlinger einen
nächtlichen Raubzug ins Uracher Thal, führten 250 Stück Rindvieh aus dem Uracher
Tiergarten weg und brannten Dettingen nieder. Ulrich erwartete sie mit 232 Rittern
bei der Leonhardskapelle,„wurde aber aus der Stadt Reutlingen im Rücken ange-
griffen und mußte der Übermacht weichen. Ulrich verlor 78 Ritter und das
Banner; er selbst entkam schwer verwundet mit dem Rest seiner Schar auf die
Achalm. Als Ulrich fpäter feinen Vater in Stuttgart besuchte, soll dieser schweigend
das Tischtuch zwischen sich und seinem Sohn zerschnitten haben, zum Zeichen/daß
ein solcher Sohn nicht wert sei, mit dem unbesiegten Vater an einem Tische zu speisen.
Gras Eberhard der Tremer und sein Zohn Ulrich
nach der Achlacht bei Reutlingen.
Die schwäbischen Städter, dnrch diesen und einen andern in der Schweiz er-
sochtenen Sieg noch übermütiger geworden, vereinigten sich mit dem rheinischen
Stadtebnnd, um ihren Todfeind Eberhard zu vernichten. Dieser sah sich daher
genötigt, mit vielen Rittern und Grafen den Löwen bund zu schließen. Unter
Anführung des Ulmer Hauptmanns Besserer zogen die Städter 1388 verheerend durch
Württemberg und belagerten schließlich mit 800 Reitern und 2000 Fußgängern den
befestigten Kirchhof zu Döffingen, in welchen sich eine Schar von Eberhards Leuten
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TM Hauptwörter (100): [T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst], T23: [Stadt Feind Tag Heer Mauer Mann Lager Nacht Kampf Soldat]]
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Denkmale stehst, das dich an ein kriegerisches Ereignis erinnern soll.
Laß dir erzählen, welche Bewandtnis es mit diesem Gedenksteine hat!
Napoleon I. war nach dem russischen Feldzuge von den Verbündeten
in mehreren Schlachten geschlagen und nach Westen zurückgedrängt worden.
Aber bei Bautzen siegte der kühne Feldherr noch einmal über seine
Feinde. Um das Vordringen der Verbündeten zu hindern, befestigte er
Dresden und ließ zu diesem Zwecke Geschütze und Munition dahin
kommen.
Zu dieser Zeit bildeten sich in Deutschland unter kühnen Anfiihrern
kleine Heeresabteilungen, auch Freikorps oder Freischaren genannt, welche
die Truppen überfielen, die dem Hauptheere des Feindes Waffen und
Nahrungsmittel zuführen wollten. Ein solches Freikorps unter dem
Rittmeister Colomb kam auch in unsere Gegend,- denn es hatte Kenntnis
erhalten von einer nach Dresden marschierenden Truppe. Am 27. Mai
1813 zogen die Franzosen in der Stärke von 409 Mann mit 23 Ge-
schützen und 40 Munitionswagen in Zwickau ein und hielten hier Rast-
tag. Wagen und Geschütze wurden auf dem Schießanger aufgefahren,
während sich die Mannschaft teils in der Stadt einquartierte, teils bei
den Geschützen Wache hielt. Da der Bürgermeister von Zwickau von
der Nähe des Colombschen Freikorps Kenntnis erhalten hatte, so riet
er dem Kommandanten, schleunigst abzumarschieren. Dieser aber glaubte,
die Zwickauer wollten sich auf bequeme Weise von der Einquartierung
befreien. Erst die Nachricht eines anderen Bürgers von Zwickau, der
das Korps in den Wäldern bei Reichenbach getroffen hatte, veranlaßte
den französischen Führer, Vorposten auszustellen, zwölf Geschütze zu laden
und die Lagerwache zu verstärken. Doch der Tag verging ruhig. Am
nächsten Morgen brachen die Franzosen auf, die Soldaten sangen fröhlich
und hatten die Gewehre auf die Wagen geladen. Der Kommandant
selbst fuhr in einer Kutsche gemächlich voraus.
Dies hatte Colomb, der durch Kundschafter von allem genau unter-
richtet war, vermutet. Er marschierte daher mit seinen 92 Husaren über
Planitz, Cainsdorf und Reinsdorf und legte sich in dem Walde zwischen
der Chauffeegeldereinnahme und Lippoldsruhe in den Hinterhalt. Mit
der größten Sorglosigkeit marschierten die Franzosen durch den Wald.
Plötzlich wurden sie von den kühnen Reitern überfallen. Die Husaren
zerschnitten die Stränge der Zugpferde, warfen die Wagen und Geschütze
um und versperrten so die Straße. Die meisten Franzosen flohen,- nur
ein kleiner Teil leistete Widerstand, mußte jedoch bald die Waffen strecken.
Bei dem Überfalle verloren die Preußen einen Toten und sechs Verwundete,
die Franzosen aber 30 Tote und Verwundete, sowie 300 Gefangene,
unter denen sich fünf Offiziere befanden. Die Gefangenen wurden aber
nach erfolgter Entwaffnung wieder freigelassen. Die tapferen Sieger
machten die Geschütze unbrauchbar, versenkten sie zum Teil in den nahen
Mülsener Teichen, sprengten die Munitionswagen in die Luft und ver-
brannten alles Leder und Holzwerk. Die besten Pferde behielten sie- die
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Bewegungen außerhalb der Stadt beobachten konnte. Die Stadttore,
das obere Tor an der Schneebergerstraße, das Tränk- und Frauentor,
waren durch große und feste Türme geschützt. Auch Schloß Osterstein
war für die Zwecke der Verteidigung eingerichtet worden, und selbst das
Getreidemagazin hatte man in dieser Kriegszeit in ein Zeughaus ver-
wandelt. Von außen war die Stadt durch einen Wallgraben geschützt.
Sie zählte damals 10000 Einwohner. Von den Bürgern war fast
jeder im Gebrauche der Waffen wohlgeübt.
Als der Kurfürst von Sachsen Böhmen erobert hatte, fiel General
Holk in unserem Vaterlande ein und plünderte zunächst das Vogtland.
Da ließ der Landesherr alsbald auch den Bürgern von Zwickau Befehl
zugehen, Vorkehrungen zur erfolgreichen Verteidigung der Stadt zu treffen.
Leider aber mußten 200 mit Musketen bewaffnete Bürgerssöhne, sowie das
zum Schutze vorhandene Fähnlein Kriegsleute und ein Troß von 300 Amts-
untertanen bald darauf auf Wunsch des Kurfürsten zur Errichtung eines
Grenzgrabens nach Böhmen marschieren. So war die Stadt in der Not
nur auf sich selbst angewiesen. Der Stadtrat und noch anwesende Offiziere
ließen die Bürger den Eid der Treue schwören und ordneten an, in
welcher Weise dem Feinde Widerstand geleistet werden sollte. Die Pforten
und das Frauentor wurden verschüttet und die übrigen Tore wohl ver-
wahrt. Die Wachttürme wurden regelmäßig besetzt, die Straßenbäche
angedämmt und auch die Feuerspritzen aufgefahren, damit dem verheerenden
Elemente sofort Einhalt getan werden könnte.
Schon war ein Regiment Kroaten in die benachbarten Dörfer Zwickaus,
in Planitz, Bockwa, Schedewitz und Hohndorf eingezogen, da nahten auch
die übrigen feindlichen Truppen unter ihrem Feldherrn Holk. Er be-
setzte am Mittage des 15. August 1632 die Höhen im Südwesten der
Stadt am Ziegel- und Schwanenteich. Hierauf ließ er durch einen Trom-
peter die Stadt wiederholt zur Übergabe auffordern und sie, falls sie
diese ablehne, mit Mord und Brand bedrohen. Widerstand schien zweck-
los, und es baten daher die städtischen Behörden Holk um einen drei-
tägigen Waffenstillstand. Wie indes zu vermuten war, schlug Holk die
Bitte rundweg ab und gewährte nur eine dreistündige Bedenkzeit. Daß
damit der Stadt nichts gedient war, wußte er wohl. Er schloß sie immer
enger ein, überschritt mit 2 Regimentern und 7 Kanonen bei Bockwa die
Mulde und lagerte sich auf dem Brückenberge, während seine übrigen
Truppen gegen Abend und während der Nacht die untere Vorstadt be-
setzten, so daß die Stadt nun ganz vom Feinde umzingelt war. In Angst
und Sorge durchwachten die Bewohner die Nacht. Noch vor Tagesgrauen
donnerten Holks Kanonen vom Brückenberge her gegen die Stadt, richteten
jedoch sehr wenig Schaden an. Dagegen ließ sich die Bürgerschaft auch
nicht feige finden. Das gut bediente Geschütz, namentlich die Kolumbia
auf dem Frauenturme, machte dem Feinde viel zu schaffen. Dennoch
drängte die Holksche Reiterei an die Stadt heran und hatte schon
den Schießanger besetzt. Da kam es endlich zu einem vierundzwanzig-
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Extrahierte Personennamen: Schloß_Osterstein Holk Holk August Holk Holk