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1. Bd. 3 - S. 76

1873 - Neuß : Schwann
— 76 — 700 Geschützen verfügen. Die Südarmee der Verbündeten lagerte in einem weiten Halbkreise südlich von Leipzig. Mit dem ersten Morgengrauen des 16. Oktober weckten Alarmschüsse die Hunderttausende, die zum Kampfe bereit waren. Ein grauer, dünner Nebel lag über den Gefilden ausgebreitet; als aber der Kanonendonner die Luft erschütterte, zertheilte sich das Gewölk, und die Sonne beleuchtete den Schauplatz der zunehmenden Zerstörung. Auf einer Anhöhe bei Wachau, im Mittelpunkte semer Stellung, saß der große Kriegsmeister Napoleon an einem Feldtische, auf welchen: die Karte der Gegend ausgebreitet lag. Berühmte Offiziere seines Stabes waren um ihn versammelt. Bald rollte der Donner der Geschütze der ganzen Linie entlang; die Verbündeten drangen stürmend und siegreich vor. So heftig war der Stoß ihrer vereinten Kräfte, daß die Franzosen aus Lieberwolkwitz, Wachau und Markleeberg und von den einzelnen Höhenpunkten kämpfend zurückzogen. Je mehr sie aber zusammengedrängt wurden, desto kräftiger und nachhaltiger ward ihr Widerstand. Erst nach mörderischem Kampfe nahmen die Preußen unter Kleist von Nollendorf das Dorf Markleeberg und behaupteten es mit verzweifeltein Muthe gegen alle Angriffe der liebermacht. Dagegen konnten sich die Preußen und Rufsen in Wachau gegen die wiederholten Angriffe der Franzofen nicht behaupten. Wie zwei Ringer, die einander an Kräften gewachsen sind, stritten die Krieger lange um den Besitz des Dorfes. Gegen Mittag versuchte Napoleon, die Reihen der Verbündeten in mehreren Punkten zu durchbrechen. Zwei gewaltige Heeressäulen, aus Infanterie, hauptsächlich aber aus Kavallerie und zahlreichem Geschütz zusammengeballt, brachen plötzlich rechts und links von Wachau hervor. Ihre Geschütze sprühten Feuer und Rauch, Tod und Zerschmetterung. Vernichtung ging vor ihnen her, Verödung lag hinter ihnen. Eine unerhörte Kanonade begann auf der ganzen Linie und ward von beiden Seiten ohne Unterbrechung fortgesetzt, fünf Stunden lang, so daß der Boden zuweilen im eigentlichen Sinne des Wortes erbebte. In

2. Bd. 3 - S. 77

1873 - Neuß : Schwann
— 77 — Leipzig klirrten und zersprangen die Fensterscheiben; alle Linien waren in Rauch und Dampf gehüllt, durch die nur noch die Flammenspitzen wie feurige Zungen hervorblitzten. Napoleon selbst kam mit seinen Garden so nahe dein feindlichen Feuer, daß mehrere seines Gefolges den feindlichen Kugeln erlagen. Es war in der That eine Unmöglichkeit, jene furchtbaren Massen in ihrem ersten Andrange zu hemmen. Die Kämpfer, die sich bisher fest und todesmuthig gehalten, sahen sich genöthigt zu weichen, ihre Geschütze lagen zertrümmert am Boden. Die Schlacht schien entschieden. Napoleon sandte und 3 Uhr nachmittags eine Siegesbotschaft an den König von Sachsen und ließ in Leipzig alle Glocken läuten. Doch kaum hatte Schwarzenberg die Noth seiner Truppen wahrgenommen, so schickte er die zur Unterstützung bestimmten Regimenter in die weichenden Reihen und brachte den Kampf zuin Stehen; mit abwechselndem Glücke wurde sortgestritten. Da mit einem Male bricht Murat an der Spitze von 6000 Reitern plötzlich wieder von Wachau hervor. Zwischen den Vierecken jagt der wilde Reitersturm durch, überreitet mehrere russische Bataillone und wirft die russische Kavallerie über den Haufen; 26 Kanonen müssen von Seiten der Verbündeten preisgegeben werden. Unaufhaltsam, mit reißender Schnelligkeit, dringt die feindliche Reiterei gegen Gossa vor. Das Centrum der verbündeten Armee ist durchbrochen, die Schlacht scheint abermals verloren. Schon war der Feind kaum noch einige hundert Schritt von den beiden Monarchen entfernt, dem Kaiser von Rußland und dem Könige von Preußen. Schwarzenberg, der an ihrer Seite hielt, bat sie, sich rückwärts zu begeben, zog dann seinen Degen und sprengte hinab in die Schlachtlinie, um es im ritterlichen Kampfe mit dein kühnen Murat aufzunehmen. Es gelang ihm, durch herbeigeführte 400 Mann russischer Garde und des neumär-kischeu Dragonerregiments die entstandene Lücke wieder auszufüllen. Von dem Muthe und der Ausdauer dieser Truppen hing die Sicherheit des Königs und des Kaisers

3. Bd. 3 - S. 78

1873 - Neuß : Schwann
— 78 — ab. Lange schwankte das Handgemenge; doch die Garden und Dragoner wichen nicht und brachten endlich nach heldenmütiger Anstrengung die französischen Reihen zum Wanken. Die Schlacht war gerettet, und am Abend standen die Heere in denselben Stellungen, wie bei Anbruch des Tages. Die. Nacht machte dem langen, blutigen Kampfe ein Ende. Ihre Schatten lagerten sich über die erschöpften Lebenden und die Tausende von Verwundeten und Todten. An demselben Tage, an welchem der vorhin beschriebene Kampf südlich von Leipzig stattfand, hatte Blücher mit Jork im Norden bei Möckern die Franzosen entschieden geschlagen. Als er am Morgen des 16. von der Südseite Leipzigs Kanonendonner hörte, ritt er mit seinem Gefolge die Linien der Artillerie entlang, da und dort in seiner derben Art zu den Truppen sprechend: „Kinder, heut haut einmal nach altpreußischer Art ein! Wer heutet Abend nicht entweder todt oder wonnetrunken ist, der hat sich geschlagen wie ein infamer Kerl" Jork saß eben mit seinen Offizieren bei einem warmen Frühstück, als er die Befehle Blüchers erhielt. Der General stand sogleich auf, leerte mit den Worten: „Anfang, Mitte und Ende, Herr Gott, zum Besten wende!" das Glas und setzte es still hin. In feierlich - ernster Stimmung ging er zur Schlacht. Blücher glaubte die Hauptstärke des Feindes weiter links nach Breitenfeld zu. Unter Lindenthal gegen Möckern rückte daher nur das Jork'sche Corps, etwa 21000 Mann, gegen den stark verschanzten Feind. Major Hitler stürmte zuerst gegen das Dorf, aber jedes Haus, jede Mauer war zur Vertheidigung eingerichtet und durch französische Grenadiere stark besetzt und auf's äußerste vertheidigt. Man mußte zurück. Von neuem sammelte Hiller die Truppen und griff mit gefälltem Bajonnet unter dem Ruf: „Es lebe der König!" den in zwei Kolonnen an. rückenden Feind an. Dennoch mußte er abermals weichen, und zum dritten Male stürzten sich die Bataillone über die Leichen ihrer Brüder hinweg mit Hurrahgeschrei auf den Feind. Ungeachtet der Muth der Truppen auf's höchste

4. Bd. 3 - S. 80

1873 - Neuß : Schwann
— 80 — Raum weniger Stunden zusammengedrängt waren. Den ganzen Tag des 17. goß der Regen in Strömen vom Himmel. Auf beiden Seiten wurden die Anordnungen für den folgenden Tag getroffen. Am Morgen des 18. wollte Napoleon eben sein Frühstück nehmen, als Kanonendonner ihm verkündete, daß die Blutarbeit von neuem beginne. Die Franzosen hatten sich enge um Leipzig zusammengezogen und auch die Verbündeten ihren Halbkreis enger geschlossen. Art diesem Tage fand bei dem Dorfe Probstheide der hartnäckigste Kampf statt. Unter lautem Hurrahruf drangen Preußen und Russen auf das Dorf ein, und es gelang den Preußen, sich eines Theiles von Probstheida zu bemächtigen. Aber der Feind setzte alle Kräfte in Bewegung, die in stetem Vorwärtsschreiten begriffenen Tapfern von dem errungenen Boden wieder abzudrängen. Es gelingt, die Preußen müssen weichen. Und so werden sieben Stürme auf Probstheida unternommen: alle vergeblich. Hunderte von Feuerschlünden wettern durch die langen und breiten Gassen und auf das Feld hinaus. Hügel von Verwun deten und Todten bedecken die Zugänge des Dorfes; die Kämpfenden waten int Blut und können kaum noch über die Leichname der Erschlagenen wegsteigen. Der Löwe vertheidigte in Probstheida seinen letzten Schlupfwinkel. Die verbündeten Monarchen gaben end lieh die Versuche auf, ihn hier zu vertreiben. Dagegen strengten auch die Franzosen sich vergeblich an, aus dem Dorfe hervorzubrechen und die Verbündeten zu zerspren gen. Sobald sie Anstalt machten, weiter vorzudringen, wurden sie vom feindlichen Geschützfeuer niedergeschmettert. Während also in und bei Probstheida durch die wiederholten ungestümen Sturmläufe der tapfern Preußen und Russen die besten Kräfte Napoleons festgehalten wur den, war es den übrigen Heerestheilen möglich geworden, an anderen Punkten vorzudringen, und die endliche Entscheidung herbeizuführen. Blücher fand bei dem Dorfe Schönefeld, das von den Franzosen trefflich vertheidigt wurde, hartnäckigen Widerstand. Dreimal wurde das Dorf

5. Bd. 3 - S. 87

1873 - Neuß : Schwann
— 87 - wurde vergnügte sich Wellington zu Brüssel Salle und erkundigte sich erst am andern Mor-Lage der Dinge. Aber Napoleon hatte Zert nb hatte seine Stellung nun zwischen Blücher taten Genommen. Am 16. Juni griff er brach Da vermißten zum Glück die Preußen ihren Feldherrn schlugen die französischen Reiter zurück, dte noch einmal bei ihm vorüber jagten und hoben ihn unter der Last des Pferdes hervor. Er lebte noch, aber nur, um die völlige Niederlage seines Heeres zu sehen. Obgleich Blücher, ein 73jähriger Grers, durch den Sturz hart verletzt war, verlor er doch keinen Augenbuck den Muth. Er hatte seine Augen überall, sammelte die Zerstreuten Gruppen mit wunderbarer Schnelligkeit, fnichte sie wieder aus durch seine Munterkeit und väterlichen Scheltworte und war großherzig genug, Wellington der jetzt seinerseits von Napoleons ganzer Hauptmacht uber^ fallen wurde, auf den 18. Juni Nachmittags Hülse zuzusagen. Was Wellington mit einem frischen Heere am 16. nicht gethan, das versprach Blücher, mit einem geschlagenen zu thun, und er konnte den Engländer nicht tiefer beschämen, als indem er — Wort hielt. ^ Napoleon hatte Wellington am 18. Juni bei Waterloo angegriffen. An dem verzweifelten Ungestüm der Fran-

6. Bd. 3 - S. 113

1873 - Neuß : Schwann
— 113 — Am Morgen des 3. Juli begann die Schlacht von Königsgrätz. Der König hielt mit seinem Streitroß auf einer Anhöhe, um den Gang der Schlacht zu überblicken. In seiner Begleitung befand sich Graf Bismarck. Der König ritt auf der Seite vor, auf welcher das Feuer der Oesterreicher furchtbar wüthete, so daß er plötzlich überall vom Granatfeuer umsauft wurde. Bismarck, der ihm folgte, bat ihn, umzukehren, worauf der König lächelnd seitwärts ritt. In demselben Augenblicke schlug eine Granate auf die Stelle, die er soeben verlassen hatte. Der Kampf schwankte, da die Oesterreicher sich tapfer schlugen, Gewehrsalven wechselten mit dem Dröhnen der Kanonen, auf beiden Seiten wurde mit dem größten Heldenmuthe gekämpft. Das weite Schlachtfeld färbte sich mit dem Blute der Todten und Verwundeten — die Verluste auf beiden Linien waren entsetzlich. Um 2 Uhr Mittags wollte der Kronprinz mit seinen Truppen auf dem Kampfplatze sein! Die Stunde kam, aber noch immer war nichts vom Kronprinzen zu erspähen! Um diese Zeit trat eine Pause ein, die Schlacht stand. Da erscheint König Wilhelm mitten unter den Truppen — er grüßt sie und da er seit dein vorigen Abend nichts genossen hat, fragt er die Umstehenden: „Hat niemand etwas zu essen bei sich?" Ein Soldat reicht ihm Brod, ein Osficier etwas Wurst und ein Jäger des Königs hat noch einige Schlucke Wein. Der König hält mitten unter den Soldaten sein einfaches Frühstück, dann sprengt er weiter in das neu erwachende Getümmel der Schlacht. Noch immer ist nichts von der Armee des Kronprinzen zu sehen, keine Fahne flattert, kein Bajonnet blitzt am Horizont auf. Moltke, der die Unruhe des Königs und sein Ausspähen bemerkt hat, ruft endlich: „Noch fünf Minuten, und die Schlacht ist gewonnen" — aber die Erwartung steigert sich immer mehr. — „So Majestät," ruft Moltke mit seinem ewig ruhigen, saltenreichen Gesicht, „jetzt ist's geschehen, der Kronprinz ist da!" Kaum hat er diese Worte gesprochen, als wirklich auch der Kronprinz auf den Höhen beim Centrum der österreichischen Aufstellung erscheint. Diese Höhen werden genommen, das Centrum der Oesterreicher Klei», Bilder a. d. vaterl. Geschichte. Iii. e

7. Bd. 3 - S. 30

1873 - Neuß : Schwann
— 30 — „Euerm Heldenarme", sprach sie, „und Eurer Treue vertraue ich mich und mein Kind. Ihr seid der letzte Anker meiner Hoffnung." Die Jugend, die Schönheit und das Unglück der Königin machten auf die Versammlung einen mächtigen Eindruck. Die Ungarn rissen ihre Säbel aus der Scheide und riefen: „Wir wollen sterben für unsere Königin Maria Theresia." Sie stellten ein Heer von 30,000 Mann zu Fuß und 15,000 Reitern, vertrieben die Bayern aus Oesterreich und Böhmen und rückten selbst in Bayern ein. Darauf zog ein österreichisches Heer dem preußischen Könige Friedrich entgegen, der mittlerweile nach Böhmen vorgedrungen war. Bei Czaslau kam es am 17. Mai 1742 zur Schlacht. Der König führte seine Truppen selbst in das Feuer. Hier zeigte er sich schon als tüchtiger Feld Herr, der die errungenen Vortheile schnell und mit Geistesgegenwart benutzte und nach vierstündigem Kampfe einen glänzenden Sieg errang. Da bot Maria Theresia den Frieden an. Derselbe wurde in Breslau geschlossen. Friedrich erhielt Schlesien. 4. Der zweite schlesische Krieg. |( ach dem Breslauer Frieden konnte Maria Theresia Mhre ganze Kraft gegen ihre übrigen Feinde ver-Wwenden. Die Bayern und die von diesen zu Hülfe gerufenen Franzosen wurden von den Oesterreichern überall geschlagen, und der bayerische Kurfürst mußte sein eigenes Land verlassen, das nun die Oesterreicher besetzten. Dann schloß Maria Theresia mit Sachsen und England ein Bündniß und ließ die Absicht merken, Schlesien zurück zu erobern. Aber Friedrich kam seinen Feinden zuvor, rückte tm Jahre 1744 mit 100,000 Mattn durch Sachsen in Böhmen ein, und damit begann der zweite schlesische Krieg. Doch der österreichische Feldherr, Karl von Lothringen, trieb bte Preußen nach Schlesien zurück, und im Anfange des wahres 1745 befand sich Friedrich in einer sehr mißlichen Lage.

8. Bd. 3 - S. 32

1873 - Neuß : Schwann
— 32 — Stellungen, daß es ihnen nicht nöthig schien, die in der Nähe stehende Hauptarmee herbeizurufen. Aber die Preußen kletterten die mit Eis und Schnee bedeckten Hügel hinauf und griffen den Feind mit solchem Ungestüm an, daß dieser mit Hinterlassung von 3000 Todten und 7000 Verwundeten und Gefangenen, 8 Fahnen und 48 Kanonen die Flucht ergriffen. Zwei Tage später kam der König selbst auf dem Schlachtfelde an. Als er den alten Helden erblickte, stieg er vom Pferde, ging ihm mit entblößtem Haupte entgegen und umarmte ihn. Am folgenden Tage hielt Friedrich seinen Einzug in Dresden, wo am 25. Dezember der Friede geschlossen wurde. Oesterreich verzichtete zum zweitenmale auf Schlesien. Sachsen bezahlte eine Million Thaler Kriegssteuer, und Friedrich erkannte den Gemahl der Maria Theresia als Kaiser an. 5. Der dritte schlesische oder der siebenjährige Krieg. a. Ursachen des Krieges. Theresia konnte den Verlust Schlesiens nicht vergessen; so oft sie einen Schlesier sah, traten Thränen in ihre Augen. Deshalb suchte sie das Land wieder zu gewinnen. Da sie in zwei Kriegen gegen Friedrich hatte unterliegen müssen, suchte sie im Stillen Bundesgenossen. Das gelang ihr um so leichter, als der Ruhm und das Glück Friedrichs an vielen Höfen Europas Neid und Mißgunst erweckt hatten. Es verbanden sich mit Oesterreich Frankreich, Rußland, Sachsen und Schweden, um das Königreich Preußen auf den Umfang eines Kurfürstenthums zu beschränken. Zufolge der getroffenen Vereinbarung sollte nach dem völligen Siege über Friedrich Schlesien an Oesterreich, das Herzogthum Preußen an Polen, Hinterpommern an Schweden, das Gebiet von Magdeburg an Sachsen fallen; Rußland sollte an der Ostsee und Frankreich auf dem linken Rheinufer entschädigt werden. Durch einen sächsischen Beamten erhielt Friedrich eine

9. Bd. 3 - S. 33

1873 - Neuß : Schwann
— 33 — Abschrift von dem gegen ihn geschmiedeten Plane. Seine Lage war bedenklich, seine Niederlage schien unvermeidlich. Doch er verzagte nicht. Er hatte sein Heer auf 150,000 Mann gebracht und beschloß seinen mächtigen Feinden zuvorzukommen. b. Das Jahr 1756. Im August des Jahres 1756 drang Friedrich in Sachsen ein, besetzte Dresden und die wichtigsten Städte des Landes, ließ das sächsische Heer in seinem Lager bei Pirna einschließen und zog dann mit 24000 Mann dem heranrückenden österreichischen Heere von 4000 Mann entgegen. Bei dem Flecken Lowositz in Böhmen kam es zur Schlacht. Nach sechsstündigem Feuern mangelte den Preußen Pulver und Blei. Da rief ihnen einer von den Generälen Friedrichs zu: „Bursche , wozu habt ihr gelernt, den Feind mit dem Bajonnet anzugreifen?" (Sin muthiges Hurrah ertönte durch die Reihen der Preußen, mit vorgehaltenem Gewehr stürmten sie gegen den Feind und errangen einen vollständigen Sieg. „Jetzt erst habe ich gesehen", schrieb der König nach der Schlacht an den Feldmarschall Schwerin, „was meine Preußen vermögen, nie haben meine Truppen solche Wunder der Tapferkeit gethan, seitdem ich die Ehre habe, sie anzuführen." Nach dem Siege bei Lowositz gab sich das ganze sächsische Heer bei Pirna, durch Hunger und Kälte gezwungen, in der Stärke von 17000 Mann gefangen. Das war der Anfang des so merkwürdigen siebenjährigen Krieges, eines Krieges ohne Gleichen. Da auch noch das deutsche Reich auf Oesterreichs Seite trat, so stand fast ganz Europa mit 500000 Kriegern gegen den einzigen König von Preußen in den Waffen. Jedermann hielt ihn für verloren; aber niemand hatte berechnet was der Held Friedrich vermochte. c. Das Jahr 1757. ,jttt Frühjahre 1757 rückte Friedrich in Böhmen ein und stieß auf den Herzog Karl von Lothringen, der die Klein, Bilder a. d. oaterl. Gcschicht Iii o

10. Bd. 3 - S. 34

1873 - Neuß : Schwann
— 34 — Anhöhen bei Prag besetzt hatte. Friedrichs Offiziere widerriethen den Angriff; denn die Soldaten waren von einem beschwerlichen Marsche sehr erschöpft. Der König aber sagte: „Frische Eier, gute Eier" und ließ gleich angreifen. Die Preußen stürmten vor, wurden aber reihenweise von dem fürchterlichen Kartätschenfeuer niedergeschmettert. Schon begannen die Stürmenden von allen Seiten zurückzuweichen. Da ergriff der Marschall Schwerin eine Fahne und rief: „Mir nach, Kinder", und damit stürmte der greise Held voran, sinkt aber bald von vier Kugeln getroffen tobt nieder. Aber sein Tod entflammt den Muth seiner ©olbaten, unaufhaltsam bringen sie vor. Der König selbst burchbricht mit brei Bataillonen den Mittelpunkt der Feinde und entscheibet den Sieg. Doch theuer ist er erkauft, denn 1600o Preußen liegen auf dem Schlachtfelde niedergestreckt Die Oesterreicher aber hatten 24000 Mann verloren. Noch stand ein großes Heer von Oesterreichern und Sachsen bei Kollin schlagfertig unter dem Marschall Daun. Der Feind war den Preußen um das Doppelte ein Zahl Überlegen. Doch Friedrich griff muthig an, aber Sturm auf Sturm mißlang und seine Schaaren wurden furchtbar gelichtet. Als sie zum dritten Male zurückwichen, rief der König ihnen wüthend zu: „Wollt ihr denn ewig leben?" und führte sie von neuem in's schreckliche Feuer. Aber es war vergebens. Die Oesterreicher gewannen den Sieg, und Friedrich verlor 13000 Mann und 45 Kanonen. Jetzt rückten die sämmtlichen Feinde Friedrichs von allen Seiten heran. Die Franzosen drangen mit 60000 Mann über Thüringen gegen Brandenburg vor, das Herzogthum Preußen wurde von 100000 Russen verwüstet, die Schweden hatten Pommern besetzt. Friedrichs Lage schien verzweiflungsvoll. Er theilte fein Heer in mehrere Haufen und wandte sich mit einem derselben gegen die Franzosen. Diese zogen von Erfurt heran. Bei dein Dorfe Roßbach, nicht weit von Weißenfels, stießen sie auf 22000 Preußen, die Friedrich bei sich hatte. Schon jubilirten
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