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1. Landeskunde der Provinz Pommern - S. 36

1917 - Breslau : Hirt
36 Landeskunde der Provinz Pommern. 5. Mönchguter und Mönchguterin. Auf der Halbinsel Mönchgut hat die Bevölkerung zum Teil noch die alte Tracht bewahrt? die Bewohner sind zumeist Fischer. 6. Das Rathaus und die Nikolaikirche in Stralsund. Der durchbrochene Backsteingi-bel des Rathauses und die hinter ihm aufragende mächtige Kirche sind Zeugen des Reichtums und der Macht der alten Hansastadt, sie stammen aus dem 14. ^jjahrh. und bezeichnen einen Höhepunkt in der niederdeutschen Backsteinbaukunst.

2. Geographie und Geschichte sämmtlicher Provinzen des Preußischen Staats - S. 25

1858 - Breslau : Hirt
Dortmund und die heilige Feme. 25 Schlüssel der Thore vorgetragen und dem Kaiser überreicht. Als Karl unter Glockenklang, unter Zinken-, Kesseltrommeln-, Geigen- und Pfeisenspiel in die Stadt einritt, führten die zwei Bürgermeister in voller Rüstung sein Roß am Zügel; vier Rathsherren trugen den Baldachin über ihm. Voran ritt der Herzog von Sachsen als Marschall mit dem Schwerte; im langen Zuge wurde der silberne Schrein mit den Gebeinen des heiligen Reinold getragen, um- ringt von Schülern mit grünen Kränzen. Auf der Hauptstraße, „die rein gefegt war," standen rechts die Männer, links die Weiber der Stadt in ihren besten Kleidern. Der Kaiser wohnte im Hofe Johann's von Wickede, des Patriciers, der mit dem Rechte begnadet wurde, kaiserlicher Majestät den Steigbügel zu halten. Die Ehre so hohen Besuchs hätte die Stadt aber bald theuer büßen müssen; denn es begab sich, daß des Reiches Marschall vor dem Einzuge des Kai- sers das Stadtthor nicht hoch und breit, die Straßen nicht weit genug fand, um seine Lanze querdurch zu führen. Schon wollte er Alles niederreißen lassen, so wie ihm in solchem Falle zukomme, und nur für eine bedeutende Geldsumme hielt er den Befehl zurück. 2. Neben der Stadtmauer unter alten, vermorschten Linden be- findet sich die Ding, d. i. die Gerichtsstätte der heiligen Feme. Das war im Mittelalter (vom 12. bis 15. Jahrhundert) ein weit und breit gefürchtetes Gericht; im Namen des Kaisers richtete es über Ehr- und Treulosigkeit, Raub und Gewaltthätigkeit, über Entwei- hung der Kirche und Abfall vom Glauben. Die freien Männer, Ritter und Herren, zitterten vor ihm, wenn sie solcher Schuld sich bewußt waren. Das Gericht hieß Freigericht, der Gerichtssprengel Freigrafschaft, der Vorsitzende Freigraf, die Beifitzenden Freischöffen oder Wissende. Der oberste Freistuhl oder Gerichtsort war eben in Dortmund. Alle Freistühle eines Landes standen unter dem Stuhl- herrn, der gewöhnlich der Landesherr selbst war. Oberster Stuhlherr nächst dem Kaiser war der Erzbischof von Cöln als Herzog von West- phalen; denn in Westphalen, auf „rother Erde," war der Ursprung und Hauptsitz der Femgerichte. Der Freigraf wurde von dem Stuhl- herrn, die Wissenden (d. i. die das Urtheil Weisenden, Sprechenden) oder Freischöffen von den Femgenoffen selbst gewählt. Sie mußten freie Laien von ehelicher, christlicher Geburt und makellosem Wandel sein. Bei ihrer Aufnahme mußten sie einen feierlichen Eid schwören, daß »sie das Geheimniß des Gerichts bewahren und jedes vor die heilige Feme gehörige Verbrechen zur Anzeige bringen wollten. Zu diesen Heimlichkeiten gehörte der Freischöffengruß: „Eck grüt ju, lewe Man, wat fange ji hie an?" worauf der Wissende erwiderte: „Allet Glück kehre in. wo de Fryescheppen sin" — ferner drei geheime Alphabete, Erkennungszeichen bei Tische (sie legten das Messer mit der Spitze sich zugekehrt hin), ein Nothwort: „Reinir dor Feweri" und die Losung: „Stock, Stein, Gras, Grein." Wer die Heimlich- keiten verrieth, dem wurde die Zunge ausgeriffen. Dem Frevler,

3. Geographie und Geschichte sämmtlicher Provinzen des Preußischen Staats - S. 23

1858 - Breslau : Hirt
Der deutsche Orden in Preußen. 23 gräbnißkapelle unter der Ordenskirche zu Marienburg für die Hoch- meister an, in der nur noch Leichensteine mit halberloschenen In- schriften sich finden, auf deren einem noch deutlich die Worte zu er- kennen sind: „Hier sind die Meister begraben, der von Aldenburg hat angehaben." Bis über Esthland dehnte sich des Ordens Herrschaft aus, die ihre höchste Blüthe erreichte unter der 30jährigen Regierung des Hochmeisters Winrich von Kniprode. 3. Winrich von Kniprode. Er war von fürstlichem Stamm, hoher majestätischer Haltung, in Kriegs- und Friedenswerken ausge- zeichnet. Eine Chronik berichtet von ihm: „Sonderlich den bawers- mann hat er gehalten lobesam, der wittwen und Waisen vater was mit großer erbarmunge; wahr ist das." Noch waren Deutsche und Preußen nicht zu einem Volke verschmolzen, und die deutschen Bauern waren freier als die preußischen, doch waren diese nicht etwa recht- lose Knechte, wie z. B. in Polen. Die Beschäftigungen des Friedens konnten in dieser Zeit ungestört ihren Fortgang haben; denn der Or- den hielt streng aus innere Ordnung, Ruhe und Sicherheit. Dabei ging doch der ritterliche Geist der Tapferkeit von den Ordensrittern auch auf die Bürger über, obgleich sie nur in Zeiten größter Noch aufgerufen wurden; sonst begnügte sich der Orden mit bezahlten Söld- nern. Viele Städte wurden reich durch Handel; Danzig, Thorn, Elbing waren sogar Mitglieder des mächtigen Schutz- und Trutz- bündniffes europäischer Handelsstädte, welches man Hansa nennt. Da ist es nicht zu verwundern, daß Winrich Gesetze gegen Kleiderpracht geben mußte. Jedem Stande ward seine Tracht vorgeschrieben, und gar stattlich muß ein Bürgermeister oder Rathsherr anzuschauen ge- wesen sein, der über seinem seinen Unterkleide einen langen weiten Mantel tragen durfte, der vorne offen war. Den braunen, mit Seide gefütterten Hut zierten 3 silberne Knöpfe, und um den Leib schmiegte sich ein Gürtel mit silberner Spange, an der das Schwert in silber- ner Scheide und mit silbernem Griff hing. Selbst dem gemeinen Manne waren silberne Zierrathen an seinem tuchenen Wamms erlaubt. Der Bart sollte von Allen getragen werden. An dem Hofe des Hochmeisters ging es gewöhnlich einfach und still, doch fürstlich her. Da sammelten sich Gelehrte und Künstler, da pflegte der Meister selbst seine schönen Gartenanlagen und versandte Edelreiser ins Land, hegte fremde Thiere im Zwinger, hatte die besten Jagdfalken in ganz Europa, bewirthete fortwährend fremde Gäste und entließ sie nicht ohne Ehrengeschenk. Der Ackerbau gedieh unter seiner Herrschaft vor- züglich, selbst Wein wurde gebaut, besonders bei Thorn und dem Städtchen Rhein. Für die Bürger ordnete er Waffenübungen an, und um der ernsten Beschäftigung die Heiterkeit des Spieles beizu- gesellen, verband der freundliche Fürst die Königsschießen damit. 4. Sein Kampf mit den heidnischen Litthauern. Win- rich von Kniprode war ein Held und wollte nicht ruhen, bis die Macht der heidnischen Litthauer gebrochen wäre. In diesen Kämpfen.

4. Geographie und Geschichte sämmtlicher Provinzen des Preußischen Staats - S. 21

1858 - Breslau : Hirt
Schlesien unter böhmischen Königen. 21 schen Vasallen zu machen; d. h. sie standen hinfort unter seinem Schutze, besaßen ihr Fürstenthum nur als ein geliehenes Gut, und wenn ihre Familie ausstarb, fiel es an den Oberlehnsherrn, den König von Böhmen, der es dann unmittelbar beherrschte. Schlesien unter böhmischen Rönigen. (1333—1326.) 5. Einige merkwürdige Gegebenheiten ans dem 14. Jahrhundert. 1. Um das Jahr 1350 wüthete in Schlesien, in Deutschland, ja fast in ganz Europa eine furchtbare Krankheit, der schwarze Tod genannt. Die Kranken wurden von innerlicher Hitze fast rasend ge- macht und starben oft ganz plötzlich. Die Menge der Todten war so groß, daß sie unbegraben in den Häusern verfaulten. Ganze Ortschaften starben aus, und selbst kein Hausthier blieb übrig. Diese Pest war jedenfalls aus dem Morgenlande eingeschleppt worden, aber das unwissende Volk schob die Schuld auf die Juden; die hätten die Brunnen vergiftet. Darum wurden damals unzählige Juden in's Gefängniß und auf den Scheiterhaufen geschleppt. Um den Zorn Gottes zu versöhnen, durchzogen Geißelbrüder die deutschen Länder. Sobald sie an einen Ort kamen, entblößten sie Rücken und Brust, warfen sich auf die Erde und breiteten die Arme aus, so daß der Körper die Form eines Kreuzes hatte. Dann standen sie auf, nah- men ihre mit Knoten und Häkchen versehenen Geißeln und zerfleisch- ten sich damit. Dabei sangen sie klägliche Büßlieder. 2. Der böhmische König Karl Iv. war ein Vater seiner Unter- thanen; das bewies er auch den Schlesiern, besonders der Stadt Breslau. Sie war durch eine große Feuersbrunst zum Theil nie- dergebrannt, Karl Iv. baute sie wieder auf und erweiterte sie über die Ohla hinaus, ließ auch mehrere Straßen pflastern. Der Handel blühete; er ging nach allen Weltgegenden, besonders nach Rußland und Polen, selbst bis in's ferne Asien hinein zogen Breslauer Kauf- leute. So wuchs die Wohlhabenheit der Bürger schnell, mit ihr die Verschwendung und Ueppigkeit. Der Rath der Stadt mußte einschreiten. Bei keiner Bürgerhochzeit sollten mehr als 24 Schüs- seln, jede mit 4 Gästen erlaubt sein. Keine Bürgersfrau sollte eine Haube tragen, die länger als eine Elle war, und das Kleid durste reine Schleppe haben. Wer sich nicht fügte, zahlte Strafe, und das lange Kleid wurde auf dem Rathhause abgeschnitten. — Das Geld hatte damals einen viel höhern Werth als jetzt; in Breslau kostete ein Scheffel Weizen 4 */2 Gr., Roggen 3 \ Gr., ein Ochse 48 Gr., ein Schwein 8 Gr., ein Pferd über 300 Gr. Ein Bote erhielt für den Weg von Breslau nach Brieg 3*4 Groschen. 3. Reichthum der Bürger erzeugte Uebermuth. Die Handwerker und niederen Bürger wollten sich nicht mehr von den Vornehmern regieren lassen. In einem wilden Austuhr tödteten sie sechs Raths-

5. Geographie und Geschichte sämmtlicher Provinzen des Preußischen Staats - S. 9

1858 - Breslau : Hirt
Wanderung durch dk Sudeten. 9 Gäste auf die mannigfaltigste Weise neckte und foppte. Den betrü- gerischen jüdischen Roßtäuschern zeigte er sich oft auf einem prächtigen Rosse als ein vornehmer Herr, und wenn sie sich verleiten ließen, ihm das schöne Pferd abzuhandeln, verwandelte es sich nach kurzer Zeit in einen Strohwisch. Traf er dagegen verarmte Edelleute, die auf magern Pferden kummervoll durch das Gebirge ritten, so kam er ihnen entgegen als ein stattlicher Ritter, ließ sich mit ihnen in ein Gespräch ein und suchte durch irgend eine aufgestellte ungereimte Be- hauptung eine Wette zu veranlassen; er selbst verlor dann, und der Glückliche zog im prächtigen Anzuge auf dem schönen Pferde dahin und fand außerdem noch, wenn er das Gebirge hinter sich hatte, seine Taschen mit großen Rollen von Gold angefüllt. Wenn aber lockere Abenteurer, die so Etwas erfahren hatten, seine Wohlthätigkeit auf ähnliche Weise in Anspruch nehmen wollten, so wurden sie empfind- lich getäuscht. Das Kleid verwandelte sich dann in Laub, das Pferd in einen Stock, was aber der Reiter, verblendet, nicht merkte und so in dem lächerlichsten Aufzuge durch die Dörfer ritt. — Arme Frauen, die Kräuter suchten, überredete er, als Wanderer erscheinend, die Kräuter aus dem Korbe zu werfen, worauf er diesen mit trockenem Laube anfüllte. Nachdem er sich entfernt hat, wird der Korb schwer und immer schwerer, bis die Frauen, der übermäßigen Last erliegend, den unnützen Haufen, in der Meinung, betrogen zu sein, von sich werfen. Aber, wenn sie nach Hause kommen, entdecken sie mit Erstaunen, daß die wenigen Blätter, die am Korbe hangen blieben, in Gold ver- wandelt sind. — Auf die Hochzeitsfeste armer Leute in den Gebirgs- örtern begab er sich oft als fröhlicher Gast, tanzte mit der Braut und überreichte ihr ein unscheinbares seidenes Band, dem Bräutigam aber eine Silbermünze. Nach seiner Entfernung war aus dem Bande ein kostbarer Schmuck, aus der Silbermünze ein schweres Goldstück geworden. Der Zutab arg. Ach Zutabarg! Du schiener blooer Hübel, Du bist ur'när a Wächter uf 'em Thurm, Du meld'st uns iglich Guttes, iglich Nebel, Du meld'st uns Rägen, Sunneschein und Sturm, Wie uste ha' ihch nich gelinzt aus meinem Stübel, Nach dir gelinzt und deiner Ohneform; Denn war'sche blau, do kunnt ma Rägen spieren, Und war'sche grau, do gingen der spazieren. Do stihst de noch uf deiner alten Stelle Und si'st uf die Verwirrung um dich här! 's is viel passirt, du schläscher Altgeselle, I Mitunder ging's oach bluttig zu und schwär.

6. Geographie und Geschichte sämmtlicher Provinzen des Preußischen Staats - S. 7

1858 - Breslau : Hirt
Dir Weichsel. 7 ligionskenntniß haben, deren Welt ihr Floß oder Holztraft ist. Traften nennt man die Holzstöße, welche aus Galizien und Polen auf der Weichsel herabgebracht werden. Sie sind in unabsehbarer Länge an- einandergebunden, und auf ihnen befinden sich aus Brettern zusam- mengeschlagene Häuschen, in denen die auf den Traften befindlichen Leute wohnen. Ein langer, blonder Bart bedeckt das Gesicht der Flöß- knechte; ein graubrauner weiterwollkittel oder Schafpelz, dessen Wolle sie je nach der Witterung nach außen oder innen kehren, Hosen von grobem Drillich machen ihre Bekleidung aus. Mit hölzernem Löffel essen sie, während ihre Feuer einen grellen Schein auf die Getreidekähne, die unabsehbar sich hinziehenden Traften und auf die langen Weichsel- kähne mit dem unförmlichen Steuerruder und den thurmhohen Ma- sten werfen. 4. Die Städte an der Weichsel. An der Grenze West- preußens erhebt „die Königin der Weichsel", das alterthümliche Thorn, ihre gewaltigen Ring- und Festungsmauern. Thorn war die erste Feste, welche der deutsche Ritterorden erbaute. Die Stadt wurde bald so mächtig, daß sie nächst Danzig für die angesehenste Handelsstadt Preußens galt, bis die polnische Herrschaft, unter welcher sie von 1466—1793 stand, Handel und Macht herabbrachte. Sie ist die Vaterstadt eines der berühmtesten Sternkundigen, des Niko- laus Kopernikus; er wurde im Eckhause am altthornschen Thore am 19. Februar 1493 geboren und lebte als Domherr in Frauen- burg am frischen Haffe, wo er 1573 starb. Er hat die Ent- deckung gemacht, daß die Planeten sich um die Sonne drehen in länglichrunden Bahnen, und daß die Erdkugel sich außerdem noch um sich selbst bewegt. Thorn wurde durch Kopernikus weltberühmt und errichtete ihm 1853 eine Bildsäule. Den Fluß weiter hinab steigen an der rechten Seite auf den belaubten Uferhöhen die mit vielen Thürmen versehenen Kirchen der ehrwürdigen Stadt Culm empor. Dort am Fuße der Berge ließen sich die Ordensritter zuerst nieder, nachdem ihnen das Culmer Land vom Herzoge Conrad als Preis für ihren Beistand geschenkt worden war. Hier erwuchs der deutsche Bürgerstand zu Reichthum und Macht, wovon das gothische Rathhaus, sowie die freundlichen breiten Straßen mit ihren vielstöckigen Häusern zeugen. Oberhalb der Ossamündung erscheinen über Flachskähnen, Ge- treidespeichern und Baumgängen die grünen Wälle und Mauern der Feste Graudenz, welche Courbiere (spr. Kurbiähr) 1807 so rühmlich vertheidigte. Den Franzosen gab er auf die Meldung, daß es keinen König von Preußen mehr gäbe, die männliche Antwort: „So bin ich König von Graudenz." Die Feste ist von Friedrich dem Großen auf einem Berge eine Viertelstunde unterhalb der Stadt erbaut worden. An dem rechten Ufer der Nogat, etwa 2 Meilen von ihrer Mündung in das frische Hass, liegen die mittelalterlichen Thürme und

7. Geographie und Geschichte sämmtlicher Provinzen des Preußischen Staats - S. 17

1858 - Breslau : Hirt
Litthauer und Masuren. 17 siellt. Der Bauer in entlegenen Dörfern arbeitet alle Haus- und Wirthschaftsgeräthe, als Stühle, Tische, Näder und Wagen, selbst; die Frauen wirken das Zeug zu ihren Kleidern aus Wolle und sind überhaupt fleißig und thätig. Leider hat der Branntweingenuß auch unter ihnen Armuth, Verschuldung und unordentliches Wesen verursacht. Die Männer tragen lange grobwollene Röcke von grauer Farbe, so daß sie durch die Uebereinstimmung ein militärisches Aussehen haben. Auch den Frauen ist eine besondere Tracht eigen. Die Sprache ist von der deutschen und polnischen ganz verschieden. Die Litthauer sind große Freunde des Gesanges und besitzen eine Menge schöner Volkslieder, in ihrer Sprache dainos genannt, die sie bei Festen, Kirchfahrten und gemeinsamen Arbeiten singen. Lieblich ist besonders anzusehen, wenn in den Gegenden um die Mündung der Gilge, Ruß u. s. w. eine Schaar Jünglinge und Jungfrauen festlich ge- schmückt auf ihren Kähnen zur Kirche fahren und in der Morgen- frühe den Ruderschlag mit Wechselgesängen begleiten. Unzüchtige Lieder, wie sie leider von Deutschen oft gesungen werden, haben sie nicht. Die Masuren sind ein Zweig der Polen. Bei der Mehrzahl findet man blaue Augen und blondes Haar. Wie die Litthauer sind sie gastfrei und Freunde des Gesanges, weßhalb sie ebenfalls viele Volkslieder haben. Sie lieben ihre Berge, ihre Seen, ihre Wälder und ihre Sprache. Wenn der Masure Soldat wird und sein Dorf verlassen muß, erfaßt ihn nicht selten ein solches Heimweh, daß er auf einige Zeit zu den Seinen zurückgeschickt werden muß. Ist die- ses aber erst überwunden, so ist er mit Leib und Seele Soldat. Der König steht bei den Masuren in hohen Ehren. Im Jahre 1848 wollten sich ganze Dorfschaften aufmachen und gen Berlin ziehen, um die Rebellen zu Paaren zu treiben. Das hl. Vater Unser beten sie in der Kirche stets knieend; am Sonntage Nachmittag versammelt sich Jung und Alt, besonders die erwachsene Jugend, in der Schule. Da wird gesungen, ein Abschnitt der Schrift vom Lehrer erklärt und aus Missionsberichten und Erbauungsbüchern vorgelesen. In vielen Häu- sern sind Schriften von Luther, Arnd's „Wahres Christenthum" und dergl. verbreitet. Die Erlernung der deutschen Sprache wird ihnen leicht, aber sie vertauschen sie ungern mit ihrer Muttersprache. Sie sind gewandt und flink, aber klein von Statur. Da der Boden, den sie bebauen, unfruchtbar ist, so sind sie arm; aber sie scheuen den Fleiß nicht und sind höflich, bescheiden und gefällig. Prtiißcn. 2
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