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1. M. J. E. Fabri's, Professors der Philosophie in Jena, Elementargeographie, Dritter Band - S. 410

1790 - Halle : Gebauer
4io Europa. Hutfabriken, Jitzdruckereyen, gedruckte Flauellfabriken. — In der Pfarre - le c^rarrd Galarzues werden viele Tücher verfertigt, woraus man in Holland Lournesol bereitet. Mit Lackmus färbt man rein gewaschne alte Lappen von Hanfzeug grün, verändert sie auch in blau. Diese Lappen werden her- nach, in Säcke gepackt, häufig nach Holland, auch nach Eng- land geschickt, und von den Weinbcreitern gebraucht, um dem Weine eine annehmliche Farbe zu geben. — In der Landschaft Gevaudatt / so wie den vorigen Orten in Languedoc, ver- fertigt man viele Serge. Wer das schönste Stück auf den Jahrmarkt bringt, erhält eine Belohnung. 2z) Frontlmatt, an einem See, ist vornemlich wegen des Muscatenweins^der in dieser Gegend gewonnen wirdchekandt. 24) Vlm\Zq, mit ungefähr 40000 Einwohnern, hat eine Citadelle, einen Bischof, und eine Academie der Wissen- schaften. Es werden hier viele se'tdne Maaren verfertigt. Vor einigen Jahren waren hier 120 Seidenmühlen, gegen 3000 Stühle für Stoffe, und fast noch einmal so viel für Strümpfe. Seit einigen Jahren ist dieser Nahrungszweig sehr gefallen. Gewebte Strümpfe werden nicht nur von Seide, soudern auch von Baumwolle, Wolle, Castochaaren rc. verfertigt. Auch die Lohgerbern) ist in gutem Gange. Serge wird auch noch in Menge bereitet. 25) Bourdeaux in Guienne,nahe am Ansflusse der Ga- ronne ins Aquitanische Meer. Sie hat nach Nccker 84000 Einwohner, darunter an 100 Judenfamilien. Sie ist auch der Sitz eines Parlaments, eines Erzbischofs, einer Universi- tät, einer Academie der Wissenschaften und Künste, und hat einen Hafen. Die Einwohner treiben mit Wein, Brandwein und Pflaumen starken Handel. Von Btandwein werden jähr- lich auf 100000 Opböfte nach fremden Landen verladen. Jährlich sind hier 2 große Messen, sehr wichtig ist auch der Handel mit den Colonien. Nebst Nantes hat Bourdeaup unter allen französischen Städten den größten Antheil an dem americanischen Handel. Im Jahr 1788. hatten die Einwoh, uer 307 Schiffe für den Coloniehandek. Seit 1787. ist hier, (so wie auch in Havre degrace die Einrichtung getroffen, daß Ehrlich 24 Paketboote nach den westindischen Colonien, nach den Inseln France und Bourbon, so auch nach den vereinigten Staaten in Nordamerika abgehn. Man findet hier einige Glas- fabri-

2. M. J. E. Fabri's, Professors der Philosophie in Jena, Elementargeographie, Dritter Band - S. 411

1790 - Halle : Gebauer
Frankreich. 411 fakrikerr (im Iahe 1788. 5 königliche), mehrere Zuckerrafine- rieen rc. Zum Schutze der Stadt dienen einige Forts. Zwischen Bonrdeüur und Vajonne ist eine große Wüste, tvo aber viele Tannen und Fichten sind, die einen großen Harz- vorrath liefern. 26) Das Städtchen liegt im Gouv. von Bear» und Navarra. In dieser Gegend gewinnt man den bekandten Wein Pontac. 27) (Dcictfiis, an der Loire, hat (nach Necker) 39500 Einwohner, eine Universität, aber nur mit einer juristischen Fa- kultät, und berühmte Wachsbleichen, von denen selbst Paris einen großen Theil seiner Wachslichter erhält. Einige große Zuckerraffinerieen liefern vielen Zucker» Die Gerbcreyen sind hier auch noch recht gut. Auch werden hier Turbans für die Türken verfertigt Die Stadt treibt einen beträchtlichen Handel. 28) Rocheue, eine beträchtliche See-und Handels- stadt, die Hauptstadt von Aunis, mit ungefähr 16000 Ein- wohnern. Sie hat einen guten und sichern Hafen am Oceane. Art einem prächtigen Cauale sind Schifswerfte. Man findet hier auch einigezuckerraffinerieen, eine Faienccfabrik, und eine könig- liche Glasmanufactur. Nochelle ist auch der Sitz eines Bischofs. 29) Dreppe, eine Festung am Meere, mit einem guten Hafen. Man treibt hier einen einträglichen Handel mit Herin- gen, Makrelen und andern Fischen. Die Ausrüstungen auf den Stockfisässang nach Nenfoundland sind beträchtlich. Man verfertigt hier allerley Drechslerwaaren aus Bein und Elfenbein. Gemeine Mädchen und Frauen beschäfftigen sich mit Spitzenklöp- peln. Von Kanten liefert der Ort ungemein viel. Eine Ta- baksfabrike beschäfftigtö im Jahr 1780. an 4—« 500 Personen» 30) Etantcs, in Bretagne an der Loire, hat 60000 Einwohner, einen Bischof, eine Zeichenschule, Seeacademie, und eine Universität, (von welcher die Juristischefacultät nach Nenncs verlegt ist,) 14 Zuckersiedereyen, Indien-, Seiden- zeug-, Glasbouteiüen- und 2 Faiencefabriken, 3 Bettdeckenma- »mfactnren. Die Seil-oder Taumanufacturen nähren auf xooo—-1200 Personen. Nantes hat jährlich I freye Messe. Die hiesigen Kaufleute unterhalten gewöhnlich 120 Schisse von 50- 400 Tonnen, die größkentheils zum Handel nach Guinea, vach West - und Ostindien gebrsucht werden» Der Hafen

3. M. J. E. Fabri's, Professors der Philosophie in Jena, Elementargeographie, Dritter Band - S. 435

1790 - Halle : Gebauer
Italien. 431 In der Provinz Sestri di Ponente findet man Orangenbäume, die im untern Stamm i—-2 Fuß dick find. Außerdem hat man Trüffeln, Castanien, Iudenäpfel. Landesregierung. Die Regierungsform ist aristo, cratisch, und das Oberhaupt ist ein D^ge Ök der Spitze eines Senats von 400, und eines Ausschusfts von 100 Nobili. Er regiert 2 Jahre lang, mit dem Titel Durchlaucht, Mid muß wenigstens 50 Jahr alt seyn. Während dieser Zeit hat er in dem Pallaste der Republik freye Wohnung und freye Tafel. Wennseine Regierung zu Ende geht, macht ihm der Canzlec das Compliment: Nachdem Jlhre Durchlaucht die Regierung zurückgelegt, so können 'Ihre E^cellenz sich aus dem Pallaste der Republik in Ihre eigne Wohnung verfügen. Die Kleidung des Doge ist roth, auch rothe Strümpfe und rothe Schuhe trägt er. Städte: 0 Genua (s. 2.Th. S. 135.) mit 150000 Einwohnern. Ein Pallast liegt höher als der andere; ein Gar- ten höher als der andere. Die . Vorstadt St. Pierre itt Arena ist vornehmlich wegen ihrer prächtigen Palläsie sehens- rvürdig. In der Stadt ist ein Erzbischof, eine Univerfität, und eine Mahler-und Bildhaueracademie. Der Hafen der Stadt wird durch 2 starke Dämme geschützt. Zu den sehens- würdlgsien Gebäuden gehören: 1) die Domkirche, worin- uen eine große smaragdne Schüssel verwahrt wird, die die Kö- nigin aus Saba dem Salomon soll mitgebracht haben. 2) Mitten in der Stadt ist der pallast der Republik, mit der Aufschrift: Nulli certa doinus. z) Man findet hier auch verschiedne große Hospitäler, die mehr Pallästen großer Her- ren als Armenhäusern ähnlich sehen. Im großen -Aospü täte waren zu Anfänge 1775. über i7oo^Personen. Eins von den hiesigen Waisenhäusern wird blos von einer reichen Familie unterhalten. Ohnecachtet die Wissenschaften in Ge- nua nicht sehr geachtet werden, so findet man doch 3 öffentliche Bibliotheken. Der Aufwand in Absicht der Kleidung ist zwar in dieser Stadt durch Gesetze eingeschränkt; hingegen findet man desto mehr Wagen und Equipagen kostbar und vergoldet. Die Nobili in Genua gehn, so wie die Venetianischen, schwarz, aber neumodischer, mit einem schmalen ftidnen Mantel auf dem Rücken. Auch ist ihre Perüke nicht so groß, wie der Venetia- nec ihre. Sie tragen platte Hüte unter dem Arme. Die Ee 4 Da-

4. M. J. E. Fabri's, Professors der Philosophie in Jena, Elementargeographie, Dritter Band - S. 449

1790 - Halle : Gebauer
449 Italien. Toscana. tücher und Bettdecken werden hier verfertigt. Bey der Stadt sind 36 zum Theil heiße, zum Theil warme und kalte Bäder, die vornemlich seit dem Jahr 1744. wieder sehr prächtig in Stand gesetzt worden sind, und hausig besucht werden. — Die Bäuerinnen um Pisa putzen ihre Haare an Festtagen mit künst- lichen Blumen und kleinen silbernen Glöckchen. Im Nacken sind sie gestochten, und mit einer großen silbernen Nadel be- festigt. Sie kragen Skrohhüte, und einen rotben tuchnen. Halskcagen, der vorne bis an den Busen, und hinten bis auf die Hälfte des Rückens herabgehk. Zrn Pisanischen Gebiete liegt eine berühmte Carthause (5er-- tosä, ein prächtiges Gebäude. Zn derselben trifft tncm nebst an- dern 4 außerordentlich große Säulen vom feinsten Marnior an. Zn den Kreuzaangen werden 72 Säulen gezählt, welche alle, uebst den Bogen und Postamenten, aus Carrarischem Marmor bestehen. 4) $Lix>Qtttq, ehemals ein unbedeutender Ort, in einer morastigen Gegend, wo die schädlichen Dünste die Luft unge- sund machten. Durch die Einsichten eines Engländers ist der Boden trocken, und der Ort eine wichtige Handelsstadt geworden, welche jetzt gegen 70000 Einwohner, einen Bischof und einen Freyhafen hat. Unter den Einwohnern sind Engländer, Griechen, Armenier, Juden (mehr als 1500) und Tücken, die hier völlige Freyheit genießen. Ans der Landseite ist sie be- , festigt. Der nördliche Tbeil ist von Canälen durchschnitten, heißt daher Zzlcuvenediz und ist der schönste. Die Canäle, auf denen die Kaufmannsgüter bis an die Thore der Magazine gebracht werden können, sind mit vielen marmornen Brücken und schönen Dämmen versehen. Auf dem Markte steht die D^mkirche. Uebecdies gehören zu den vornehmsten Gebäu- den der Großherzogliche Pallaft, das Sklavenhaus, die Salz-, Tabacks- und Ochimagaziue, das Zeughaus und das Lazareth, worinnen sich diejenigen, welche ans der Levante kommen, 40 Tage lang aufhalten müssen. Die Straßen sind enge, außer den Hauptstraßen, welche eine ziemliche Lange und Breite haben. Diejuden, welche hier viele Fceyherten genießen, woh- nen in einer besondecn Gegend der Stadt, die wohl gebaut ist, und haben gute Synagogen, eigne Schiffe, eine starke Handlung, und schöne Coralleufabriken, in welchen größtentheils die aus Sardinien, Corsica, Africa, beson- Ff z ders

5. M. J. E. Fabri's, Professors der Philosophie in Jena, Elementargeographie, Dritter Band - S. 485

1790 - Halle : Gebauer
Italien. Sicilien. 485 Das Sicilianische Süßholz wird dem Levankischen vorgezogen und unter andern in den Wollenfärbereyen fleißig benutzt. Sodekraut roird?vornemlich an den südlichen Küsten von Sicilien, auch auf Anhöhen und Bergen der Insel gebaut, und nach Venedig und Marseille ausgeführt. In einem Therle von Sicilien, u? Txrl dl demotta ist ein bergigter Strich Landes, petralra. Daselbst befindet sich ein Steinö'l, welches alle Morgen durch Schwämme und Baumwolle abgeschöpft und in die Apotheken verkauft wird, weil man es für ein gutes Mittel wider die Bauchwürme halt. Von Bernstein findet man bey Catania 2 Arten, schwarzen und vornemlich gelben; doch jetzt seltner als ehemals. Ernwslytter: Die Mannspersonen von niedrigem Stande in Sicilien, pflegen ohnerachtet der großen Hitze auf dieser In- sel, bunte Mützen, ohne Hüte, auch mehrere Ueberröcke mit Kappen zu tragen; weil man in einem Lande, wo die Sonne so heftig ist, auf einer Insel, wo die Winde sich oft verändern, und bald warm und kalt sind, sich leicht erkältet, so hütet man sich durch die Kleidung so viel als möglich davor. Landesregierung undeltttheüung. Es gehört dem Kömge von Neapel. Die Insel wird in ; Landschaften getheilt, welche den Namen Balle oder Thaler führen: i) Dal di Mazzara, 2) Val di Demona, z) Val di Noto. Städte: i) Palermo, (s. 2. Th. S. 151.) die Haupt-und Krönungsstadt,' der Ditz eines Unterkönigs und eines Erzbischofs. Sie hat 8 Abteyen, 71 Klöster, einen groß- ßen Hafen, ein Zeughaus, und viele Springbrunnen. Man zählt auf 140000 Einwohner, darunter an 4000 Geist- liche sind. 2) Trapano, ein schönes wohlgebautes Städtchen,, liegt auf einer Halbinsel. Die Einwohner gehören zu den flei- ßigsten in Sicilien. Die Stadt hat ein Schloß und einen Ha- fen, auch sehr einträgliche Salzwerke, wo aus Seewasser Salz bereitet wird. Von der Corallen- und Thuufifckerey haben die Einwohner ebenfalls gute Nahrung. Uebrigens findet man auch Marmor-und Alabasterfabriken, welche ihre Maaren fast durch ganz Europa debitiren. Nicht weit von der Stadt liegt das Schloß Trapano del morrte auf einem Berge, welcher nach dem Mongibello der höchste auf der Insel ist. Hh; 3)

6. M. J. E. Fabri's, Professors der Philosophie in Jena, Elementargeographie, Dritter Band - S. 491

1790 - Halle : Gebauer
Italien. Sardinien. 49 t Behauptung, daß Sardinien, so wie Irland, gar keine giftige Thiere habe, ist ungegründet. Man findet hier Scorpione, 2 Arten der Solifuga rc. Landesregierung und Eintbeilung. König von Sardnuen; statt dessen ein Vicekönig in Caglian regiert, wel^ cher z Jahre sich hier anfhalt, und seinen beständigen Sitz irr Eagliarr hat» Die Insel wird von den Einwohnern eingetbeilt i) in das obere Land (Eapo di fopra), 2) in das untere Land ( Capo di iotto) Einwohner. Die Einwohner sind gastfrey, und ha- den dies um so viel nöthigcr, da im ganzen Königreiche nicht ern einziges Wirthshaus ist. Die Garden reisen größrentheils zu Pferde, und allezeit bewaffnet, mit einem Sabel an der Seile, und einer Flinte in der Hand, die sie, wenn sie auch sonst wenig auf Ordnung und Sauberkeit bedacht sind, immer schön und glänzend erhalten; selten lassen sie sich außer dem Hause ohne ein großes Messer sehn, welches in einen ledernen Gürtel gesteckt wird. Kein anständiges Frauenzimmer zeigt sich öffentlich anders als verschleiert; sogar Dienstmädchen, wenn sie zum Brunnen gehn decken erst den Schleier über den Kopf, und setzen die Wasserkanne oben darauf Tänzer sieht man besonders bey ihren Kirchfefteu. In Absicht des Landbaues ist Sardinien noch sehr zurück, noch mehr aber in Künsten und Manufacturen. Die Sarden schicken ihre Haute und Pelze aus dem Lande, und kaufen sie gegerbt wieder. Von ihrer Wolle bereiten zwar die Bauerweiber die nötigsten Kleidungsstücke für if>re Männer, allein die daraus verfertigten Zeuge sind sehr grob. Auf dem Lande hat man nicht einmal die unentbehrlichsten Handwerker. Ueberhaupt sind auch in den wenigen Städten die Handwerker lucht zahl- reich, und diese sind mehrentheils Fremde, die sich auf der In- sel niedergelassen haben. Die Silberschmiede scheinen noch am besten fortzukommen wegen der Menge Silbers, welches das Landvolk au sich zu tragen pflegt. Denn immer ist der Garde ganz gleichgültig, ob er zerlumpt und barfuß umher geht, oder nicht; aber an silberne Knöpfe, Ketten, Haken und sogar Zahn- stocher, die an einer besondern Kette hängen, ist ec wo! ge- wohnt seinen letzten Heller zu wenden. Noch eme besondre Sitte der Salden: Wenn ein Edel- mann von seiner Herrschaft Besitz nimmt, so muß er den Kopf eines

7. M. J. E. Fabri's, Professors der Philosophie in Jena, Elementargeographie, Dritter Band - S. 501

1790 - Halle : Gebauer
Spanien. $01 pfen liegen. Zwischen Araujuez und Toledo wächst viel Süßholz. 2) ieckbo am Tejo auf 7 Hügeln, ebenfalls in Neuca- siilien. Sie ist der Sitz des vornehmsten Erzbischofs von Spa- nien , welcher Primas des Reichs ist; hat eine Universität, ein Jnqnisitionsgericht, 20200 Einwohner und 39 Klöster. Die Lathedralkrrcbe ist 400 Fuß lang und 220 brert. Unter mehrern Capellen ist die Xylütlcncaqtllc die reichste. Ihr Altar ist mir Gold und Silber bedeckt. Die Kirchthüren sind mit Platten von Bronze beschlagen; man sieht darauf eine Menge von Blumen und andern Zierakhen, nebst einigen Kö- pfen. Dabcy ist eine berühmte Bibliothek. Der ehemalige alte tnatlt'ijclx pallast, welcher der Stadt durch seme Größe und Lage e,n prächtiges Ansehen giebt, ist jetzt zu einem Hospital für die Armen der Stadt und der umliegenden Gegen- den bestimmt, die hier Arbeit und Unterhalt finden. Man spinnt darin Seide, verfertigt verschiedene Stoffe, Sammet und Schnupftücher. Es werden darinnen ungefähr 222 Kin- der beiderlei) Geschlechts erzogen, die man zur Arbeit anhält. Auch alte Frauen «nt? Greise haben in diesem Spital eine Zu- flucht. Es sind überdies noch Zeichen schulen damit verbunden, in denen die besten Meister von Madcit Unterricht geben. Ehe- mals wurden hier gute Degenklingen gemacht; seit einigen Jah- re» sucht man diese Arbeit wieder in Aufnahme zu bringen. Die Einwohner müssen sich mit Cisiernenwaffer begnügen. Reiche vermischen es mit Flnßwasser. Man sieht ganze Züge von Eseln, welche zu allen Zeiten gutes Wasser in irdenen Krü- gen herbeyschaffen. Talcwera de lare'stta, am Tajo, auch in Neuca- stilien, ist wegen seiner icdnen Waaren und Deidenmannfactur bekandt. Diese hat 336 Stühle und 14^8 Arbeiter, hauptsäch- lich Spanier. Man verfertigt darin goldne und silberne Spi- tzen , Band, seidne Strümpfe, Taffent, Sammet und Plüsch, goldne und silberne Stoffe, Damast rc.; außerdem goldne und silberne Drathknöpfe, Tücher, und andere Artikel. An der Grunze von Neucastilien liegt San Irdefouso, ein Flecken mit einem königl. Lustschloß und Garten, in einer Gegend, welche ehemals ein unfruchtbarer und öder Berg war. Das Schloß enthalt eine schöne Gemahlde- und Statüensamm- Ii ; hing.

8. M. J. E. Fabri's, Professors der Philosophie in Jena, Elementargeographie, Dritter Band - S. 579

1790 - Halle : Gebauer
Island. 579 Vi) (Brofie und Einwohner. Dänemark enthält auf 850 geographischen Onadratmeilen i Million 125000 Einwohner. Norwegen auf 5250 £)iuibt'afmciien nicht viel über 700000 Einwohner. Island, welches wol 1400 Ona- dratmeilen betragt, halte im Jahr kamn 48000 Ein- wohner; von obigen 1400 Onadratmeilen find nur 450 be- wohnt. Die Ettlwohner reden 2 Hauptsprachen, Dänisch und Finnisch. Die Norweger und Isländer haben nur einen besonder» Oialect von der Dänischen Sprache. Finnisch reden die Lappländer. Auch Deutsch wird in Dänemark gesprochen. Friesisch redet man auf allen Inseln der Westsee von Sylt an, und auf dem festen Lande von Tendern bis Hnsnm. Die)Durhe^ rrjcheaeltgtsu ist die herrschende; indessen haben anch andere Religionsparteyen. in Dänemark wenigstens, freye Religions- Übung. Fabriken,Nianufacturen und Handlung werden in den neuesten Zeiten immer blühender. Schöne Künste und Gelehrsamkeit haben viele Liebhaber. Selbst m dem rauheren Island haben die Wissenschaften ihre Verehrer, wiewol setzt in minderer Anzahl als im dreyzebuten Jahrhunderte. Seit dem Jahr 1766. ist ans dieser Insel eine historische Gesellschaft zu Bearbeitung der Landesgeschichte, und seit 1770 eine Ackerbau- gesellschaft. Im Jahr 177z. studierten 54 Isländer auf der Universität zu Koppcnhagen. Handlung: Dänemark führt aus: Getreide, (jähr- lich über 548200 Tonnen) Malz, Meth, Butter, Käse, Och- sen (32000 jährlich) und ungefähr 6000pferde, über 10000 Schweine. kilorwegen: Kupfer (jährlich fast 5000 Schrffs- pfnnd), Eisen, Alaun, Mastbänme, Balken, Bretter, Lat- ten, Marmor, Talksteine, Mühlsteine, eingesalzne und getrock- nete Fische, Fleisch, Haute, Pelzwerk, Potasche, Thron rc. auch Heringe, Lampen - und Rußschwärze. Island: Fleisch, Talg, Butter, Fische und verschiedne Arbeiten von Wolle, besonders wollne Strümpfe und Handschuhs, Eydecdunen (jähr- lich gewöhnlich über 2000 Pfund; davon Z00 von der besten Sorte). Aus denfaröischeu Ittftltl werden emgeführt: He- ringe, Unschlitt, Felle, eingesalzenes Schöpsfleisch, Federn, beson- ders Eiderdunen und wollne Strümpfe. Oer dänische Handel nach Ostindien wird seit einigen Jahren immer beträchtlicher. In den letzten 9 Monaten von 1784. kamen 22 dänische Oo 4 Schiffe

9. M. J. E. Fabri's, Professors der Philosophie in Jena, Elementargeographie, Dritter Band - S. 436

1790 - Halle : Gebauer
4zs Europa. Damen gehn oft ceulcnrt, aber ibrs Cerimonienkleidung ist nach Verschiedenheit der Iahrszeit schwarze Seche oder schwarzer Sammet. Fabriken und Handlung sind sehr beträchtlich. Seidenstühle stnd hier über i600. Auch findet man hier verschiedne minder beträchtliche Fabriken, als vor« ledernen Handschuhen, seivne undfederblnmen, Zwirnkanten, viele Papiermühlen, Blei- Meißfabrtken, Seifenmanufacturen. Dw Corallenfabriken ge- rächen in Abnahnre. Genua hak noch einen starken Verkehr nach den meisten Gegenden von Europa, und vorzüglich nach Spanien. Es zieht selbst aus allen Ecdrheilen eine große Menge von allerley Maaren, die es in dem übrigen Italien Mieder abseyt. Oie Schrffsbauerey ist bisweilen hier sehr im Gange. D«'e Franzosen und Spanier lassen hier oft Schiffe bauen. Die Sardellcnfischerey ist sehr beträchtlich. Im Jahr 1784 find hier 2o^6 Schiffe von verschiednen Nationen, auch ein amerikanisches eingelaufen. Genua handelt vornem- lich mit Sammet, seidenen Zeugen, Damast, Bändern, Pa- pier, Seife, Del, Conftturen, Dosen. Der Genuesische Sammet wird nicht nur in der Stadt selbst, sondern auch von Len Einwohnern längs der Küste verfertigt. Die letztern sind Lier zugleich Bauern und Fabrikanten. Wenn die Arbeit im Felde vorbei) ist, so arbeiten sie an ihren Stühlen. Fallt ein schlechtes Jahr ein , so nähren sie sich von diesen. Die ausge- liehenen Capitalren der Genuesischen Kaufleute werden auf meh- rere Millionen Reichsthalec berechnet. 2) Gavona, eine ansehnliche Stadt, nach Genua die vornehmste in der Republik, obgleich der Häfen in schlechtem Zustande ist. Man findet hier schöne Gebäude mit marmor- nen Thürpfosten. g) Vx^vi, eine Niederlage von Maaren, die von dec Levante eingeführt werden. Die reichen Genueser haben hier wegen der gesunden und angenehmen Lage prächtige Häuser, wo sie einen Theil des Herbstes zubringen. 4) Gatt 2^emo, am Meer mit einem Hafen, ist we- gen des guten Oehls, welches in dieser Gegend von besondrer Güte gefunden, und häufig für Prvvencervhl verkauft wird, be- kandt. 5) Bey dem Städtchen Sestki wird guter Schiffbau ge- trieben.

10. M. J. E. Fabri's, Professors der Philosophie in Jena, Elementargeographie, Dritter Band - S. 426

1790 - Halle : Gebauer
4-s Europa. buntem Marmor besetzt. 5) Auf dem Ratbhüllse ist eins öffentliche Apotheke, aus welcher die Armen die Medicin um- sonst bekommen. ro Acrzte und 9 Wundärzte werden daher) besoldet, und muffen die Armen umsonst besuchen und curiren. Die Turiner Umverfität besitzt eine Bibliothek, ecu Münz - und Antiquitätencabinet, ein anatomisches Theater, eine Sammlung von physikalischen und mathematischen Instru- menten, auch ein Naturaliencabinet. Bey der Stadt sind gut angelegte Badeanstalten. Seit einigen Jahren ist hrrr eine neue Academie der Wissenschaften. Man stndet unter den Ein- wohnern viele Künstler und Handwerker. Die Manufakturen nehmen hier, so wie im ganzemlande, zum Schaden der Fran- zosen, immer mehr zu. Die vornehmste Handlung zu Turm ist nut Seide, vornehmlich nach Lyon. Man bat hier Taback- und Papierfabriken, auch Seiden, Tapeten - und Porcellan- Fa/encefabriken. Seit einiger Zeit liefert Turin seidene Strüm- pfe, die schöner als die französischen sind, da sonst Frankreich seine seidenewaareu, gegen die rohe Seide, herbrachte. Aber die vornehmste Turiner Fabrik ist die, worin an 600 Kinder unter Anführung geschickter Meister allerhand serdne Zeuge, Taffete, Sammet, Atlasse, Tapeten, seidne Strümpfe, setdne gewirkte Westen und Beinkleider, Hüte und andre Maaren verferti- gen. Eine Stunde von der Stadt ist das königliche Lustschloss lavenena, mit einer Schloßcapelle, und großen Gärten. Das Drangeriegebäude darinnen rst ein weitläuftiges Merk, 500 Fuß laug, und 90 breit. 2) Fort de la Brünette, eine starke Becgfestung. Kasematten, Magazine und viele Wohnungen sind in Fel- sen gehauen; die zur Communication dienenden Gänge im Fel- sen sind so breit, daß Canoneu mit Pferden durchgezogen wer- den können. 3) Gusä, am Fluß Doria. 4) Asti, eine große Stadt, der Sitz eines Bischofs, hat außer der Cathedralkirche 5:6 Kirchen. 5) Vercclli bat 20000 Einwohner, darunter 200 Ju- den , die in einer besondecn Straße wohnen. 6) Adsta oderavosta, an der Granze der Schweiz, Sm Fluß Balten, hat einen Bischof, (s. 2. Th. S. 126.) ?) ^klzza, die Hauptstadt in der Grafschaft Nizza, am Fluß Paglio, mit einem Freyhafen, am Ligusiischen Meere: in
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