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1. Geschichte des brandenburgisch-preußischen Staates und der Neuzeit seit dem Westfälischen Frieden - S. 300

1906 - Münster in Westf. : Schöningh
300 unterscheiden; Whrend die Vertreter der einen dem alten Glauben treu blieben, waren die Anhnger der anderen dem Unglauben verfallen, ver-spotteten die Religion, verhhnten jede uerung der religisen ber-zeugung und suchten den Atheismus in immer weiteren Schichten der Bevlkerung zu verbreiten. a) Die katholische Kirche. Die franzsische Revolution schaffte dav Christentum ab, zog das Kirchengut als Staatseigentum ein und beschrnkte die geistliche Macht. Napoleon I. stellte zwar die katholische Kirche in Frankreich wieder her, gab ihr jedoch die frhere einflureiche Stellung nicht wieder. Der Kirchenstaat wurde ausgehoben und der greife Papst als Gefangener nach Frankreich gefhrt. In Deutschland erlitt die katholische Kirche durch die Skularisation schwere Einbuen. Aber trotz der oft herben Bedrngnis zeigte sie die grte Lebenssaft. Um den Heiden das Evangelium zu verknden, wurde in Rom eine besondere Kongregation eingesetzt') und der Ausbildung von Missionaren eine hohe Aufmerksamkeit gewidmet. In China, Japan und auf den Inseln der Sdsee entstanden blhende Missionen, die zeitweilig- unter grausamen Christenverfolgungen zu leiben hatten. I" ganz besonders groartiger Weise entwickelte sich die katholische Kirche in Amerika; langsam, aber erfolgreich drangen glanbensmutigemissionare immer tieser in Afrika ein. Auch in dem protestantischen Norden Europas und in der Diaspora des Deutschen Reiches Breitete sich das katholische Missionswesen immer weiter ans; neue Pfarreien wurden gegrndet, Schulen und Kommnnikanten-Anstalten errichtet, die grten-teils vou dem Bonifaziusvereiu unterhalten werden. Krftig blhte das religise Lebeu empor; immer zahlreicher wurden die religisen Vereine fr jung und alt, fr Männer und Frauen, die fr das geistige Wohl ihrer Mitglieder, zu sorgen sich an erster stelle zur Ausgabe gesetzt hatten. Im Parlament und in der Presse suchten die Katholiken ihre Rechte und Wnsche zur Geltuug zu bringen. Ter Jesuitenorden wurde schon bald wiederhergestellt, und von jenen religisen Orden, deren Mitglieber durch ihre nimmermde Liebesttigkeit zu wahren Engeln fr die leidende Menschheit geworden sind, verdienen die Barmherzigen Schwestern vor allein genannt zu werden. Wohlsahrtseinrichtungen, Vereinigungen zum Schutze junger Mdchen im In- und Auslnde, Viuzensvereine u. v. a. entstehen berall und erfreuen sich einer krftigen Untersttzung von feiten der katholischen Bevlkerung. ]) Congregatio de propaganda fide.

2. Geschichte des brandenburgisch-preußischen Staates und der Neuzeit seit dem Westfälischen Frieden - S. 257

1906 - Münster in Westf. : Schöningh
bcr Klassensteuer befreit; ferner kam im Jahre 1883 (15. Jnli) fr das Reich das Arbeiterkrnken- und im folgenden (6. Juli 1884) das Arbeiterunfall-Versicherungsgesetz znstanbe. Anch die Alters-und Jnv al ib en-Verfichernng wrbe noch unter der Regierung Wilhelms I. beraten, boch erlebte bcr hochherzige Kaiser beren Vollendung nicht mehr. 5. Kolonien. Anch im Auslnde wuchs Dentfchlanbs Ansehen immer mehr. Was der Groe Knrfrst bereits geplant und versucht hatte, das wrbe seit dem Jahre 1884 wieber aufgenommen und im groen Mae ausgefhrt. Durch Grnbnng o^>n berseeischen H anbelsko lonien in Afrika und Australien wrbe das Arbeitsfeld der deutschen Nation bedeutend erweitert und fr btc reichen Erzeugnisse der deutschen Industrie neue Absatzgebiete erschlossen. Dampf schisse, vom Reiche untersttzt, fahren jetzt regelmig nach den Ksten Afrikas und Ostasiens und nach den Inseln des Stillen Ozeans. Die Uengeschasfenekriegs-flotte schtzt den berseeischen Handel und die erworbenen Gebietsteile, die deutschen Waren machen im Auslnde den franzsischen und englischen den Rang streitig, bic beutiche Flagge geniet heute allenthalben bic grte Achtung. 111. /t aiser Wilhelms Sgewerk und sein Tod. Wie lange ich noch leben werbe, wei ich nicht; ba ich aber meine Schnlbigkeit tun werde, solange ich lebe, das wei ich." Wie berechtigt diese Worte des edlen Fürsten waren, zeigt uns ein Blick auf fein Tagewerk. Kaiser Wilhelm stand im Sommer zwischen 5 und 6 Uhr, im Winter um 7 Uhr auf. Er schlief in einem einfachen Feldbette, das er auch aus Reisen immer mit-nahm. Schlafrock und Pautofselu - trug er niemals. Ten ganzen Vor-mittag las er Briefe und Depeschen oder hrte die Vortrge seiner Minister. Wenn um die Mittagsstunde die Wache aufzog, stand der Kaiser meist am Fenster seines Schlosses (historisches Eckfenster"), begrt von zahl-reichen Leuten, die sich um diese Zeit tglich vor dem Palais ansammelten. Nachmittags fuhr der Kaiser spazieren, und nach 3 Uhr kamen-die hohen Reichsbeamten, um vom Kaiser empfangen und gehrt zu werden. Gegen 5 Uhr wrbe zu Mittag gespeist; abenbs besuchte der Kaiser zu-weilen das Theater, ein Konzert und dergleichen. Gab es aber viel zu arbeiten, dann sa der pflichttreue Monarch oft noch bis 12 Uhr nachts in seinem Arbeitszimmer. Brockmann. Lehrbuch der Geschichte, in. ,7

3. Geschichte des brandenburgisch-preußischen Staates und der Neuzeit seit dem Westfälischen Frieden - S. 291

1906 - Münster in Westf. : Schöningh
291 Sic reichen Bodenschtze bei Landes, der rege Untrtneljmunasgeif seiner Bewohner, die hochentwickelte Andnstrie und d.e .n.ular- L- > mach n Eualand zum ersten Handelsstadt- der Welt. Sein Handel wurde Zum Welt Handel, nnb in allen Erdteile sucht- -s feinen bereits ansehnlichen Koloma -besitz zu vermehren. Ganz Vorderindien >i und -in gtofeer s Hin.riudius ist in englifchem Besitze; China wurde don England m Verbindung mit Frankreich (1857 und 1860) gezwungen feine Has n dem europischen Handel zu ofsnen; infolge des Bnrenkr.ege- tameu zu den eng. lifcben Besitzungen in Sdafrika die beiden Blirenstaoten. der 0ran,. Frri ist a at und die S daß ri kanifch Rep ublik (1902); der Sudan wurde der euglifch-gyptifchen Herrschaft unterworfen; g?ptn selbst kann bereits als eine englische Kolonie angesehen werden; das britische .lioro-amerika und Australien stehen unter dem mchtigen englischen Einstufe. England mit seinen Kolonien ist der volkreichste Staat der Erde. -un Jahre 1833 hob England in seinen Kolonien die Sklaverei ans. und dem mutigen Fhrer der ren. O'c-nnell. gelang es. den Iatholchm Bewohnern Irlands die gleichen brgerlichen Rechte wie den Mitgliedern der englischen Hochkirche Zu verfchaffeu. fowie Ausbung ihrer R-lig.on. Ab-fchaffnng des Zehnten an die protestantische Kirch- und Zutritt zu dem Parlament. Seit dem Jahre 1837 regierte der die britischen Inseln und seine Kolonien die Knigin Viktoria, die seit dem Jahre 1876 auch den Titel ..Kaiserin von Indien" fhrte. Sie war vermhlt nut dem Prinzen Albert von Sachsen-Kobnrg-Gotha. Seit dem Jahre 1901 ist Eduard Vii. König von England. 4. Spanien. In Spanien hatte nach dem Tode Ferdinands Vii. das Land tauch die inneren politischen Parteikmpfe zwischen den..Karlisten" und Cristinos" viel zu leiden. Nach einem langwierigen Brgerkriege bestieg Isabel!a. die Tochter Ferdinands, den spanischen Knigsthron? aber auch jetzt gelangte das Land noch nicht zur Ruhe. Im Jahre 1868 kam es abermals zu einem Aufstande; die Knigin mute fliehen, und die spanyche Knigskrone wurde dem Prinzen Leopold von Hohenzollern angeboten, der sie jedoch mit Rcksicht auf den Frieden zwischen Frankreich und Deutsch-laud ausschlug. Die Spanier whlten jetzt den Herzog Amadeus von Aosta zum Könige, der schon nach wenigen Jahren abdankte. Sein Nach-folger wurde der Sohn der vertriebenen Knigin Jsabella, der als Alfons Xii. die Regierung bernahm. Als er im Alter von '28 Jahren starb, folgte ihm sein Sohn Alfons Xiii., fr den anfangs seine Mutter die Herrschaft fhrte, bis er im Jahre 1902 fr grojhrig erklrt wurde. Der jugendliche König, der sich wegen feiner edlen Eigenschaften schnell die Herzen seiner Untertanen erworben hat, ist während seiner kurzen Regierung bereits fnfmal Attentaten, i) Im Jahre 1600 wurde die Ostindische Kompagnie gestiftet, 1858 die Herrschaft der Kompagnie aufgehoben und Indien unmittelbar nnter die Krone Englands gestellt. 19*

4. Geschichte des brandenburgisch-preußischen Staates und der Neuzeit seit dem Westfälischen Frieden - S. 295

1906 - Münster in Westf. : Schöningh
295 sr s as e pg zwischen China und den Verbndeten wurde zunchst em e^b p ma Udler Verkehr eingerichtet. Europische Gesandte nahmen m Peking ihren Sit La =vtid,te.e @=ianmid,alten in Europa. und auf Svunb besonderer Vertrge wurden Handel und Verkehr geregelt. Der tiefe Hab der Chinesen gegen alles Fremde hatte im Sommer190 de Aufstand der Bozer zur Folge, der, wie bereits ermahnt, ) .rntei B -teiligung fast aller fiulturftaaten Mutig niebergeschlagen wurde. Durch Bertrag vorn Jahre 1897 hat ba8 Deutsche Reich das Gebiet bau fiiaut jchou in einem Umkreise Don 50 km auf 99 Jahre geba ) e , u bei Kaiser tum Stjina feine Hoheitsrechte uur mit deutscher Zustimmung aus. Mt Di- - Erwerbung ,ft wichtig wegeu der reichen Kohtenfche de. Landes und als Sttzpunkt fr die d-utfch- Flotte in den chmes.scheu ewa||etn. b) Japan, Unter den Staaten Wiens Hai Japan zuerst seine Ploricn der europischen Kn.tnr geffnet, die schnell aus allen " ' funbtn hat An der Spitze des Landes steht em aller, der Mikado, die ist eine konstitutionelle. Bei der Einrichtung des Heeres bei Schulen und der Verwaltung haben die Japaner die Deutschen zum Wster aenommen Die Bewohner Japans sind ein hochbegab.--. fl-img-^ Volk, Sandel und Industrie, Kunst und Wiss-nschast niachen ersreul,che Fortschritts $ u vm ^ ^ wte ,mb erwarb die Insel F o r m o s a. Als Rußland bic Mandschurei besetzte, feinen Einflu ans Korea immer strker uerte und seine Borherrschast der da- nrdliche Cftasien und den Stillen Ozean immer weiter auszub-hueu sich beftreme, wodurch de,anders d^ wirtschaftliche Entwi-Ilnng Japans stark beeintrchtigt wurd tarn ei <m Ichlcht Z Tsu rd! im aw Te" Korea-Strae, wo eine neugeschaffene rn^che Flotte in wenigen Stunden vollstndig vernichtet wurde. Selbst die starke Festung Port Arthur mute sich nach heldenmtiger Verteidigung ergeben. Infolge der Friedensvermittlung des Prsidenten von Amerika R oosev lt der an dem Deutschen Kaiser Wilhelm Ii. eine krftige Stutze fand, wurde in. Jahre 1905 in Portsmouth (Amerika) Friede geschlossen, ^apan erhielt den sdlichen Teil der Insel Sachalin und die Vorherrschaft auf dem ihm gegenberliegenden Festlande. Siehe Seite 284.

5. Geschichte des Mittelalters und der Neuzeit bis zum Westfälischen Frieden - S. 130

1905 - Münster in Westf. : Schöningh
180 wurde ein mchtiger Ansto gegeben. Der Wnnsch, die Gewrze Indiens statt ans dem beschwerlichen Landwege auf dem bequemeren Seewege zu erhalten, fhrte mittelbar 31t den spteren Entdeckungen. Das Studium der Mathematik, Astronomie. Medizin und der Naturwissen-schaften, in denen die Araber Erhebliches geleistet hatten, wurde mit neuem Eifer betrieben. An die Stelle der lateinischen traten die natio-nalen Sprachen, die Laien begannen, sich an Wissenschast und Kunst zu beteiligen, die Brger wollten nicht mehr hinter dem Adel und der Geistlichkeit zurckstehen. Die Heldentaten der Ritter, die Abenteuer der Kreuzfahrer, das Morgenland mit seinen zauberhaften Sagen, die glnzenden Scharen der Ritter und Reisige in ihren blendenden Rmimgen gaben den Dichtern eine solche Flle an geeignetem io'ff ltitd eine solch gewaltige Anregung, da in Deutschland eine neue Blteperiode der Lite-ratur entstand.- Der romanische Baustil wurde durch den gotischen verdrngt, und die stolzen Dome mit ihren himmelanstrebenden Trmen in Italien, Frankreich und Deutschland sind dauernde Denkmler der religisen' Begeisterung im Zeitalter der Kreuzzge. !i. Nie Kuiturzustnde in der Kohenstanfenzeit. (12. und 13. Jahrhundert.) I? Staatliche Verhltnisse. a) Kaiser und Reich. Auch die staufischen Kaiser waren eifrig bestrebt, das Knigtum ihrer Familie zu erhalten; Heinrich Vi. versuchte vergeblich, das Reich erblich zu machen; ihr Bestreben scheiterte aber an dem Widerspruch der Groen. Am Ende des dreizehnten Jahrhunderts erscheint das Reich vollstndig als ein Wahlreich. Das Wahlrecht, das frher von allen Groen des Reiches aus-^ gebt wurde, war allmhlich auf sieben W ah l^.oder Kurfrsten, bergegangen, auf die Erzbischse von Mainz. Cln und Trier, den König von Bhmen, den Pfalzgrafen am Rhein, den Herzog von Sachfen-Wittenberg und den Markgrafen von, Brandenburg. Wahlortwar feit den Hohenstaufen Frankfurt a. M. Der Kaiser war der oberste Herr im Reiche. Er fhrte den Oberbefehl der das Reichsheer. war oberster Gerichtsherr und hatte die Oberaufsicht der die Reichseinknfte. Dem Kaiser stand ferner das Recht der Standeserhhung und Begnadigung zu, er konnte Privilegien, ^-itel, Wappen und Reichsleheu verleihen, er traf die Entscheidung bei

6. Geschichte des Mittelalters und der Neuzeit bis zum Westfälischen Frieden - S. 153

1905 - Münster in Westf. : Schöningh
* . A r >% '0 ,? // v ' >/*//,, Al)rc Kntsteyung. Whrend der Herrschaft der letzten Staufen fehlte es zeitweilig in Deutschland an einer starken Hand, die fr Ruhe und Frieden und Aufrechterhaltung der Ordnung sorgte; besonders hatten die Kaufleute unter dieser allgemeinen Unsicherheit zu leiden. Die Raubritter lauerten ihnen auf ihren festen Burgen auf, berfielen und plnderten ihre reichbeladenen Wagen und Schiffe und schleppten ihre Besitzer gefangen mit sich fort. Sollte der Kaufmann nicht verarmen und zugrunde gehen, so blieb Selbsthilfe die einzige Rettung. Zum Schutze des Handels und des eng mit ihm vereinigten Gewerbes, wie auch zur Erhaltung ihrer Selbstndigkeit schlssen deshalb verschieb cne Stbte des Ju- und Auslandes Bndnisse. Ein solcher Stdtebnnb wrbe nach einem altdeutschen Worte Hansa, b. i. Bund oder Vereinigung genannt. ' ' . Von der grten Wichtigkeit fr den deutschen Handel und das getarnte Deutsche Reich sollte der Bund werden, den die beiden Stbte Lbeck und Hain brg im Jahre 1241 miteinander schlssen, dem die bedeutendsten Städte des In- und Auslandes mit der Zeit beitraten, und der seit dem Ende des vierzehnten Jahrhunderts ausschlielich den Namen Hansa fhrte. Die Bltezeit der Hansa fllt in das 14. und 15. Jahrhuubert. Ahr Sandes. Fast der gesamte Binnenhandel lag in den Hnden der Hanseaten; aber noch umfangreicher war die Ttigkeit, die sie im Auslnde entfalteten. Uberall legten sie Faktoreien oder Kontore an. die sich bald zu beu blhendsten Handelsniederlassungen entfalteten, / Das Kontor zu Bergen umfate eitt ganzes Stabtviertel uttb bestand aus 21 groen Hfen; seine vorzgliche und dabei prchtige Lage an der See machte es den grten Schiffen mglich, unmittelbar cm der Landungsbrcke zu lschen. 3000 junge Kaufxeute waren ntig, nm ans den Schreibstuben und den reich-gefllten Lagern die gewaltige Arbeit zu verrichten. Die Angestellten muten unverheiratet bleiben, fhrten ein gemeinsames, streng geordnetes Leben und dursten erst nach 10 Iahren in die Heimat zurckkehren.) In London besaen die Hanseaten den Stahlhof') oder die Gilde halle, wo die reichen Warenschtze aufgespeichert und zum Verkauf ausgelegt waren, in Nowgorob den St. Peterhof, der durch Mauern geschtzt und durch Trme gebeckt war. Reich gefllte Lager unterhielt die Hansa ferner zu Wisby auf Gotlaud, zu Brgge und Antwerpen in Flandern. Die zahlreiche Handelsflotte der Hansa durchfuhr die Fluten der Oft- und Nordsee und besuchte die wichtigsten Handelspltze an der Kste des Atlantischen Ozeans und des Mittellnbischen Meeres. Der gesamte Handel von Nordeuropa tu ci r von der Hansa abhngig, und ihre Handelsver bindungett erstreckten sich bis tief in Rußland und Polen hinein. Auf der Messe zu Frankfurt trafen hanseatische Kaufleute aus allen Lndern Europas zusammen. V/ ** 153 - o ' J in A Z>ie Kansa. ') Von stahlen = prfen, weil die Tcher in bezng auf ihre Gte und Echtheit gestahlt und mit einem Stempel versehen wurden.

7. Geschichte des Mittelalters und der Neuzeit bis zum Westfälischen Frieden - S. 155

1905 - Münster in Westf. : Schöningh
der verschiedene Erleichterungen int Handel und Verkehr. Auf den Hansa-tagen wurde ferner, wenn friedliche Vorstellungen und ernste Drohungen nicht zum Ziele fhrten, der Krieg b eschlo ssen. Mitglieder, die sich den ge-faten Beschlssen nicht fgten, wurden ans dem Bnnde ausgeschlossen oder berhmifet". Al)re Wedentimg. Bis zum Ausgange des Mittelalters lag der gesamte Welthandel in den Hnden der Hanseaten, und gerade iu der Zeit, als Deutschlaud. durch Parteien im Innern zerissen, fast ohnmchtig darnieder-lag, hat die Hansa gezeigt, was deutsche Einigkeit, Kraft und Tchtigkeit zu leisten imstnde sind. Wohin die hanseatischen Kaufleute mit ihren Schiffen kamen, dorthin brachten sie deutsche Gesit-t u n g it 11 b Bildung; dem geschftigen Kaufmann folgte der o p f e r mutige Priester, um den heidnischen Bewohnern in den neu erschlossenen Gegenden den christlichen Glauben zu verknden; fleiige und geschickte Hand-werker halfen die Kontore einrichten, und durch Eifer und Tchtig-feit brachten es manche in der Fremde, die ihnen zur zweiten Heimat wurde, zu Reichtum und Ansehen. Das deutsche Brgertum erstarkte, die ffentliche Ordnung und der Verkehr auf den Straen wurde gesichert, ans Stadt recht und Verwaltung bte die Hansa einen vorteilhaften Einflu aus. Zeugen des groen Reichtums der Hansastdte sind noch heute tue prchtigen Kirchen und stolze Rathuser. Ayr Wcrfal!'. Allmhlich begann aber auch die Macht der Hansa zu sinken. Ihre Mitglieder wrben untereinander nneins, die Macht der deutschen Lan d es fr steit, die einen politischen Bund wie die Hansa nicht neben sich dulden konnten, wurde grer, und die nrdlichen Staaten Europas entwickelten sich zu grerer S elbst u d igke it und Kraft. Nowgorod wurde von den Russen erobert, der Stahlhos in London geschlossen, und eingegangene Vertrge galten nicht mehr fr binbeiib. Die reichen Herings-' zge wandten sich von der Kste Schonens nach andern Meeresteilen, Eng-land und Holland rissen den Handel ans der Nord- und Ostsee au sich, und als infolge der Eroberung Eon stantin opels der venetianische Zwischenhandel verfiel und nach der Entdeckung Amerikas der Handel neue Wege einschlug, trat eine Stadt nach der andern aus dem Bunde / Zu den genannten Ursachen kam noch der Kampf mit Iben Fürsten, sowie Unruhen im Reiche, besonders infolge des Dreiigjhrigen Krieges. Auf dem letzten Hansatage zu Lbeck im Jahre 1630, an dem sich nur noch sechs Städte beteiligten, erneuerten Hamburg, Lbeck und Bremen den alten Bund. In diesen Stdten haben sich bis auf unsere Tage am lebendigsten die alten berlieferungen an die Macht und den Ruhm des mchtigsten der deutschen Stdtebnduisse erhalten, und bei dem Aufschwnge des deutschen Auenhandels in der neuen Zeit blhen die alten Hansastdte zu neuem Glnze empor.

8. Geschichte des Mittelalters und der Neuzeit bis zum Westfälischen Frieden - S. 194

1905 - Münster in Westf. : Schöningh
194 gemacht (1466 2. Thorner Friede); Schleswig-Holstein kam an Dnemark, jedoch unter der ausdrcklichen Bedingung, da beide Ln-der nie getrennt werden sollten, Mailand wurde durch den schlauen Sldnerfhrer Franz Sforza von neuem dem Reiche entrissen. Eroberung von tzonstantinopet. Im Jahre 1453 eroberten die Trken Constantinopel und machten dem ostrmischen Reiche ein Ende. Alles verwstend drangen sie weiter nach Westen bor. Zu ihrer Abwehr wurden wohl Reichstage der Reichstage gehalten, aber weiter geschah nichts, obgleich auch der Papst zu einem Kreuzzuge aufforderte. Der alte Landhandel mit dem Orient war durch den Fall von Constan-tinopel gesperrt, und da die Handelsstdte im sdlichen Europa und Deutsch-land zurck gingen, wurde das Bestreben wach, eine Verbindung zu Wasser, einen Seeweg, mit Indien zu gewinnen. 3. Karl der Khne, Herzog von Burgund. (14671477.) Karl der Khne, ein tapferer und geistig hochbegabter Fürst, war Herzog von der Frei grasschast Burgund (Franche Comte), Flan-dern und Brabant; zu Brgge, spter zu Brssel hielt er einen gln-zenden Hof. In feinen Lndern herrschte Wohlstand; Handel und Gewerbe Blhten. Mit seiner kniglichen Macht wnschte er den knig-lichen Titel zu vereinigen. Er wandte sich deshalb an den Kaiser, der seinen Wunsch zu erfllen versprach, wenn Karls Tochter Maria feinem Sohne Maximilian die Hand reiche. Karl war hiermit einverstanden; da er aber vor der Verlobung seiner Tochter die Verleihung des knig-lichen Titels beanspruchte, und auch der König Ludwig Xi. von Frankreich sich in die Angelegenheit mischte, zerschlugen sich die Verhandlungen. Inzwischen versuchte Karl fein Land zu vergrern, um ein Reich zu grnden, das sich in der Mitte zwischen Frankreich und Deutschland von den Alpen bis zur Nordsee ausdehnen sollte. Den Herzog von Lothringen vertrieb er und nahm sein Land in Besitz; dann wandte er sich gegen die Schweizer, doch bei Gr an so n verlor er das Gut, bei Murten den Mut und bei Nancy das Blut". Nach Karls Tode vermhlte sich Maximilian mit Maria von Burgund, infolgedessen Burgund und die Niederlande an Osterreich fielen. Die neuen Eroberungen waren zwar fr die Ver-grernng der Hausmacht und fr die Hebung des Ansehens der Habs-burger von groer Bedeutung; sie bildeten aber auch den Grund spterer langwieriger Streitigkeiten zwischen der franzsischen und habsburgischeu Macht. 4< Friedrichs Iii. Ende. Im Alter von 78 Jahren starb Kaiser Friedrich zu Linz a. d. Donau; sein Grab befindet sich im Stephans-dorne zu Wien. Er ist der letzte Herrscher Deutschlands gewesen, der in

9. Geschichte des Mittelalters und der Neuzeit bis zum Westfälischen Frieden - S. 212

1905 - Münster in Westf. : Schöningh
212 Stifter und einer Kultur, die sich bereits zu einer bedeutsamen Hhe , entwickelt hatte. 4. Folgen der Entdeckungen. Die Entdeckung Amerikas und des Seeweges nach Ostindien bten auf den Handel einen ganz gewaltigen Einflu aus. Das Mittelmeer verlor seine bisherige Bedeutung fr den ^kehr; denn die Handelswege fhrten von jetzt ab der deu Indischen und Atlantischen Ozean zu den Kstenstdten des westlichen Europas. Der Laudhaudel wandelte sich in Seehandel um. Die groen Seestdte der sdlichen Halbinseln gingen immer mehr zurck, und auch die sd-deutschen Handelsstdte, ebenso die deutsche Hansa hatten infolge der gnzlichen Verschiebung der Verkehrswege zu leiden. Spanien, Holland und England wurden die herrschenden Handelsstaaten. Der Schwerpunkt der Geschichte, der im Mittelalter im Reiche lag, wurde in die westlichen Staaten gelegt; die Idee des europischen Gleichgewichtes trat immer schrfer hervor. Der Welthandel wurde das Band, das die Nationen verknpfte. Durch die reiche Einfuhr an Edelmetallen gewann die Geld-Wirtschaft (Kapitalwirtschaft) der die Naturalwirtschaft einen entscheidenden Sieg, und ein bedeutendes Kapitalvermgen sammelte sich in den Hnden reicher Kaufherren an. Da der Wert des Geldes sank, wurden die Lebensmittel zum Teil um das Zehnfache verteuert. Eine Metige frher in Europa unbekannter Erzeugnifse wnrde ein-gefhrt, Kartoffeln und Tabak, Kakao und Mais, Holzarten und Farbstoffe; manche Gewrze, die bisher nur die reicheren Leute bezahlen konnten, kamen jetzt in solchen Mengen ins Land, da sie all-mhlich Gemeingut aller wurden. Nebst den europischen Haustieren wurden Baumwolle, Zuckerrohr und Kaffee nach den neuen Lndern verpflanzt, wo sie in ganz vortrefflicher Weise gediehen.1) 2bie die Deutschen in den vergangenen Jahrhunderten zur Be-siedelng des Ostens beigetragen hatten, so zogen sie jetzt nach dem Westen, der mit seinen reichen Bodenschtzen, seiner Freiheit und Unabhngigkeit in staatlicher Hinsicht zur Auswanderung reizte. Die Wissenschaften, besonders Vlkerkunde, Erdkunde und Naturbeschreibung erhielten durch die gemachten Entdeckungen eine groe Anregung. Die neu entdeckten Lnder, kannten noch nicht das Christentum; die Bewohner Amerikas waren Heiden, und der Indien hatte sich die 0 Vergleiche die reichen Kornschtze und die immer mchtiger emporblhende Industrie Amerikas und deren Einflu auf die wirtschaftlichen Ver-Hltnisse in Europa in neuerer Zeit.

10. Geschichte des Mittelalters und der Neuzeit bis zum Westfälischen Frieden - S. 129

1905 - Münster in Westf. : Schöningh
129 die Angriffskriege und die drohende Stellung des Islam bot sich ihnen die beste Gelegenheit, ihre Gewandtheit in der Fhrung der Waffen, Mut und Tapferkeit und die anbeten ritterlichen Tngenben im hellsten Lichte erstrahlen zu lassen. Durch den Verkehr mit andern Nationen, besonders den Franzosen, wurden die Ritter gesellschaftlich und geistig gehoben, und die feineren ritterlichen Sitten wirkten veredelnd auf die andern Stnde. 4. Die Städte. Vorzglich wurden die Städte durch die Kreuz-zge gehoben. Die grten Seestdte des Mittelmeeres, die die berfahrt der Kreuzfahrer uach dem heiligen Lande bernommen hatten, fllten bei der Rckfahrt ihre Schiffe mit den Erzeugnissen des Morgen-landes. die sie aus den abenblnbischen Markt brachten. Kostbare Seibenstoffe, seltene und schne Waffen, Ebelsteine und vor allem Gewrze, die aus dem Orient eingefhrt waren, nahmen bnrch die Alpen-straen ihren Weg nach Dentfchlanb, während die Kunsterzeugnisse der westlichen Staaten im Morgenlanbe ein gutes Absatzgebiet fanben. Webereien und Frbereien wurden angelegt, Glashtten und Mhlen erbaut. Der seitherige Hausier- und Tauschhandel entwickelte sich zum Welthandel, der Geldverkehr wurde weiter ausgebildet, und die Schiffahrt nahm einen ungeahnten Aufschwung. Durch den aufblhenden Handel wuchs das Kapitalvermgen in den Stdten, durch den Ankauf adliger Gter ihr Grundbesitz, mib der Brgerstand gewann neben dem Adel und der Geistlichkeit eine hohe Bedeutung. In Deutschland waren es besonders Augsburg. Regensburg imb Nrnberg, bic sich zu groen Handelsstdten entwickelten, und deren Kanflcntc vielfach der ein frst-liches Vermgen verfgten. 5. Die Bauern. Durch die Teilnahme an den Kreuzzgen wurden Viele unfreie Bauern freie Leute, embere erhielten durch die lauge Abwesenheit ober bcu Tod ihrer Herreu ihre ehemalige Unabhngigkeit zurck. Da bic Reichen infolge eines groen Mangels an Arbeitskrften ihre Lnbereien nicht bewirtschaften konnten, erlangten die Freigelassenen bnrch Erwerb der brach liegenben Lnbereien eigenen Grnnbbesitz. und so entwickelte sich von neuem der Stand der Kleinbauern. Nene .Kulturpflanzen kamen nach Europa, so die Aprikosen, das Jo-hannisbrot und das Zuckerrohr, das zuerst in Sizilien angebaut wurde und spter seinen Weg nach Amerika sand. (>? Wissenschaft und Kunst. Einen nachhaltigen Einflu haben die Kreuzzge aus Kunst und Wissenschast ausgebt. Durch die Fahrten in das Morgenlaud wurden neue Lnder bekannt und er-schloffen, und zu Reisen in die noch unerforschten Gegeudeu des Orients Brockm tt tiit, Lehrbuch der Geschichte, n. 9
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