Zur Einleitung.
I. Begriff und Inhalt der Neueren Geschichte.
Der Grund zur Scheidung der Neueren Geschichte von der
Mittleren liegt in zwei Hauptpunkten:
a. Aeußerlich-räumlich: Das Mittelalter erweitert den
Schauplatz der Geschichte, vor allen nordwärts vordringend,
über den ganzen ciiteit Continent. Die Neuere Geschichte, dem
Zug nach Westen folgend, führt die neue Welt in die Welt-
geschichte ein und erschließt ihr überhaupt die ganze Erde; —
Welthandel.
b. Innerlich-prinzipiell: Das Mittelalter ist die Zeit
der auf Europa beschränkten Völkererziehuug durch das Christen-
thum, das wesentlich als kirchliche Einheit dastand und den
Gegensatz des christlichen Abendlandes gegen das dem Islam
dienende Morgenland ausbildete. Im Mittelalter ist Deutschland
durch das Kaiserthum und sein Verhältniß zur Kirche das Reich
der Mitte: der Lehnsstaat die herrschende politische Form. Die
Neue Zeit angekündigt durch die Kirchentrennung. Ein bleibender
politischer Mittelpunkt fehlt; Ausbildung des sogenannten Gleich-
gewichts, um welches die größten europäischen Kriege geführt
werden. Anfänge des selbständigen und absoluten Staates. Das
Gegenbild des Welthandels die Weltmission.
Die übrigen Vorgänge, welche die neue Geschichte begründen
und einleiten helfen, wie die Verbreitung der deutschen Erfin-
dungen des Schießpulvers und der Buchdruckerkunst, die Wieder-
erweckung der klassischen Studien, verhalten sich zu jenen beiden
großen Wendepunkten nur untergeordnet und dienend, als Mittel
zum Zweck.
i»
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Zur Einleitung.
Begriff und Inhalt der Alten Geschichte.
u. Aus Asien, der Urheimat des Menschengeschlechtes, be-
wegen sich die Völker und ihre Geschichte westwärts. Das geo-
graphische Centrum der alten Geschichte ist das Mittelmeer, das
Vermittlungs-Meer der drei Theile der alten Welt.
Die Alte Geschichte zerfällt gleichsam in drei Acte: in die
Geschichte der orientalischen Völker, der Griechen, der
Römer. Die zur Theilnahme an der allgemeinen Geschichte be-
rufenen Culturvölker des Orients streben alle aus dem Innern
Asiens nach den Gestaden des Mittelmeeres; — die Aegyptier
und Phöniker die äußerlichen Bindeglieder zwischen Morgen-
und Abendland. Vier g r o ß e W e l t r e i ch e — das assyrische,
babylonische, medische, persische — umfassen Westasien
und folgen jenem Zuge. Der Mangel an innerer Entwicklung
drängt sie zu Eroberungen nach außen. Der Versuch des letzten
dieser Reiche, die von der Natur gesteckten Grenzen dauernd zu
überschreiten, scheitert an den Griechen, den Vorkämpfern der
europäischen Cultur. Durch Alexander den Großen wird
der Orient mit den Kräften., des Occidents überwunden; zuletzt
mündet die Geschichte aller Culturländer in das römische Welt-
reich ein. ,
b. Aber die innere Uebcrwindung der abendländischen
Völker geht vom Orient aus. Der religiöse Charakter der alten
Welt ist das Heidenthum in allen seinen Erscheinungsformen.
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27
Die Hellenen, darin die Nachfolger der Phöniker und die
Vorgänger der germanischen Stämme, waren zur Kolonisierung
besonders geeignet und geneigt. So treibt das Volk immer neue
Zweige, und es verbreitet sich hellenisches Städteleben mit der
Sprache und Cultur des Landes über alle Küstenstriche des
Mittelmeers (mit Ausnahme des phöuikischen Küstenlandes in
Kleinasien und des karthagischen in Nordasrika), vorn Pvntos
euxeinos bis über die Säulen des Herakles, an den Gestaden
aller drei Theile der alten Welt. Das Mittelmeer dadurch
fast eine hellenische See. In den Kolonien zeigte sich
Jahrhunderte lang das hellenische Volksleben arn glänzendsten.
Hauptgesichtspunkte: 1) Motive: Verlust der alten
Wohnsitze; Unzufriedenheit einzelner Sieger; Abenteurerlust;
Ueöervölkerung; innere Parteiung; in den älteren Aellur sind die
Kolonien nie bloße Handelsstationen. 2) Stellung zum
Mutter lande: Inniges Pietätsverhältniß wie zwischen Mutter
und Tochter; /.i^rqonokic, unoiy.ia, y.riovyg, oixiar/jg’ Weihe des
Orakelspruchs bei der Ausjendupg: das Feuer aus dem Prytaneion
der Mutterstadt; Theilnahme an ihren Festen. Doch war dieser
Zusammenhang mehr ein geistiger, moralischer, conunerzieller;
politisch und rechtlich waren die Kolonien unabhängig. 3) Periode
der Kolonisation: Die meisten Kolonien östlich vom Mutter-
land wurden hu elften, die westlichen meist vom achten bis ins
sechste Jahrhundert gegründet, spätere wie Thurii 443, Amphi-
polis 437 aus bestimmten politischen Gründen. 4) Schnelle
Entwicklung der Koloniestädte, aber auch schnellerer Verfall,
im Innern durch Parteiung, nach Außen durch Abhängigkeit von
mächtigeren Nachbarstaaten.
Kolonien nach den Stämmen.
a. Dort s,ch e.
Die kolonisierenden Staaten des dorischen Stannnes sind be-
sonders Korinth (fast alle westlich), Megara (alle östlich), La-
konien, Argos, oft sind den Kolonisten Achäer und Inner beige-
mischt; die Richtung der, Kolonisation geht durch den Süden des
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in. Die Heroenm.
A. Einwandrer.
Der Zusammenhang der hellenischen Cultur mit dem Orient,
vor allen mit den semitischen Phönikern oder Kananitern (von
Kanaan — Niederland d. i. Tiefland von Syrien) ist unleugbar
und von den Hellenen selbst in ihren Einwandrungssagen aner-
kannt. Kretas vermittelnde Lage und Stellung, Ursitz höherer
Cultur; Minos, Gesetzgeber und König, Gründer einer See-
macht, vertreibt die seeräuberischen Karer von den Inseln des
ägäischen Meeres. — Niederlassungen der Phöniker aus diesen
Inseln und an den Küsten des Peloponnes, wo sie Handel,
aber auch Menschenraub treiben. Durch ihre Seefahrten die Be-
herrscher des Mittelmeeres und die Lehrer der Griechen in
manchen Kenntnissen: Nautik, Bergbau, Webereien und Färbereien.
Später werden sie von den entwickelteren Hellenen verdrängt.
Mythische Einwandrer und Urheber höherer Cultur (xziorui,
iniovv(.ioi, uq/rjybzai) t
1) Kekrops, erster König, Gesetzgeber und Stifter der
ältesten Gottesdienste in Attika, Gründer der Athenischen Akropolis
(Kekropia), in der älteren Gestalt der Sage als Autochthone an-
gesehen, später aus Sais in Aegypten hergeleitet.
2) Auf Danaos, angeblich aus Ober-Aegypten, wird die
Cultur in der fruchtbaren Argolischen Landschaft zurückgeführt.
3) Kadmos, Sohn des Agenor, aus Sidon oder Tyrus,
nach seinen Irrfahrten um die Schwester Europa Gründer der
böotischen Thebä, nach Argos der sagenberühmtesten Stadt
Griechenlands (die Burg Kadmea). Erfinder der Buchstaben, —
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147
1) In Vollbürgergemeinden. Die Vollbürgergemeinden ziem-
lich zusammenhängend zwischen Formiü in Latium und dem süd-
lichen Etrurien und zwischen Meer und Apennin; die übrigen
Bollbürgergenieinden zerstreut.
2) In Gemeinden, die ini Verhältniß der Unterthänigkeit
standen. Die letzten zerfielen wieder in drei Klassen:
a) die Gemeinden latinischen Rechtes, die nur privatrechtlich
(in Handel und Verkehr, Erbschaftsangelegenheiten re.) den Ge-
meinden der Vollbürger gleichgestellt waren und ihre eigene Ver-
waltung durch Diktatoren oder sogenannte Aedilen hatten. Die
Inhaber von Gemeindeämtern waren römische Vollbürger.
b) Die Gemeinden ohne eigene Verwaltung, denen ein von
Rom bestellter Präfekt Recht sprach.
e) Die Soeii oder die Gemeinden nicht latinischen Rechts,
die bald mehr bald weniger politische Rechte ausübten, nach be-
sonderen mit Rom abgeschlossenen Verträgen.
Zweite Abteilung.
Das Zeitalter der außer italischen Kriege und Erobe-
rungen 264—133 v. Ehr.
Erster Abschnitt.
Kriege im Westen. Rom inrd Carthago. (264—201.)
1. Der erste pmüsche Krieg (264—241).
Carthago's günstige Lage. Die Carthager semitischen Stam-
mes, mehr ein Handels- als ein politisches und militärisches Volk,
Söldnerwesen. Sie standen damals auf der Höhe ihrer Machff
bildeten den größten imb reichsten Seestaat der damaligen Welt,
beherrschten die Nordküste Afrika's, Sardinien und Corsika und
theilweise Sieilien. Ihre zwei zwar gewählten aber wahrschein-
lich lebenslänglichen Suffeten, ihnen zur Seite zwei Senate, wo-
von der eine ans den Geschlechtern, der andere aus den reichsten
Bürgern genommen war. Waren Suffeten und die beiden Se-
nate uneinig, so wurde die Volksversammlung befragt. Kampf
der Syraknsaner und Carthager um Sieilien. Während die Ur-
sache des ersten punischen Krieges in der Eifersucht und in dem
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Extrahierte Ortsnamen: Latium Etrurien Rom Sardinien Corsika
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würde belehnt, den größeren Theil Oberitaliens unter seine Herrschaft.y. ■■■
bringt. An ihre Stelle treten 1450 die Sforzas gegen den Volks-'ff
willen und ohne den deutschen Kaiser zu befragen. — 5) Das 13. Jahr- ^ -/^-
hundert ist Genuas goldnes Zeitalter durch den Handelsaufschwung
in und nach den Kreuzzügen und nach dem siegreichen Ausgang des
überhundertjährigen Kampfes mit Pifa um den Besitz Sardiniens, Cor-
sicas und Elbas. Innere Parteifehden vor altem brachen die Macht
der stolzen Stadt (Genova la superba) dergestalt, daß sie sich ab-
wechselnd unter die Herrschaft auswärtiger Mächte (Neapels, Frank-
reichs, Mailands und wieder Frankreichs) stellte. Seit 1339 die Ein-
führung eines lebenslänglichen Doge. — 6) Venedig (Venezia,X*-
— s. üb. seinen Ursprung ob. S. 18), seit 809 auf der Insel Malta, •••*•••
blühte gleichfalls vor allem durch die Kreuzzüge auf. Seine Bethei-
ligung am vierten Kreuzzug, s. ob. S. 69. Bedeutende Besitzungen
in Istrien, Dalmatien, Griechenland (u. a. Candia); Ausbreitung in
der Lombardei am Ende des 14. und Anfang des 15. Jahrhunderts
— die Glanzzeit der Seerepublik. Cypern seit 1489 venetianisch ^
(Katharina Cornaro, s. ob. S. 67). Venedig jahrhundertelang Stapel-
platz des Welthandels. Sein Sinken durch die Fortschritte der Os-
manen im Mittelmeer und durch die Entdeckung des Seewegs nach
Ostindien. — Seine Verfassung, anfangs demokratisch, oann monarchisch,
wurde seit dem 13. Jahrhundert (1297) zu einer strenggeschlossenen
Oligarchie.
B. 'Frankreich.
Das Haus der Capetinger verfolgte fein Ziel, die Macht der
Krone zu mehren, die Vasallenmacht zu schwächen, mit strenger Con-
seguenz. Vereinigung d°r Grafschaften Toulouse, Poitou, Auvergne,
Nord-Provence mit der Krone durch Philipp Iii 1271. Ihre höchste,
fast unumschränkte Macht erreichte die Dynastie mit Philipp Iv
dem Schönen (1285 — 1314), der, ähnlich wie Kaiser Friedrich Ii
in Sicilien, dem Feudalstaate und der Hierarchie gegenüber schon die
Grundgedanken des modernen Staates durchfocht; ein gewaltsam rück-
sichtsloser Charakter. Hebung des Bürgerstand es, der neben Geist-
lichkeit und Adel 1302 und 1303 auf den Reichstagen zur Vertretung
kommt; siegreiche Bekämpfung der päbstlichen Suprematie gegen Boni-
sacius Viii (s. S. 83); Unterdrückung des fast autonomen und reich-/. V.
begüterten Templerordens (s. S. 74). -^¡X'6 f)
Unter dem Hause Valois (4sa^z<1328^ beginnt der über
hundertjährige, wenn auch öfter unterbrochene englisch-französische
Krieg, zunächst durch die Ansprücbe Eduards Iii von England (Enkel
^ „ - ■/ y v y chor!-1nmur
\ , ¿f , ¿türmemationam
: iava ^ f/p V"5 Sch u i buch forsch ung
Braunschweig
Schuibuciibibiiothöic
(tu-,
f'r j <y^I t
y. /.M^. ¿Mt*
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Extrahierte Personennamen: Candia Katharina_Cornaro Philipp_Iii Philipp Philipp_Iv Philipp Friedrich_Ii Friedrich Eduards_Iii Eduards Braunschweig
Schuibuciibibiiothöic
Extrahierte Ortsnamen: Neapels Mailands Frankreichs Malta Istrien Dalmatien Griechenland Cypern Ostindien Toulouse Nord-Provence Sicilien England
28
Ii. Kolonien.
Die Hellenen, dann die Nachfolger der Phönicier und die
Vorgänger der germanischen Stämme, waren zur Kolonisierung
besonders geeignet und geneigt. So verbreitet sich hellenisches
Städteleben mit der Sprache und Culturdes Landes über alle Küsten-
striche des Mittelnreers (mit Ausnahme des phönicischen Küsten-
landes in Kleinasien und des karthagischen in Nordafrika), vom
Pontus euxinus bis über die Säulen des Herakles, an den Gestaden
aller drei Theile der alten Welt. Das Mittelmeer dadurch
fast eine hellenische See. In den Kolonien zeigte sich
Jahrhunderte lang das hellenische Volksleben am glänzendsten.
Hauptgesichtspunkte: 1) Motive: Verlust der alten
Wohnsitze; Unzufriedenheit einzelner Sieger; Abenteurerlust;
Uebervölkerung; innere Parteiung; in den älteren Zeiten sind die
Kolonien nie bloße Handelsstationen. 2) Stellung zum
Mutter lande: Inniges Pietütsverhültniß wie zwischen Mutter
und Tochter; Weihe des Orakelspruchs bei der Aussendung: das
Feuer aus dem Prytaneum der Mutterstadt; Theilnahme an ihren
Festen. Doch war dieser Zusammenhang mehr ein geistiger,
moralischer, commerzieller; politisch und rechtlich waren die Kolonien
unabhängig. 3) Periode der Kolonisation: Die meisten Ko-
lonien östlich vom Mutterland wurden int elften, die westlichen
meist vom achten bis ins sechste Jahrhundert gegründet, spätere
wie Thurii 443, Amphipolis 437 aus bestimmten politischen
Gründen. 4) Schnelle Entwicklung der Koloniestädte, aber
auch schnellerer Verfall, im Innern durch Parteiung, nach Außen
durch Abhängigkeit von mächtigeren Nachbarstaaten.
Kolonien nach den Stämmen.
a. Doris ch e.
Die kolonisierenden Staaten des dorischen Stammes sind be-
sonders Korinth (fast alle westlich), Megara (alle östlich), La-
konien, Argos, oft sind den Kolonisten Achäer und Joner beige-
mischt; die Richtung der Kolonisation geht durch den Süden des
Archipelagus zunächst nach dem südlichen Kleinasien und westlich
nach Italien und Sicilien.
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TM Hauptwörter (100): [T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter], T2: [Athen Stadt Sparta Griechenland Insel Krieg Korinth Peloponnes Theben Staat], T89: [Stadt Spanien Insel Land Jerusalem Reich Afrika Jahr Araber Herrschaft], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße]]
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sind sie, ohne daß eine Colonisirung von Griechenland aus statt-
fand, völlig hellenisirt, und aus der Leichtigkeit, womit sich diese
Hellenisirung vollzog, will man ans eine Verwandtschaft ihrer
Sprache mit der griechischen schließen.
Die Celten.
Den Norden von Italien nahmen die Pracht liebenden, prah-
lerischen, beweglichen und zu abenteuerlichen Zügen geneigten
Celten oder Gallier ein. Sie setzten den Italikern den hart-
näckigsten Widerstand entgegen und wollten mit ihnen nicht zu
einer Nation verschmelzen.
Die Griechen.
Die Italiker waren ein Ackerbau und Viehzucht treibendes
Volk, für Seefahrt und Handel hatten sie weniger Sinn. In
höherem Maße neigten dazu die beweglichen Griechen. Sie
besetzten, um Handelsniederlassungen zu gewinnen, die Küsten des
unteren Italiens.
Wanserungen dieser Völkerschaften.
Blutige Kriege um den Besitz Italiens zwischen beit genannten
Völkern, die zu verschiedenen Zeiten einrückten, machen die älteste
italische Geschichte aus. Unter der Voraussetzung*), daß sie von
Norden her auf dem Landwege eingewandert sind, hält man die
Japyger, welche in die südöstliche Ecke hineingeschoben sind,
für die älteste Bevölkerung Italiens. Sie saßen allem Anschein
nach früher auch in Campanien, Lukanien und Apulien und haben
gewiß nur gezwungen gegen diese Sitze die messapische Landzunge
eingetauscht.
Das mächtige Volk der Umbrer nahm einen großen Theil
von Norditalien, Umbrien und Etrurien ein. Sie wurden von
den Etruskern, die wahrscheinlich über die Alpen kamen**), großen-
theils ans Oberitalien, sowie aus Etrurien vertrieben und auf
*) Mommsen bezeichnet die Einwanderung der Italiker in Italien auf dem
Landwege geradezu als ausgemacht. I. p. 32. 4. Auft.
**) Daß" die Etrusker über die rhätischen Alpen, überhaupt von Norden
her eingewandert sind, schließt man daraus, daß noch spät die Bewohner dieser
Berge den rauhen etruskischen Dialekt redeten und daß Mantua etruskische Eigen-
thümlichkeiten bewahrte. Mommsen r. p. 123. 4, Ausl.
TM Hauptwörter (50): [T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T23: [Rom Römer Krieg Italien Stadt Jahr Heer König Rmer Hannibal]]
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