Griechenland und Italien.
323
Wissenschaften umstrahlt, dieser aber der Stammvater der Groß her-
z o g e von Toscana ward. Alexander von Medici erhielt vom
Kaiser Karl V. den Titel eines Herzogs von Florenz, 1530, und Cos-
mus I. wurde vom Papste Pius V. zum Großherzoge vom
Toscana erhoben, 1569, welche Würde der Kaiser Maxi mi-
li anii. für eine große Geldsumme bestätigte, 1575, nachdem sich
dessen Schwester, Johanna, mit Cosmus vermahlt. Mehrere
Papste, wie Leo X., Clemens Vii., stammten von den Mediceern;
den vornehmsten Fürstenfamilien wurden sie durch Heirathen ver-
wandt, wie dem Hause Valois durch die Vermahlung von Catha-
rina von Medici mit Heinrich Ii. von Frankreich, und dem Hause
Bourbon durch .Maria von Medici, welcher Heinrich Iv. die
Hand reichte. Mit Johann Gasto erlosch der sehr ausgcarcete
Stamm der Mediceer 1737; Franzi Stephan, Herzog von
Lothringen, erhielt Toscana als ein erledigtes Lehen vom Kaiser
Karl Vi., vermahlte sich mit dessen Tochter Maria Theresia und
eine enge Verbindung blieb seitdem zwischen dem östreichisch-loth-
ringischen Hause und dem Großherzogthume Toscana.
Venedig bildete seine innere Verfassung zu einer herrisch
waltenden Aristocratie aus. Der Doge Gradenigo beschrankte
die Theilnahme an der Regierung auf eine kleine, in dem golde-
nen Buche veczeichnete, Anzahl adeliger Familien (nobili), 1297,
und ein enger Ausschuß von zehn Männern übte eine mehr als
despotische Gewalt. Gleichwohl erweiterte die Republik ihr Ge-
biet; Vicenza, Verona, Padua u. a. kamen, nebst ihren Bezirken,
zu demselben zu Anfänge .des 15. Jahrhunderts. Durch die
Auffindung des Seeweges nach Ostindien aber, 1498, erhielt Ve-
nedigs Wohlstand den ersten Stoß, denn der Handel zog sich von
dem mittelländischen nach dem atlantischen Meere. Die Politik
der Venetianer nahm einen hinterlistig ränkevollen Charakter an,
und zerstörte dadurch insonderheit die drohende Ligue von Cam-
bray, 1508. Bei schwindender innerer Kraft verstand es Venedig,
durch ein kluges Neutralitätssystem den Schein der alten Starke
noch lange zu retten, und trotz der veralteten Formen und der stil-
len Erschlaffung seiner Nerven das morsche Staatsgebäude bis zu
den Stürmen der französischen Revolution aufrecht zu erhalten.
Genua erblühete, als das lateinische K a i s e r t h u m
durch das wieder hergestellte byzantinische Ruch verdrängt
ward, 1261. Der Besitz von Kaffa, jetzt Feodosia, in c.x
Halbinsel Krimm, verschaffte den Genuesern die Herrschaft auf
dem schwarzen Meere; über das caspische Meer und auf den an-
dern Handelswegen bezogen sie die kostbaren Waaren Indiens und
verführten sie, mit unsäglichem Gewinn, nach dem Abendlande.
Hatttn die Genueser Sinn gehabt für großartigere Unternehmung
gen, wäre es ihnen beigefallen, wie die Britten und Holländer,
ein weises Colonialsystem in jenen Gegenden zu begründen und
21 *
TM Hauptwörter (50): [T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp], T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte]]
TM Hauptwörter (100): [T20: [König Sohn Maria Heinrich Tochter Karl Herzog England Haus Gemahlin], T25: [Wissenschaft Kunst Zeit Sprache Geschichte Schrift Buch Werk Jahrhundert Erfindung], T56: [Papst Kaiser Rom Heinrich König Kirche Gregor Bischof Italien Papste], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T15: [Schiff Flotte Hafen England Jahr Insel Engländer Meer Küste Kriegsschiff]]
TM Hauptwörter (200): [T126: [Land Handel Europa Meer Osten Zeit Westen Volk Deutschland Jahrhundert], T191: [Karl Sohn König Tochter Haus Kaiser Ludwig Herzog Tod Johann], T197: [Italien Mailand Stadt Rom Venedig Neapel Republik Kaiser Genua Sardinie], T98: [König Jahr Mitglied Verfassung Regierung Republik Präsident Kammer Gewalt Staat], T173: [Sprache Wort Name Schrift Zeit Buch Form Kunst Art Werk]]
Extrahierte Personennamen: Alexander_von_Medici Alexander Karl_V. Karl_V. Maxi Johanna Leo_X. Leo_X. Clemens_Vii Catha-
rina_von_Medici Heinrich_Ii Heinrich Medici Heinrich_Iv Heinrich Johann_Gasto Johann Franzi_Stephan Karl_Vi Karl Maria_Theresia Maria Theresia Gradenigo Kaffa
Phönicier.
25
die Erfindung der Buchstabenschrift (der glückliche , geistreiche Ge-
danke, die Laute der menschlichen Rede, nicht die Sachen, bildlich
darzustellen) eher als den Aegyptern gehören- Ta aut oder
Thot, wahrscheinlich ein Gesammtname für Weisheit, Ver-
stand, wird als Erfinder dieser herrlichen Kunst genannt.
Die Vielgötterei und M enschen o p fer, indem man
den Götzen zu Ehren Kinder verbrannte (!!), gingen unter den Phö-
niciern in vollem Schwange und fanden bei den benachbarten Is-
raeliten so viel Nachahmung.
Das mittelländische Meer war der natürliche und erste Schau-
platz für die Fahrten der Phönicier. Das nahe Cypern kam unter
ihre Botmäßigkeit, die Küsten von Kleinasien, die griechischen Inseln
und Creta verblieben ihnen nur so lange als der Griechen Unwis-
senheit dauerte; dagegen schickten sie Eolonien nach Sicilien, Sar-
dinien, Malta und den übrigen kleinern Inseln in Westen, welche
ihnen als Ruhepunkte auf ihren weitern Reisen dienten. Vor al-
len eröffnete Spanien reiche Fundgruben von edlen Metallen. Nach
Strabo (ein griechischer Geograph, der im 1. Iahrh. n. Chr. lebte)
brachte ein ungeheurer Waldbrand aus den pyrenaischen Gebirgen
unterirdische Lagen von Gold und Silber zum Schmelzen, so
daß sie in Bachen nach den Niederungen hinab rannen, gleich
gediegen zu Tage lagen oder unter einer dünnen Erdrinde gefun-
den wurden. Die Fabel sagt, die Phönicier hätten Gold und Sil-
der als Ballast mit sich genommen. Jenes Gebirge aber habe von
diesem Ereignisse seinen Namen erhalten (tzvq das Feuer und
ala oder yaia die Erde). Gadir, Gades, jetzt Cadix, wurde
eine Hauptniederlassung der Phönicier in Spanten, von wo aus sie
die Säulen des Hercules hinter sich lassend, ihre Fahrten bis gen
England, die K a ssit erid e n , Zinninseln, erweiterten und den
Bernstein, Elektron, der höher geachtet ward als Gold, vielleicht
aus den Gewässern der Ostsee herbeiholten. Die kanarischen In-
seln (ínsulas fortunatae) sollen von ihnen bevölkert, ja sogar
Afrika von selbigen umschifft worden seyn. Carthago, an der afri-
kanischen Nordküste, verpflanzte seit 888 v. Ehr., phönicische Be-
triebsamkeit nach den abendländischen Gegenden; Aegypten aber,
durch das Mißtrauen der Einwohner den Ausländern unzugäng-
lich, verstattete durchaus keine Ansiedelungen, sondern unterhielt
mit den Phöniciern nur einen Karavanenhandel. Nicht blos die
Erzeugnisse ihrer Fabriken und Manufakturen verführten diese nach
fremden Ländern, sondern auch eine Menge Gegenstände, die sie
selbst anderwärts bezogen. So handelten phönicische Kaufleute
mit Weihrauch, Gold und Edelsteinen aus dem glücklichen Ara-
bien; mit Zimmt, Elfenbein und Ebenholz, das ihnen die Ger-
rhäer aus Indien und Aethiopien brachten; mit baumwollenen und
gestickten Zeugen aus Aegypten; die treffliche Wolle von den No-
maden aus den Wüsten Syriens und Arabiens verarbeiteten sie
TM Hauptwörter (50): [T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde]]
TM Hauptwörter (100): [T89: [Stadt Spanien Insel Land Jerusalem Reich Afrika Jahr Araber Herrschaft], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T25: [Wissenschaft Kunst Zeit Sprache Geschichte Schrift Buch Werk Jahrhundert Erfindung], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T186: [Stadt Insel Hauptstadt Tunis Handel Afrika Land Hafen Küste Algier], T173: [Sprache Wort Name Schrift Zeit Buch Form Kunst Art Werk], T126: [Land Handel Europa Meer Osten Zeit Westen Volk Deutschland Jahrhundert], T107: [Eisen Gold Silber Kupfer Blei Metall Salz Zinn Stein Mineral], T113: [Wein Seide Baumwolle Handel Zucker Kaffee Wolle Tabak Reis Getreide]]
Extrahierte Personennamen: Strabo Iahrh
Extrahierte Ortsnamen: Kleinasien Creta Sicilien Malta Spanien England Bernstein Ostsee Afrika Indien Syriens Arabiens
538
Zehnter Zeitraum.
das ihn an den Sultan der Osmanen feffcitc, zu zerreißen, und
hat die Feindseligkeiten, wiewohl mit sehr schwankendem Glücke,
in Syrien eröffnet. Wer indeß auch Sieger bleiben mag, immer
wird Aegypten, nur einen Despoten mit einem andern vertauschend,
nichts dabei gewinnen.
Ostindien, das im Mittelalter seine Maaren und Er-
zeugnisse durch die italienischen Republiken Venedig und Genua
nach Europa sandte, ward 1498 durch den Portugiesen Vasco
de Gama seewärts ausgefunden und gewahrte den Portugiesen
60 Jahre lang einen gewinnreichen, von keinem Nebenbuhler an-
gefochtenen Handel. Aus Freunden wurden sie bald Eroberer, und
die zwei ersten Vicekönige Franz von Alm ei da, von 1505 —
9, und Alfons von Albuquerque, 1510— 15, begründeten
das stolze Gebäude der portugiesischen Herrschaft in den indischen
Landen und Meeren. Die Portugiesen wurden das Schrecken und
der Abscheu der dortigen Völker durch ihre Tyrannei und erreg-
ten die Eifersucht und den Haß der europäischen Handelsmachte
durch den Despotismus und die drückenden Monopole, welche sie
gegen deren Schiffe ausübten. Portugals Vereinigung mit Spa-
nien 1580 versetzte seiner Macht in Ostindien den Todesstreich.
Durch den düstern Philipp 1!. und seine schwachen Nachfolger
an Spaniens Schicksal gefesselt, mußten die Portugiesen zusehen,
wie die ostindischen Angelegenheiten bis zur gänzlichen Zerrüttung
verfielen. In seinem fanatischen Vcrfolgungsgeiste hatte Phi-
lipp 1!. den Holländern verboten, Lissabon, den großen indischen
Handelsmarkt, zu besuchen; dieß ermunterte sie an die Quelle selbst
zu gehen und Cornelius Houtman, ein Holländer, welcher
auf portugiesischen Schiffen mehrere Handelsreisen nach Ostindien
gemacht, führte 1595 zuerst vier holländische Schisse nach diesen
goldspendenden Gegenden. Von den Eingebornen als Schutzengel
ausgenommen, gelang es den Holländern bald festen Fuß zu fassen,
und 1602 bildete sich eine große O st i n d i sch e G e se l l sch a ft
mit dem Rechte des Krieges und Friedens. Siegreich entriß
diese den Portugiesen einen Platz und eine Besitzung nach der an-
dern; 1663 waren die wichtigsten Punkte an der malabarischen
Küste verloren; Goa und Diu sind heut zu Tage die geringfü-
gigen Reste, welche Portugal von den vormaligen ausgedehnten
Länderstrecken und Inseln Ostindiens übrig bleiben. Die unglück«
lichen Eingeborenen sahen indessen bald, daß ihnen in den H o l l a n d e r n
nur neue Zwingherren erstanden seien, welche mit gewinnsüchtigem,
tleinlich kaufmännischem Geiste das Mark ihres Wohlstandes ver-
zehrten. Zu Batavia, in Java, thronte der Generalstatthal-
ter, gleich einem Könige, und geizte während der nur fünfjährigen
Dauer seiner Verwaltung seine Kisten zu füllen. Doch die Eng-
länder traten schon 1600 unter der Königin Elisabeth als ge-
fährliche" Nebenbuhler der Holländer auf. Sie gab den Kaufleu-
TM Hauptwörter (50): [T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr]]
TM Hauptwörter (100): [T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T15: [Schiff Flotte Hafen England Jahr Insel Engländer Meer Küste Kriegsschiff], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T184: [Insel Amerika Portugiese Afrika Spanier Kolumbus Küste Entdeckung Jahr Indien], T103: [England Krieg Frankreich Spanien Franzose Engländer Flotte Jahr Holland Frieden], T126: [Land Handel Europa Meer Osten Zeit Westen Volk Deutschland Jahrhundert], T177: [Volk Recht Gesetz Freiheit Land Strafe Mensch Gewalt Leben Staat], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht]]
Extrahierte Personennamen: Franz_von_Alm Franz Alfons_von_Albuquerque Philipp Philipp Cornelius_Houtman Elisabeth
6
I. Abschnitt.
Höhle oder der Schatten eines Baumes gewährte Obdach und verán-
lasste die Anlage von Hütten, welche mit Blattern und Baumzweigen
bedacht wurden. Der ausfallende Same der Pflanzen führte auf den
Ackerbau, und dadurch, dass sich einige Thiere furchtlos dem Menschen
näherten, wurde Gelegenheit zur Viehzucht gegeben. Denn die Milch
und das Fleisch dieser Thiere war wohlschmeckend und nahrhaft, und
ihre Felle lieferten schützende Decken. Die erste Waffe war ohne Zweifel
eine Keule und ein mit scharfen Steinen oder mit spitzen Thicrknochen
versehener Ast als Spieß. An die Enden cines biegsamen Astes befe-
stigte man einen zusammengedrehten Darin und erhielt so ein Werkzeug
(den Bogen), fern hin zu treffen. Zugleich aber war dadurch ein musi-
kalisches Instrument erfunden. Die Sage nennt Jubal als den Erfinder
der Saiteninstrumente*). Vom Sturme umgestürzte Bäume, oder wohl
auch vom Blitze zerschmetterte Felsen leiteten auf die Entdeckung der
Schätze des Innern der Erde, auf die glänzenden Metalle, welche man
mit Steinen hämmerte. Der zündende Blitzstrahl führte das Feuer auf
die Erde. Die Erhaltung und Bewahrung desselben übertrug man, als
man seine Brauchbarkeit erkannt hatte, eigens dazu angestellten Perso-
nen (den Feuerpriestern). In Steppen nährte die Jagd und an den
Ufern der Flüsse und des Meeres der Fischfang. Ein schwimmender
Baumstamm führte auf die Erfindung des Kahnes, vermittelst dessen
man die Fischerei mit mehr Erfolg treiben konnte. Anfangs aß man die
Speisen roh. Doch kannten wohl schon Kain und Abel die Bereitung
der Speisen durch Feuer. Wenigstens lässt ihr Opfer dies vermuthen.
Das Leben im Freien, besonders das Hirtenleben, führte auf die Beob-
achtung der veränderlichen Stellung der Gestirne, welche man für
Wesen höherer Macht hielt und desshalb fürchtete oder als Wohltbäter
verehrte. Auch nützliche oder gefürchtete Thiere wurden zu Sinnbil-
dern des Göttlichen erhoben und als solche verehrt. Man brachte
ihnen Geschenke (Opfer), um sich ihre Gunst zu erwerben, oder dieselben
zu versöhnen, und sich so vor ihrer Rache sicher zu stellen.
Werfen wir einen Blick auf die Länder, die in diesem Zeiträume
hervortreten, so finden wir, dass Nordasien bis über den Tigris hinaus
und das Nilthal der hauptsächlichste Schauplatz der Begebenheiten ist.
Allein auch über die Grenzen der bezeichnten Länder hinaus reicht das
geschichtliche Gebiet dieses Zeitraums, in Osten bis ans große Weltmeer
(China), in Süden bis an das indische Meer (Indien, Arabien), in
Westen über alle Länder an der Küste des Mittelmeeres bis zu den
Säulen des Herkules, und in Norden in nicht genau bestimmbare Be-
grenzung. Außerdem erschallt Kunde von den Aethiopicrn, Scythen,
*) Bemerkenswertst ist es, dass auch nach der Mythologie der Griechen und Rö-
mer die Erfindung des Bogens und die der Saiteninstrumente einer und dersel-
den Person, dem Apollo, zugeschrieben wird.
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T22: [Gott Zeus Sohn Tempel Göttin König Held Mensch Opfer Erde], T47: [Wüste Meer Land Nil Hochland Fluß Gebirge Euphrat Tigris See]]
TM Hauptwörter (200): [T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T126: [Land Handel Europa Meer Osten Zeit Westen Volk Deutschland Jahrhundert], T185: [Jagd Viehzucht Bewohner Ackerbau Jäger Fischfang Wald Fischerei Krieg Land], T75: [Strom Elektrizität Ende Eisen Magnet Elektricität Körper Draht Funke Leiter], T13: [Baum Wald Feld Wiese Garten Gras Winter Mensch Sommer Haus]]
34
Ii. Abschnitt. «
sich ein Staat so schnell gehoben, als dies der Handelsstaat Karthago
durch seine, aus dem Mutterlande hierher verpflanzte, Handelspolitik
that. Vermöge seiner Reichthümer brachte es dieser Staat bald so weit,
dass er sich über das Stammland erhob, selbst Kolonien anlegte und den
Handel der Phönizier bedeutend beeinträchtigte. Die Karthager handel-
ten bis nach den canarischen Inseln und selbst biö an die Bernsteinküste
der Ostsee. Zu Lande reichten ihre Karawanenstraßen bis nach Aegyp-
ten und Aethiopien. Sie eroberten viele Inseln des mittelländischen Mee-
res, um ihren Handel zu sichern und in dem silberreichen Spanien er-
bauten sie mehrere Städte. Doch diese Vergrößerungssucht verwickelte sie
in blutige Kriege, welche später den Untergang des Staates herbeisührten.
8. 11. Geschichte der Völker außerhalb des ge-
schichtlichen Schauplatzes, a. Die Indier. Dem ursprüng-
lichen Wohnsitze der Menschen, den Gegenden zwischen dem Indus und
Ganges am nächsten, waren die Stämme der Indier geblieben. Acker-
bau war ihr vorzüglichster Nahrungszweig, und noch jetzt nehmen Viele
derselben ihre Nahrung zumeist aus dem Gewächsreiche. Sie erhoben
sich früh zu einem gewissen Grade der Cultur. Nach ihrer Religion
glaubten sie ein schaffendes, erhaltendes Urwesen, Para-Brama;
Brama, W i sch n u, Schiwe n. Die Götter konnten sich verkörpern
und verwandeln. Alles floss von der Gottheit aus. Uebrigens war die
ganze Nation in vier sehr scharf von einander geschiedene Stämme (Ka-
sten) getheilt: die Braminen (Priester und Gelehrte), die Kschetryas
(Krieger), die Banianen (Gewerbtreibende), die Sudras oder Dienende.
— Die noch vorhandenen Parias, wahrscheinlich die unterdrückten
Urbewohner des Landes, sind so verachtet, dass sie ein Bramine nicht ein-
mal mit dem Stock berühren darf, dass selbst ihre Fußspur die ganze
Nachbarschaft beschmutzt. Wer zufällig einen Paria berührt, muss je
nach seiner Klasse sich durch gewisse Cercmonien reinigen. Die Priester
und Soldaten waren vermuthlich die ursprünglichen Eroberer des Lan-
des, und wussten durch Gewalt und geistige Überlegenheit die Oberge-
walt an sich zu reißen. Ihre Tempel (Pagoden) sind von so ungeheurem
Umfange, dass sie wohl nur durch die angestrengte, vereinte Kraft ganzer
Nationen binnen Jahrhunderten vollendet werden konnten. Bei den
Indiern, wie bei fast allen Völkern, war die Religion der mächtige He-
bel, welcher den Sinn für die Baukunst förderte, und alle zu gemein-
samen Wirken und zu den größten Opfern und Anstrengungen zusam-
menrief.
b. Die Chinesen. Gleichsam abgeschieden von den übrigen
Völkern der Erde, aber durch die Verfassung des Landes schon früh zu
einer hohen Cultur gereift, steht das chinesische Volk da. Denn in den
frühesten Zeiten finden wir bei demselben Schriftzeichen für die einsylbi-
gen Worte, Sterndeutung, den Kompass und viele andere wichtige Ge-
genstände. Aber eben auf dieser Stufe der Cultur ist die ganze Nation
TM Hauptwörter (50): [T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm]]
TM Hauptwörter (100): [T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T22: [Gott Zeus Sohn Tempel Göttin König Held Mensch Opfer Erde], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel]]
TM Hauptwörter (200): [T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T187: [Religion Christus Christ Christentum Zeit Jahr Volk Christenthum Heide Geburt], T126: [Land Handel Europa Meer Osten Zeit Westen Volk Deutschland Jahrhundert], T154: [Meister Handwerker Geselle Arbeit Lehrling Handwerk Arbeiter Jahr Kaufleute Stadt], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze]]
Culturzustände.
49
Silber, das Einzige, was ihr Land nicht hatte, als Zahlung an.
Im Norden waren Baktra, im Süden Ceylon (Taprobane) Hauptftapel-
plätze für indische Maaren.
Babylonien war von jeher ein ungemein wichtiger Handelsplatz,
was sich aus der vortrefflichen Handelslage, der großen Fruchtbarkeit
und der früh ausgebildeten Industrie leicht abnehmen lässt. Wegen
Mangel an Schiffsbaubolz blieb indessen der Handel meist auflandwege
beschrankt, oder schifffahrtskundige Völker, Araber und Phönizier,
mussten es übernehmen, die Maaren auszuführen.
Phönizien hat den Ruhm, den thätigsten und ausgebreitetsten
Seehandel getrieben und die kühnsten Seefahrten unternommen zu
haben. Die Phönizier brachten nicht blos ihre eigenen Produkte der
Industrie, vornehmlich Glas und Purpur, auf den Weltmarkt, sondern
sie waren auch die thätigsten Spediteure aller Schätze des Orients,
selbst von Indien und China (Seide), nach den abendländischen Gegen-
den, Afrika und Europa. Rechnet man dazu den Segen, den sie durch
Anlegung so vieler blühender Kolonien über die noch im verwilderten
Urzustände liegenden Gegenden verbreiteten und wodurch sie rohe Bar-
baren zur Gesittung führten, so muss der denkende Freund der Menschheit
diesem kleinen Völkchen und seinem friedlichen Wirken einen unendlich
höheren Rang einräumen, als jedem erobernden Volke, das mit dem
Schwerte eine halbe Welt zu Sklaven macht und selbst nur der Sklave
eines Despoten ist. — Eine Zeit lang trieb Judäa mit Phönizien
vereint einen gewinnreichen Handel, allein die feindselige Absonderung
in Sitte, Rcligions - und Staatsgrundsätzen war für die Juden ein
unübersteigliches Hinderniss zur Erlangung auch nur einiger Handels-
Wichtigkeit, und zu Ahas Zeit hörte Judäas Handel ganz auf, als die
edomitische Küste am rothen Meere an die Assyrer verloren ging. Von
größerer Bedeutung war der Seehandcl Kleinasiens, namentlich der
Kurier, die sich durch Seeräuberei einen gefürchteten Namen machten,
und der kl ein asiatischen Griechen, die einen äußerst lebhaften
Handel nicht blos mit den meisten civilisirten Völkern, sondern auch mit
den Scythen und bis nach Hochasien hinein trieben. Gleiches gilt von
den Griechen im eigentlichen Griechenland, wo sich namentlich Korinth,
Athen und einige Inseln hcrvorthaten.
Die Aegypter trieben einen sehr lebhaften Schiffsverkehr auf
dem Nil und handelten mit Aethiopien, Arabien, Indien und Karthago,
allein der Mangel an Holz zum Schiffsbau, der Hass gegen das Aus-
ländische und die Scheu vor dem Meere, das ihnen so viele Seeräube-
reien zuzog, hielt sie ab, ihre vorthcilhafte Handelslage zu benutzen,
daher der Handel, wie der indische, meist passiv blieb. Erst mit Psam-
metich wurde Aegypten den übrigen Handelsvölkern geöffnet, wodurch
sich der Wohlstand des Landes schnell und mächtig erhob.
Karthago war für den Westen, was Phönizien für den Osten.
Winderlich, Weltgeschichte. £
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
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TM Hauptwörter (200): [T126: [Land Handel Europa Meer Osten Zeit Westen Volk Deutschland Jahrhundert], T189: [König Reich Land Volk Israel Zeit Jahr Stadt Babylon Sohn], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T177: [Volk Recht Gesetz Freiheit Land Strafe Mensch Gewalt Leben Staat], T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen]]
Extrahierte Ortsnamen: Baktra Ceylon Babylonien Indien China Afrika Europa Schwerte Kleinasiens Griechenland Korinth Athen Indien Karthago Karthago
Culturzustñnde.
119
durch weite Reisen und fernhin angeknüpfte Handelsverbindungen erwor-
benen Kenntnisse geheim hielt, sammelte unermessliche Schätze und er-
rang fast die Suprematie auf dem ganzen Mittelmeere. Rhodus ist als
Handelsstaat ebenfalls nicht unwichtig. Außerdem thaten sich hervor
Syrakus, die mächtige Rivalin Karthago's, und Marseille, welches sich
besonders nach dem Falle der beiden genannten Städte hervorthat. —
Alexander, die Vortheile des Handels erkennend für den Staat, den er
zu schaffen trachtete, wählte mit glücklichem Scharfblick den Platz, auf
dem er Alexandria baute, für das neu zu gründende Handels-Empo-
rium, und wahrlich, selten ist eine bessere Wahl getroffen worden.
Alexandria, am Ausflusse des Nils, ain Ostende des Mittelmeeres und
unfern des arabischen Meerbusens, dem natürlichen Wasserwege nach
Indien gelegen, musste die Weltherrschaft des Handels gewinnen. Die
Ptolemäer, welche die Vortheile dieser einzigen Lage erkannten, trafen
in dieser Hinsicht die zweckmäßigsten und großartigsten Anstalten. Als
die übrigen Schöpfungen Alerander's, namentlich seine Reiche längst
untergegangen, als Rom die Welt beherrschte, als das weströmische Reich
untergegangen war, als die Oströmer und Araber den Orient beherrsch-
ten, war und blieb Alexandria der Mittelpunkt des Welthandels und er
müsste es noch heute sein, wenn der Seeweg nach Ostindien nicht auf-
gefunden und Amerika nicht entdeckt worden wäre. Um die Zeit der
Ptolemäer wagte Hippalus zuerst quer durch den indischen Ozean nach
Indien und so wieder zurück zu schiffen. Indiens große Städte Agra,
Delhi und vor allen das mächtige Palibothra (Patna) traten aus der
Dunkelheit hervor. — Auf einer ganz entgegengesetzten Seite treten
durch die Handelsthätigkeit einiger spanischen und gallischen Städte
(Narbona, Bannes, Numantia) Britannien, ein Theil der Nordseeküsten
und Skandinaviens in ein gewisses Helldunkel. — Roms Antheil am
Handel war stets ein geringer, ja es hat durch Hinschlachtung von Nu-
mantia, Syrakus, Karthago und Korinth dem Handel furchtbare Wun-
den geschlagen. Gleichwohl war Rom als Consument von ungeheurer
merkantilischer Wichtigkeit und als Rom die Herrin der Welt geworden
war, genossen die früher feindlich behandelten, jetzt aber unterworfenen
Handelsstaaten den mächtigsten Schutz gegen alle Feinde. Handelsgeist
hat Rom nie gehabt, stets überließ es Fremden eigentliche Handels-
unternehmungen.
§. 5. Kunst und Wissenschaft. Wiederum fesseln nur
die Griechen und Römer unsere Aufmerksamkeit und wieder sehen wir die
Römer als Schüler der Griechen, welche in keiner Beziehung, die Rechts-
gelehrsamkeit ausgenommen, ihre Lehrer erreichten und sich begnügten,
Nachahmer der herrlichen Originale zu bleiben oder die griechischen Werke
zu Auszügen, Compilationen und Commentaren zu benutzen. In der
ganzen damals civilisirten Welt herrschte das Griechische als Gelehrten-
sprache und im Osten auch als Vulgärsprache, während im Westen die
TM Hauptwörter (50): [T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T23: [Rom Römer Krieg Italien Stadt Jahr Heer König Rmer Hannibal]]
TM Hauptwörter (100): [T89: [Stadt Spanien Insel Land Jerusalem Reich Afrika Jahr Araber Herrschaft], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T25: [Wissenschaft Kunst Zeit Sprache Geschichte Schrift Buch Werk Jahrhundert Erfindung], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel]]
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Extrahierte Personennamen: Alexander Alexander
Extrahierte Ortsnamen: Syrakus Marseille Alexandria Alexandria Indien Alexandria Ostindien Amerika Indien Indiens Agra Britannien Skandinaviens Syrakus Karthago Korinth Rom Rom
Culturzustände.
161
Reich genoss, Handel und Gewerbe auf eine hohe Stufe. Der Was-
serweg des Mittelmeeres, die Heerstraßen, die Postanstalten, die gleichen
Münzen, Gesetze und Rechte begünstigten solches. Rom, die Haupt-
stadt der Welt, welche an Größe und Majestät, an Bevölkerung und
Lurus nie erreicht worden ist, wurde zum Hauptlager für die Maaren
aller Erdtheile und verbrauchte selbst eine ungeheure Menge davon.
Alle Zonen mussten der schwelgerischen Stadt ihre kostbarsten Produkte
liefern: Babylon die Teppiche, Scythien die Pelze, die baltische Küste
den Bernstein, Aethiopien Sklaven und Elfenbein, Arabien und In-
dien Räucherwerk und Gewürze in unbeschreiblicher Menge, Edelsteine,
Seide, Perlen und andere Schätze. Der Handelsweg nach Indien ging
über Alerandria und kühn mitten über den indischen Océan. Jenseits
Aden verließen die Schiffe die Küste und steuerten ohne Kompass, blos
durch die Kenntniss des Windes geleitet, nach der Küste von Malabar.
Die Abfahrt von alljährlich 120 Schiffen geschah um die sommerliche
Sonnenwende, die Rückkehr um die Zeit der Paffatwinde im December
und Januar. Musiris, auf Malabar gelegen, war der Hauptstapelort
der indischen Maaren, wohin die Schätze Bengalens, Hinterindiens
und vielleicht auch China's gebracht wurden. Dieser Handel kostete
Rom jährlich mehrere Millionen Thaler, da die meisten Maaren mit
Silber bezahlt werden mussten, obgleich auch die mitgebrachten abend-
ländischen Produkte, als Wein, Glas, Zinn rc., guten Absatz fanden.
Schon Plinius klagt über den Verlust so ungeheurer Summen (quin-
genties H. 8.). Bei der ungeheuren Silberproduktion des Reiches
aber ward es an Gelde nicht ärmer, ja das Silber kam bis auf Con-
stantin's Zeit gegen das Gold in immer geringern Werth. Der ägyp-
tisch-indische Handel brachte dein Reiche allein jährlich 5 Mill. Thlr.
Zoll ein! Namentlich um die Zeit des Augustus war dcr Handel blü-
hend , denn der lange Friede begünstigte die Speculationen der Kauf-
leute und die vielen Anstalten des Kaisers zu Hebung des Handels er-
leichterten den Verkehr. Auch Claudius, Trajan, Hadrian, Commo-
dus, Aler. Severus und Diokletian beförderten den Handel. Zu Ne-
ro's Zeit rühmt schon Tacitus die Handelsgröße Londons, jedoch blieb
Rom, als der Sitz des Reichthums und des Lurus, bis ins 4. Jahr-
hundert der Mittelpunkt des Verkehrs. Als aber Constantin seine
Licblingsschöpfung Constantinopel zur Residenz wählte und sich Reich-
thum und Lurus dahin zogen, verlor Rom allmählich von seiner Bedeu-
tung und als es durch rohe Barbaren in Trümmer sank, hörte es für
alle Zeiten auf in der Handelswelt eine Rolle zu spielen. Dagegen
erhob sich Constantinopel immer mehr und schien bald mit Alerandria
wetteifern zu dürfen.
8.5. Kunst und Wissenschaft erreichten unter Augustus
ihre höchste Blüthe und der Friede des Reichs, wenigstens der innern
Länder, begünstigte dieselbe. Es entstanden Schulen zu Rom, Mai-
Wtnderlich, Weltgeschichte. \\
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler], T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel]]
TM Hauptwörter (100): [T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T36: [Million Mark Jahr Geld Thaler Mill Summe Wert Gulden Pfund], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T65: [Reich Italien Land Kaiser Römer Volk Jahr Rhein Gallien Franken], T32: [Tag Jahr Monat Mai Juli März Juni April Ende Oktober]]
TM Hauptwörter (200): [T126: [Land Handel Europa Meer Osten Zeit Westen Volk Deutschland Jahrhundert], T39: [Million Mark Geld Jahr Summe Steuer Thaler Staat Ausgabe Einnahme], T165: [Kunst Wissenschaft Handel Gewerbe Bildung Land Stadt Schule Zeit Volk], T113: [Wein Seide Baumwolle Handel Zucker Kaffee Wolle Tabak Reis Getreide], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht]]
Extrahierte Personennamen: Augustus Claudius Hadrian Constantin Augustus
Extrahierte Ortsnamen: Rom Indien Hinterindiens Rom Londons Constantinopel Rom Constantinopel Rom
I. Abschnitt. Historisch-politische Geographie. 173
Ham und Japhet abstammen. Als geographstch wichtige Stellen sind
noch anzuführen 1. Mos. 25 u. 36, welche arabische Völkergcnealo-
gieen, ferner 4. Mos. 33, welche das Verzeichnis der Lagerstätten in
der Wüste Sinai und Jos. 15 — 21, welche ein geographisch-statistisches
Bild Palästina's nach der Stammeintheilung enthalten. Aus Allem
geht aber hervor, dass die Kenntnisse der Hebräer über Länder, die
außerhalb ihrer Grenzen lagen, sehr beschränkt waren und sich erst in
viel späterer Zeit erweiterten.
Eine weit größere Kenntniss hatten die Phönizier, welche mit groß-
ßer Kühnheit auf kleinen und mangelhaft construirten Schiffen die fern-
sten Meere befuhren und durch ihre Handelsverbindungen und Reisen
die mannigfachste Gelegenheit hatten, ihre Länder- und Völkerkunde zu
erweitern. Auch von den Aegyptern wird gesagt, dass sie schon in den
ältesten Zeiten Schriften über Geographie gehabt haben, ja Sesostris
soll bereits im Besitze von Landcharten gewesen sein.
Ausführlichere Nachrichten haben wir von den Griechen und unter
ihnen steht Homer, als „erster Geograph", wie Strabo ihn nennt,
oben an. Seine Gesänge, weit entfernt von aller Systematisirung,
geben uns ein recht klares Bild von der Welt- und Erdkunde seiner
Zeit. Die Erde ist eine runde und vom Okeanus umflossene Scheibe,
über welcher sich, auf fester Unterlage ruhend, der Himmel wölbt. Im
Innern der Erde ist der Hades (Unterwelt, Reich des Pluto) und unter-
halb der Erdscheibe ist ein anderes Gewölbe über dem Tartarus, welches
von der Erde eben so weit entfernt steht, als der Himmel über ihr.
Himmelsgegenden kennt er nur zwei, nämlich Osten und Westen, die er
Tag- und Nachtseite nennt. Von den Ländern sind ihm am besten
bekannt Kleinasien, Griechenland und einige Inseln dès Archipelagus,
aber von den jonischen Inseln, selbst von Jthaka hat er ziemlich unge-
naue und mangelhafte Kunde. In Griechenland selbst zeichnet er Böo-
tien, Phocis, Locris und Attika am richtigsten. Von fernen Ländern
führt er an Thracien, Phönizien, Aegypten, Libyen, Aelhiopenland und
einige Inseln des westlichen Europa. Im äußersten Osten ist der Son-
nenteich (kí¡xvr¡ 'Hsfooîo), von welchem aus Helios täglich seine Bahn
beginnt. Dort liegt auch das Land des Astes und der Arimer. Von
ihnen westlich wohnen die Amazonen, und die an Silber reichen Gali-
zonen, und wieder südlich von den Letzteren die Solymer, deren westliche
Nachbarn die Lycier sind. Von allen Genannten südöstlich wohnen die
glücklichen Aethiopier, an welche südwestlich die Erember stoßen, die ihrer-
seits wieder im Süden die Phönizier uitd Sidonier zu Nachbarn haben.
Von hier gegen Westen liegt Aegypten, dann folgt wieder westlich Li-
byen, dann noch weiter das Land der Lotophagen und südlich von
Aegypten am Okeanos das Land der Pygmäen. In Europa führt er
an nördlich von Griechenland die Thesproten mit Dodona, die Insel
^cheria, das Land der Cyconen und Myser, davon nördlich Thracien
TM Hauptwörter (50): [T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
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TM Hauptwörter (200): [T138: [Meer Insel Stadt Küste Halbinsel Kleinasien Griechenland Name Bosporus Land], T189: [König Reich Land Volk Israel Zeit Jahr Stadt Babylon Sohn], T126: [Land Handel Europa Meer Osten Zeit Westen Volk Deutschland Jahrhundert], T164: [Sonne Erde Mond Tag Stern Planet Zeit Himmel Jahr Bewegung], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht]]
176
I. Abschnitt.
zu Salomo's Zeiten waren die Phönizier tüchtige Seeleute, welche nicht
nur alle Küstenländer des mittelländischen Meeres besuchten, sondern
sich auch über die Säulen des Herkules hinaus wagten und das schwarze
Meer, ja selbst das rothe Meer bis zum indischen Ocean befuhren.
Vor allen andern verdienen die Fahrten der Phönizier bis zum unbe-
kannten Lande Ophir (wahrscheinlich die Sofalaküste in Ostafrika), von
welchen die heilige Schrift (1. Kön. 9, 26—28.) erzählt und die später
wiederholt worden sind (I.kön. 10, 11. 2.Chron.8,17.), bis ihnen
ein Schiffbruch bei Ezeon-Geber ein Ende machte (1. Kön. 22, 49.
2. Chron. 20, 36 f.) und die von König Necho von Aegypten veran-
staltete Umschiffung von Afrika unsere Bewunderung. Voii der letzten
Fahrt erzählt Herodot (Iv, 42.): „Man erkennt Libyen als ein vom
Meere umschlossenes Land, bis auf den Theil, der an Asien grenzt; was
Necho, König von Aegypten, so viel uns bekannt, zuerst dargethan hat.
Als dieser nämlich mit dem Einstechen des Rinngrabens aus dem Nil
in den arabischen Meerbusen ausgehört hatte, schickte er phönizische
Schiffer mit dein Auftrag aus, sie sollten den Rückweg durch die Säulen
des Herkules herein in das nördliche Meer nehmen und so nach Aegypten
zurückkehren. Die Phönizier liefen daher aus dem erythräischen Meere
aus und befuhren das südliche Meer. So oft nun der Spätherbst kam,
stiegen sie in Libyen an das Land, säeten und warteten daselbst die Ernte
ab. Darauf schnitten sie die Aehren ab und segelten weiter. Nach
Verlauf von 2 Jahren kamen sie im dritten in Aegypten wieder an,
nachdem sic vor den Säulen des Herkules vorüber gefahren waren. Da
erzählten sie, dass sie bei jener Umschiffung Libyens die Sonne zur
Rechten gesehen hätten. Hierdurch wurde dieser Erdtheil zuerst bekannt."
Trotz der in dieser Erzählung liegenden Beweise hielt man sie so lange
für eine Fabel, bis die Portugiesen auf dem entgegengesetzten Wege die-
selbe Entdeckung von der Umschiffbarkeit Afrikas machten. Bis dahin
hielt man den indischen Ocean für ein ungeheures Binnenmeer, welches
von Asien und von dem sich östlich bis nach Indien ausdehnenden Afrika
eingeschlossen sei.
Die Karlhager waren nicht minder kühne Seefahrer und auch sie
erklärten Afrika für umschiffbar. Um das Jahr 600 rüsteten sie unter
Hanno's Oberbefehl eine große Seeerpedition aus, deren Zweck war,
jenseits der Säulen des Herkules an der westafrikanischen Küste Colonieen
anzulegen und dadurch den Handel Karthago's zu erweitern. Auf dieser
Fahrt ist er bis jenscit des Cap von Sierra Leona gelangt, sah sich aber
aus Mangel an Lebensmitteln veranlasst umzukehren. Die Ergebnisse
seiner Reise, von der er sehr viel Wunderbares berichtet, hat er in einer
ursprünglich punisch geschriebenen, später aber übersetzten Reiscbeschrei-
bung ('Avvovog Kciq^rjdoviwv ßaaixswg Ttsqitixovg zwv vneq zag
‘Hqcixxsovg Gzrjxag Xißvxcov zrjg yfjg fxsqcov x. z. A.) veröffentlicht.
Gleichzeitig wurde Himilko auögesandt, um die Westküsten Europa's
TM Hauptwörter (50): [T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer]]
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