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1. Belgien - S. 7

1917 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
schieden beurteilt, und gerade dies Ab- weichen in den Meinungen zeigt, wie sehr man sich davor hüten muß, aus einzelnen Vorkommnissen verallgemei- nernde Schlüsse zu ziehen. Der Belgier ist aus derbem Holze geschnitzt, und wie er schon äußerlich etwas Grobes in seiner Erscheinung und seinem Austreten hat, so ist er auch hart und materiell gesinnt, ein ausgesprochener „Dickkopf", arbeitsam und zugleich wieder zu deftigen Schwelgereien geneigt, was besonders bei den beliebten Kirmessen zum Aus- druck kommt. In dieser Neigung zum Stofflichen treffen sich die beiden Stämme trotz aller sonstigen Verschiedenheiten: der phlegmatische, ernste Flame und der rührige, heftige, spottlustige Wallone. Man sagt den Belgiern einen starken Hang zu Roheiten nach, und der Krieg hat ja auch in erschreckender Weise gezeigt, mit welcher grausamen Wut weite Bevölke- rungskreise,Frauen und Kinder nicht ansge- nommen, gegen die deutschen Truppen vor- gingen und was für abscheuliche Handlun- gen sie sich zuschulden kommen ließen. Aber wir wollen ihnen die maßloseverhetzungund andere mildernde Um- stände zugute halten und nicht das ganze Volk für diese Schand- taten verantwortlich machen. Denn es kann diesem Volk, besonders dem flämischen, nicht vergessenwerden,welche erhabenen Schätze edler Kultur es im Laufe der Jahrhunderte auf- gespeichert hat, Schätze, die in der steinernen Formensprache wunder- voller Baudenkmäler und in Meisterwerken der bildenden Kunst Ewigkeitswerte besitzen. Ein Volk, das solche Kathedralen, solche Ge- 0 öttmann, Belgien. mälde schuf und das in emsiger Arbeit aus Belgien eines der industriereichsten Länder der Welt gemacht hat, das kann auf keiner niedrigen Stufe der Gesittuug stehen. Belgien ist ein Industriestaat ersten Ranges. Unter den mineralischen Schätzen steht die Steinkohle obenan, ihre Gewinnung beschäftigt 140000 Ar- beiter und bewirkt einen Umsatz von jährlich 354 Mill. Francs. In den Erzminen, die hauptsächlich Eisenerz, Blende, Galmei und Manganerz fördern, sind 122 000 Arbeiter beschäftigt. 1680 Steinbrüche liefern Marmor, Schiefer, Ton, Kalk, Wetzsteine usw. Die Metall- iudustrie sührt jährlich für 170 Mill. Fr. Stahl, 100 Mill. Fr. Zink, 22 Mill. Fr. Silber, 10 Mill. Fr. Blei aus. Groß- artige Maschinenbauanstalten stellen Ma- schinen jeder Art her, die Lütticher Die Gudulakirche in Brüssel.

2. Belgien - S. 2

1917 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
2 heit, wie es bei den benachbarten Nieder- gebirges, das hier unter dem Namen landen der Fall ist, wo die Gleichmäßig- der Ardennen ohne natürliche Grenzen keit der natürlichen Grundlagen und die bis nach Nordfrankreich verläuft. Aus nur geringen Schwankungen im Wesen dem weitläufig gegliederten Rumpfgebirge der angestammten Bevölkerung eine große der Hohen Ardennen, das von der Eise! Geschlossenheit der Kultur und aller bis zur Gegend von Sedan und Les Lebensgewohnheiten verursacht haben. Fourmiers reicht, erheben sich zwei ab- Als Staatswesen ist Belgien eine künst- gesonderte Massive: das Hohe Venn an liche politische Bildung, die zwei sehr der preußisch-belgischen Grenze und das verschiedene Rassen, die niederdeutschen Massiv von Rocroy an der Maas. Die Flamen und die keltisch-romanischen größten Erhebungen des Landes sind: Wallonen, zu staatlicher Einheit zu- Baraque Michel (675 m) im Hohen Venn und Baraque de Frai- ture (642 in) bei Hous- salize in der Provinz Luxemburg. Das Pla- teau der Subardeunen, das den Übergang zum nordwestlichentieslande bildet, erreicht nur eine Höhe von 300 m. Die- sem Tieflande, den Grundflächen der Pro- vinzen Westflandern, Ostflandern und Ant- werpen, verdankt Bel- gien seine fruchtbarsten Gaue; es besteht iu der Nähe des Meeres sowie des Unterlaufes der Schelde zum großen Teil aus den sogen. Poldern, b. h. Marschlandfeldern, die durch Dämme vor Überschwemmungen ge- schützt sind und als vor- zügliche Wiesen und Weiden hohe Wirtschaft- liche Bedeutung haben, sammensaßt; dazu gesellt sich noch eine Die Ardennen sind ein rauhes, nur erhebliche Anzahl der in Belgien seßhaft spärlich bevölkertes Waldgebirge mit an- gewordenen Ausländer, hauptsächlich Nie- sehnlichen Hochebenen, in welche die Maas derländer, Reichsdeutsche und Franzosen, mit ihren Nebenflüssen sowie die der Mosel Aber werfen wir zunächst einen Blick zuströmenden Wasserläufe tiefe Täler und auf die natürlichen Verhältnisse Schluchten eingegraben haben. Während des Landes. Die Landkarte zeigt uns, diehochebenen zum größten Teil aus wirt- daß Belgien, oberflächlich betrachtet, in schaftlich ziemlich wertlosen öden Heiden einen Südosten von Mittelgebirgscharak- und Sumpsgebieteu besteheu, zeichnen sich ter und reicher Hügelformation, in ein die Täler durch Fruchtbarkeit des Bodens müßig erhabenes Zentrum und in einen und üppigen Wiesenwuchs aus. Sehr be- flachen Nordwesten zersällt. In geolo- deutend ist die Waldwirtschast mit einem gischer Hinsicht ist das rauhe, unsrucht- großen Reichtum von Eichen, Buchen, bare, dünn bevölkerte Hochbelgien eine Birken und Erlen, auch die Schätze des Fortsetzung des rheinischen Schiefer- Bergbaus wie Eisen, Blei, Antimon, Der Theaterplatz in Lütttch. (Phot. Neue Photographische Gesellschaft.)
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