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1. Einpräge- und Wiederholungsheft zu H. Harms, Länderkunde von Europa - S. 15

1911 - Leipzig : List & von Bressensdorf
Österreich-Ungarn. §414. Öfterreicb-Ungarn* § 414. I. Das Land. 1 % mal so groß als das Deutsche Reich. — Eine scharf umgrenzte geographische Einheit, in der Hauptsache bestehend aus einem Tieflandbecken, dem größten Europas (Ungarn), einer uralten, hügeligen Mulde (Böhmen) und den Randgebirgen beider. Zu 82 % einem einzigen Flußgebiet augehörig. — Eingeschoben zwischen dem europäischen Norden und Westen und dem Morgenland; infolgedessen wichtiges Durchgangsland für Güter und Menschen (Kreuzzüge! heute Orient-Expreß und die Linie Wien—saloniki), aber auch durch ein Jahr- tausend der Kampfplatz zwischen abendländischen und morgenländischen Völkern; infolgedessen völkisch ein Trümmerstaat ohne eigne Nation, zurzeit mit heftigen Nationalitätskämpfen. Ii. Das Volk. (Über die Geschichte s. §§ 229, 227, 205.) Slawen zwar fast die Hälfte bildend, aber vielspaltig, so daß die Deutschen mit % der Bevölkerung (Magyaren V6) bisher das Übergewicht hatten, namentlich wegen ihrer Bedeutung als Kulturträger. In den beiden Hauptbecken vollziehen sich auch die beiden Hauptkämpfe: Deutsche gegen Magyaren, Deutsche gegen Tschechen. Seit 1867 zwei Reichshälften; die österreichische von geradezu ungeheuer- licher Form — zusammengesetzt aus 17 verschiedenartigen Kronländern, — die ungarische ein- heitlich abgerundet, bestehend aus 2 gleichartigen Königreichen; in Osterreich 36 % Deutsche, 23 % Tschechen und Slowaken, in Ungarn 43 % Magyaren, 12 % Deutsche. An Stelle der Realunion von den Magyaren eine Personalunion erstrebt (in erster Linie ungarische statt deutsche Heeressprache). Die wirtschaftlichen Leistungen dem fruchtbaren Erdreich und den reichen Boden- schätzen noch nicht entsprechend. Ertrag an Körnerfrüchten geringer als iu dem kleineren Deutsch- laud. Wald in Osterreich 33 %, in Ungarn 28%, Holzausfuhr in Europa au 3. Stelle. — Vieh- bestand nicht ganz so groß wie in Deutschland; Ungarn weniger Pferde als das gleich große Preußen. Kohlengewinnung l/it Roheisenerzeugung V7 der Deutschlands (Hauptland für beides Böhmen, für Eisen auch Steiermark). Goldgewinnung größer als in Deutschland (Siebenbürgisches und Ungarisches Erzgebirge, elfteres vielleicht bedeutendstes Lager Europas); Kupfer in Ungarn, Blei in Kärnten/ für Quecksilber Krain (Jdria) Hauptland Europas; Galizien drittwichtigstes Petroleumland, viel Salz, zahlreiche Mineralquellen. Bedeutung der Industrie für das Erwerbsleben noch gering (Osterreich an 16., Ungarn an 12. Stelle in Europa). Der Westen, besonders der Nordwesten darin vom Osten sehr ver- schieden: die Sudetenländer und einige Alpenländer ganz hervorragende Industriegebiete, die ungarischen Länder zum Teil fast industrielos Der Handel entspricht noch keineswegs der bedeutsamen Lage und der reichen natürlichen Ausstattung. Ursachen: die kurze Küste mit ungünstigem Hinterland, die hohe Gebirgsumwallung, die Mängel der Donaustraße (dagegen große Bedeutung der Elbe, § 233), der Bildungsrück- stand, der politische Hader, die Rückständigkeit der Balkanstaaten und die Vorliebe des Groß- Handels für den Seeweg. a) Die österreichische Reichshälfte. 1. Die österreichischen Alpenländer (Ost-Alpen s. §158) ausgezeichnet durch lanv- schaftliche Schönheit (Touristenverkehr Tirols und des Salzkammerguts), durch Sennenwirtschaft und Bodenschätze (Salz in Tirol und Salzkammergut, wichtiges Eisenlager in Steiermark, Blei in Kärnten, Quecksilber in Krain; auch Kohlen). Tirol anziehend durch seine großartige Alpen- welt wie durch die Eigenart seiner tapferen, treuen, sangesbegabten Bewohner mit ihren schönen Volkstrachten; wichtig als Durchgangsland (Brennerpaß, Arlbergtnnnel); das sonnige Etschtal mit reicher Pflanzenwelt italienischen Gepräges. Salzburg gleichfalls ein vielbesuchtes Alpenland mit großartigen Wasserfällen, bekannt durch das Wildbad Gastein und durch die herrlich gelegene Landeshauptstadt, eine der schönsten Städte Europas. Kärnten, das Gebiet der oberen Drau, schon mit bedeutenden Talebenen; der 26 km lange Bleiberg die reichste Bleifundstätte Europas. Steiermark, von der Mur durchflössen, wichtig durch ein großes Eisenlager, das den besten Stahl Europas liefert, auch mit bedeutenden Kohlenlagern. Krain in seiner südlichen Hälfte Karstland mit eigenartigen Karsterscheinungen (Adelsberger Grotte, Zirknitzer See, unterirdische Flüsse); das Quecksilberbergwerk von Jdria das zweitbedeutendste Europas. Ober-Österreich im Norden mit schöner Donanstrecke, im Süden mit dem herrlichen, salzreichen Salzkammergut, der „östereichi- scheu Schweiz". Nieder-Österreich mit fruchtbaren Becken (das Tulluer Feld, das industriereiche Wiener Becken, das an Schlachtörtern reiche, steppenförmige Marchfeld) und dem schönen, lebens- frohen Wien.

2. Abth. 1 - S. 21

1830 - Hannover : Hahn
Der Mensch im Staate. Religion. 21 (Hebräisch, Altgriechisch, Lateinisch) und heißen, weil sie ans dem Volksleben verschwunden sind, todt. — In jedem Himmelsstriche hat der Mensch eine Menge Bedürfnisse, die theils die Natur fordert (Nah. rung, Kleidung, Wohnung), theils der dem Menschen angeborne Hang nach Verschönerung seines Daseins erzeugt hat (Musik, Puh). Die Befriedigung dieser Bedürfnisse zwingt den Menschen zur Thätigkeit, der durch Klima, Boden und Lage des Wohnortes die Gränzen ange- wiesen werden und die wieder auf die Ausbildung des Geistes den größten Einfluß äußert. Der rohe Mensch wird einzig und allein von der ihn umgebenden Natur geleitet; erst ein gewisser Grad von Bil- dung befähigt ihn, die Natur zu seiner Dienerin zu machen. Der In- dianer N. Amerikas kann nur jagen und fischen; der Europäer er- scheint, und es schwindet der Wald, der Morast wird ausgetrocknet, die Gewässer werden bezähmt, Städte und Ackerfelder bedecken das Land, selbst das Klima wird milder. Drei Stufen der Bildung werden im Allgemeinen durch drei Hauptnahrungszweige der Erdbewohner bezeich- net: a. Jagd und Fischerei, b. Viehzucht, c. Ackerba u. Jäger und Fischervölker stehen auf der niedrigsten Stufe, verfertigen nur die nothwendigsten Geräthe, leben in elenden Hütten, kleiden sich in Felle, nähren sich von Fischen und Wild, kennen höchstens Tausch- handel und erheben sich mit ihren Ideen von Gott und dem mensch- lichen Geiste wenig über das Sinnliche. Wilde in Amerika und R. Asien. Ihre Wohnplätze sind wald- und wasserreiche Länder, oder die Küsten der kalten Zonen. Von Viehzucht leben hauptsächlich die No- maden in den Ebenen milderer Klimate, die ihrer Dürre wegen zuin Ackerbau nicht passend sind. Sie kennen schon Handwerke, weben, be- reiten Leder, bearbeiten Metalle, treiben ordentlichen Handel mit Mün- zen , haben aber keine festen Wohnplätze, sondern ziehen mit ihren Heerden umher und leben unter Zelten, sind mit Schrift nicht unbe- kannt und haben ein geordnetes Religionssystem; Mongolen, Mauren. , Die fruchtbareren Gegenden hat der Ackerbauer inne. Ackerbau enthält die Möglichkeit und die einzige Bedingung höherer Bildung, bringt sie aber nicht nothwendig hervor; denn viele ackerbauende Völker stehen in der Cultur nicht höher als der Jäger und der Fischer; Neger und Australier. Nur ackerbauende Völker haben Handwerke, Künste und Wissenschaften genährt und vervollkommnet. Jäger und Fischer leben in einzelnen Familien oder Stämmen zusammen, ohne eigentliches Oberhaupt, ohne ordentliche Gesetze; der Nomade kennt zum Theil schon Gesetze, und des Stammes Aeltester ist oberster Rich- ter und Anführer (patriarchalische Verfassung), oder er gehorcht auch schon einer Regentenfamilie. Staaten mit geordneter Verfassung finden sich aber nur unter ackerbauenden Nationen. Die älteste und natürlichste Verfassung eines Staates scheint die gemäßigte Mo- narchie, ausgeartet einer Seits in Despotie, die Asien und Afrika eigen ist, anderer Seits in reine Demokratie, die aber nur in sehr kleinen Staaten lange ohne Einmischung von Aristokratie blieb und gewöhnlich zu der Monarchie zurückkehrte. Nur wo Europäer Staaten gründeten, hat man den Grundsatz herrschend gemacht: Der Regent des Landes ist nicht Zweck des Staates; daher

3. Abth. 1 - S. 292

1830 - Hannover : Hahn
292 Niederlande. gerecht. In wissenschaftlicher Hinsicht steht die Nation seht nicht so hoch altz die Deutsche, und wenn gleich Holland ausgezeichnete Männer in vielen Fächern des Wissens und in der Kunst hervorgebracht hat, so ist doch die glänzendste Periode der Literatur dort schon hinter der Gegenwart. Nicht mit Unrecht wirft man den Cr. der nördlichen Pro- vinzen ein starres Festhalten am Alten in Wissenschaft und Religion vor; weit freier bewegt sich der S. Niederländer, dem es aber auch an Gründlichkeit fehlt. Die Kunst scheint ziemlich verwaiset, weder Maler (man denke an die glänzenden Namen des Xvl. u. Xvii. Jahrh.) noch Bildhauer, noch Musiker der jehigen Zeit haben besonderen Ruhm. Unstreitig herrscht in den N. Provinzen mehr Aufklärung als in S. Für eigentlich literarische Bildung ist indeß auch in N. mehr geschehen, als für den Volksunterricht. Man zählt 6 Universitäten und über 100 Athenäen und Gymnasien, mehr als 70 Gelehrten- und Künstler- vereine, und mancherlei wissenschaftliche u. Kunstsammlungen.— Die Niederlande waren vor Jahrhunderten in viele kleine Staaten getrennt, die, obgleich sie nach dem Vertrage zu Verdun zu Deutschland gehör- ten, sich doch seit dem Xi. Jahrhunderte unabhängig machten und end-" lich fast alle dem Hause Burgund unterworfen wurden. Nach dem Aussterben desselben mit Karl dem Kühnen 1477 kamen sie an dessen Tochtermann Maximilian!, von Deutschland und dessen Sohn Karl V. Sie wurden 1512 wieder mit dem Deutschen Reiche, als Burgundischer Kreis, vereinigt, und genossen große Vor- rechte. Die 17 Provinzen, welche sie bildeten, waren theils Herzogthü- mer, theils Grafschaften, theils freie und bischöfliche Staaten. Nach Karls V. Zurücktritt von der Regierung 1555 sielen sie an Phi- lipp Ii. von Spanien, der, ihre Vorrechte nicht achtend, und voll Haß gegen den sich immer mehr verbreitenden Protestantismus durch den harten Druck seiner Statthalter Granvella und Alba das gemißhandelte Land zur Empörung zwang. Im Jahre 1579 erklär- ten sich in der Utrechter Union die 7 nördlichen Provinzen Hol- land, Seeland, Utrecht, Geldern, Overyssel, Gronin- gen und Friesland für unabhängig, und behaupteten nach langem blutigen seit 1566 unter Leitung der beiden Prinzen v. Nassauora- nien, Wilhelm (71583) u. Moritz (71625), geführten Kampfe im Frieden zu Antwerpen (1609) und Münster (1648) ihre Un- abhängigkeit. Immer blühender ward durch die Eroberung der Portu- giesischen Colonien in Indien ihr Handel, immer größer ihre Seemacht. Hernach entstanden aber innere Unruhen. Das Haus Oranien machte allmählig seine St a t t h a lt e r w ürde in allen Provinzen erb- lich , erbitterte zuletzt durch Preußens bewaffnete Einmischung (1786) die Gegenparthei, und erleichterte den Franzosen die Eroberung des Landes 1794. Es entstand die Batavische Republik, die endlich nach verschiedenen Verfassungsveränderungen 1806 in das Königreich Holland verwandelt wurde, und Bonapartes Bruder, Ludwig, zum Regenten erhielt. Längst schon waren die Colonien von England erobert, die Seemacht vernichtet und der Handel gänzlich zu Grunde gegangen. Ludwig legte 1810 die Regierung zu Gunsten seines Soh- nes nieder, aber der Franzos. Kaiser vereinigte wenige Wochen hernach

4. Abth. 1 - S. 465

1830 - Hannover : Hahn
465 Einleitung. lichfte der Shetland Inseln — 60° 54'33r. Längster Tag in S. — 16 Stunden, in N. — 18 Stunden. Der Staat besteht in Europa aus den Königreichen England u. Schottland, zusammen G roß - britannien genannt, Irland und den nahe gelegenen Inseln, den Normannischen Inseln, der Stadt Gibraltar, den Inseln Malta und Helgoland. England bildet in O. große Flächen oder Hügelland, welches sich bis tief nach Schottland hineinzieht, die W. Hälfte und der größte Theil von Schottland ist Gebirgsland, dessen höchste Gipfel aber nur 4300 F. hoch sind. Irland ist ebenfalls in O. ebener, als in W., hat aber nicht so hohe Gebirge als England. Die O. Küsten aller drei Länder sind zum Theil flach, aber in den meisten Gegenden Kalkfelsen, jedoch ziemlich zusammenhängend, die W. Küsten dagegen sind sehr zerrissen, voll tiefer Busen und schroffer Felsen, be- sonders in N. mit Inseln umgeben. In England und Irland findet man Gegenden von der höchsten Fruchtbarkeit, aber auch große Heid- strecken und Moore, letztere besonders in Irland und Schottland. Un- ter 1l5mill. (Berliner) Morgen Landes, welche das Europ. Gebiet umfaßt, sind 284mill. Acker- und Gartenland, 40^Mill. Wie- sen und Weiden, 22^ Mill. wüst, aber culturfähig, 234mill. völlig unbrauchbar. Das Klima ist feuchter als in Deutschland, da- her aber auch Wärme und Kälte milder als auf dem festen Lande, so daß z. B. das Gefrieren der Themse eine Seltenheit ist. Wenige Länder Europa's können sich an Fülle und Güte der Erzeugnisse mit England messen; in jedem Reiche der Natur liefert es ausgezeichnete und mög- lichst benutzte Gegenstände; nicht so reich ist Irland, noch weniger Schottland. Eben so hoch steht England in Hinsicht seiner Fabri- ken über dem übrigen Europa, und ist durch sein Maschinenwesen Leh- rer desselben geworden. Beispiellos ist dieses Staates politische Macht, die sich über die ganze Erde erstreckt, und durch friedliche Co- lonisation und durch Verkündigung des Christenthums, wie durch daö Schwerdt noch immer weiter verbreitet; seine Flotten sind denen des ganzen übrigen Europa's gewachsen. Das unmittelbar beherrschte Gebiet — 60,000 Q.m. über 110 Mill. E.; aber eine weit größere Länderstrecke noch ist mittelbar mehr oder minder seinem Willen und Einflüsse unterworfen. Für Wissenschaften und Künste, so wie für große Unternehmungen aller Art regt sich allethalben der größte Eifer; kein anderer Staat hat solche Summen zur Beförderung dersel- den aufgeopfert. Merkwürdig war Gr. Britannien stets durch seine Verfassung und durch den dadurch erzeugten Volkscharakter; wichtig für Europa's Freiheit, früher durch den unermüdeten Kampf gegen Napoleons Übermacht, hernach als Vertheidiger freisinniger Ideen ge- gen unumschränkte Despotengewalt.—• Grundzüge der Geschi chte. Die beiden großen Inseln erhielten ihre ersten E. Galen, Gaelics, Britten, aus dem Keltischen Stamme, wahrscheinlich über Frank- reich. Die Römer eroberten England seit 55 vor Ehr., behaupteten es bis 412, ohne jedoch Wallis und Schottland ganz besiegt zu haben. Die E. Englands, ein Mischlingsvolk von Römern, Galen und Belgen, waren nun den Angriffen der nördlichen Galen oder Kaledonier, der Pikten und Skoten ausgesetzt, und riefen Sä chfische Stämme Volger's Handb. d. Geograph. 2te Aufl. 30

5. Abth. 1 - S. 20

1830 - Hannover : Hahn
20 Einleitung. her in Europa die Samojeden, Lappen und Finnischen Nationen; in Amerika die Eskimos. 3) Der Malaiische, mit hoher Stirn, breiter Nase, großem Munde, schwarzen weichen lockigen Haaren und mehr oder weniger gebräunter, oft Europäischer Farbe, in Malakka, den S. O. Inseln bei Asien und einem großen Theile des N W. Australiens. 4) Die Neger, mit runder Stirn, breiter dicker Nase, dicken aufge- worfenen Lippen, meistentheils fleischigem Körper, schwarzer, oft aber in Braun und Gelb übergehenden Farbe und schwarzen wolligen Haaren, in ganz Afrika in S. des Senegal und Niger und einem großen Theile Australiens. 5) Der Amerikanische, mit niedriger Stirn, klei- ner Nase, breitem Gesichte, welches stark in seinen Theilen hervortritt, ohne Bart, mit schwarzen, straffen und dünnen Haaren, braunrother, oft sehr dunkler, aber auch wieder sehr Heller Farbe, in Amerika mit Ausnahme der Eskimos und einiger Stämme an der N. W. Küste. Durch Handel, Auswanderung und Krieg sind die vier ersten Stämme weit über ihre ursprünglichen Gränzen hinaus verbreitet, so daß oft einzelne Völkerschaften des einen getrennt, aber völlig umschlossen von dem anderen Stamme leben, oder es sind ans der gänzlichen Ver- schmelzung derselben ganze Mischlingsvölker hervorgegangen. Eu- ropäer haben fast ganz Amerika bevölkert, bewohnen ganz N. Asien und Tausende derselben leben schon unter den Malaien und Negern Australiens. Neger sind ein Haupttheil der Einwohner Amerikas, und auf Ostindiens Inseln vermischen sich Mongolen und Malaien immer mehr. Wohl zu bemerken ist, daß bei einzelnen Völkern Sprache und körperliche Beschaffenheit auf ganz verschiedene Abstammung hindeuten. Sehr verschieden ist die Körpergröße der Menschen, jedoch ist sie in der Regel zwischen 4 und 6 F. Ausgezeichnet durch Kleinheit sind die nördlichen Mongolischen Völkerschaften, durch Größe die Patagonier. Riesen- und Zwergnationen giebt es nicht. Politische Geographie. Der Mensch ist durchseine Vernunft und Sprache zum Herrn der Erde geschaffen und hat sich fast die ganze Natur dienstbar gemacht. Seine Ländereintheilung, Wohnplätze und Staatseinrichtungen sind es, die den Inhalt der politischen Geographie ausmachen. Be- trachten wir ihn zuerst der Sprache nach, so finden wir darin die auffallendste und schwer zu erklärende Verschiedenheit, die uns aber den deutlichsten Fingerzeig über die Abstammung der Völker giebt. Man kennt bis jetzt schon über 500 Europäische, über 900 Asiatische, über 1200 Amerikanische, im Ganzen über 3000 verschiedene Sprachen und Dialekte. Theils sind sie, wie die Nationen selbst, bloß Zweige eines Hauptstammes (Plattdeutsch, Hochdeutsch, Dänisch, Schwedisch, Germa- nisch), theils aus verschiedenen Stämmen gemischt (Englisch); manche seit einem Jahrtausend und länger unverändert geblieben, andere seit Jahrhunderten immer mehr gebildet, so daß der alte Stamm jetzt ganz unverständlich ist. Nur selten nehmen Völker ganz fremde Sprachen an und lassen ihre Muttersprache aussterben (Spanier, Franzosen). Manche Sprachen eristiren nur noch in Büchern und im Munde der Gelehrten

6. Abth. 1 - S. 240

1830 - Hannover : Hahn
240 Deutschland. und einige Spuren von Bernstein fast gar nicht; Salz liefert eine Quelle (85,000 Itr.). Granitgeschiebe finden sich, wie in den Nachbarländern; zum Theil bedecken sie ganze Flachen, namentlich im benachbarten Stre- litz. Fabriken sind nicht von Wichtigkeit, jedoch wird Woll- und noch mehr Leineweberei stark getrieben und außerdem giebt es Essig-, Tabacks-, Zichorien-, Seifen-, Pfeifen-, Karten-, Kattun-, Zucker- u. a. Fabriken, Glashütten, Papiermühlen, Teerbrennereien, Ziegeleien, Gerbereien und Schiffbau. Der Handel ist sehr lebhaft und wird von Wismar und Rostock aus auch zur See getrieben; der innere Verkehr wird aber durch die schlechten Landstraßen sehr erschwert. Die E. — 450,ooo, sind, mit Aus- nahme von 700 Katholiken, 220reformirten und 3100juden, alle Lu- theraner, großtentheils wendischen Ursprungs, aber schon seit Jahrhun- derten mit Deutscher Sprache und Sitte. Für die sonst, besonders bei der ehemals noch nicht so wie jetzt gemilderten Leibeigenschaft, sehr ver- nachlässigten Volksbildung ist in neueren Zeiten besser gesorgt. Wissen- schaftliche Kenntnisse verbreiten eine Universität und 5 Gymnasien. Meck- lenburg, ein schon von Karl dem Großen von Slavischen Völkern gesetz- tes Land, wurde von Heinrich dem Löwen erobert und unter dem eige- nen Regenten pribiolaus zum Fürstenrhum erhoben, 1170. Seine Nach- kommen regieren noch jetzt. Mehre Nebenlinien sind bis auf die in Gra- bow, jetzt Schwerin, und Srrelirz erloschen (Güstrow 1136 und 1695, Mirow 1675, Stargard 1471, Rostock 1314, parchim 1315, Schwe- rin 1692). Schon 1348 waren Schwerin und Stargard zu Herzogthu- mern erhoben und im Westfäl. Frieden die Bisthümer Schwerin und Rayeburg mit dem Lande vereinigt. Die Landstande, für beide Linien gemeinschaftlich, mit ungeschmälerten alten, durch Verträge von 1572, 1621 u. 1755 bestimmten Rechten versammeln sich abwechselnd zu Stern- berg und Malchin. Jetziger Landesherr, der 1815 die großherzogliche Würde erhielt, ist Friedrich Franz, geb. 1756, reg. seit 1785. Die höchste Regierungsbehörde ist das Geheime Ministerium. Unter demselben steht die Regierung und Kammer. Die Justizbehörden sind das Oberappel- lationsgericht, drei Justizkanzleien, das Lriminalcollegium, Stadt-, Amts- und patrimonialgerichre. Drei Konsistorien erkennen in geist- lichen Angelegenheiten. Nach alter Eintheilung besteht das Land aus fol- genden Provinzen: 1) Herzogrh. Schwerin oder der Meklenburgische Kreis—127 Q. M. 235,000 E. — Schwerin am Schweriner See, 13,000 E. (die Neustadt ge- hört aber nicht zu dieser Provinz). Haupt- und Residenzstadt, anmuthig gelegen. Altes ehemals befestigtes Schloß im See mit schönen Anlagen. Grvßherzogl. Palais. Sitz des Ministeriums, der Regierung, Kammer, eines Cvnsistoriums, einer Justizkanzlei. Dom, schönes Rcgierungsge- baude, Münze, Gymnasium, kathol.kirche,Thierarzneischule. Vorder Stadt das sehenswerthe Gebäude der Jrrenheilanstalt seit 1829. Außer den wenigen Essig- u. Tabacksfabriken ist die Steinschleiferei zu bemerken.— parchim an der Elde, 5200 E. Vorderstadt d. h. auf den Landtagen Vorsitzende. Ober-

7. Abth. 1 - S. 506

1830 - Hannover : Hahn
506 Brittisches Reich. bei besserer Benutzung des Bodens, noch reicher sein. Getreide, vorzüglich Weizen, bringt Irland in Menge hervor, Flachs wird nicht hinreichend gewonnen, noch weniger Obst. Viehzucht ist Hauptgeschäft, daher die ungeheure Ausfuhr von Pöckel- u. Rauchfleisch, Butter, Speck und Talg; Wild giebt es nur in Parks. Man be- hauptet, daß die Insel keine Maulwürfe, Schlangen u. Kröten habe. Eisen findet sich viel, auch etwas Kupfer, ja sogar Sil- der und Gold; Steinkohlen sind von besonderer Güte, aber nur in geringer Menge, Torf in Überfluß, der arme Sandmann bauet sogar seine Hütte davon; schöner Marmor, viele Mineralquellen. Industrie ist mehr in No. als in Sw., im Ganzen aber nicht be- deutend. Am verbreitetsten ist Leinenweberei, auch verfertigt man gröbere Tücher und iu den Städten hat man verschiedene andere Fa- briken. Handel und Verkehr sind sowohl im Innern durch gute Land- straßen und Kanäle als zur See blühend. Eine Menge der herrlich- sten Häfen machen alle Küsten leicht zugänglich und die Ausfuhr roher Produkte, der Leinewand und einiger anderer Kunstprodukte ist sehr bedeutend. Die Armuth des Landmannes ist unglaublich; Tausende werden durch sie jährlich aus dem Lande getrieben, und überschwemmen England oder wandern nach Amerika (Kanada, Brasilien). Die drük- kende Vorrechte der Geistlichkeit und der großen Gutsbesitzer, die den Ertrag des Bodens größtentheils in England verzehren, so wie Män- gel der Verfassung und zu starke Bevölkerung einiger Gegenden lassen keinen Wohlstand anfkommen. Der Irländer ist eines Stammes mit den Hochschotten und redet wie er, die alte Erfische Sprache, nur in eigenem Dialekte; ein großer Theil der E. ist jedoch Engli- schen Stammes und allgemein ist daher, besonders in den Städten, die Engl. Sprache verbreitet. Der größte Theil der E. (f), ist der kath o li sch en Kirche zugethan, entbehrte aber dafür viele bürgerliche Rechte, die ihm erst durch die Emancipation 1828 wieder gegeben sind. Die Katholiken haben 4 Erzbischöfe und 22 Bischöfe, die Epis- kopalen (400,000) 4 Erzbischöfe und 27 Bischöfe. Um den Unterricht steht es schlecht; man zählt im ganzen Lande nur 16 Gelehrtenschulen, und die Volksbildung ist hier noch vernachlässigter als in England, be- sonders in Munster u. Connaught, wo daher auch der Sitz der Unruhen ist, die dem Lande so tiefe Wunden schlagen. Man zählt über 900,000 Presbyterianer, Methodisten, Quäker u. a. In den Jahr- hunderten nach dem Sturze der Röm. Herrschaft gehörte Irland zu den ruhigsten Ländern, wo schon seit dem V. Jahrh. Wissenschaften vorzüglich in den Klöstern wohnten und von hier aus selbst wieder nach anderen Ländern sich verbreiteten. Späterhin Kampf der zahlreichen einheimischen Fürsten mit den Normannen; dann wird Irland (1172) durch Erobe- rung Engl. Provinz, behält aber eigenes Parlament, eigenen Vicekönig (Lordlieutenant) u. Verfassung. Der schreckliche Protestantenmord 1641 führt, besonders nach der gänzlichen Besiegung der Insel, die harten Maaßregeln gegen die Katholiken herbei, daher stete Gährung, öfters offe- ner Aufruhr, endlich Milderung des alten Druckes seit 1782 und gänzliche Vereinigung mit dem Englischen Staatskörper 1800. —■ Eintheilung in 4 Provinzen und 32 Grafschaften, Counties (kauntihs).

8. Geographische Grundbegriffe, Übersicht der Länderkunde, Mitteleuropa, insbesondere das Deutsche Reich - S. 24

1909 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
24 Iii. Überblick über die Erdoberfläche und ihre Bewohner. Die Menschenwelt. Die Zahl der Menschen auf der ganzen Erde beträgt in runder Summe 1509 Millionen. Menschenrassen. Mit Rücksicht auf die Hautfarbe der Menschen unter- scheidet man 5 Rassen: 1. die Kaukasier — weiß, vorzugsweise in Europa; 2. die Mongolen — gelb, namentlich in Asien; 3. die Neger — schwarz, in Afrika; 4. die Indianer (Rothäute) — rötlichbraun, in Amerika; 5. die Malaien — braun, auf den Inseln des Großen Ozeans. Lebensweise und Beschäftigung. Die Menschen haben nicht alle die gleiche Lebensweise und Beschäftigung; sie lasseu sich hiernach in 3 Klassen teilen: 1. Bammel-, Jäger- und Fischervölker; sie leben von dem, was sie gerade finden oder erbeuten, und haben keine festen Wohnsitze, sind roh und unwiffend. 2. Hirtenvölker oder N o m aden; sie stehen auf eiuer höheren Gesit- tuugsstufe. Zwar sind sie nicht seßhaft, aber sie besitzen bereits Herden von gezähmten Tieren: von Rindern, Schafen und Kamelen. 3. Ackerbauer; diese haben feste Wohnsitze und bebaueu deu Boden. Zum Ackerbau gesellen sich dann bald Gewerbe aller Art, Bergbau, Handel, Künste und Wissenschaften. Sie stehen in der Gefittnng am höchsten. Wohnplähe der Menschen. Den wilden Völkern genügen Höhlen, Laub- dächer und einfache Hütteu zum Schutz gegen Wind und Wetter und zur Pflege der nächtlichen Ruhe. Die Nomaden haben Zelte. Die gebildeteren Völker fühlen das Bedürfnis nach dauerhafteren Zufluchtsstätten, in denen sie auch arbeiten können und die ihnen die Ausnahme von Haustieren und das Ansammeln von Vorräten gestatten. Religion. Nach der Religion scheiden sich die Völker in folche, die nur einen Gott anbeten, und solche, die mehrere Götter verehreu. Erstere heißen M o n o t h e i st e n, letztere Heiden oder P o l y t h e i st e n. Zu den Monotheisten gehören: die Christen, die In deu und die Mohammedaner. Land und Staat. Einen von der Natur deutlich abgegrenzten Erdraum nennt man ein Land. Natürliche Ländergrenzen können Gebirge, Meere, Seen und Flüsse bilden. Ein von der Natur scharf begrenztes Land ist z. B. die Pyrenäenhalb- insel. — Ein Staat ist die Vereinigung eines Volkes unter einem Oberhaupte, Staaten, iu welchen die Herrschergeivalt in einer Familie erblich ist, heißt man Monarchien. Diese sind wieder a) absolute — der Herrscher gibt unbeschränkt Gesetze und leitet den Staat; b) b e s ch rankte (konstitutionelle) — Vertreter des Volkes wirken bei der Gesetzgebung mit. Staaten, in denen das Oberhaupt nur auf eine bestimmte Zeit gewählt wird, sind Republiken.

9. Skandinavisches Reich, Deutschland, Oesterreich, Italien, Griechenland, Russisches Reich - S. 121

1869 - Braunschweig : Schwetschke
Vii. Deutschland. 121 eben weil sie eine durchaus eigenthümliche, freiere und reichere ist als die romanischen, die Fremdlinge abschreckt: znm Theil die rühmliche Wißbegierde und edle Empfänglichkeit des Deutschen für alles Schöne und Geistvolle des Auslandes, welche der Fremde leicht mit der Neugier und Bildungs- bedürftigkeit roherer Völker verwechselt. Wer das Freinde so gründlich kenne, sich so eifrig damit beschäftige, der müsse wohl, meinten sie, wenig Einheimisches haben, woran er sich erfreuen könne. Zum Theil ist es auch gerade die größere Tiefe der deutschen Geisteswerke, welche den an leichtere Speise gewohnten Ausländer als schwerfällige Dunkelheit abstößt. Wenn wir aber unser Vaterland und unser Volk nur irgend gründlich mit den übrigen Ländern Europas vergleichen, so können wir uns wohl ohne Eitel- keit und in gerechtem Stolze manche unleugbaren Vorzüge nicht verbergen. Ja, wir stehen nicht nur vollständig ebenbürtig als eine der ersten Nationen der Erde da, sondern in vielen Stücken an der Spitze der Civilisation; zu einem Volke geeint werden wir die Wächter des Friedens und die erste Nation der Erde sein. — An geistigen Vorzügen überwiegt die deutsche Nation alle anderen der Erde. Wäre nur das Eine, daß das Grund- princip der Reformation, die freie Forschung, jene geistige Wiedergeburt Europas, welche ihre Lichtstrahlen über den ganzen Welttheil ver- breitet und überall wahre Wissenschaftlichkeit und bürgerliche Freiheit auch da hervorgerufen hat, wo man sie verkannte; welche das einzige, wahre, unüberwindliche Bollwerk bildet gegen jede Wiederkehr der Barbarei und des Despotismus; wäre auch nur dies Eine, daß die Reformation deutschen Ursprungs und im Grunde auch nur in Deutschland lebendig auch otestantischen starren Schlafe zu liegen scheint: so würde schon dies geistige Neberlegenheit Deutschlands siegreich zu behaupten. die V ' ' I ' U I U f ’ u sicher Hinsicht, die größte Umwandlung in der Welt hervorgebracht, die Erfindung der Bnchdruckerkunst und des Schießpulvers (wenigstens zum zweiten Male, da dasselbe den Arabern früher bekannt gewesen), Deutsch- land angehören. Wir dürfen rühmen, daß den Deutschen die tiefsinnige Erfindung jener einzig der alten entgegenzusetzenden Baukunst, welche gewöhnlich, aber einseitig, die gothische genannt wird, zukommt. Wir dürfen die deutsche Malerschnle, wenn auch nicht der italienischen, doch der niederländischen wenigstens an die Seite stellen, und auch die Kunst des Kupferstichs ist eine deutsche Erfindung. In der Musik dürfen nur älteren Italiener sich mit den Deutschen messen. Aus der neueren Zeit ge- denken wir der großartigen Erfindungen des elektromagnetischen Telegraphen und der Spectral-Analhse, beides Produkte deutschen Geistes. Wir, die wir die Geisteswerke anderer europäischer Völker nicht allein kennen, sondern oft sie gründlicher würdigen als das Volk, dein sie angehören, dürfen uns in vieler Hinsicht des Vergleiches mit den gerühmtesten Werke:, fremder Dichtkunst nicht schämen, und die gründliche Gelehrsamkeit, der nnermüdete Fleiß, die unbefangene geistvolle Forschung deutscher gelehrter Werke wird selbst von den ausländischen Gelehrten, welche im Stande sind, sie zu benutzen, anerkannt. Einzig steht Deutschland da in der Tiefe der philo-

10. Skandinavisches Reich, Deutschland, Oesterreich, Italien, Griechenland, Russisches Reich - S. 122

1869 - Braunschweig : Schwetschke
122 A. Europa. sophischen Speculation, wovon andere Völker kaum eine Ahnung haben; und zu gleicher Zeit giebt es kein Land in der Welt, wo die Schulen so- wohl für die höchste Bildung als für den Volksunterricht so zahlreich und im Ganzen so zweckmäßig eingerichtet wären, als in Deutschland; kein Land, wo mannigfaltige Kenntnisse und Bildung so allgemein verbreitet wären. Abermals einzig steht Deutschland, und verdankt diesen Vorzug wieder der Reformation, in dem Reichthum und der Innigkeit kirchlicher Lieder; in der Tiefe und dem wahrhaft christlichen Geiste sowohl der theologischen Forschungen als der Kanzelberedtsamkeit, wenn auch die glänzendere, aber meist oberflächliche und dürftige Beredtsamkeit der französischen Kanzelredner von Unkundigen mehr bewundert wird. Und wenn nun Deutschland trotz seiner weniger giinstigen geographischen Lage, trotz seiner Theilung, trotz der beinahe unaufhörlichen Kriege, wovon es der Schauplatz gewesen ist, doch auch an Wohlstand und allgemein verbreiteter Betriebsamkeit nur den begünstigtsten Ländern Europas um Weniges nachsteht, so wird man ohne Unbilligkeit dem Deutschen den Ruhm geistiger und bürgerlicher Thätigkeit nicht absprechen können. — Rur in einer einzigen Hinsicht stehen wir gegen einige andere Völker zurück, in politischer Einheit und Kraft, doch wir sind auf dem besten Wege, auch auf diesem Gebiet die Ersten zu werden; mit der größeren Einigung und in dem Streben nach Einheit, sowie durch die glänzenden Siege im Jahre 1866, hat sich auch das Nationalgefühl bedeutend gehoben. Seit der Begründung des Norddeutschen Bundes durch Preußen und dein neuen Abschluß des Zollvereins zwischen den Nord- und den Süd- staaten, wie nicht minder durch die Militärconventionen oder Verträge, ist Deutschland, allerdings vorläufig mit Ausschluß der deutsch-österreichischen Staaten, zu einer Gesammtmacht ausgebildet, die, wenn sie von Ost oder West angetastet werden sollte, ihre Riesenkräfte nur noch mehr entfalten würde; jede fremde Einmischung in Deutschlands innere Angelegenheiten ist glücklicher Weise unmöglich geworden. Die frühere Theilung Deutschlands in so viele Staaten von ungleicher Größe, woraus von jeher gegenseitiger Neid, Abneigung stammverwandter Völker, verderbliches Anschließen einzel- ner an fremde Mächte und Schwächung des Ganzen hervorgegangen sind, Deutschland ist dadurch hat auch ihren segensreichen Einfluß gehabt, vor jenem einseitigen und starren Nationalegoismus anderer Völker bewahrt geblieben und durch die verschiedenen Mittelpuiikte für Wissenschaft und Bildung in den verschiedenen Staaten konnte diese von vielen Punkten aus sich gleichförmig über das ganze Volk verbreiten, niemals aber, wie in vielen anderen Ländern, das ausschließliche Eigenthum einer Alles verschlingenden Hauptstadt werden. Der Trieb der freien Selbstbestimmung, der Individualismus, überwiegt in unserer Nation den Trieb nach Selbstständig zu sein im Denken und im Dichten, in der Religion wie in Wissenschaft und Kunst, gilt dem Deutschen mehr als Einheit und Stärke des Vaterlandes, als Centralisation und Uniformität. Am höchsten schätzt er die Gewissensfreiheit. Die kirchliche und religiöse Reformation in Nimm das ebenbllrtiaite Kii ihm so kung lind Großen: „Bei mir kann Jeder nach seiner Fa^on selig werden", verräch Einheit.
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