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1. Lesebuch für die reifere weibliche Jugend - S. 377

1913 - Wittenberg : Herrosé
377 ein großes Waschfest, das mit Vorbereitungen und Nacharbeit acht oder vierzehn Tage alle weiblichen Hausgenossen und noch ein paar Waschfrauen dazu in Anspruch nahm. Ii. Seitdem sind mehr als fünfzig Jahre verstrichen. Auch wenn wir von ländlichen Haushaltungen absehen, die immer noch in der Lage sind, einen großen Teil ihrer Bedürfnisse selbst zu er- zeugen und gebrauchsfertig herzustellen, so läßt sich nicht be- haupten. daß alle erwähnten häuslichen Einrichtungen und Arbeiten aus allen oder den allermeisten deutschen Häusern völlig verschwunden seien. Es gibt immer noch Frauen, die das eine und das andre so machen, wie es ihre Urgroßmütter machten. Aber im großen und ganzen zeigt heute das häusliche Leben in Deutschland ein völlig andres Gesicht. Der allgemeine Brauch ist nicht mehr, selbst zu machen, was man irgend selbst machen kann, sondern zu kaufen, was irgend zu kaufen ist. Den leitenden Grundsatz in Einrichtung und Lebensweise bilden nicht mehr die Sparsamkeit und Genügsamkeit, sondern die Behaglichkeit und Befriedigung des Schönheitssinnes. Man fragt nicht: Was können wir entbehren? Was können wir uns mit eigner Anstrengung schaffen? sondern: Was müssen wir haben? Woher beziehen wir das und jenes am besten? Wenn nun auch Sparsamkeit und Genügsamkeit unbedingt Tugenden genannt werden müssen, so ist« nicht damit gesagt, daß der heutige Zuschnitt unsers häuslichen Lebens ebenso unbedingt verwerflich sei. Jedes Volk führt ihn ein, sobald es sich dazu reich genug fühlt. Unsre westlichen Nachbarn, besonders die Eng- länder und Holländer, haben, weil sie viel reicher sind als wir, schon viel früher diesen Schritt getan. Daß wir ihnen aber jetzt verhältnismäßig so schnell nachgefolgt sind, das liegt nicht an einem ebenso plötzlichen und ebenso starken Wachstum unsers Nationalvermögens. Mit jenen beiden Völkern und den Fran- zosen verglichen, sind wir immer noch ein armes Volk. Vielmehr liegt es einerseits daran, daß durch die Ausbreitung des Eisen- bahnnetzes die Angehörigen aller Kulturvölker in unendlich viel lebhaftere Beziehungen zueinander getreten sind als früher, und anderseits daran, daß durch die Erfindung der verschiedenartigsten Maschinen die Arbeit der Menschenhand überhaupt an vielen Stellen abgelöst worden ist. Der Dampf hat die Welt um- gewandelt! Der Handwerker muß vielfältig dem Fabrikanten weichen: er zieht dafür, soviel er kann, die Arbeit an sich, die früher jeder für sich selbst ausführte. Jetzt sind ein Brot oder ein Kuchen, die nicht der Bäcker gebacken hat. eine Seltenheit: der Bäcker muß sich seinerseits vor der Brotfabrik mit Dampfbetrieb und Dampfmühle wehren, die ihm die Kundschaft zu rauben droht. Der Fleischer hat nicht mehr damit zu rechnen, daß seine Kunden einen großen Teil des Jahres hindurch von ein-

2. Lesebuch für die reifere weibliche Jugend - S. 441

1913 - Wittenberg : Herrosé
441 abstoßend wirkt. Es gibt fast ohne Ausnahme in den europäischen Häusern in China nur männliche Dienerschaft, und. obwohl die schlitzäugigen Gesellen mit einem wahren Feuereifer der neuen Hausherrin entgegenstürzen und ihre Dienste anbieten, so ist doch zunächst ein großes Hindernis für den Verkehr vorhanden: die Sprache. Sorgsam wird ja die Frau. die jahrelang im Ausland zubringen soll, sich vorher der englischen Sprache mächtig gemacht haben und ist vielleicht nicht wenig stolz auf ihre Kenntnisse: ist ihr doch gesagt worden, daß nur im Englischen ein Verkehr im gewöhnlichen Leben dort draußen möglich ist: aber der Wort- schwall mit dem der Boy, der chinesische Diener, die Herrin be- grüßt und ihre Aufträge einholen will, hat keine Ähnlichkeit mit Englisch. Einige schnell und gurgelnd hervorgestoßene kurze Sätze lassen wohl hier und da eine englische Silbe heraushören, aber einen Sinn findet man dann erst, nachdem das Ohr erst be- sonders darin geschult, nachdem das Gedächtnis sich eine Reihe ganz bestimmter Redewendungen eingeprägt hat. Es ist das so- genannte Pidgin-Englisch. eine Vermischung des Englischen mit portugiesischen Ausdrücken, merkwürdigen Anhängesilben und der chinesischen Logik entnommenen Worten. Schon für das Auspacken und Unterbringen aller der Sächel- chen und Kleinigkeiten, die aus der Heimat mitgebracht worden und die in so zarter Weise vielleicht das Band aus den Mädchen- jahren in die junge Ehe hinüberspinnen, die als letzte Geschenke und Andenken ferner Freundinnen eine Art Seelenverbindung mit der fernen Heimat in sinniger Weise erhalten, ergeben sich große Schwierigkeiten, denn dies alles muß von der jungen Frau gewöhnlich selbst besorgt werden, da all die Diener von dem Ge- brauch der Sachen nicht die geringste Ahnung haben, und wenn man sie schalten ließe, sich bald die drolligsten Verwechslungen und Szenen ergeben würden. Jetzt kommt die erste Mahlzeit heran: im Speisezimmer über- rascht die ungemein geschmackvolle Anordnung der Tafel, in der die Chinesen allerdings Meister sind. Vielleicht nimmt an der Tafel schon heute, wie das im ganzen Osten Asiens üblich ist, das ganze europäische Eeschäftspersonal teil. aber es sind wenigstens lauter gute deutsche Physiognomien, wenn auch hin und wieder in ihrer Sprache sich ein englischer Ausdruck oder eine aus dem Eng- lischen entnommene Redensart einschleicht und einen fremden Ein- druck hervorbringt. Hinter jedem Stuhl, hinter jedem Tischgast stellt sich ein eigner Diener auf. andre befördern die Speisen aus der Küche in den Saal. Eine Fülle von Gerichten erscheint hinter- einander: aber die deutsche Hausfrau, die noch ganz im Geist der Heimat lebt. der der Begriff der Hausmannskost noch zu deutlich vorschwebt, wird allen diesen Sachen kaum einen großen Geschmack abgewinnen, und gewiß wird sie zuerst den Entschluß fassen, ihre eigne Küche umzugestalten: dies ist aber nicht so leicht. Auch der Koch ist natürlich ein Chinese: auch hier muß die Schwierigkeit der

3. Lesebuch für die reifere weibliche Jugend - S. 443

1913 - Wittenberg : Herrosé
443 Ding der Unmöglichkeit gewesen. Sprache, Sitten und Lebens- gewohnheiten stehen sich hier durchaus gegenüber. So der Ver- lauf eines gewöhnlichen Tages. Sehr, sehr oft wird er durch mannigfaltige Vergnügungen und Geselligkeit unterbrochen. Es gehören dazu die in ganz Ostasien ungemein beliebten Picknicks. Jeder Haushalt stellt dazu, was ihm beliebt, und als Be- förderungsmittel für die Teilnehmer wird gewöhnlich der leichte, offene, von vier Chinesen an langen Bambusstangen getragene, aus Bambus geflochtene Stuhl benutzt. Gewöhnlich ist das Ziel irgendein nahegelegener Tempel, die stets in ihrer Umgebung schattige Haine oder Bambusgebüsche aufweisen, in denen die mannigfaltigsten Spiele geübt werden. In Schanghai haben die Damen einen eignen Klub gegründet, der ein prachtvolles Ge- bäude mitten in einer bedeutenden Eartenanlage zeigt, und in dem Herren nur auf besondre Einladung zu Spielen oder zur Unterhaltung Zutritt haben. Neben der Geselligkeit ist es der Wohltätigkeitssinn, der in hervorragendem Matze den gegen- seitigen Verkehr, die Annäherung und die Freundschaft befördert. Es gibt keine Dame im Osten, die nicht irgendeinem wohltätigen Vereine angehörte. Die erste große Schwierigkeit im Leben der Fremden ergibt sich in der Kindererziehung. Für den jungen Weltbürger wird eine chinesische Wärterin, eine sogenannte Ahmah, angenommen. Die ersten Sprachversuche bringen neue Schwierigkeiten, denn naturgemäß lernt der kleine Europäer neben seiner Mutter- sprache, und oft noch schneller als diese, den chinesischen Dialekt der Gegend, in der er gerade das Licht der Welt erblickt. Mit dem fünften Jahre etwa ist das Kind der alleinigen Obhut der Ahmah entwachsen, es erhält einen der Boys des Hauses zum ständigen Begleiter, ahmt die Bewegungsspiele der Erwachsenen nach oder unternimmt auf seinem kleinen schottischen Pony, be- gleitet von einem chinesischen Reitknecht, kleine Ausflüge in der Nähe des elterlichen Hauses. In diesem Lebensalter mutz auch die elterliche Erziehung besonders sorgfältig darauf sehen, daß sich nicht, wie dies leider vielfach der Fall ist, bereits bei dem Kinde eine vollkommene Verachtung der chinesischen Bevölkerung herausbildet. Ein Verkehr mit chinesischen Kindern ist auch hier fast ganz ausgeschlossen. Noch einige Jahre später — sofern die Familie überhaupt solange im Osten bleibt — verlangt die geistige Ausbildung gebieterisch die Trennung vom Elternhause. Die geselligen Äußerungen in Theatern und Konzerten sind der wundeste Punkt des ganzen Aufenthalts in China. Höchst selten geschieht es, daß irgendeine kunstreisende französische Operettengesellschaft in dem Saale irgendeines Hotels die alten Offenbachiaden kläglich aufführt; meistens ist der Europäer auf sich selbst angewiesen. Hin und wieder erscheint wenigstens an den Haupthäfen kometenartig ein Virtuose, meist aber hilft auch hier die Liebenswürdigkeit musikbegabter Damen. Der Hoch-

4. Lesebuch für die reifere weibliche Jugend - S. 83

1913 - Wittenberg : Herrosé
83 gemein verbreitet ist. Gierig läuft das Wild unsrer Wälder nach der Salzlecke; dem Kamel der Wüste ist ein Stückchen Steinsalz die liebste Leckerei. Wer kennt nicht die zahlreichen Anwendungen des Salzes zum Aufbewahren von Fleisch und Gemüse, zum Einpökeln, zum Düngen, ganz besonders aber zur Herstellung der Soda, auf der die Fabrikation des Glases und der Seife mit allen ihren un- entbehrlichen Produktionen beruht! Nicht der mächtigste Fürst, nicht der ärmste Bettler kann des unscheinbaren Stoffes entbehren — es ist so notwendig wie die Luft. Das Salz, gewöhnlich Kochsalz genannt, ist die Verbindung eines sehr leichten Metalles, Natrium, und einer eigentümlich gelben Gasart, Chlor. Es wird vom Wasser aufgelöst, und zwar in dem Maße, daß 100 Teile Wasser 27—28 Teile davon aufnehmen. Sein Geschmack ist angenehm salzig. 2m reinsten Zustande ist es weiß, durchsichtig wie Eis und in Würfeln kristallisiert. Das natürlich vorkommende Steinsalz wird oft in kristallen von mehr als 100 kg Schwere gebrochen. Dagegen bildet das aus dem Meere oder den Solen durch Verdunstung gewonnene Salz kleine weiße (undurchsichtige), vielseitige Trichterchen. Sechs solcher Trichter mit ihren Spitzen zusammengestellt und darauf überall ausgefüllt, würden einen Würfel darstellen. Ist das Kochsalz für Menschen und die höhern Tiere ein wichtiges Nahrungsmittel, so wirkt es auf eine große Anzahl von niedern Tieren sowie auf viele Pflanzen als ein rasch tötendes und zerstörendes Gift. Eine Landschnecke mit Salz bestreut, stirbt bald; ein Frosch geht im Salzwasser alsbald zugrunde; ein Baum, damit begossen, verdorrt binnen wenigen Tagen; die Blätter vieler Kräuter schrumpfen zusammen, und Gras und alle Getreidearien gehen davon ein. Dagegen gibt es aber auch eine große Anzahl von Pflanzen und Tieren, die ausschließlich im Salzwasser leben und gedeihen und denen das Süßwasser den Tod bringt. Seit den ältesten Zeilen haben die Menschen Salz gewonnen. Dem deutschen Boden entspringen unzählige salzhaltige Quellen, die schon von den Ureinwohnern benutzt worden sind. Bei Bad Nauheim in der Wetterau fanden sich vor einigen Jahren die Reste ausgedehnter alter Salinen, wahrscheinlich von einem keltischen Volksstamme herrührend, aus einer Zeit des Betriebes, wo die Germanen noch nicht nach diesen Gegenden vorgedrungen waren. Jene Salinen, aus allerlei tönernen Kochkesseln, Röhrenleitungen und steinernen und bronzenen Geräten bestehend, lagen 3—6 m tiefer als der jetzige Boden und waren bedeckt von Erdlagern, worin germanische und römische Reste, Waffen und Begräbnis- stätten gefunden wurden. Die Darstellung des Salzes war bei den Germanen anfangs sehr einfach und roh. Sie schütteten das Salzwasser auf Haufen glühender Kohlen und erhielten dadurch schwarze, unreine, salzige Krusten, die sie zum Würzen ihrer Speisen gebrauchten. Die Römer dagegen, die vor fast zwei Jahrtausenden 6*

5. Lesebuch für die reifere weibliche Jugend - S. 444

1913 - Wittenberg : Herrosé
Hs 444 — sommer bringt eine meist recht willkommene Unterbrechung des täglichen Lebens durch einen lungern Erholungsaufenthalt; für den Norden Chinas ist es besonders das Gebirge, das in chine- sischen Tempeln den erholungsbedürftigen Familien Aufenthalt bietet. In den chinesischen Mittelprovinzen mutz der Land- aufenthalt das Gebirge ersetzen, von Hongkong und Kanton aus wird meistens die prächtige Insel Makao als Luftkurort gebraucht, wenn man nicht eine weitere, dafür desto lohnendere Reise nach Japan oder Manila unternimmt. Nur kurz ist die Reise von China hinüber nach dem Lande der aufgehenden Sonne: nach Japan, aber ein wie gewaltiger Wechsel tritt dem Fremden entgegen! In China die starre Ab- weisung europäischer Kultur, ein zähes Festhalten an vieltausend- jährigen Sitten und Gewohnheiten: in Japan eine wahrhaft fieberhafte Hast, alles und jedes, die Staatseinrichtungen des Volkes, die Gebräuche, die gesamte äußere und innere Kultur zu europäisieren, aus Japan einen Kulturstaat der Neuzeit zu machen. Es ergibt sich von selbst, daß der Verkehr mit den Europäern nicht nur nicht wie in China verabscheut wird, sondern das; die gebildeten und hauptsächlich vornehmen Japaner diesen vielmehr in jeder Weise sich zu verschaffen suchen. Mit richtigem Takte haben sie dabei erkannt, daß sie ihren Kulturzwecken allein durch wissenschaftliche Ausbildung nicht dienen können, sondern das; das Wesen zumal deutscher Kultur im Familienleben, in dem Ein- flüsse der deutschen Frau begründet ist. und so ist die Stellung, die die deutschen Frauen in Japan nach jeder Richtung hin ein- nehmen. eine sehr einflußreiche und zugleich angenehme. Es ist ja bekannt, daß das deutsche Element in Japan gegen- wärtig eine hervorragende Rolle spielt: als Professoren. Juristen, Staatsbeamte, Ärzte. Kaufleute und Gewerbetreibende haben die Deutschen einen Vorsprung vor den andern Nationen genommen, leichter fällt es dem einzelnen, seine Familie hier unterzubringen, genußreicher stellt sich das gesellschaftliche Leben dar. Die Ge- selligkeit ist eine ganz außerordentlich ausgebildete. Alle Fa- milien sind untereinander bekannt und pflegen gesellschaftlichen Verkehr, und so gilt es fast täglich, Besuche zu machen, zu erwidern, oder Einladungen Folge zu leisten. Allerdings bietet dann die Lage der europäischen Häuser, der Umstand, daß sie fast ohne Ausnahme von reizenden Gärten umgeben sind, deren Rasen- flächen die Pflege der für die Gesundheit so sehr zuträglichen Bewegungsspiele geradezu herausfordern, wenigstens einen Ersatz für die angewandte Mühe. Des Donnerstags abends gibt es in Tokio eine feststehende Gesellschaft im größern Stile. Die japanischen Damen der vor- nehmen Kreise sollen nämlich mit Gewalt tanzen lernen; sie müssen ihr bequemes, japanisches Gewand, den Kimono, mit der europäischen Vallrobe vertauschen, und unter den schmetternden Fanfaren des von einem deutschen Kapellmeister geschulten

6. Lesebuch für die reifere weibliche Jugend - S. 394

1913 - Wittenberg : Herrosé
394 1 Eltern förmlich abkaufen, und der Braut muhte er ein aufge- zäumtes Roh. Schild und Speer schenken, wogegen auch sie ihm einige Waffenstücke überreichte. Die Heiligkeit der Ehe wurde mit der gröhten Strenge aufrechterhalten und Untreue der Frau aufs härteste bestraft. Der Mann jagte die untreue Frau. nachdem er sie ihrer Haare beraubt hatte, in Gegenwart ihrer Verwandten aus dem Haufe und peitschte sie durch den ganzen Ort. Die Frau war aber auch in der Regel dem Manne so treu. dah selten eine Witwe sich wieder verheiratete, sondern sich oft mit der Leiche des Gatten auf dem Scheiterhaufen verbrennen lieh. Wie Frauen dem Manne Waffen zubrachten, so folgten sie ihm auch in die Schlacht: ihnen war dann die Bewachung der Wagenburg anvertraut, die sie oft mutig verteidigten, und manche schon verlorne Schlacht wurde durch sie wiederhergestellt. Im Hause war die Frau die Herrin, und sie führte über das ganze Hauswesen die Aufsicht. Unter ihr standen die Knechte und Mägde, denen sie ihre Arbeiten zuwies, sie besorgte mit Hilfe der Knechte das Feld: sie bereitete die Speise und Kleidung. Ge- fähe und was man sonst brauchte: sie war auch Helferin und Pflegerin in den freilich selten vorkommenden Krankheiten. Eins ihrer Hauptgeschäfte war die Erziehung der Kinder, die. von ihr genährt, ganz unter ihrer Leitung auf- wuchsen. Gleich nach der Geburt wurde das Kind in kaltes Wasser getaucht, und auch die ganze Erziehung war auf Abhärtung be- rechnet. Dabei wurden der Freigeborne und der Knecht gleich hart gehalten, bis das Lebensalter den Freien aussonderte. Rach dem Tode des Vaters erbten die Söhne allein das väterliche Stammgut. die Töchter hatten keinen Teil daran. Das Glück des Hauses ist die kostbare Gabe, mit der die dunklen Wälder Germaniens Europa beschenkten. Die Freiheit, die Achtung, die Ehre der Frauen, sie ist deutschen Ursprungs, sie verdankt ihre feste Bedeutung den Zeiten, wo germanische Stämme unserm Weltteile Gesetze gaben. Und durch alle die finstern Jahr- hunderte des Mittelalters hindurch ging doch des Hauses Friede dem Deutschen über alles. Soweit nur von deutscher Sitte uns Kunde zugekommen, umweht ein stiller Friede den Herd des deutschen Mannes. Zucht und Sitte wohnt in seinen Hallen. Ii. Von der Völkerwanderung bis zu Karl dem Großen. Seit der Völkerwanderung und der Einführung des Christen- tums bei den germanischen Völkern hatten sich die Lebensverhält- nisse. besonders auch die Stellung der Frauen, bedeutend geändert. In frühern Zeiten wurde die Braut gekauft. Sie bekam keinen Vrautschatz, sondern nur eine ihrem Stande angemessene Ausstattung an Kleidern und Schmuck. Bei der Vermählung, die häufig öffentlich gefeiert wurde, war es schon in uralten Zeiten Sitte, Ringe zu wechseln, statt deren man zuweilen sich auch eines Fadens oder Bandes bediente: öfter aber brachte der Bräutigam
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