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1. Bilder aus dem Weltkrieg - S. IV

1917 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
Vorwort. die Lesestücke aus der Heimatkunde — in den Knaben- und Mädchenschulen Ostpreußens zur allgemeinen Einführung kommen werden, zumal der Preis im Hinblick darauf außerordentlich niedrig bemessen ist. Die „Bilder aus dem Weltkrieg" stellen sich in ihrer Ausführlichkeit als eine Gedenkschrift der Ostprovinz für alle Zeiten dar und eignen sich auch zur Lektüre im Hause, sowie zur Anschaffung für Bibliotheken, insonderheit für Schüler- und Volksbüchereien, nicht nur in Ostpreußen, sondern auch im ganzen deutschen Vaterlande, das im Weltkrieg für unsere schwer heimgesuchte Provinz sein Interesse in hohem Maße bekundet hat. Der zweite Teil: Bilder aus der Heimatkunde, zeigt uns Ostpreußen in Märchen, Sagen und Geschichtsbildern, gibt Darstellungen von historischen Bauwerken, Einzelbilder von Land und Leuten und bietet in einem Anhang übersichtliche Zusammenstellungen aus der Heimatkunde, Geographie und vaterländischen Geschichte. Das alte Preußenland ist reich anmärchenundsagen. „Aus tiefem, ursprünglichem Heimatgefühl sind alle Volkssagen entstanden. Die Liebe zur heimischen Erde, die fest in den Gemütern der Menschen wurzelt, verstärkt noch durch heiße Kämpfe um die Gewinnung des Landes, um seine Erhaltung und Verteidigung, um seine Freiheit und seinen Glauben, spricht aus ihnen." Daher sinh sie dazu angetan, „die Bande der Liebe und Treue zwischen der heimischen Scholle und ihren Bewohnern, insbesondere der ostpreußischen Jugend, zu stärken und fester zu knüpfen." (Dr. H. Jantzen, „Ostpreußische Sagen") Bei den Geschichtsbildern sind in erster Linie die ältere Geschichte der Heimat und unser Herrscherhaus berücksichtigt, bei den historischen Bauwerken die Denkmäler und bei den Bildern von Land und Leuten die Landschaften Ostpreußens mit ihren eigentümlichen Sitten und Gebräuchen, z. B. Litauen, Masuren usw. Die genauen Zahlenangaben in den „Übersichtlichen Zusammenstellungen" sind mehr zum Vergleichen als zum Auswendiglernen bestimmt. Wie der erste Teil (Bilder aus dem Weltkrieg), so ist auch der zweite Teil (Bilder aus der Heimatkunde) für Schule und Haus, sowie für Bibliotheken bestimmt, jedoch zunächst für die Hand der Schüler als Ergänzung der Lesebücher zur Belebung, Wiederholung und Befestigung des Unterrichts in Heimatkunde, Geographie, Geschichte und Deutsch — bieten doch unsere Schullesebücher im allgemeinen zu wenig heimatkundliche Lese-stücke, manchmal überhaupt keine, trotzdem der Schuljugend die Kenntnis der Heimatprovinz des öfteren recht not tut. „Darüber, wie es in Asien, Amerika und England aussieht und wie es dort zugeht, sind die Schüler meistens gut unterrichtet, aber — leider —

2. Bilder aus dem Weltkrieg - S. 148

1917 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
148 Die Kuren. 4. Die Kuren. Die Kuren sind die Ureinwohner Kurlands und gehören zur lettischen Völkerfamilie, weshalb sie auch meist als Letten bezeichnet werden. Die Kuren setzten dem Ritterorden der Schwertbrüder, als diese im 13. Jahrhundert von Ostpreußen aus in ihr Land eindrangen, den tapfersten Widerstand entgegen. Sie kämpften mit derselben Todesverachtung für ihre Unabhängigkeit und ihre Götter wie die alten Preußen. Anfangs hatten die vortrefflich bewaffneten Schwertbrüder einen leichten Sieg über die mit Knütteln und Sensen kämpfenden Kuren. Als diese aber einen Schützen des christlichen Ordensheeres gefangen genommen hatten, lernten sie schnell den Gebrauch der Armbrust. In ihrem nächsten Kampfe bedienten sie sich den Rittern gegenüber dieser ihrer neuesten Waffe mit dem glücklichsten Erfolge. Doch wurden sie trotz heldenmütiger Verteidigung vom Deutschen Ritterorden unterworfen und zu Christen gemacht. Sie blieben aber dem heidnischen Aberglauben recht lange ergeben. Noch heute ist der Aberglaube namentlich unter den kurischen Bauern verbreitet — wie ja fast überall auf dem Lande. So glauben diese Naturkinder an alle möglichen Geister und Kobolde. Aus meinen eigenen Erfahrungen besinne ich mich, daß mir ein kurischer Edelmann von seinem Kutscher, dem ich wegen seines klugen, aufgeweckten Aussehens besonders zugetan war, die Mitteilung machte, er sei überaus abergläubisch. Der kurische Herr führte mir einen Fall aus seiner neuesten Erfahrung an. Bei seiner Rückkehr von einem Gutsbesitzer aus der Umgegend, spät am Abend, bemerkte er, als er in die Nähe seines Hofes kam, von weitem ein Licht, das ihm immer deutlicher und heller entgegenschimmerte. Er konnte sich den Ursprung desselben nicht erklären, da er keinen Menschen zu entdecken vermochte, der eine Laterne oder sonst etwas Leuchtendes in der Hand hatte. Voraussetzend, daß die jungen Augen seines Kutschers der Sache besser auf den Grund kommen werden, fragte er diesen, was das Licht zu bedeuten habe. Der arme Wagenlenker antwortete nun zähneklappernd: „Ach, gnädiger Vater, laßt uns eilen, daß wir nach Hause kommen! Das ist der Werwolf*), der uns beide auffressen wird." Ich brauche nicht hinzuzufügen, daß für das Licht bald eine ganz natürliche Ursache ermittelt wurde. Die Gräfin K., eine sehr behagliche, muntere und überaus gutmütige Dame, erzählte eines Tages beim heitern Mittagsmahle, daß ihr Kammermädchen ihr während des Ankleidens großen Scher; verursacht habe. Beim Wiedererzählen traten der Gräfin, da sie sehr herzlich lachen konnte, die hellen Tränen in die Augen. Sie hatte, als sie sich ankleiden ließ, aus dem Fenster geblickt und den ersten Storch über die Wiese fliegen sehen. Da die Nordländer bei ihren langen Wintern doppelt entzückt sind, wenn sie die ersten Frühlingsboten gewahr werden, so war auch die Gräfin beim Anblicke des "0 Werwolf — ein Mensch, der Wolfsgestalt annehmen sann, um besonders den Menjchen zu Ichaden (ein schon im Altertum weit verbreiteter Volksglaube).

3. Der deutsche Geist im Weltkrieg - S. uncounted

1916 - Leipzig [u.a.] : Teubner
Verlag von B. G. Teubner in Leipzig und Berlin Fritz Baumgarten - Franz Poland • Richard Wagner Die hellenische Kultur 3., stark vermehrte Auflage Mit 479 Abbildungen, 9 bunten, 4 einfarbigen Tafeln, 1 Plan und 1 Karte. [Xii u. 576 S.] gr. 8. 1913. Geheftet M. 10.—, in Leinwand geb. M. 12.50. „Eine wohlgelungene Leistung, die mit großer Gewissenhaftigkeit gemacht und von reiner Begeisterung für die Sache getragen ist. Die Sorgfalt und die Kenntnis der Verfasser verdienen aufrichtige Anerkennung: das Ergebnis ist ein Buch, das ein glückliches Muster populärer Behandlung eines manchmal recht spröden Stoffes darstellt. Man möchte ihm recht weite Verbreitung in den Kreisen derjenigen wünschen, die sich nicht bloß mit dem konventionellen ,Namen des Gebildeten' zufriedengeben, sondern in Wahrheit zu dem geschichtlichen Verständnis unserer heutigen geistigen und politischen Lage vorzudringen trachten.“ (Hist.vierteljahrsschr.) Der zweite Band, mit gleich reichem Illustrationsmaterial ausgestattet, schildert die späteren Jahrhunderte der griechischen Kultur und die gesamte römische bis zum Untergang der Antike. Die hellenistisch-römische Kultur Mit 440 Abbildungen, 5 Karten, 6 einfarbigen Tafeln, 4 Karten und Plänen. [Xiv u. 674 S.] gr. 8. 1913. Geheftet M. 10.—. in Leinwand geb. M. 12.50. „Die Bändigung dieses ruhelos fließenden und auseinanderstrebenden Stoffes ist den gelehrten Verfassern meisterhaft gelungen. Wir haben nun ein Werk, das für alle die von der Antike gelegten Fundamente unserer staatlichen, literarischen, künstlerischen und wissenschaftlichen Bildungen und Bestrebungen aufdeckt... .Die Absicht der Verfasser, für den Gebildeten in erster Linie zu schreiben, merkt man der Darstellung auf Schritt und Tritt an. Auch verwickelte Verhältnisse sind immer lichtvoll und ohne Trockenheit vorgetragen, in edler Sprache, die sich nicht selten zu poetischem Schwünge erhebt.“ (Deutsches Philologenblatt.) Die Kultur der Gegenwart ihre Entwicklung und ihre Ziele. Herausg. von Prof. Paul Hinneberg —1 h. Die allgemeinen Grundlagen der Kultur der Gegenwart. Bearbeitet von: Abt. 1: W. Lexis, Fr. Paulsenf, G. Schöppa, G. Kerschensteiner, A. Matthias, H. Gaudier. W. v. Dyck, L. Pallat, K. Kraepelin, J. Lessingf, O. N. Witt, P. Schlenther, G. Göhler K. Bücher, R. Pietschmann, F. Milkau, H. Diels, 2. Auflage. Geh. M. 18.-, in Leinw. geb. M. 20.—, in Halbfranz geb. M. 22.— Ie‘l Allgemeine Geschichte der Philosophie, Bearbeitet von w. Wundt, H. oiden-Abt. 5: berg, W. Grube, T. Jnouye, H. v. Arnim, Ci. Baeumker, J. Goldziher, W. Windelhand. 2., verm. u.|verb. Auflage. Geh. M. 14. — ,|in Leinw. geb. M. 16.-, in Halbfr. geb. M. 18.— leiljl Systematische Philosophie. Bearbeitet von W. Dilthey, A. Riehl, W. Wundt Abt. 6: W. Ostwald, H. Ebbinghaus, R. Eucken, Fr. Paulsen, W. Münch, Th. Lipps. 2. Auflage! Geh. M. 10. — , in Leinw. geb. M. 12—, in Halbfranz geb. M. 14.— Teil I- Die osteuropäischen Literaturen und die slawischen Sprachen. Bear- Abt. 9: beitet von V. v. Jagic,_A._Wesselovsky, A. Brückner, J. Mächal, M. Murko, A. Thumb, Fr. Riedl, E. Setälä, G. Suits, A. Bezzenberger, E. Wolter. Geh. M. 10. — , in Leinw. geb. M. 12. — , in Halbfranz geb. M. 14.— Teil i> Die romanischen Literaturen und Sprachen. Mit Einschluß des Kel- Abt.11,1: tischen. Bearbeitet von H. Zimmer, K. Meyer, L. Gh. Stern, H. Mors, W. Meyer-Lübke. Geh. M. 12. — , in Leinw. geb. M. 14.—, in Halbfranz geb. M. 16.— Teil n. Allgemeine Verfassungs- und Verwaltungsgeschichte. Bearbeitet von Abt.2,1: A. Vierkandt, L. Wenger, M. Hartmann, 0. Franke, K. Rathgen, A. Luschin v. Ebengreuth. Geh. M. 10.—, in Leinw. geb. M. 12.—, in Halbfranz geb. M. 14.— Teil Staat und Gesellschaft der Griechen und Römer. Bearbeitet von u. V. wi-Abt.5,1: lamowitz-Moellendorff und B. Niese. Geh. M. 8.—, in Leinw. geb. M. 10.—, in Halb-franz geb. M. 12.— Teimi, Staat und Gesellschaft der neueren Zeit (bis zur Französischen Re-Abt.5,1: volution). Bearbeitet von Fr. v. Bezold, E. Gothein, R. Koser. Geh. M. y.—, in Leinw. geb. M. 11.—, in Halbfranz geb. M. 13.—

4. Der deutsche Geist im Weltkrieg - S. 12

1916 - Leipzig [u.a.] : Teubner
12 Fr. Meinecke, Die deutsche Erhebung von 1914 gutes Gewissen dabei haben, wenn wir den Volksgenossen, die einer feindlichen Partei angehörten, mit Haß und Verachtung begegneten. Nun aber hat der Sturmwind des Krieges die schlimmen Dünste weggeweht, und ein heißer Wunsch nach innerem Frieden erfüllt alle Parteien, töie sich Österreichs Nationalitäten ihres gemeinsamen Staats- und Kulturbodens jetzt wieder bewußt werden, so haben sich des deutschen Volkes Klaffen und Stände mit einem Male in dem beglückenden Bewußtsein gefunden, daß sie Kinder einer Mutter sind und für gemeinsame Güter von unersetzlichem werte zu streiten haben. Diese (Erfahrung kann nicht vergessen werden, mögen wir siegen oder geschlagen werden, so dürfen wir nun hoffen, ein gesünderes, edleres, freieres Nationaldasein in Zukunft zu führen. Diese innere (Eroberung fei uns die eigentliche (Eroberung, die wir machen wollen, wir werden auch ferner unsere Partei-und Interessenkämpfe miteinander führen, aber wir werden sie, nachdem wir in Not und Tod zusammengestanden, in einem anderen Geiste miteinander führen und Opferwilligkeit nicht nur für das gemeinsame Vaterland, sondern auch gegeneinander üben müssen. Und vor altem: wenn der haß des Parteikampfes nachläßt, werden Kräfte frei für bessere Dinge, für die höchsten Hufgaben einer Nation. Immer wieder wollen wir uns sagen, daß eine Nation nicht aufgehen darf im Selbstgenusse ihrer Macht. Sie hat den Huftrag von Gott, das Göttliche im Menschen in einer besonderen, eigenartigen, unersetzlichen Form zu gestatten. Sie hat sich als ein großer Künstler zu fühlen, der, indem er aus persönlichstem Genius schafft, ein Überpersönliches und (Ewiges schafft. Durch ihre Leistungen für den Geist der Menschheit rechtfertigt eine Nation all ihr selbstisches Streben und damit auch ihre Machtkämpfe und Kriege. Religion, Kunst, Wissenschaft, edle menschliche Gesittung, Anerkennung der freien Menschenwürde mit allen ihren Auswirkungen im sozialen Leben, und alles im Bunöe mit dem nationalen Staate, in allem aber lebendig und farbenprächtig erscheinend der schöpferische Genius unserer Nation — das sind die höchsten der Güter, für die wir kämpfen, wir wollen die köstlichen Kräfte unserer Nation behaupten, nicht die der anderen Nationen, mit denen wir Krieg führen, dauernd unterdrücken. Wohl müssen wir sie jetzt niederringen und zwingen mit dem Aufgebote der höchsten (Energie und ohne jede weichliche Anwandlung, denn wir kämpfen um unsere eigene Existenz. Bestien, die gegen uns anspringen, können wir nur als Bestien behandeln, aber den bestialischen haß, der sie treibt, dürfen wir nicht in uns aufkommen lassen. (Er rächt sich ja doch früher oder später an denen, die ihn hegen. Seien wir streng auch gegen alle Ansätze von nationalem Paroxysmus, die sich bei uns etwa regen sollten, wir vertrauen darauf, daß demjenigen Volke der Sieg winkt, das die höchste Willenskraft mit der menschlichsten Gesittung verbindet.

5. Teil 2 - S. 53

1916 - Göttingen : Vandenhoeck & Ruprecht
Türkei und Balkanstaaten. 53 Staaten gehabt. Aber später sind mächtigere Völker aufgekommen, als die Griechen waren, und da haben die Griechen den größten Teil ihrer Kolonien an den Ufern des Mittelmeers verloren. Nur die, die in der nächsten Nähe ihrer Leimat lagen, besonders hier um das Ägäische Meer herum (Karte!), haben sie weiter behalten. And da wohnen auch heute noch überall Griechen. So kommt es, daß das Gebiet, welches von den Griechen bewohnt wird, ganz merkwürdig auseinandergerissen ist. (Skizze!) Es ist außer dem lüd-lichen Teil der Balkanhalbinsel an den Küsten der übrigen Balkanhalbinsel und Kleinasiens immer ein ganz schmaler Küstenstreifen. Eigentlich nur die Städte, die unmittelbar am Meer liegen und gute Läfen haben. Da seht ihr nun schon, daß es schlecht möglich ist, alle Griechen in einem Staate zu vereinigen. Die andern Völker, die weiter im Linterlande wohnen, wollen sich natürlich nicht gefallen lassen, daß alle Küsten den Griechen gehören. Und die wenigen Griechen an den Meeresküsten sind gar nicht mächtig genug, um die zahlreichen Völker des Binnenlandes zurückzuhalten. Da ist also gleich der erste Anlaß zu immerwährendem Streit auf der Balkanhalbinsel: die Griechen wollen die Meeresküsten haben, weil sie dort wohnen, und die andern Völker wollen sie haben, weil ihnen das ganze Hinterland gehört. Mit den andern Völkern gibt es aber nicht weniger Anlaß zum Zank. Von zweien, die noch dazu verwandte Völker sind, habt ihr schon früher gehört. Sch.: Die Bulgaren und Serben sind beide Slawen, aber sie haben immer Streit, weil sie so sehr durcheinander wohnen. Manchmal in einem einzigen Dorf zusammen. Diese beiden Völker, Bulgaren und Serben, bewohnen nun aber hauptsächlich der» großen nördlichen Rumpf der Balkanhalbinsel. Die Serben im Westen, die Bulgaren im Osten (Skizze!). 3n der Mitte aber ganz durcheinander gemischt. Dazu kommen nun von Süden her, wo das Meer in der Nähe ist, noch eine ganze Menge Griechen, die auch dazwischen wohnen. Schließlich aber gibt es noch zwei Völker, die sich auch zum Teil dazwischen mischen. An der Westküste der Balkanhalbinsel wohnt ein merkwürdiges kleines Volk, das wir meist mit dem italienischen Namen die Albanier nennen. Diese Albanier sind von allen europäischen Völkern die.

6. Vom deutsch-österreichischen Frühjahrsangriff 1916 bis zum verschärften U-Bootskriege - S. 39

1917 - Göttingen : Vandenhoeck & Ruprecht
Hi Der rumänische Krieg. 39 Einundzwanzigster Abschnitt: Der rumänische Krieg. (Neben der folgenden Skizze ist eine physikalische Karte zu verwenden, die das ganze von Rumänen bewohnte Gebiet umfaßt.) Wir haben im Verlauf dieses Krieges schon viel von den Ländern im Südosten von Deutschland gehört, die in vielen Dingen so merkwürdig anders aussehen als unser Vaterland. Da war Staats- und Volksgrenze sind mit verschiedenen Farben zu zeichnen. auch an der Donau bezw. am Pruth entlang, so daß sie deutlich hervortreten. zunächst unser Bundesgenosse Österreich-Ungarn, dann war da die Balkanhalbinsel. Nun müssen wir uns noch näher mit einem dicht dabeiliegenden dritten Lande beschäftigen, das wohl von allen am merkwürdigsten ist, nämlich mit Rumänien. Wir haben schon früher davon gehört, daß man die Völker nach der Ähnlichkeit ihrer Sprachen zu großen Gruppen zusammengestellt hat. Da gibt es die germanischen Sprachen, die romanischen

7. Vom deutsch-österreichischen Frühjahrsangriff 1916 bis zum verschärften U-Bootskriege - S. 41

1917 - Göttingen : Vandenhoeck & Ruprecht
Iii Der rumänische Krieg. 41 hin eine andere Sprache zu lehren. Aber das seht ihr daraus, wenn überhaupt die obersten Beamten des Volkes auf solchen wunder-lichen Einfall kommen konnten, wie vernarrt die Rumänen in die Franzosen sein müssen! Die drei Völker, die nun hier so eingekeilt zwischen den nördlichen und südlichen Slawen wohnen, müßten nun eigentlich schön untereinander zusammenhalten. Das haben sie auch mitunter getan, aber nun sind sie untereinander garnicht verwandt. Ihre Sprachen sind jede von der anderen so ungeheuer verschieden, daß es für jeden recht schwer ist, die des anderen zu lernen. Jedes von ihnen hängt natürlich auch am meisten an den Völkern, die mit ihm sprachlich verwandt sind, wenigstens ist das so bei den Rumänen und bei den Deutschen. Nun sind aber die Franzosen, für die die Rumänen so schwärmen, mit den Deutschen im deutschen Reich, für die die österreichischen Deutschen eintreten, schon immer spinnefeind gewesen. Darum ist die Freundschaft zwischen Deutschland und Rumänien immer etwas in Gefahr gewesen. Daß sich die Beiden lange Zeit gut vertragen haben, verdanken wir wohl, wie ihr schon neulich gehört habt, vor allem dem rumänischen König Karol, der ein deutscher Prinz aus dem Lohenzollernhause war. Sonst haben die Rumänen sich oft genug daran geärgert, daß die Deutschen mit den Franzosen so schlecht standen. Nun müssen wir uns einmal das Land der Rumänen genauer ansehen: Die Hauptsache in diesem Lande ist das Mündungsgebiet des großen, mächtigen Donaustromes mit seinen gewaltigen Nebenflüssen, Pruth und Sereth. Diese Flüsse fließen um das spitze Gebirgsdreieck herum, das hier im Osten die Grenze von österrctch-Angarn bildet. Nun wohnen aber die Rumänen weit über dies Gebirge hinaus nach Westen. Die äußerste Spitze des großen Gebirgsdreiecks wird hier im Westen durch ein etwas niedrigeres Gebirge gegen die Donautiefebene abgegrenzt. Dieses dreieckige Land, das Lochland von Siebenbürgen, wird auch hauptsächlich von Rumänen bewohnt, ja über dies Gebirge hinaus noch bis in die ungarische Tiefebene des Theißflusses hinein wohnen noch eine ganze Menge Rumänen. Was nun sehr ärgerlich für die Rumänen ist, ist, daß ihr Volksgebiet nirgends recht ans Meer heranreicht. Äier im Süden bildet, wie ihr seht, die Donau die Grenze des rumänischen

8. Kriegserzählungen für die Kleinen - S. 7

1915 - Wittlich [u.a.] : Fischer
Deshalb suchte England möglichst viele Staaten auf seine Seite zu bringen und zu Deutschlands Gegnern zu machen. Das hat es im Laufe der Zeit auch fertiggebracht. Besonders war das das Werk seines früheren Königs Eduard Vii. 9. Warum Rußland unser Feind geworden ist. Als Nachbar hat Rußland lange mit uns in Frieden und Freundschaft gelebt. Das wurde aber in den letzten 50 Jahren anders. Wenn auch Rußland mehr als 40mal so viel Land umfaßt wie Deutschland, so will es doch noch immer mehr Land haben. Vor allen Dingen möchte es seine Grenzen bis an das Weltmeer ausdehnen. Deshalb will es Konstantinopel und die Wasserstraße der Dardanellen haben. Das darf aber die Türkei, unser Verbündeter, nicht zugeben. Auch Österreich und Deutschland können nicht damit einverstanden sein. Endlich will Rußland alle Slawen beherrschen. Damit bekäme es einen Teil von Österreich und mehrere Länder der Balkanhalbinsel in seine Gewalt. Dann würde Österreich viel an Land und Leuten verlieren. Darauf kann es aber nicht eingehen. Auch Deutschland darf und will das nicht dulden. In Rußland wußte man das ganz gut. Deshalb wurde dort das Volk zu Feindschaft und Haß gegen Deutschland und Österreich aufgehetzt. 10. Wie der Krieg eigentlich anfing. In dem südlichen Teile von Österreich und in seinem Nachbarlande Serbien wohnen hauptsächlich Slawen. Von Serbien aus suchte man seit langem die Slawen den Österreichern abwendig zu machen. Solchen Bestrebungen arbeitete besonders der österreichische Thronfolger Erzherzog ^ranz Ferdinand entgegen. Darum war er bei den serbischen Hetzern verhaßt, und man beschloß, ihn zu töten. Der schändliche Mordplan wurde ausgeführt, als der Thronfolger mit seiner Gemahlin am 28. Juni 1914

9. Der Weltkrieg - S. 3

1916 - Hannover : Carl Meyer (Gustav Prior)
gegeben. Kein Interessengegensatz stand zwischen beiden Mchten; vielmehr waren fast alle Lnder beider Staaten durch eine jahrhundertelange gemein-schaftliche Geschichte aneinander gewhnt und hatten sich, abgesehen von der Episode der preuisch-sterreichischen Rivalitt, stets als eine Einheit gesuhlt. Hben, wie drben war das Bewutsein lebendig geblieben, da Deutschland und sterreich fr alle Zeiten zusammengehren, da beide vereint die Krfte besitzen, ihren Willen in Europa zur Geltung zu bringen, und da der Bestand des einen eine Lebensfrage fr den andern fei. Und keine Versuchungen, wie sie von englischer Seite an Kaiser Franz Joseph herantraten, haben die Bundes-treue des greisen Monarchen zu erschttern vermocht; vielmehr hat seine Regierung unser Kaiser hat das gern bezeugt uns wertvolle Sekundantendienste geleistet, wie auch umgekehrt Kaiser Wilhelm seinem Freunde in allen Fhrnissen in echter Nibelungentreue hingebend und freudig stets seine Bundes-Pflicht erfllt hat. b. Deutschland und Italien. Weniger erfreulich sah es mit den Beziehungen Deutschlands zu dem dritten Bundesgenossen aus. Die brutale Bei-seiteschiebung der italienischen Rechte und Ansprche bei der Eroberung von Tunis durch die Franzosen hatte einst Italien an die Seite der beiden Kaiser-mchte gefhrt. Seitdem war vieles anders geworden. Da waren bei den beiden lateinischen Schwestervlkern so viele Beziehnngspuukte in Sprache, Rasse und Kultur entdeckt worden, da man die alte Feindschaft allmhlich verga. Dazu kam, da man bei der wachsenden Feindschaft Englands gegen Deutsch-laud es in Italien fr ntig und ntzlich hielt, Rcksicht auf die englische Empfindlichkeit zu nehmen. Die Apenninenhalbinsel mit ihrer weitausgedehnten Kste und ihren offenen Hfen war ja den britischen Schiffsgeschtzen ziemlich wehrlos preisgegeben, und auerdem hatte mau schon lnger die Erwerbung von Tripolis im Auge, die ohne das Wohlwollen von Frankreich und England unmglich war. Genug, es trat eine gewisse Entfremdung ein. Das Ver-hltnis zwischen Deutschland und Italien ward khler und khler, und bei den Verhandlungen von Algeciras (Sdspanien, 1906), wo es galt, gewisse diplo-matische Spannungen und Reibungen zu beseitigen, die der Marokko entstanden waren, hat Italien in manchen Fragen nicht unfern Standpunkt untersttzt und gefrdert. c. sterreich und Italien. Viel bedenklicher aber gestalteten sich die Beziehungen sterreichs zu Italien. Die Erinnerung an die leidenschaftlichen Kmpfe, die das italienische Volk während eines halben Jahrhunderts gegen die sterreichische Herrschaft in Italien gefhrt hat, war noch nicht erloschen; noch gehrten ferner etwa eine Million Italiener der sterreichischen Monarchie an, und eine einflureiche Partei, die Jrredeuta (Italia irredenta = das un-erlste Italien), bemhte sich mit der ganzen Beweglichkeit des Sdlnders und dem feurigen Patriotismus des Italieners, die Regierung durch die aufgepeitschten Leidenschaften der ffentlichen Meinung zu zwingen, Schritte zu tun, um die nnerlsten Brder" von der sogenannten sterreichischen Gewaltherr-fchaft zu befreien. Schon hierdurch wurden die sterreichisch-italienischen Beziehungen wiederholt und manchmal recht strend beeinflut. Noch schlimmer waren die Schwierigkeiten, die sich aus der Rivalitt beider Gromchte auf dem Balkan ergaben. Bei der Aufteilung der europischen Trkei mochte Italien

10. Der Weltkrieg - S. 10

1916 - Hannover : Carl Meyer (Gustav Prior)
* 10 Bndnis mit Japan ein Doppeltes erreicht. Es hatte Rußland in Asien uu-schdlich gemacht; dazu war das groe Reich reif geworden fr ein deutschfeind-liches Bndnis. Im Jahre 1907 kam der ersehnte Vertrag zustande, der allerdings nur der asiatische, hauptschlich persische Besitzverhltnisse sprach. 5. Der Dreiverband. Beide Abmachungen, sowohl die mit Frankreich, als auch die mit Rußland, enthielten ihrem Wortlaut nach nichts Feindseliges gegen Deutschland, und doch bildeten sie, wie die Folge zeigte, den Unterbau fr ein gemeinsames Vorgehen gegen unser Vaterland. Auch waren es keine festen Bndnisvertrge, sondern der Hauptsache nach Vereinbarungen der In-teressengebiete in fremden Erdteilen; aber sie wurden ergnzt und vertieft durch sptere geheime Verabredungen bezglich des Kriegsfalls gegen Deutschland. Auch diese neuen Abmachungen, die zum Teil noch durch König Eduard, zum Teil durch seine gelehrigen Schler, die Minister Grey und Churchill, getroffen wurden, waren so vorsichtig abgefat, da sie dem buchstblichen Wortlaut nach keine Verpflichtungen enthielten und jeden Augenblick im englischen Parlament und nach auen abgeleugnet werden konnten. Aber sie hatten doch soviel moralische Bindung, da sie in der Stunde einer ernsten Entscheidung sofort in Kraft treten muten. Tatschlich hatte sich also der diplomatische Ring um Deutschland gelegt. Frankreichs unstillbarer Rachedurst, Rulands unersttliche Eroberungsgier und Englands schbiger Neid hatten sich geeint. Der sogenannte Dreiverband war fertig. 6. Dreibund und Dreiverband. So hatten sich die Mchtegruppen klar geschieden: hier der auf festen Vertrgen beruhende, aber durch die schwankende Haltung eines Mitgliedes morsch gewordene Dreibund, dort der ohne feierliche Bndnishandlung geschlossene, aber innerlich um so fester gefgte Dreiverband. Eine unertrgliche Spannung legte sich der Europa; es verging kein Jahr ohne Kriegsgefahr; die Völker seufzten unter der Last der schweren Rstung. In Rußland und Frankreich zumal wurden die Vorbereitungen in einem Grade betrieben, da sie sich von einer Kriegsbereitschaft nicht wesentlich unterschieden. Und schon rechneten Kenner der Verhltnisfe aus, da im Frhjahr 1915 der groe Zusammensto mit Notwendigkeit erfolgen msse. Er ist etwa Jahr frher erfolgt, des Deutschen Reiches und seiner Verbndeten Schicksalsstunde hat schon im Jahre 1914 geschlagen. Die Schuld hieran hatte der verbrecherische Grenwahn eines kleinen Balkanstaates Serbiens. 4. Der Ausbruch des Krieges und der dixlsuatifche Aufmarsch der partete. 1. fterreich und Serbien. Serbien hatte im vorigen Jahrhundert langsam und nicht ohne fremde Hilfe sein selbstndiges politisches Dasein wieder gewonnen; es war aber an innerer Ordnung und Festigkeit und an sittlicher Reise weit hinter den jngeren Balkanstaaten zurckgeblieben. Trotzdem machten sich in keinem dieser Lnder so ausschweifende Ausdehnungshoffnungen geltend, wie gerade in diesem halbbarbarischen Staatsgebilde. Die serbischen Ansprche bezogen sich auf uralte Gebietsteile des Donaustaates. Man wollte nicht nur Bosnien, Dalmatien und den sdlichen Banat erwerben, wo Serben in berzahl wohnen, nein, man machte die Kroaten zu Serben und verlangte Kroatien
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