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1. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 2

1918 - Leipzig : Voigtländer
Vorbemerkung zum ersten Teil. 3tt der Neubearbeitung v. 3- 1910, mit der diese Auflage fast ganz übereinstimmt, ist die orientalische Geschichte abermals wesentlich gekürzt worden, von 15 auf 6 Abschnitte. Dementsprechend sind die Kapitel» zahlen der folgenden Abschnitte verschoben, deren Inhalt aber ist fast unverändert geblieben. Das Buch ist sowohl in einem Bande zu haben, als auch in zwei Bänden (I. Die alten Völker. Ii. Die Deutschen und andere v'ilker; Deutsche Sagen). ti t -ü

2. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 5

1918 - Leipzig : Voigtländer
Erster Abschnitt. Die Völker der Inorgeniandes. 1. Die ersten Völker, von den ältesten Völkern weiß die Geschichte wenig zu berichten, wie die Wohnsitze, die sie eingenommen hatten, von sehr verschiedener Beschaffenheit waren, nutzte sich auch ihre ganze Lebensweise verschieden gestalten. So nährten sich die Bewohner unfruchtbarer Küftengegenden vom 5 i s ch f Q n g; die Volksstämme in rauhen (Bebirgsländem lebten von der Jagd,- die Steppenvölker trieben Viehzucht und zogen ohne feste Wohnsitze mit ihren Herden von Grt zu Grt. Alle diese Völker blieben roh; und weil sie zur Ausbildung des Menschengeschlechtes nichts beitrugen, so haben sie auch nur geringe Bedeutung in der Weltgeschichte. Ruf eine höhere Stufe der Gesittung erhoben sich die Völker, die sich in fruchtbaren (Ebenen, in Flußtälern oder an günstig gelegenen Meeresküsten niedergelassen hatten. Sie gründeten feste Wohnsitze, aus denen Dörfer und Städte hervorgingen; sie betrieben Ackerbau, (Bewerbe, Schiffahrt und Handel; und je fester sie zusammen wohnten, um so nötiger wurden ihnen auch bestimmte Gesetze, durch die sie ihre Gemeinschaft regelten und zu einem geordneten Staate verbanden. Die ältesten dieser Staaten bildeten sich im Morgenlande oder Orient. Daher betrachten wir zuerst die morgenländischen Völker. 2. Die Hgqpier. Der Nil und das Land Ägypten. 1. Die Nmanler. (Karte I.) 3m nordöstlichen Afrika, nahe der schmalen Landenge, die diesen (Erbteil mit Asien verbindet, ergießt sich ein gewaltiger Strom in mehreren Armen in das Mittelmeer. (Er kommt aus großen Seen unter dem Äquator und legt einen weg von beinahe 6000 km zurück, bis er ins Meer fällt. Sein Harne ist Nil. von den Ländern, die er burchströmt, nannte man das obere ehemals Äthiopien ober Mohrenlanb; das untere £anb bis zum Meere heißt n°ch heute Ägypten. Das alte Äthiopien ist fast ganz unbekannt geblieben; Ägypten bagegen war schon im hohen Altertum berühmt und W eins der merkwürdigsten Länder der ganzen Welt

3. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 115

1918 - Leipzig : Voigtländer
— 115 — höriges Rdterfeld verteilte sie an Berliner Bürger zu Baustellen und harten. Darauf entstand der Stadtteil, der noch jetzt Sophienstadt heißt. Sie liebte die Künste, die Literatur und die Wissenschaften. In ihrem Schlosse zu Charlottenburg umgab sie sich mit einem Kreise bedeutender Männer, unter denen besonders der große Gelehrte Leibniz hervorragte. Ihr Enkel, der große Friedrich, sagte von ihr: „Sie brachte gesellschaftliche Freiheit, siebe zu Künsten und Wissenschaften «ach Preußen und Geist und würde in die von ihrem Gemahl so ehr geliebte hofsitte." 51. Peter der Große von Rußland. 1. Rußland vor Peter dem Großen, vor 200 Jahren hat man in Europa von dem Volke der Russen noch sehr wenig gewußt. Es war eine große Seltenheit, wenn einmal ein europäischer Fürst eine Gesandtschaft nach ihrer fernen Hauptstadt Moskau schickte. Rn Sitten, Gebräuchen und Kleidung waren die Russen von den andern Völkern Europas ganz verschieden. Da kam ein Herrscher zur Regierung, der so ölel für die Gesittung seines Volkes tat, daß es unter seiner Regierung größere Fortschritte machte als andere Völker in Jahrhunderten, dieser Herrscher war der Z ar (d. i. Kaiser) Peter der Große. 2. Peters Jugend. Schon als zehnjähriger Knabe kam er öuf den Thron. Seine ältere Stiefschwester suchte ihn zu verdrängen. üon ihr aufgewiegelt, empörte sich mehrmals die kaiserliche £eib* Qarde, die Strelitzen. (Einmal mußte der junge Zar vor den Empörern in einer Kirche Schutz suchen. Die Mörder fanden ihn mit Jeinex* Mutter am Ritar. Schon wollte einer ihm das Messer ins herz fotzen, als ein anderer ihm zurief: „halt Bruder! Nicht hier am Ritar. Er,wird uns ja doch nicht entgehen." In diesem Rugenbm erschien Reiterei und trieb die Strelitzen auseinander; Peter war gerettet._______ Seine (Erziehung leitete ein Schweizer aus Genf mit Hamen Cefort; ejer wußte dem Prinzen ein so fesselndes Bild von der Kultur der Q.nöern Länder zu entwerfen, daß Peters Streben sogleich darauf ge» sehtet war, das russische Volk auf die Bildungsstufe der andern ölker Europas zu heben. Rus feinen Spielkameräden, die nach ausländischen Regeln einexerziert wurden, schuf er sich den Stamm zu ejnem tüchtigen Gffizierkorps. Mit ihrer Hilfe vermochte er jeden Aufstand und jede Verschwörung zu unterdrücken, als er, 17 Jahre a*t, Zur Regierung gelangte (1689). 3. Peter in Hottand und England. Um feine Kenntnisse 8*

4. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 15

1918 - Leipzig : Voigtländer
Zweiter Abschnitt. Die Griechen. 7. Griechenland und die Griechen. 1. Die Halbinsel Griechenland (Karte Ii). Die Völker, von denen bisher erzählt worden ist, hatten ihre Wohnsitze teils in Hfrtka, wie die Ägypter, teils in Rfien, wie die Babylonier, die Assyrier, die Phönizier, die Meder und die Perser. Jetzt verlassen wir diese Erdteile und wenden uns nach (Europa. Da kommen wir von Asien zunächst nach der Halbinsel, die sich ganz im Südosten (Europas in dos Mittelmeer hinausstreckt. Ihr südlicher Ceti heißt Griechenland, weil er von dem Volke der Griechen bewohnt wird. (Es ist ein kleines Land, worin das Itteer tiefe Buchten bildet, die viele treff« liche Häfen enthalten. In seinem Innern ist es von Gebirgen durch» schnitten, so daß es einst in eine tttenge abgeschlossener Landschaften Zerfiel, die von sehr verschiedener Beschaffenheit waren. Die einen liegen offen gegen das Itteer, geeignet für Handel und Seeverkehr; andere sind weidenreiche Gebirgsgegenden, gut für die Viehzucht; andere fruchtbare Talebenen oder sonnige Hügelstrecken, in denen betreibe, wein und Ölbaunt die reichsten (Ernten liefern. Denn das ^and ist gesegnet durch stets heitern Himmel, milde gesunde Luft und einen meist ergiebigen Boden. Da konnte ein Volk, das den Segen Üer Natur zu benutzen verstand, in allen Stücken herrlich gedeihen. 2. Die Bildung der Griechen. Kein Volk der (Erde war mit sicheren Rnlagen und Kräften ausgestattet als die Griechen. Ihr Körperbau war schön und kräftig und machte sie zu jeglicher Rn» strengung geschickt. Ihr Geist war hell und regsam, so daß sie nicht nur alle Vorteile ihres Landes erkannten und zu benutzen lernten, sondern daß sie auch unablässig danach trachteten, ihre Zähigkeiten weiter auszubilden und das Höchste zu leisten, was der Mensch aus sich selber zu ^reichen vermag. So wurden sie das gebildetste aller Völker, und die ^erke, die ihre weisen und Dichter, ihre Bildhauer und Baumeister laufen, haben einen wert für alle Seiten und dienen uns noch heute 3u Mustern.

5. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 70

1918 - Leipzig : Voigtländer
Dritter Abschnitt. Die Römer. 29. Die Sage von Roms Erbauung. 1. Das Romeroolfc. Vas zweite Volk Europas, das sich in der Geschichte einen großen Namen gemacht hat, sind die Römer. Don ihnen ist das gewaltigste Weltreich gegründet worden, das je bestanden hat. Alle Länder, die rings um das Mittelmeer liegen: das ganze südliche Europa, das nördliche Afrika und weite Länderstrecken in Hfien haben sie sich unterworfen und Jahrhunderte hindurch beherrscht. Huf alle Völker, mit denen sie in Berührung kamen, haben sie großen Einfluß ausgeübt, und noch heute lernen wir ihre Sprache und bemühen uns, ihre Gesetze und (Einrichtungen zu verstehen. Die Macht dieses merkwürdigen Volkes hat sich aus geringen Anfängen entwickelt. 2. Hotttnlus und Reinus. 3n der Mitte verschönen Halbinsel Italien (Karte Iii), nicht weit von dem Tiberflusse, lag in alter Zeit die Stadt ctlba longa. Bort herrschte ein König mit Hamen Hu-mltor. Dieser hatte einen Bruder, Hmuuus; der war herrsch" süchtig, stieß Humitor vom Throne und machte sich selbst zum Könige-ctls aber die Götter Humitors einziger Tochter Zwillingssöhne schenkten, Bomülus und Remus, ward Rmulius bange, diese könnten ihm dereinst die Königsherrschaft wieder entreißen. Er nahn1 daher die beiden Knaben, übergab sie einem Diener und sprach: „Mrs sie in den Tiber, auf daß sie ertrinken!" Der Diener ging hin, und da die Ufer überschwemmt waren, setzte er die Mulde mit den Knaben auf das Wasser und überließ diese ihrem Schicksal, Als aber das Wasser ablief, blieb die Mulde an einem Feigenbaum am Fuße des Palatinischen Hügels hängen. Die Knaben fielen aus der Mulde und wurden von einer Wölfin gesäugt. Bald kam ein Hirt des Weges; der hörte, wie die Knäblein kläglich weinten, trug sie nach seiner Hütte und erzog sie, als wären sie seine eignen Kinder. — Romulus und Remus wuchsen zu kräftigen Jünglingen heran. Einst gerieten sie in Streit mit den Hirten des Humitor. Diese ergriffen Remus und führten

6. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 172

1918 - Leipzig : Voigtländer
- 172 — solche Bankrotte infolge ungünstiger Handelsverhältnisse massenhaft vor, so nennt man das eine Handelskrisis. 3. Wirkungen auf das Staatswesen. So wohltätig also die großen (Erfindungen in vieler Hinsicht auch gewirkt haben, so stark sind doch die Gegensätze und die Verwirrungen, die das Zeitalter des Dampfes und der Elektrizität dem deutschen Volke und andern gebracht hat. Zu dem Streben nach bürgerlicher Freiheit und nach der deutsch en Einheit kommen also noch folgenreiche Id and* lungen des wirtschaftlichen Lebens, von diesen drei Volksbewegungen wird die deutsche (Beschichte nach den Freiheitskriegen hauptsächlich beeinflußt. Aber dieser Einfluß trat nicht plötzlich, sondern ganz allmählich ein und dauert jetzt noch fort. Die Wirkungen wurden jedoch schon deutlich fühlbar in dem vierten bis sechsten Jahrzehnt des neunzehnten Jahrhunderts, gegen das Ende einer fünfzig* jährigen Friedcnszeit, die dem deutschen Volke nach den Stürmen der napoleonischen Kriege beschieden war. 75. Preußens Erstarkung. Innere Kämpfe. 1. Zriedenstätigkeit Friedrich Wilhelms Iii. Vieser friedliebende König regierte seit dem Husgange der Freiheitskriege noch ein Vierteljahrhundert, und seine Regierungszeit brachte Preußen manchen stillen Fortschritt. Die Wunden, welche die Franzosen seinem Lande geschlagen hatten, heilten in überraschend kurzer Zeit. Treffliche (Einrichtungen brachten die Staatsverwaltung in den besten Zustand. Der besondern Fürsorge des Königs hatte sich das Militärwesen zu erfreuen. Die allgemeine Dienstpflicht, die der Kriegsminister Boqen 1814 als Vermächtnis Scharnhorsts durchgeführt hatte, blieb bestehen. Preußen erhielt dadurch ein so zahlreiches, treffliches Kriegsheer, daß es, obwohl die kleinste der europäischen Großmächte, doch feine Stellung unter ihnen ehrenvoll behaupten konnte. — Nicht minder rühmlich erwies sich des Königs Tätigkeit in der Sorge für den volksunterricht, der sich über alle Stände erstrecken und auch den ärmsten Kindern zuteil werden sollte. Das preußische Schulwesen erlangte bald einen hohen Ruf und diente andern Ländern als Vorbild. — (Ein gutes werk, das unmittelbar vom Könige angeregt wurde, war die Vereinigung ober Union der lutherischen und reformierten Kirche. Durch diese Vereinigung der bis dahin getrennten evangelischen Kirchen in Preußen wurde die dritte Jubelfeier der Reformation auf die würdigste weise begangen (1817). Die meisten

7. Die Zeit der Religionskämpfe und die Zeit der unumschränkten Fürstengewalt, Brandenburgisch-preußische Geschichte - S. 36

1909 - Leipzig : Hirt
36 Erste Periode der Neuzeit. Die Zeit der Religionskmpfe. b) Whrend des Krieges hatten die Städte nicht weniger zu leiden als die Drfer. Verweigerte eine Stadt einem Heere seine Forde-rangen, so gab es Belagerung, Hungersnot, Erstrmung und Plnderung. c) Nach dem Kriege waren manche Städte ganz zerstrt, andere zum Teil. Wenige elende, hungernde Gestalten schlichen durch die der-deten Rume. Der Handel hatte aufgehrt. Die Zahl der Einwohner Deutschlands sank nach ungefhrer Schtzung von 18 Millionen auf 89 Millionen. 85. Rckblick. Whrend im Mittelalter die Deutschen bei weitem als das mchtigste Volk gelten konnten, traten bei Beginn der Neuzeit andere Völker mehr als frher in den Vordergrund. Wohl waren die Deutschen in ihrem Wesen dieselben geblieben, wohl waren sie an Bildung und Tchtigkeit den ro-manischen Mischvlkern berlegen, aber die Staatsform war untauglich geworden, und die Wiederherstellung eines einheitlichen Reiches, die unter Maximilian I. und von Karl Y. versucht wurde, gelang noch nicht. Im Mittelalter mute die Kultur von einem neu austretenden Volke, den Germanen, auf neuer Grundlage, dem Christentum, begonnen werden; der Charakter der Neuzeit wird durch groe Fortschritte und Umwlzungen auf verschiedenen Gebieten bestimmt. Diese Ereignisse stehen miteinander zum Teil in deutlichem Zusammenhang. A. Die Entdeckungen, deren vorbereitende Ursachen auf die Kreuz-zge und die Eroberungszge der Trken zurckgehen, gaben dem Handel einen ungeahnten Aufschwung, der in erster Linie den westlichen Vlkern Europas zugute kam, und wirkten befruchtend auf die Naturwissenschaften. B. Die Wissenschaft, welche zum groen Teil in der Form des Humanismus auftrat, wurde auerdem gefrdert durch die Erfindung der Buchdruckerkunst und die Eroberung Konstantinopels. C. Wie in der Wissenschaft, so fhrte auch in der bildenden Kunst die Beschftigung mit dem klassischen Altertum ein neues Zeitalter herbei. D. Durch den Humanismus wurde der Reformation vorgearbeitet, die das Christentum in seiner Reinheit wiederherstellte, nachdem die mittel-ylterlichen Reformversuche keinen dauernden Erfolg gehabt hatten. E. Im Staatsleben hatten Lehnswesen und Rittertum ihre frhere Bedeutung verloren. Dagegen bildete sich die Gewalt des Staatsoberhauptes zur unumschrnkten aus. Begnstigt wurde dies durch die kirchlich-poli-tischen Kriege, deren letzter und grter Deutschland aber so zerrttete, da es vorlufig aus der Reihe der einflureichen Mchte ausschied. Doch waren die politischen Folgen des Dreiigjhrigen Krieges nicht ausschlielich ungnstige: durch die Auflsung des alten Reichskrpers wurde dem Staate, der in spterer Zeit zur Fhrung Deutschlands berufen war, Branden-burg-Preueu, die Mglichkeit einer freien Entwicklung gegeben.

8. Von der Zeit des Großen Kurfürsten bis auf die Gegenwart - S. 8

1902 - Leipzig : Hirt
8 Zweite Periode. Die Zeit der unumschrnkten Frstengewalt. geworden war als der Pflug, kamen wieder unter harte Zucht, die den Gutsherren um so leichter wurde, je mehr die Zahl der Bauern zusammengeschmolzen war. Viele suchten das unstete Leben sort-zusetzen, bis sie von ihren Herren eingefangen wurden. Nnr wer unter der Fahne gedient hatte, sollte die Freiheit erhalten. Die Zahl der Unfreien betrug mehr als die Hlfte des deutschen Volkes. 3. Geistiges Leben, a) Religion. Nur allmhlich konnte das kirchliche Leben wieder uerlich sich heben und innerlich erstarken. Wahre Frmmigkeit war selten, desto hufiger gemtloser Buchstaben-glaube und vllige Gleichgltigkeit. Wo der Glaube Schaden gelitten hatte, wucherte ppig der Aberglaube (Hexenprozesse, Sterndeutern, Gespensterglaube). d) Sprache. Am meisten zeigte sich die geistige Herrschaft Frank-reichs in der Verwelschnng der Sprache. Wer in vornehmen Kreisen nicht französisch sprach oder schrieb, mute wenigstens, um als gebildet zu gelten, die Muttersprache durch mglichst viele, grtenteils sran-zsische Fremdwrter verunstalten. Vergebens bemhten sich die Sprach-gesellschasten, unter denen die Fruchtbringende Gesellschaft die erste war, dieser Sprachmengeret43) Einhalt zu tun. Welche Sprache wirkte schon im 16. Jahrhundert schdigend auf die deutsche ein ( 61,3)? c) Die Dichtung wurde zwar von Gelehrten gepflegt, konnte aber in der berall herrschenden Unnatur nicht gedeihen. Einige tief empfundene Kirchenlieder (von Paul Gerhardt u. ct.) sind wie Oasen in der Wste der inhaltsarmen Reimereien, die von den beiden so-genannten schlesischett Dichterschulen geliefert wurden. 74. Der Groe Kurfürst und seine Zeit, 16401688. V Der Aurprinz. Friedrich Wilhelm, der Sohn des Kurfrsten 1620. Georg Wilhelm, geb. 1620, wuchs aus unter den Leiden und Gefahren des groen Krieges und ging als heranwachsender Jngling zu seiner Ausbildung auf einige Jahre nach Holland, wo er die Universitt Leiden besuchte und an Friedrich Heinrich von Oranien das Muster eines Regenten kennen lernte. Er sah, wie das kleine, int Freiheitskampf abgehrtete Volk durch weife Staatseinrichtungen, durch Flei und Seehandel aufblhte, während sein Brandenburg sich in der traurigsten Lage befand. 2. Die ersten Regierungsjahre. Die brandenburgischen Lnder (Karte Nr. 13) hingen weder uerlich noch iuuerlich zusammen. Das einigende Band: das stolze Bewutseiu, eiuem tchtigen und mchtigen

9. Von der Zeit des Großen Kurfürsten bis auf die Gegenwart - S. 79

1902 - Leipzig : Hirt
97. Schlubetrachtungen. 79 die Verstrkung des Heeres, die zweijhrige Dienstzeit1891. und die zum Schutze des Handels^ (Deutschlands Handelsflotte ist die 1900. zweitgrte der Welt) und der Kolonien dringend notwendige Ver-mehrung der Kriegsflotte. Die Kolonien wurden vermehrt durch Kiautschou (durch Pacht-vertrag), einen Teil der Samoaiuselu, die Karolinen und Marianen. Die kleine deutsche Insel Helgoland ( 88, 6) erwarb der Kaiser gegen Zugestndnisse an England in Afrika; sie wurde mit der Provinz Schleswig-Holstein vereinigt. An Werken der bildendenjt'mtst, die dem Kaiser Frderung und zum Teil verstndnisvolle Mitwirkung verdaukeu, sind hervor-zuheben der neue Dom (Fig. 132b), die Kaiser-Wilhelm-Gedcht-niskirche, das Reichstagsgebude mit dem Bismarck-Denkmal (Fig. 135), das Nationaldenkmal Wilhelms I. und die Standbilder der Siegesallee (die brandenburgisch-preuischen Fürsten und ihre bedeutendsten Zeitgenossen) in Berlin. Ein schwerer Schlag fr das deutsche Volk war der 1898 er-folgte Tod Bismarcks, der seit 1890 fern von Geschften, aber in reger Anteilnahme an nationalen Fragen auf seinem Gute Friedrichs-1898. ruh im Sachsenwalde lebte. In den Beziehungen zum Ausland e hat das Deutsche Reich seine machtvolle Stellung bewahrt. Der Dreibund steht unerschttert da, und da Frankreich und Rußland einen Zweibund schlssen, hat an dem friedlichen Verhltnis der Gromchte zueinander nichts gendert. Mge es unferm Volke auch ferner vergnnt sein, unter der kraftvollen, sicheren Leitung Wilhelms U seine heiligsten Gter zu wahren und zu mehren! 97. Schlubetrachtungen. V Der deutsche Volkscharakter. Im ganzen hat das deutsche Volk die Charakterzge der Urzeit bewahrt. Die Kraft des Schwertes, die wir in dem Todesritt von Gravelotte" bewundern, in den Schwabenstreichen" des Mittelalters, erinnert an die teutonische Wut" der Urzeit, eine Tapferkeit, an die selbst die der Homerischen Helden nicht heranreicht. Und diese Tapferkeit ist keine rasch auflodernde und bald ermattende Leidenschaft, wie die der Romanen; sie ist gepaart mit der Ausdauer, die unsere Vorfahren im Kampfe gegen die immer von neuem sich erhebenden Hindernisse eines rauhen Klimas lernten. Dieselbe Staudhastigkeit uert sich im Festhalten am gegebenen Worte, der deutschen Treue, von der Tacitns erzhlt, und die, obgleich es an Fllen von Untreue nicht fehlt, sich in allen Zeiten bewhrt hat. Whrend der Grieche den listenreichen" Odyssens verherrlichte, erhlt im deutschen Liede die Treue einer Chriemhild, einer Gudrun, eines

10. Von der Zeit des Großen Kurfürsten bis auf die Gegenwart - S. 82

1902 - Leipzig : Hirt
82 Dritte Periode. Die Zeit der Umwlzungen. der Verbreitung der Kuust zeigt sich das Bestreben knstlerisch-geflliger Ausstattung an Gebuden und Anlagen, in der Einrichtung vou Wohnuugeu und ffentlichen Rumen, bei Festen und Aufzgen. Da aber die Meinung, die Kunst htte auf den Geschmack der groen Menge veredelnd eingewirkt, eine falsche wre, zeigen die Launen der Mode. Die Leistungen der Gewerbttigkeit haben sich mit Hilfe der Maschinen, welche mechanische Krfte an die Stelle der Menschen-Hand setzen, und mit Hilfe der Arbeitsteilung, wodurch jedem Arbeiter uur eine Ttigkeit zugewiesen wird, in erstaunlichem Grade gesteigert. Dadurch sind unsere Wohnungen, unser ganzes Lebeu, unser Essen, Trinken, Kleidung usw. mit einem Luxus ausgestattet, vou dem sich frher auch die Reichsten nichts trumen lieen. Freilich hat gerade die Maschinenarbeit auch tiefe Schden mit sich gebracht; hoffen wir, da ihre Heilung auf dem Wege friedlicher Entwicklung gelinge! Die Weltausstellungen geben Gelegenheit, die Leistungen ver-schiedener Völker zu vergleichen. Whrend noch im Jahre 1876 auf der Ausstellung in Philadelphia die deutsche Industrie den harten Tadel: Billig und schlecht" hinnehmen mute, haben die Deutschen 1893 in Chicago und 1900 in Paris unter alleu Vlkern das Beste geleistet. Seitdem unsere Zeit ,.den Dampf, den wilden Riesen, vor ihren Wagen angeschirrt", hat sich das Netz der Verkehrsadern, die zugleich Kulturadern sind, so erweitert, da die ganze Erde davon umspannt ist, und so verdichtet, da wenigstens in unserem Erdteil kaum noch ein Winkel vom Weltverkehr ausgeschlossen ist. Fast alle Lnder der Erde nehmen am Handel teil. Wir beziehen z. B. Ge-treibe aus Rußland, Kaffee aus Brasilien, Tee aus China, Fleisch-cxtrakt aus Argentinien, Wein aus den sdlichen Lndern Europas, Baumwolle aus Nordamerika, Wolle aus Australien, Elfenbein aus Afrika und schicken dafr die Erzeugnisse unserer Industrie, namentlich Webereien, Instrumente und Maschinen, ins Ausland. Zwischen den Wirkungen der nationalen Staatenbildung und denen des Gedankenaustausches, des Handels und Verkehrs besteht ein Gegen-satz: jene trennt die Völker voneinander, diese reien die Schranken nieder. Auf allen Gebieten bemerken wir ein angestrengtes Streben nach hervorragenden Leistungen: im Gewerbe, in derkunst, in der Wissen-schaff, im Erwerb, im Sport und auch im Lebensgenu. Die Folgen dieser sieberhasteu Ttigkeit sind leider nicht ausschlielich gute. Wie mancher vergit im Trotze seines Riesenwerks, da droben einer sitzt auf ew'gem Thron!" Wie mancher untergrbt durch beranstrengung der Nerven seine Gesundheit und wandert ins Kurhaus oder ins Irrenhaus!
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