147. Die Obcvpfalz.
187
Müller. Eine ganz von den in den übrigen Kreisen ab-
weichende, eigentümliche Einrichtung besteht in der Oberpfalz
für das Bierbrauen, nämlich die sog. Kommunbrauerei.
Durch kurfürstliches Privilegium wurde allen hausgesessenen
Bürgern der Städte und Märkte in der Oberpfalz das
Bierbrauern gestattet. Zur Ausnutzung dieses Privilegiums
entstanden in allen Städten und Märkten nun die gemeinsamen
Braustätten, Kommunbranhäuser, in welchen ein von den
Ortsgemeinden oder den beteiligten Bürgern aufgestellter
Braumeister für die Branberechtigten aus den von ihnen
gelieferten Ingredienzien das Bier bereitet. Wir finden
diese Art der Bierbrauerei noch in der Oberpfalz und infolge
davon in allen Städten und Märkten derselben eine über-
große Anzahl von Bierschenken, welche nach altem Herkommen
ein hölzernes Sechseck oder bloß ein grüner Fichtenbusch au
einer langen, zum Hausgicbel herausragendeu Stange kennt-
lich macht.
X. R e g e n s b u r g.
In dem weiten Halbrund des Thales an der nörd-
lichsten Biegung der Donau erhebt sich die gegenwärtige,
zur Zeit 34300 Einwohner zählende Hauptstadt des ober-
pfälzischen Kreises: Regensbnrg, Lastra r6gina der Römer
und deren wichtigste Festung in der Provinz Rhätien, dem
Gebiete zwischen der Donau, dem Inn und Bodensee bis
zur Etsch. Als die Römer dasselbe im Jahre 15 v. Chr.
erobert hatten, legten sie der Einmündung des Regens in
die Donau gegenüber eine Veste an und benannten sie nach
dem Regen Ca8tra regina. Aus dieser Burg entwickelte sich
allmählich eine mit festem Turm- und Mauerwerk umgürtete
Militärstadt, deren Ausdehnung und Thore uns aus den bei
Ausgrabungen gefundenen Überresten genau bekannt ge-
worden sind.
In den Stürmen der Völkerwanderung wurde das Kastell
der Römer von den feindlichen Barbaren erobert und mit
der daran sich schließenden Stadt zerstört. Als am Anfange
des 6. Jahrhunderts die Bajuwaren von Osten her die Donau
aufwärts zogen, fanden sie die Lage zur Ansiedlnng einladend
und die noch vorhandenen Überreste der römischen Befestigung
zur Verteidigung geeignet. Und sie setzten sich hier fest und
machten Regensburg zur Hauptstadt ihres Stammes und
Herzogtumes, Garibald I,, der erste geschichtlich beglaubigte
TM Hauptwörter (50): [T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T48: [Land Rhein Reich Volk Sachsen Römer Franken Jahr Karl Gallien], T36: [Stadt Mauer Tag Dorf Haus Burg Land Bauer Feind Bürger]]
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194. Die ältesten Völker und Reiche,
263
Geschichte.
194. Die ältesten Völker und Reiche.
1. Aus den heiligen Schriften wissen wir, daß die Erde nach
der Sündslut durch die Nachkommen Sems, Chams oder Hains
und Japhets allmählich wieder bevölkert wurde. Die Semiten
breiteten sich besonders über Südwest-Asien, die Hamiten über
Afrika und die Japhetiten im Laufe der Zeit über Europa aus.
Unter den ältesten Völkern sind uns am bekanntesten die
Chinesen, die Babylonier, die Assyrer, die Meder, die Perser,
die Phönizier, die Israeliten, die Griechen und die Römer.
2. Die Chinesen wohnen im östlichen Asien und zeichneten
sich bereits im grauen Altertume durch Ackerbau und Erfin-
dungen aus. Sie bauten schon frühzeitig Reis, Baumwolle,
Thee, gewannen Seide, bereiteten Papier, Porzellan und Gewebe
aus Seide und Baumwolle, erfanden den Kompaß, das Schieß-
pulver und eine Art Bücherdruck und bildeten sich eine aus
ca. 80000 verschiedenen Schriftzeichen bestehende Schriftsprache.
Da sie sich aber bald von allen andern Völkern abschlössen, zu
welchem Zwecke sie an der Nordgrenze ihres Reiches eine 6 m
hohe, eben so dicke und ca. 300 Meilen lange Mauer erbauten,
so blieben sie fast ganz ohne Einfluß auf die Entwickelung
anderer Völker.
3. Die Babylonier oderchald äer wohnten in der Ebene
am unteren Euphrat und Tigris, trieben Ackerbau und Vieh-
zucht und beschäftigten sich außerdem mit Leinwand-, Woll-
weberei und Purpurfärberei. Als erster Regent des Landes
erscheint Nimrod, welcher die Hauptstadt Babylon gründete.
Dieselbe hatte 100 Ellen hohe Mauern mit 250 Türmen und
100 ehernen Thoren. Der 170 m hohe Tempel des Sonner
gottes Bal oder Bel, sowie die später durch die assyrische
Königin Sem iramis erbauten hängenden, d. i. terrassen-
förmig angelegten Gärten gehörten zu den sieben Wunderwerken der
alten Welt. Die Religion der Babylonier war ein Sterndienst.
Wegen ihres Reichtums wurden sie bald von den benachbarten
Völkern beneidet und bedrängt und endlich von den Assyrern
unterjocht. Später jedoch machten sie sich wieder frei, und
unter Nebukadnezar wurde Babylon für kurze Zeit die erste
Weltmacht. Er unterwarf sich Ägypten, Syrien und Phönizien,
eroberte das Reich Juda, zerstörte Jerusalem, führte die Juden
588 in die babylonische Gefangenschaft und soll seine Macht-
über ganz Nordafrika und in Asien bis Persien ausgedehnt
haben. Bald nach seinem Tode zerüel sein Reich, da seine
Nachfolger zu schwach waren, es zusamt. enzuhalten, und schon
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Extrahierte Personennamen: Nebukadnezar
Extrahierte Ortsnamen: Afrika Europa Asien Syrien Juda Jerusalem Nordafrika Asien
272 203. Deutschland in der Urzeit. — 204. Das alte Deutschland.
Einfachheit, biedere Rechtschaffenheit und strenge Tugendliebe.
Die vornehmsten Römer hielten es noch für keine Schande, den
Acker selbst zu bauen.
203. Deutschland in der Urzeit.
Schon zu der Zeit, als die ägyptischen Könige die
Pyramiden erbauten, war Deutschland von Menschen be-
wohnt. An den seichten Stellen der Seeufer am Fuße der
Alpen in Oberbayern und in der Schweiz schlugen die Ur-
bewohner zahlreiche, zugespitzte Pfähle aus jungen Baum-
stämmen in den weichen Grund. Auf die Pfähle, welche
über den Seespiegel hervorragten, erbauten sie ihre Woh-
nungen und deckten sie mit dem Schilfrohre des Ufers. Noch
heute findet man am Starnbergersee, am Zürichersee re. Reste
von Pfahlbauten nebst Haus und Küchenabfällen. Die Be-
wohner lebten gesellig, hielten Rinder, Schafe und Ziegen;
sie aßen die Frucht des wilden Apfelbaumes, trieben Ackerbau
und buken Brot. Auf ihren Kähnen, welche aus ausgehöhlten
Baumstämmen bestanden, fuhren sie zum Fischfänge aus.
Schon wärmte sich an ihrem Herdfeuer die gezähmte Katze,
und der Hund war der Wächter ihrer Wohnungen.
Die ersten Ansiedler auf deutscher Erde wurden ver-
drängt von unsern Urahnen (den Germanen), welche aus
fernen Landen kamen. Vor Jahrtausenden saßen diese mit
ihren Stammesbrüdern (den Hellenen, Italikern, Kelten und
Slaven) in dem Alpenlande des Himälaya, an den Quellen
des Indus und Oxus. Vor mehr als 12 Jahrhunderten
vor Christus wanderten diese Völker nach Europa aus. Die
Germanen zogen über den Ural nach Skandinavien.
Auf dem kargen Boden dieses Landes gefiel es ihnen
aber nicht lange. Nur ein kleiner Teil des Volkes blieb
daselbst, und ihre Nachkommen bewohnen noch heute diese
Halbinsel. Der größere Teil derselben ergoß sich wie ein
gewaltsamer Strom über Deutschland und vernichtete die
hier ansüßigen Kelten oder schob sie zur Seite.
204. Das alte Deutschland um die Zeit der Geburt
Christi.
Ob unsere Altv ät er schon zur Zeit ihrer
Einwanderung in Deutschland den Ackerbau betrieben,
kann uns niemand mit Gewissheit sagen; aber um die
Zeit der Gehurt Christi war das Land schon vielfältig
bebaut. Dies berichtet der römische Schriftsteller Tacitus,
TM Hauptwörter (50): [T48: [Land Rhein Reich Volk Sachsen Römer Franken Jahr Karl Gallien], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd]]
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Extrahierte Personennamen: Christus
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Deutschland Deutschland Deutschland Oberbayern Starnbergersee Zürichersee Himälaya Europa Skandinavien Deutschland Deutschland Christi Deutschland Christi
212. Bayern unter den Agilolfingcrn. 281
Die Lehren Muhammeds wurden nach seinem Tode in ein
Buch zusammengefasst, welches Koran heisst. Muhammeds Lehre
wird auch Islam genannt; die Muhammedaner heissen auch Moslemin,
d. h. Gläubige, ihre Kirchen Moscheen, ihre Mönche Derwische.
Weil Muhammed vorgab, auf einer Reise durch alle Himmel im
Monde gewesen zu sein und ein Stück desselben auf die Erde ge-
worfen zu haben, wurde der Halbmond das Zeichen seiner Anhänger.
Die Nachfolger Muhammeds, Kalifen genannt, breiteten den
Islam sowie ihre Herrschaft über einen grossen Teil von Asien
und die Nordküste von Afrika aus. Von da drangen sie über
Gibraltar in Spanien ein. Als sie von dort über Frankreich nach
Konstantinopel zu dringen versuchten, schlug sie der tapfere
Frankenkönig Karl Mar teil (der Hammer) 732 bei Tours (spr. Tür),
trieb sie nach Spanien zurück und verhinderte dadurch die weitere
Ausbreitung des Islam im Abendland.
Die Türken, Araber, Ägypter nebst andern Völkern in Asien
und Afrika sind Bekenner der mohammedanischen Religion.
212. Bayern unter den Agilolfingern.
Allmählich hatten sich die Wogen der Völkerwanderung
gelegt: die unstüt umherschweifenden Völkerschaften waren
zur Ruhe gekommen und hatten wieder dauernde Wohnsitze
gefunden. Nun erhoben sich auf den Trümmern des zusammen-
gebrochenen Römerrciches neue Reiche mit festen und geord-
neten Zuständen. Das wichtigste derselben ist das mächtige
Frankenreich, welches sich zu beiden Seiten des Rheines aus-
breitete. Neben ihm bestand im Osten Germaniens das
Herzogtum der Bajuwaren (Bayern). An Umfang übertraf
dasselbe das heutige Bayern; denn es reichte im Süden
weit in das Alpenland hinein bis an die Quellen der Etsch,
im Osten bis zur Enns, im Norden bis an den Böhmerwald,
das Fichtelgebirg und den Frankenjura, im Westen bis zum
Lech. Die Herrschaft über dieses schöne Land führten Herzoge
aus dem bajuwarischen Edelgeschlechte der A gl lolfinger.
Sie waren die Führer des Heeres im Kriege, die obersten
Richter und Wahrer des Rechts und der Sicherheit im Frieden;
sie beriefen den Landtag und erließen mit dessen Zustimmung
die Gesetze, gingen Bündnisse ein, erklärten Krieg und schlossen
Frieden. Ihren Sitz hatten sie in Regensburg. Der Anfang
ihrer Herrschaft fällt in das 6. Jahrhundert.
Über 200 Jahre hatte sich das Herzogtum Bayern
neben dem Frankenreiche erhalten und war während dieser
Zeit von Herrschern aus heimischem Geschlechte regiert worden
Für die Dauer konnte es jedoch dem mächtigen Frankenre^e
gegenüber seine Selbständigkeit nicht bewahren. Als einer
TM Hauptwörter (50): [T48: [Land Rhein Reich Volk Sachsen Römer Franken Jahr Karl Gallien], T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
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Extrahierte Personennamen: Muhammeds Muhammeds Muhammed Muhammeds Karl_Mar Karl
Extrahierte Ortsnamen: Asien Afrika Spanien Frankreich Konstantinopel Spanien Asien Afrika Germaniens Bayern Böhmerwald Frankenjura Regensburg
34. Der Schneider in Pensa.
29
Jetzt eilte er zu dem Statthalter und bat ihn um die
Gnade, daß er seine Landsleute in Pensa behalten dürfe.
„Anton," sagte der Statthalter, „wann habe ich Euch etwas
abgeschlagen?" Jetzt lief er in der Stadt herum und suchte
für diejenigen, welche in seinem Hause nicht Platz hatten, bei
seinen Freunden und Bekannten die besten Quartiere aus. Jetzt
musterte er seine Gäste, einen nach dem andern. „Herr Lands-
mann!" sagte er zu dem einen, „mit Eurem Weißzeug sieht's
windig aus; ich werde noch für ein halbes Dutzend Hemden
sorgen." — „Ihr braucht auch ein neues Röcklein," sagte er zu
dem andern. — „Eures kann noch gewendet und ausgebessert
werden," zu einem dritten und so zu allen, und augenblicklich
wurde zugeschnitten, und alle 26 Gesellen arbeiteten Tag und
Nacht an Kleidungsstücken für seine werten rheinländischen
Hausfreunde. In wenigen Tagen waren alle neu und anständig
ausstaffiert. Ein guter Mensch, auch wenn er in Nöten ist,
mißbraucht niemals fremde Gutmütigkeit; deshalb sagten zu
ihm die rheinländischen Hausfreunde: „Herr Landsmann, ver-
rechnet Euch nicht; ein Kriegsgefangener bringt keine Münzen
mit; so wissen wir auch nicht, wie wir Euch für Eure großen
Auslagen schadlos halten sollen und wann?" Darauf erwiderte
der Schneider: „Ich finde hinlängliche Entschädigung in dem
Gefühl, Ihnen helfen zu können; brauchen Sie alles, was ich
habe; sehen Sie mein Haus und nieineu Garten als den Ihrigen
an!" So kurzweg ab, wie ein Kaiser oder König spricht, wenn
eingefaßt in Würde die Güte hervorblickt; denn nicht nur die
hohe fürstliche Geburt und Großmut, sondern auch die liebe häus-
liche Demut gibt, ohne es zu wissen, bisweilen dem Herzen
königliche Sprüche ein, Gesinnungen ohnehin. Jetzt führte er
sie, freudig wie ein Kind, bei seinen Freunden in der Stadt
herum und machte Staat mit ihnen. Aber hier ist jetzt nimmer
Zeit und Raum genug, alles Gute zu rühmen, was er seinen
Freunden erwies. So sehr sie zufrieden waren, so wenig war
er es: jeden Tag erfand er neue Mittel, ihnen den unange-
nehmen Zustand der Kriegsgefangenschaft zu erleichtern und
das fremde Leben in Asien angenehm zu machen. War in der
lieben Heimat ein hohes Geburts- oder Namensfest — es
wurde am nämlichen Tage auch von den Treuen in Asien mit
Gastmahl, mit Vivat und Frendcnfeuer gehalten, nur etwas
früher, weil dort die Uhren falsch gehen. Kam eine frohe Nachricht
TM Hauptwörter (50): [T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
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73
100. Seltsamer Spazierritt.
bist du denn nur gegen mich so karg?" sagte die Schwalbe. „Dem
Pirten erlaubst du, daß er dich deiner wolle über und über entblöße,
und mir verweigerst du eine kleine Flocke, woher kommt das?"
„Das kommt daher," antwortete das Schaf, „daß du mir meine
wolle nicht mit eben so guter Art zu nehmen weißt, als der pirte."
2.
Der Rabe bemerkte, daß der Adler ganze dreißig Tage über seinen
Giern brütete. „Und daher kommt es ohne Zweifel," sprach er, „daß
die Jungen des Adlers so scharfsinnig und stark werden. Gut! das
will ich auch thun."
Und seitdem brütet der Rabe wirklich dreißig ganze Tage über
seinen Giern; aber noch hat er nichts als elende Raben ausgebrütet.
3.
Ginst sprach der Pfau zu der penne: „Sieh einmal, wie hoch-
mütig und stolz dein pahn einhertritt! Und doch sagen die Menschen
nicht: „Der stolze pahn!" sondern nur immör: „Der stolze Pfau!"
„Das macht," sagte die penne, „weil der Mensch einen gegrün-
deten Stolz übersieht. Der pahn ist aus seine Wachsamkeit stolz
aber worauf du? — Auf Farben und Federn."
100. Seltsamer Spazierritt.
Ein Mann reitet auf seinem Esel nach Hause und lässt
seinen Knaben zu Fuss nebenher laufen. Kommt ein Wan-
derer und sagt: „Das ist nicht recht, Yater, dass Ihr reitet
und lasst Euren Sohn laufen; Ihr habt stärkere Glieder.“
Da stieg der Yater vom Esel und liess den Sohn reiten.
Kommt wieder ein Wandersmann und sagt: „Das ist nicht
recht, Bursche, dass du reitest und lässest deinen Yater zu
Fuss gehen; du hast jüngere Beine.“ Da sassen beide auf
und ritten eine Strecke. Kommt ein dritter Wandersmann
und sagt: „Was ist das für ein Unverstand, zwei Kerle auf
einem schwachen Tier! Sollte man nicht einen Stock
nehmen und euch beide hinabjagen?“ Da stiegen beide ab, und
nun gingen sie selbdritt zu Fuss, rechts und links der Yater
und der Sohn und in der Mitte der Esel. Kommt ein vierter
Wandersmann und sagt: „Ihr seid drei wunderliche Gesellen!
Ist’s nicht genug, wenn zwei zu Fuss gehen? Geht’s nicht
leichter, wenn einer von euch reitet?“ Da band der Yater
dem Esel die vorderen Beine zusammen und der Sohn die
hinteren, und dann zogen sie einen starken Baumpfahl durch,
der an der Strasse stand, und trugen den Esel auf der
Achsel heim.
So weit kann’s kommen, wenn man es allen Leuten
recht machen will.
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