§. 1. Begriff der Geographie.
^ie Geographie oder Erdbeschreibung ist die-
jenige Wissenschaft, welche uns den Zustand und die
Beschaffenheit der Erde näher kennen lehrt.
An merk. Die Chorographie ist die Beschreibung irgend ei-
ner größeren oder kleineren Gegend der Erdoberfläche. Die
ausführliche Beschreibung eines einzelnen Landes, mit Anfüh-
rung aller in demselben befindlichen Ortschaften, erhält den
Namen Topographie. — Die nähere Kenntniß der Staa-
ten , und die systematische Darstellung ihrer bestehenden Ber-
faffung, Eintheilung, Verwaltung rc. nennt man Statistik
oder Staatskunde.
§. 2. Eintheilung der Geographie.
Die Geographie wird in Hinstcht der in derselben
abgehandeltcn Gegenstände eingetheilt in die mathe-
matische, welche die Erde als Weltkörper im Ver-
hältniß znm Weltall, besonders zur Sonne, betrachtet,
und von ihrer Gestalt, Größe, Bewegung rc. handelt;
in die physische, welche die einzelnen Grundstoffe und
Körper der Erde beschreibt, Luft, Atmosphäre, Gebirge,
Gewässer, Produkte re.; und endlich in die politische,
welche die Erde als Wohnplatz der Menschen nach den
von diesen auf der Erdoberfläche gemachten Einrichtun-
gen und Abtheilungen darstellt, die aber von jeher der
Veränderung häufig unterworfen waren.
1 *
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
TM Hauptwörter (100): [T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T81: [Sonne Erde Tag Mond Himmel Nacht Stern Zeit Licht Stunde]]
TM Hauptwörter (200): [T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T29: [Geschichte Geographie Nr. Erdkunde Lesebuch Bild Iii allgemein Lehrbuch deutsch], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm]]
4
Einleitung.
Nach der Verschiedenheit der Zeit theilt man die
Geographie auch in die alte, welche die Darstellung
der Erdkunde der Alten bis zu dem Umstürze des Weströ-
mischen Reiches (476) umsaßt; in die mittlere, welche
von da bis zu der Entdeckung von Amerika C1492) sich
erstreckt; und in die neue, welche von da bis auf un-
sere Zeiten reicht. Die neueste Geographie beschränkt
sich auf Erörterung des gegenwärtigen Zustandes der
Erde.
§. 3. Quellen und Hilfsmittel der Geographie.
Die Quellen und Hilfsmittel dieser Wissenschaft
sind Schriften, Landkarten und Erdkugeln.
Die geographischen Schriften sind entweder geogr.
Handbücher und Kompendien, oder Reisebeschreibungen
u. dgl.
Die Landkarten sind Abbildungen von der Ober-
fläche der Erde oder von Theiten derselben auf einer
ebenen Fläche. Sie theilen sich hinsichtlich des Umfangs
des Inhalts in Universalkarten oder Planiglo-
bien (Mappemondes), welche die ganze Erde, und zwar
gewöhnlich in zwei Hälften, darstellcn; und (mit sehr
relativem Begriffe) in General- und Specialkar-
ten, welche Abbildungen von einzelnen größeren oder
kleineren Landabschnitteu enthalten. — In Ansehung
der Auswahl des Inhalts gibt es orographische
oder Gehirgskarten, welche bloß die Gebirge und
deren Züge; hydrographische oder Flußkarten,
welche Ströme und Flüsse mit ihren Zuflüssen, des-
gleichen Seen, auch wohl Meeresküsten rc. darstellen;
Produkten karten, welche die Hauptnaturerzeugnisse
und deren Verbreitung auf der Erde andeuten; Post-
und Reisekarten, welche die Straßen und Wege der
Länder mit ihren Poststationen und Entfernungen ange-
den; Seekarten, welche die Ufer der Länder und
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
TM Hauptwörter (100): [T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T29: [Geschichte Geographie Nr. Erdkunde Lesebuch Bild Iii allgemein Lehrbuch deutsch], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe]]
Extrahierte Ortsnamen: Weströ- Amerika Universalkarten
85
c. Politische Geographie.
§. 38. Bildungsstufen.
Als ein vernünftiges und denkendes Wesen erlangt
der Mensch einen gewissen Grad geistiger Bildung.
Diese hängt beinahe einzig von äußern Umständen, Noth,
Klima, Lebensart, Erziehung und Unterricht ab. Die
Noth zwingt den Menschen zum Nachdenken, spornt ihn
zu Versuchen; sie ist die Mutter der Erfindungen. Das
Klima wirkt auf den Körper und durch denselben auf
den Geist- Beide empfinden die nachtheiligen Wirkun-
gen eines zu heißen, wie zu kalten Klima's; beide füh-
len sich heiter und gestärkt unter einem milden, freundli-
chen Himmel. Von der Lebensart hängt die Bildung
größtenthcils ab; denn sie gibt nicht nur an sich schon
den größten Vorrath von Begriffen her, sondern ver-
schafft auch dem Menschen mehr oder weniger Gelegen-
heit und Muße zur Ausbildung, und gibt dieser die ihr
angemessene Richtung. Erziehung und Unterricht
endlich erleichtern und befördern dieselbe durch zweck-
mäßige Entwickelung aller Seelenkräfte.
Hieraus folgt, daß jeder Mensch (auch jedes Volk)
sein eignes, durch seine Lage und Fähigkeit bestimmtes
Maß von Bildung habe, jeder auf einer andern Stufe
geistiger Entwickelung stehe. Drei Hanptstufen
der Kultur werden jedoch im Allgemeinen durch die drei
Hauptnahrungszweige der Menschen bezeichnet.
a) Auf der niedrigsten S t u fe der Bildung steht
der rohe Naturmensch, der Wilde, den Jagd oder Fi-
scherei ernährt. Sein Geist ist ungebildet, seine Sprache
arm und ohne Schriftzeichen; er erhebt sich nicht über
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff]]
TM Hauptwörter (200): [T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte]]
Politische Geographie. 87
Geistes. Häuser und Paläste, zu Dörfern und Städten
vereint, dienen ihm zur Wohnung.
§. 39. Sprachen.
Auch die Sprachen der Menschen sind sehr ver-
schieden. Sey es auch, daß das ganze menschliche Ge-
schlecht damals, als es noch schwach an Anzahl und eng
vereint war, eine Sprache hatte und nur Eine Spra-
che redete; so mußten doch durch die Trennung dessel-
den Abweichungen in Mundarten entstehen, die nach
einer langen Reihe von Jahren einander kaum mehr
ähnlich schienen. Neue, früher nicht gesehene Gegenstän-
de, neue Begriffe und Erfahrungen mußten durch das
Wort bezeichnet und festgehalten werden; und so entstanden
neue Wörter. Mannichfaltiges Klima, Verschiedenheit im
Baue der Sprachorgane, Beschäftigung und andere Ur-
sachen, mußten nothwendig Sprachen erzeugen, die keine
Spur eines gemeinschaftlichen Ursprungs übrig ließen,
und die bis zur Erfindung der Buchstabenschrift, durch
welche allein der flüchtige Laut festgehalten wird, den
zufälligsten Veränderungen unterworfen blieben.
Man unterscheidet daher Hauptsprachen, eigen-
thümliche Stamm- oder Muttersprachen, und solche, wel-
che aus einer oder mehren Hauptsprachen gebildet sind,
oder Nebensprachen, auch T öchtersprachen ge-
nannt. Abweichungen der Sprachen bloß in dem Ton
und der Anssprache nennt man Mundarten oder
Dialekte. — Sowohl die Hauptsprachen, als auch
die Nebcusprachen zerfallen wieder in zwei Klassen: in
todte (alte abgeschlossene) Sprachen, die nur noch in
Büchern und in dem Munde der Gelehrten eristiren,
aber aus dem Volksleben verschwunden sind; und in le-
bende (neuere) Sprachen, die jetzt noch von ganzen Völ-
kern gesprochen werden. — Endlich theilt man die Spra-
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T25: [Wissenschaft Kunst Zeit Sprache Geschichte Schrift Buch Werk Jahrhundert Erfindung], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T173: [Sprache Wort Name Schrift Zeit Buch Form Kunst Art Werk], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze]]
92
Politische Geographie.
4. Der Ausdruck Fetischismus bedeutet bald im weitern
Sinne die Anbetung jedes natürlichen oder künstlichen, belebten
oder unbelebten Dinges, und befaßt dann die übrigen Arten
der Abgötterei unter sich; bald im engern die Anbetung eines
beliebig zum Gott gemachten leblosen Dinges. — Das Wort
Fetisch stammt von dem Portugiesischen setis8o, ein Zauber-
klotz; mit demselben bezeichneten die Portugiesen zuerst die
Götzen der Neger am Senegal.
§. 41. Nationalcharakter.
Zu einem Volke oder einer Nation gehören
alle diejenigen, welche durch gemeinschaftliche Bildung,
Sprache und Sitten einen gemeinschaftlichen Ursprung
verrathen. Dasjenige, wodurch sie sich von andern Na-
tionen in Ansehung ihrer Denkungs- und Handlungs-
weise anszeichnet, heißt ihr Nationalcharakter.
Dieser äußert sich in allen Handlungen der Nation, in
Kleidertracht, Gebräuchen, Spielen, Tänzen und an-
dern Vergnügungen. Kommt sie in den meisten Punkten
mit einer andern Nation überein, so ist sie mit dersel-
den verwandt. Durch die kleinen Abweichungen, die
man unter ihr selbst antrifft, wird eine Nation in Völ-
kerschaften, Horden, getheilt, welche wieder aus
einzelnen Familien bestehen.
Der Charakter einer Nation hat übrigens einen
großen Einfluß auf ihre politische Geschichte und Ver-
fassung, so wie diese, nebst Klima und Erziehung, wie-
der rückwärts auf den Charakter wirken.
Anmerk. Die nördlichen Volker sind im allgemeinen mehr krie-
gerisch, herzhaft, treu und redlich; die südlichen mehr weichlich,
treulos und falsch. Jene eifern für die Freiheit, diese leben
größtentheils im Drucke, unter despotischen Herrschern.
8. 42. Wohnplatze der Menschen.
2» allen Landern, welche in einen gesitteten Zu-
stand übergegangen sind, findet man feste Wohn Plätze,
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
TM Hauptwörter (100): [T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T71: [Mann Volk Leben Sitte Zeit Vater Liebe Frau König Jugend], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel]]
TM Hauptwörter (200): [T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T179: [Gott Mensch Wort Welt Erde Glaube Herr Sünde Himmel Satz], T173: [Sprache Wort Name Schrift Zeit Buch Form Kunst Art Werk], T177: [Volk Recht Gesetz Freiheit Land Strafe Mensch Gewalt Leben Staat], T166: [Mann Volk Sitte Zeit Geist Tapferkeit Wesen Leben Sinn Charakter]]
96
Politische Geographie.
Jahre sterben also mehr als 30 Mill., täglich über S2’000,
stündlich über 3400, in jeder Minute fast 60, und in jeder
Sekunde Ein Mensch. Es leben demnach wahrend der
Dauer eines Jahrtausends 30 Generationen auf der Erde.
Wie viele Menschen auf einer Qnadratmeile leben
können, laßt sich nicht nicht im Allgemeinen bestimmen,
da die Wege, auf denen sie ihren Lebensunterhalt su-
chen, sehr verschieden sind. Soll sie aber der Boden
dieser Quadratmeile ernähren; so mag in den fruchtbar-
sten Ländern der gemäßigten Zonen, bei der größten
Kultur des Bodens, 6000 als Marimnm gelten. In
der heißen Zone, in welcher oft wenige Bäume hinrei-
chen, die Bedürfnisse des Menschen auf ein ganzes Jahr
zu befriedigen, kann die Bevölkerung noch weit stärker
seyn. Wenn aber auch nur 1000 .auf jeder Quadrat-
meile Landes wohnten; so würde doch das menschliche
Geschlecht gegen 2500 Millionen Köpfe stark seyn.
An merk. 1. Die Ursachen, aus welchen ein Land mehr oder
weniger bevölkert ist, als es nach seiner Größe seyn könnte, sink»
theils physrsche, die von des Landes Klima, Bodensbeschaf-
senheit u. s. w., theils politische, die von den Bewohnern
selbst hervorgebracht werden. Gesundes Klima, Fruchtbarkeit
des Bodens, vortheilhafte Lage des Landes, eine gerechte und
für das Wohl der Unterthanen emsig sorgende Regierung,
Freiheit im Denken, Reden und Handeln, und Gewerbthätig-
keit tragen das Meiste zur Bevölkerung eines Landes bei; so
wie hingegen die Landplagen, Krieg, Hungersnoth und tödtli-
che Seuchen, Regierungsdespotismus, unerschwingliche Aufla-
gen und dadurch bewirkte Auswanderungen die Einwohnerzahl
sehr vermindern. Man vergleiche nach physischen Gesichtspunk-
ten Italien mit Schweden, nach politischen England und die
Niederlande mit Spanien und Portugal. >— Daß die Ver-
mehrung des Menschengeschlechtes ihren langsamen, aber
sichern Gang fortgehe, dies bestätigen viele und vieljährige
Beobachtungen.
2. Die Begriffe von Volks men ge und Bevölkerung sind
unterschieden; jener ist absolut, dieser relativ. Aus der Ver-
gleichung der Volksmenge mit dem Areal- oder Flachenraume
und der natürlichen Beschaffenheit eines Landes ergibt sich die
Bevölkerung desselben.
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm]]
TM Hauptwörter (100): [T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht]]
TM Hauptwörter (200): [T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe]]
Extrahierte Ortsnamen: Italien Schweden England Niederlande Spanien Portugal
118
Politische Geographie.
rtctt mit seltenen ausländischen Thieren, botanische
oder Pflanzengarten; auch Litcraturzeitungen und
andere Zeitschriften und Journale. Groß ist die
Zahl der Schriftsteller in manchen Staaten, und selbst
viele mittlere Städte haben Bnchdruckereien. Eines der
wichtigsten Beförderungsmittel der geistigen Bildung ist
die Preßfreiheit, die aber auch in Preßfrechheit aus-
arten kann, und deshalb in vielen Staaten durch die
Censur beschrankt ist.
Anmerk. 1. Der Zustand'der Wissenschaften und Künste verdient
> besonders berücksichtigt zu werden; denn sie befördern nicht
nur die Kultur, sondern dienen auch zum Maßstabe derselben,
nach welchem man den Grad der Kultur, den ein Volk erreicht
hat, bestimmen kann.
2. Von den Theatern sind verschieden die Amphitheater, Ge-
bäude von runder oder ovaler Gestalt ohne Dach, welche bei
den Römern zu den Kampfspielen der Fechter und wilden
Thiere bestimmt waren. Das Coloseo in Rom ist das größte
aller Amphitheater. Aehnliche Amphitheater hat man in Spa-
nien für die dort noch üblichen Stiergefechte.
§. 52. Wohlthatigkeitsanstalten.
Der Staat hat die Verpflichtung, für die sittliche
Verbesserung und Unterstützung Hilfsbedürftiger und Un-
glücklicher zu sorgen. Es bestehen daher mannigfache
W o h lt hä ti g ke i t s a n sta lten, als: die W aisen-
und Findelhauser für die Aufnahme älternloscr Kin-
der, die Blinden- und Taubstummenanstalten
für die Aufnahme und Unterweisung der Blinden und
Taubstummen, die Krankenhäuser und Spitäler
(Lazarethe) für gebrechliche und kranke Arme, die Jn-
validenhäuser für alte, dienstuntaugliche Krieger,
die Irrenhäuser für verstandesschwache Menschen;
so wie zur Verbesserung der Sitten oder auch zur Si-
cherung des Gemeinwesens die Arbeits-, Korrek-
tions- und Zuchthäuser als Zwangs- und Straf-
TM Hauptwörter (50): [T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte]]
TM Hauptwörter (100): [T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T69: [Kirche Kloster Stadt Schule Bischof Gemeinde Orden Land Priester geistliche], T46: [Universität Berlin Jahr Schule Wissenschaft Leipzig Professor Akademie Hochschule Gymnasium], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T71: [Mann Volk Leben Sitte Zeit Vater Liebe Frau König Jugend]]
TM Hauptwörter (200): [T106: [Kloster Jahr Schule Mönch Kirche Kind kranke Frau arme Knabe], T165: [Kunst Wissenschaft Handel Gewerbe Bildung Land Stadt Schule Zeit Volk], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T147: [Jahr Erfindung Buch Gutenberg Buchdruckerkunst Johann Mainz Zeit Buchstabe Jahrhundert]]
£8 Politische Geographie.
chen in einsilbige, dergleichen man in China, Tibet
und Hinterindien redet, und in mehrsilbige.
Anmerk. 1. Durch die Sprache kann man die Bildungsstufe
eines Volkes erkennen und beurtheilen. M:t der Kultur des
Volkes steigt und fällt auch ferne Sprache.
2. Man kennt bis jetzt schon über 500 Europäische, über 900
Asiatische, über 1200 Amerikanische, im Ganzen über 5000
verschiedene Sprachen und Mundarten. Unter diesen zählt Eu-
ropa gegenwärtig 11, Asien 18, Amerika 2 Hauptsprachen.
2. Hauptsprachen sind z. B. die Griechische, Lateinische, Deutsche
und Slavische Sprache. Töchtersprachen der Lateinischen z. B.
sind die Jtaliänische, Französische, Spanische, Portugiesische
und Walachische Sprache. Zu den todten Sprachen gehören die
Griechische, Lateinische, Altpersische und Sanskritsprache. —
Manche Sprachen sind aus verschiedenen Hauptsprachen ge-
mischt, wie die Englische Sprache.
tz. 4o. Religion.
Religion ist die Richtung des Gemüthes auf die
Gottheit, und hat den größten und stärksten Einfluß
auf die moralische Güte des Menschen. Ein Staat ohne
Religion ist wohl undenkbar.
Da aber die Bildungsstufen der Völker der Erde,
die Gemüthsanlagen und deren Ausbildung bei dem ein-
zelnen Menschen so verschieden sind; so ist es leicht
erklärlich, daß nicht alle Menschen die nämlichen Begriffe
von religiösen Dingen haben, und nicht haben können.
Anwissende und rohe Völker und Menschen können sich
unmöglich zu dem Standpunkt.' erheben, auf welchem
von den höchsten Wahrheiten, Vorsehung und Unsterb-
lichkeit, richtige Ueberzeugung allein nur zu gewinnen ist.
Daher sind ihre Vorstellungen von Gott der Gottheit
unwürdig; ihr Leben Jenseits des Grabes ist ein behag-
liches, wollüstiges Schwelgcrleben. Der Glaube an ein
allmächtiges, heiliges und gerechtes Wesen, der das
Weltall schuf, erhält und regiert, ist ihren sinnlichen
Begriffen fremd. Sie bevölkern Himmel und Erde mit
TM Hauptwörter (50): [T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel]]
TM Hauptwörter (200): [T173: [Sprache Wort Name Schrift Zeit Buch Form Kunst Art Werk], T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen], T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm]]
Extrahierte Ortsnamen: China Tibet Hinterindien Asien Amerika
Politische Geographie. 95
§. 43. Anzahl der Einwohner.
Zur genauen Kenntniß eines Landes ist es nöthig,
die Anzahl der Einwohner oder die Volks-
menge desselben zu wissen. Der Mittel, sie zu erforschen,
gibt es wehre. Das sicherste ohne Zweifel sind wirkliche
Zahlungen der einzelnen Köpfe; doch auch
diese geben nur die ungefähre Volksmenge an, indem sie
selbst wahrend der Zählung durch Geburten und Todes-
fälle, durch Ein- und Auswanderungen sich vergrößert
und vermindert. — In Ermangelung derselben schließt
man sie nach Wahrscheinlichkeit; entweder aus der An-
zahl der Wohnungen oder Feuerstellen, indem man
auf jede 4, 5, bis 6 oder mehr Personen rechnet, je
nachdem ein Land, Bezirk oder eine Stadt geringer oder
stärker bevölkert ist; oder aus der Anzahl der streit-
baren Mannschaft, die sich zu dem übrigen Volke
wie i zu 5, oder wie l zu 6 u. s. w. verhält; oder
aus dem Verhältnisse der jährlich Sterbenden zu
den Lebenden, indem in großen Städten von 24 bis 2s
Lebenden Einer, in den Mittlern von 30 bis 32 Einer,
auf dem flachen Lande von 40 bis 42 Einer, oder über-
haupt in einem ganzen Lande von 32, 33, in manchem
auch erst von 37 Menschen Einer jährlich stirbt; man
darf daher nur aus der Anzahl der Gestorbenen von
mehren Jahren den Durchschnitt suchen und diese Zahl,
nach der stärkern oder geringem Bevölkerung, mit 37,
33 oder 32 vervielfachen.
Nur von wenigen Staaten und Ländern ist die An-
zahl der Einwohner mit einiger Zuverlässigkeit bekannt.
Daher schwanken auch die Angaben über die Zahl aller
Menschen, die auf der Erde leben, zwischen 700 und
1000 Milliouen. Nimmt man ungefähr 1000 Milk, an,
und setzt im Durchschnitt die Dauer des menschlichen Le-
bens auf 33 Jahre; so stirbt die ganze Generation alle
33 Jahre aus, und eine neue wird geboren. In einem
TM Hauptwörter (50): [T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T36: [Million Mark Jahr Geld Thaler Mill Summe Wert Gulden Pfund], T59: [Heer Mann Soldat Krieg Jahr Offizier Land König Truppe Waffe]]
TM Hauptwörter (200): [T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T143: [Stadt Kind Tag Haus Straße Mann Mensch Weiber Nacht Soldat], T39: [Million Mark Geld Jahr Summe Steuer Thaler Staat Ausgabe Einnahme]]
Politische Geographie. 97
S. Man rechnet gegenwärtig auf Europa 200 Mill., auf Aflen
550 Mill., auf Afrika 170 Mill., auf Amerika 50 Mill.
und auf Australien 3 Mill. Einwohner. — In Island
und Grönland rechnet man 1 Menschen auf denselben Raum,
auf welchem in Schweden ungefähr 15, in Spanien 60, in
Deutschland 150, in den Niederlanden 220 und auf der Insel
Malta 1100 Menschen leben.
4. In den meisten Ländern werden etwa i/20 mehr Knaben als
Mädchen geboren, sterben aber auch wieder, so daß nach zehn
bis fünfzehn Jahren die Summen beider Geschlechter einander
fast gleich kommen; in vielen, besonders heißen Ländern wer-
den weit mehr Mädchen als Knaben, in sehr wenigen weit
mehr Knaben als Mädchen geboren. Auf diese Wirkungen der
Natur gründen sich die Verbindungen zwischen beiden Geschlech-
tern, die Monogamie, Polygamie und Polyandrie.
§. 44. Staat.
Staaten konnten sich erst dann bilden, als das
Menschengeschlecht sich auf der Erde ansehnlich vermehrt
hatte. Die ersten Menschen lebten bloß in Familien -
oder Stammverbindungen; der Aelteste der Familie oder
des Stammes war das Oberhaupt. Er stand den sün-
gern Mitgliedern durch Rath bei, er schlichtete ihre
Streitigkeiten, und alle unterwarfen sich ehrfurchtsvoll
den Aussprüchen der Klugheit, der Weisheit, welche er
in einer langen Reihe von Jahren durch Erfahrung ein-
gesammelt hatte. Das ist die mit so lieblichen Farben
geschilderte Regierung der Patriarchen. — Als
aber die Zahl der Menschen anwuchs, als sie einsahen,
daß sie sich um so leichter gegen Naturgefahren und
feindliche Angriffe würden vertheidigen können, se größer
ihre Menge sey; so mußten bald größere gesellschaftliche
Verbindungen unter ihnen entstehen, an deren Spitze sich
Einer oder Mehre als Anführer oder Oberhäupter stell-
ten. Ein Staat ist daher die Verbindung aller Be-
wohner eines bestimmten Landes unter einer gemeinschaft-
lichen obersten Gewalt und unter gemeinschaftlichen Ge-
7
TM Hauptwörter (50): [T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T33: [Kind Vater Mutter Frau Mann Jahr Sohn Gott Haus Eltern]]
TM Hauptwörter (100): [T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T39: [Kind Vater Mutter Frau Mann Haus Jahr Eltern Sohn Knabe], T71: [Mann Volk Leben Sitte Zeit Vater Liebe Frau König Jugend], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner]]
TM Hauptwörter (200): [T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima], T64: [Vater Sohn Jahr Tod Mutter Regierung König Kind Heinrich Bruder], T98: [König Jahr Mitglied Verfassung Regierung Republik Präsident Kammer Gewalt Staat]]
Extrahierte Ortsnamen: Europa Afrika Amerika Australien Island Schweden Spanien Deutschland Niederlanden Malta