Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 6

1888 - Kreuznach [u.a.] : Voigtländer
Da schwillt der Nil durch die Regengüsse, welche während de§ Winters in seinem Quelllande fallen, mächtig an, übersteigt seine Ufer und bedeckt mit seinen Fluten weithin die Thalebene. Das ganze Ägypten gleicht dann einem großen See, aus dem die Städte und Dörfer wie Inseln hervorragen. Und wenn die Gewässer allmählich wieder sinken und in das Flußbett zurückkehren, so hinterlassen sie einen fetten Schlamm, der den erweichten Boden trefflich düngt und ihn so ergiebig macht, daß man gar nicht erst Zu Pflügen braucht, sondern nur säen kann, um die reichsten Ernten zu erhalten.^ Vorzüglich gedieh das Getreide, daher Ägypten im Altertum eine Kornkammer genannt wurde; auch erzeugte das Land Baumwolle, Flachs, Papierschilf, Feigen und Datteln. An merkwürdigen Tieren brachte es hervor das Krokodil, das Flußpferd, den Ichneumon und den Vogel Ibis.» 3. Ägyptens Hauptstädte. — Daß bei dieser Fruchtbarkeit auch ein zahlreiches Volk in Ägypten wohnte, kann man sich denken. Schon in den ältesten Zeiten war es, wie erzählt wird, von Städten gleichsam übersäet. Als die größten und herrlichsten ragten unter denselben hervor das hundertthorige Theben im oberen Teile des Landes und Memphis im unteren Nilthale, nicht fern vom Eingänge des Deltas. Später als diese uralten Hauptstädte und Königssitze wurde an der Meeresküste die Stadt Alexandria gegründet, die gleichfalls mächtig und volkreich wurde und noch heutzutage ein wichtiger, vielbesuchter Handelsplatz des Morgenlandes ist. 3. Die Kasten trofr die Religion -er Ägypter. 1. Die Kasten. — Die alten Ägypter waren ein mäßiges, arbeitsames Volk. Sie teilten sich in sogenannte Kasten. Dies waren streng von einander gesonderte erbliche Stände, in welchen die Rechte und der Lebensberuf der Vorfahren auf die Nachkommen übergingen. Niemand durfte einen Stand wählen, wie er ihm gefiel, sondern jeder mußte in dem Kreise bleiben, dem der Vater angehörte, und das Geschäft ergreifen, welches der Vater betrieben hatte. Die Hauptkasten waren die Priester, die Kriegsleute,

2. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 138

1888 - Kreuznach [u.a.] : Voigtländer
Hi, Die Wer. 50. Roms Grbairrmg. 1. Das Römervolk. — Das zweite Volk Europas, das sich in der Geschichte einen großen Namen gemacht hat, sind die Römer. Von ihnen ist das gewaltigste Weltreich gegründet worden, das je bestanden hat. Alle Länder, welche rings um das Mittelmeer liegen, das ganze südliche Europa, das nördliche Afrika und weite Länderstrecken in Asien, haben sie sich unterworfen und Jahrhunderte hindurch beherrscht; und durch ihre Sprache, ihre Gesetze und Einrichtungen haben sie auch auf die späteren Völker großen Einfluß geübt. Der Anfang dieses merkwürdigen Volkes war aber ein sehr geringer. 2. Romulus und Remus. — In der Mitte der schönen Halbinsel Italien, nicht weit von dem Tiberflusse, lag in alter Zeit die Stadt Alba longa. Dort herrschte ein König mit Namen Numitor. Dieser hatte einen Bruder, Amulius, der war herrsch süchtig, stieß den Numitor vom Throne und machte sich selbst zum Könige. Als aber nun Nnmitors einzige Tochter Zwillingssöhne gebar, den Romulus und Remus, ward dem Amulius bange, diese könnten ihm dereinst die Königsherrschaft wieder entreißen. Er nahm daher die beiden Knaben, übergab sie einem Diener und sprach: „Wirf sie in die Tiber, auf daß sie ertrinken !" Und der Diener ging hin und setzte die Knaben in einer Wanne auf den Fluß. Da trieben sie nun auf den Wellen hin und her; endlich aber schwamm das Schifflein wieder ans Ufer und blieb dort stehen. Bald darauf kam ein Hirt des Weges, der hörte, wie die Knäblein bitterlich weinten, hob sie auf und trug sie nach seiner Hütte. Dort erzog er sie, als wären sie seine eigenen Kinder; und Romulus und Remus wuchsen zu kräftigen Jünglingen heran. Einst gerieten sie in Streit mit den Hirten des Numitor. Diese

3. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 162

1888 - Kreuznach [u.a.] : Voigtländer
— 162 — trachteten darnach, die bisherigen Staatseinrichtungen umzustürzen und der Alleinherrschaft sich zu bemächtigen. Ein ganzes Jahrhundert hindurch erschütterten diese furchtbaren Kämpfe den Staat. 63. Marius und Sulla. 1. Zwei römische Feldherren. — Der erste förmliche Bürgerkrieg entstand zwischen Marius und Sulla. Beide waren Feldherren, die durch die glänzendsten Waffenthaten hervorragten. Aber auch unersättlicher Ehrgeiz und wilde Grausamkeit erfüllte sie beide. Sonst waren sie sehr von einander verschieden. Mar lus stammte aus einer armen Bauernfamilie und besaß gar keine Bildung. Aber so hart und rauh seine Sitten waren, als Soldat kam ihm keiner gleich. Durch Kühnheit und Tapferkeit schwang er sich vom gemeinen Manne zum Oberfeldherrn empor. Nun erfocht er eine Reihe herrlicher Siege. Als einst die Ci m b e rn und Teutonen (s. Nr. 71), wilde deutsche Völkerschaften, von Norden her gegen Rom heranzogen, wurde er der Retter seines Vaterlandes. Dadurch erlangte er das höchste Ansehen; vor allem wurde er der Liebling des geringen Volkes, weil er aus dessen Mitte hervorgegangen war und sich stets zu ihm hielt. Sulla dagegen war von vornehmem Stande, in den Wissenschaften gebildet und als Feldherr durch Glück und Klugheit ausgezeichnet. Ihm hing die Partei der Vornehmen an; und da jetzt ein neuer großer Feldzug bevorstand, so übertrug sie ihm den Oberbefehl des Heeres. Dies wurde die Ursache zum Bürgerkriege. 2. Marius Flucht und Rache. — Denn Marius, der sich für den ersten Mann in Rom hielt, erhob sich jetzt gegen Sulla, um ihm mit Gewalt die Feldherrnstelle zu entreißen. Er erregte einen Volksausstand; aber Sulla, an der Spitze seines Heeres, siegte, und Marius, in die Acht erklärt, konnte nur durch eilige Flucht dem Tode entgehen. Er rettete sich unter vielen Gefahren nach Afrika. Doch kaum war nun Sulla in den Krieg abgegangen, so kehrte Marius nach Italien zurück, sammelte aus Sklaven und allerlei verlaufenem, beutegierigem Volk ein Heer und drang an der Spitze dieser zügellosen Scharen in Rom ein. Mit entsetzlicher Grausamkeit wütete er nun gegen alle, die es mit Sulla gehalten. Tausende von ihnen ließ er vor

4. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 188

1888 - Kreuznach [u.a.] : Voigtländer
— 188 — andere Christen; sicherlich aber war diese merkwürdige Erscheinung ein wichtiges Mittel in der Hand Gottes, auch in Zeiten der Entartung und Verwilderung sein Reich auf Erden zu erhalten und zu mehren. 70. Die alten Deutschen. 1. Das alte Deutschland. — Um die Zeit, da Jesus Christus geboren wurde, war unser Deutschland noch ein sehr rauhes, unwirtbares Land. Wo jetzt die Sonne warm auf üppige Fruchtgefilde scheint, wehte damals noch feuchtkalte Luft über ungeheure Wälder. Denn dichter Urwald bedeckte den größten Teil des Bodens; und die gewaltigen Eichen, Buchen und Tannen, aus denen er bestand, ließen die Strahlen der Sonne nicht durchdringen und das Erdreich erwärmen und abtrocknen. Daher war das Land weit sumpfiger, rauher und unfruchtbarer, als jetzt. Edle Obstarten, Weintrauben und zarte Gartengewächse konnten nicht gedeihen. Die gewöhnliche Ackerfrucht war Hafer; auch Gerste, Roggen und Weizen wurde gebaut und starker Flachsbau getrieben. Grasreiche Weiden nährten Rinder, Pferde und Kleinvieh in Menge; Viehbesitz war des Deutschen einziger und liebster Reichtum. Im Dickicht der Wälder hausten viele wilde Tiere: Wölfe und Eber, Bären, Elenntiere und riesige Auerochsen. Städte gab es nirgends im Lande; denn so enges Zusammenwohnen dünkte dem Volke beschwerlich; es lebte in Dörfern und auf einzelliegenden Höfen; Hütten aus Holz und Lehm, mit Schindeln oder Stroh gedeckt, dienten ihm zur Wohnung. 2. Die Germanen. — Die alten Deutschen waren ein herrlicher Menschenschlag. Groß und kraftvoll war ihr Körper, breit ihre Brust, ihr Auge blau, ihr Haar goldgelb und lang herabfallend. Als die kriegsgewaltigen Römer sie zum erstenmal sahen, setzte ihre stolze Haltung, ihr kühner, durchdringender Blick, ihr brausender Schlachtgesang sie in Erstaunen und Schrecken. Sie nannten sie Germanen d. i. tobende Kriegsleute, Wehrmänner. Denn wehrhaft und kriegslustig waren die Deutschen, wie kein anderes Volk. Ihr ganzer Sinn ging auf

5. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 298

1888 - Kreuznach [u.a.] : Voigtländer
— 298 — besiegte dieselben (Nr. 85), errichtete die Nordmark und setzte Markgrafen oder Grenzstatthalter ein, um die Grenzen des Reiches vor ihren Angriffen zu schützen. Heinrichs Sohn, Otto der Große (Nr. 86), stiftete zur Bekehrung der Wenden christliche Bistümer; aber das Christentum konnte unter dem rohen Volke noch keine sichere Stätte finden und wurde in langen, hartnäckigen Kämpfen wieder verdrängt. 2. Albrecht der Bär. — Fast zwei Jahrhunderte später (1134) wurde Graf Albrecht aus dem Hause Ballenstädt, wegen seiner Tapferkeit der Bär genannt, zum Markgrafen der Nordmark gesetzt. Der entriß den Wenden einen großen Teil ihres Gebietes, eroberte ihre Stadt Brandenburg an der Havel und nannte sich seitdem Markgraf von Brandenburg. Dazu verlieh ihm der Kaiser die Würde eines Erzkämmerers des deutschen Reiches. In dem neu gewonnenen Lande führte Albrecht das Christentum ein und verpflanzte viele deutsche Ansiedler dahin, durch welche der Ackerbau und die Gewerbthätigkeit belebt, Dörfer und Städte angelegt und deutsche Sprache und Gesittung verbreitet wurden. So wurde die Mark Brandenburg ein christliches und deutsches Land. 3. Brandenburg in schwerer Zeit.-—Die Markgrafen gelangten bald zu großem Ansehen im Reich. Sie gehörten zu den sieben mächtigsten deutschen Fürsten, welche allein das Recht erhielten, die Kaiser zu wählen. Seitdem hießen sie auch Kurfürsten. Indes hatte die Mark, nach dem Aussterben des Hauses Ballenstädt, unter den bayerischen und luxemburgischen Markgrafen (1324—1415) eine sehr trübe Zeit. Das Unwesen der Raubritter nahm auf eine furchtbare Weise überhand und brachte das arme Land in die äußerste Not. Nirgends herrschte Ruhe, nirgends Sicherheit. Selbst die größeren Städte konnten sich kaum vor den Überfällen der adeligen Räuber und Landbe-schädiger schützen. Da kam ein edles Fürstenhaus zur Regierung, unter welchem die Mark Brandenburg sich nicht allein aus ihrer Zerrüttung wieder erhob, sondern zu immer höherer Macht emporblühen sollte. Das war das Geschlecht der Höh enzollern.

6. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 288

1888 - Kreuznach [u.a.] : Voigtländer
— 288 — mir nicht nach", sagte er daher auf seinem Sterbebette zu seinem Nachfolger, „ahme mir nicht nach! ich habe zu großen Aufwand gemacht, ich habe den Krieg zu sehr geliebt." Das französische Volk aber jubelte auf bei der Nachricht von seinem Tode, ja der rohe Haufe verfolgte den königlichen Leichenzug mit Schimpfreden und Verwünschungen. 110. Peter -er Große. 1. Rußland vor Peter dem Großen. — Vor 200 Jahren hat man in Europa von dem Volk der Russen noch sehr wenig gewußt. Es war eine große Seltenheit, wenn einmal ein europäischer Fürst eine Gesandtschaft nach ihrer fernen Hauptstadt Moskau schickte, und an Sitten, Gebräuchen und Kleidung waren sie von den übrigen Völkern in Europa ganz verschieden. Da stand ein Herrscher unter ihnen auf, der, anfangs selbst roh, sich mit uitermüdetem Eifer bildete und so viel für die Bildung und Gesittung seines Volkes that, daß es unter seiner Regierung größere Fortschritte machte, als andere Völker in Jahrhunderten. Dieser Herrscher war der Zar (d. i. Kaiser) Peter der Große. 2. Peter und seine S tief schw ester. — Schon als zehnjähriger Knabe kam er auf den Thron. Slber diese Sbürde brachte ihn anfänglich in manche Gefahr. Seine ältere Stiefschwester Sophie bemächtigte sich der Regierung und suchte ihn ganz vom Throne zu verdrängen. Von ihr aufgewiegelt, erhoben die Strelitzen, die kaiserliche Leibgarde, mehrere furchtbare Aufstände gegen Peter. Einmal kam es so weit, daß der junge Zar vor den wilden Empörern in einer Kirche Schutz suchte. Die Mörder fanden ihn mit feiner Mutter am Altare knieend, und schon wollte einer ihm das Messer ins Herz stoßen, als ein anderer ihm zurief: „Halt, Bruder! Nicht hier am Altare. Er wird uns ja doch nicht entgehen." In diesem Augenblicke aber erschien Reiterei und trieb die Strelitzen auseinander. Peter war gerettet. 3. Peter und seine Kameraden. — Er zog sich nun mit feiner Mutter nach einem Dorfe bei Moskau zurück und lebte

7. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. VIII

1888 - Kreuznach [u.a.] : Voigtländer
Viii Uormort rur dritten Auflage (für konfessionell gemischte Schulen). Gleichzeitig mit der sechsten Auflage des bisherigen Werkes erscheint hier die dritte Auflage einer besonderen, für gemischtkonfessionelle Unterrichtsanstalten bearbeiteten Ausgabe der „Erzählungen aus der Weltgeschichte". In derselben ist alles dasjenige, was die christliche Religion und Kirche betrifft, rein sachlich und unabhängig von einer besonderen konfessionellen Anschauung dargestellt, so daß evangelische Lehrer so gut wie katholische, katholische Schüler nicht minder wie evangelische sich des Buches werden bedienen können, ohne daß ihre religiöse Überzeugung irgendwie verletzt wird. Im Februar 1876. ger Verfasser. gp*ra»*rt zur viertln Auflage. iöet der Bearbeitung der neuen Auflage wurden namentlich die Abschnitte, welche die Religionsverhältnisse berühren, einer-abermaligen sorgfältigen Durchsicht unterworfen und, wo es irgendwie erforderlich schien, dahin abgeändert, daß in Bezng auf religiöse Unparteilichkeit nunmehr allen billigen Ansprüchen genügt sein dürfte. Im März 1878. Der Verfasser. Vorwort zur fttbtnun Auflage. Um den Schnlgebranch des Buches nicht zu beeinträchtigen, sind in der vorliegenden Auflage nur die durch das Hinscheiden bet Kaiser Wilhelm I. und Friedrich Iii. bedingten Veränderungen vorgenommen und der §143 neu hinzugefügt wordeu. Im übrigen konnte der Text unverändert bleiben. Im Juli 1888. |et Verfasser.

8. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 4

1888 - Kreuznach [u.a.] : Voigtländer
uns einen Namen machen; denn wir werden vielleicht zerstreut in alle Länder." Da sah der Herr die Stadt und den Turm und sprach: „Siehe, es ist einerlei Volk und einerlei Sprache unter ihnen allen, und sie werden nicht ablassen von allem, was sie vorgenommen haben. Wohlauf, lasset uns ihre Sprache verwirren, daß keiner des andern Sprache vernehme." Also zerstreute sie der Herr von dannen in alle Länder. Die Stadt aber heißt Babel, weil der Herr daselbst verwirrt hat aller Länder Sprache. 3. Entstehung des Heidentums. — Und nach ihrer Zerstreuung über die Erde entfernten sich die Menschen immer weiter von Gott und vergaßen ihn zu ehren und ihm zu dienen. Da ward ihr Sinn verfinstert, und die Erkenntnis des wahren, einigen Gottes ging ihnen verloren. Weil aber die Menschen sich gar nicht völlig losmachen können von Gott, so blieb ihnen auch nach ihrem Abfall noch ein dunkles Gefühl für das Göttliche übrig. Doch sie vermochten nicht mehr zu unterscheiden zwischen dem Schöpfer und den Werken, die er geschaffen hat und in denen seine ewige Kraft und Gottheit sich kund giebt. So geschah es, daß sie beide vermischten, daß sie vergängliche Geschöpfe an die Stelle des unvergänglichen Gottes setzten und statt des einen, wahren Gottes viele falsche Götter (Götzen) verehrten. Diese Ausartung der Religion heißt Heidentum. Ihm verfiel die ganze Menschheit mit Ausnahme eines einzigen Volkes, das Gott dazu erwählte, seine Erkenntnis auf der Erde zu bewahren. 4. Die ältesten Völker. — Wie die Wohnsitze, welche die Menschen eingenommen hatten, von sehr verschiedener Beschaffenheit waren, mußte nun auch ihre ganze Lebensweise sich verschieden gestalten. So nährten sich die Bewohner unfruchtbarer Küstengegenden vorn Fischfang, die, welche in rauhen Gebirgsländern hausten, lebten von der Jagd, und die Steppenvölker trieben Viehzucht und zogen ohne feste Wohnsitze mit ihren Herden von Ort zu Ort. Alle diese Völker blieben roh; und weil sie zur Ausbildung des Menschengeschlechtes nichts beitrugen, so haben sie auch nur geringe Bedeutung in der Weltgeschichte. Auf eine höhere Stufe der Gesittung erhoben sich diejenigen Völker, welche

9. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 5

1888 - Kreuznach [u.a.] : Voigtländer
in fruchtbaren Ebenen, in Flußthälern oder an günstig gelegenen Meeresküsten sich niedergelassen hatten. Sie gründeten sich feste Wohnsitze, aus denen Dörfer und Städte hervorgingen; sie betrieben Ackerbau, Gewerbe, Schiffahrt und Handel; und je fester sie zusammen wohnten, um so nötiger wurden ihnen auch bestimmte Gesetze, durch welche sie ihre Gemeinschaft regelten und zu einem geordneten Staate verbanden. Die ältesten dieser Staaten bildeten sich im Morgenlande oder Orient. Daher betrachten wir zuerst die morgenländischen Völker. 2. Die Kgypler. Der Ml rmd das Zand Agyplerr. 1. Die Nilländer. — Im nordöstlichen Afrika, nahe der schmalen Landenge, welche diesen Erdteil mit Asien verbindet, ergießt sich ein gewaltiger Strom in mehreren Armen in das Mittelmeer. Er kommt aus dem heißen Süden her und legt einen Weg von mehr als 800 Meilen zurück, bis er ins Meer fällt. Sein Name ist Nil. Von den Ländern, die er durchströmt, nannte man das obere ehemals Äthiopien oder Mohrenland; das untere bis zum Meere hin heißt noch heute Ägypten. Äthiopien ist fast ganz unbekannt geblieben; Ägypten dagegen war schon im hohen Altertum berühmt und ist eins der merkwürdigsten Länder der ganzen Welt. 2. /Ägypten. — Es erstreckt sich etwa 150 Meilen lang am Nile hin und wird im Osten und Westen von öden Gebirgen begrenzt, welche das nur 2—4 Meilen breite Flußthal umschließen. Im Norden erweitert sich das Thal in eine Tiefebene, die, von zwei Armen des Nils und dem Meere umgeben, ein Dreieck bildet und wegen ihrer Ähnlichkeit mit einem griechischen Buchstaben das Delta genannt wird. Diese Ebene und das schmale Flußthal sind außerordentlich fruchtbar, und ihre Fruchtbarkeit ist ganz ein Geschenk des Nils. Denn da es in dem Lande fast gar nicht regnet, so könnte in der Glut der Sonne, die stets am heitern Himmel brennt, kein Gewächs gedeihen, und der Boden müßte zur öden Wüste verdorren, wenn nicht der Strom ihm reichliche Bewässerung brächte. Dies geschieht alljährlich zu bestimmter Zeit.

10. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 102

1888 - Kreuznach [u.a.] : Voigtländer
— 102 — 2. Entstehung derrepubliken. — Kodruswar übrigens der letzte König von Athen. Nach einem so edeln Manne, sagten die Athener, sei kein anderer mehr des Thrones würdig. Sie schafften daher das Königtum ab und errichteten eine Republik. In Republiken wird die Regierung von Bürgern geführt, welche das Volk aus seiner Mitte wählt. Auch im übrigen Griechenland trat diese Veränderung ein: beinahe überall wurde die Herrschaft der Könige beseitigt, und die Staaten verwandelten sich in Republiken. In Sparta dagegen blieb die Königswürde bestehen. Es wurde unter allen Staaten des dorischen Stammes der mächtigste und berühmteste, wie unter den jonischen Staaten Athen den höchsten Ruhm erlangte. Von diesen beiden Staaten erzählt uns daher die Geschichte am meisten. 36. Die olympischen Spiele. 1. Die griechischen Volksfeste. — Ehe wir nun die beiden wichtigsten der griechischen Staaten näher betrachten, haben wir noch einer Einrichtung zu gedenken, die alle Griechen, so sehr sie sonst geteilt waren, innig mit einander verband. Wie sie nämlich alle eine Sprache redeten und die gleiche Religion hatten, so begingen sie auch zu bestimmten Zeiten gemeinsame Feste, bei denen alle als Brüder, als Kinder eines Volkes erschienen. Die berühmtesten dieser Volksfeste waren die Kampfspiele, welche bei der Stadt Olympia gehalten und daher die olympischenspiele genannt wurden. Siefanden regelmäßig alle vier Jahre statt. Da kamen aus den entferntesten Orten, aus allen Gegenden des Landes Menschen herbeigeströmt, um an der Feier teilzunehmen: ganz Griechenland schien versammelt zu sein. Mit Opfern und Gesängen zum Preise der Götter begann das Fest, das fünf Tage dauerte. 2. Die Wettkämpfe und Siegespreise. — Die Spiele bestanden im Wettlauf, im Ringen, im Faustkampf, im Springen, im Werfen mit metallnen Scheiben und im Pferde- und Wagenrennen. Rings um den Kampfplatz saßen unabsehliche Reihen von
   bis 10 von 70 weiter»  »»
70 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 70 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 3
2 0
3 1
4 36
5 0
6 0
7 1
8 0
9 2
10 10
11 3
12 0
13 0
14 15
15 1
16 1
17 5
18 0
19 0
20 2
21 0
22 13
23 8
24 0
25 2
26 3
27 4
28 0
29 1
30 1
31 2
32 0
33 3
34 1
35 1
36 0
37 16
38 4
39 0
40 0
41 1
42 1
43 3
44 0
45 18
46 5
47 3
48 3
49 6

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 4
1 2
2 12
3 5
4 9
5 0
6 0
7 0
8 1
9 7
10 0
11 3
12 0
13 3
14 7
15 0
16 4
17 21
18 0
19 1
20 0
21 4
22 5
23 1
24 0
25 6
26 11
27 3
28 1
29 0
30 6
31 2
32 0
33 2
34 1
35 4
36 0
37 7
38 1
39 2
40 1
41 3
42 2
43 40
44 0
45 4
46 1
47 9
48 2
49 1
50 3
51 0
52 4
53 2
54 2
55 3
56 1
57 0
58 4
59 0
60 0
61 3
62 1
63 1
64 0
65 8
66 2
67 1
68 1
69 1
70 2
71 11
72 1
73 0
74 0
75 2
76 0
77 3
78 5
79 0
80 0
81 0
82 1
83 2
84 2
85 0
86 1
87 0
88 0
89 5
90 1
91 0
92 15
93 0
94 0
95 11
96 1
97 2
98 10
99 3

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 20
1 13
2 165
3 30
4 37
5 9
6 52
7 30
8 14
9 114
10 81
11 1
12 36
13 30
14 0
15 36
16 67
17 22
18 50
19 115
20 5
21 77
22 83
23 41
24 11
25 8
26 44
27 50
28 3
29 50
30 46
31 18
32 5
33 270
34 55
35 41
36 2
37 55
38 5
39 23
40 60
41 24
42 27
43 45
44 57
45 10
46 42
47 9
48 35
49 38
50 76
51 95
52 8
53 3
54 95
55 48
56 28
57 21
58 55
59 360
60 12
61 46
62 46
63 34
64 36
65 45
66 0
67 80
68 21
69 0
70 0
71 98
72 39
73 63
74 26
75 30
76 19
77 31
78 24
79 68
80 30
81 571
82 3
83 4
84 31
85 61
86 0
87 11
88 48
89 11
90 0
91 66
92 0
93 16
94 2
95 0
96 0
97 27
98 36
99 13
100 253
101 0
102 124
103 96
104 7
105 22
106 21
107 5
108 48
109 7
110 8
111 21
112 148
113 13
114 29
115 47
116 144
117 25
118 34
119 13
120 150
121 142
122 6
123 42
124 44
125 21
126 48
127 70
128 41
129 51
130 0
131 91
132 53
133 24
134 13
135 0
136 93
137 5
138 24
139 5
140 55
141 73
142 50
143 152
144 17
145 38
146 50
147 26
148 41
149 3
150 67
151 55
152 72
153 0
154 11
155 70
156 190
157 63
158 37
159 4
160 1
161 32
162 30
163 28
164 5
165 81
166 87
167 47
168 11
169 46
170 34
171 71
172 25
173 48
174 33
175 102
176 63
177 143
178 6
179 84
180 7
181 50
182 92
183 127
184 30
185 2
186 32
187 50
188 7
189 151
190 457
191 34
192 68
193 13
194 31
195 23
196 118
197 60
198 56
199 14