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1. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 399

1859 - Lübeck : Rohden
Xxi. §. 5. Kreuzzug Wider die Wenden. 399 heit in den kirchlichen Lehren zu erlangen. Im Mittelalter nannte man solche dialektische Theologen Scholastiker und ihre Ausgabe war: jede kirchliche Lehre mit der größtmöglichen Schärfe und Gründ- lichkeit festzustellen, gegen alle Einwendungen zu vertheidigen und mit haar- spaltender Genauigkeit ihre Anwendung nach jeder Seite hin aufzuweisen. Als Führer der langen, langen Reihe von Scholastikern des Mittelalters stand dem Bernhard der berühmte Abälard gegenüber. Aber Abä- lard war nicht so fromm als er gelehrt war, Deshalb hat er schwere Demüthigungen erdulden müssen, und Bernhard wurde es nicht schwer, ihn zu überwinden. Aber seine Schüler waren unendlich zahlreicher als die Bernhard' s. Denn durch den genauen Verkehr Deutschlands mit dem noch von alter Zeit her gebildeten Italien, mit den scharfsinnigen und ver- schmitzten Griechen, mit den phantastischen und überschwänglichen Völ- kern des Morgenlandes, Christen und Saracenen, war in fortgehender Steigerung ein so gewaltiger Drang und Trieb nach eigner Weiterbil- dung unter die Deutschen und ihre nächsten Nachbarn gekommen, daß mit dem Beginn des zwölften Jahrhunderts wie aus einer geöffneten Thür uns eine unabsehbare Schaar von Gelehrten und Schriftstellern, von Dichtern und Sängern, von Künstlern und ausgezeichneten Män- nern aller Art entgegentritt. Es ist die Vlüthezeit des Mittelalters, in die wir eingetreten sind — die höchste Mannigfaltigkeit der Gaben, Kräfte, Talente, Aemter, Würden, Trachten, Sitten unter der Alles überschattenden Einheit der von Gott hoch erhobenen römischen Kircke und des päpstlichen Scepters. §. 5. Kreuzzug wider die Wenden. Zu gleicher Zeit mit dem zweiten Kreuzzug wider die Sarace- nen, der so unglücklich auslief, wurde noch ein anderer Kreuzzug un- ternommen, der das weite Reich des Papstes wieder um ein bedeuten- des Stück vergrößerte. Es ist schon früher erwähnt (S. 376), daß die schönen Eroberungen und Stiftungen Heinrich' s I. und der Ottonen zwischen Elbe und Oder unter den schwächeren Kaisern, besonders unter Heinrich Iv. fast gänzlich wieder verfallen waren und daß auch Polen und Böhmen immer nur in sehr zweifelhafter Abhängig- keit vom deutschen Reiche standen. Polen war aber indeß, eben so wie Böhmen, ein durchaus christliches Land geworden, hatte Bischöfe und Erzbischöfe, Kirchen und Klöster und sorgte für Ausbreitung deö Christenthums auch in denjenigen heidnischen Ländern, die es eroberte, absonderlich in Pommern. Der Polenherzog Boleslav lud selbst den deutschen Bischof Otto von Bamberg ein, mit ihm und unter- feinem Schutz nach Pommern zu ziehen, um die reichen und lebens- frohen Pommern zu bekehren. Wirklich gelang es dem Bamberger Bischof und dem polnischen Herzog, die Kirche in Pommern wenig- stens zu begründen. Dagegen die vom Kaiser und von den Sach-

2. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 414

1859 - Lübeck : Rohden
414 Xxi. §. 10. Ausbreitung der Pavftherrschaft über Griechenland rc. hen schon, daß bei dem allgemeinen Umsturz der Reiche des Alter- thums und dem Emporkommen neuer kräftiger aber roher Völker nur dies eine Stück des alten Römerreichs, das griechischereich oder eigentlich nur daö europäische Griechenland und die Hauptstadt Constantinopel stehen geblieben war und stehen bleiben sollte, um die hochgelehrte und künstlerische Bildung, die Summe der geistigen Errungenschaft des Alterthums für eine spätere Zeit aufzubewahren, wo sie der weiter geförderten abendländischen Christenheit zu Gute kommen sollte. Zu diesem Amt des Aufbewahrens eignete sich aber das griechische Kai- serreich um so mehr, da es in eine völlige Erstarrung gerathen war, ohne alle Fähigkeit, sich weiter zu entwickeln und etwas Neues zu schaffen. Wie jetzt die Klugheit und Gelecktheit der Chinesen, so war auch die damalige griechische Herrlichkeit nichts Anderes als ein zähes Festhalten alter Formen und Gewohnheiten und ein lächerliches Stolziren mit dem eitlen Flitter eines prunksüchtigen und weibischen Ceremonienwesens. Obwohl aber die Aufgabe dieses geistig erstorbe- nen Volkes und Staates zunächst nur das Erhalten und Aufbewahren sein sollte, so schloß das doch die Strafgerichte nicht aus, die der Herr von Zeit zu Zeit über das innerlich verfaulte und verrottete Reich ergehen ließ. Es mußten immer neue und furchtbarere Stürme die durch unaufhörliche Mordthaten, Verstümmelungen, Schändungen, Lügen, Ränke und viehische Laster verpestete Luft reinigen, wenn das hinsiechende Volk auch nur bis zu der von Gott vorherbestimmten Zeit am Leben erhalten werden sollte. Daher die immerwährenden Ein- brüche der slavischen Völker von Norden her, daher die Siege der mohamedanischen Seldschukken in Syrien und Klein-Asien, und der Verlust fast aller asiatischer und sämmtlicher afrikanischer Besitzungen. Daher denn auch die vorübergehende Ueberwältigung und Zertrüm- merung des Reichs durch die Kreuzfahrer 1204. Es waren die Ve- netianer und ihr greiser Herzog Dandolo, welche die nach Jerusa- lem bestimmten Schaaren auf ihren Schiffen nach Palästina überzu- setzen versprachen, aber statt dessen mit ihnen nach Constantinopel fuhren, um den von dort vertriebenen Kaisersohn Alerius sammt seinem geblendeten Vater wieder auf den Thron zu setzen. Dies Vor- haben gelang. Als aber darnach mit dem wiedereingesetzten Kaiser selber Streit entstand über die versprochenen Geldzahlungen und die Unterwerfung der griechischen unter die römische Kirche, da eroberten und verwüsteten die Kreuzfahrer von ihren Schiffen aus die Stadt Constantinopel und das ganze Land, jagten die feigen Griechen zu Tausenden vor sich her und theilten das Land unter sich. Ein frän-

3. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 459

1859 - Lübeck : Rohden
Xxii, §. 11. Die Türkcnnoth und die Eroberung Constantinopels. 459 §. 11. Die Türkennoth und die Eroberung Constan- tinopels. Durch die Kirchenversammluugen des 15. Jahrhunderts war es auf das Klärlichste dargethan, daß man in dem Papstreich die Wahr- heit nicht wollte, daß man die Finsterniß lieber hatte als das Lickt. So konnten denn- die Strafgerichte nicht ausbleiben. In der johan- neischen Apokalypse waren sie mit erschreckenden Farben längst zuvor geschildert und ihre Vorspiele und Anfänge hatte das gottlose Geschlecht schon zu verschiedenen Zeiten zu fühlen bekommen. Eines der furcht- barsten und einschneidendsten Streckmittel war das Hereinbrechen der Könige des Ostens, die vom Eufrat, von der alten Reichsgrenze des Römerreichs her, unter den grausamsten Verheerungen ihren Sieges- zug hielten bis in die Mitte der Christenheit- Lange Zeit hatte es geschienen, als sei diese schwere Zuchtruthe gänzlich außer Thätigkeit gesetzt. Aber der Arm des Herrn war noch immer ausgereckt und eben jetzt zu neuen Schlägen erhoben. Denn schon hatte der Herr wider die verkehrte und zuchtlose Christenheit abermals jene antichrist- liche Macht erweckt, welche seit Mohamed's Zeiten als Würg- und Todesengel die faulen Glieder vom Leibe der Christenheit vollends abgetrennt und vernichtet hatte und dem Ueberrest fortwährend ein Dorn in der Seite blieb. Die Kraft der Araber, die einst vom Indus bis zum Tajo herrschten, war freilich längst wieder zerbrochen. Aber immer neue kräftigere Völker wußte der Herr von Zeit zu Zeit zur Verschärfung der Plage auf den Schauplatz zu führen, Völker, welche fast alle zu dem vielverzweigten asiatischen Völkerstamm der Tu rk (Turkmanen) gehörten. Wir haben bereits die Seldschukken zur Zeit der Kreuzzüge kennen gelernt (S. 396). Jetzt begegnen uns die Osmanen, die ersten und einzigen, die berufen waren, von Asien her Europa's Grenzen zu überschreiten und von dem alten Kaisersitze vieltausendjähriger Cultur, von Constantinopel aus, die greulichen Ver- heerungen roher und unbildsamer Barbaren bis in das Herz Europa's zu tragen. Von Osman haben die Osmanen chre Benennung, von einem türkischen Häuptling, der mit einer Schaar von Knechten von den westlichen Grenzen Armeniens aufbrach (1298), um Streif- und Eroberungszüge in die kleinasiatischen Länder hinein zu versuchen. Es gelang ihm in unerwarteter Weise. Sein Sohn Orch an (1326) stand schon als Sieger an den Ufern des Hellespont und des Bospo- rus und schaute mit ländergierigen Blicken nach der europäischen Küste hinüber. Dessen Sohn Mur ad (1359 — 89) konnte sogar

4. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 461

1859 - Lübeck : Rohden
Xxii. §. 11. Die Türkennoth und die Eroberung Eonstantinopels. 461 Staub sinken, der Grund und Boden des christlichen Reiches an den türkischen Reitersmann als ein persönliches Lehngut vertheilt werden, die heranblühende Jugend der unterworfenen Christenvölker in das Serail des Türkensultans sich schleppen lassen, um entweder zum mi- litärischen Dienst als Fußvolk (Janitscharen) oder Reiter (Sipahi) oder zum höhern Dienst als Beamte, Heerführer, Paschas und Ve- ziere des Großherrn abgerichtet zu werden. So mußte dies Volk von Sklaven, voll hündischer Unterwürfigkeit unter die Despotenlaune des einen Mannes, der über Leben und Eigenthum aller seiner Un- terthanen nach Willkür zu verfügen hatte, Herren werden über die Nachkommen des freiesten und bewundertsten Volkes der alten Welt. So mußte Constantinopel fallen (1453) und von dem uralten christ- lichen Kaisersitz die Fahne des Propheten von Wien und Ofen bis Bagdad und Cairo wehen. Nie hat es ein dämonischeres, folgerichtigeres und wirksameres Unterdrückungssystem gegeben, als das türkische. Es beruht nicht etwa darauf, daß das ganze Türkenvolk nie etwas Anderes war und sein durste als ein allezeit schlagfertiges Kriegsheer, oder daß die Vermehrung des Volks auch immer weitere Ausdehnung der Grenzen mit Nothwen- digkeit erforderte, daß der ganze Staat nichts Anderes als ein vergrö- ßertes Kriegslager war. Sondern das war der teuflische Gedanke, auf welchen die Türkenmacht gegründet ist: Schwächung und moralische Vernichtung des unterworfenen Volks durch Entziehung aller seiner frischesten leiblichen und geistigen Kräfte, wie sie in seinen Söhnen im- mer neu heranwächst, und Verstärkung der Uebermacht des Herrscher- volks durch Einreihung dieser eltern- und heimathlosen Söhne in die Kriegsmacht und die Beamtenwelt des türkischen Großherrn. Es ist schrecklich zu denken, daß alle die Siege, welche die Türken über die Christen erfochten haben, hauptsächlich durch Christensöhne erfochten sind, daß alle dke schändlichen und heillosen Rathschläge, die am Hofe des Großherrn oder in den Paschaliks wider die unterworfenen und be- nachbarten Christenreiche ausgebrütet sind, in den Köpfen von Christen- söhnen entstanden und von ihren Händen zur Ausführung gebracht sind. Mit dem Mark der unterjochten Völker kräftigte sich der Türke, um furchtbarer zu herrschen, um schrecklicher zu unterjochen. Nie waren bisher von anderen mohamedanischen Völkern solche vernichtende Mittel einer dämonischen Staatskunst in Anwendung gebracht. Weder die Araber noch die Seldschukken, weder die ägyptischen noch die spanischen Khalifen hatten sich also, Vampyren gleich, vom Herzblut der Christen genährt, um sie dann desto erbarmungsloser in den Staub zu treten. Aber es war freilich auch kein anderes Volk also vollständig ausgereist zum Gericht wie das Griechenvolk zu Constantinopel. Was hatte nicht der Herr schon alles von Strafen und von Erbarmungen an dies elende Geschlecht gewandt! Wie oft hatte er das schon begonnene Gericht wie-

5. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 470

1859 - Lübeck : Rohden
470 Xxii. §. 14. Wiedererhebung Frankreichs rc. Reich hineinspielte, in seine eigne Hand zu bringen und zugleich die schönen italienischen Länder des Papstes zu gewinnen wünschte? Doch nicht auf diese Weise sollte die alte Weltmonarchie wiederher- gestellt werden. Sie sollte überhaupt nicht wiederkehren. Nur das sollte geschehen, daß die bedeutendsten und religiös angeregtesten Völker der europäischen Christenheit, daß Deutschland und die Niederlande mit Spanien und Italien noch einmal unter denselben Scepter gebracht wurden, damit der große Geisterkampf, der jetzt bevorstand, auf eine ehrliche und gründliche Weise zwischen ihnen könnte zu Ende gekämpft werden, wie es denn ja auch geschehen ist. $. 14. Wiedererhebung Frankreichs als Deutschlands Widerpart und Verderben der Schweiz. Indem wir die Gesammtheit der Länder überschauen, welche beim Beginn der Reformation durch das gemeinsame Herrschergeschlecht wieder mit einander in Berührung, in die engste Verbindung getreten sind, fällt es uns sogleich auf, daß der alte Gegner Deutschlands, daß Frankreich auch jetzt noch in seiner vereinzelten und feindlichen Stellung bleibt und der gesummten übrigen abendländischen Christen- heit als ein losgesondertes Glied gegenübertritt. Auch dem fränki- schen Volke sollte das reine Evangelium wieder angeboten werden, oftmals, reichlich, dringend; es sollten auch viele einzelne Seelen durch die lautere Predigt dem Verderben entrissen werden, wiewohl das Volk als Ganzes durch den bewußten und grimmigen Wider- stand gegen das Wort Gottes erst völlig zu der antichristischen Stel- lung und zu dem Verderben heranreifte, dem es vor unseren Augen entgegengeht. Aber aus dem Schooße Frankreichs konnte keine Kirchenresormation selbständig hervorgehen, die deutsche Reforma- tion blieb den romanischen Völkern fremd und reizlos. Es fand sich aber ein anderer Boden, der, obwohl ursprünglich Deutschland ange- hörig und mit deutschem Wesen gesättigt, doch seit längerer Zeit schon in gefährlicher Weise nach Frankreich hinüberneigte. Hier bildete sich eine zweiter Quell- und Mittelpunkt der Reformation, und neben der deutschen, germanischen Reformation in Sachsen begründete sich eine welsche, romanische Reformation in der Schweiz. Nicht so schnell waren die bedenklichen Folgen der allmäligen Los- reißung aller schweizer Cantone von den angestammten deut- schen Gewalten und althergebrachten Verpflichtungen sichtbar ge- worden. Ein halbes Jahrhundert hindurch hatten die verbundenen Schweizer nicht bloß den Ruhm unvergleichlicher Tapferkeit, ja Un- überwindlichkeit, sondern auch echter deutscher Treue und Biederkeit,

6. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 436

1859 - Lübeck : Rohden
43g Xxii. §. 3. Deutschlands Wiedererhebung aus tiefster Verwirrung. mächtigen Herrn und wirklichen Obern mehr über sich leiden woll- ten, zwei Fremdlinge zu gleicher Zeit zu deutschen Königen erhoben wurden, der gelehrte Alfons von Cast i lien und der reiche Ri- chard von Cornwallis — da ging auch die letzte Spur einer wirklichen Königsgrwalt in Deutschland verloren. Freilich regiert haben diese fremden Fürsten, von denen der eine niemals, der andere nur auf kurze Zeit den deutschen Boden betrat, genug und übergenug in Deutschland. Besonders Richard bat genug Befehle erlassen, Urkunden ausgestellt, Schenkungen gemacht, Rechte verliehen, aber Alles auf Kosten des Reichs und zur Verminderung der könig- lichen Macht- Alle königlichen Vorrechte kamen nach und nach in die Hände untergeordneter Gewalten; die vornehmeren Fürsten wur- den so gut wie selbständig, und die geringeren wollten nicht Zurück- bleiben. Wie die Herzöge, Markgrafen, Landgrafen u. s. tt)., so wur- den auch die Bischöfe und Aebte reichsunmittelbar, d. h. sie galten selber als Herzöge und hatten die Grafenrechte in ihrem Gebiete, ohne daß irgend ein Höherer über ihnen gestanden hätte, außer dem König. Ja auch einzelne Genossenschaften, Vogteien und Städte er- langten dieselben Rechte. Alle organische Gliederung des Lehenreiches hörte auf, es blieb nur eine große Menge gleichberechtigter Fürsten und Stände neben einander. Aber in dem Uebermaß des Nebels lag auch die Noihwendigkeit und das Mittel der Heilung. So konnte es, das fühlte Jeder, nicht länger fortgehen, die „kaiserlose schreckliche Zeit" mußte ein Ende nehmen. Und wunderbar lenkte der Herr die Herzen der Wähler, als sie 1273 in Frankfurt zusammentraten, um den deutschen Landen ein neues Oberhaupt zu geben. Sie wollten einen ja nicht allzu mächtigen Mann, der ihnen mit dem vollen Nachdruck königlicher Machtfülle hätte entgegentreten können, und erwählten — Rudolf von Habsburg. Gerade dieser Mann aber war es, der nach Gottes wunderbarem Rathschluß nicht bloß dazu bestimmt war, eine neue, bessere Zeit über Deutschland herbei- zuführen, sondern auch jenes große und ruhmvolle Reich zu gründen, welches deutsche Sitte und Bildung bis tief in den fernen Osten verbreiten und Jahrhunderte hindurch die festeste Stütze unseres Va- terlandes sein sollte. An der biedern und frommen Heldengestalt Rud olf's von Habs- burg erwärmt sich wieder unser deutsches Herz. Das war ein Fürst von altem Schrot und Korn, ein Muster deutscher Redlichkeit und Treue, nüchtern, ernst, besonnen, strenggerecht und doch so mild, freund- lich und herablassend. Sein Andenken ist in unzähligen Liedern und

7. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 618

1859 - Lübeck : Rohden
618 Xxv. §. 9. Deutsche Philosophie und Poesie zur Zeit der Knechtschaft. zu haben — aber was war die'frucht? Jener schale, nackte Ratio- nalismus, den wir die ganze erste Hälfte dieses Jahrhunderts auf den Kanzeln, in den Schulen, in den Familien, in den Wirths- häusern vortragen hörten und noch hören; besten Stichwort ist: glaube was du willst, nur thue was du mußt; der sich damit tröstet: ich habe ehrbar gelebt und inan kann mir kein Laster und kein Verbrechen nach- sagen , darum kann ich ruhig sterben. Es hat lange gedauert, ehe der Kern des deutschen Volks alles seines Glaubenslebens, seines Glau- bensbedürfnisses hat beraubt werden können, ehe die kalte seichte Ver- standesaufklärung mit Beseitigung aller himmlischen Regungen bis in die letzten Schichten der Bevölkerung eingedrungen ist — aber zuletzt haben es die eifrigen (berufenen und unberufenen) Prediger und Leh- rer doch fertig gebracht. Wohl mußte es ihnen schwer werden. Nicht bloß das eigne Herzensbedürfniß, sondern die geheiligte Ueberlieferung von dem Vater und Großvater her, die gewohnten altkirchlichen For- men des Gottesdienstes, die auswendig gelernten Gebete und Lieder, vor Allem die Hausschätze, die alten Postillen und Gebetbücher und die gesegneten unverwelklichen Lieder unserer evangelischen Kirche standen wie eben so viele Pfeiler dem Angrist des seichten rationalistischen Ge- wäsches entgegen. Sie mußten also abgetragen und umgestürzt wer- den. Und ohne Säumen ging man an's Werk. Die altgeheiligten, erbaulichen Formen des lutherischen Gottesdienstes wurden ihrer Würde und Feierlichkeit entkleidet, die alten Gebete, Bekenntnisse und Formu- lare weggelassen oder mit den elendesten Moralsätzen vertauscht. Die biblischen Vorlesungen wurden entweder ganz eingestellt, oder sie dien- ten nur dazu, den Leuten zu sagen, daß Alles, was in der Bibel stehe, ganz anders verstanden werden müsse. Die Gesangbücher wurden auf heillose Weise verhunzt, die Melodiken elendiglich zertreten und dem Volke die Singlust allmälig ganz verleidet. Am schwersten konnte -man mit den alten „Tröstern" fertig werden. Da hat sich doch, Gott sei Dank, noch in manchen Häusern an diesen alten Predigten und Ge- beten längst dahin gegangener Gottesmänner manch armes verschmach- tendes Herz erquicken, manche heilsbegierige Seele sich trösten, manch stilles Gemüth ein mit Christo verborgenes Leben in Gott führen ler- nen. Aber — das waren Oasen in der Wüste. Was sonst noch von Glauben da war, das hielt sich in den Grenzen eines zuversichtlichen Vertrauens auf die Barmherzigkeit Gottes. Selbst die tonangebenden Führer des Volks, welche gern das Ihrige dazu gethan hätten, um ihre deutschen Mitbürger aus der allgemeinen Erstarrung und Leerheit und Abstumpfung gegen alle höheren Jnteresien herauszureißen — sie führten sie doch niemals auf den einigen wahren Lebens-und Lichtes- quell hin, ohne den alles Leben nur erkünstelt und alles Licht nur leerer Schein ist. Schleiermacher, der in späteren Jahren manchen Zweiflern ein Wegweiser zum Glauben geworden ist, schrieb gegen Ende des vorigen Jahrhunderts seine Monologen und seine Reden über die Religion. Aber bei allem Schwung der Sprache, bei allem Feuer der Rede, bei aller Kraft des sittlichen Gedankens, bei aller Begeisterung für heilige und himmlische Dinge fehlt doch der Kern und Mittelpunkt

8. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 674

1859 - Lübeck : Rohden
674 Xxv. §. 14. Blick in die Heidenwelt. seit Anfang dieses Jahrhunderts haben sich die Sendboten vieler eng- lischer und amerikanischer Missionsvereine mit ihnen gemischt, so daß Amerika jetzt nicht mehr als ein heidnischer Welttheil zu betrachten ist, sondern als christlicher, halb evangelisch und halb katholisch. Und da- bei ist noch eine ganz besondere, tief ergreifende Thatsache hervorzu- heben. Bekanntlich herrscht in allen mittleren und südlichen Staaten Amerika'ö die Sklaverei. Schwarze Sklaven waren aus Afrika her, zum Theil unter empörenden Grausamkeiten nach Amerika geführt, um in den Bergwerken und den Plantagen zu arbeiten. Man hatte wohl Recht, sie zu beklagen als die herabgewürdigtsten und elendesten unter den Söhnen Ham's, der aller seiner Brüder Knecht sein soll. Und siehe, gerade diesen elendesten Knechten ging das helle Licht, der süße Trost des Evangeliums am ehesten aus. Mit Haufen fielen sie den barmherzigen und demüthigen Boten Jesu Christi zu. Wären sie in ihrem Vaterlande, in Afrika, geblieben, sie würden noch lange nicht, vielleicht in ihren: Leben nicht, eine Kunde vom Evangelium erlangt haben. Denn kaum die äußersten Küstenränder Afrika's sind mit Mis- sionaren versehen. Bis in das Innere des Landes, von woher die meisten Sklaven stammen, hat noch kein christlicher Prediger zu drin- gen vermocht, da das Land aus allen Seiten von todbringenden Rän- dern umsäumt ist. So mußten sie denn als Sklaven aus ihrem irdi- schen Heimathland hinweggeführt werden, um in der Fremde zur ewigen evangelischen Freiheit und zur seligen Heimath der Kinder Gottes ge- führt zu werden. — Auch im südlichen Afrika, im Capland, ist die Brüdermission die erste gewesen. Sie hat dort 1736 begonnen, und nachdem sie von den europäischen Ansiedlern vertrieben war, zum zwei- ten Male 1792. Auch dort haben sich eine Menge englischer, schotti- scher, amerikanischer, deutscher und sogar französischer Missionare an- geschlossen; das ganze Capland ist als ein christliches Land zu bezeichnen, und weithin in'ö Innere des unbekannten Landes, zu den Kafsern, Betschuanen und Hottentotten sind die Boten Christi vorgeschritten, überall, wohin sie kamen, die Erweisungen göttlicher Gnaden mit sich tragend. Mittlerweile hat sich auch die dänisch-hallische Mission in Ost- indien weiter entwickelt. In Ostindien war die Aufgabe eine ganz andere, als in den amerikanischen und afrikanischen Gebieten und auf den Inseln der Südsee. An allen diesen Punkten waren es wilde, rohe Völkerschaften, auch die gefördertsten unter ihnen doch nur mit sehr geringen Anfängen staatlicher Bildung und geistiger Entwicklung, ihr Götzendienst roh, scheußlich, abgeschmackt, ihre religiösen Vorstellungen unsinnig, ekelhaft, oder ganz in Vergessenheit gerathen, ihre äußere Lage dürftig, unsicher und allem Jammer preisgegeben. Da konnte denn kein Zweifel sein, daß Viele, daß eine große Menge sich dem Rufe dessen zuwenden würde, der alle Mühseligen und Beladenen so freund- lich zu sich einladet. Aber anders steht die Sache im südöstlichen Asien. Jene beiden großen Reiche Ostindien und China, die beiden letzten noch aus uralter grauer Heidenzeit unverändert bis in unsere Zeit hin- einreichenden Heidenstaaten voll der reichsten Bildung und alt einhei-

9. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 645

1859 - Lübeck : Rohden
Xxv. §. 11. Christliche Anstalten und Vereine. 845 großen, reichbegnadigten Anstalten und Gesellschaften hervor, welche den großen Beruf Englands zum ersten Male in das rechte Licht stell- ten , den Beruf: christlichen Glauben und Gesittung, protestantische Lehre und praktische Frömmigkeit weit hinaus zu verbreiten über Län- der und Meere in die Heidenwelt, und zugleich auch in der weichenden und abgefallenen europäischen Christenheit den christlichen Ernst und gläubigen Eifer neu zu beleben. Jene großen und unermüdlich thäti- gen Vereine für Heidenmission und Judenmission, für Verbreitung von Tractaten und heiligen Schriften, die nun alle schon ihr fünfzigjähri- ges Jubiläum gefeiert haben, welch eine Fülle von Erfrischung und Förderung hat die gesammte Christenheit und Heidenwelt, hat inson- derheit auch unser Vaterland ihnen zu danken. Als die Bibelge- sellschaft, die bald ihre Hülfsvereine über ganz Deutschland und die Nachbarstaaten verzweigte, die ersten Nachforschungen anstellen ließ, wie viel Bibeln denn eigentlich wohl in der Welt zu finden seien, da ergab sich, daß die 200 Millionen Christen, darunter etwa 60 Mil- lionen evangelischer Christen, noch kaum 5 Millionen Bibeln be- säßen, daß also von einer täglichen Beschäftigung mit dem theuren Gotteswort weder bei Einzelnen noch in den Familien die Rede sein könne. Und nun ist die Bibel übersetzt in 152 Sprachen (damals kannte man sie nur in 27 Sprachen) und vertheilt in 50 Millionen Eremplaren, und wird noch fort und fort mit immer neuem Eifer in jedes Haus, an jedes Schulkind, an alle Neuvermählten ausgetheilt. Kann solche Saat ohne Frucht bleiben? Gottes Wort wird nicht leer zurückkommen. Noch schneller und lieblicher zeigten sich die Rückwirkungen der begonnenen Heidenmissionen. Die Nachrichten, welche von den Erfolgen der Missionen zu uns herübertönten, klangen den meisten Ohren wie ein Wunder, wie ein Märchen, und es schien ihnen un- glaublich, daß die einfache Predigt des Evangeliums solche Wirkungen haben könne, daß sie aus rohen Kannibalen gesittete Menschen, aus blutigen Mörderrotten christliche Gemeinden, aus faulen, ekelhaften, in Schmutz und Unzucht verkommenen Wilden demüthige, liebevolle, glau- benseifrige Jünger des Herrn machen könne. Wie viel Hunderte, wie viel Tausende im Vaterlande sind, durch die Missionsberichte zuerst auf die Herrlichkeit des Evangeliums aufmerksam gemacht, bald erwärmt, begeistert und selbst mit hingezogen zu den Füßen eines solchen Siegers, dem auch die Enden der Erde dienstbar werden müssen. Schon 1815 bildete sich die erste Missionsanstalt zu Basel, und immer mehre haben sich ihr im westlichen und östlichen und nördlichen Deutschland angeschlossen; und über unser ganzes Land breitet sich eine Kette von Vereinen, die allesammt mit Hand an- legen wollen, um bei so hochgesegneter Christenarbeit mitzuhelfen. — Aber war man nicht dasselbe, was man den Heiden that, auch den unglücklichen, verkommenen Brüdern in der Heimath schuldig, die, sei es ohne ihre Schuld oder mit eigner Schuld, nie das rechte, lautere, trostbringende Evangelium gehört haben? Es entstand die sogenannte innere Mission oder Heimathmission, welche kein anderes Ziel hat,

10. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 665

1859 - Lübeck : Rohden
Xxv. §. 14. Blick in die Hcidenwelt. 665 rohen Veröffentlichungen eigner oder fremder Sündenwege, oder seliger aber noch nicht vollendeter Gnadenführungen unseren deutschen Herzen eine unerquickliche, fast abstoßende Erscheinung. In Summa, es wehet und wirkt auch noch in Nordamerika der Geist Gottes, und wird vielleicht noch Großes dort vollbringen, aber die äußeren Formen, in denen er stch dort kund giebt, bleiben uns Deutschen fremd und keineswegs wünschenswerth. Die socialen aber und die politischen Zustände, die schon ganz nahe an das Abthun aller Obrigkeit anstreifen, nicht minder die kirchliche Zerrissenheit und theo- logische Ausmagerung bringen uns keineswegs große Hoffnungen für eine zukünftige herrliche Entwicklung, sondern vielmehr das traurige Bilv eines bodenlosen Durcheinanders. Noch wird Amerika, der große Ab- zugscanal alles europäischen Ueberschusses und Ausschusses, aber auch der Zufluchtsort vieler durch europäische Schuld ausgetriebenen theuren Seelen, von dem Sauerteig des Evangeliums zusammengehalten und durchsäuert. Aber vielleicht ist die Zeit nicht mehr fern, daß die wüste, ungeheure Mehlmasse wild auseinanderfahren und unendlichen Staub und Schrecken rings um sich her verbreiten wird. §. 14. Blick in die Heidenwelt. In Asien, auf den Hohen Armeniens, am Enfrat, am Jordan, am Nil hat die Geschichte des Menschengeschlechts ihren Ursprung ge- nommen, vom Hindukusch sind die Vorväter unseres Geschlechts herabge- stiegen, in Vorder-Asien, Griechenland, Italien erzieht bis zu den Zei- ten Christi hin der höchste Herr und Weltenlenker die Heidenwelt bis zu dem Punkte, da sie fähig ist, die Boten des alten Gottesvolks und die ewige Heilsbotschaft zu empfangen. Von Rom aus wird der ganze Westen Europa's, wird auch unser Vaterland und der gestimmte Norden für das Christenthum gewonnen, und alsbald wird das christ- liche Europa der alleinige Boden der Geschichte und aller menschlichen Entwicklung. In das schaurige Halbdunkel des Islam sinken alle die Länder zurück, welche die Wiege der altgeschichtlichen Völker wa- ren, und ringsum sie her breitet sich die schwarze grause Nacht des finstersten Heidenthums aus. Sollten aber alle Völker des Mittlern und östlichen Asiens, Afrika's, Amerika'ö und Australiens ohne Ahnung des ewigen Lichtes bleiben, welches in die Welt gekommen ist, um alle Völker zu erleuchten und selig zu machen an aller Welt Enden? Es sollte keineswegs also sein. Aber der Herr allein weiß Zeit und Stunde für jegliches Volk und jeglichen Theil der Erde. Jahrhun- derte hat Europa in Finsterniß gelegen, während das Licht seines Wor- tes in Asien sich vom Jordanlande aus bis weit über den Eufrat und über den Nil verbreitete. Wiederum sind anderthalb Jahrtausende verflossen, ehe dem christlichen Europa die entlegneren Heidenländer
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