Afrika. Der Nil, Nubien, Aegypten.
6ä
Sandwüsie zu sein scheint und in di. mit der von O. nach W.
ziehenden Kette Shigre (von 1000 F.^relativer Höhe) zu der
dritten abfällt. Unterhalb Dongola stürzt der Nil über eine
Reihe von neun Katarrakten, deren letzter der große Fall von
Wadihalfa ist, unterhalb dessen der Fluß schiffbar wird;
dann durchstießt er die untere Stufe Nubiens nach No. Auch
hier ist alles außerhalb seines Thales öde Sandwüste, ein tiefes
Q-neerthal Okaly durchschneidet dieselbe vom Nil bis zum Meere
und setzt sich auch auf der Westseite des Flusses bis Selunah (in
der Sahara §. 200) fort. Am Ende dieser Stufe durchbricht
der Fluß die letzte wilde Kette, mir der das nubische Stnfenland
zum tieferen Aegypten herabfällt, in den Stromschnellen von
Assuan.
§. 105. Die ursprünglichen Bewohner Nubiens gehören
wahrscheinlich zu dem Stamme der Berbern; allein sie sind von
den Negerstämmen der Nuba ans den höheren Berggegenden, die
dem Lande den Namen gegeben haben, (besonders im Süden)
unterjocht und zum Theil verdrängt. Zu ihnen sind viele Ara-
der gekommen, die allenthalben den Islam verbreitet haben und
in den Wüsten selbst (als Beduinen) heimisch geworden sind, dañ
Schrecken der Karawanen. Endlich haben jetzt die Türken die
einheimischen Staaten im Nilthale unterworfen, und dies wie
Kortofan und die Küste ist von Aegypten abhängig geworden.
(Anm. Der vermittelnde Einfluß des Nils nachgewiesen in den Tempel-
ruinen des unteren und der Lage des alten Mer ob im oberen Nubien.
Die türkisch-ägyptische Herrschaft).
. §. 196. Unterhalb Assuan beginnt das 5100 Om. große
letzte Stufenland, das der Nil im unteren Laufe durchstießt, das
berühmte Aegypten (Misr). Dies besteht außer dem Nilthale
aus zwei dasselbe einschließenden Bcrgländcrn, von denen dañ
östliche M o ka tt am (die arabisch e), das westliche die l i b y s eh e
Kette heißt; beide ziehen in geringer Breite weit am Flusse nach
Äst, bald steil, bald allmählich zu ihm abfallend, ihre Gipfel sind
wüste, kahle Flachen (bis 2 bis 3000 F. hoch), bäum und was-
serlos und unbewohnbar, Auffallend sind in diesen Bergzügen
die ebenen Oucerspalten, die sie ganz nach O. und nach W. durch-
setzen und den Berkehr sehr begünstigen. So in der Mokattasp
das einer Schlucht ähnliche Thal zwischen Edfu und Berenice,
das von Kenne nach Kosseir führende, viel nördlicher das
lange Thal Wadi tich, nördlich von welchem das Bergland am
Anfange des Deltas endet. Die libysche Kette hat mehr
solcher zur Wüste führender Schluchten, die aber auch dem Sande
derselben den Eingang in das Flußthal verstatten. In diesem
Bergzuge liegt nördlicher in dem tiefen, fruchtbaren Thale
Faynme, das mit dem Nilthale durch solche Schluchten in
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Extrahierte Personennamen: Berenice
Extrahierte Ortsnamen: Afrika Nubien Wadihalfa Sahara Assuan Nubien Assuan
70 Afrika. Der Nil, Nubien, Aegypten.
Verbindung steht, der berühmte See Moeris; noch tiefer abwärts
wendet sich die Kette längst des Delta nach Nw. bis gegen das
Meer und umschließt Ln dieser Gegend zwei riefe und wüste, nach
Nw. gehende Thaler (das Bahar bela ma und das Thal
der Natronseen), die einst wohl von Nilarmen, wie überhaupt
alle diese jetzt trockenen Schluchten, durchflossen wurden.
§. 197. Zwischen diesen Ketten liegt das schmale und tiefe
Nilthal, das in drei Abtheilungen zerfallt, die obere (Said,
Ob er Ägypten), die höchste und schmälste mit einzelnen becken-
artigen Erweiterungen, die mittlere von Abydos an (Wostani,
H cp tan o mis), welche breiter und ganz eben ist, endlich die
untere (das Delta). Unterhalb Kahira theilt sich der Fluß und
bildet durch Canäle mehrere flache, sumpfige, doch sehr fruchtbare
Inseln; von seinen vielen Mündungen sind die tiefsten die Canäle
von Rosette und Damiette, die wichtigste der nach Alerandria
führende Canal Mahmud ich. In W. wird Las Delta von dem
öden Kalkgebirge begränzt, an seiner Ostseite reicht eine flache
Sandwüfte über die Landenge von Suez nach Syrien hinüber.
Das Flußthal ist übrigens in Aegypten wie in Nubien der
einzig bewohnbare Theil des Landes, befruchtet durch die jährli-
chen, regelmäßigen Ueberschwemmungen und Schlammablagerungen
des Stromes, die in dem trockenen, regenarmen Lande desto
wohlthätiger sind; daher ist die Niederung überaus reich und
fruchtbar, obschon der Verfall des Anbaus die allmähliche Aus-
dehnung des Wüstensandes über fruchtbare Landstriche so wie im
Delta Einbrüche des Meerwasscrs (Entstehung großer Salzseen)
zur Folge gehabt hat. Die Schlammabsetzungen des Flusses er-
höhen aber auch nach und nach das Land, daher nimt das Delta
noch immer unvermerkt gegen das Meer zu, und ganz Aegypten
überhaupt ist auf solche Weise als das Product der Thätigkeit
des Nils anzusehen.
§. 198. Die ursprünglichen Einwohner des Landes, die alten
Ae gypter, waren vielleicht vom Stamme der Berbern und einst durch
ihre hohe und eigenthümliche Bildung vor allen Völkerschaften Afri-
kas sehr ausgezeichnet; jetzt haben sich aber von ihnen nur unbedeu-
tende Reste (die Kopte n), von ihrer Cultur nur bcwunderungswerthe
Ruinen erhalten. Dagegen ist im Mittelalter eine neue Bevölke-
rung in das Land eingewandert, Araber, welche jetzt die große
Masse derselben ausmachen, theils als Bauern (Fellah), theils
umherschweifend in den Wüsten (Beduinen). Außerdem haben
sich Einzelne von anderen Nationen in dem durch feine Weltstel-
luug zum Handel so wohl gelegenen und in historischer Beziehung
so bedeutenden Lande niedergelassen; die Herren desselben sind jetzt
die Türken, die es als eine Statthalterschaft des osmanischen
Reiches betrachten.
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Extrahierte Ortsnamen: Afrika Nubien Abydos Alerandria Suez Syrien Nubien Weltstel-
44
Verbreitung der Pflanzen und Thiere.
eine der nothwendigsten Bedingungen seines physischen Bestehens
ist. Er hat daher gewisse Pflanzen (die Kulturpflanzen), die
ihm vor allen wichtig waren, über viele Theile des Erdbodens
verbreitet und an nicht wenigen Orten die ursprüngliche Vege-
tation zum Theil vertilgt und eine andere an deren Stelle ein-
geführt.
Anm. Die wichtigsten Culturpflauzen sind diejenigen Gräser, die man die
Cerealien nennt, dann die O(starten, die zur Bereitung von
Zeugen dienenden, die Färbepflanzen u. s. w.
§. 133. Wenn auch hierdurch bedeutende Veränderungen
bewirkt und der Charakter manches Landes auffallend modifieirt
worden ist, so scheint es doch wiederum nicht, als vermöge es der
Mensch, dadurch (außer in beschränkten Lokalitäten) den Grund-
charakter der Flora eines Vegetationsgebietes ganz umzugestal-
ten. Ucberdies wirken natürlich die allgemeinen Temperatur-
verhältnisse auch hier ein, und cs zeigt sich unter den einzelnen
Abtheilungen der Culturpfiauzen selbst eine gewisse Ordnung, nach
der sie sich von den Tropen aus nach beiden Polen zu verbreitet
finden, eine Ordnung, die auf das allgemeine Verbreitungsgesetz
(§. 4 27) zurückgeht, und der die menschliche Thätigkeit sich
fügen muß.
Anm. 1. So folgen sich von den Tropenzonen abwärts unter den
Cerealien der Reis, die Hirse, der Mais, der Weizen, der Roggen,
der Hafer und die Gerste. Aehnliches zeigen die Obstarten u. s. w.
Anm. 2. Die Vegetation einzelner Lander wird auch sonn noch durch
andere weniger bedeutende Einflüsse verändert; die Unkräuter folgen
dem Menschen mit dem Getreide, Strömungen versetzen Pflanzen an
fremde Küsten u. s. w.
§. 144. So wie die Thierwelt an Mannigfaltigkeit der
Formen die Pflanzenwelt übertrifft, so sind auck> die Gesetze, nach
denen die Thiere auf dem Erdboden verbreitet sind, und mit deren
Entwickelung die Thicrgcographie sich beschäffrigt, nicht so
einfach als die der Pflanzenvcrbreitung. Tie großen Classen der
Thicrwelt weichen darin oft ganz von einander ab; das bei den
Pflanzen so bestimmt hervortretende Gesetz der Abnahme vom
Aequator nach den Polen zu zeigt sich in der Thierwelt nicht
mehr so allgemein. Vor allem muß man bei der Verbreitung
der Thiere haup.säeblich diejenigen, denen das Meer zum Wohnsitz
angewiesen ist (die Meerthiere), von den auf dem Lande le-
benden (den Landthieren) scheiden.
§. 135. Was die erste Abtheilung betrifft, so zeigt sich ein
bestimmter Gegensatz in ihrer Verbreitungsweisc zwilchen den
mehr oder weniger ausgebildeten unter diesen Geschöpfen. Tre
unteren Classen der Meerthiere (die Zoophyten, Radialen,
Krustaeeen und Mollusken) gehören entweder ausschließlich
oder doch vorzugsweise den wärmeren Meeren an und nehmen
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser]]
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Das Verhältniß deö Menschen zur Erdoberfläche. 49
§. 144. Die Gebirgsländer sind durch ihre Naturver-
hältnisse in vielen Fätten ein Hinderniß für die Verbindung zwischen
Ländern, welche sie von einander scheiden; nur wo sic größere
Thäler umschließen, gewähren sie Raum für die Eristenz von
Völkern, und wenn auch diesen die Beschaffenheit der Thäler
mannigfache Vortheile darbietet, welche eine höhere Entwickelung
möglich machen und sie selbst begünstigen, so liegen doch in den
Eigenthümlichkeiten der Gebirgsströme wieder so vielfache Hindernisse
der Verbindung mit anderen Völkern, daß ein solches Gebirgsvolk
selbst bei höherer Cultur selten Einfluß außerhalb seiner Thäler
zu gewinnen im Stande ist.
§. 145. Tiefländer, wenn sic, wie nicht selten, dürr,
trocken und wüst, dazu mit sehr unausgebildeten oder keinen
Flüssen versehen sind, übertreffen als hinderliche Schranken noch-
die Gebirgsländer; sie gestatten keine Entwickelung der Cultur
und sind auch stets nur der Wohnsitz nomadisirender Zägcrvölker
gewesen, die höchstens in ihrem Leben ähnliche Erscheinungen
darbieten wie die Bewohner der Hochebenen. Solche Flachländer
dagegen, die mit günstigem Boden und ausgebildeten Flüssen
ausgerüstet, zugleich die möglichst ausgedehnte Verbindung mit
mannigfachen Gebirgsländer» und den Oceanen besitzen, sind mit
den Berg ländern, (in denen der Wechsel des Hoch und Ge--
birgslandes (§. 43) das Nachtheilige dieser beiden Naturformen
aufhebt), die Hauptwohnsitze für die Culturvölker, der Boden,
auf dem die Bildung sich am leichtesten, sichersten und höchsten
entwickeln kann. Von vorzüglicher Bedeutung sind in dieser Be-
ziehung die Flüsse, sie sind die wahren Leiter der menschlichen
Cultur und Gesittung (§. 51).
§. 146. Die Meere, für rohe Völker ein Schrecken, sind
für die gebildeten eine Wohlthat, denn sie bieten das leichteste
und bequemste Mittel des Verkehrs dar, sie verbinden die entle-
gensten Länder physisch wie geistig, während Gebirge und Wüsten
sie trennen. Daher ist cs natürlich, daß die gebildeten Völker so
sehr ihre Nähe suchen; sie vermehren die Mittel, die ein günstig
organisirtes Land einem solchen Volke an die Hand giebt, außer-
ordentlich. Auch sind deshalb die Inseln, besonders die größeren
und dem Lande nahe liegenden, für Culturverhältnisse so wichtig;
nicht minder befördern Binnenmeere die Ausbildung der um-
wohnenden Völker, und von bedeutendem Einflüsse ist auch die Na-
tur der Küsten (§. 90 ff.) auf die einzelnen Länder.- Von wie
außerordentlicher Wichtigkeit aber endlich eine günstige Welt-
stellung für ein Land und das ihm angchörige Volk sein muß,
wird erst hiernach recht einleuchtend.
4
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
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92
Sitien. Hinterindien.
mündet. Der zweite, der Menam (im oberen Lgufe Mae-
praen), hat seine Quellen in den letzten Abhängen des Hochge-
birgslandes und fließt stets nach S. durch ein breites, sehr reiches
"Lhal in den Golf von Siam. Dersalnaen, der dritte, kommt
(unter dem Namen Nnkiang) wahrscheinlich aus dem südlichen
Theile von Kham und geht ebenfalls nach S. durch ein schmales,
von Bergen eingeschränktes Thal in den Golf von Martaban.
Der letzte endlich, der Irawaddi, entspringt, wie es scheint, im
südlichen Kham, vermuthlich der Quelle des eigentlichen Brahma-
putra und des Salnaen nahe, fließt im mittleren Laufe in einer
großen und fruchtbaren Niederung nach S. und nach einem kurzen
westlichen Bogen von der Mündung des von N. durch das Hoch-
land der Schau herabfließenden Khiaenduaen nach Sso.,
bis er in einem großen Delta von waldigen Sumpfinseln in den
Golf von Martaban fallt.
(Anin. Die Lage der Städte Saigun, Bangkok, Amherst,
Rangun).
§. 245. Die Bewohner dieser Länder bilden einen eigenen,
in viele Völker getheilten Stamm, der in physischer Hinsicht wie
durch seine Bildung zwischen den Chinesen und Indiern in der
Mitte steht und daher der indochinesische genannt ist. Die
einzelnen Völker dieses Stammes haben jedoch einen sehr verschie-
denen Grad der Bildung entwickelt; während sie in den unteren
Theilen der Thallander zu einer eigenthümlichen, nicht unbedeu-
tenden Cultur gelangt sind, finden wir sie auf dem nördlicheren
Hochlande (wie die Schau und Laos) in viel einfacheren, oft
noch patriarchalischen Verhältnissen lebend, in den Bergländern
selbst ganz wild und roh. Größere Staaten konnten daher nur
in den unteren Flnßthälern entstehen, so die Reiche Birma, das
mächtigste der Halbinsel, (zu dem der Westen und ein großer
Theil des Inneren gehört), Siam (oder Thai, welches das
Menamthal und einen Theil von Malakka umfaßt), und An am
(die Landschaften Kamboja, Cochinchina und Tonkin). Von
fremden Völkern haben sich hauptsächlich Chinesen, (an manchen
Orten, wie in Siam, in großer Zahl), nachstdem noch Englän-
der hier niedergelassen, welche durch Eroberung Arrakan und
die nördlicheren Küftenprovinzen am bengalischen Golf, so wie
den Küstenstrich O. von der Mündung des Salnaen (M erg ui
und Tenasserim) in ihre Gewalt gebracht haben; auch sind
einige kleine Staaten im westlichen Theile des Hochlandes (Mu-
ni pur, Kat schar) von ihnen abhängig.
(Anm. Einguß der Weltstellung der Halbinsel auf ihre Staaten und
die Bildung der Bewohner. Das Verhältniß zwischen Brrina und den
Engländern).
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel]]
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TM Hauptwörter (200): [T20: [Indus Stadt Ganges Gang Hauptstadt Land Siam Indien Fluß Strom], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe]]
114
Asien. Arabien.
räuberischen Horden bewohnt, welche die Schrecken der Wüste noch
vermehren; die Karawanen wagen es daher hauptsächlich nur an
den Rändern sie zu durchschneiden.
(Sinnt. Die Lage der Wüste zum Gebirgslande; die Absonderung des
letzten vom übrigen Vorderasten und die Folgen davon in der Ver-
breitung des Islam. Vergleichung zwischen Arabien und Palästina
in dieser Beziehung. Die Karawanenstraßen von Medina nach
Damaskus, von Mekka nach Bassora, von dieser Stadt nach
Ha leb).
§. 289. An der Westseite wird die Halbinsel von dem durch
seine fast flußthalähnliche Form höchst auffallenden arabischen
Meerbusen (dem rothen Meere) b eg ranzt, der 330 M. laug,
im Ganzen gegen 30 M. breit und an 30 F. höher als das Mittel-
meer ist und nur durch die schmale Straße Babelmandeb mit
dem Golf von Aden, der in den Ocean führt, in Verbindung
steht. Die Schiffahrt auf demselben ist besonders au den Küsten
gefährlich, der oft widrigen Winde, der vielen Sandbänke und
Korallenriffe halber; die arabische Küste ist mit solchen vorzüglich
bedeckt, überdies flach, seicht und ohne gute Häfen, die afrikanische
gewöhnlich steiler und mit einigen Häfen (Arkiko, Suakim).
Am nördlichen Ende bildet das Meer zwei schmalere und eben so
gefährliche Busen, der von Akaba in O. und der von Suez
in W.
(Sinnt. Die Wichtigkeit des arabischen Meerbusens als der dritten Haupt«
Handelsstraße von Indien nach Europa (§. 254 Anm.) Einfluß auf
den jüdisch-phönicischen (Salomon) und den ägyptischen Handel (der
Ptolemäer) nach Indien).
§. 290. Die Bewohner der Halbinsel sind das berühmte,
vor allen Völkern des Orients durch Kraft und Bildsamkeit ausge-
zeichnete Volk der Araber, das sich von hier in Verbindung mir
dem Islam über einen großen Theil Asiens und Afrikas verbreitet
hat. "In der Heimath haben sich die Straber, durch die Natur
derselben geschützt, vorzugsweise rein erhalten, sie leben hier in
kleine Stamme vertheilt patriarchalisch und hauptsächlich von^ der
Viehzucht, nur in wenigen Theilen des Landes ansässig, gewöhn-
lich umherziehend (die Beduinen der Wüste); Staaten bestehen
eigentlich nur in Jemen und besonders in Maskats. Die
türkisch-ägyptische Regierung macht zwar auf die Westküste
und das Innere Ansprüche, die sie jedoch nur durch Gewalt und
steten Krieg mühsam aufrecht erhalten kann.
(Anm. Einfluß der Landesnatur auf die Geschichte des Volkes und der
Weltstellung auf seine Verbreitung. Arabien auch in historischer Be-
ziehung fast stets isolirt).
TM Hauptwörter (50): [T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer]]
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Extrahierte Ortsnamen: Asien Palästina Medina Damaskus Mekka Bassora Akaba O. Suez Indien Europa Indien Maskats
Ih)
Asien. Soristan.
Das Bergland auf der Oftseite dieser Schlucht, das mehrere Zu-
flüsse des Jordan in ähnlichen tiefen Felsenthälern durchschneiden,
besteht ans Hochflächen (Hauran, Djolan, el Belka, Kar-
rak) mit steilem Absturz nach W., niedrige Höhen ziehen über
diese bäum und wasserarmen, jedoch im nördlichen Theile äußerst
fruchtbaren Ebenen. Nach S. wird das band wilder und öder,
cs endet endlich mit dem Gebirge Scharat, über welches der
steile Paß Akaba in die arabische Wüste führt. Einzelne Berg-
züge gehen auch noch südlicher am Ostufer des Golfs von Akaba
herab.
(A n m. Die Stellung des östlichen Berglandes Palästinas zum westlichen
in der jüdischen Geschichte wie zur Zeit der Kreuzzüge).
§. 294. Zwischen der Spalte des Jordan und dem Meere
liegt S. vom Kasmieh das westliche Gebirgsland Palästinas, das
vom Meere aus allmählich in mehreren Stufen zu Hochebenen
aufsteigt, die mit steilem Abhange nach O. zum Jordan sich her-
absenken. Berge (der Tabor, Karmel) und Höhenzüge von
geringer Erhebung theilen diese Ebenen, so liegt nördlich Ga li-
la ea, (in welche Landschaft der Paß von Acre führt), mit
hartem, trockenen, felsigen Boden, dann das fruchtbare Thal
Esdradlon, südlicher Samaria, bergiger und wasserarmer,
obschon nicht unfruchtbar, und von Samaria durch das Gebirge
Ephraim getrennt, das noch ärmere und dürrere Judaea,
wohin der Paß von Joppe nach Jerusalem geht. Am todten
Meere wird die Hochebene sehr schmal, südlicher nimt sie die Natur
einer öden Wüste an (cl Tih) und reicht so bis zum Isthmus
von Suez, indem sie die Halbinsel zwischen den Golfen von Akaba
und Suez anfüllt, stets mir steilem Abhange nach O. und all-
mählichem nach W. In jener wüsten und wasserlosen Halbinsel,
(die auch das peträisckc Arabien heißt), erhebt sich über dem
Wüstenplateau ganz isolirt eine wilde und rauhe Bergkette mit
den über 6000 F. hohen Bergen Katerin und Musa (dem
berühmten Sinai).
(Anm. Der Einfluß der Landesbildung auf die Geschichte der Juden;
ihre Stämme. Die Lage von Jerusalem. Die Weltstellung Palästinas
und die damit zusammenhangende Verbreitung des Christenthums).
§. 295. Das nördliche Syrien beginnt am Nordende
des Libanon mit einer schmalen Spalte, wo das östliche Hochland
(von Höms an) sich allmählich am nördlichen Abhänge des Li-
banon vorüber zum Meere herabsenkt. Nördlicher zieht das wenig
bekannte, niedrige und bewaldete Gebirge No ssai rie, das vom
Libanon durch jene Spalte getrennt wird und am Meere in Stufen
aufsteigt, nach dt. bis Antiochia; längst seiner Ostscite fließt
der Assi in einer tiefen, fruchtbaren Niederung nach N., bis
er oberhalb Antiochia sich plötzlich nach W. zum Meere wendet.
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Extrahierte Personennamen: Belka Musa
Extrahierte Ortsnamen: Asien Akaba Akaba Tabor Samaria Samaria Joppe Jerusalem Suez Akaba Suez O. Jerusalem Antiochia Antiochia
Asien. Iran.
101
§. 260. Die Bewohner dieser Wüsten sind Völker türki-
schen Stammes, umherschweifende Nomadenhorden, mit Recht
ihrer Wildheit und Raubsucht halber gefürchtet; dadurch werden
noch die Hindernisse vermehrt, welche schon die Natur des Landes
hier dem Verkehr in den Weg legt. Im Detschkowar und auf
dem Truchmcnenisthmns Hausen die Raubstämme der Turko-
man neu, das Schrecken der Perser durch ihre Uebcrfälle, zwischen
dem unteren Amu und Sir die Karakalpaken, in den nörd-
lichen Steppen die nicht weniger gefürchteten Kirgisen. Nur
am unteren Amu in der Niederung desselben besteht ein Staat,
der der Usbeken in Khiwa.
(An m. Tie Karawanenstraßen durch das Tiefland, von Khiwa über den
Truchmenenisthmus nach Astrakhan, von Bokhara dmch die Kir-
gisensteppe nach O r e n b u r g).
§. 26j. 2) Das westliche oder persische Hochland
(Iran). Dies weder an Größe noch an Höhe dem östlichen
gleichkommende Hochland liegt ihm im Sw., indem cs nur an
einer Ecke W. vom Durchbruch des Indus mit ihm zusammen-
ftößt, au welcher Ecke daher auch die bequemste Landpassage vom
Osten und Süden Asiens nach dem Westen ist. Von da dehnt
es sich nach S. bis an das Meer, nach W. bis Armenien aus,
in der letzten Richtung an Breite allmählich abnehmend, in Form
eines unregelmäßigen Vierecks. Die Länge nach W. beträgt 300,
die Breite 60 bis 150 M., der Inhalt mit den Abfalkländern
über 50000 Qm. Die ausgedehnten Ebenen im Inneren, deren
Erhebung von 2 bis 4000 F. beträgt, mit überwiegender Wü-
stennatur, ausgezeichnet durch große Baum und Wasserarmuth,
Trockenheit des Klimas und Reinheit der Luft, werden allenthalben
durch Randgebirgsländer von mannigfacher Bildung umschlossen,
aber im Gauzen ist der Abfall nach N. und O. zum kaspischen
und indischen Tieflande steil, nach S. und W. zum Ocean und
in das Tigrisland allmählich" und stufenartig. Wir betrachten es
im Einzelnen nach seinen vier Seiten.
§. 262. a) Die Nord feite. Von der eben bezeichneten
Nordostecke des Hochlandes an reicht die Gebirgsnatur des indi-
schen Hochgebirges am Nordrande noch 5 Grade nach W. in dem
Hochgebirgslaude Hindukusch (oder Hindukuh). Dies besteht
aus mehreren parallelen Ketten, zwischen denen tiefe, schwer zu-
gängliche Läugcnthäler liegen; die Berge steigen noch zu sehr
bedeutenden Höhen auf (der Kund 20000 F.), und äußerst be-
schwerliche, bis in die Schneeregion reichende Pässe (der Hauptpaß
von Bamipan über 12000 F. hoch) führen auf die Nordseite
aus dem Kabul zum Amuthale hinüber. Die Längenthäler bilden
das Gebirgsland K a far ist au, welches von den durch die Natur
des Gebirges bis jetzt noch vor ihren muhammcdanischen Nachbarn
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden]]
TM Hauptwörter (100): [T47: [Wüste Meer Land Nil Hochland Fluß Gebirge Euphrat Tigris See], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde]]
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Extrahierte Personennamen: Khiwa Bokhara Bamipan
Extrahierte Ortsnamen: Asien Detschkowar Hausen Khiwa Asiens Armenien Nord Nordrande Kabul
Asien. Kleinasien.
119
alten Lydien; an seinen beiden Seiten gewähren die breiten
Thäler des Kedus und Bujukminder die bequemsten Wege
in das Innere der Halbinsel. Südlicher wird das alte Karicn
von dem dritten Bcrglande eingenommen, in welchem sich in O. der
Babadag, in W. der gegen 5000 F. hohe Takhtalu erhe-
den, östlich steht es mir dem Taurus in Verbindung. Der Kü-
stenstrich vor diesen Abfallländern (die alten Provinzen Aölis,
Zonien und Doris) führt jetzt den Namen der Levante im
engeren Sinne und ist durch seine Schönheit und die Fruchtbar-
keit des Bodens höchst ausgezeichnet und dadurch so wie durch die
glückliche Lage und die vorteilhafte Küstenbildung jederzeit von
bedeutendem Einflüsse auf die ganze Halbinsel gewesen.
(Anm. Die Gründe der verschiedenen historischen Bedeutung der drei
Küstenländer Kleinasiens. Die Lage der griechischen Städte an der
Westküste: Smyrna und Milet am Ausgange der beiden Verbm-
dungsthäler. Das Verhältniß des westlichen Küstenlandes zum Inneren
in der alten Zeit unter den Griechen, Lydern und Persern, im Mittel-
alter unter den Byzantinern und den Türken. Die Stellung Lydiens
zwischen der Küste und dem Inneren; die Lage des alten Sardes).
8. 301. Die Ureinwohner der Halbinsel sind durch die
vielfachen Veränderungen, welche dies Land betroffen haben, jetzt
ganz unkenntlich geworden. Ansässig findet sich allenthalben eine
aus den älteren Einwohnern (Griechen) und Türken gemischte,
muhammedanische Bevölkerung, während zahlreiche türkische Horden
nomadisircnd im Lande umherziehen. Auch haben sich sonst viele
Fremde hier niedergelassen. Politisch gehört die Halbinsel zu dem
Reiche der osmanischen Türken.
(Anm. Kleinasien das Verbindungsglied Asiens mit Europa, seine Ver-
wandtschaft mit Griechenland und die stete historische Verbindung zwi-
schen beiden Ländern).
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Extrahierte Personennamen: Doris)
Extrahierte Ortsnamen: Asien Kleinasien Kleinasiens Smyrna Milet Sardes Asiens Europa Griechenland
110
Aßen. Georgien.
zwar für einen Theil des russischen Staates, dessen Regierung
jedoch ihr Ansetzn hier nur au wenigen Punetcu und durch Ge-
walt aufrecht 511 erhalten vermag.
(Anm. Die Wichtigkeit des Kaukasus als einer Scheidewand zwischen
den nördlichen und südlichen Gegenden und als Asyl versprengter
Völkerreste).
§. 279. Zwischen dem Kaukasus und den armenischen Ge-
birgen nimt den Isthmus zwischen dem kaspischen und schwarzen
Meere ein mit Bergzügen angefülltes, nach beiden Meeren sich
senkendes Land ein. Im westlichen Theile desselben werden beide
Gebirgsländcr durch die parallelen Ketten der moschi sch en Berge
verbunden, in denen gegen S. nach Armenien zu das hochgelegene
Thal Akhalzikhe am oberen Kur liegt. Von da senkt sich das
Land gegen W. schnell in das tiefe Thal desphasis, die heiße,
fruchtbare, üppig bewaldete Landschaft Imirethi (Kolchis)
bildend, zum schwarzen Meere. Auf der Ostseite ist die Senkung
zum kaspischen Meere sanfter in der Provinz Georgien, die aus
mehreren, durch die Arme des Kaukasus getrennten Thalstufen
meist mit ebenem, holzarmcn Steppenboden besteht, der jedoch in
den tiefeingeschnittenen Flußthälern, besonders dem des Kur, sehr
reich und fruchtbar ist; die schönste derselben ist die höchste, in der
Tiflis liegt, (das alte Jbericn).
§. 280. Durch dieses Stufenland stießt der Kur, der in
Armenien entspringt, das Thal von Akhalzikhe bewässert, dann
atte Stufen von Georgien im Mittelläufe durchströmt und endlich
in der Provinz Schirwan in einem Delta mit sumpfigem, öfter
überschwemmten Boden mündet. Zu ihn fällt jetzt, (während im
Alterthume noch beide Flüsse getrennt mündeten), der Aras, sein
Zwittingsstrom, der in Armenien im Bingheul seine Quellen hat,
im oberen Laufe durch die Hochebenen, im mittleren durch das
Stutenland von Nakitschewan strömt und dann mit Katarrakten
in das Tiefland des Kur eintritt.
§. 281. Die Bewohner dieses Landes sind die (christlichen)
Georgier, ein ackerbauendes Volk, das stets einen gewissen
Grad der Bildung und durch die Lage seines Landes Einfluß auf
den Verkehr so wie einen sicheren Schutz in den großen politi-
schen Kämpfen besaß. Sie geriethcn nach langer Selbständigkeit
unter die Herrschaft Fremder und gehören jetzt zum russischen
Reiche. Im Osten an der Küste des kaspischen Meeres sind
jedoch türkische Stämme eingewandert und bilden hier haupt-
sächlich die Bevölkerung.
(Anm Die Weltstellung Georgiens als des Verbindungsgliedes auf
dem nördlichen indischen Wege (§. 258) zwischen O,tasten und
Europa). «
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Extrahierte Ortsnamen: Georgien Kaukasus Armenien Kolchis Georgien Tiflis Armenien Georgien Armenien Bingheul Georgiens Europa