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1. Vaterländisches Lesebuch für die mittleren und oberen Klassen evangelischer Volksschulen - S. 336

1880 - Sondershausen : Eupel
336 5. Ja, dich kenn' ich, Offenbarung meines Herrn in der Natur, seit aus eigener Erfahrung ich nicht bloß der Liebe Spur angedeutet, aufgeschrieben in den Werken seiner Hand, nein, ihn selbst und all sein Lieben wesentlich in Christo fand. Spitta. C. Aus der Geschichte. 1. Die alten Deutschen. 1. Die Germanen. — Die alten Deutschen waren ein herrlicher Menschenschlag. Groß und kraftvoll war ihr Körper, breit ihre Brust, ihr Auge blau, ihr Haar goldgelb und lang herabfallend. Als die kriegsgewal- tigen Römer, die alle Völker im südlichen Europa unterjocht hatten, zum ersten Male mit diesen Söhnen des Nordens zusammenstießen, setzte ihre stolze Haltung, ihr kühner, durchdringender Blick, ihr brausender Schlacht- gesang sie in Erstaunen und Schrecken. Sie nannten sie Germanen d. i. tobende Kriegs lente, Wehrmänner. Denn wehrhaft und kriegs- lustig waren die Deutschen, wie kein anderes Volk. Ihr ganzer Sinn ging ans Kampf und kühne Thaten. Von Jugend aus übten sie sich im Ge- brauche der Waffen, im Kampfe mit wilden Thieren. Die Felle des er- legten Wildes dienten ihnen zur Kleidung; als köstlichster Schmuck galten ihnen die Waffen. Es war ein festlicher Tag, wenn der herangewachsene Jüngling vor versammelter Gemeinde für wehrhaft erklärt und vom Vor- steher mit Schild und Lanze geschmückt wurde. Von nun an trennte er sich nicht mehr von seinen Waffen; mit ihnen zog er nicht allein in den Kampf, bewaffnet erschien er auch in der Versammlung der Gemeinde und beim frohen Festgelage. 2. Kriegswesen. — Gab's Krieg, so wurden alle wehrfähigen freien Männer aufgeboten. Ein solches Aufgebot hieß der Heerbann. Der tapferste der Helden wurde zum Anführer oder Herzog erhoben. Kriegs- lustige Jünglinge schlossen sich ihm an als sein Gefolge und schwuren, vereint mit ihm zu leben und zu sterben. Vor der Schlacht erscholl furcht- bares Kampfgeschrei, um den Mut zu entflammen. Mit unglaublicher Tapferkeit wurde gekämpft; Führer und Gefolge wetteiferten in mutvollen Thaten. Lebendig aus der Schlacht zu weichen, wenn der Führer gefallen war, brachte Schande fürs ganze Leben. Mancher Held konnte des Kampfes gar nicht genug haben. Herrschte in der Heimat Friede, so zog er mit seinem Gefolge in fremdes Gebiet und suchte dort Ruhm und Beute. 3. Lebensweise und Sitten. — In Friedenszeiten war es vor- züglich die Jagd, welche die freien Männer beschäftigte. Die Besorgung des Hauswesens und der Ackerwirtschaft blieben den Weibern und Knechten überlassen. Sie selbst lagen daheim auf einer Bärenhaut, neben dem Herde. Wer es zu lange that und den Sinn für große Thaten verlor, hieß ein Bärenhäuter. Die Zeit verkürzten sie sich gern mit Würfelspiel, dem

2. Kleine Schulgeographie - S. 10

1818 - Sondershausen : Voigt
i« Einleitung.' ____________ den. Dieses Klima hängt nicht bloß von der geogvaphi- fchen Breite eines Lanves ab (denn manche Gegenden unter dem Aequator sind kälter als Lander in den ge- mäßigten Zonen), sondern von der Lage und dem Boden. Alle Küstenländer haben gemäßigtere Warme und Kalte als diejenigen, welche weiter vom Meere entfernt liegen. ! " Je hoher ein Land ist, desto kalter ist das Klima. Durch hohe Gebirge, besonders wenn sie hoch genug sind, ewi- gen Schnee zu tragen, wird das Klima katter. Große Wälder machen das Klima rauher, hingegen durch Aus- rottung derselben, durch Anbau des Landes, wird das Klima milder und sanfter. Aus Sümpfen und Morasten entwickelt sich eine schädliche Luft, wodurch die Atmos- phäre vergiftet wird. In sandigen und masterarmen Ebe- nen wird die Luft heiß und trocken, und der Wind, Ver darüber Hinfahrt, glühend und brennend. §. 51. Alles, was die Erde und das Meer mit und ebne menschliche Hülfe hervorhringen, heißt Produkte, die entweder Natur- oder Kunstprodukte sind Letz- tere sind solche, die durch eine künstliche Bearbeitung ooy Menschenhänden ihr natürliches Ansehen völlig verlieren. Wenn zu der Verfertigung eines Kunstprvduktes Feuer und Hammer erfordert wird, so ist dies eine Fabrik; geschieht die Veredlung aber mit der Hand oder durch Maschinen, doch ohne Feuer und Hammer, so ist es eine Manufaktur. Doch wird dieser Unterschied im Sprach- gebrauchs nicht immer beobachtet. Uebrigens theilt man die Naturprodukte in drei Klassen oder Naturreiche, das Mineral-, Pflanzen- und Thierreich. tz. 52. Vor allen Bewohnern der Erde zeichnen sich die Menschen sowohl durch körperliche als geistige Vor- züge aus. Ihre Anzahl auf der ganzen Erde berechnet man auf 700 Millionen. Sie sind einander zwar in den Hauptkennzeichen sehr ähnlich, doch findet eine große Ver- schiedenheit Statt in Rücksicht der Farbe, der Sprache, der Lebensart, der Religion, der Regierungsverfassung rc. In Rücksicht der Farbe giebt es: i) weise, 2) gelb- braune, 5) schwarze, 4) kupferrothe, oder roth- braune und 5) schwarz braune, alle mit verschiede- nen Schattirungen. In Rücksicht der Lebensart theilen sich die Menschen in Jager-, Fischer-, Hirten-, Acker- bau treibende und Künste treibende Völker.

3. Kleine Schulgeographie - S. 215

1818 - Sondershausen : Voigt
Holla'ndisch. und Britt. Südamerika. 215 Krieg, indem sie den Weibern die Feld- und Hausarbeit überlasien. Ueberhaupt leben wenige derselben in festen Wohnungen. Die meisten sind Nomaden. Außer Pata- gomen, bewohnen sie besonders rauhe Gebirge und da§ Innere von Südamerika, wo sie vor der Uebcrmacht der Europäer gesichert sind. Dahin gehören: die Earai- den, die Ltto machen, die Abiponer, die Tupi- na mbas, die L apuy es rc. Die Mani-Tuülin- oder Orlows-Infeln. Diese Inseln liegen bei dem Kap Horn, und sind bewohnt. Die E. haben Achnlichkeit mit den Pescheras. Sie Insel Neu- oder Südgeorgien. Sie liegt unter dem 54° his 550 S- Br. und besteht aus Felsen, die selbst im Sommer dis zur Meereeflache mit Schnee bedeckt sind, und nur 2 Pflanzenarten Her- vorbringen. An der Südspitze liegt die Eoopersinses. Sandwichsland. Dieses dem Südbol um 4 Grad naher liegende Land enthält nicht eine einzige Pflanzenart, und ist mit Aus- nahme einiger Felsen, ganz mit Schnee und Eis bedeckt. Nördlicher liegen die Saunders-Insel und die Licht-- meß-Jnseln, Australien. Dieser fünfte Welttheil, auch Südindien und Po- lynesien genannt, begreift eine große Menge von In- seln, die in dem stillen Meere oder in der Südsee, zwi- schen den Asiatischen Inseln und Amerika liegen. Die Größe beträgt etwa 180,000 Q. M. Viele dieser Inseln enthalten hohe Berge, die mei- sten haben einen fruchtbaren Boden. Bis jetzt kennt man diese Gegenden wenig. Die Produkte sind nicht sehr mannigfaltig. Man hat wenig vierfüßige Thiere und von Metallen nur Spuren von Eisen und Kupfer gefunden. Die Europäischen Pflanzen und Lhiere, die man hierher

4. Allgemeine Erdbeschreibung oder Lehrbuch der mathematischen und physikalischen und Einleitung zur politischen Geographie - S. 186

1837 - Sondershausen : Eupel
186 Dritter Abschnitt: Politische Geographie. einen Gesetzgeber und Richter außer ihm hinführt, theils durch seine zum Absoluten aufsteigende Vernunft zu dem Glauben an ein höheres Wesen geführt. Diese Gottesidee liegt jedoch an- fänglich nur dunkel im Menschen, und äußere Erscheinungen, Gegenstände und Erfahrungen müssen in ihm das hellere Be- wußtsein derselben erwecken. Wenn aber die Sprache nur lang- sam und nach und nach entstand, so ist es mit der Religion anders. Fast alle Religionen entstanden, wenigstens der Haupt- sache nach, auf einmal, indem Männer, in dem Bewußtsein ihrer höheren Einsichten, ihren Glauben und ihre Überzeugungen zur Religion ihres Volkes erhoben. Daß indeß die Menschheit ohne einen besonderen göttlichen Unterricht (Offenbarung) sich wenigstens nicht zu der reinen Idee eines Gottes würde erhoben haben, beweisen die gebildetsten und in anderer Hinsicht aufgeklärtesten Völker des Alterthums — die Griechen und Rö- mer. Fast allen Religionen liegt daher eine solche Offenba- rung d. h. ein von Gott auf außerordentliche Weise den Men- schen mitgetheilter Religionsunterricht zum Grunde. Über den Offenbarungsbegriff haben sich aber, was namentlich die christ- liche Offenbarung betrifft, verschiedene Ansichten gebildet, welche sich füglich auf folgende fünf Hauptklassen zurückbringen lassen: 1) Der Supernaturalismus oder die Denkart, nach welcher man eine geschlossene, unmittelbare, überna- türliche Offenbarung annimmt, und seine Vernunft derselben ganz unterwirft, selbst dann unterwirft, wenn jene Dinge lehrt, die unsere Vernunft nicht begreift. Der Supernaturalist er- blickt in einer solchen Offenbarung ein Wunder, und nimmt überhaupt Wunder an. L) Der Rationalismus oder die Denkart, nach welcher man blos eine geschlossene, mittelbare Offenbarung annimmt, und die Vernunft zur Richterin über die Offenbarung setzt, indem diese durch die Vernunft geschehen sei, und also auch nur das rein Vernünftige enthalten könne. Der Ratio- nalist leugnet daher jedes Wunder. Z) Der Naturalismus oder Deismus oder die Denkart, nach welcher man bei der allgemeinen, niemals geschlossenen, also immer fortdauernden Offenbarung durch die bloße Vernunft stehen bleibt, und jede besondere Veranstal- tung Gottes zur Belehrung der Menschen ableugnet, indem der

5. Allgemeine Erdbeschreibung oder Lehrbuch der mathematischen und physikalischen und Einleitung zur politischen Geographie - S. 188

1837 - Sondershausen : Eupel
188 Dritter Abschnitt: Politische Geographie. zelnen Stellen eine verschiedene Erklärung zu, theils hat man denselben andere, aus früherer oder späterer Zeit herrührende Schriften an die Seite gesetzt, welche den eigentlichen Funda- mentalschriften mehr oder weniger gleich geachtet werden. Hier- durch ist es geschehen, daß keine der drei monotheistischen Re- ligionen als eine vollkommene Einheit dastcht, sondern eine jede derselben mancherlei Spaltungen erlitten hat, und in mehrere Unterabtheilungen, Kirchen, Parteien, Sekten rc. zerfallen ist, nämlich: 1) Die jüdische Religion zerfällt in die beiden Hauptparteien der Karaiten und Rabbaniten, von denen die Letzteren außer den Schriften des alten Testaments noch dem Talmud *) eine bindende Autorität beilegen, welche die Ersteren demselben nicht zugestehen. 2) Die christliche Religion oder Kirche theilt sich ebenfalls in zwei Hauptparteien, die morgenlandische und abendländische. *) Der Talmud (d. h. Unterricht oder Belehrung) ist eine Samm- lung von Erklärungen und Erläuterungen des Mosaischen Gesetzes, wel- che sich angeblich von den Zeiten des Moses an durch mündliche Tradi- tion erhalten haben, bis sie, unter dem Namen Mischna, im Jahre 150 n. Ehr. von dem Nabbi Juda gesammelt wurden. Diese Mischna erlangt? bald ein größeres Anseben, als die Tbora h (das Mosaische Gesetz) selbst, und wurde daher wiederum der Text zu mancherlei Erläuterungen und Erklärungen, die dann abermals, unter dem Titel G e m a r a (d. h. Vollendung), durch den Rabbi I o» chanan, %30 n. Ehr. gesammelt wurden. Diese Mischna und Gemara bilden den Text und Eommentar des sogenannten Tal- mud von Jerusalem. Als aber im 3. und 4. Jahrhundert, bei der Ausbreitung des Christenthums, die Anzahl der Juden in Palästina sich immer mehr verminderte, und sich dieselben vorzüglich in Babylon sammelten, so sing man an, hier eine neue Gemara zu sammeln, die im Anfänge des 5. Jahrhunderts vollendet wurde, und, unter dem Namen des Talmud von Babylon, vor je- nem den Vorzug erhielt. — Der Talmud steht noch jetzt als Gkau- benssymbol bei den Juden in großem Ansehen, obgleich er durch viele, abergläubische und selbst sittenverderbliche Grundsätze ein Haupt- hinderniß ihrer sittlichen Bildung ist. Wie wenig derselbe auf die Moralität Rücksicht nehme, ergiebt sich aus dem Inhalte seiner Ka- pitel. Er handelt nämlich in secks Sedarim: 1) von dem Saa- men und den Feldfrüchten, — 2) von den Festen und den dabei üblichen Eeremonieen, — 3) von den Weibern, Heirathen und Scheidungen, — 4) von den Verletzungen des Eigenrhums, — 5) von den Opfern, — 6) von den Reinigungen. /

6. Allgemeine Erdbeschreibung oder Lehrbuch der mathematischen und physikalischen und Einleitung zur politischen Geographie - S. 196

1837 - Sondershausen : Eupel
196 Dritter Abschnitt: Politische Geographie. den ist, als ihre natürlichen Fähigkeiten und individuellen La- gen. Man unterscheidet daher, um sich das Urtheil zu erleich- tern, die verschiedenen Klassen und Stande der bürgerlichen Gesellschaft, und setzt dabei freilich voraus, daß der Grad der Kultur mit dem Stande übereinstimmen müsse, was aber nicht immer der Fall ist, indem nicht selten der Vornehme zu dem am wenigsten gebildeten Volkshausen (dem Pöbel) herabsinkt, während mancher sogenannte gemeine Mann durch feine Bil- dung sich weit über seine Sphäre erhebt. 11 i e r 11 $ Kapitel: Von den Klassen und Ständen der bürger- lichen Gesellschaft. Eine vollkommene Gleichheit aller ein Volk ausmachenden Individuen ist nur bei dem rohesten Zustande desselben möglich und denkbar, denn, sobald der Begriff des Eigenthums nur ir- gend festgestellt ist, muß es, selbst bei der anfänglich gleichsten Vertheilung der Glücksgüter, bald Reiche und Arme geben, weil Glück und Unglück, Fleiß und Trägheit, Sparsamkeit und Ver- schwendung rc. diesen Unterschied frühzeitig herbeiführen müssen. Aber der Unterschied der Klaffen und Stände beruht auf noch mancherlei anderen Ursachen und Verhältnissen. So wie der Stärkere durch seine körperlichen Kräfte Furcht erweckt, und Achtung gewinnt, so der Klügere durch das Übergewicht seiner geistigen Kräfte. Zur Zeit der Gefahr, im Kriege rc. be- darf die Menge eines Führers, dem alle Übrigen, wenn auch nur freiwillig, Folge leisten. Alle diese Umstande und Verhält- nisse heben die anfängliche Gleichheit auf, und erzeugen den Un- terschied der Stände, den wir gleich bei der ersten Ent- stehung der Staaten vorfinden, weil eine völlige Gleichheit mit der Idee des Staats, welcher Befehlende und Gehorchende voraussetzt, schlechterdings unvereinbar ist. '§.92. Adel. Bürger-und Bauernstand. Leibeigene. Der Unterschied der Klassen und Stände, wie wir ihn gegenwärtig in den meisten Staaten ausgebildet finden,

7. Allgemeine Erdbeschreibung oder Lehrbuch der mathematischen und physikalischen und Einleitung zur politischen Geographie - S. 207

1837 - Sondershausen : Eupel
Fünftes Kapitel: Beschäftigungen und Gewerbe. 207 käuflichen Gegenstände, wozu man fast überall die edlen Metalle, Gold und Silber, genommen hat. Anfangs wägte man die Metalle einander zu; spater wägte man die einzelnen Stücke im Vorrathe ab, und bemerkte mittelst eines darauf angebrach- ten Zeichens, wieviel jedes werth fei oder gelte; daher der Name Geld. Da nun ein Hauptgegenftand des Handels das Vieh war, so grub man häufig auf die Metallstücken das Bild desjenigen Thieres ein, dem sie an Werth gleich waren. Da- her nannten auch die Römer das Geld pecunia (von pecus, das Vieh), und bei den Griechen hatte die älteste Münze das Bild und den Namen eines Ochsen. — Künstlich ausgeprägte Münzen hatten zuerst die Phönizier; bei den Griechen kamen sie erst um das Jahr 600 vor Chr. in Gebrauch. Die Sitte, daß Könige ihr Bildniß auf die Münzen prägen ließen, führte zuerst der Perserkönig Darius ein, wovon die persischen Mün- zen den Namen Dareiken erhielten. Die Deutschen lernten das Geld erst um die Zeit von Christi Geburt von den Rö- mern kennen. Zu den Gold- und Silbermünzen, welche, wie alles Geld, des allgemeinen Vertrauens wegen, nur unter öffentlicher Autorität und Gewährleistung geschlagen werden dürfen, wird aber nicht reines Gold und Silber genommen, denn dieses würde dem Einschmelzen zu sehr unterworfen sein, und auch, seiner Weich- heit wegen, bei dem täglichen Gebrauche zu vielen Abgang er- leiden. Um diesem Ubelstande vorzubeugen, werden die Münzen legirt oder beschickt d. h. mit einem anderen, geringeren Metalle, gewöhnlich Kupfer, vermischt. Das Gewicht der Münze wird Schrot, und ihr Gehalt an feinem Golde oder Silber wird Korn genannt. Den Unterschied zwischen beiden macht der Zusatz aus, mit welchem die Münze legirt ist. Die obrigkeitliche Be- stimmung des Schrotes und Kornes einer Münze heißt der Münz- fuß. Als Maßstab dabei wird in den meisten europäischen Staaten die Mark (ein halbes Pfund) angenommen, die bei dem Silber in 16 Loth, jedes zu 18 Gran; bei dem Golde hingegen in 24 Karat, jedes zu 12 Grän, eingetheilt wird. Es ist dieß die feine Mark, auf welche also 16 Loth feines, nen inneren, der in ihrem Verhältnisse zu anderen Gütern, und einen äußeren, der in ihrem Verhältnisse zu dem Bedürfnisse des Schätzenden feinen Grund hat.

8. Allgemeine Erdbeschreibung oder Lehrbuch der mathematischen und physikalischen und Einleitung zur politischen Geographie - S. 183

1837 - Sondershausen : Eupel
183 Erstes Kapitel: Von der Sprache. zeigen konnte. Dieser Gedanken und Bedürfnisse waren anfangs gewiß nur wenige, und so war auch die älteste Sprache arm und roh, so daß wenige einfache Silben hinreichen konnten, sich verständlich zu machen. Die Ausrufungswörter bildeten wahrscheinlich einen Haupttheil der ältesten oder Ursprache. Man suchte ferner Gehörtes mit der Stimme nachzutönen, und bezeich- nete mit diesem Laute die Dinge, von welchen derselbe ausge- gangen war, wie es in der Sprache der kleinsten Kinder noch jetzt geschieht. Allmählich jedoch, als der Umfang der Begriffe sich erweiterte, und die Anzahl der Bedürfnisse sich vermehrte, mußte man darauf bedacht sein, neue Laute und Wörter zu er- finden, die man entweder (wie bei den Chinesen) durch eine Ver- änderung der Stimme und des Tones, oder durch Zusammen- setzung der Silben erhielt. — Welche unter den Sprachen der alten Welt die Ursprache gewesen sei, ist gänzlich ungewiß. Die hebräische ist es zuverlässig nicht gewesen, und noch viel weniger die holländische, wie ein Arzt zu Mastricht, welcher seinem Vaterlande die Ehre des Paradieses zuwenden wollte, noch 1670 in allem Ernste behauptet hat. Die Ur- sprache der Menschen, welche im Laufe der Zeiten mannichfal- tige Veränderungen erfuhr, ist indeß nicht auögestorben, sondern findet sich unter alle noch porhandenen Sprachen zerstreut und unter mannichfaltige Formen versteckt, und ist hauptsächlich in den Wurzeln der Wörter zu suchen. Die Sprache, ursprünglich nur für das Gehör erfunden, hat indeß einen doppelten Mangel, indem sie theils nur dem- jenigen vernehmbar wird, welcher dem Sprechenden nahe ge- nug ist, theils aber auch zu leicht verhallt, und keine blei- bende Spur zurückläßt. Durch die (angeblich von den Phöni- ziern, 2000 Jahre vor Christo gemachte) Erfindung der V u ch- siabenschrift *) ist beiden Mängeln abgeholfen, und dem Menschen ein Mittel gegeben, durch welches seine Sprache von einem Ende der Erde bis zum anderen vernommen werden kann, und auch der spatesten Nachwelt vernehmbar gemacht wird. Äl- ter, als die Buchstabenschrift, welche jedem einzelnen Laute der *) Buchstabe von den buchenen (aus Buchenholz geschnittenen) Stäb- chen, deren man sich vor Erfindung der gegossenen Lettern bediente. — Schon früher hatte man ganze Bücher auf Holztafeln geschnit- ten und abgedruckt, ein mühseliges Werk, welches mit der Kunst, aus beweglichen Lettern zu drucken, gar nicht verglichen werden kann.

9. Allgemeine Erdbeschreibung oder Lehrbuch der mathematischen und physikalischen und Einleitung zur politischen Geographie - S. 2

1837 - Sondershausen : Eupel
L Einleitung. S) Rücksichtlich des Umfanges ist die Geographie ent- weder Universalgeographie oder Specialgeogra- phie. §. 3. Mathematische, physische und politische Geographie. Der Gegenstand, mit welchem die Geographie es zu thun hat, die Erde, läßt sich aus einem dreifach verschiedenen Gesichtspunkte betrachten, 1) als meßbaren Weltkörper, 2) nach ihrer physischen (natürlichen) Beschaffenheit und ihren Bestandtheilen, 3) als Wohnplatz der Menschen und nach ihrer Eintheilung in verschiedene Lander und Staaten. Aus diesem dreifach verschiedenen Gesichts, punkte ergiebt sich für uns eine dreifache Erdbeschreibung oder Geographie, nämlich: 1) die mathematische oder astronomische Geo- graphie, welche die Erde als meßbaren Weltkörper betrachtet, ihre Gestalt, Größe und Bewegung untersucht, von dem Verhält- nisse der Erde zu den übrigen Wcltkörpern spricht, und die darauf sich beziehenden Punkte und Linien erklärt, welche auf der Erdober- fläche gezogen gedacht werden; 2) die physische Geographie, welche die Erdenach der natürlichen Beschaffenheit und den Bestandtheilen ihrer Ober- fläche betrachtet, und von Land, Wasser, Atmosphäre, Erzeugnissen und Einwohnern redet; 3) die politische Geographie, welche die Erde als Wohnplatz vernünftiger Geschöpfe betrachtet, und ihre Eintheilung in verschiedene Länder und Staaten ins Auge faßt. §. 4. Alte, mittlere, neuere und neueste Geogra- phie. Da die Erde, im Ganzen genommen, immer dieselbe Gestalt, dieselbe Größe, dieselbe Bewegung rc. behält, so ergiebt sich hieraus, daß die Lehren der mathematischen Geographie einem Wechsel nicht unterworfen und folglich unveränderlich sind. Eben so verhält es sich mit der physischen Geographie; denn, wenn auch die.äußere Ansicht der Oberfläche der Erde sich von Zeit zu Zeit geändert hat, so bleibt sie selbst doch, ihrem Wesen und ihren Bestandtheilen d. i. ihrer physischen Beschaffenheit nach, immer dieselbe. Anders ver- hält es sich mit den Lehren der politischen Geographie, denn einmal ändern moralische Ursachen, Kriege, Eroberungen rc.

10. Allgemeine Erdbeschreibung oder Lehrbuch der mathematischen und physikalischen und Einleitung zur politischen Geographie - S. 5

1837 - Sondershausen : Eupel
5 Einleitung. 4) Staatswissenschaft (Statistik), welche sich über die innere Verfassung der Staaten, ihre Sitten, Gebräuche und Einrichtungen, über das Verhältniß der verschiedenen Staa- ten zu einander und endlich über Charakter, Sitten und Lebens- art ihrer Bewohner belehrend ausspricht; 5) Geschich te, welche namentlich als (ältere und neuere) S t aa t en g e sch ich t e, uns über die wichtigsten histo- rischen Ereignisse in Bezug auf die einzelnen Länder der Erde belehrt. §.8. Hülfsmittel beim Studium der Geographie. Zu den unentbehrlichen Hülfsmitteln beim Studium der Geographie gehören: 1) Künstliche Erdkugeln (Globen) für die allge- meine, besonders die mathematische Geographie, deren Stelle durch Planiglobien (auf einer Ebene dargestellte halbe Ku- gelflächen) nur sehr unvollkommen vertreten wird, weil cs nicht gut möglich ist, alle Theile der Erde, um den Äquator, wie um die Pole, nach einerlei Maßstab darzustellen, so daß, nach der gewöhnlichen Projectionsart, die Lander und Meere der Erde mehr oder weniger verzerrt, und niemals in ihrer verhältniß- mäßigen Gestalt und Größe erscheinen. Auch Orrery's oder Planetarien d. h. künstlich zusammengesetzte Maschinen, bei welchen eine in der Mitte befindliche Kugel die Sonne, und mehrere kleinere, in bestimmten Entfernungen und Zeiten sich um dieselbe bewegende Kugeln die Planeten mit ihren Trabanten darstellen, sind für den Unterricht in der mathematischen Geo- graphie sehr lehrreich, da sie die Bewegungen jener Himmels- körper sinnlich darstellen. Daß bei allen Vorrichtungen dieser Art weder auf die wahre Größe, noch auf die wahren Ent- fernungen der Planeten Rücksicht genommen werden kann, wenn dieselben ihrer bedeutenden Größe wegen nicht äußerst kostbar sein sollen, versteht sich von selbst. Ein Tellurium heißt eine solche Maschine, welche blos die Bewegung des Mondes und der Erde um die Sonne darstellt. Ein anderes unentbehrliches Hülfsmittel bei dem Studium der Geographie sind: 2) Landkarten d. h. bildliche Darstellungen ganzer Erdtheile (Universalkarten), einzelner Länder (General- karten), oder einzelner Theile der Lander (Specialkarten).
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