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1. Bilder aus Amerika - S. 5

1894 - Weinheim (Baden) : Ackermann
— 5 — die Luft reich an Feuchtigkeit ist, begünstigt die Entwickelnng der Pflanzen natürlich gleichfalls. Höchst selten finden wir völlig kahle Strecken; wenigstens einige Grashälmchen, einige verkrüppelte Weiden oder ein kleines Lichtnelkenpolster treffen wir fast überall. In den warmen und geschützten Thalgründen lenchtet allerorten freudiges Grün; Moose und Gräser, unter denen auch bei uus heimische Arten vertreten sind, bilden die hübsche smaragdne Decke. Da finden wir unser Woll-, Fuchsschwanz- und Schwingelgras nebst verschiedenen Seggen; da steht der nordische Mohn, der Löwenzahn, die Ranunkel, der Steinbrech, die Glockenblume und eine Art Immergrün; da wachsen settes Löffelkraut und Sauerampfer, und Heidegewächse wuchern in Menge. Die Rauschbeere, die Moos- und Heidelbeere werden gern gepflückt und liefern eine sehr erwünschte Ab- wechselnng im nordischen Küchenzettel. Auch Alpenrosen erfreuen uns auf unserer Streise, und mit Ergötzen betrachten wir die winzigen Zwergbirken und Kriechweiden, die das Reich der Bäume hier vertreten sollen. Sie sind ohne Ausnahme so klein und niedlich, daß wir dem Polarforscher Hayes lächelnd recht geben muffen, der von diesen Knirpsen behauptete, man könne einen ganzen daraus bestehenden Wald mit einer Mütze zudecken. Die eingewanderten Europäer haben auch allerlei Nutzpflanzen eingeführt. Aber welche Mühe erwächst ihnen ans dem Anban der meisten unter diesen Pslanzensremdlingen! Rüben und Radieschen gedeihen leidlich; Grünkohl, Spiuat, Salat, Kerbel und Petersilie aber entarten völlig, sie schmecken grasartig und erinnern in dieser Hinsicht gar nicht mehr an das ursprüngliche Gewächs. Möhren werden nicht viel länger als 4 cm, die Kartoffeln erreichen die Größe von Haselnüsfen. In Treibbeeten aller- diugs werden als besondere Leckerbissen auch Erdbeeren und Gurken ge- zogen. Die Frauen der Einwanderer pflegen im Schutze der Häuser auch allerlei Blumen, z. B. Geranien, Fuchsien und Rosen; aber im Freien würden solche zartere Gewächse zu Grunde gehen. Einst war Grönland anders beschaffen als heute; das Klima hatte in jenen glücklicheren Tagen den Charakter des im südlichen Deutschland herrschenden; die Temperatur muß damals 16° des hundertteiligen Thermo- meters höher gewesen sein. Unser freundlicher Wirt erzählt uns als Beweis dafür, daß der gelehrte Schweizer Oswald Heer einen an der Westküste bei Atanakerdlnk gesnndenen versteinerten Wald beschrieben habe, der jene Behauptung zur volleil Gewißheit mache. Es finden sich 66 verschiedene Pflanzenarten darin. Da, wo gegenwärtig Eis, Gletscher und Schnee einen großen Teil des Jahres hindurch deu Boden voll- ständig bedecken, wölbten einst mächtige Bäume ihre Kronen. Es besand sich eine Riesenfichte, die dem höchsten Gewächse der ganzen Erde, dem kalifornischen Mammutbaume, nah verwandt ist, unter ihnen. Eine andere Art Nadelholz ist jetzt nur noch im milden Japan anzutreffen. Immergrüne Eichen, Magnolien, Platanen, Pflaumenbäume mit immer- grünem Laube, Wallnüsse, Haselnußsträucher, von Ephen umwunden^

2. Bilder aus Amerika - S. V

1894 - Weinheim (Baden) : Ackermann
y tümlichen Verhältnissen und Schwierigkeiten die Eroberung und Besiedeluug mancher Gebiete erfolgte. Die Zustände in den Vereinigten Staaten z. B. sind gegenwärtig himmelweit von denen verschieden, die von den ersten Ansiedlern angetroffen wurden. Um nun darzuthun, mit welchem Mut und welcher Zähigkeit die Angloamerikaner die ungeheuren Räume erobert, behauptet und bebaut haben, ist die Besiedelnng Kentuckys durch Dauiel Booue und seine Gefährten in knappem Rahmen gezeigt worden. Sie ist sozusagen typisch für die gesamte Besitznahme der Landschaften jenseits der Alleghanys, zeigt den Reichtum an Naturprodukten, namentlich an Wild, aber auch die mancherlei Gefahren, von denen sich die Eindringlinge bedroht sahen, sowie ihr eigentümliches Hausen in der Einöde. Wilde Stämme sind nnr insofern berücksichtigt worden, als sie in irgend einer Beziehung besondere Beachtuug verdienen; es hat für die große Masse des Volkes keinen Zweck, sich mit Einzelheiten ans dem Leben ganz roher, vielleicht überdies aussterbender Völkerschaften bekannt zu machen, wohl gar die Namen einzelner unbedeutender Horden zu merken. Dafür habe ich interessanten, verhältnismäßig wenig bekannten Gebieten größere Beachtuug geschenkt, als sie gewöhnlich erfahren und in verschiedener Hinsicht doch verdieneu, so dem Territorium Alaska, der Nordwest- und Westküste des Britischen Nordamerika, dem Feuerlandsarchipel. Daß ich den Ländern, nach denen die deutsche Auswanderung vorwiegend gerichtet ist, besondere Aufmerksamkeit zugewendet und ihnen dementsprechend großen Ranm ge- gönnt habe, wird hoffentlich niemand ungerechtfertigt finden, da es sich hier um eine Angelegenheit von der größten praktischen Bedeutung handelt. Canada, die Vereinigten Staaten von Nordamerika, Brasilien und Chile sind ans diesem Grunde bevorzugt worden. Bezüglich der Darstellung habe ich mich für die mit Recht beliebte Form der gemeinsam unternommenen Reise entschieden, weil ich immer finde, daß die Schüler dadurch lebhafter augeregt werden. Nur da, wo es sich um Zusammenfassungen und dergleichen handelte, wich ich absicht- lich vou diesem Verfahren ab. Knappe Beschreibungen von Jagden und Ausflügen, Unterredungen mit Laudsleuteu, die ja bekanntlich in jedem Lande der Erde zu fiuden sind, sollen erwünschte Abwechselung in die Er- zählnng, beziehungsweise Schilderung, bringen. Zunächst war ich bemüht, ein allgemeines Bild vom Bau des betreffenden Landes zu geben; daran schließen sich Mitteilungen über alles, was in Bezug auf Land und Leute besonders charakteristisch und eigentümlich erschien; dabei mußte ich aller- dings in Rücksicht auf den Raum Beschränkung üben. In einheitlichen, abgerundeten Bildern soll der Schüler erfahren, wie es in dem fremden Lande aussieht, welche Menschen darin leben und wie ihr Dasein verläuft. Um das Verschwimmen des Stoffes zu verhüten und leicht möglichen Ver- wechseluugeu vorzubeugen, wurde das Material nach Staatengebieten ge- ordnet. Redlich war ich bemüht, Licht und Schatten der Wahrheit ent- sprechend zu verteilen, wie namentlich das Kapitel über die Union zeigen wird. Mancher Zug darin wird dem Amerikaschwärmer zu scharf gezeichnet

3. Bilder aus Amerika - S. 80

1894 - Weinheim (Baden) : Ackermann
Iii. In den 'Dereinigten Staaten von Nordamerika. „Nach Amerika!" Wie ein Zauberwort klang dieser Ruf viele Jahr- zehnte hindurch iu die Ohren der Europäer, mit magischer Gewalt wirkt er heute noch auf unzählige Herzen. Hunderttausende und Aberhundert- tausende hat er im Laufe der Zeit vou der heimatlichen Erde fortgelockt, sie den heimatlichen Verhältnissen entfremdet und in den Wogen fremden Volkstums untergehen lasten. Sogar die gelben Söhne des Blumenreiches der Mitte sind dem verführerischen Reiz jenes Wortes erlegen, obwohl für sie alles Nichtchinesische mit Barbarei gleichbedeutend ist. Der Haupt- ström der Auswanderung ist gegenwärtig noch nach den Vereinigten Staaten von Nordamerika oder der Union gerichtet, jenem nnge- heuren Gebiete, von dessen Naturwundern, natürlichem Reichtum und er- staunlich rasch vorschreitender Kultur die Reisenden nicht genug erzählen können. Den Knaben und Jüngling bethören die Schilderungen roman- tischen Jagd- und Kriegslebens in den Urwäldern und Prairien und verleiten ihn zur Auswanderung, nicht selten gegen den Willen und zum großen Schmerze der Seinen. Andere, die daheim nicht arbeiten und sich der staatlichen Ordnung nicht fügen mögen, verlassen ihr Vaterland in dem trügerischen Wahn, in ein Land voll unbedingter Freiheit, voll ' Lebensgenuß und sorglosen Dahinlebens zu kommen. Noch andere treibt das Verbrechen oder die bittere Not fort; aus gruud der Schicksale von anderen glaubt der fleißige aber mittellose Arbeiter, der wenig begüterte Landmann zu der Hoffnung berechtigt zu sein, es werde ihm bei Regsam- keit und Ausdauer gleichfalls geliugeu, sich iu der neuen Welt ein glück- licheres Dasein zu schaffen, als es ihm die Heimat zu gewähren vermag. Darum sehen wir jeht noch alljährlich viele Taufende in die große Republik auswandern. Aber schon macht sich eine Stauung, ja eine Rückflutuug bemerkbar, namentlich seitdem die Regierung der Vereinigten Staaten kein Land mehr unentgeltlich abgiebt. In den Oststaaten wird es dem mit Landessitte, Sprache, Lebensgewohnheiten, Denkart und Geschäftsbrauch nicht vertrauten Fremdling gegenwärtig schon schwer, sich im wilden Strome amerikanischen Treibens und Riugens zu behaupten. Gar mancher, der voll stolzer

4. Bilder aus Amerika - S. 136

1894 - Weinheim (Baden) : Ackermann
— 136 — antretenden ihren Dienst beginnen, haben sie mühsam über das Gepäck wegznklettern, um zu den einzelnen Reisenden zu gelangen, die alsdann ziemlich rauh aus dem ohnehin leichten Halbschlummer aufgerüttelt werdeu. Wie kann unter solchen Verhältnissen von Nachtvuhe die Rede sein? Nnn führt uns der Zug durch die mit Recht gepriesenen schönen Landschaften Pennsylvaniens; aber wir können uns nicht so dafür begeistern wie der Amerikaner. Es fehlt diesen Gegenden etwas, fehlt jener nnfag- bare, geheimnißvolle Reiz, den Geschichte und Sage über unsere lieblichen deutschen Gegenden verbreiten. Da ist keine Kloster- oder Burgruine, die stnmm und doch beredt von alter, längst vergangener Zeiten Macht und Herrlichkeit erzählt; da ist kein Fels, kein Berg, kein ehrwürdiger Baum, keine Quelle, kein Strudel im Fluß, woran die Sage das oder jenes wuudersame Geschehnis, die oder jene wunderbare Eigentümlichkeit knüpft. Die duftigeu Gewinde, womit in der Heimat unzählige Gegenden und Dinge geschmückt sind, fehlen in diefen, von gesitteten Menschen erst seit so verhältnismäßig kurzer Zeit besiedelten Gebieten ganz; und das Volk, das hier daheim ist, zeigt sich seinem ganzen Wesen nach überdies nüchtern, praktisch, allem Romantischen kühl abgeneigt. Sein Götze ist der rollende Dollar; der aber duldet keiue anderen Götter neben sich, weder lustiges Zwergengesindel noch gewalttätige Riesen, weder leicht- schwebende Elfen noch wnnderthätige Feen, weder neckische Waldgeister noch verführerische Flußjungfrauen. Unter solchen und ähnlichen Betrachtungen gelangen wir in den schönen Staat Ohio, genannt nach dem Flusse gleichen Namens, den die Franzosen einst bewundernd mit Recht „la belle riyiere" (der schone Fluß) tauften. Hier erweckt so manches Erinnerung an das ferne Vater- land, hier wird es nns fast zu Mute, wie wenn uns deutsche Luft umwehte. Ganz gewiß trägt dazu auch der Gedanke bei, daß hier die meisten deutschen Farmer wohnen. Die ganze Bahnstrecke entlang solgt eine schöne Siedelung auf die audere, behäbigen Wohlstand der Besitzer verratend. Ja, das sind deutsche Männer, Frauen und Kinder, die wir zahlreich zu Gesichte bekommen! Sie haben sich, auch in ihrem Äußern, amerikanisiert; aber die Eigenart des germanischen Stammes ist doch noch nicht völlig verloren gegangen. Chicago, die Nebenbuhlerin aller großeu amerikanischen Städte, ist erreicht. Sie hat im Jahre 1893 die Augen der ganzen gebildeten Welt auf sich gelenkt und Millionen von Neugierigen und Wissensdurstigen angelockt, denn in ihr prangte die große Weltausstellung, die zur Erinnerung an die Entdeckung des Weltteils (dnrch Christoph Columbus) ins Leben gerufen ward. Doch nicht aus diesem Grund allein verdient sie, daß wir uns einige Zeit in ihr verweilen. Gehört sie doch, wie San Francisco und unzählige andere Städte der Union, zu den Ort- schaften, die wie durch Zaubergewalt aus dem Boden emporgewachsen sind und heute eine Stellung einnehmen, die Gegenstand des heftigsten Neides ist. Im Jahre 1830 gegründet, zählt Chicago jetzt über eine

5. Bilder aus Amerika - S. 151

1894 - Weinheim (Baden) : Ackermann
— 151 — schiedenen Religionsgemeinschaften empor, in Größe und Bauart sehr ver- schieden, manche nur einfache Bethänser, andere etwa unseren deutschen Dorfkirchen vergleichbar, noch andere großartige Prachtbauten. Stattliche, gut eingerichtete Schulhäuser finden sich in beträchtlicher Anzahl, und die deutsche Sprache wie die deutsche Erziehuugskuust haben sich darin erfreulichen Einfluß errungen. Der Katholizismus gebietet in der ursprünglich fran- zösischen Stadt über 30 Kirchen, zahlreiche Klöster und viele katholische Schulen; auch die Universität befindet sich in den Händen der Jesuiten. Ein Bürger der Stadt, Mullauphy mit Namen, hat eine Stiftung im Betrage von 2 400 000 Mark dazu bestimmt, alle unbemittelten Ein- Wanderer, die mit der Absicht, sich im Westen anzusiedeln, durch St. Louis kommen, aus den Erträgnissen zu unterstützen. In dem nach ihm benannten Einwandererhanse finden die armen Leute mehrere Tage uueutgeltliche Verpflegung, im Bedürfnisfalle kleidet man sie auch neu und gewährt ihnen Geldvorschüsse. Großartig ist es überhaupt, was in den Vereinigten Staaten für Arme und Hilfsbedürftige gethau wird; dieser Zug unbegrenzt freigebiger Wohlthätigkeit ist einer der rühmeswertesteu im Wesen des Amerikaners. Man darf kühn behaupten, daß in keinem Lande der Welt so viel für Notleidende geschieht, wie gerade in der Union. Derselbe Mann, der den ihn um Hilfe angehenden, ins größte Elend geratenen Einwanderer kühl abweist, weil er für folche Dinge keine Zeit hat; der- selbe Mann, der im Geschäfte eigennützig und hart ist, hat stets eine offene Hand, wenn es etwas für die Armen zu thun gilt. Er meint, wer im Unglück sitze, solle Zuflucht bei den zahlreichen, mit großen Mitteln aus- gestatteten Wohlthätigkeitsanstalten suchen und ihn in seinem rastlosen Schaffen unbehelligt lassen. Dabei kommen freilich die ehrliebenden Leute, hie uur Arbeit suchen und nicht der öffentlichen Wohlthätigkeit anheimfallen wollen, herzlich schlecht weg. Trotzdem kann nicht genug gerühmt werden, daß fast alles, was für Unglückliche geschieht, durch freiwillige Beiträge er- möglicht wird. Der Staat gründet und unterhält die Blinden- und Taub- stummenanstalten, sowie die Irrenhäuser; die Städte sorgen für Hospitäler, in denen Kranke oder Verunglückte entweder vollkommen freie Unterkunft finden, oder wenigstens nur geringe Verpflegungsgelder zu zahlen haben. Jeder Bezirk hat fein Armenhaus; es ist aber meist so schlecht, daß nur Vagabunden und verkommene Subjekte der schlimmsten Art hineingehen. Überaus groß ist die Zahl der Gesellschaften, die sich die Fürsorge für verlassene, unglückliche Mädchen, für verwahrloste Kinder, für Trunkenbolde, ia sogar für Verbrecher und für die Tiere zur Aufgabe gemacht haben und die alljährlich bedeutende Summen aufbringen. Es ist ein in den Kreisen der Reichen nicht allzuselten vorkommender Gebrauch, daß sie einen beträchtlichen Teil ihres Vermögens für gemeinnützige Zwecke oder für Wohlthätigkeitsanstalten hinterlassen. Nur für arme alte Leute geschieht nichts; bei uns finden sich überall Asyle für diese Bedauernswerten, in Amerika sind kaum einige kleine, von einzelnen Personen errichtete Anstalten solcher Art vorhanden. In demselben Lande, wo Millionen für höhere

6. Bilder aus Amerika - S. 206

1894 - Weinheim (Baden) : Ackermann
— 206 — Die Erfindungsgabe des Indianers ist gering, seine Einbildungskraft schläfrig, langsam arbeitet sein Geist; wenn man sein Wesen aber sorgsam und vorurteilsfrei prüft, wird man finden, daß er eine in jeder Hinsicht eigenartige, keineswegs unbedeutende Bildungsfähigkeit bejitzt, die ihn hoch über den Neger erhebt, wie ja anch sein würdevolles, ernstes, gehaltenes Benehmen scharf gegen die affenartige Beweglichkeit des Schwarzen ab- sticht. Der Neger kann seine Krast nicht zusammenfassen, nichts Ganzes und ihm Eigentümliches leisten; er ahmt in kindischer, an das Zerrbild des Menschen erinnernder Art nach, ihm fehlt ebenso wie der Mischlings- bevölkerung in den Städten der Ernst und die Sinnigkeit des roten Mannes. Dafür verhält sich dieser allerdings auch kalt und ablehnend, wo der Neger, der Mischling Feuer und Flamme ist. Der Indianer wird nur selten von großen Ideen begeistert, noch seltener durch sie zu rühmlichen Thaten angetrieben. Überaus reizbar und empfindlich ist er aber gegen persönliche Beleidigungen und Kräuknugen, gegen alle vermeintlichen oder wirklichen Übergriffe in seine Rechte, seine eigne Welt. Dadurch kann er zur wildesten Leidenschaft entflammt, zu heldenhaften sowohl, wie verabscheuuugswürdigeu, grausamen Thaten hin- gerissen werden. Sein merkwürdig phlegmatisches, mit sonderbarem Starr- sinn gepaartes Wesen äußert sich namentlich dann besonders auffallend, wenu mau ihn in seinem altgewohnten Thuu und Treiben stört; er will darin nicht belästigt sein und zieht sich deswegen so lange und so weit zurück, bis er glaubt, vor Störungen seines Lebens sicher zu sein. Ruhig in tiefer Einsamkeit, fern vom Treiben der Weißen, im Gebirge, im tiefen Walde, auf der Prairie, am See oder Flusse Tag für Tag ein- förmig dahinzuleben — das entspricht seinen Neigungen am meisten, ist seines Herzens Wunsch. Er fühlt sich unglücklich, sobald er uicht freien Boden unter, freien Himmel über, freie Luft um sich hat. Zn gehen oder zu bleiben nach Gefallen — das ist ihm Lebensbedingung, und dieses Verlangen nach vollkommen freier Bewegung beherrscht sein ganzes Dasein. Abhängigkeit und Dienstbarkeit haßt er von Grnnd seiner Seele, und die Einpferchung auf den sogenannten „Reservationen" wirkt aus ihn, wie eine Art andauernder Gefangenschaft — er geht langsam, aber sicher darin zu Grunde. Er will eben in allem nur sein, was er ein- mal ist, will leben, wie seine Urväter lebten. Weil er zäh am Alten hängt, haßt er das Blaßgesicht, das ihm das Altgewohnte geraubt hat. Verschlossen, vollkommen unabhängig von den Bedürfnissen und Vorteilen der Kultur, entschiedener Gegner aller Neuerungen, wendet er sich seind- selig und voller Eigenwillen von den weißen Eindringlingen und ihrer fremdartigen, ihm völlig unverständlichen Lebensführung ab; er verlangt keine Wohlthaten von ihnen, er verachtet die Vorteile ihrer Gesittung. Die Amerikaner verschreien ihn als undankbar, als unfähig zu aller edleren Denkart, zu jeder wirklichen Hingebung, als einen rohen Burschen ohne Treu und Glauben; sie thun ihm unrecht mit solchem Urteil, denn er kann von Herzen dankbar und ergeben sein, auch dem bitter gehaßten

7. Bilder aus Amerika - S. 221

1894 - Weinheim (Baden) : Ackermann
— 221 — nennen, aber keine Ahnung von militärischem Leben haben, finden sich in Unmenge. Ohne Zweifel hat die Union mit ihrem Naturreichtum, der Energie, dem Fleiß und der Unternehmungslust ihrer Bewohner eine große Zu- knnft. Aber ob sie dereinst wirklich der Mittel- und Angelpunkt des Völkerlebens werden wird, das ist noch sehr zu bezweifeln, denn schon hasten den Amerikanern alle Mängel einer zu hoch gesteigerten Kultur an; sie sind das nervöseste Volk der Erde, namentlich die Frauen aus den höheren Ständen leiden fast sämtlich in bedenklichem Grade an dem Übel unserer Zeit: der nervösen Entartung. Iv. In Wexiko. Als die Spanier unter der Führung des kühnen, abenteuerlustigen Ferdinand Cortez in das weite Hochland von Anahuac eindrangen, fanden sie dort ein hochentwickeltes Volk vor, die Azteken. Die spanischen Eroberer konnten sich während des Marsches nach der Hauptstadt Mexiko nicht genug über die mancherlei Zeichen einer blühenden Kultur wundern. Auf gepflasterten Straßen bewegte sich der Abenteurerzug; auf Steinbrücken überschritt er die hemmenden Flüsse und Schluchteu; kunstvoll angelegte Kanäle bewässerten das Land, das mit seinen üppigen, blühenden Gärten, seinen wohlangebauten Feldern einem Eden glich. Die Paläste der Vor- nehmen, worin die Fremdlinge Bewirtung und Nachtruhe fanden, über- trafen alles in der Heimat gesehene Bauwerk au Großartigkeit. Die weißen Tempel, die stolzen Türme, die wundervollen Goldschmiedearbeiten aus kostbaren Steinen und edlen Metallen erregten immer neue Bewunderung in den Herzen der Weißen. Aber auch das Leben und die Staatsein- richtnng der Bewohner war Gegenstand des Staunens. Zwar sind die herrlichen Göttertempel, die stolzen Paläste der Könige und Vornehmen, die riesigen, 60 000 Menschen fassenden Markthäuser ebenso wie die groß- artigen Wasserleitungen und Springbrunnen verschwunden; aber die spanischen Geschichtsschreiber jener Zeit wissen nicht, wie sie genug davon rühmen sollen. Und noch reden mächtige Überreste von der Herrlichkeit des alten Reiches, fo die sich über einen Raum von 6—8 Meilen ansdehneuden Ruinen von Palenque, die Pyramiden, auf deren Höhe die Heiligtümer ragten und die an Größe die Pyramiden Ägyptens weit übertrafen. Manche dieser Reste machen einen überwältigenden Eindruck aus den Beschauer; reicher

8. Bilder aus Amerika - S. 352

1894 - Weinheim (Baden) : Ackermann
— 352 — „Thal des Paradieses" zu rechtfertigen vermöchte — in den Zeiten der Eroberung durch die Spanier mag dies allerdings anders gewesen sein. Die Stadt macht, wenn wir von der Seeseite kommen, etwa den Eindruck einer südeuropäischen; am meisten erinnert sie an Genna. Die Hügel darum her sind mit hübschen Anlagen und Obsthainen bedeckt; daraus lugen die Landhäuser der Kausleute hervor, die sich uach des Tages Last aus dem bewegten Treiben der Straßen und Geschäfte dorthin in die ländliche Stille zurückziehen. Weiter rückwärts fehlt das lachende Grün, dort sieht alles verdorrt und verbrannt aus, und Herr Weber, unser seit langer Zeit schon in Chile ansässiger Landsmann, erklärt uns, daß dieser Zustand hier fast neun Monate andanre. Die Thäler der Umgegend, in denen Wasser fließt und worin sich deswegen auch Pflauzeuwuchs zu er- halten vermag, sind nur wenig sichtbar und für den Landeskundigen nur au den Gipfeln der dort stehenden Pappeln erkennbar. Rotes und braunes Gestein, selten mit etwas Grün bedeckt, starrt dem Ankömmling entgegen. Wir gelangen in die Stadt und gewahren ein ungemein reges, be- lebtes Bild in den unregelmäßigen, meist unebenen Straßen und auf deu fünf nicht sehr großen öffentlichen Plätzen. Unser deutscher Landsmann erzählt uns, daß diese kleinen freien Räume zuweilen schon eine große Bedeutung für Valparaiso erlangt haben, nämlich bei den großen Feuers- brünsten, die nicht feiten find und bei heftigem Winde zuweilen große Ausdehnung annehmen. Wir blicken verwundert anf die stattlichen Back- steingebäude mit den Metallbedachuugeu; sie siud zwei, auch drei Stock- werke hoch, zuweilen förmliche Paläste, und in den Läden der Erdgeschosse prangen die kostbarsten Waren, sodaß sich diese Verkaufsräume in nichts von denen einer europäischen Großstadt unterscheiden. Der sreuudliche Begleiter versteht unsere verwunderten Blicke sofort und erklärt uns, daß die Brände jetzt allerdings nicht mehr fo häufig und so furchtbar seien wie früher, denn die niedrigen Häuser, die dem wütenden Element reichere Nahrung geboten hätten, seien verschwunden, vom Fener verzehrt worden, und der steinernen Neubauten vermöge die furchtbare Naturgewalt nicht mehr fo leicht Herr zu werdeu. Unser Freund führt uns, nachdem wir xtnö in einem guteiugerich- teteu Gasthause etwas erfrischt, und namentlich an deu mancherlei köstlichen Früchten gelabt haben, durch die regsame Stadt. Er zeigt uns die zehn katholischen Kirchen, die deutsche Kapelle, in der unsere evangelischen Lands- leute zu ihrem Gotte beten, das Gotteshaus für die Anhänger der eng- lischen Kirche, die mancherlei Regiernngs- und städtischen Gebäude, die großartigen Zollhäuser, die beideu Theater, das Lyceum, die Seemanns- schule und vieles, vieles andere. Besonderes Interesse erregen darunter die beideu deutscheu Schulen, die sich großen Ansehens erfreuen und eifrig besucht werden, auch von Nichtdeutschen. Was wir sehen, erinnert durch- aus an europäische Verhältnisse, auch die Straßenbahn, die uns die Be- sichtiguug der schmalen, aber 3 Kilometer langen Stadt erleichtert. Ein Mann zu Pferde erregt unsere Neugier; er sitzt weit nach hinten auf

9. Bilder aus Amerika - S. 385

1894 - Weinheim (Baden) : Ackermann
— 385 — einer Umsturzbewegung hinter sich hat und mit Hilfe dieser unruhigen Elemente die Gewalt au sich reißt. In Chile sorgen jene reichen und vielfach recht gebildeten Leute dafür, daß alle Hast, alle Überstürzung im Staatsleben vermieden werde; sie sind aber zugleich einsichtig genug, sich nicht gegen einen ruhigen, stetigen Fortschritt zu stemmen. Schon äußerlich unterscheiden sich die vornehmen Leute von den geringeren dnrch — die Art des Rauchens. Die Sitte, das nikotinhaltige Kraut zu qualmen, ist nämlich allgemein verbreitet; selbst Frauen der niederen Stände geben sich dem eigentümlichen Genüsse hin. Der Arbeiter und Landbewohner nun raucht, indem er Cigarre oder Cigarette mit der rechten Hand hält — eine ganz natürliche Angewohnheit, da er nur in seinen Ruhepausen dampfen kann. Der Caballero (edle Herr, Vornehme) dagegen raucht mit der Linken, weil er sich die Rechte zum Schreiben und anderen feineren Verrichtungen frei lassen will. Haben wir nun die weiße Bevölkerung kennen gelernt, so müssen wir jetzt wohl auch die ursprünglichen Bewohner des Landes, die Indianer, einmal ansehen. Der bekannteste Stamm darunter sind die Araueaueu, wohl das mutigste, kriegslustigste Volk in ganz Südamerika. Erst zu Beginn uuferes Jahrhunderts gelaug es den Chileneu, die tapfern Rot- hänte unter ihre Macht zu beugen und die Herrschaft des Christentums anzubahnen. Mit dem Einflüsse des letzteren sieht es, wie wir später finden werden, freilich leider noch recht windig aus. Wir haben im Hause eines deutschen Landsmanns am Rio Crnces freundliche Aufnahme gefunden, und hier bietet sich uns schon am Tage unserer Ankunft Gelegenheit, Araucanen kennen zu lernen. Ein alter Kazike (Häuptling) reitet mit drei jüngeren Männern in die Besitzung ein, um zu kaufen und zu verkaufen. Sie sprechen nur ganz wenig spanisch und haben sich deswegen von einem Lenguaraz (Dolmetscher) begleiten lassen, einem Chilenen, der unter ihnen wohnt. Unser Freund bewirtet sie mit Chicha de manzana (Apfelwein), und sie entwickeln in Vertilgung des beliebten berauschenden Getränkes sast so großen und beinahe so rühren- den Eifer wie der deutsche Bruder Studio, wenn er dem Gambrinns im Gerstenfaste feuchte Opfer bringt. Alle vier sind mittelgroß, zeichnen sich durch langen Rumpf und Hals und hochgewölbte Brust aus. Armen und Beinen merkt man die innewohnende sehnige Kraft an; Hände und Füße sind auffallend klein. Ihre Haut ist kupferrot, ja nicht selten weiß; letztgenannte Farbe findet sich namentlich bei denen, die von geraubten weißen Frauen abstammen. In dem rundgeformten Gesichte stehen die Backenknochen etwas hervor; die Stirn ist niedrig, der Bart fehlt ganz. Die Augen blicken überaus lebhaft und ausdrucksvoll; sie stehen horizontal, sind klein und braunschwarz; die Brauen ziehen sich geradlinig darüber hin. Die breite Nase hat große Offnungen, der Mund ist wohlgeformt, die schmalen Lippen lassen, sobald sie geöffnet werden, ein beneidenswert schönes und regelmäßiges Kleinschmidt, Lebensbilder :c. 25

10. Bilder aus Amerika - S. 319

1894 - Weinheim (Baden) : Ackermann
— 319 — Versprechen, die Spanier aber erwiesen sich niederträchtig treulos, denn sie ließen ihren Gefangenen erdrosseln, vorgebend, ihr Gelöbnis gehalten zu haben, da sie ihn ja nicht bei lebendigem Leibe verbrannt hätten. Nun teilten die Eroberer das Reich unter sich und peinigten die Indianer entsetzlich. Blutige, langwierige Kriege entstanden zwischen den fremden Abenteurern und den Eingeborenen, ja schließlich nnter den Conqnista- doren (Eroberern) selbst; diese- wüteten zuletzt gegeneinander mit genau derselben empörenden Grausamkeit, womit sie die armen Peruaner immer wieder zur Verzweiflung trieben. Kein einziger von ihnen ist eines na- türlichen Todes gestorben; alle wurden ermordet, oder auf Befehl des Königs von Spanien hingerichtet. Oft noch versuchten die gequälten Ein- geborenen, sich von dem unerträglichen Joche der Fremden zu befreien; erst nachdem die letzten Nachkommen der Jncas zu Eude des vorigen Jahr- Hunderts niedergeschmettert und vernichtet worden waren, wagten die In- dianer keiue Erhebung mehr. Später rissen sich die im Lande geborenen Weißen (Creolen) selbst vom Mutterlande los und riefen Peru als Republik aus. Aber Segen ist dem Staate aus dieser Umwälzung nicht erwachsen; immer wieder wird er, wie die meisten südamerikanischen Freistaaten, durch Bürgerkriege und innere Umwälzungen erschüttert. Ein ehrgeiziger General macht dem anderen den Präsidentenstuhl streitig; Raub, Mord und Brand setzen die friedlichen Bürger von neuem in Schrecken, wenn sie hoffnungsfroh glauben, sich einmal einer kleinen Ruhepause erfreuen zu dürfen. So ist Peru zu einem armseligen, verlotterten, verwahrlosten Staate herabgesunken, nicht einmal ein Schatten seiner einstigen Größe, Macht und Herrlichkeit blieb ihm. Wenn sein Name jetzt genannt wird, denkt man nicht mehr wie ehedem an Macht, Wohlleben und Gold, sondern an Verfall und wildes Durcheinander. Das Gebiet des Staates Peru umfaßt 23 940, Bolivia 22 410 Quadratmeilen, bevölkert wird dieser ungeheure Raum aber nur von zwei Millionen Menschen. In den Cordilleren werden wir als Hanptstock der Bevölkerung die Nachkommen der alten Peruaner finden; sie reden heute noch die Sprache ihrer Urväter, die Qnichnasprache, die sogar von vielen Europäern angewendet wird. Es ist ein weiter, an Gegensätzen der schroffsten Art überreicher Raum, in dem die Natur die mannigfachsten Formen annimmt, erdrückend großartig, abschreckend arm und dürftig und erstaunlich reich erscheint. Neben kahlen, grauenhaften Wüsten finden sich ungemein üppige, gesegnete Thäler; über schier endlosen, traurigen Tafelländern erheben himmelhohe, mit ewigem Schnee gekrönte Bergriesen ihre Häupter, ihre rauhen Flanken. Hoch droben entspringen Flüsse aus schmelzendem Schnee; sie stürzen sich in tiefe, felsige Schluchten hinab und arbeiten sich mühsam zum Stillen Ozean hindurch, oder sie winden sich, sanster strömend, wenn schon immer noch rasch, zum Amazonas. Großartig über alle Maßen tritt uns aber uameut- lich das Gebirge immer wieder entgegen, selbst in seinen niedrigeren Seiten-
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