Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 13

1839 - Wesel : Bagel
13 ür dem Stern, der in fortwährender Thätigkeit erhalten wmde, und Zerplatzten, welcher Bruch in dem spröden Gestein eine Erschütterung verursachte, eine rasche Schwingung und somit auch den Ton, der sich vernehmen ließ. Des Abends mochten sich sammelnde Thautropfen, fcie in die geöffneten Ritze hinunterrieselten, die klagenden Laute erzeugt haben, und was noch fehlte, that die zu dieser Tageszeit ohnehin noch wirksamere Phantasie hinzu. Daß aber auf einer glatten Fläche das Eindringen des Wassers weniger möglich sey, liegt am Tage. Werfen wir nun noch einen Blick auf das Ganze, so lassen uns alle die merkwürdigen Denkmäler der Baukunst, die weisen Gesetze mehrerer Beherrscher, die emsige Pflege des Landbaues und der Künste, die nützliche Anwendung der Häutchen oder Fasern der Papierftaude und andere Erfindungen, den wohlthätigen Einfluß des gelehrten und gebildeten Priesterstandes auf das Volk, sowie die Einführung des Kalenders erkennen, daß dieser lange blühende Staat nach seiner ganzen Einrichtung in einem vorzüglichen Zustande sich befunden habe. Selbst seine Todtengerichte mußten dazu beitragen, die allgemeine Sitt- lichkeit zu erhalten. Der nach Paris gebrachte Obelisk von Luror erinnert nebst einem andern noch daselbst befindlichen an Nhamses 11., der die Masse in den Steinbrüchen von Syene hauen und nach Theben bringen ließ, bestimmt zur Schmückung eines großen Gebäudes und die Thaten des Königs in bildlichen Inschriften bezeichnend. Doch mitten in seinem Siegesläufe vom Tode hinweggerafft, mußte er seinem Sohne die Vollendung des Ganzen überlassen, der die leer gelassenen Fannie mit dem Ruhme seiner Großthaten anfüllte, welcher auf die Achtung gegründet war, die den Feinden der Sieg einflößt, und auf dm Liebe, womit die Wohlfahrt des Vaterlandes die Bürger gegen seinen Herrsch^ beseelte. 2. Mnus und Seiinramrs. Assyrien, dieses berühmte Reich des Alterthums, hatte zu verschie- denen Zeiten verschiedene Grenzen. Assyrien im engeren Sinne oder das eigentliche Assyrien gränzte nördlich an de» Berg Niphatcs in

2. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 52

1839 - Wesel : Bagel
52 zu beschreiben. Thränenden Auges hieng der 130 Jahr alte Vater an dem Halse seines ihm so theuren Sohnes und laut pries er sein Glück, daß ihm vergönnt gewesen sey, noch vor dem Tode sein Angesicht Zu sehen. Hierauf setzte Joseph den König von der Ankunft seines Vaters und seiner Brüder mit all den Ihrigen in Kenntniß und führte fünf von ihnen zu dem Könige, welche ihm die Bitte vortrugen, ihnen das Land Gosen einzuräumen, da sie sich von ihren Heerden nähren. Joseph hatte sie schon vorher darauf aufmerksam gemacht, um diesen Aufenthaltsort zu bitten, da die Acgyptier eine Abneigung gegen den Hirtenftand haben und diese Gegend reich an nahrhaften Kräutern sey. Auch Jakob trat vor den Thron des Pharao und wurde, als dieser sich nach seinem Alter erkundigt hatte, von dem Könige gesegnet entlassen. Da die Theurung nun immer zunahm, so floß eine große Masse von Geld in den Staatsschatz für das Getreide, welches theils die Bewohner des Landes selbst, theils das benachbarte Kanaan kaufte. Da nun aber das Volk endlich auch den Mangel des Geldes fühlte, so gaben sie, um ihr Leben zu fristen, ihr Vieh weg, und erhielten vom Staat Getreide dafür. Ein Jahr darauf, als die Theurung immer noch anhielt und sie nun auch kein Vieh mehr hatten, traten sie an den König, um Brod zu bekommen, auch ihre Felder ab, und so wurde das ganze Land völliges Eigenthum der Krone, die Güter der Priester ausgenommen, welche auf den Ertrag derselben angewiesen waren. Nun ließ Joseph Saamen an die Bewohner des Landes austheilen, wogegen sie gehalten waren, den fünften Theil des Ertrags an die Regierung abzugeben, während die Besitzungen der Priester von dieser Abgabe frei waren. Jakob aber lebte mit den Seinigen ruhig in dem ihm angewiesenen Landestheil und der Nomadenstamm vermehrte sich in einer Reihe von 430 Jahren" zu einem beträchtlichen Nomadenvolke. Jakob selbst hatte noch das Glück, siebzehn Jahre unter den günstigsten Verhältnissen im neuen Wohnsitze hinzubringen. Endlich, als er sich altersschwach fühlte und sein Ende herannahen sah, setzte er die Söhne Josephs mit gleichem Antheil, wie seine Söhne, zu Erben ein. Als er nun noch diesen nach der Reihe den Segen ertheilt und den Wunsch ausgedrückt hatte, im Lande der Väter neben den vorangegangenen Seinigen beigesetzt zu werden, verschied er im,. Glauben an den Gott seiner Väter und Joseph ließ durch die Aerzte nach der Weise des Landes, nachdem er das Angesicht des

3. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 54

1839 - Wesel : Bagel
54 Gelchrter und als Mann von dem reinsten Charakter bekannt ist, durch ein erhabenes Gedicht, ähnlich der Messiade, zu feiern. So günstig Josephs Pharao den Israeliten gewesen war, was natürlich seinen ersten Grund in der Vorliebe des Königs für Joseph selbst hatte, so abgeneigt waren die späteren Pharaonen diesem Volke theils wegen seiner nomadischen Lebensweise, welche die Aegyptier, als an feste Wohnsitze gewöhnt, verabscheuten, und in Folge deren es sich nicht in die Ordnung ihres Staates fügen wollte, theils weil sie sich zu einer andern Religion bekannten, sodann auch, weil sie ihnen, in 'einer der fruchtbarsten Gegenden des Landes wohnend, durch ihre sich immer mehrende Anzahl furchtbar zu werden anfiengen, indem sie, verbunden mit den benachbarten arabischen Horden, denen sie an Muth und Unternehmungsgeist glichen, leicht dem bisher nie bedrohten, im Schooße der Gesetze und bei der Fülle der Naturgaben glücklich und zufrieden lebenden Urvolke Gefahr bringen konnten. Diesem Uebel vorzubeugen, wählten sie das Mittel der Unterdrückung, um sie im Zaume zu halten und ihren weiteren Anwachs mit Gewalt zu hindern. Zuerst wurden Vögte über sie gesetzt, welche ihnen bei der Erbauung mehrerer Städte die härtesten Arbeiten, namentlich die Verfertigung von Ziegeln, auflegten, und sie auch zu andern Frohndiensten auf dem Felde zwangen. Da aber dennoch die von oben beschlossene Vermehrung des fernher gekommenen Volkes nicht gehindert werden konnte, so ergriffen dch späteren Pharaonen immer noch strengere Maaßregeln gegen seine Ausbreitung, damit nicht ihre Macht durch diese Fremdlinge dereinst zernichtet würde. Es wurden Aegyptier als Richter und andere Beamte, Aerzte und Priester unter sie gemischt, theils um sie zu beobachten, theils ihren Nationalsinn zu verdrängen. Ja einer derselben gieng, um diesen Zweck am sichersten zu erreichen, so weit in der- Grausamkeit, daß er zwei Frauen, die den hebräischen Weibern bei ihrer Entbindung beistanden und welche ebenfalls absichtlich nur Aegyp- tierinnen seyn durften, den Befehl zukommen ließ, alle männliche Geburten sogleich anzuzeigen, um sie zu ersäufen, oder auf sonst eine Weise zu,todten. Doch dieser Befehl wurde nicht strenge befolgt, indem jene Frauen Mitleiden mit den kleinen Geschöpfen und ihren Müttern hatten. Indessen war die Lage der Israeliten immer drückend genug; und lange fand sich Niemand, der ihrem Elend abgeholfen hätte, weil sie zu sehr vertheilt waren, und dann war Aegypten ein so mächtiger Staat, daß auf einem andern Weg> als dem eines offenbaren Aufstandes oder Angriffes geholfen werden mußte. Doch gerade da, wo man cs am wenigsten vermuthet hätte, am Hofe des

4. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 78

1839 - Wesel : Bagel
78 sich die Flotte gegen Troja. 4) Phocis, wo der dem Apollo und den Musen geheiligte Parnaß. Auf einer Seite dieses Berges lag das durch sein Orakel berühmte Delphi mit der Kastalischen Quelle. 5 und 6) Lokris, aus zwei Landschaften bestehend. In der einen lag der Engpaß Thermopylä, eigentlich Warmthore, weil sich hier warme Queller: befanden, wo der tapfere Leonidas mit seinen 300 Spartanern fiel, in der andern die kleine Landschaft Doris mit der Tetrapolis, vier Städten in der Bergschlucht des Oeta, von wo aus durch Aus- Wanderungen der Grund zu vielen berühmten griechischen Völkerschaften gelegt wurde, so wenig sie vorher beachtet waren. 7 und 8) Die beiden Aetolien gegen Epirus hin, mit Kalydon, bekannt durch den ungeheuren Eber, von dem Argonauten Meleager erlegt; endlich 9) Akarnanien, durch den Achelous von Aetolien getrennt. Südgriechenland, vom Peloponnes, der Pelopsinsel, gebildet, auch von den eingewanderten Pelasgern Pelasgia genannt, bestand aus acht Landschaften, und ist besonders durch den 27 Jahre lang dauernden Krieg zwischen den Athenern und Spartanern bekannt, durch dessen unglücklichen Ausgang Athen einige Zeit die Gewalt der Tyrannen fühlen mußte. 1) Arkadien, in der Mitte gelegen, und nirgends vom Meere berührt, bergigt und rauh, aber reich an herrlichen Weiden, und vom Alpheus und vielen kleinen Bächen durchflossen. Viehzucht war die vorzüglichste Nahrungsquelle. Die Dichter stellen das Land als Sitz des ländlichen, unschuldigen Schäferlebens dar. 2) Lakonien, bekannt durch seine strengen Gesetze, seine einfache Lebensart und die kurze gediegene Sprachweise seiner Bewohner (lakonisch) wird auf zwei Seiten vom Meere bespült, nördlich an Arkadien und westlich an Messenien stoßend, und vom Eurotas durchströmt, dem größten Flusse in Griechenland. Berühmt ist das Gebirge Taygetos, reich an Wild; auf seiner südlichen Seite wohnen die tapfern Mainotten. An der Stelle der alten Stadt ist Misi'tra. 3) Messenien, zwischen Elis, Lakonien und dem Meere, mit Messena, einer sehr festen Stadt. 4) Elis, gegen Ost an Arkadien, gegen Norden an Achaja, gegen Mittag an Messenien gränzend, und im Westen vom jonischen Meere begrüßt, wird vom Alpheus durchströmt. Außer der Hauptstadt gleiches Namens lag darin Olympia, wo alle vier Jahre die bekannten Spiele gefeiert wurden, nach denen die Griechen ihre Zeitrechnung bestimmten; Olympiade, eine Zeit von vier Jahren. Sie beginnt 23 Jahre vor der Erbauung Noms. Der Preis war ein Kranz von wilden Oel-

5. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 146

1839 - Wesel : Bagel
146 auf alle Weise zu verfeinern, gab dem Staat weise Einrichtungen, und hob den Gottesdienst besonders durch Anstellung der heiligen Dichter und Sänger. 16. Salomo. (1018 — 980 v. Chr.) Ein Liebling Davids, bestieg Salomo mit Hintansetzung seiner älteren Brüder im 22sten Jahre seines Alters den Thron und genoß während seiner friedlichen Regierung die Früchte der Mühen seines Vaters. Durch dessen vielseitige Erfahrungen belehrt und von den Weisen des Hofes unterrichtet, verschaffte er sich in kurzer Zeit durch seinen feinen Verstand, seine hohe Bildung und durch ausgezeichnete Liebe zu den Künsten den Beinamen des Weisen. Die Vervollkomm- nung der von David begründeten Einrichtungen, seine weisen richter- lichen Urtheile, besonders aber der von seinem Vater beschlossene, von ihm aber ausgeführte Bau jenes berühmten Tempels, der an Größe, Pracht und Schönheit Alles übertraf, was man bis jetzt von Werken der Baukunst gesehen hatte, verbreiteten seinen Namen weithin; ja viele Fremde wurden durch den Glanz seiner Hofhaltung nach Jerusalem gezogen. Diesen Glanz zu erhalten, machten ihm seine unermeßliche Reichthümer leicht möglich, welche besonders durch Beförderung der Schifffahrt und eine geordnete Finauzverwaltnng anwuchsen. Seine Gerechtigkeit und weise Anstalten erhielten ihm die Achtung und Ehr- furcht des Volks und die Ruhe nach außen sicherte er durch ein geübtes Heer, welches 12,000 nach ägyptischer Art gerüstete Krieger und 1400 Streitwagen zählte. Wie aber auf der einen Seite der Wohlstand des Volkes gehoben und überall im Lande Bildung verbreitet wurde, so wirkte das vom Hof gegebene Beispiel der Ueppigkeit nachtheilig auf die Sittlichkeit seiner Unterthanen. Auch mochten Manche, welche ihre bisherigen einfachen Sitten beibehielten und denen der mvrgenländische Lurus ein Aerger war, unzufriedene Gesinnungen hegen, welche indessen bei seiner feststehenden Macht nicht lallt werden durften. Die Aufnahme einer Menge ausländischer Weiber in sein Frauengemach bewies, daß

6. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 1

1839 - Wesel : Bagel
1. Menes, S'csoftris und Möris. Aegypten, dieses merkwürdige Land, durch die Landenge Suez mit Asien verbunden und von dem klaren Nil bewässert, berühmt durch seine erhabenen Bauwerke, die Pyramiden und die Obelisken, scheint schon durch seine Lage bestimmt gewesen zu seyn, die ersten Eindrücke der Gesittung aufzunehmen und deren Segnungen weit hin zu verbreiten, indem es durch das auch ohne Compaß leicht fahrbare Mittelmeer in naher Verbindung mit Europa steht. Wenn man daher Asien die Wiege des menschlichen Geschlechts nennt, so möchte man versucht seyn, Aegypten in diesen Begriff einzuschließen. Die Ouellen des Nils sind bis jetzt noch nicht völlig ausgemittelt worden. Doch ist anerkannt, daß der eigentliche Nil, auch der weiße Fluß genannt, von Osten her den blauen Fluß aufnimmt, dessen Quellen, drei wasserreiche Brunnen auf einer sumpfigen, grasreichen Alpenhöhe, ein Reisender längst auf- gefunden hat. Nachdem dieser in Abyssinien (Habessinien, Habesch) einen See in einer Breite von 260 Fuß fünf Meilen lang durchströmt ?stt' ohne daß sich sein Wasser mit dem des Sees vermischte, zieht er sich ln ^cvfc^tebcnen Wendungen hin, durchbricht in drei verschiedenen Wasser- fällen die Gränzgebirge Abyssiniens, und nachdem er bei Sennaar ein fruchtbares Stromthal gebildet, vereinigt er sich mit dem schon berührten, aus weitester Ferne von dem Mondgebirge hcrabströmenden westlichen Arm, der bedeutend größer ist. Nach dieser Vereinigung verfolgt der Fluß, nun den Namen Nil führend, durchaus eine nördliche Richtung, durchfließt Nubien und senkt sich bei Syene in das Thal von Aegypten hinab. Hier durchbricht der Strom eine Gebirgskette, die von Osten nach Westen streicht und in geringer Breite aus Granitfelsen besteht. Ist der Fluß durch diese Felsenpässe herabgesunken, so zeigt er sich nicht luehr als wilder Felsstrom, sondern fließt über 100 Meilen in ruhiger Haltung durch das Thal dahin, reiche Segnungen spendend. Von 1

7. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 81

1839 - Wesel : Bagel
81 hin, besonders nach Italien verbreitet habe, und durch dieses nach allen unter der Herrschaft der Römer stehenden Ländern. An gar vielen Orten legten die Griechen Colonien an, welche meistens im blühendsten Zustande sich befanden. Den ersten Grund zu ihrer Gesittung legten die Phönicier. Am Strande von Argoö gelandet, gründeten sie eine Handelsniederlage und die Fähigen strömten schaarenweise herbei, um von ihnen nützliche Künste zu lernen, worunter der Anbau des Feldes oben an stand. Bald war die Bevölkerung, zum großen Haufen angewachsen, in der Lage, eine Masse von Colonien zu entsenden. Alle älteren Nachrichten von den Griechen lassen uns vermuthen, daß das Volk in den ersten Anfängen sehr roh und unsittlich gewesen sey. Wenn sie schon ihren Göttern, die sie doch als weit erhaben über das sterbliche Geschlecht ansahen, alle möglichen Laster andichteten, so kann man ohne Uebertreibung urtheilen, daß auch sie es im Punkt der Sittlichkeit nicht sehr genau genommen haben, und daß Gewalt, Habgier, Ehrgeiz und niedere Sinnenlust an der Tagesordnung gewesen seyen. Die ersten Einwanderer waren die Telchiner, welche von Creta aus, wohin die Phönicier den ersten Funken der Bildung getragen hatten und das auch Telchinia hieß, sich im Süden des Landes nieder- ließen, um vorzüglich Handel zu treiben. Doch bald verschwand ihr Name; denn aus Asien kam ein zwar rohes, aber mächtiges Volk, die Pelasger, welche nach Thrakien und Thessalien gedrängt, unter Jnachus sich immer weiter südlich zogen und in der Gegend von Argos und Sicyon, sodann in Arkadien, ihren festen Wohnsitz aufschlugen. Sie wohnten in Höhlen, lebten von wilden Baumfrüchten und ein roher Stein war ihre Gottheit. Doch waren sie bildsam. Phoroneus, Jnachus Sohn, als König von Argos genannt, machte sie gesitteter und vertrieb auch die Telchiner, welche unterdessen durch ihre Gewerb- thätigkeit und ihren kaufmännischen Scharfblick den nomadischen Horden weit überlegen gewesen waren. Doch waren es bloß Ackerbau und Handel, was betrieben wurde. — Von Arkadien aus wurden von Achäus, Pelasgus und einem dritten Bruder Colonien nach Thessalien geführt, und von ihnen, wie von des Pelasgus Söhnen, Thessalus und Gräcus, erhielten einzelne Völkerstämme ihre Namen. Prometheus, Vater des Deukalion, zog aus dem Peloponnes nach Aetolien, das die Wiege der Hellenen und Dorier wurde. Er führte einen reineren Gottesdienst ein, erlaubte, das Fleisch der Opferthiere zu essen und lehrte sein Volk die Künste des Feuers, woher die Sage, daß er den Göttern das Feuer geraubt habe und zur Strafe an einen Felsen geschmiedet worden sey. Sein Sohn, Deukalion, und dessen Gattin 6

8. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 218

1839 - Wesel : Bagel
218 stolzen Blicken überschauen zu können. Er hatte auch die Freude, ein Seegefecht mit anzusehen, das ihm seine Leute gaben. Unterdessen war eine zweite Brücke fertig geworden, weit dauerhafter, als die erstere. Viele hundert größere Schiffe waren mit Ankern und Stricken befestigt und mit Balken und Brettern überdeckt. Sie war über 2000 Schritte lang und wegen der Pferde waren auf beiden Seiten Bretter angebracht. Ferres goß vor dem Uebergange eine Schaale als Opfer aus, und warf diese, sowie einen goldenen Becher und einen persischen Säbel, in die Fluchen des Meeres. Sieben Tage und sieben Nächte brauchten die Truppen, um über die Meerenge zu setzen; hierauf bewegte sich die Masse nach Thrakien, und nachdem man längs des Meeres hingezogen, wurde über das Heer Musterung gehalten. Es waren 1,700,000 Fußgänger und 90,000 Reiter; 20,000 Araber führten die Kameele und Wagen. Ferres, auf einem prächtigen Wagen sitzend, durchfuhr die Reihen. Die 1207 Galeeren starke Flotte, je 200 Mann tragend, faßte 241,400 Offiziere und Seesoldaten. Die Mannschaft der 3000 Lastschiffe betrug etwa 240,000 Mann. Diese Macht wurde noch vermehrt durch 300,000 Streiter aus Thracier:, Macedonien und andern abhängigen Völkerschaften, in den verschiedensten Trachten und der mannigfaltigsten Bewaffnung. Ferres selbst war vor dem ganzen Heere durch körperliche Stärke, hohen Wuchs und Schönheit aus- gezeichnet. Der ihn von Zeit zu Zeit anwandelnden Schwermuch, gleich als ob er eine Ahnung gehabt hätte, suchte er sich durch Zer- streuungen zu entschlagen. Bald, durch die furchtbaren Haufen erschreckt, unterwarfen sich mehrere Völkerschaften, die Bewohner der Berge von Doris, mehrere thessalische Stämme, die am Pindus, Olymp, Ossa und Pelion, besonders auch die Thebaner. Während die Griechen auf dem Jsthmos oder der Landenge von Korinth sich beriechen, schiffte man auf die Bitte der bedrängten Thessalien 10,000 Mann ein, um das herrliche Thal Tempe, durch das sich der Peneus schlängelt und welches den Eingang von Macedonien nach Thessalien bildet, zu bewachen. Doch da ein macedonischer Fürst sie mahnen ließ, diese Stellung zu räumen, weil sie von den persischen Reitern zertreten würden, und sie ohnehin auch erfuhren, daß die Feinde noch an einem anderen Orte eindringen können, verließen sic die Gegend und überließen die Thessalier ihrem Schicksale. Den Spartanern wurde vom Orakel die Antwort ertheilt, ein König von dem Geschlechte des Herkules müsse sich opfern, den Athe^ nern, sie sollen sich mit hölzernen Mauern vertheidigen. Die Deutung dieser Antwort war verschieden. Des Themistokleö Meinung jedoch/

9. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 592

1839 - Wesel : Bagel
593 der ihn erkundet hatte, gelang es, ihn zu vereiteln. Den Appenzellern kam die bessere Kunde des Landes und ein tüchtiger Regen gut zu Statten. Plötzlich zeigten sich auf der Höhe 4000 Appenzeller und begannen den Kampf, indem sie Holz und Steine auf die Feinde herabwälzten. Stürmend drangen diese die Anhöhe hinan und als sie bis zur Mitte derselben gelangt waren, gab Werdenberg das Zeichen zum allgemeinen Angriff. Um auf dem schlüpfrigen Nasen nicht aus- zuglitschen, hatten er und seine Schaar Schuhe und Strümpfe aus- gezogen. Mit Schwerdt und Lanze bewaffnet, stürzten die Hirten unter furchtbarem Geschrei auf die dreifach überlegene Schaar. Die Frauen und Töchter, ganz oben stehend, hatten Hemden über ihre Kleider geworfen und wurden von den Söldnern des Herzogs für geharnischte Männer gehalten, welche gleichfalls Tod in ihre Reihen bringen würden. Der Sieg war errungen; über 9oo Feinde waren gefallen und noch jetzt bewahrt eine Kapelle das Andenken an diesen Heldenkampf. 104. Waldemar ir. (1223), Alerander Newski (mi); Casimir ni. van Polen, Philipp Vi. (1340) Carl V. (1360) von Frankreich unir Ednard Iii. von England. (1339.) (Per schwarze Priiy und Pertrand de Vneselin) Jm Laufe des vierten Jahrhunderts ist der Fortschritt in der Bildung in Europas Staaten nirgends zu verkennen. Selbst Jsland suchte zu gewinnen, indem man nach Süden reiste und nordische Pilger, die nach Rom und selbst in das gelobte Land reisten, waren nichts Seltenes. Die Skalden oder Dichter des Nordens pstanzten ihre Gesange von Mund zu Munde fort und die beiden Edda's sind Samm- lungen von Liedern aus Odins Fabelzeit. Waldemar H., dieser tapfere

10. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 668

1839 - Wesel : Bagel
668 nicht gewesen, wo die Wissenschaft gepflegt wurde, so war doch bereits die Zeit gekommen, wo ihr Bedürfniß weniger gefühlt wurde, da besonders die Erfindung der Buchdruckerkunst der Verbreitung allge- meiner Bildung mächtig vorgearbeitet hatte. Noch sollte aber ein Ereigniß dazu beitragen, den Funken des Geistes lebhaft zu entzünden und in der Masse entschiedene Aufklärung zu verbreiten. Es ist dieses das große Werk der durch Luther bewirkten Reformation oder Kirchen- Verbesserung, deren Segnungen von jedem Gebildeten, er gehöre einer Confesfion an, welcher er wolle, und er seh Geistlicher, oder Laie, gewiß ehrend und dankbar anerkennt. Carl V., Enkel Maximilians und Sohn des Erzherzogs Philipp und der Johanne, Tochter Ferdinands und Jsabellens von Caftilien, war 1500 zu Gent geboren, der Hauptstadt von Flandern, das, wie die Niederlande, durch Mariens Heirath an Oesterreich gekommen war. Da ihn militärische Uebungen besonders anzogen, so lag er den Wissen- schaften weniger ob. Doch drang sein Erzieher auf Erlernung der Geschichte, belehrte ihn über Staatsgeschäfte und machte ihm jenes ernste Benehmen eigen, das einem Fürsten wohl ansteht und ihn auch nie verließ. Eine Ursache davon mochte auch in der Abkunft von einer Spanierin liegen. Nach Ferdinands Tod nahm er den Titel eines Königs von Spanien an (1516) und 1519 wurde er deutscher Kaiser. Er konnte nun mit Recht sagen, daß in seinen Staaten die Sonne nie untergehe, da Spanien im Besitz von Mexiko und Peru war. In Spanien leitete der weise Minister Ximencz die Angelegenheiten, ein herrlicher Mann, der dem spanischen Adel einen starken Arm entgegen- setzte. Er rüstete ein Heer, ordnete die Finanzen, füllte die Magazine und Zeughäuser und konnte doch noch dem Könige ansehnliche Summen baar übermachen. Dennoch wurde die Treue des Mannes nicht aner- kannt, Carl-hieng den Niederländern mehr, als billig, an, und endlich wurde er sogar zur Ruhe gesetzt, was den 81jährigen Mann tief kränkte. Er starb bald darauf 1517. Earl betrug sich in Spanien sehr unklug und durch Begünstigung der Flamänder entwandte er sich die Herzen Aller, statt darnach zu streben, sie zu gewinnen, was einen Aufstand zur Folge hatte, der jedoch gedämpft wurde. Ein Nebenbuhler um die Neichskrone war Franz I. von Frankreich, der sich gar eifrig darum bewarb. Die Kurfürsten indessen, die mächtigen Ausländer fürchtend, übertrugen die deutsche Krone Friedrich dem Weisen von Sachsen. Dieser jedoch nahm sie nicht an und durch die Vorstellung, daß wegen der drohenden Türken gewählt werden müsse und Oesterreich vermöge seiner Lage am meisten geeignet sey, ihnen kräftigen Widerstand
   bis 10 von 17 weiter»  »»
17 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 17 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 0
2 0
3 1
4 3
5 1
6 1
7 2
8 0
9 1
10 5
11 2
12 0
13 0
14 3
15 0
16 1
17 4
18 0
19 0
20 1
21 0
22 3
23 0
24 1
25 0
26 0
27 1
28 0
29 0
30 0
31 1
32 0
33 1
34 0
35 0
36 0
37 3
38 2
39 0
40 0
41 0
42 1
43 0
44 0
45 3
46 1
47 1
48 1
49 2

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 0
1 0
2 3
3 3
4 1
5 0
6 0
7 0
8 0
9 0
10 0
11 0
12 0
13 0
14 0
15 0
16 3
17 3
18 0
19 0
20 1
21 1
22 1
23 1
24 0
25 3
26 2
27 0
28 1
29 0
30 0
31 1
32 0
33 1
34 0
35 0
36 2
37 1
38 0
39 1
40 0
41 0
42 1
43 2
44 1
45 0
46 1
47 3
48 1
49 1
50 2
51 0
52 0
53 0
54 0
55 0
56 1
57 0
58 1
59 0
60 0
61 1
62 0
63 0
64 0
65 0
66 0
67 0
68 0
69 0
70 0
71 2
72 0
73 0
74 1
75 1
76 1
77 0
78 0
79 0
80 0
81 0
82 2
83 0
84 0
85 0
86 0
87 1
88 1
89 0
90 0
91 0
92 6
93 0
94 0
95 2
96 1
97 2
98 7
99 0

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 30
1 3
2 51
3 12
4 14
5 6
6 28
7 8
8 3
9 30
10 10
11 8
12 22
13 7
14 6
15 47
16 61
17 15
18 21
19 7
20 6
21 38
22 29
23 12
24 10
25 21
26 23
27 52
28 1
29 10
30 21
31 10
32 3
33 187
34 11
35 5
36 10
37 44
38 5
39 59
40 14
41 0
42 4
43 21
44 18
45 15
46 7
47 25
48 18
49 63
50 33
51 29
52 1
53 18
54 1
55 25
56 12
57 8
58 19
59 281
60 4
61 15
62 12
63 10
64 37
65 38
66 17
67 5
68 14
69 0
70 14
71 8
72 13
73 25
74 34
75 57
76 14
77 15
78 10
79 14
80 11
81 214
82 8
83 16
84 2
85 59
86 14
87 19
88 17
89 12
90 11
91 4
92 1
93 15
94 69
95 2
96 9
97 29
98 18
99 1
100 111
101 11
102 45
103 30
104 14
105 0
106 13
107 23
108 18
109 9
110 9
111 13
112 32
113 19
114 9
115 28
116 71
117 12
118 17
119 15
120 15
121 151
122 4
123 13
124 19
125 1
126 3
127 17
128 39
129 36
130 11
131 77
132 17
133 38
134 21
135 7
136 74
137 9
138 19
139 8
140 68
141 0
142 33
143 85
144 3
145 2
146 39
147 8
148 3
149 8
150 16
151 14
152 31
153 10
154 7
155 33
156 73
157 16
158 20
159 15
160 18
161 10
162 36
163 47
164 17
165 18
166 85
167 34
168 6
169 30
170 8
171 27
172 18
173 60
174 19
175 163
176 10
177 204
178 15
179 33
180 11
181 43
182 47
183 75
184 44
185 7
186 20
187 20
188 35
189 125
190 18
191 27
192 25
193 19
194 4
195 12
196 46
197 36
198 28
199 36