Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Grundriß der deutschen Geschichte für die mittleren Klassen höherer Lehranstalten - S. 2

1888 - Wolfenbüttel : Zwißler
Stolzer Freiheitssinn, Offenheit und unverbrchliche Treue charakterisierten ihx^Denken-und Thun. Der Gesamtname Germanen d. h. Nachbarn, oder, wie andere erklären, Rufer im Streit, wurde ihnen von den Kelten gegeben. Das Wort Deutsch (diutisk d. h. volkstmlich) kam erst im 9. Jahrhundert auf und wurde anfangs nur von der Sprache gebraucht, die im Gegensatz zu dem gelehrten Latein und dem Romanischen die Volkssprache genannt wurde. Trotz der Vielheit selbstndiger Stmme, in welche die Germanen zerfielen, priesen diese jedoch als gemeinsame Stammvter den Gott Tuisko und dessen Sohn Mannus. Die drei Shne des Mannus sollen den Jngvonen an der Nordsee, den Herminonen im mittleren Deutschland, den Jstvonen am Rhein den Namen gegeben haben. Diese Haupt-stamme zerfielen in eine Menge einzelner Vlkerschaften, von denen die namhaftesten sind: I. im Westen: an der Nordsee die Friesen und Chauken, in Holstein die Sachsen, in Jtland die Cimbern; auf der rechten Seite des Rheines wohnten die Usipiter, Tenkterer, Brukterer, Marser, Sigambrer, die Kotten im heutigen Hessen, die Cherusker an der mittleren Weser; linksrheinische Vlkerschaften waren die Ubier im Gebiete von Kln, die Treverer um Trier, die Bataver an den Mndungen des Rheines. Ii. im Osten: die Sueben, ein Vlkerbund, der in Norddeutschland die Sem-nonen zwischen der mittleren Elbe und Oder, die Langobarden an der unteren Elbe, die Angeln in Schleswig, die Heruler und Ru-gier an der Ostseekste, die Burgunder zwischen Oder und Weichsel, die Goten jenfett der Weichsel, die Vandalen am Riesengebirge um-fate. Zu den oberdeutschen Sueben zhlten die Hermunduren im Thringerwalde, die Markomannen zwischen Donau und Main. Auf dem rechten Ufer der Donau saen keltische Stmme, im Osten Germaniens die Sarmaten, spter die Slaven. 3. Die Germanen sind ein Zweig der groen indogerma-nischen oder arischen Vlkerfamilie, der auch die Griechen, Rmer, Kelten und Slaven angehren. Die Zeit ihrer Auswanderung aus der asiatischen Urheimat ist nicht festzustellen, doch kann man mit Wahrscheinlichkeit annehmen, da sie auf dem Landwege nach Deutsch-land gekommen sind.

2. Grundriß der deutschen Geschichte für die mittleren Klassen höherer Lehranstalten - S. 4

1888 - Wolfenbüttel : Zwißler
j7:.a Holda (Frau Holle) oder Hertha schtzte das Hauswesen, Frigga, Wodans Gemahlin, die Ehe, dagegen ist die Kriegsgttin. Den guten Gottheiten steht der Gott der Falschheit, Loke (Lohe, Feuer) gegenber mit seiner Tochter Hellia, der Todesgttin, die im Dunkel der Erde wohnt. Auerdem gab es Halbgtter, Riesen und Helden, welche mit bermenschlichen Krften begabt sind und auf Felsen hausen. Endlich sind noch Naturgeister, wie Zwerge, Elfen, Nixen, Kobolde u. a. zu erwhnen. Den Lebensfaden drehten die Nornen, während die Walkren die in der Schlacht Gefallenen nach Walhalla trugen. Von den Priestern, die keinen besondern Stand bildeten, wurden den Gttern Frchte, Tiere (hauptschlich Pferde) und selbst Menschen geopfert. 5. Die alten Germanenstaaten sind Gaugenossenschaften ge-wesen, in denen das Volk stndisch gesondert war. Es zerfiel in Freie und Unfreie. Die Freien besaen festen Grundbesitz (Mob), waren berechtigt Waffen zu tragen und in der Volksversammlung zu stimmen. Eine bevorzugte Stellung behaupteten unter ihnen die Adligen d. s. Freie, deren Vorfahren sich durch kriegerische Thctten ein hheres Ansehen erworben hatten. Unfreie waren die Hrigen, auch Site genannt. Sie stammten wohl aus der alten unterworfenen Urbevlkerung, bebauten die cker ihrer Herren und hatten an diese Naturalabgaben zu entrichten. Als politisch rechtlos muten sie sich vor Gericht von einem Freien vertreten lassen. Vllig unfrei waren die Knechte; sie gehrten dem Herrn als Eigentum an und konnten von ihrem Gebieter verkauft, ja gettet werben. Das Leben der alten Germanen war einfach. Sie wohnten in Dorfschaften zusammen ober auf Einzelhfen, ihr Haus war eine Blockhtte; die Kleibung beftanb bei den Mnnern aus einem viereckigen Mantel, bei den Frauen aus einem rmellosen Linnengewanb; vor Klte schtzten Pelze. Familienereignisse und Opferfeste wrben durch Gastmhler und Trinkgelage (Bier und Met) gefeiert, auch erfreute man sich an dem Liebe be Sngers, wie am Schwerttanz. Eine verwerfliche Unterhaltung war das leibenschaftliche Wrfelspiel, ba mancher Germane hierburch zuweilen nicht nur seine Habe verlor, sondern den Verlust beim Spiel sogar mit seiner eigenen Freiheit bezahlte. Ein starkes Banb fr den gesellschaftlichen Zusammenhalt war die Verwanbtschaftsliebe. Die Verwanbten stanben in der Schlacht beisammen und hatten sich auch zusammen angesiedelt. Eine

3. Grundriß der deutschen Geschichte für die mittleren Klassen höherer Lehranstalten - S. 100

1888 - Wolfenbüttel : Zwißler
=~ 100 und Industrie dermaen lahm gelegt waren, da die Konkurrenz mit den Niederlanden, mit England und Frankreich nicht wieder aufgenom-men werden konnte. Erst nach einem Jahrhundert gelangte unser Vater-land wirtschaftlich wieder zu der Hhe, auf der es im Anfange des 17. Jahrhunderts gestanden hatte. Schlimmer noch als der materielle Verfall war die Verdumpfung und Entartung des Volkes. Die Not des Lebens lie hier ein ideales Streben nicht aufkommen; die groe Masse war verwildert, Ruberbanden gefhrdeten mehr als je die ffentliche Sicherheit. Dazu hatte das Sldnertum den Aberglauben genhrt; berall sah man Zauberei und Teufelswerk, so da die am Ende des 15. Jahrhunderts aufgekommenen Hexenprozesse im 17. am zahlreichsten waren. Die Folter, seit dem Hexenhammer" (malleus maleficarum) und Karls V. hochnotpeinlicher Halsgerichtsordnung" allgemein angewandt, erprete jedes Gestndnis, das der Richter ver-langte. 2. In die schne deutsche Sprache waren durch den Verkehr mit den auslndischen Soldaten eine Menge fremder Wrter eingedrungen. Nur langsam und mhsam stie dieselbe die ungehrigen Bestandteile wieder von sich. Aber nicht blo in die Sprache und Litteratur war das Fremde eingezogen; fremde Sitte, fremde Mode, namentlich fran-zfische, waren berall herrschend geworden. Daher konnten auch franzsische Abenteurer lange Zeit in Deutschland eine Rolle spielen. Die Hfe wurden vorzglich Pflegesttten der Auslnderei. 3. Der westflische Friede schuf aus Deutschland einen lose zu-sammenhngenden Staatenbund ohne militrische Einheit. Es gab 335 Territorien mit Landeshoheit, 150 geistliche Gebiete, 123 weltliche und 62.freie Reichsstdte. Zwar beschftigte sich der Reichstag, der seit 1663 in Regensburg ein stehender war, aber nur von den Gesandten der Fürsten beschickt wurde, noch mit Reichsangelegenheiten, doch nur selten kam er zu einem ersprielichen Beschlsse, nur selten war die Ausfhrung der Beschlsse eine dem Reiche Vorteil bringende. Die kaiserliche Macht war nur noch ein Schattenbild und uerte sich Haupt-schlich in Standeserhhungen. Die Fürsten dagegen hatten auf Kosten der kaiserlichen Gewalt ihre Macht bis zur vlligen Selbstndigkeit er-wettert. Jetzt wurden an Stelle der Reichsstdte die Residenzstdte Mittelpunkte des deutschen Kulturlebens. Stehende Heere, welche aus den Soldtruppen hervorgingen, die im Kriege angeworben, nun zum Teil im Frieden beibehalten wurden, waren die starken Sttzen der

4. Grundriß der deutschen Geschichte für die mittleren Klassen höherer Lehranstalten - S. 13

1888 - Wolfenbüttel : Zwißler
13 Heruler und Rugier den jugendlichen Kaiser Romulus Augustulus und regierte im Auftrage des Kaisers Nepos als deutscher Heerknig in Italien. Nach Nepos Tode 480 hatte das rmische Reich auch dem Namen nach den Untergang gefunden. 4. Germanenstaaten auf rmischem Boden. Die Geschichte der Vlkerwanderung ist die Geschichte der An-siedelung germanischer Völker im Rmerreiche. Die Lnder des abendlndischen Kaisertumes waren jetzt folgendermaen an diese Ein-Wanderer verteilt: 1. In Italien bestand das Reich des Odoaker; nordstlich davon in Pannonien saen die Ostgoten, ihre Nachbarn am linken Ufer der Donau waren die Gepiden. Im sdstlichen Gallien, an beiden Ufern der Rhone bis in die Schweiz, wohnten die Burgunder; den nrdlichen Teil und das westliche Deutschland hatten die Franken inne. Sdgallien bis zur Loire und das nordstliche Spanien war den Westgoten unterthan; im Westen dieser Halbinsel wohnten die Sueben. Die Vandalen hatten Nordafrika. Britannien stand unter der Herrschaft der Angelsachsen. Im nrdlichen Germanien saen die Friesen und Sachsen noch immer in ihren alten Sitzen; in der Mitte wohnten die Th-ringer, im Norden der mittleren Donau die Langobarden, in Bayern hatte sich das Mischvolk der Bajuwarier gebildet, die Ale-mannen saen in der Schweiz, in Schwaben und lngs dem Oberrhein. 2. Whrend der Vlkerwanderung waren an Stelle der Stammes-Huptlinge berall Könige an die Spitze der Germanen getreten, da eine einheitliche Fhrung in den Kriegszeiten notwendig wurde. In den eroberten Gebieten hatten die Sieger meistens ein Dritteil des Grundbesitzes fr sich in Besitz genommen, sie bildeten den Adel und waren der waffenfhrende, herrschende Stand. Da aber Sieger und Besiegte untermischt bei einander wohnten, so trat allmhlich eine Verschmelzung des germanischen, keltischen und rmischen Wesens ein, die auch bei der Neubildung der romanischen Sprachen sich geltend machte. 3. Die Staaten, welche von den Germanen auf rmischem Boden gegrndet wurden, gingen bald ihrem Verfalle entgegen. Es

5. Grundriß der deutschen Geschichte für die mittleren Klassen höherer Lehranstalten - S. 1

1888 - Wolfenbüttel : Zwißler
Erste Periode. Das heidnische Germanien. Die deutschen Stmme von den ltesten Zeiten bis zur Vlkerwanderung 375. 1. Germanien. 1. In der Zeit, von der wir genauere Berichte der das Leben unserer Vorfahren besitzen, wohnten die deutschen Vlkerschaften im Westen und Sden bis jenseits des Rheines und der Donau, im Osten der die Weichsel und zu den Karpathen hin, im Norden besplte die Nord- und Ostsee das Land, auerdem war ein groer Teil Skandinaviens von Stmmen germanischer Abkunft bevlkert. Das Klima des alten Deutschlands fanden die Rmer rauh und unwirtlich. Die Smpfe hatten eine grere Ausdehnung als heute, und ein ungeheurer Urwald, der hercynische, bedeckte die Gebirgs-Massen, welche vom Rheine bis zu den Karpathen sich hinziehen. Im nordwestlichen Deutschland, das eine Anzahl Seen bedeckte, flssen mit ungeregeltem Laufe der Rhein, die Weser, die Elbe der Nordsee zu; im Osten kannten die Rmer als Zuflsse der Ostsee die Weichsel und die Oder. In den dichten Waldungen mit ihren Rieseneichen huften noch der Br, der Wolf, der Auerochs, das Elentier u. a. Auf der Ebene baute man von Getreide Gerste, Hafer und Weizen, doch war der Ertrag gering; den Reichtum des Landes bildeten die Rinder-, Schaf- und Schweineherden. Pferde, eine zwar kleine aber dauerhafte Art, wurden ebenfalls gezogen. Aus dem Mineralreiche kannte und verarbeitete man das Eisen; der Besitz der Salzquellen gab nicht selten Veranlassung zum Streite, während der Bernstein, den man im heutigen Holstein und Mecklenburg fand, schon seit uralter Zeit ein gesuchter Handelsartikel der fremden Kaufleute war. 2. Die alten Germanen waren hohe Kraftgestalten mit blonden Haaren und blauen Augen, die khn und durchdringend blickten. Gehrke, Deutsche Geschichte. 2. Auflage. 1

6. Grundriß der deutschen Geschichte für die mittleren Klassen höherer Lehranstalten - S. 27

1888 - Wolfenbüttel : Zwißler
27 Karl und Ludwig vereinigten sich und schlugen den anmaenden Lothar bei Fontenailles in Burgund 841. Es kam darauf zu dem ^ertrag zu Merdun 843. Lothar erhielt die Kaiserkrone, Italien und Mittelfranken, das Land zwischen Rhein, Maas, Saone und Rhone, auerdem Friesland; Karl der Kahle: Westfranken oder Franeien (Frankreich); Ludwig der Deutsche Ostfranken (Deutschland), das Land stlich vom Rheine, dazu die linksrheinischen Sprengel, Worms, Mainz und Speier. Mit dem Vertrage von Verdun hatte das karolingische Weltreich seinen Untergang gefunden. Ost franken, das den deutschredenden Teil umfate, und Westfranken mit seiner romanischen Bevlkerung entwickelten sich seitdem als getrennte Reiche mit nationalen Gegen-shen in Sprache und Sitte; nur in dem Grenzlande Lothars erhielt sich die Mischung romanischen und deutschen Wesens. Der Vertrag zu Verdun ist somit die Geburtsstunde des deutschen und franzsischen Reiches geworden. 10. Karolingische Kaiser. K<arotinger. Pippin v. Hcristal. Karl Martell f 741. Hnrlmmtn. Pippin . Kurze f 7t>8. iavl I, 6. r o c I- *1-1. Karlincinn + 771. _ail. Pippin. Lndwig I. . Fromrnc f 840. Lothar 1 Pippin. Ludwig d. Denis m e Ha vi Ii. &. scitiic : _t_877._^ Ludwig Ii. Lotliar Ii. Karl v. Prodcmf Karlm-inii. Ludwig. Marl Iii. . i et c f 87 f>. f 81)9. t 863. | f 888. S!t r M u (f v. K v Ii t f) t* lt | 899. Ludwig . Kind f 911. Mit starker Hand hatte Karl der Groe durch die Bande der Einheit das Reich zusammengehalten. Als sein Herrschergeist nicht mehr waltete und sein Nachfolger sich den fremden Einflssen willenlos hingab, kam das kaiserliche Ansehn mehr und mehr in Verfall. Um Anhnger zu gewinnen, hatte Ludwig der Fromme einen Teil der Krongter an die Groen gegeben, die nun ans ihren Besitz trotzten und das Lehn fr erblich ansahen. Zu den innern Unruhen in Deutsch-land, welche durch die bermacht der weltlichen und geistlichen Groen

7. Deutsche Geschichte bis zum Ausgang des Mittelalters - S. 20

1902 - Wolfenbüttel : Zwißler
20 Deutsche Gesch. von den alt. Zeiten bis zur Grnd. des nationalen Reichs 919. Ihr Bischof Vulfila (gestorben 388) bersetzte die Bibel ins Gotische: das frheste Denkmal deutscher Sprache. Auch die Hermunduren hatten sich mit anderen Stmmen zu dem Bunde der Thringer geeinigt. Selbstndige Vlkerschaften blie-ben die Friesen an der Nordsee, die B n r g n n d e n am Mittelrhein und die Langobarden. 13. Friedliche Beziehungen der Ramer und Germanen. Auch auf friedlichem Wege drangen die Germanen ins rmische Reich vor. Massenhaft traten sie in die Legionen ein, wo viele von ihnen Fhrerstellen bekamen, bald nahmen sie auch als Staatsmnner an der Leitung des Staates teil. Ferner lieen sich ganze Stmme von den Rmern aufnehmen und auf rmischem Gebiete ansiedeln, besonders an den Grenzen; sie bernahmen dafr die Verpflichtung, diese zu schtzen und dem Kaiser Heeresfolge zu leisten. Viele wanderten auch auf eigene Faust aus und traten in die Dienste rmischer Grundbesitzer. An den Grenzen entwickelte sich rmisches Leben und rmische Kultur. Die von den Rmern in der Rheingegeud angelegten Städte: Kln, Koblenz, Bingen, Mainz, Worms, Speyer, Stra brg, Trier, sowie die von ihnen gegrndeten Donaustdte Augsburg, Regens-brg, Salzburg, Wien wurden Ausgangspunkte fr die rmischen Kaufleute, die den Germanen Schmucksachen, Wein und Waffen brachten und Pelze und Bernstein dafr eintauschten. Von den Rmern lernten die Deutschen neben vielem Unheilvollen auch viel Ntzliches: den Boden besser als bisher zu bebauen, den Obst- und Weinbau, sowie manche gewerbliche Fertigkeiten, die dem Handwerk zu gute kamen. Dritter Abschnitt. Die Vlkerwanderung. 14. Anfnge und Ursachen. Die Anfnge der gewaltigen Vlkerverschiebung und Bewegung der germanischen Stmme gegen das rmische Reich, die die Geschichte mit dem Namen der Vlkerwanderung bezeichnet, gehen zurck in die Zeiten Mark Aurels. Der Markomannenkrieg und die Grenzkmpfe im dritten und vierten Jahrhundert bilden das Vorspiel dieser mchtigen Bewegung,

8. Deutsche Geschichte bis zum Ausgang des Mittelalters - S. 12

1902 - Wolfenbüttel : Zwißler
Deutsche Geschichte Bis zum Ausgang k$ Mittelalter;. Erste Periode. Uon den ltesten Zeiten bis zur Grndung des nationalen Reiches (919). Erster Abschnitt. Die Urgeschichte der Germanen. 8. Germanien. Germania hie bei den Rmern das Land, das sich vom Rheine bis znr Weichsel und den Karpathen, von der Donau bis zur Nord- und Ostsee erstreckte. Es war ein rauhes, unwirtliches und unwegsames Land, durchzogen von Smpfen und ungeheueru Wldern, in denen noch der Br, der Wolf, der Auerochs und das Elentier hausten. 9. Die alten Germanen. a. Name Der Name Germanen wurde den Bewohnern des Landes von den Kelten, dann auch von den Rmern beigelegt. Er be-deutet wahrscheinlich Nachbarn". Der Name Deutsch e", den sie sich selbst beilegten, kam erst im 9. Jahrhundert auf. b. Abstammung. Die Germanen sind ein Zweig des groen indo-germanischen Volksstammes, dem auch die Inder, die Meder und Perser, die Griechen, I t a l i k e r und Slawen angehren. Alle diese Völker bildeten ursprnglich einen Stamm, der in Hochasien oder im Steppengebiete der Mittlern Wolga wohnte und sich spter in die ver-schiedenen Zweige trennte. Die Zeit der Auswanderung aus der Urheimat steht nicht fest, doch warnt die Kelten vor den Germanen ausgewandert, hatten deren sptere Sitze zuerst iuue und wurden von jenen westwrts gedrngt. Die Germanen siedelten sich teils in Skandinavien an, N o r d -germanen, teils im sptern Deutschland, Sdgermanen. Einen genauen Bericht der unsere Vorfahren verdanken wir dem r-mischen Geschichtsschreiber Tacitus, der um 100 n. Chr. lebte. c. Die Bolksstmme. Die Germanen bildeten keinen einheitlichen Staat, sondern zerfielen in sehr zahlreiche selbstndige Stmme. Trotzdem hatten sie eine Vorstellung von der Einheit des Volkes und priesen als gemeinsame Stammvter einen Gott Tnisko und seinen Sohn Mannus.

9. Das Mittelalter - S. 8

1877 - Wolfenbüttel : Zwißler
— 8 — Demeter und Vangionen am Oberrhein bis in die Gegend von Worms; die Treverer um Trier; die Ubier, zu Cäsars Zeit uoch auf dem rechten Rheinufer, im Gebiete von Cöln; die Bataver am Meere an den Mündungen des Rheines, der Waal und der Maas. Diese linksrheinischen Volksstämme sind schon früh unter römische Herrschaft gekommen. Den Osten Germaniens von der Ostsee bis an die Donau bevölkerten die Sueven, welche in eine Anzahl Völkerschaften mit besondern Benennungen zerfielen. Sueven, ein Name der sich noch in Schwaben erhalten hat, bedeutet wahrscheinlich die Umherschweifenden (schweben), weil der Volksstamm sich durch seine unstete Lebensweise von den übrigen seßhaften Germanen unterschied. Eine Eigenthümlichkeit der Sueven ist auch ihre Haartracht, da sie das Haar nicht lang herabwallen ließen, sondern ans dem Scheitel in einen Knoten banden. Niederdeutsche Sueven. Den ersten Rang unter den Sueven behaupteten die Semnonen zwischen Elbe und Oder, die sich für die ältesten und edelsten hielten. In ihren heiligen Hainen, wo man den Göttern Menschenopfer brachte, kamen an bestimmten Tagen die Abgeordneten der übrigen suevischen Stämme zusammen. An der untern Elbe wohnten die Langobarden; in Schleswig die Angeln; die Heruler und Rugier an der Ostseeküste bis zu der Weichsel; jenseit dieses Flußes die Gothonen oder Gothen, die sich ursprünglich im Norden Deutschlands bis nach Skandinavien ausgebreitet haben (Gothland); die Burg und io neu oder Burgunder saßen zwischen Oder und Weichsel; die Vandalen an den Nordabhängen des Riesengebirges. Oberdeutsche Sueven. Die Hermunduren, d. h. die großen Duren, daher Thüringen, bewohnten das Gebiet der Saale und den Thüringerwald; die Markomannen breiteten sich zwischen Dornm und Main ans; die Qua den bevölkerten das südöstliche Germanien. Aus dem rechten Donauufer faßen keltische Stämme; im Osten' Germaniens waren die Grenznachbaren Sarmaten, später die Slaven. § 3. Die Kämpfe der Römer mit den Germanen bis zur Völkerwanderung. 1. Die Römer wurden zuerst mit den Germanen durch die Eimbern und Teutonen bekannt 113—101 v. Chr., die vielleicht

10. Das Mittelalter - S. 77

1877 - Wolfenbüttel : Zwißler
— 77 — Barcelona, Navarra, und Aragonien entstand am Ende des elften Jahrhunderts aus der Statthalterschaft Portugal ein selbständiges Reich, das der Urenkel Hugo Capets, der burgundische Graf Heinrich beherrschte. Die Siege der christlichen Ritter, unter denen der Cid, gest. 1099, Castiliens heldenmütiger Vertheidiger war, brachten die Araber in so große Bedrängniß, daß sie die Mora-bethen aus Marokko zu Hilfe riefen. Diese und die nachfolgenden Alrnohaden befestigten im 11. und 12. Jahrhundert nur vorübergehend die maurische Herrschaft. Sie brach zusammen, als die Begeisterung der Christen durch die Gründung der geistlichen Ritterorden von Calatrava, Alcantara und S. Jago de Compostella von Neuem erweckt worden war und Castilien, Aragonien und Navarra, die drei mächtigen spanischen Reiche am Ende dieser Periode, sich zu gemeinsamer Besiegung der Mauren geeinigt hatten. Nach dem Siege der Christen bei Tolosa in der Sierra Morena 1212 war die arabische Herrschaft auf deu Besitz Granadas beschränkt. § 37. Die Araber. A. Sprenger. Leben und Lehre Mohammeds. Der Koran, deutsch von Ullmaiin. Weil, Geschichte der Ghalifen, 3 Bde. I. v. Hammer, über die Landerverwaltung unter dem Ghntifiite- 1. Die Araber waren auf ihrer abgeschlossenen und nur im Südwesten fruchtbaren Halbinsel bis in das 7. Jahrhundert nach Christus ohue geschichtliche Bedeutung geblieben. Sie zerfielen in eine Anzahl Stämme, die in patriarchalischer Art von Stammesältesten (Scheikhs) geleitet wurden, führten eine einfache Lebensweise, waren durch ihr Wanderleben abgehärtet, fehdelitftig und von leidenschaftlichem Charakter. Ihre am meisten verbreitete Religion war der Sterndienft, in den sich christliche und jüdische Vorstellungen eingeschlichen hatten. Das Nationalheiligthum der Araber war die Kaaba zu Mekka;.eiu vereinigendes politisches Band fehlte. Aus dem kräftigen und phantasievollen Volke ging Mohammed hervor geb. 569 zu Mekka, Abdallahs Sohu, von dem Stamme Koreisch. Nachdem Mohammed auf feinen weiten Handelsreisen sein eigenes Volk genau kennen gelernt hatte und auch mit den Anschauungen der Juden und Christen vertraut geworden war, hei-rathete er die reiche Wittwe Chadidja und zog Nch in ein beschauliches Leben zurück. Iu der Nacht der göttlichen Rathschlüsse,
   bis 10 von 82 weiter»  »»
82 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 82 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 5
2 1
3 0
4 31
5 0
6 1
7 0
8 0
9 7
10 9
11 9
12 0
13 0
14 21
15 1
16 0
17 7
18 0
19 0
20 3
21 1
22 17
23 10
24 0
25 0
26 8
27 2
28 0
29 1
30 0
31 2
32 0
33 3
34 1
35 0
36 0
37 5
38 3
39 1
40 1
41 0
42 2
43 2
44 2
45 19
46 3
47 0
48 12
49 3

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 3
1 0
2 19
3 2
4 12
5 1
6 0
7 1
8 0
9 10
10 0
11 2
12 0
13 2
14 3
15 0
16 1
17 1
18 0
19 0
20 0
21 0
22 10
23 2
24 0
25 13
26 4
27 1
28 0
29 0
30 2
31 6
32 0
33 6
34 0
35 5
36 0
37 1
38 0
39 0
40 1
41 15
42 0
43 38
44 1
45 2
46 2
47 11
48 3
49 0
50 3
51 0
52 5
53 2
54 2
55 5
56 1
57 1
58 1
59 3
60 1
61 0
62 0
63 8
64 0
65 13
66 4
67 2
68 6
69 0
70 5
71 9
72 4
73 0
74 0
75 0
76 1
77 3
78 0
79 2
80 0
81 2
82 0
83 3
84 0
85 0
86 2
87 1
88 1
89 5
90 1
91 1
92 17
93 0
94 1
95 20
96 1
97 0
98 4
99 1

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 9
1 7
2 5
3 12
4 24
5 29
6 27
7 21
8 11
9 62
10 48
11 3
12 23
13 7
14 16
15 70
16 51
17 13
18 45
19 71
20 6
21 32
22 64
23 17
24 5
25 29
26 12
27 85
28 2
29 43
30 48
31 11
32 3
33 45
34 6
35 14
36 1
37 65
38 23
39 30
40 72
41 8
42 6
43 9
44 48
45 8
46 5
47 5
48 18
49 20
50 25
51 20
52 11
53 2
54 154
55 59
56 27
57 17
58 34
59 41
60 11
61 26
62 73
63 29
64 17
65 14
66 0
67 26
68 14
69 8
70 0
71 28
72 29
73 36
74 26
75 9
76 9
77 25
78 3
79 38
80 46
81 46
82 4
83 5
84 1
85 67
86 1
87 8
88 28
89 8
90 0
91 98
92 0
93 9
94 12
95 6
96 2
97 60
98 17
99 29
100 17
101 1
102 12
103 59
104 2
105 21
106 11
107 7
108 50
109 3
110 4
111 4
112 9
113 2
114 2
115 24
116 6
117 11
118 31
119 14
120 30
121 29
122 15
123 3
124 11
125 7
126 28
127 82
128 29
129 10
130 23
131 29
132 38
133 16
134 20
135 3
136 64
137 0
138 16
139 4
140 27
141 18
142 33
143 19
144 15
145 108
146 78
147 9
148 85
149 10
150 41
151 9
152 7
153 2
154 7
155 18
156 16
157 33
158 52
159 8
160 6
161 29
162 80
163 65
164 4
165 59
166 42
167 10
168 4
169 3
170 31
171 100
172 25
173 36
174 12
175 10
176 37
177 50
178 3
179 13
180 4
181 42
182 53
183 54
184 7
185 6
186 15
187 25
188 12
189 56
190 11
191 49
192 70
193 16
194 25
195 2
196 18
197 34
198 24
199 22