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1. Bilder aus der deutschen und bayerischen Geschichte - S. 8

1898 - Würzburg : Stuber
goten über die Donau, durchzogen unter ihrem König Alarich die griechische Halbinsel, wandten sich dann nach Italien und eroberten im Jahre 410 Rom. Nach Alarichs Plötzlichem Tode in Unteritalien (Cosenza am Buseuto) zogen sie in das südliche Gallien und gründeten dort das westgotische Reich mit der Hauptstadt Toulouse. Die Ostgoten kamen nach ihren Stammesbrüdern nach Italien, ließen sich daselbst dauernd nieder und machten sich unter ihrem König Theodorich zu Herren des Landes. Die Burgunder wanderten von ihren Wohnsitzen zwischen Oder und Weichsel in das westliche Gallien. Die Vandalen, die zwischen Elbe und Oder wohnten, eroberten Spanien, setzten dann nach Afrika über und gründeten dort an der Nordküste ein mächtiges Reich. Die Angelsachsen wandten sich von der Nordseeküste nach Britannien und gründeten dort sieben Königreiche. Die Langobarden kamen von der mittleren Elbe und ließen sich zuletzt in Oberitalien nieder. Ungefähr 200 Jahre dauerte es, bis die wandernden Völker wieder feste Wohnsitze hatten. 9. Folgen der Völkerwanderung. 1. Für die Ausgewanderten. Die ausgewanderten Germanen ließen sich namentlich in Italien, Spanien, Gallien und Britannien nieder. Diese Länder gehörten vorher zum römischen Reiche, und ihre Einwohner hatten römische Sprache, Sitteu und Gesetze. Die deutschen Eroberer aber nahmen Sprache und Sitte der neuen Heimat an und übten nur wenig Einfluß auf dieselben aus. Durch diese Vermischung entstanden die romanischen Sprachen, wie Italienisch, Spanisch und Französisch. Nur die Angelsachsen blieben in Britannien ihrer Sprache und Sitte getreu, daher auch die große Ähnlichkeit der englischen und deutscheu Sprache. 2. Für Deutschland. Von wichtigen Stämmen waren im nördlichen Deutschland noch vorhanden die Friesen und Sachsen, im mittleren die Franken, Hessen und Thüringer und im südlichen die Alemannen, Schwaben und Bayern. Bei diesen blieben Sprache und Sitten rein und uuvermischt erhalten. Selbst die Slaven, welche die verlassenen Gegenden zwischen Elbe und Weichsel besiedelten, nahmen, nachdem sie von den Deutschen unterworfen worden waren, Sitten und Sprache derselben an, wurden germanisiert. Die bürgerlichen Einrichtungen der Deutschen erlitten aber dnrch die Völkerwanderung manche

2. Bilder aus der deutschen und bayerischen Geschichte - S. 9

1898 - Würzburg : Stuber
— 9 Veränderungen. Früher wurde nach Gebrauch und Herkommen Recht gesprochen, jetzt aber schrieben die Deutschen die Gesetze nieder, wie sie dies bei den Römern kennen gelernt hatten. Doch hatte jeder Stamm wieder seine eigentümlichen Gesetze. Die wichtigste Veränderung aber für das Volksleben war die Einführung des Lehenswesens. 3. Das Lehenswesen. Die Heerführer oder Herzoge waren durch den allgemeinen Länderwechsel zu großem Besitz und zu großer Macht gekommen. Viele brachten es dahin, daß ihre Würde in ihrer Familie erblich blieb; manche legten sich den Königstitel bei, führten einen eigenen königlichen Hofhalt ein und sammelten um sich ein wehrhaftes Gefolge. Zog nun der König mit diesem auf Eroberungen aus, so schlossen sich ihm auch viele andere Freien an, da sie lieber in den Krieg zogen, als ihr Gut im Frieden anbauten. Von dem im Kriege eroberten Lande fiel immer der größte Teil dem Könige zu. Davon verlieh er dann einen Teil seinem Gefolge oder auch Freien, die in seine Dienste getreten wären. Ein solch verliehenes Gut hieß Lehen, und der Besitzer desselben wurde Vasall genannt. Der Vasall mußte dem Lehensherrn Treue schwören und ihm beistehen im Kriege. Alle Vasallen belehnten wieder geringere Leute mit kleineren Besitztümern, wofür diese ihre Herren als Kriegsknechte begleiten oder auch Frondienste (frö — Herr) und Abgaben leisten mußten. Diese Kriegsknechte waren Leibeigene. Aus den Vasallen aber bildete sich der Adel. Der Adel wurde nach und nach erblich. 10. Die Franken (um 500). 1. Gründung des Frankenreichs. Um das Jahr 500 gelangten unter den deutschen Völkerschaften die Franken zu großer Macht. Sie wohnten zu beiden Seiten des Mittel- und Niederrheines. Über einen Teil derselben gebot damals Chlodwig aus dem Geschlechte der Merowinger. Zuerst vereinigte er alle Franken unter seiner Herrschaft, dann eroberte er fast ganz Gallien und machte Paris zu seiner Hauptstadt. Auch zog er gegen die Alemannen, die am Oberrhein und Neckar wohnten. Bei Zülpich, zwischen Aachen und Bonn, kam es im Jahre 496 zur Schlacht. Als sich der Sieg auf die Seite der Alemannen neigte, warf sich Chlobwig, den feine Gemahlin bisher vergeblich zum Christentum zu bekehren suchte, auf die Kniee nieber, hob sein Schwert gen Himmel und rief den Gott der Christen um Beistaub an. Da faßten die Franken, unter denen schon viele Christen waren, nenen Mut. Sie griffen die Feinde noch einmal an und besiegten sie. Die Alemannen

3. Leitfaden für den Geschichtsunterricht in Mittelschulen - S. 3

1877 - Würzburg : Stahel
I. Mte Geschichte. Von den frhe st enzeiten bis aufkarl den Groen, 768 n. Chr. Einrichtung der ltesten Staten. 2. Durch die Sndflut war Noah der zweite Stammvater des Menschengeschlechtes geworden, welches Sem in Asien, Ham in Afrika. Japhet in Europa verbreitete. Verhltnismig rasch gediehen jene Völker, welche Ackerbau trieben, weil nur sie feste Wonsitze hatten und im Laufe der Zeit auch Gewerbe, Handel, Kunst und Wissenschaft mit Eifer pflegten. Die Herrschaft der Religion begnstigte eine solche Arbeitsmung und musste nog wendig zur Bildung der verschiedenen Stnde fixten. Diese waren bei einigen Vlkern, so bei den Indiern und Aeg^p-tiern, dermaen abgesondert, dass der Uebergang von einer niederen Volksklasse zu einer hheren geradezu unmglich war. Man nennt diese Einrichtung das Kastenwesen. Den ersten Rang hatte die Priesterkaste, welche sich durch Ausbildung der Religion eine hohe Stellung sicherte und, zumal anfangs, die Kasten der Krieger, der Ackerbauer und der Gewerbtreibendeu be-herrschte. Ueberhanpt scheinen die ltesten Sta-ten fast ausnahms-los Priesterstaten gewesen zu sein. Spter freilich musste die Priester-schaft das Regiment mit der Kriegerkaste t/eilen oder die Herrschaft wol auch ganz an dieselbe abtreten, wenn ein mchtiger Huptling die Vollgewalt an sich riss. So entstunden Monarchien oder Einherrschaften, die anfangs vllig absolut oder unbeschrnkt waren, nachmals aber hufig konstitutionell oder beschrnkt wurden. Hie und da bildeten sich daraus Republiken oder Vielherrschaften, die demokratisch waren, wenn smtliche Brger an der Herrschaft Anteil hatten, aristo-kratisch, wenn nur die Adeligen die bchste Gewalt besaen. Mit den letzteren verwandt war die Oligarchie, wenn nur einzelne Ge-schlechter herrschten, und die Timokratie, wenn blo die Rei-chen die hchste Macht ausbten.

4. Leitfaden für den Geschichtsunterricht in Mittelschulen - S. 80

1877 - Würzburg : Stahel
lichen Frieden erkaufte, beginnt die Reihe der schlechten Kaiser; denn da kein Erbfolgegesetz bestand, vergaben jetzt die Prtorianer den Thron an den Meistbietenden, wobei selbstverstndlich auf Befhigung und Charakter gar nicht mehr geachtet wurde. So erhielt z. B. Didus Julianus die Kaiserwrde um 18 Millionen Mark zugeschlagen. Gegen diese Schmach erhoben sich die in den Provinzen stehenden Legionen und walten ihre Feld Herrn zu Imperatoren; doch konnte sich unter diesen nur Septimus Severus 193211 n. Chr. behaupten, der, obgleich ein Mann von rauhen Sitten, doch ein Freund wissenschaftlicher Ttigkeit war. Ihm folgte sein unmenschlicher Son Caracalla, der 20000 Rmer ermorden lie, darunter seinen Bruder @eta. Der nach kurzer Zwischenregierung von den Soldaten gewlte 14jrige Knabe Heliogabalus 218222 n. Chr. war unbedingt der elendeste aller rmischen Kaiser: er ernannte gleich Caligula sein Lieblingspferd zum Cousul, ging auf Gold- und Silberstaub spazieren, trug wegen seiner Mutter Weiberkleider, schuf ihr zu Liebe einen Weibersenat und verlieh an Tnzer und Kutscher die hchsten Statsmter. Er wurde schlielich wie ein Vieh totgeschlagen. Sein Vetter Alexander Severus 222235 n. Chr. war ein redlicher Fürst, der das Reich vor-trefflich regierte und unter dem Beirate des berhmten Rechts-gelehrten Ulpian strenge Rechtspflege bte. Trotzdem vermochte er dem allgemeinen Verderben nicht mehr zu steuern. In Folge seiner Unterredungen mit dem Kirchenschriftsteller Origenes gewrte er den Christen Duldung, worauf diese seine lreuesten und opferwilligsten Untertanen wurden. Aber im Kampfe mit den Neupersern in Asien und mit den Alemannen am Rhein war er unglcklich. Er wurde von seinen aufstndischen Truppen erschlagen. Die zuerst den Seleucideu, dann den Parthern unterworfenen Perser machten sich unter Ardschir, dem angeblich von Darius abstammenden Sone des Soldaten Sassan, von den Parthern unabhngig, worauf 226 it. Chr. das auch den Rmern feindliche neupersische Reich der Safsaniden entstund, welches sich bis 651 n. Chr. erhielt, allwo es die Beute der Araber wurde. Vlkerbewegungen. Germanische Vlkerbndnisse um 200 n. Chr. 55. Immer hufig er und gefrlicher wurden die Einflle der Germanen in die rmischen Provinzen, namentlich als sich um 200 u. Chr. die meisten germanischen Stmme zu Vlker-bndnissen oder Kriegsgenossenschaften, den ersten Spuren inniger und dauernder Vereinigung, zusammenschlssen. Der Bund der Sueven, wegen seiner Mischung mit noch anderen germanischen Vlkerbestandteilen auch Alenmnnenbnnd genannt, besa

5. Leitfaden für den Geschichtsunterricht in Mittelschulen - S. 46

1877 - Würzburg : Stahel
46 Grnder der Hafenstadt Ostia. Unter ihm wurde der aventinische Hgel von Einwonern unterworfener Nachbarstdte angebaut. Tarqumius Prisms, ein Fremdling, warscheinlich ein Etrusker, vereinigte die Stmme der Latiner, Sabiner und Etrusker zu einer Gemeinde und vermehrte alsdann den Senat um weitere 100 Mitglieder ans seinem eigenen Stamme. Mit der bei Be-kriegung der Nachbarstaten gewonnenen Kriegsbeute verschnerte er die Stadt, welche nun die Ringmauern und Kloaken, ferner das Forum, d. i. ein Marktplatz mit Hallen fr Volksversammlungen und Gerichtsverhandlungen, und den Circus Maximus, fr die ffent-lichen Fechterspiele, erhielt. Ec ist auch Begrnder des Kapitvl's, wo er, da nun griechische Einflsse in dem rmischen Religionsweseu hervortraten, einen dem Jupiter, der Jruio und Minerva geweihten Tempel erbaute. Die Burg selbst wurde erst durch seinen Son Tarquinius Superbus vollendet. Trotz dieser Bauten sah sich Rom immer noch rmlich genug an, und wenn auch der zun ahmende Wolstand hierin manches besserte, so erhielt die Stadt ihre viel germte Pracht doch erst nach dem groen Brande unter Nero. Servius T'mus soll der Schwiegerson des durch zwei Hirten auf Anstiften der Sorte des Aneus ermordeten Tarquin gewesen sein. Er gab die nach ihm benannte wichtige Verfassung, welche das t Stimmrecht und die Heeresdienstleistung nach dem Ver-maens stnde regelte. Wer etwas besa, kam in eine der fnf Vermgensklassen, wurde aber nach Ablauf von 5 Jaren (Lustrum) neu eingeschtzt, was man Census nannte. Die sechste Klasse, die der Proletarier, war von jeder Abgabe und vom Kriegsdienste frei, besa aber ein kaum nennenswertes Stimmrecht, mithin auch keinen Ein-fluss auf das Statswesen. Da die erste Klasse allein 98 Centurien um-fasste, die vier nchsten nur 94 und die sechste gar nur 1 Centurie (Hundertschar), so erklrt sich der berwiegende Einfluss der Reichen Plutokratie. Immerhin aber wurde durch die Servische Verfassung die Ver-schmelzung der Plebejer mit den Patriciern vorbereitet. Darum verschworen sich letztere unter dem Tyrannen Tarquinius Superbus, ermordeten den t König, hoben dessen Verfassung wider auf und frten eine Militr-Diktatur ein. Kaum hatte man dem Tarquin alle Gewalt anvertraut, so verfur er zur Begrndung einer unumschrnkten Erbmonarchie gegen die Patlicier und die Plebejer mit gleicher Hrte, weshalb in Rom allgemeine Erbitterung herrschte. Doch vermochte er lange einen Aus-bruch zu verhindern, denn er handelte kraftvoll und ntzte dem State durch Einleitung eines gnstigen Handelsbndnisses mit den Karthagern, welches dann auch kurz nach seiner Vertreibung frmlich abgeschlossen wurde. Er vollendete ferner das Kapitel und lie in dessen Kellergewlben die drei sibyllinischen Bcher verw.aren, durch dere'n Ankauf der griechische Kultus vollends der Herr-schende wurde. Er hatte sie von einer Sibylle oder weissagenden Frau aus Cum incam-panien erkauft, weil sie lauter auf Rom bezgliche Orakelsprche enthielten. Diese

6. Leitfaden für den Geschichtsunterricht in Mittelschulen - S. 82

1877 - Würzburg : Stahel
82 Tacitus sagt von ihnen: Gute Sitten vermgen bei ihnen mehr, als anderswo gute Gesetze." Gastfreundschaft und Treue galten als ein heiliges, von niemanden ungercht verletztes Gebot, und die letztere wurde besonders in der Ehe (Monogamie) im vollsten Mae gebt; denn auf der Reinheit und Heiligkeit derselben ruht das hus-liche Glck, welches verderbte und gesunkene Völker nicht kennen. Die Frau war nicht die Sklavin, sondern die Gefrtin des Mannes, der sich ihr zu Glck und Unglck bis zum Tode verband, wenn auch bei der Eheschlieung n o ch die Form d es Kaufes vorherrschte. Die Narimg der Germanen war hchst einfach und bestund aus rauhem Ro'ggeu- oder Hsscrbrot, aus Fleisch, Milch, Butter und Kse, dann aus wildem Obst und groen Ret-tichen. Das liebste Getrnke war ihnen der Met, ein dickflssiges Bier aus Gerste oder Weizen, Wasser und Honig. Bei Gastmlern, wo auch allgemeine Angelegenheiten besprochen werden durften, kreiste der Becher fleiig in der Runde, und wenn dann der Met seine berauschende Wirkung bte, so verfielen die Zecher gerne auf das Spiel, welchem, wenn Hab und Gut verloren war. nicht selten auch die Frei-heit zum Opfer fiel. Ebenfalls einfach war auch die Kleidung. Trotz des rauhen Klimas war nmlich der Krper blo mit einem von dort Frauen bereiteten leinenen Gewnde und mit dem aus Tierfellen gefertigten, vorne mit einem Dorn zusammengehaltenen M an t cl bekleidet. Auch die Wonungen waren einfach genug. Die Germanen bewonten ursprnglich bloe Hlen, spter Block-Huser, bei deren Ausschmckung keinerlei Kunst und Geschmack zu Tage trat. Nur das ntigste Gerte fr die Haus- und Land-Wirtschaft fand sich vor, mtb diese letztere besorgten diefrauen, denen brigens leibeigene Knechte und Mgde fr die hrteren Arbeiten zur Seite standen. Die Männer hielten solche Arbeiten ihrer unwrdig und beschftigten sich ausschlielich mit Jagd und Krieg, sonst gingen sie mig (lagen auf der Brenhaut) oder gaben sich den Freuden des Gastmals hin. Die Germanen schieden sich in Freie und Unfreie, erstere wider in Vollfreie und Nichtvollfreie. Vollfrei war, wer ein Allod (al = frei, Od Gut) befa und wehrhaft war; nichtvollfrei war derfreigeborne Wehrhafte, der von einem Allodbesttzer gegen gewisse Leistungen erhalten wurde. Aus den Allodbesitzern gingen wider die Adeligen, insbesondere die Gaugrafen, die Ober-Priester und Herzoge, hervor. Jeder Freie wonte inmitten seiner Besitzung; mehrere Gehfte bildeten eine Mark, mehrere Markungen einen Gau, dem der Gaugraf als Richter vorgesetzt war. Von 200 n. Chr. an entstunden dann aus der Ver-einigung vieler Gaue Bnde, und daraus endlich wurde ein Reich, freilich nur von einer Idee zusammengehalten. Die greren Volksversammlungen wurden stets zur Zeit des Voll- oder Neu-mouds und unter dem Vorsitze des Oberpriesters (fr jeden Gau war gewnlich ein solcher aufgestellt) abgehalten. Hier wur-den die jungen Männer durch feierliche Uebergabe der Waffen wehrhaft

7. Leitfaden für den Geschichtsunterricht in Mittelschulen - S. 205

1877 - Würzburg : Stahel
205 wardein, verloren ferner 1717 Belgrad und traten 1718 im Frieden von Paffarowitz bedeutende Gebiete an Oesterreich ab. Dieses setzte im Bunde mit Rußland im polnischen Thronfolgekriege 1733-1738 (obwol Eugen (f 1736) am Rhein zuletzt^ unglcklich gegen die Franzosen gekmpft hatte) nach dem Tode Augusts Ii. die Nachfolge seines Sones August's Iii. (gegen Sta-mslans Lescinsky) durch, dessen Minister Brhl in der Folge Polen ganz von Rußland abhngig machte. Im Frieden zu Wien 1738 musste selbst Ludwig Xv. August anerkennen und sich damit begngen, dass sein Schwiegervater Stanislaus Lothringen mit der Berechtigung zugesprochen erhielt, es an Frankreich vererben zu drfen. Der bisherige lothringische Herzog Franz Stephan aber wurde mit dem durch das Erlschen der Meiceer erledigten Toskana entschdigt, und das Knigreich beider teilten kam an fpantfc^boitrbotufche Haus. - Als sich aber Oesterreich wegen dieser Abtretungen an der Trkei zu erholen gedachte und sich im ^unbe mit Nuland m einen neuen Trkenkrieg einlie, zog es sich Verluste zu und verzichtete im Frieden zu Belgrad 1739, nur auf die eigene Erbfolgefrage bedacht, auf alle Errungenschaften von Panarowitz. Nun durfte auch Rußland zufrieden sein, da es Asow wieder zurckerhielt { 113). ' p ' Die Hohenzollern. 115. hi,r* fififtrn fai[er hatten den seit dem 5. Jarhundert durch die slavischen Wenden bewonten Gegenden stlich der Saale und Elbe ihre ganz besondere Aufmerksamkeit zugewendet und drei Marken vt Bistmer errichtet. Die Nordmark kam durch Kaiser nrjwlff san i fraen Sren aus dem Hanse Askanien oder Anhalt, der mehrfache Eroberungen machte und sich nach Verlegung semer Residenz m die Stadt Brandenburg Markgraf von Branden-nannte. Sem jngster Son Bernhard gewann 1180 wider das Herzogtum Sachsen. Im Jare 1320 erlosch der askanischestamm, L&5?ptblrblenfl ettoar' namentlich durch Begnstigung der Städte >v fund Sitte der Gegenden verbreitet zu haben, wo feit lange diese Idiome erstorben waren. mmi ja^,*13245!311!c['e" Markgrafen aus dem Hause f'^bach. ""'ach t Ludwig der Brandenburger, dann sein-Brder ,,nh nn* k ?Er'. ? durch die goldene Bulle den Kurhut erlangte, "nb d-r Faule, der 1373 das Land ankarl It. abtreten musste. Nun wurde dte Mark Brandenburg von 1373 1415 oon Luiembutgtfdjen Kurfrsten in wenig lblicher Weise beherrscht Stiebri Vt d'"ch Kaiser Sigismund dem Burggrafen verll-be^m^..lern zuerst verpfndet, dann frmlich schlecht L ^V""r t0,ra em knes, festes, beharrliches Ge- ^ m' 11 Emf-chhett, Sparsamkeit, Pflichttreue und Gottesfurcht, von der Vorsehung zu groen Dingen bestimmt, auf den Thron.

8. Grundriß der deutschen und bayrischen Geschichte - S. 197

1878 - Würzburg : Stahel
§ 92. Kulturzustand in neuerer Zeit. 197 ruschen Lebens); Lavoisier, Gay-Lussac, Liebig, Bunsen (Chemie), Murdoch und Le Bon (Gasbeleuchtung); Virchow und Pettenkofer (Medizin); Werner, Buch, Lyell (Geologie); Frauenhofer (Fernröre); Wilh. Herrsche!, Laplace, Befiel, John Herrsche!, Leo erriet’, Mädler, Hansen, Secchi, (Astronomie); Gauß (Mathematik); Ritter und Petermann (Geographie); Livingstone, Vogel, Gebrüder Schlagintweit, Rohlfs, Stanley (geographische Reisen); A. von Humboldt (Einheit der Naturkräfte, sein Hauptwerk der Kosmos). Noch sind vier großartige Unternehmungen zu nennen, welche im Laufe der letzten Jare ausgefürt wurden: 1) die telegraphische Verbindung der alten und neuen Welt; 2) die Grabung des Suezkanals; 3) die Vollendung des Mont Cenis-Tunnels; 4) die Erbauung der Pacificban. 4. Kunst. Die märend der Wirren des 30järigen Kriegs untergegangene Kunst des 16. Jarhunderts blühte im 19. Jarhundert neu auf, als insbesondere König Ludwig I. von Bayern die Stadt München zum Mittelpunkte von Kunstbestrebungen machte, die sich neben den Griechen das deutsche Mittelalter zum Vorbilde nahmen. Zu erwänen sind auf dem Gebiete der Bildner ei: Rietschel, auf dem der Malerei: Cornelius, Kaul-bach. Lessing, Schnorr von Carolsfeld, Schwind, Lindenschmidt, Achenbach, Knaus, Karl Piloty. Auch die Düsseldorfer Malerschule (Schadow), sowie zalreiche Gemäldesammlungen, Kunstvereine und die Erfindungen des Steindrucks (Sennefelder), des Stalstichs (Heath) und der Photographie (Daguerre und Talbot) trugen nicht wenig dazu bei, Geschmack und Dinn für Kunst zu verbreiten. Die Musik ward gefördert durch Gluck, Mozart, Weber, Kreutzer, Marschner, Reissiger, Haydn, Beethoven, Spohr, Mendelssohn-Bartholdy, Meyerbeer, Lißzt, Richard Wagner u. a.. Auf dem Felde der Industrie ist die deutsche Nation mehreren anderen Völkern nicht ganz ebenbürtig. Es ist aber zu hoffen, dass die in jüngster Zeit ergangenen ernsten Manrufe der Hebung des deutschen Gewerbfleißes förderlich sein werden.

9. Grundriß der deutschen und bayrischen Geschichte - S. 1

1878 - Würzburg : Stahel
I. Aus der älteren und mittleren deutschen Geschichte. von der Urzeit bis gegen den Ausgang des 15. Jarhnnderts. Germanien vor der Völkerwanderung. § i. Die Germanen und ihr Kulturzustand. Inhalt'. Die Germanen waren ein kräftiges Volk, das sich besonders durch Mut, Tapferkeit und Religiosität auszeichnete. Gastfreundschaft und Treue waren ein heiliges Gebot. — Narung, Kleidung und Wonung der Germanen waren höchst einfach. Bei Gastmälern verfielen die Zecher gerne auf das Spiel. Die Haus- und Landwirtschaft besorgten die Frauen, Schwächlinge, Greise und Unfreien. Die Männer beschäftigten sich hauptsächlich mit Jagd und Krieg. — Die Germanen schieden sich politisch und ihrer rechtlichen Stellung nach zur Römerzeit in Edle, Freie, Hörige und Eigene. Sie lebten vorzugsweise in zerstreut liegenden Gehöften, einigten sich aber schon frühe zu Markgenossenschaften, Gauen, Bünden. Die Volksversammlungen hatten neben der Gesetzgebung die Entscheidung über Krieg und Frieden, übten die Gerichtsbarkeit, walten die Grasen und Herzoge und machten die jungen Männer wehrhaft. In der Regel zogen nur die freien Männer in den Krieg. — Freiheits- und Leibesstrafen kamen dem freien Manne gegenüber nicht zur Anwendung, und nur auf Feigheit und Landesverrat stand der Tod, wärend alle anderen Verbrechen durch ein Wergeld gefünt werden konnten. Als Beweismittel galten Zeugen und Eid, wol auch Ordale oder Gottesgerichte. Die mit den Indern, Kelten und Slaven verwandten Germanen waren von dem Innern Asien's nach Westen gewandert und hatten sich teils links vom Rhein in „Kleingermanien", teils rechts davon in „Großgermanien", Germania magna, niedergelassen. Von den Römern wird Germanien als ein rauhes, kaltes Land, voller Sümpfe und Wälder geschildert. In den Fick, Grundriss.

10. Grundriß der deutschen und bayrischen Geschichte - S. 214

1878 - Würzburg : Stahel
214 § 13. König Maximilian Ii. zeitig beschworen hätte. Die Autorität des Kurfürsten ward wider zur Geltung gebracht; die Bayern entledigten sich ihres Auftrages schnell und mit möglichster Schonung gegen die Bewoner von Kurhessen. Im eigenen Lande blieb bei der strengen Gewissenhaftigkeit des Königs die Verfassung unangetastet, so dass Bayern durch seine Freiheiten (Schwurgerichte) wie durch seine verbesserte Gesetzgebung den meisten anderen deutschen Staten voran war. Ein Freund der Wissenschaften, berief der König ausgezeichnete Gelehrte an die Hochschulen Bayern's, insbesondere nach München, wo er durch die „historische Kommission" besonders die geschichtlichen Wissenschaften förderte. Das wissenschaftliche Leben hob er noch dadurch, dass er talentvolle Studirende durch Stipendien und das von ihm gegründete Maximilia-neum in freigebigster Weise unterstützte. Er ließ die Erzeugnisse des Kunst-fleißes früherer Jarhunderte sammeln und in dem hiefür erbauten Nationalmuseum zu München aufstellen und ordnete 1854 die erste deutsche Industrieausstellung in seiner Hauptstadt an (Glaspalast), der er außerdem durch Anlegung der Maximiliansstraße eine neue Zierde gab. König Maximilian sah das Heil Deutschland's in der Einigung der beiden Vormächte, und seinen Bemühungen gelang es, eine persönliche Annäherung der deutschen Fürsten in Baöen-Baden und Teplitz zu erwirken. Freilich vermochte weder er, noch der Kaiser von Oesterreich (Fürstenversammlung zu Frankfurt 1863) auf diesem Wege eine Verfassungsreform in Deutschland herbeizufüren. Da gab der Tod König Friedrich's Vii. von Dänemark 1863 den Anstoß zu einer neuen Entwicklung der Geschichte Deutschland's. Die auch in Bayern wegen der drohenden Einverleibung von Schleswig-Holstein in Dänemark herrschende Aufregung und eine Bitte der Hauptstadt veranlassten den kränkelnden Monarchen von einem seiner Erholung gewidmeten Aufenthalte aus Italien nach München zurückzukehren. Der Gesandte Bayern's stellte nun beim Bunde entsprechende Anträge; aber die durch den Londoner Vertrag gebundenen deutschen Großmächte nahmen die Sache der Herzogtümer in ihre eigene Hand, und das war ein Ausgangspunkt für die Auflösung des deutschen Bundes und die Neuentwicklung Deutschland's, die indessen der König nicht mehr erleben sollte. Er starb am 11. März 1864.
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