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1. Landeskunde der Provinz Westfalen und der Fürstentümer Lippe, Schaumburg-Lippe und Waldeck - S. 13

1894 - Breslau : Hirt
Geschichtliche Entwickeluna. 13 Y. Geschichtliche Gntwicketung. 1. Römerzeit. Die Römer bringen uns die erste Kunde über die ehemaligen Be- wohner Westfalens. Schon Julius Cäsar rückte an die Südgrenze West- falens (Sigambernland) vor; in den Jahren 12 bis 9 v. Chr. eroberte Drnsus das Land zwischen Rhein und Weser, und unter der Statthalterschaft des Tiberins 9 vor bis 8 nach Chr. haben die Römer die westfälische Ebene bis zum Osning nahezu als Provinz besessen und teilweise kultiviert. Reste ihrer Festungen, Staudlager, Heerstraßen und Grenzwälle sind, besonders an beiden Ufern des Lippeflusses, zahlreich vorhanden. Bewohner der nordlippeschen Ebene, des heutigen Münsterlandes, waren die Brukterer, des südlippeschen Gebirgslandes die Sigambern (Marsen, Attuarier, Tenkterer); Insassen der Weserlandschaft des linken Ufers zwischen dem Flnße und dem Osning-Eggegebirge waren Weststämme des mächtigen Cheruskervolkes. Diese drei Volksstämme entledigten sich im Bunde mit den südlichen Chatten (Hessen) im Spätsommer des Jahres 9 nach Chr. durch den Überfall und die gänzliche Vernichtung der unter dem Oberbefehl des Qnintilins Varus stehenden Rheinarmee im Teutoburger Walde der römischen Herrschaft für immer. Die Rachezüge des Germanicns, (Drusus' Sohn), in den Jahren 14, 15 und 16 n. Chr. haben das ganze westfälische Land zwar fürchterlich mit Mord und Brand heimgesucht, aber die Wieder- eroberuug Westfalens nicht herbeiführen können. Die damaligen Bewohner Westfalens find unter des Cheruskerfürsten Arminius Führung die Befreier der Nation geworden*). Zwar haben die Römer Westfalen nicht wieder- gewinnen können, aber in tödlichem Haß gegen die Tentobnrgvölker haben sie deren einheimische Feinde, besonders die damaligen Bewohner des heutigen Ostfrieslands, Oldenburgs, Osnabrücks und Nordhannovers, nämlich die Chanken und Angrivarier auf Brukterer, Cherusker und Marsen gehetzt und mit ihren Heeren vom Rhein aus unterstützt. In der Brnktererschlacht um das Jahr 95 sielen von diesem Volke 69 999; aber völlig vernichtet, wie Tacitus irrtümlich angiebt, sind sie nicht. Gegen Ende des I. Jahrh. n. Chr. verschwindet zwar der Name der Altvölker vom westfälischen Boden; die siegreichen Nordstämme, zusammengedrängt in den Namen Angrivarier —Engern, erweitern ihre Marken südlich sast über den ganzen westfälischen Boden, sowie auch über das Land ostwärts der Weser. Aber was damals nicht vernichtet und verknechtet wurde, wanderte süd- wärts und westwärts unter Gestattung und Anweisung der Römer aus an den Saum des rechtsrheinischen Römergebiets! Chernskische Stämme nach Salland in die römischen, bis dahin leeren, Asselmarken zwischen Friesen und Batavern; Attuarier (Marseu-Sigambern) und Brukterer ins südliche Gebirge und abwärts an Lippe, Ruhr, Wupper, Agger, Sieg. Regelmäßige Sold- und Hülsstruppen der Brukterer und Ämstvarier werden im 2. Jahrh. von römischen Schriftstellern mehrfach genannt; *) Nur ein hier breiterer, dort schmalerer Landsaum am rechten Rheinufer von der Issel bis zur Siegmündung verblieb den Römern, durch Trajan erweitert, bis zur Frankenzeit.

2. Landeskunde der Provinz Westfalen und der Fürstentümer Lippe, Schaumburg-Lippe und Waldeck - S. 13

1907 - Breslau : Hirt
V. Geschichtliche Entwicklung. 13 Y. Geschichtliche Entwicklung. 1. Römerzeit. Die Römer bringen uns die erste Kunde über die ehemaligen Be- wohner Westfalens. Schon Julius Cäsar rückte an die Südgrenze West- falens (Sigambernland) vor; in den Jahren 12 bis 9 v. Chr. eroberte Drusus das Land zwischen Rhein und Weser, und unter der Statthalterschaft des Tiberins 9 vor bis 8 nach Chr. haben die Römer die Westfälische Ebene bis zum Osuing nahezu als Provinz besessen und teilweise kultiviert. Reste ihrer Festungen, Standlager, Heerstraßen und Grenzwülle sind, besonders an beiden Ufern des Lippeflusses, zahlreich vorhanden. (Haltern.) Bewohner der uordlippeschen Ebene, des heutigen Münsterlandes, waren die Brnkterer, des südlippeschen Gebirgslandes die Sigambern (Marsen, Attuarier, Teukterer); Insassen der Weserlandschaft des linken Ufers zwischen dem Flusse und dem Osning-Eggegebirge waren Weststämme des mächtigen Cheruskervolkes. Diese drei Bolksstämme entledigten sich im Bunde mit den südlichen Chatten (Hessen) im Spätsommer des Jahres 9 nach Chr. durch den Überfall und die gänzliche Vernichtung der unter dem Oberbefehl des Quiutilius Varus stehenden Rheinarmee im Teutoburger Walde der römischen Herrschaft für immer. Die Rachezüge des Germanikus (Drusus' Sohn) in den Jahren 14, 15 und 16 nach Chr. haben das ganze westfälische Land zwar fürchterlich mit Mord und Brand heimgesucht, aber die Wieder- erorberuug Westfalens nicht herbeiführen können. Die damaligen Bewohner Westfalens sind unter des Cheruskerfürsten Arminius Führung die Befreier der Nation geworden Zwar haben die Römer Westfalen nicht wieder- gewinnen können, aber in tödlichem Haß gegen die Teutoburgvölker haben sie deren einheimische Feinde, besonders die damaligen Bewohner des heutigen Ostfriesland, Oldenburg, Osnabrück und Nordhannover, nämlich die Chauken und Angrivarier auf Brukterer, Cherusker und Marsen gehetzt und mit ihren Heeren vom Rhein aus unterstützt. In der Brnktererfchlacht um das Jahr 95 fielen von diesem Volke 60000; aber völlig vernichtet, wie Taeitus irrtümlich angibt, sind sie nicht. Gegen Ende des 1. Jahrh. nach Chr. verschwindet zwar der Name der Altvölker vom West- fälifchen Boden; die siegreichen Nordstämme, zusammengedrängt in den Namen Angrivarier — Engern, erweitern ihre Marken südlich fast über den ganzen westfälischen Boden, sowie auch über das Land ostwärts der Weser. Aber was damals nicht vernichtet oder verknechtet wurde, wanderte süd- wärts und westwärts unter Gestattung und Anweisung der Römer aus an den Saum des rechtsrheinischen Römergebiets.- Cheruskische Stämme nach Salland in die römischen, bis dahin leeren Asselmarken zwischen Friesen und Batavern; Attuarier (Marsen-Sigambern) und Brnk- terer ins südliche Gebirge und abwärts an Lippe, Ruhr, Wupper, Sieg. Regelmäßige Sold- und Hilfstruppen der Brukterer und Amsivarier werden im 2. Jahrh. von römischen Schriftstellern mehrfach genannt; unter * Nur ein hier breiterer, dort schmalerer Landsaum am rechten Rheinufer von der Assel bis zur Siegmündung verblieb den Römern, durch Trajan erweitert, bis zur Frankenzeit.

3. Landeskunde der Provinz Westfalen und der Fürstentümer Lippe, Schaumburg-Lippe und Waldeck - S. 18

1907 - Breslau : Hirt
18 Y. Geschichtliche Entwicklung, Im Jahre 1815 erhielt Preußen im Wiener Kongreß zunächst seine alten, an die Frauzoseu verlorenen westfälischen Länder zurück und bildete nun, unter Hinzunahme des Bistums Paderborn, der fürstlichen Abtei Corvey, des kölnischen Westfalen (Grafschaft Arnsberg, Sauerland), der Reichs- stadt Dortmund, der Grafschaften Nassau-Siegen, Wittgeustein-Wittgeusteiu, Wittgenstein-Berleburg, des kölnischen Bestes Recklinghausen und des ganzen Bistums Münster die heutige Provinz Westfalen, gegliedert in drei große Regierungsbezirke. Zum Reg,-Bez. Münster kam außer dem alteu Bistums-Territorium im Norden der Lippe der Kreis Recklinghansen im Süden des Flusses, dazu die alten Grasschaften Ober-Lingen, Tecklenburg, Steinfurt, Anholt. Der große Nordostbezirk Minden wurde gebildet aus den Bistümern Minden und Paderborn, der Grafschaft Ravensberg, den Abteien Herford und Corvey, den Grafschaften Rietberg und Rheda uebst dem früher zu Hannover gehörenden Amt Reckeberg. Die übrigen bereits genannten Grafschaften und Städte (Lippstadt, bis 1850 gemeinsam mit Lippe-Detmold) bildeten den dritten Regierungsbezirk mit Arnsberg als Hauptstadt. Zu bemerken ist noch, daß die Bewohner der Kreise Siegen und Berleburg uicht sächsisch-uiederdeutsch, sondern fränkifch-hochdentsch erscheinen in Sitte, Sprache und im Bau des Bauernhauses; auf dem Lande hüben' „dat Water", drüben' „das Wasser". Beim sächsischen Bauernhanse alles unter einem Dach, beim fränkischen die Tenne, oft auch Stalluug vom Wohn- Hause getrennt. Die beiden großen Organisatoren der neuen Provinz waren von 1802 bis 1806 der Freiherr vom Stein, 1815 bis 1844 der erste Ober- Präsident Freiherr von Vincke. Münster, 1648 schon caput Westfaliae ge- nannt, die alte sürstbischösliche Residenz mit herrlichem Schloßbau, eiuer Hoch- schule aus der Fürstenbergschen Zeit, vielen aufgehobenen Klöstern, die zu Kasernen umgebaut werden konnten, sehr gelegenen Exerzierplätzen, erhielt den Vorzug, Sitz der obersten Provinzial- und Militärbehörden zu werden. Westfalens streitbare Mannschaft gehört zum Teil dem siebenten, zum Teil dem elften Armeekorps an (s. S. 29). Unter dem glorreichen Zepter der Hohenzollern hat sich Westfalen zu einer der blühendsten Provinzen des preußischen Staates emporgerungen. Bildungsanstalten, Industrie, Land- und Forstwirtschaft, Wege- und Kanal- bau^, Kunst und Handwerk, Berg- und Hütteuwesen, Heil- und Pflege- anstalten stehen aus der Höhe der Zeit. Die alten Bauernhäuser, Fachbau mit Strohdach (s. Abb. 20), alte Sitten, Trachten und Gebräuche, wie sie Annette v. Droste, Levin Schücking, Karl Jmmermann n. a. noch ans der ersten Hälfte des 19. Jahrh. geschildert haben, sind meist verschwunden. An Stelle der alten Bauernhäuser in Fachwerk er- heben sich heute überall schon massive Ziegelbauten mit Pfannen- oder Schiefer- dach, aber noch immer in der Form und Einrichtuug des altsächsischen Hauses, Menschen, Vieh und Vorräte, Wohnung, Tenne und Ställe unter einem 1 Der Dortmund-Emshäfen-Kanal ist vollendet; Schiffshebewerk bei Henrichenburg; eine weitere Verbindung von Rhein und Weser im Entstehen. Talsperren an der Ruhr und Möhne.
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