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1. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 17

1911 - Breslau : Hirt
4. 5. Die Germanen. 17 2. Die Germanen. 4. lteste Nachrichten. Name. Das meiste, was wir der die alten Germanen wissen, verdanken wir Csar und Tacitus: daneben vieles der Sprach- und Sagenforschung und vorgeschichtlichen Funden*). Die erste Erwhnung der Germanen geschah durch Pytheas von Massilia, tiefte der um 320 v. Chr. an der Nordseekste die germanischen Teutonen und Nachrichten. Gutouen entdeckte. Die Beziehungen der Rmer zu ihnen begannen, als 180 v. Chr. die germanischen Bastarner, die am Nordufer der unteren Donau wohnten, sich zu einem Kriegszuge gegen Italien rsteten. Sie wurden, ehe sie rmisches Land erreichten, von den Dardanern (in Serbien) aufgerieben. Der Name Germanen ist verschieden gedeutet worden. Die Rmer Name, hrten ihn von den Galliern. Daher ist es am wahrscheinlichsten, da es ein keltisches Wort ist und Nachbarn" bedeutet. Recht heimisch ist der Name bei den Germanen selber nie gewesen. Weil sie keine gemeinsamen Interessen hatten, bedurften sie keines gemeinsamen Namens. Als endlich das Bewutsein der Zusammengehrigkeit und Einheit hervortrat, kam das Wort deutsch" (d. h. ,zum Volke gehrig, volkstmlich^, von ahd. diot, ,Volk<) als Bezeichnung der deutschen Sprache, dann des Deutschen ber-Haupt im Gegensatze zum Lateinischen und Romanischen seit dem 9. Jahr-hundert auf. 5. Einrichtungen der Germanen. Man unterscheidet Nord-, Ost- Einteilung, und Westgermanen. Die Nordgermanen bewohnten die skandinavischen Lnder; Ost- und Westgermanen trennte die Oder. Schon im letzten Jahr-hundert vor unserer Zeitrechnung hatten sich die Germanen nach Osten bis der die Weichsel und den Pregel, nach Sden und Westen bis zum Rheine ausgebreitet- sie hatten sein rechtes Ufer besetzt und begannen, ihn zu berschreiten. Dem wohlgeordneten, in sich geschlossenen Staate der Rmer standen sie nicht als ein einheitliches Volk, sondern als eine An-zahl kleiner Vlkerschaften oder Stmme gegenber. Ohne Gefhl der Zusammengehrigkeit bekriegten sie einander, schlssen Bndnisse und lsten sie wieder nach Erreichung des Zweckes. Stammesteile trennten sich vom Mutterstamme, um selbstndig weiterzuleben oder selbst nichtgermanischen Vlkern, wie Sarmaten und Hunnen, sich anzuschlieen. Um Christi Geburt befanden sich die Germanen im bergange vom Ansnge Nomaden- zum sehaften Hirten- und Bauernleben. Das Ackerland war ^?bens" bei ihnen noch nicht Privateigentum; es war Gemeindebesitz, an dem da-mals jedem Gemeindegenossen alljhrlich sein Anteil zugewiesen wurde. Whrend sie daher zu Csars Zeit noch alljhrlich ihre Htten abbrachen und wieder ausschlugen, wo ihnen ein Ackerteil angewiesen war, so finden sich 150 Jahre spter (zu Tacitus' Zeit) bei ihnen schon feste Drfer. *) der ihre Zugehrigkeit zu den Judogermanen vgl. Teil Iv, 1. Pfeifer. Geschichte. V. c. 2

2. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 26

1911 - Breslau : Hirt
26 Innere Zustnde im Rmischen Reiche. Städte. Um die Standquartiere siedelte sich eine friedliche gewerbtreibende Bevlkerung an; es erwuchsen hier Städte, im Rheingebiet Straburg, Speyer, Worms, Mainz, Coblenz, Bonn, Cln, Nymwegen, Utrecht, Trier und Aachen: in dem der Donau Augsburg, Regensburg, Passau und Wien. Noch heute legen die Reste rmischer Bauten in den genannten Stdten, besonders in Trier, von der hohen Kultur Zeugnis ab, die einst hier geschaffen wurde. Sehaftigkeit Die Germanen wurden, auch wenn sie vom Rcken her gedrngt wurden, der durch die Grenzsperre gehindert, sich nach Westen auszudehnen, und gingen Gern,anen. ^ grerer Sehaftigkeit der. Dafr lernten sie im Grenzverkehr mit den hher gesitteten Nachbarn ergiebigere Ausnutzung des Bodens und tauschten ihre Erzeugnisse gegen die rmischen ein. Die Plnderungszge muten aufhren. Die Katten, Alamaunen, Thringer verlernten die Wanderlust, die so viele Stmme ziellos in die Ferne trieb. So wurde der Limes in letzter Linie eine Wohltat fr die Germanen. 4. Innere Zustnde im Rmischen Reiche. $ 9. Ans der Sittengeschichte. Die Kaiser haben vielfach ihre Krfte mit Erfolg darangesetzt, die Verwaltung und Rechtspflege zu verbessern, die Sicherheit des Verkehrs zu erhhen, dem Handel neue Wege zu ffnen und sozialen Schden abzuhelfen: aber alle Wohltaten des kaiserlichen Regimentes, die allerdings durch die Tyrannei einzelner Machthaber beeintrchtigt wurden, konnten den Verfall, namentlich im sittlichen und religisen Leben, nicht aufhalten. Deuten z. B. auch die Huser in Pompeji und ihre Ausstattung auf eine gehobene Lebensfhrung des Mittelstandes, so erhielt doch die rmische Gesellschaft durch den grellen Gegensatz zwischen der Lebenshaltung der Reichen und der der Armen Entartung ihr Geprge. Die unerfreulichen Erscheinungen, die eine so ungleiche Ver-m Sitte tej(ung ^s Nationalvermgens zu begleiten pflegen, ein alles Ma ber-schreitender Luxus, Verachtung der alten guten Sitte, Verweichlichung und Laster, wurden noch widerwrtiger, da sich hier die brutale Gering-schtznng, ja vllige Verachtung des Nebenmenschen, wie sie der Sklaverei anhaftet, und die blutigen Greuel der Zirkusspiele hinzugesellten. Zu-gleich zwangen despotische Kaiser auch den Reichsten und Vornehmsten, dem Freigelassenen, ja Sklaven, sobald nur ihre Gunst ihn emporgehoben hatte, unterwrfig zu begegnen, und vernichteten damit althergebrachte, wohlbegrndete Sitte. und Religion. Schon in den Zeiten der Republik war die Verehrung der Götter des Staates vielfach zu einem uerlichen, inhaltlosen Werkdienste hinab-gesunken. Allmhlich wandte man sich krassem Aberglauben und aus-lndischen, besonders orientalischen Kulten zu. Ethische Dich- Die Entartung der Sitten entging scharfen Beobachtern nicht. ^Be-tung und re in der zweiten Hlfte des ersten und am Anfange des zweiten Jahr-Philosophie. ^unbertg ^spottete sie der Spanier Martialis in seinen Epigrammen,

3. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 30

1911 - Breslau : Hirt
30 Die Zeit vom Tode Mark Aurels bis auf Diokletian. 13. der Pike auf gedient hatten, Claudius (Goticns) (268270), Aurelian (270274), Probus (276282) und Di okletian (284305), das Reich gerettet und wiederhergestellt. 13. Kmpfe gegen Germanen und Neuperser. 1. Kmpfe gegen die Germanen. A. An der Rheingrenze. Hinter dem Limes traten im 3. Jahrhundert neue Vlkernamen auf, lamannen, denen die Burgunder und Vandalen, ihre stlichen Nachbarn, nach Westen nachrckten; Franken und Sachsen, Thringer und Bayern werden erst spter genannt. Aus der Verbindung oder Mischung mehrerer Vlkerschaften hervorgegangen, bildeten diese Stmme" noch kein geschlossenes Ganze. Das Band, das sie zusammenhielt, war die Verehrung eines gemeinsamen Heiligtums. Zweck der Vereinigung war nicht etwa die Befriedigung ziellosen Wandertriebes, sondern die Erwerbung gengenden Fruchtlandes; dazu bedurften sie einer Verstr-knng ihrer Kraft. lamannen. Im Jahre 213 werden die lamannen zum erstenmal genannt, als Caracalla gegen sie am oberen Main kmpft. Ihr Hauptvolk waren die Semnonen des Tacitus, die damals an der mittleren Elbe, Havel und Spree wohnten*). Im 3. Jahrhundert stieen sie nach Italien vor, dann nach Westen. Sie durchbrachen den Limes, berschwemmten und plnderten das Zehntland und Gallien. Probus warf sie zwar bis der den Neckar und die Schwbische Alb zurck; aber bald nach seinem Tode kamen sie in dauernden Besitz des Zehntlandes. Um 310 berschritten sie den Rhein und nahmen das ganze Elsa, die Mosellande und die Pfalz in festen Besitz, bis Julian sie unweit Straburg besiegte (vgl. 19). Nach wechselreichen Kmpfen besetzten sie das Elsa und die Nordschweiz, die sie noch heute innehaben. Von ihren Wohnsttten sind kaum Spuren erhalten; allgemein verbreitet aber sind ihre Reihengrberfelder, die reiche Ausbeute an Beigaben liefern. Franken. In die Kmpfe zwischen Rmern und lamannen griffen von Anfang an die Franken ein, die nrdlichen Nachbarn der lamannen. Im Jahre 234 n. Chr. werden sie zum erstenmal genannt; dreiig Jahre spter drangen sie durch ganz Gallien, ja bis Asrika. Um 280 fuhr ein Haufe, den Probus in Thrazien oder Kleinasien angesiedelt hatte, die Ksten plndernd vom Schwarzen Meere ins Mittelmeer und durch das offene Meer in die rhei-nifche Heimat zurck. Um 290 fetzten sie sich im Lande der (romanisierten) Bataver fest. Nach immer erneuten Kmpfen dehnten sie ihr Gebiet feit Anfang des 5. Jahrhunderts der das jetzige Belgien und einen breiten Landstrich bis Mainz hinauf aus. Sachsen. Die Sachsen (nach ihrer Lieblingswaffe, dem sahs, einer Art Stein-meffer oder Kurzschwert) werden als Volk zuerst 150, als Vlkerbund erst 285 genannt. Sie wohnten nrdlich der Lippe, Dient ei und Uustrut, zwischen Elbe und Ems, nahmen aber nach und nach die volkreichsten Stmme Nordwestdeutschlands, die Cherusker, Chauken und Angrivarier, in *) An sie erinnern noch jetzt die Rundwlle in der Mark Brandenburg iz. B. die Rmerschanze" bei Potsdam) und ihren Nachbargebieten.

4. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 127

1911 - Breslau : Hirt
72. Rudolf I. von Habsburg. 127 An die Stelle der Babenberger war, sie an Macht und Glanz noch bertreffend, nach ihrem Aussterben (1246) König Ottokar Ii. vonookr^n Bhmen aus dem Hause der Przemyslideu getreten und hatte khn und tatkrftig die Zeit des Interregnums benutzt, um sterreich, das nach dem Aussterben der Babenberger herrenlos war, die Steiermark, die er den Ungarn entri, spter auch Krnten und Kram durch Erbschaft an 1 : 12.000000 Das Reich Ottokars Ii. von Bhmen. sich zu bringen. Im Jahre 1273 herrschte er vom Erz- und Riesen-gebirge bis zum Adriatischen Meere; er zog zahlreiche deutsche Ansiedler ins Land. Deutsche Einwanderer besetzten damals die Abhnge des Bhmerwaldes, des Erz- und Riesengebirges; deutsche Kultur erhielt in Bhmen das bergewicht. Sein Reich war der erste Versuch einer greren Reichsbildung im Osten Deutschlands; ihm sind in den nchsten Jahrhunderten mehrere hnliche gefolgt, die endlich in der sterreichischen Monarchie ihren Abschlu gefunden haben.

5. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 31

1911 - Breslau : Hirt
Kmpfe gegen Germanen und Neuperjcr. 31 sich auf. Schon im 3. Jahrhundert beunruhigten sie unablssig die gallischen und britannischen Ksten, bis sie um 450 in Gemeinschaft mit den Angeln (der Sage nach unter Hengist und Horsa) dauernd in Britannien Fu faten. (Vgl. 22.) Gleichzeitig schoben sie sich gegen die Franken in ununter-brochenen Grenzkmpfen vor. Kein Stamm hat dabei treuer die Grund-zge altgermanischen Wesens bewahrt. B. An der Donaugrenze. Whrend sich die Bewegung der Alamannen, Burgunder und Vandalen nach Sden und Sdwesten richtete, fo drngten die Goten nach Sden und Sdosten; ihnen folg-ten die Gepiden, Hernter und Langobarden. Die Goten wohnten ursprnglich (nach Taeitus) im Nordosten Ger-Goten.' maniens, an der Ostsee und Weichsel. Von da zogen sie zur unteren Donau und weiter an den Nordrand des Schwarzen Meeres, wo sie von 214 an sechzig Jahre lang mit den Rmern kmpften, der Schrecken des ganzen Ostens und die gefrchtetsten Seeruber wurden, den prachtvollen Tempel der Ar-temis in Ephesus in Brand steckten, Athen plnderten und sogar eine Lan-dnng in Italien planten. Kaiser Claudius besiegte sie in einer groen Schlacht (daher Goticus genannt); sein Nachfolger Aurelian brachte sie da-durch zur Ruhe, da er ihnen Dazien einrumte und damit die Donau wieder zur Reichsgrenze machte. Die Goten zerfielen in die Westgoten unter dem Frstengeschlechte der Balten (Khnen) und die Ostgoten unter der Herrschaft der Amaler (Makel-losen). Jenen brachte Wulfila das Christentum (vgl. 19). Z. Die Neuperser unter den Sassauideu. Im Jahre 226 grndete nach dem Sturze des Perserreiches der Arsakideu Artschar (Artaxerxes), Sassaus Sohn, das Nenpersischereich. Er betrachtete sich als den recht-Neupersisches migen Erben der alten Perserknige und Fortsetzer ihres Reiches. Da-her erneuerte er altpersischen Gottesdienst und altpersische Sitte und forderte die Rckgabe aller Lnder, die einst seinen Vorfahren Darius und Xerxes gehrt htten. Diese bewute Reaktion gegen die griechisch-rmische Kultur gab den neuen Kmpfen im Orient ihr Geprge. Unter ihm und feinen Nachfolgern verschwanden die letzten Reste griechischer Kultur aus den Gegenden jenseits des Tigris. Damals gingen Meso-potamien und Syrien verloren? Antiochien und Tarsus wurden gepln-dert. Auerstande, die Grenze im Orient mit ihren eigenen Heeren zu sichern, bertrugen die Kaiser den Schutz Syriens dem Beherrscher von Palmyra (Tadmor) und erkannten ihn als Mitregenten an. Nach seinem ^ Tode versuchte seine Gemahlin Zenobia ihr Land selbstndig zu regieren amx)m' und eroberte gypten. Obwohl Aurelian Palmyra zerstrte und die Knigin gefangennahm, stellte doch erst Carns durch einen glcklichen Zug nach Ktefiphon die Reichsgrenze wieder her, die dann Diokletian behauptete und sicherte. Diese Kmpfe haben die Kraft der Kaiser am Rhein und an der Donau gelhmt und dazu beigetragen, den Germanen das Eindringen in das Rmische Reich zu erleichtern.

6. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 39

1911 - Breslau : Hirt
Rmer und Germanen im 4. Jahrhundert. 39 stellte Julian als Csar die Rheingrenze wieder her und sicherte sie durch mehrere bergnge der den Strom. Als Angnstus unternahm er einen Feldzug gegen die Neuperser, besiegte sie bei Ktesiphon, starb aber auf dem Rckzge (363). Gegen die Goten hatte Konstantin der Groe siegreich gekmpft. Die <sten. Er richtete eine strenge Grenzwacht ein und unterwarf auch die Mrkte an der Grenze der Beaufsichtigung durch seine Beamten. Die Goten waren auf den Verkehr mit den Bewohnern des Reiches so sehr ange-wiesen, da sie Not litten, wenn er ihnen beschrnkt wurde. Bis zum Jahre 378 herrschte hier Friede. In die Zeiten Konstantins des Groen reichen auch die Anfnge des Christentums bei den Goten zurck. Der Arianer Wulfila (etwa 311 bis Wulfiw. 381) war ihr Bischof. Um die Mitte des Jahrhunderts von einem Herd-nischen Gotenfrsten vertrieben, wanderte er mit seinen christlichen Anhngern aus und nahm mit ihnen Wohnsitze in der Provinz Msien. Hier bersetzte er die Bibel ins Gotische. Dazu mute er ein besonderes gotisches Alphabet ausstellen und eine Schrift schaffen fr ein Volk, das bis dahin nur verein-zelte Runen auf Holz oder Stein geritzt hatte und kaum wute, was Lesen sei. Seine Bibel ist die erste Bibel in germanischer Zunge, die erste germa-nische Prosa, sein Name der erste der deutschen Literatur*). Auch unter den Goten jenseits der Donau erhielt sich das Christentum, ja es breitete sich langsam aus und fand schlielich an dem Fürsten gritigem einen Rckhalt. Die groe Wandlung, die sich im 5. Jahrhundert vollzog, war auf allen Rckblick. Gebieten des Lebens vorbereitet. Die Germanen und Rmer waren einander unentbehrlich geworden, ja das Rmische Reich erhielt sich nur noch dadurch, da es Germanen in Massen aufnahm. Die rmischen Heere bestanden fast ganz aus Germanen; Germanen stiegen zu den obersten Kommandostellen auf, und bald wurden ihnen auch die Hofmter zugnglich. Der Ubergang der Herrschaft an die germanischen Heerknige war nur noch eine Frage der Zeit. Eine schwierige Aufgabe entstand aber darin, in ihren Reichen zwischen den beiden nach Abstammung, Sprache und Sitte voneinander verschiedenen Teilen der Bevlkerung ein friedliches Verhltnis herzustellen. Dieser Ver-such milang; doch trat spter- eine Mischung ein, aus der die romanischen Völker hervorgingen. *) Der silberne Kodex in Upsala umfat den grten erhaltenen Teil seiner ber-setzung.

7. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 68

1911 - Breslau : Hirt
68 Das Frankenreich unter den Karolingern. 38. 39. Karls Tod Hier ist er auch 814 gestorben und in der Krypta des von ihm selbst 814' erbauten Domes beigesetzt worden. Kurz vorher hatte er daselbst seinen Sohn Ludwig (den einzigen, der ihn berlebte) zum Mitkaiser gekrnt. Sein Fort- Selten hat ein Sterblicher die Phantasie der Nachwelt so beschftigt leb. to|e Karl der Groe. Otto Iii. lie seine Gruft offnen; er fand ihn ans marmornem Throne fitzend, im Kaifermantel, das Schwert an der Seite, auf den Knien die Bibel. Anch Barbarossa ffnete die Gruft und lie die Gebeine bestatten. Frhzeitig umwoben Mrchen und Sage das Bild des groen Kaisers. Wie Barbarossa sitzt auch er (int Untersberge bei Salzburg) verzaubert, das gesunkene Reich zu neuem Leben zu erwecken. Die Westsranken liebten es, von seinen Heldentaten und Heerfahrten gegen Hei-den und Mohammedaner zu erzählen, von feinen Paladinen, besonders von Roland. Die Deutschen sprachen gern von ihm als dem weisen und gerechten Richter, der den Hochmut der Groen dmpfte und der den kleinen Mann feine starke, schtzende Hand hielt. Die Kirche endlich hat ihn heilig gesprochen. Rckblick. Bei Karls Tode waren seit dem Anfangspunkt der geschichtlichen Wirksamkeit der Germanen (113 v. Chr.) fast tausend Jahre verstrichen. Nachdem sie zunchst die Westhlfte des Rmischen Reiches erobert hatten, wurden durch ihre Mitwirkung hier die romanischen Nationen Europas geschaffen. Eine rein germanische Nation aber war auf dem Boden des alten Reiches bisher nur etwa in Britannien entstanden, doch wurden auch hier die angelschsischen Knigreiche erst 827 (durch Egbert von Wessex) geeinigt. Die Hauptmasse der Germanen, die Westgermanen des Festlandes, hatte in diesem Zeitrume zunchst den Schritt von den kleinen Einheiten der Vlkerschaften zu den greren der Stmme getan. Die weitere Entwicklung von der Vielheit der Stammeseinheiten zur Einheit des Volkes oder der Nation stand noch aus. Erst im zweiten Jahrtausend germanischer Geschichte beginnen die Anfnge dieser Entwicklung, die man daran erkennt, da sich ein Name zur Bezeichnung des Volksganzen findet. Sie wre unmglich gewesen ohne die Auflsung des von Karl dem Groen gegrndeten Universalreiches, in dem romanische und germanische Bevlkerungsteile vereinigt waren. In der Tat hat es seinen Schpfer nur ein Menfchenalter berdauert. Die spteren Karolinger. Ludwig 39. Der Zerfall des Reiches Karls des Groen. Schon unter ^5^7 Karls Sohne Ludwig dem Frommen (814840) zeigte es sich, da 'nur eine ungewhnliche Persnlichkeit die auseinanderstrebenden Krfte des Reiches zusammenhalten konnte, eine schwchere dagegen der Gre dieser Aufgabe erliegen mute. Ludwig fand die beste Sttze feiner Regierung an der Geistlichkeit, die den Gedanken der Reichseinheit vertrat. Seine grte Schpfung ist die Grndung des Erzbistums Hamburg, das dem Benediktiner Ansgar aus Corvey mit dem Auftrage der Mission bei den Normannen bertragen wurde. Von ihren Plnderungen hart betroffen, wurde es spter nach Bremen verlegt.

8. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 154

1911 - Breslau : Hirt
154 Die Entwickelung Frankreichs, Englands und Italiens im Mittelalter. 87. Angora (in Kleinasien) erlitten sie eine schwere Niederlage. Da aber mit Timnrlenks Tode (1405) auch sein Reich zerfiel, glichen die Trken ihre Verluste in Asien bald aus und wandten sich wieder nach Europa. Zu-stimmen mit den Polen wurden die Ungarn unter Johann Huuyadi damals die Vorkmpfer der Christenheit, erlitten aber (auf dem Amsel-Ende des felde) eine schwere Niederlage (1448). Fnf Jahre spter eroberte Sultau Kai^?rt?msmohammed Ii. Konstantinopel; der letzte griechische Kaiser Konstantin 1453 Palologus fand den Tod im Straenkampfe. Der Halbmond wurde au Stelle des Kreuzes auf der Sophienkirche aufgepflanzt. Belgrad, das die Trken drei Jahre spter angriffen, wurde von Hnnyadi rechtzeitig entsetzt. Nachdem durch die Trken der Islam in Sdosteuropa heimisch ge-worden war, sank die griechische Kirche zu einer nur geduldeten Religious-gemeinschast herab. Griechische Gelehrte und mit ihnen die Reste des grie-chischen Altertums flchteten nach Italien und gaben hier den humanistischen Studien (vgl. 90) neue Anregungen. Da die osmanische Herrschaft dem geistigen Leben wenig gnstig war, so wurde das Abendland die alleinige Heimat einer hheren Kultur. Die Entwickelung Frankreichs, Englands und Italiens im Mittelalter. Frankreich 87. Frankreich ist ans dem West franken reich hervorgegangen; es Kapettngem wurde im Mittelalter von der Schelde, Maas, Saone und Rhone im Osten 087-1328). begrenzt. Im Jahre 987 wurde nach dem Aussterben der Karolinger (vgl. 40) Hugo Capet, Herzog von Francien, König, doch reichte seine und seiner Nachfolger Macht nur wenig der die Jsle de France hinaus. Als 1066 Wilhelm von der Normandie England erobert hatte, blieb er als Herzog franzsischer Vasall; dieses Doppelverhltnis fhrte zu einer Reihe von Kriegen zwischen Frankreich und England. In der Mitte des 12. Jahrhunderts erwarb durch Erbschaft und glckliche Kriege Heinrich Ii. von England den ganzen Westen Frank-reichs, blieb jedoch fr diese Besitzungen Vasall des Knigs von Frankreich. In den hundertfnfzig Jahren von 11801328, während deren krftige Könige, wie Philipp Ii. August ( 57), der 1214 Johann ohne Land bei Bonvines schlug ( 61), Ludwig Viii. und Ix., der Heilige ( 66), Philipp Iv., der Schne ( 73), herrschten, fielen die englischen Be-fitzungen bis auf die Gascogne und Gnienne an Frankreich zurck. Im 13. Jahrhundert wurde auch Sdfrankreich erworben, da die Könige gegen die Albigenfer das Kreuz nahmen; Ludwig der Heilige erhielt die Lauguedoc. Darauf dehnten sie ihr Reich der die ehemalige Grenze des Westfrankenreichs, die Rhone, aus und begannen das Knigreich Arelat aufzufangen. Die Markgrafschaft Provence wurde französisch, spter auch die Danphine; bald nach 1300 wurde Lyon, bis dahin eine Stadt des Deutschen Reiches, eine franzsische Stadt.

9. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 8

1911 - Breslau : Hirt
Iv. Die Baukunst der Araber 14. Lwenhof der Alhambra, Granada. 14. Jahrhundert. 2bie ein verheerender Samum, so fegte der durch Mohammeds Lehre fanatisierte Wstenstamm der Araber der die byzantinischrmische Kulturwelt dahin. Das bewegliche Zelt war ihr Haus: also hatte bei ihnen eine monumentale Baukunst keine Sttte; der Koran verbot jedes Abbild des Menschen: das war das Todesurteil der Plastik wie der Malerei, soweit sie Lebendiges nachbilden. Nur ein knstlerisches Element brachten diese Wstenshne unserer Kultur-weit zu: in dem reizvollen Farben- und Formenspiel ihrer Teppiche steckte ein Prinzip der Flchendekoration, das wir noch heute mit dem Namen Arabesken bezeichnen. So fr Architektur und Plastik bodenstndiger Formen entbehrend, pate sich der Islam naturgem den hochentwickelten Kulturformen der berwundenen Völker an. In den christlichen Kirchen richtete er sich huslich ein; das berhmteste Beispiel ist die Hagia Sophia (S. 6). Bei Neugrndungen nherte er sich im Osten mehr der byzantinischen, im Westen der basilikalen Bauweise; eines festen Schemas ermangelte er schon deshalb, weil der Gottesdienst keine festen liturgischen Formen, die Gemeinde Keine feste Gliederung hatte. (Ein sulenumgebener Hof mit Brunnen fr die vorgeschriebenen Waschungen, auf der Ostseite die Gebetshalle mit der kapellenartigen Gebetsnische (iblah; 16) und der Kanzel des Imam, kerzenartige Minaretts fr den Gebetsrufer (Muezzin) sind die Haupterfordernisse. Bon den mannigfachen Ausgestaltungen der Kunst des Islams von Spanien der Afrika bis Indien ist fr uns die wichtigste die maurische, deren schnste Blte die Alhambra bei Granada ist (erbaut 1231 -1338). Der berhmte Lwenhof zeigt schlanke, zum Teil gekuppelte Marmorsulen mit Hufeisenbogen (wie 16) und berhhten Spitzbogen, alles leicht, spielend; phantastisch, nicht konstruktiv gedacht. Auch tragen die Bogen nicht, sondern sind nur Fllung. Alle Flchen aber und Kapitelle berzieht eine verschwenderische Flle hchst mannigfaltiger Muster, in denen die rastlos schweifende Phantasie ebensowohl wie der grbelnde, kombinierende Verstand ihren Stolz 15. Minarett, Kairo. und ihre Befriedigung finden". So auch bei der Gebetsnische (16), /Uss3 &

10. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 16

1911 - Breslau : Hirt
16 Das Rmische Kaiserreich, 3. die kaiserliche Verwaltung Frieden nach auen und Ordnung im Innern unter dem Schutze eines stehenden Heeres und einer Flotte. Handels. Unter so gnstigen Bedingungen entwickelte sich ein lebhafter Handels-verkehr. erfe^ besonders zwischen dem reicheren Osten und dem rmeren Westen. Leinen, Glas, Purpur lieferten Syrien und gypten. Seide kam aus China auf dem Landwege nach Tyrns und Antiochien, zwischen gypten und Indien wurde ein direkter Verkehr angeknpft; auf alten Handels-wegen zog der Kaufmann vom Schwarzen Meer oder von Pannonien aus zur Bernsteinkste*). Cadiz, Narbonne, das seit seiner Neugrndung durch Augustus wieder aufgeblhte Karthago, Tyrus, Autiochia und Alexandria wurden neben Rom die grten und wichtigsten Pltze. Nirgends unter-banden lstige Binnenzlle den Verkehr. Obgleich dadurch die Bewohner des Reiches einander nher kamen, so blieb zunchst der Unterschied zwischen dem abgabenfreien Italien und den steuerzahlenden Provinzen doch noch be-stehen. Schon Augustus aber bemhte sich, die Lasten gerechter zu verteilen, und fing an, auch in Italien Abgaben zu erheben; die anderen Kaiser folgten ihm hierin. Die alte Ausplnderung der Provinzen durch die Prokonsuln und Proprtoren wurde allmhlich beseitigt, dadurch da kaiserliche Beamte mit festem Gehalt und lngerer Amtsdauer eingesetzt wurden. Rom aber wurde die grte und schnste Stadt, welche die Welt bisher gesehen hatte, zumal seit sie nach dem Neronischen Brande neu ausgebaut worden war. Romani- Durch das Rmische Reich wurden alle Völker der Mittelmeerlnder ^Westenzes in enge Beziehungen zueinander gebracht. Im Westen ntigte die kaiser-e cns" liche Verwaltung die Provinziellen dazu, die lateinische Sprache fr den Gebrauch im Zivil- und im Militrdienst zu lernen; auch wurde die An-nhme rmischer Tracht und Sitte begnstigt. Sehr allmhlich errang sich dann die Sprache in den verschiedenen Lndern die Herrschaft, am frhesten in Spanien und Afrika, im 4. Jahrhundert im sdlichen Britannien, im 5. im grten Teile Galliens. Im Osten dagegen behauptete sich das Griechische, das in der hellenistischen Zeit dort Wurzel gefat hatte; doch verschwanden die semitischen Sprachen sowie viele kleine Dialekte keineswegs aus dem Verkehr. Rmer, Die Gegenstze der Nationalitten wurden zwar abgeschliffen, doch Griechen und hrten sie nicht auf. Der Rmer legte seinen Stolz als Bezwinger des ar aren. gr^rc^e nicht ab, der Grieche verspottete den schwerflligen Pomp und die geringere Bildung seines Besiegers; er freute sich, da Rhodus und Athen die Sitze der feinen Bildung blieben und die gute Gesellschaft der die ganze kumene" hin das Hellenische bevorzugte. Phnizier und Syrer gingen nach wie vor als Kaufleute durch die Welt und erbauten fogar an der Mosel ihren Gttern Altre mit Inschriften in heimischer Sprache. Lernend und empfangend standen die Barbaren, die im Reiche wohnten, den Kulturvlkern gegenber; da aber die Jllyrier und Thrazier, die links-rheinischen Germanen und die Gallier sowie die Spanier immer ausschlie-licher die Mannschaften fr die Legionen stellten, stieg mit den Diensten, die sie leisteten, auch ihre Bedeutung im rmischen Staate. *) Ein wichtiger Handelsweg fhrte auch durch Schlesien zur Ostseekste, wie die rmischen Mnzen beweisen, die man an vielen Stellen des Landes gefunden hat.
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