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1. H. G. Bohrs Lehrbuch der Geschichte des Mittelalters - S. 9

1853 - Kopenhagen : Gyldendal
476 — 1100. 9 durstigen Kraft, welche ein Erbtheil des Königsgeschlecktes der Mcrovinger gewesen war. Sein Tod (628) zersplitterte wieder das Reich; Herrschsucht. Grausamkeit und Wollust bezeichnete die Geschichte der Regenten durch eine Reihe Verbrechen. Während der fortgesetzten Bürgerkriege und des gesetzlosen Zustandes, den ste mit sich führten, vermehrte sich, den schwachen und uneinigen Regenten des zersplitterten Reiches gegenüber, die Macht des fränkischen Adels. An der Spitze des Adels stand ein Haushofmeister (major domus), der. nach und nach fast von der Krone unabhängig geworden, die Rechte des Adels wahrte. Schon Chlotar 11 (-h 628) mußte die abgesonder- ten Theile des Reiches, Austrasien, Neustrien und Bur- gundien von besonderen Haushofmeistern regieren lassen, und diese hohen Beamte, deren Wahl fast ganz von der Krone un- abhängig war, nahmen allmählich den Platz der Könige ein. Pipin von Heristall, Haushofmeister in Austrasien, siegte bei Tcstry*) über den König von Neustrien (687) und wurde von diesem Zeitpunkte an einzigster Haushofmeister aller Franken, selbst wenn verschiedene Könige in den verschiedenen Theilen des Reichs gewählt wurden. Sein Sohn Karl Märtel (714—741) erbte die königliche Stellung des Vaters. Er schlug die Ncu- strier, kämpfte glücklich gegen die germanischen Volksstämmc, strebte die christliche Lehre unter diesen barbarischen Stämmen zu verbreiten, und machte in der Schlacht bei Poitiers (732) seinen Namen unsterblich, indem er die Araber schlug, welche von Spanien ihre ungläubigen Schaaren nach Frankreich ausgesandt hatten. Karls Sohn, Pipin der Kleine, Erbe der Macht 7;! j des Vaters, hielt die Zeit endlich für geeignet, den königlichen Namen mit der Ausübung der königlichen Macht zu vereinigen. Gegen hundert Jahre hindurch hatten die merovingischen Schat- tenkönige in ihrem Schlosse, oder in einem Kloster, eingeschlossen *) Zwischen St. Quentin und Peronne.

2. H. G. Bohrs Lehrbuch der Geschichte des Mittelalters - S. 13

1853 - Kopenhagen : Gyldendal
476- 1100. 13 übcrmüthigen römischen Adel zu suchen, führte er den ersten Bischof der Christenheit nach seiner Hauptstadt zurück. Als er dort am ersten Weihnachtstage vor dem Altäre in der Haupt- kirche Noms kniete, setzte ihm der Pabst im Beisein des römi- schen Volks, das ihm laut seinen Beifall zujubelte, die Krone des römischen Kaisers aus (800). So schien das weströmische Reich abermals wicdcrhergestellt zu sein, allein es waren fremde, wilde und kriegerische Stämme, die stch des Erbes der Römer bemächtigt hatten, und neue Ge- setze, neue Einrichtungen, ja ein ganz neuer Staat mußte ge- schaffen werden, um eine Rechtssicherheit zu begründen und diese verschiedenen Völker zum Gehorsam gegen den gemeinsamen Für- sten zu vereinigen. Es war nicht bloß Frömmigkeit, sondern auch Klugheit, wenn Karl ernstlich das Christenthum unter seinen Unterthanen zu verbreiten und zu befestigen suchte; denn das Christenthum mildert die Sitten und bahnt der Kultur im Ganzen einen Weg; cs stößt den Völkern Abscheu vor Mord. Raub und Grausamkeit im Kriege ein und lehrt, daß der Wille des Ein- zelnen sich einer vernünftigen und liebevollen Rücksichtnahme vor dem allgemeinen Wohle beugen muffe, deshalb wurde das Chri- stenthum verbreitet und Bisthümcr in den bezwungenen Län- dern errichtet; oft wurden Schulen damit verbunden, um auf die Bildung der Jugend einwirken zu können: der Kaiser be- suchte sie manchmal persönlich und munterte durch Lob oder Tadel auf. Obwohl Karl einer Zeit angehörte, wo Gelehrsamkeit und Bildung kaum dem Namen nach bekannt waren, wo die rohe Kampflust für des Mannes einzigste und hinreichende Tugend gehalten wurde. fühlte er sich auch aus eigener Neigung zu den Künsten und Wissenschaften hingezogen: Gelehrte Männer, als Alkuin und Eginhard, welcher letztere Karls Leben beschrieben hat, zeichnete er an seinem Hofe aus; selbst verstand er Lateinisch

3. H. G. Bohrs Lehrbuch der Geschichte des Mittelalters - S. 26

1853 - Kopenhagen : Gyldendal
26 476 — 1100. welchem er die Kaiserkrone empfing. Bei seinem Tode hinter- ließ er das Kaiserthum im höchsten Ansehen seinem fünfjährigen Sohne, Heinrich Iv (1056—1106). Das Christeuthum verbreitet sich im Norden. Der Norden war von einem Zweige des gothischen Stam- mes, welcher an Ursprung, Religion und Verfassung den germa- nischen Gothen ähnlich war, bewohnt; die Gottesverehrnng war daher fast dieselbe. Odin war der oberste Gott, Vater der Götter und der Menschen; Thor war der Gott des Krieges, der mit den Jetten im ewigen Kampfe begriffen war. Freia war die sanfte Göttin der Liebe, Frigga die Gattin Odins. Die männliche Tapferkeit war dem Nordbewohner der Inbegriff aller Tugend; wer im Kampfe fiel wurde in Wallhalla, der Götterwohnung, welche von herrlichen Waffen schimmerte, ausge- nommen. Hier setzten die Tupfern ihr irdisches Leben fort, zogen jeden Morgen zum Kampfe aus, stritten und erlegten einander, um, wenn es Abend wurde, nach der Burg zurückzukehren und bei festlichem Mahle, bei Speck und Meth, den frohen Tag zu beschließen. Die Feigen sollten aber nach Helheim hinunterge- stoßen werden und dort, voll Angst und Sorge, von der häß- lichen Hela beherrscht werden. Dieser Glaube trieb den starken Nordbewohner an, all seinen Ruhm im kühnen Streite zu suchen. Allein neben diesem wilden Leben fand stch eine Innigkeit und Treue im Verhältnisse zwischen Mann und Weib, wie fic bei heidnischen Nationen selten zu sein Pflegt. Als der Glaube an die Götter im Laufe der Zeiten zu wanken anfing, hielt den Nordbewohner noch sein männliches Vertrauen an seine eigne Kraft und Stärke aufrecht, dieser Glaube vertrat bei manchen Helden die Stelle der Religion. Der nordische Glaube enthielt selbst eine Ahnung seines eignen Unterganges, und einer Zeit, wo das Gute mehr als die Kraft geachtet werden sollte. Die

4. H. G. Bohrs Lehrbuch der Geschichte des Mittelalters - S. 67

1853 - Kopenhagen : Gyldendal
476—1100. 67 von Handwerken und vom Handel; die Beduinen, die Söhne der Wüste, führen ein nomadisches Leben; das genügsame Kamccl und das schöngebaute schnelle Noß befriedigen ihre einfachen Bedürfnisse oder tragen sie zum Kampfe hinaus; ohne sich um die übrige Welt zu bekümmern, wenn sic ihnen nicht im Kampfe begegnet oder Anspruch auf ihre einfache Gastfreundschaft macht, folgen sie allein ihrem S ch e i k (Stammfürsten) und besitzen alle Rohheit und alle Tugenden, welche ein solches Leben mit sich führt: als Nachbegicr, Schlauheit, Gastfreiheit, Treue und Tapferkeit. Allein cs verband die gemeinsame Sprache, welche mit derjenigen verwandt war, welche von den Vhöniciern und Juden gesprochen wurde, die verschiedenen Stämme der Araber, und solchergestalt wurde eine engere Vereinigung zu einem gemeinsamen Nationalzwecke ermöglicht. Die Religion der Araber in der älteren Zeit war theils die persische, theils die christliche oder jüdische; die Nomaden beteten zumeist die Sterne an. welche ihnen leuchteten, wenn sic in der Nacht, rings um vom Himmel und der ernsten Wüste umgeben, ihren stillen Weg zogen. In einem solchen Lande und Volke wurde gegen das Ende des 6ten Jahrhunderts nach Christus Muhamed aus dem Stamme Koreisch geboren. Sein Vater Abdalla starb früh und hinterließ seiner Mutter, welche eine Jüdin war, fünf Kamcele und eine Sklavin. Von Jugend an war Muhamed nachdenklich, wahr, empfänglich für Freundschaft; sein Aeußcres war schön und empfehlend und die Sprache klang schön von seinen beredten Lippen. Er unternahm bald mehrere Handelsreisen; im Dienste der reichen Wittwc Kadi sch a besuchte er Damaskus, eine der Hauptstädte des Handels, welche dem geistreichen Jünglinge eine reichhaltige Gelegenheit darbot, die Ansichten und Sitten der Menschen kennen zu lernen; er diente der K a d i s ch a treu und gesiel ihr; sie hcirathctc ihn und ihre Reichthümcr ver- mehrten seinen Einfluß. Er kannte die jüdische und die christliche 5'

5. H. G. Bohrs Lehrbuch der Geschichte des Mittelalters - S. 198

1853 - Kopenhagen : Gyldendal
198 1100 — 1517. Banne der Kirche. Da ließ der König den Erzbischof ergreifen und ins Gefängniß, auf einem feiner Schlösser, werfen (1259). Das Jntcrdict, welches nach den Veiler-Beschlüssen nun erfolgen sollte, wurde nur von wenigen Bischöfen verkündet; denn die Geistlichkeit in Dänemark bestand größtentheils aus Eingebornen, die sich lieber dem Könige als dem Erzbischöfe hätten anschließen mögen. Zu dieser Zeit starb plötzlich König Christopher 1; nach einem allgemeinen Gerüchte sollte er von einem Priester, wie das Volk meinte durch das heilige Abendmahl, vergiftet sein. Der Sohn Christophers Erich Glipping (1259—1286) bestieg, ein zehnjähriges Kind, unter der Vormundschaft der Mutter nach dem Tode des Vaters, den Thron. Jakob Erlandsen wurde kurz darauf aus dem Gefängnisse entlasse», er schloß sogleich ein Bündniß mit dem Herzoge Erich von Südjütland, dem jüngsten Sohne Abels, dem er das dänische Reich versprach. Die Wenden griffen Seeland an und verheerten das Land, der Herzog von Südjütland, im Bunde mit den Grafen von Holstein, forderte Südjütland als ein erbliches Lehn, schlug die Dänen auf der Lohhaide bei Schleswig (1261) und nahm die Königin Wittwe mit dem jungen Könige gefangen; der holsteinische Graf hielt Erich Glipping drei Jahre hindurch gefangen. Unter solchen Umständen war es nothwendig mit der Kirche einen Vergleich einzugehen. Die Königin Wittwe machte selbst eine Reise nach Rom, und endlich kam ein Vergleich zu Stande. Das Interdikt wurde gegen Ersatz an Jakob Erlandsen, der in sein Erzbisthum wieder eingesetzt werden sollte, wieder aufgehoben (1274). Des König Erich Glippings Wortbrüchigkcit, Gewaltsam- keit und zügellose Sitten erregten den Unwillen der Großen des Landes, die ihm sogar das Versprechen abnöthigten, Dänemark gerecht nach den alten Gesetzen des Reiches regieren zu wollen. Allein als der König nicht Wort hielt, verschworen sich eine

6. H. G. Bohrs Lehrbuch der Geschichte des Mittelalters - S. 12

1853 - Kopenhagen : Gyldendal
12 476-1100. Donau und an den Küsten der Ostsee entlang verbreitet; auch gegen sie führte Karl'seine siegreichen Waffen, weil sie die Sachsen unterstützt hatten, und die slavischen Stämme, welche an den Gränzen wohnten, wurden gezwungen sich ruhig zu verhalten. Zur Zeit des sächsischen Krieges hatte ein arabischer Statt- halter in Spanien Gesandte an Karl in Paderborn abgeschickt, um sich die Hülfe des berühmten Frankenkönigs gegen einen arabischen Fürsten zu erbitten. Die fremde Tracht und das ausländische Wesen der Gesandten erregte Aufsehen und Karl, der damals in den besten Jahren war, konnte der Lust nicht widerstehen, zu gleicher Zeit die Gränzen seines Reichs an den Pyrenäen zu sichern und seinen Ruhm durch einen Kampf gegen ferne und ungläubige Völkerschaften zu vermehren. Er zog mit einem Heere nach Spanien und unterwarf sich einen Theil des Landes bis zum Ebro, allein er wurde auf dem Rückwege in den Pässen der Pyrenäen überfallen und verlor dort, außer vie- len Tapfern, seinen Schwestersohn Roland, den in Liedern so viel besungenen Krieger (778). Noch ein gefährlicher Feind bedrohte im Osten das frän- kische Reich; es waren die Avarcn, ein asiatisches Volk, das sich im 6ten Jahrhundert in Ungarn niedergelassen hatte. Diese kriegerischen Stämme waren vom Herzog Thassilo in Baicrn gegen die Franken zu Hülfe gerufen, da er, von seiner stolzen Gattin, einer longobardischen Prinzessin, angefeuert, das Joch Karls abschüttcln wollte. Thassilo wurde überwunden und mußte als Mönch in einem Kloster seine ehrgeizigen Pläne be- reuen; die Avaren wurden sowohl von der italienischen als baierischen Grenze aus bekämpft und das fränkische Reich bis zum Flusse Raab erweitert (796). So hatte nun Karl der Große unter seinem Seepter den größten Theil der Länder vereinigt, welche ehemals dem weströmischen Kaiser gehorchten. Und als der Pabst Leo Ui. seine Zuflucht zu ihm genommen hatte, um Schutz gegen den

7. H. G. Bohrs Lehrbuch der Geschichte des Mittelalters - S. 21

1853 - Kopenhagen : Gyldendal
476 -1100. 21 Stammvater der älteren Linie der burgundischen Herzoge wurde, überlassen (1032 — 1361). Der Sohn Roberts, Heinrich I. (1031 —1060) und sein Sohn Philipp I. (1060 — 1108) regierte ohne Kraft: die ftanzösische Königsmacht blieb fortwährend den mächtigen Vasallen gegenüber, schwach. Das deutsche Reich von 887-1056. Arnulf vou Kärnthen, ein Enkel Ludwigs des Deut- schen, wurde nach der Absetzung Karls des Dicken von seiner Parthei zum deutschen König erwählt (887 -899); er war ein tapferer Krieger und siegte bei Löwen (891) über die schreck- lichen Normannen. Allein um das slavische Reich in Mähren bewältigen zu können, mußte er die Hülfe der Magyaren, eines tschudischen Volksstammes, der grade zu dieser Zeit über die Karpathen eingedrungen war und sich der Ebenen Ungarns bemächtigt hatte, benutzen. Die Magyaren würden seit der Zeit die gefährlichsten Nachbarin der Deutschen im Osten und die verheerenden Streifzüge dieser kühnen Reiter suchten beinahe jedes Jahr Deutschland heim und erstreckten sich sogar bis nach Frankreich und Italien. Arnulf unternahm mehrere Züge nach Italien, wo er die Rechte des karolingischen Mannsstammes ge- gen die Nachkommen Karls des Großen auf der Spindelseite geltend zu machen hoffte, welche nach dem Tode Karls des Dicken (888) um die Oberherrschaft in dem zersplitterten Reiche kämpften. Er wurde zwar zum Könige gewählt ($96), allein vermochte nicht seine Herrschaft in Italien auszuüben. Auch in Deutschland hatte die königliche Macht nur durch den Einfluß Bedeutung, welchen die eignen Besitzungen des Kö- nigs ihr geben konnten. Denn auch hier strebten die geistlichen und weltlichen Vasallen, sich so unabhängig als möglich von der Krone zu machen. Ungefähr gleichzeitig mir der Thronbc- steigung Arnulfs dehnte der Herzog von Sachsen seine

8. H. G. Bohrs Lehrbuch der Geschichte des Mittelalters - S. 58

1853 - Kopenhagen : Gyldendal
58 476—1100. Iv. Mönchöwesen. Eine besondere Form der christlichen Frömmigkeit war das Mönchswesen. Bereits vor der christlichen Zeit hatten fromme Männer im Morgenlande und in Aegypten sich aus der Welt in die Einsamkeit der Wüste zurückgezogen, um daselbst Gott und ihren Gedanken leben zu können. Diese fromme Schwär- merei , verbunden mit dem Glauben, daß der Seele durch die Befleckung des Körpers böse Gedanken zugeführt würden, ver- anlagte den Einsiedler, seinen Leib durch Fasten und Mißhand- lungen zu kasteien. Christliche Einsiedler oder Mönche traten zuerst in Aegypten zusammen und verbreiteten stch bald über das ganze römische Reich. Nach und nach zogen ste in beson- dere, abgesonderte Wohnungen, welche Klöster genannt wurden, stellten sich unter eigne Vorsteher, welche Aebte hießen, und brachten ihre Zeit mit gottseligen Betrachtungen, mit Beten, Singen, mit gelehrten Beschäftigungen, mit Gartenbau und Handarbeit zu. Benedikt von Nursia, Stifter eines Klo- sters in Neapel, verfaßte die erste Mönchsregcl 529. Die, welche dieser Regel folgten, wurden Benediktinermönche ge- nannt. Auch Frauenzimmer legten ähnliche Gelübde ab und vereinigten sich in Nonnenklöstern. Sie legten zur Ehre Gottes drei Gelübde ab: Das des Cölibats, oder unverheiratheten Standes, das der Armuth und das des unbedingten Gehorsams gegen ihre Vorgesetzten, und hofften auf die Weise, dadurch daß sie die stärksten Triebe der menschlichen Brust bekämpften, eine höhere Tugend sich zu erwerben, als es den übrigen Menschen vergönnt sei. Allein trotz dieser Verkennung der menschlichen Natur und Bestimmung, bildeten die Mönche der christlichen Vor- zeit um ihres frommen Lebens willen einen starken Gegensatz zur Rohheit der Zeit, sie beförderten Gewerke, Gewerbthätigkeit und Landwirthscha^ im Kloster und seiner Umgegend, woselbst sich oft Hhm^»chädte crlm^, ****** , „ >

9. H. G. Bohrs Lehrbuch der Geschichte des Mittelalters - S. 172

1853 - Kopenhagen : Gyldendal
172 1100 — 1517. den die Könige selbst gern in fremde Fehden verwickelten, in welchen er seine gefährlichen Pläne gegen die Macht der Krone vergessen mochte; und da Italien so schön ist, daß derjenige, welcher einmal dies Land besessen hat, es nur sterbend wieder lassen wird, so wurden Italiens fruchtbare Gegenden für einige Zeit der Kampfplatz der Nationen. Von hier aus verbreitete ssch nun das G l e i ch g e w i ch t s s y s t c m und zum erstenmale sah man in dieser Periode die bedeutendsten europäischen Staa- ten sich zu dem p o l i ti sch e n Zw c ck e vereinigen: eine andre Macht daran zu verhindern, stch in Italien auszudchnen. Im nördlichen Italien hielten seit der Mitte des loten Jahrhunderts Mailand und Venedig sich das Gleichgewicht; im südlichen Italien der Kirchenstaat und Neapel, und bisweilen stand auch das nördliche Italien in diesem Verhältnisse zum südlichen. Zwischen beiden Thcilen Italiens lag das mächtige Florenz, das sich nach und nach die Herrschaft über ganz Etrurien verschafft hatte und mittelst seiner Geldherrschaft einen bedeutenden Einfluß ausübte. Es wurde von der mächtigen Familie Medicis regiert, welche anfangs ein Handlungshans war, und sich durch ausgcbreitcte Geld- geschäfte Einfluß verschafft hatte. Florenz war der Hüter des Gleichgewichts in Italien, indem die Mediceer den Theil unterstützten, der für den Augenblick zu unterliegen schien. In Mailand herrschte das Haus Visconti und darauf das Haus Sforza vom Jahre 1450, wo Franz Sforza Herzog wurde und in Mailand eine Militairherrschaft errichtete. Er hatte die Macht seiner Familie als Condottiere, oder Anführer der italienischen Micthstruppcn gegründet. In Italien hatte nämlich die Nothwendigkeit, den Handel gegen Ueberlast zu sichern, den Handelsstand gelehrt, fremde Truppen in ihren Sold zu nehmen; diese Truppen waren von ihrem Condottiere abhängig, mit dem der Miethskontrakt abgeschlossen wurde; wenn man sie nicht länger ge- brauchte, wurden sie verabschiedet, allein dann blieben sie als ein ge-

10. Geschichte des Königreichs Dännemark und der Herzogthümer Schleswig, Holstein und Lauenburg - S. 17

1832 - Schleswig : Königl. Taubstummen-Inst.
17 an sich zu bringen. Allein er war beständig unglücklich gegen Magnus, daher konnte er denn auch nicht zum Be- sitze von Dännemark gelangen, ehe derselbe im Jahre 1047 starb. §. 12. Staatsverfassung. Religion. Wissenschaften. Acker, bau. Sitten. Dännemark hatte wahrend dieses Zeitraums, und seit Gorm des Alten Zeit, eine uneingeschränkte monarchische Verfassung. Vor Gorms Zeiten waren die Oberkönige festlich auf 3, mit großen Steinen eingefaßten Plätzen, ge- wählt und gekrönt worden; in Seeland zu Leire, dem ältesten Residenzorte, wo der Platz Kongstolen, d. i. Königsstuhl hieß; in Jütland bei Wiburg und.in Scho- nen (in Schweden) bei Lund. Diese Feierlichkeit wurde lange beibehalten, bestand aber, von jetzt an, und bis Swend Estridtsens Lode 1076 bloß in der feierlichen Anerkennung und Huldigung des Königs. Daß um diese Zeit die Na- tion keine Wahlgerechtigkßit geübt, erhellt aus dem Ver- fahren der Könige. Ohne das Volk zu fragen, bestinimte jeder seinen Nachfolger im Dänischen Reiche. — Seit Knud dem Großen war die christliche Religion die herr- schende in Dännemark. Ottinker Hwide (der Weise) trug vorzüglich viel zur Verbreitung derselben bei. Er starb als Bischof in Ripen und vermachte sein ansehnliches Vermögen an Kirchen und Schulen. — Auch in diesem Zeiträume blühte die Isländische Dichtkunst. Die Volks- menge nahm sehr zu, welches ohne Zweifel von den nie- drigen Preisen der Lebensmittel und der dadurch beförder- ten Vermehrung der ehelichen Verbindungen, so wie von der zweckmäßigen Benutzung des Bodens zum Ackerbau 2
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