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Ausfhrung dieses Planes beauftragte er seinen Schler Sturm. Dieser grndete darauf im Jahre 744 das Kloster Fulda, das in der Folge-zeit eine Pflanzsttte christlich deutscher Gesittung und Bildung ge-worden ist.
3. Tod des hl. Bonifatius. Im Alter von 74 Jahren erfate den hl. Bonifatius die Sehnsucht nach Vollendung des Missionswerkes bei den Friesen. Er bertrug das Erzbistum Mainz seinem Schler Lullus und reiste mit mehreren Gehilfen nach Friesland. Als er eines Tages die Neubekehrten bei der Stadt Dokkum erwartete, um ihnen das Sakrament der Firmung zu spenden, strmte pltzlich eine Schar bewaffneter Heiden auf ihn zu. Bonifatius erkannte, da fr ihn die ersehnte Stunde des Martyriums gekommen sei. Er verbot seinen Begleitern zu kmpfen und erlitt mit 52 Gefhrten den Mrtyrertod (5. Juni 755). Seine Leiche wurde spter im Kloster Fulda beigesetzt.
4. Apostel der Deutschen". Bonifatius ist fr Deutschland der grte Wohltter geworden. Er hat als Missionar die Hessen und Thringer und einen Teil des Friesenvolkes dem Christentum zugefhrt. Durch Klostergrndungen, namentlich durch das Kloster Fulda, hat er Bildungssttten fr neue Missionare geschaffen, die spter den nrdlich wohnenden Germanen, insbesondere den Sachsen, das Evangelium ver-kndeten. Er hat als Gesandter des Papstes in Hessen, Thringen und Bayern Bischofssitze gegrndet und alle germanischen Bistmer dem Erzbistum Mainz untergeordnet. Dadurch war fr die deutsche Kirche ein Mittelpunkt geschaffen und eine kirchliche Einheit herbei-gefhrt. Diese bildete fr die sptere staatliche Einigung Deutschlands die Grundlage. Die groen Verdienste des hl. Bonifatius um unser Vaterland hat die Geschichte dadurch anerkannt, da sie ihn allein als den Apostel der Deutschen" bezeichnet hat-
14. Die Frankenknige Pippin der Kleine und Karl der Groe.
1. Pippin wird König der Franken. Die Nachfolger Klodwigs herrschten der 200 Jahre im Frankenreiche. Unter den letzten Knigen war die Regierungsgewalt immer mehr in die Hnde der ersten Staats-beamten, Hansmeier genannt, bergegangen. Der Hausmeier Karl Martell besiegte 732 die Araber bei Tours und rettete dadurch das christliche Abendland vor den Mohamedanern. Noch grern Ruhm erwarb sich sein Sohn, der Hausmeier Pippin. Er stand wegen feiner -Tapferkeit bei dem Heerbann in groem Ansehen; die Missionare unter-sttzte er krftig im Werke der Heidenbekehrung, Kirchen und Klster wurden von ihm reichlich mit Gtern beschenkt. So konnte er es wagen,
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Extrahierte Personennamen: Apostel Apostel Pippin Karl_der_Groe Karl Pippin Karl_Martell Karl Pippin
258
dazu gehören Steinkohlen, Brau nkohlenh und Torf.
Diese Brennmaterialien haben außer ihrer Wohlfeilheit 'noch
andere Vorzüge: die Steinkohlen geben eine weit grellere Hitze
als das Holz und brennen gleichmäßiger; der Torf glimmt
langsam und die Braunkohle dauert lange aus. Jedenfalls
können die, welchen es niemals an einem guten Heerd- und
Ofenfeuer mangelt, mag es nun aus dem Erd- oder Pflanzen-
reiche stammen, dem Himmel nicht dankbar genug sein. Was
wären wir ohne das Feuer? Wird es nicht zu den Elementen
gerechnet, ohne die weder Mensch noch Thier bestehen kann?
Und hört man je auf, Feuer anzuzünden, obwohl durch dasselbe
schon so manches entsetzliche Unglück angerichtet worden ist?
2. Die Steinkohlen werden gleich den Metallen durch
Bergbau zu Tage gefördert. Glücklicher Weise sind aber ihre
Lager gewaltiger als die der Erze, sonst würde die saure Ar-
beit der Bergleute nicht belohnt werden. Denn wären die
Steinkohlen nicht weit billiger, als das Holz, so würde sie Nie-
mand kaufen. Ist doch mit ihrem Gebrauche manche Unbequem-
lichkeit verbunden: sie schwärzen die Häuser, Zimmer und Men-
schen, und verbreiten beim Brennen einen, wenn auch nicht
ungesunden, doch gewiß nicht angenehmen Geruch. Dabei erlischt
das Steinkohlenfeuer sehr gern und verlangt sorgsame Abwar-
tung. Wenn aber, wie einst in Oberschlesien, ein Steinkohlen-
lager in Brand gerüth, so gelingt es selten, die Gluth zu
löschen; oft wüthet sie Jahre lang unter der Erde fort.
Wie die Steinkohlen entstanden sind, darüber sind die Mei-
nungen immer noch verschieden. Waren es ungeheuere Wälder,
welche bei einer Umwälzung der Erdoberfläche in unterirdisches
Feuer versanken und unter den nachstürzenden Erd- und Felsen-
massen beim Zutritt des Wassers verkohlt wurden, oder ist ein
Erdharz der Hauptbestandtheil, welcher andere Erdarten durch-
drungen hat? Es gibt ja noch jetzt an manchen Orten flüssiges
Erdharz.
3. Mit mehr Sicherheit weiß man, daß die Braunkohlen
durch Wälder entstanden sind. Denn es finden sich in ihren
Lagern noch ganze Stämme mit Aesten, Blättern und Früchten,
deren Gestalt sich deutlich erkennen läßt. Auch sind die Braun-
kohlen bisweilen noch so holzähnlich, daß man glaubt, es seien
alte angebrannte Scheite. Doch sind diese holzigen Stücke nicht
die besten, sondern die glänzend braunen, wie Harz schimmern-
den. Am wenigsten gut sind die wie Erde zerfallenden, welche
erst naß gemacht, in Formen gedrückt und getrocknet werden
müssen, um bequemer benutzt werden zu können. Merkwürdig
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320
amerika. Unter gleichen Graden der Breite, unter denen jene beiden
Länder ihren wenigen Bewohnern bei fast ewigem Eise nur Moose
und niedriges Gestrüpp bieten, erzeugt unser Erdtheil noch Getreide
und mancherlei Früchte. Fremd ist uns die Wuth der Orkane West-
indiens, fremd die furchtbaren Gegensätze von Hitze und Kälte, wie
Amerika und Asien sie darbieten; und wenn uns auch der Himmel
nicht in jener Pracht der Tropenländer strahlt, so kennen wir auch
nicht jene furchtbar verheerenden Krankheiten, von denen die Bewohner
jener für so glücklich gepriesenen Länder heimgesucht werden. — (Die
asiatische und afrikanische Pest und das gelbe Fieber Amerika's be-
rühren kaum Europa's äußerste Grenzländer.) Gern vermissen wir
die fast endlosen Sandwüsten Afrika's und Asiens, die Flußniederungen
Amerika's mit ihren furchtbaren Ueberschwemmungen, jene unendliche
Menge theils gefährlicher, theils wenigstens höchst lästiger, reißender
oder giftiger Thiere. Unbesorgt überläßt der Europäer sich dem
Schlummer in Feld, Wald und Wiese, ohne den giftigen Hauch einer
verpesteten Luft oder die Gewalt und das Gift mächtiger Thiere,
lästiger Muskito's (eine Art Mücken) und gefährlicher Gewürme zu
fürchten.
Das fast überall milde Klima mit fast durchaus gesunder Lust
gibt dem Europäer jene körperliche Schönheit und Stärke, wodurch er
sich im Allgemeinen vor den übrigen Völkern der Erde auszeichnet,
und begründet höchst wahrscheinlich seine entschiedene geistige Ueber-
legenheit. Europa ist der gebildetste Welttheil seit mehr als 2000
Jahren, der Mittelpunkt aller Kenntnisse, aller Wissenschaften, aller
Künste und Gewerbe, alles Handels und aller milden und edlen Sitte;
und nur erst seit einem Jahrhunderte beginnt in Nordamerika, nament-
lich durch europäische Abkömmlinge, die edlere Bildung. Nur in
Europa fand das Christenthum die allgemeinste Verbreitung, und von
ihm aus gehen die begeisterten Boten des Evangeliums, zu verkündigen
das Heil der Welt allen Völkern des Erdkreises.
279. Das Königreich Portugal
ist das äußerste europäische Land gegen Südwest, warm, gebirgig und
fruchtbar, aber wenig angebaut. Das Land ist reich an Wein, Oel,
Reis, Pomeranzen, Citronen, Rosinen, Feigen und Seesalz. Die Flüsse
Quadiana, Tajo, Duero und Minho durchströmen das Land. Seine
Gebirge sind Arme des großen Gebirgsstockes in Spanien, S. Vincent
und de la Rosa sind Vorgebirge. Auf 1700 Q.-M. zählt Portugal 4 Mill.
kathol. Einw.; Hauptstadt istlissabon am Tajo mit 300,000 Ew.,
O porto am Duero mit 80,000 Ew. und Bragauza sind bedeutende
Städte. — Portugal besitzt in Asien G o a nebst einigen Plätzen in
Ostindien, Makao in China. In Afrika besitzt es die Azoren,
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Extrahierte Ortsnamen: Amerika Asiens Europa Nordamerika Europa Portugal Spanien Portugal Asien Ostindien China Afrika
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der Thiergarten, ein grosser, mit Spaziergängen und Fahr-
strassen durchzogener Park, worin Kaffeewirthschasten,
Caroussels und Schaubuden aller Art zerstreut sind. Eine
grosse Annehmlichkeit ist dabei, dass die Plauptallee des
Nachts erleuchtet wird, so wie denn überhaupt die Erleuch-
tung von Berlin sehr glänzend und vollständig ist. Man
bedient sich dabei nicht des Oels, sondern des brennbaren
Gases, welches aus einem Behälter in zahllose eiserne
Röhren geleitet wird. Durch einen Hahn kann man diese
verschliessen oder öffnen. Einmal angezündet, brennt das
ausströmende Gas mit einer sehr hellen, schönen Flamme
fort, bis ihm die Nahrung ausgeht.
32s. Die Beriisteinfischerei.
Man hat die Diamanten versteinerte Thränen genannt;
wir gönnen sie gern den Ländern des Südens. Aber auch der
Norden hat seine steinernen Thränen. Gold und Edelsteine
haben kein Land, dessen Boden sie deckten, glücklich gemacht.
Der rauhe Norden Europa's hatte kein Gold und keine Edel-
steine, um die Habgier der gebildeten Nation des Alterthums
anzulocken, aber er bot dafür seinen Bernstein. Dieser war es,
der zuerst die Küsten des nördlichen Oceans mit dem adriatischen
und schwarzen Meere verknüpfte und den innern Völkerverkehr
Europa's weckte. Von Volk zu Volk ward der Bernstein durch
Germanien und das Land der Celten zum Po, durch Polen und
Rußland bis zum Dniepr getragen, und statt seiner wanderte
auf denselben Wegen mit den römischen Münzen die römische
Sitte und Bildung ein.
Gegenwärtig hat man den Bernstein in den Braunkohlen-
lagern'frankreichs, der Niederlande, Grönlands, in Schweden,
Italien, auf Sicilien und in Spanien, selbst in China und
Hinterindien gefunden. Die Nordseeküste liefert ebenfalls noch
einen jährlichen Ertrag von etwa 3000 Pfund. Aber seine
reichste Quelle ist doch immer die Ostsee, theils der aufgeschwemmte
Boden ihrer Küstenländer, theils das Meer selbst, dessen sturm-
erregten Wellen ihn an das Ufer werfen und theilweise in seinem
Sande begraben. Schon in Mecklenburg und Pommern
begegnen wir dem Bernstein. Auch fast von allen großen Land-
seen dieser Gegenden wird Bernstein an's Ufer geworfen. Aber
alles steht in keinem Vergleiche zu dem Reichthums der preußi-
schen Küste zwischen dem k u r i s ch e n und frischen Haff.
Wenn ein Sturm die Tiefen des Meeres aufgewühlt hat
und die noch bewegten Wellen ihren Reichthum an's Land
werfen, dann eilen die Bewohner der Küste dem Strande zu,
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Extrahierte Ortsnamen: Berlin Europa's Germanien Polen Bernstein Niederlande Grönlands Schweden Italien Sicilien Spanien China Hinterindien Ostsee Mecklenburg Bernstein
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Körper war abgehärtet und ertrug mit Leichtigkeit alle Beschwerden des
Krieges. Ihre Kleidung und Nahrung waren einfach, ihre Häuser
von Lehm, ihre Straßen ungepflastert. — Die großen Reichthümer
aber, welche die Römer aus den eroberten Ländern nach Rom brachten,
und ihre Bekanntschaft mit den verdorbenen Sitten der Griechen und
Asiaten machten sie weichlich, habsüchtig und übermüthig. Die alten
guten Sitten gingen unter, und mit dem Untergange derselben war
auch der Keim des Verderbens für den Freistaat gelegt. Die Reichen
hielten üppige Mahlzeiten, besaßen herrliche Paläste und Landgüter
und eine Menge von Sclaven. Sie verwendeten ihre Reichthümer zur
Befriedigung der Sinnenlust oder auch zur Bestechung der Armen,
damit sie die Stimmen derselben zu den Staatsämtern erhielten. Da-
durch entstanden blutige Bürgerkriege, welche den Freistaat seinem
Untergange entgegenführten.
Unter den zahlreichen Kriegen, welche die Römer zur Zeit des
Freistaates führten, war der Krieg mit der reichen und mächtigen
Handelsstadt Karthago in Afrika der langwierigste und schwerste.
Ueber ein Jahrhundert lang kämpften beide Völker um die Oberherr-
schaft der Welt. Han nibal, der berühmte Feldherr der Karthager,
unternahm von Spanien aus, über welches Land Karthago gebot,
einen staunenerregenden Uebergang über die Pyrenäen und Alpen
nach Italien, schlug die ihm entgegengesandten römischen Heere und rieb
in der mörderischen Schlacht bei Cannä über 40,000 Römer auf.
Gewiß würde er jetzt die Römer unterjocht haben, hätten ihm seine
eifersüchtigen Landsleute die nöthigen Hilfstruppen nicht versagt. So
kam es denn, daß die Römer die Karthager in der Schlacht bei
Zam a schlugen, ihre Hauptstadt eroberten und durch Feuer zerstörten.
— Im Jahre 113 drangen die ersten deutschen Volksstämme, die
Cimbern und Teutonen, in Italien ein, um schönere Wohnplätze
sich zu erkämpfen. Ihr Herannahen erfüllte Rom mit Schrecken.
Schon hatten die tapferen Deutschen mehre römische Heerhausen ver-
nichtet, als es endlich dem kühnen Feldherrn Marius gelang, in
zwei blutigen Schlachten sie zu besiegen. — Auch die übrigen damals
mächtigen Völker, die Griechen, Syrer und Aegypter wurden nach und
nach von den Römern unterjocht, so daß um die Zeit der Geburt Jesu
Christi die römische Herrschaft über alle Welttheile sich erstreckte.
Nach dem Siege über die Cimbern und Teutonen entstanden in
Rom Parteien, die sich in den gräßlichsten Bürgerkriegen zerfleischten.
Die mächtigsten, durch Reichthum und Kriegsthaten ausgezeichneten
Männer, als Pompejus, Julius Cäsar, Antonius und Oc-
tavianus, kämpften mit einander um die Alleinherrschaft über das
römische Reich. Endlich ging aus diesen blutigen Bürgerkriegen Octa-
vianus Augustus als erster römischer Kaiser hervor.
Der Freistaat hatte 480 Jahre gedauert. Während dieser Zeit
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Extrahierte Personennamen: Marius Marius Jesu
Christi Julius_Cäsar Cäsar Antonius Augustus
Extrahierte Ortsnamen: Rom Karthago Afrika Spanien Karthago Italien Cannä Italien Rom Rom
173
Um in diesen v so unscheinbar kleinen Wesen die Allmacht
des Weltenschöpfers zu bewundern, dürfen wir nur bedenken,
daß Hunderte solcher Thiere sich in einem einzigen Wasser-
tropfen bewegen. Wie klein müssen sie also sein! Wie unendlich
klein müssen wir uns aber ihre Körpertheile denken! Und wo
nehmen wir erst Worte her, um die unendliche Feinheit der
Säfte zu bezeichnen, welche die Gesäße solcher Thiere durch-
dringen ! Wie gering und nichtig sind die größten Werke des
Menschen gegen die unscheinbarsten Werke unsers Schöpfers!
163. Die Perlenfischerei.
Unter allen Schätzen des indischen Meeres nehmen die Per-
len den ersten Rang ein. Es sind dieses die bekannten bläulich-
weißen Kügelchen, welche sich in den Schalen mehrer zweiklap-
pigen Muscheln finden und schon in den frühesten Zeiten als
Schmuck gar hoch geschätzt wurden.
Die Perlen sind in den Muscheln theils an den Schalen
angewachsen, theils im Innern frei liegend. Ihre Entstehungs-
art scheint eine doppelte zu sein. Entweder eine Bohrmnschel
sucht von außen in die Schalen der Perlmutter einzudringen,
um sie auszusaugen; dann wehrt das Thier sich dagegen, indem
es den Ort immer von Neuem mit einem zähen, schleimigen
Safte überzieht, der bald trocknet und, Schicht auf Schicht ge-
häuft, eine halbrunde und bald eine ganzrunde Perle bildet,
welche auf einem kleinen Stiehl an der Muschel sitzt. Oder das
Thier sucht sich durch jenen Schleim von einem fremden Ge-
genstände, der zufällig hineingekommen, etwa einem Steinchen,
dessen rauhe Oberfläche es belästigt und das es vermöge seiner
geringen Bewegungskraft nicht hinausschaffen kann, zu schützen,
indem es ihn mit demselben gänzlich umkleidet. Die orienta-
lischen Perlenfischer sollen dieses bereits zu der Römerzeit ge-
wußt und deshalb die Muscheln entweder an mehren Stellen
angebohrt oder kleine Steinchen hineingelegt, die Muscheln wie-
der ins Meer gebracht und nach drei bis vier Jahren abermals
herausgeholt haben, worauf sie dieselben wit den reinsten Per-
len angefüllt fanden.
Der Haupt-Fundort der Perlen ist Ceylon, wo die Pacht
für die Perlenfischerei der Regierung an eine Million Thaler
einträgt. Im Frühlinge jeden Jahres versammeln sich an der
Küste von Ceylon wohl 150,000 Menschen zu diesem Zwecke;
es sind Pächter, Schiffer, Taucher, Perlenbohrer, Händler,
Mäkler nebst ihren Dienerschaften und einer Menge von Leuten
anderer Klassen, die aus Neugier und Interesse sich dort einfin-
den. Nachdem die Pachtcontracte abgeschloffen sind, einem Je-
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