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1. Reallexikon des classischen Alterthums für Gymnasien - S. 449

1877 - Leipzig : Teubner
Germanii — ( gedichts von Aratos unter dem Titel Clandn Caesaris Arati Phaenomena, die sich durch dichterischen Schwung und geschickten Versbau auszeichnet und schon, im Alterthume commentirt worden ist. Mit Unrecht hat man sie dem Domitian zugeschrieben. Ausgabe sammt den Scholien von Breysig (1867). — Abhandlung von Zingerle (1867). Germanii, Fsq^ixvloi, persischer Stamm. Rät. 1, 125. Gerrliaei, Fsqq^lol, ein mächtiges, ans Chal-däa eingewandertes Handelsvolk mit der Hauptstadt Gerrha an der Ostküste Arabiens, nicht fern (200 Stadien) vom erythraiischen (persischen) Meerbusen; die Stadt hatte 5 Millien im Umsang. Strab. 16, 766. 778. Tsqovöia (ßovxrj ysqovzcov), der Rath der Alteu, Name der obersten Staatsgewalt in aristokratischen Staaten (s. Bovlij). In Sparta bestand die Gernsia aus achtundzwanzig, mit den beiden Königen, die Stimme und den Vorsitz im Senate hatten, ans dreißig Mitgliedern. Sie mußten das sechzigste Lebensjahr überschritten haben und wurden ans Lebenszeit gewühlt, und es galt, früher wenigstens, für die größte Auszeichnung und höchste Belohnung, der Tugend, in den Senat zu gelangen (aqszrjs d&lov, Demosth. Lept. p. 489.). Seitdem die Trennung der Ho-moien von den übrigen Bürgern eingetreten war, wurden sie natürlich aus den ersteren gewählt. — Die Gerusia war nach Lykurgos' Einrichtung die wichtigste und einflußreichste Staatsbehörde, die Macht der Könige wie die der Ekklesia beschränkend. Schon die Lebenslänglichkeit und Unverantwortlichkeit ihrer Mitglieder gab ihr eine hervorragende Stellung. Ihre Thätigkeit war eine doppelte, einmal eine richterliche über gewisse schwere Vergehungen, die mit Tod oder Atimie bestrast wurden, namentlich über Verbrechen der Könige, sodann eine politische, indem in der Gerusia die dem Volke vorzulegenden Gesetze und Beschlüsse vorberatheu wurden. Eine Bestätigung der Senatsbeschlüsse durch das Volk war im Allgemeinen nothwendig. Mit dem wachsenden Einflüsse des Ephorats, das sich besonders aus die Ekklesia stützte, mußte das Ansehn der Gerusia, an deren Spitze die Könige standen, wie der ly-kurgischen Einrichtungen überhaupt sinken. — Aehn-lich war bei den Kretern die Macht der Gerusia, die auch als ßovl-j bezeichnet wird. Die Zahl der Mitglieder belief sich wahrscheinlich ans 28. Erwählt wurden sie aus den 10 xoöfioi (s. Kreta, 6.) nach tadelsreier Vollendung ihres Amtes. — Die homerischen Geronten sind die „Volksältesten", d. H. die vornehmsten, dem Oberkönige zur Seite stehenden Hänpter der edelsten Familien, wo der Begriff des Alters zurücktritt, wie im senatus in Rom, der signorie in Venedig, bei dem seignenr in Frankreich. Geryönes s. Herakles, 9. dvaöao/iioq,, Aeckervertheilnng, nebst dem Schuldenerlaß (%qemv a.ttov.our]) eine der Maßregeln, die in griechischen Staaten beim Siege des Demos über die herrschende Oligarchie einzutreten pflegten, lieber den weisen und vermittelnden Weg, den Solon, dem Verlangen der Volkspartei nach diesen Maßregeln gegenüber, einschlug, s. lg ä £lcc unter , 5. Real-Lexikon des class. Alterthums. 5. Aust. iesetzgebung. 449 Gesetzgebung. In dem ursprünglichen Zustande des hellenischen Staats wie des Staats überhaupt, erscheinen die Gesetze (voi^ol) nicht als etwas Gewordenes, Werdendes und Veränderliches, sondern als die feste Macht, die den Staat bestimmt, unveränderlich und ohne nachweisbaren Ursprung (s. auch "Aygacpol Der König als Reprä- sentant der Richtergewalt ist der oberste Verwalter und Ailsleger der Gesetze. Wo nach dem allmählichen Absterben der patriarchalischen Staatsform die aus dem Zustande innerer Zerrüttung hervor-gegaugene Bildung neuer Verhältnisse und Beziehungen der staatlichen Elemente unter einander auch neue Gesetze, um die sich trennenden und befeindenden Elemente zu verewigen und zusammenzuhalten, nothwendig machte, war der gewöhnliche Weg der, daß die gesetzgeberische Thätigkeit einem einzelnen, in allgemeinem Vertrauen stehenden Manne übergeben wurde. So finden wir im epizephyrischeu Lokri den Zaleukos, in Katanci Eharondas, in Lakedaimon Lykurgos, in Athen Drakon und Solon durch das Vertrauen ihrer Mitbürger zur Herstellung eines neuen und geordneten Staatswesens berufen (s. auch Aisy-mnetes). Wo nun aber einmal geordnete und gesetzmäßige Zustände vorhanden waren, wurde das Aufheben bestehender und das Einrühren neuer Gesetze sehr erschwert, so auch in dem demokratischen Athen, so lange wenigstens als wirklich das Gesetz und nicht die Willkür der Ekklesia den Staat beherrschte, so lange nicht iprjqji'oaarcc au Stelle der ^o>o-. gesetzt wurden. Die Gesetzgebung war vielmehr nach der solonischen Verfassung der Gewalt der Volksversammlung so weit entnommen, daß in derselben (in der ersten zur Revision der Gesetze bestimmten Versammlung des Jahres) nur etwa mangelhaste Punkte bezeichnet und Wünsche ausgesprochen, Vorschläge gemacht wurden; die Entscheidung fiel dann den ans der Zahl der geschworenen Heliasten entnommenen Nomotheten anheim (s. Demosth. adv. Lept. p. 485.). Ueber das Verfahren vor den Nomotheten, welches dem gerichtlichen Verfahren entsprach, s. ’E%y.lr}-aca. — Eine Hauptstelle über die Entwickelung der römischen Gesetzgebung findet sich in einem Exeurse des Taeitns {ann. 3, 26—28.). Nach ihm war der erste wirkliche Gesetzgeber unter den Römern Servins Tullius, die Vorgänger begnügten sich mit einzelnen Bestimmungen. Doch werden von andern auch schon Gesetze des Romulus und der nächsten Nachfolger mit wörtlichen Citaten erwähnt; man nannte sie im Allgemeinen regiae leges (commentarii regum, Cic. Hab. 5, 15.). Sie sollen von einem Papirius gegen Ende der Kölligszeit (ins Papirianum) gesammelt sein. Einen Kommentar dazu verfaßte Granius Flaecns zur Zeit des Cäsar (liber acl Caesarem de indigita-mentis seriptua). Dion. Hai. 3, 36. Auch Kaiser Claudius suchte noch Gesetze des Königs Tullus Hostilius hervor (Tac. ann. 12, 8.). Die Gesetzgebung des Servins Tullius beruhte aus aristokratischer Grundlage, insofern sie auf dem Unterschied des Vermögens und dem staatlichen Ueber-gewicht der Reichen basirte. Nach Vertreibung der Könige nntrben wieder nur einzelne Gesetze gegen die Uebergriffe bet Patrizier gegeben, die aber boch die Freiheit der Bürger schützten und den Streit der beiden Stände im Ganzen in 29

2. Reallexikon des classischen Alterthums für Gymnasien - S. 712

1877 - Leipzig : Teubner
712 Massaesyli — Mathematica. Mauritania und Nu- Massaesyli (-ii) midi a. Massagetae, Mccooaysrcti, ein mächtiges und kriegerisches Nomadenvolk an der Nordostküste de« kaspischeu Meeres jenseits des Araxes (nach Hdt. 1, 201 f., doch ist darunter der Jaxartes zu verstehen), also zwischen Aralsee und kaspischem Meer und in der Kirgisensteppe; ursprünglich mögen sie naher zum Ural hingewohnt haben. Ihre Sitten werden uns als sehr roh und wild geschildert (Weibergemeinschaft, Tödtnng der Greise); der Sonne, welche sie verehrten, opferten ste Rosse. Hdt. l, 216. Der Reichthum des Landes an Kupfer und Gold machte sich auch an ihren Waffen und Rüstungen bemerklich, Eisen und Silber fehlten ihnen dagegen. Im Lande der Massageten fand nach Herodot (1, 208.) und Justin (l, 8.) Kyros seinen Untergang. Masstcus mons, j. Mondragone, ein im N.-W. Campaniens gelegener Berg in der Nähe von Sinuessa, berühmt durch seinen von den römischen Dichtern viel gepriesenen Wein. Hör od. 1, 1, 19. 2, 7, 21. 3, 21, 5. sät. 2, 4, 51 Verg. G. 2, 143. Uv. 22, 14. Cic. leg. anr. 2, 25. ' Massilia, Maaaalm (d. H. Wohnung, Niederlassung, jetzt Marseille, eine im 6. Jahrhundert von flüchtigen Phokaiern gegründete Colonie an der Küste der Lignrier in Gallien am gallischen Meerbusen, im Osten der drei Rhodanusmündungen, deren östlichste die massaliotische hieß, auf einer durch einen 1500 Schritt breiten Isthmus mit dem Festlande zusammenhängenden Halbinsel mit einem trefflichen Hafen Lakydon und einer festen Burg. M. war eine der bedeutendsten Städte der alten Welt und die wichtigste Stadt der rö-: mischen Provinz, jedoch dem römischen Statt-! Halter nicht unterworfen. Der Einfluß, den griechische Verfassung, Sitte, Kunst und Wissenschaft von hier ans verbreiteten, muß als sehr bedeutend betrachtet werden. In rörn. Zeit war deshalb M. auch der Lieblingsaufenthalt gebildeter Römer, die im Exil lebten, z. B. des T. Annius Milo. Das unter dem Schatten römischer Freundschaft mächtig wachsende M. konnte sich nicht freihalten von dem Parteikampf zwischen Cäsar und Pompejns, die ihm beide Wohlthaten erwiesen hatten. Anfangs wollte sich deshalb die Stadt neutral halten, doch als die aristokratische Partei eine Flotte des Pompejns in den Hafen aufgenommen hatte, wurde sie nach hartnäckiger Gegenwehr, besonders nach 2 Seeschlachten, int I- 49 durch Trebonins und D. Brutus eingenommen (Caes. b. c. 1, 36. 2, 1—16.), und Cäsar ließ ihr zwar die Freiheit, legte ihr aber doch viele Lasten auf. Von dieser Zeit au hört die politische Bedeutsamkeit Massilia's auf. Unter den Gebäuden sind namentlich zu erwähnen die Tempel der ephesischen Diana und des Apollon. Abhandlung vou Geifow (1865). Masslva, l) Neffe des Masinissa, s. d. — 2) Enkel des Masinissa, Sohn des Gulussa, Königs von Nnmidien, nach dem Tode des Adherbal und Hiempfal rechtlicher Thronerbe und deswegen von Jugurtha (s. d.) durch dessen Diener Bomilkar ermordet (111 v. C.). Sal. Jug. 35. Massylia s. Nnmiclia. Mastanäbal, Maaraväßag, der jüngste der drei Söhne des Masinissa, Vater des Jugurtha, theilte nach des Vaters Tode in Folge der Anordnungen desselben mit den Brüdern'die Leitung Numidtens^ so daß er, der in griechischer Litteratur sorgfältig unterrichtet und gebildet war dre Rechtspflege zu leiten hatte. Seinen Sohn ^jugurtha adoptirte sein Bruder Mieipsa nach Mastanabals Tode. Müötls, ein kurzer Stab, an dessen Ende eine Anzahl Peitschenschnüre befestigt war. Mastusia, Maoxovolu ukqci, l) die Südwest-Ipt^e des thrakischen Chersonesos, Sigeion aegen- L rt' hrlt Greco. ~ 2) ein Berg Joniens, an dessen Abhange Smyrna erbaut war. Plin 5 29, 31. ' Masurius Sablnus, ein römischer Jurist und Gründer der nach ihm genannten Schule der Sa-bintaner, lehrte unter Tiberius und deu solgeu-den Kaisern bis in die Regierung Nero's. Fers. 5, 90. Von seinen vielen Schriften waren seine tres libri iuris civilis später Gegenstand umfassender Commentare und wurden so für die Di-geften einflußreich; sie selbst sind nicht aus uns gekommen. Vgl. Iuris consulti. Mater faimlias heißt die Frau, quae in ma-num mariti convenit, im Gegensatz zur uxor, Gattin überhaupt und eine Frau ohne Manns S. Ehe, Ii. Mathematica, rcc ^aq'rifxazly.a oder {Luftr-fiura, gewissermaßen die wissenschaftlichen Kenntnisse überhaupt, speziell diejenigen, in denen zuerst die Form der Wissenschaft am deutlichsten zum Vorschein kam, die Mathematik. Auch sie erhielt durch die Griechen ihre erste Ausbildung, namentlich durch die ionischen Philosophen noch mehr durch die Pythagoreer. Viele Erfahrungssätze, Ausgaben und Methoden waren freilich aus dem Oriente, besonders Aegypten herübergekommen; aber die wissenschaftliche Gestalt verdankte sie den Griechen. Um die Arithmetik machten sich besonders Pythagoras, und nach ihm Archytas und Philolaos berühmt; tue Geometrie bereicherte Pythagoras mit dem nach ihm benannten wichtigen Lehrsätze: auch Auaxagoras (s. d.) und Hippokrates ans Chios (450) bearbeiteten sie, zumal der letztere, welcher die Quadratur seiner lunula fand und das berühmt gewordene „delische Problem" der Verdoppelung des Würfels zu losen suchte, mit dem sich viele Gelehrten des Alterthums beschäftigten. Stereometrische Verhältnisse erörterte schon Archytas in seinen Vorträgen und namentlich die erste Curve doppelter Krümmung, und Platon führte in die Geometrie die analytische Methode sowie die Lehre von den Kegelschnitten und geometrischen Oertern ein, wodurch er die mathematische Wissenschaft so bedeutend förderte, daß im Gegensatz zur niederen Geometrie seine Schüler von einer transcendenten Geometrie sprachen. Neben Platon und Archytas blühte etwa gleichzeitig Cudoxos von Knidos; Ari-staios, Menaichmos und sein Bruder Dei-nostratos bildeten die Lehre von den Kegelschnitten weiter aus, und die sog. Quadratrix des Deiuostratos, welche indessen vou dem gleichzeitig lebenden Hippias entdeckt wurde, sucht das Problem der Dreitheilung eines Winkels und die Quadratur des Kreises zu lösen. Was so

3. Lehrbuch der allgemeinen Geographie - S. 203

1867 - Frankfurt a.M. : Jaeger
203 i 3. Die geistige Bildung der asiatischen Bevölkerung steht hinter den Leistungen der Europäer entschieden zurück, obschon Asien auch die geistige Wiege Europas gewesen ist. Die großartigen Baudenkmäler Babyloniens, Assyriens, Kleinasiens, welche wir heute in ihren Trümmern bewundern, weisen jetzt noch aus die Bildungsstufe jener Länder in grauer Vorzeit zu- rück. Die Sagen und Schriften der Inder legen Proben von der tiefen Einsicht jenes Volkes ab; China und Japan sind noch bis zur Stunde die einzigen eigentlichen asiatischen Kulturstaaten. Aber dadurch, daß sie dieselben von jeher gegen Außen streng abgeschlossen haben, entbehrten sie auch der äußern Anregung, blieben auf der erklommenen Entwicklungsstufe stehen und gingen so rückwärts. Wie manche herrliche Erfindung kannten die Chinesen vor den Europäern! Welche tiefe Weisheit enthalten die indischen, persischen' und arabischen Dichtungen und Märchen! Erst seit die Europäer mehr Zu- tritt in das früher abgeschlossene asiatische Leben erlangt haben, kann man mit Bestimmtheit voraussagen, daß Asiens Bevölkerung einer neuen Aera entgegengeht. 4. Ebenso hat Europa in Handel und Gewerben sein asiatisches Mut- terland bedeutend überflügelt. China kannte bekanntlich die Bereitung der Seide vor den Europäern, welche sie erst im Anfang des 6. Jahrhunderts von dort erfuhren. Und doch wandern jetzt Seiden- und Banmwollenzeuge von Europa nach Asien. Chinesisches Porzellan bedarf man seit mehr als 100 Jahren nicht mehr in Europa; das europäische steht bereits auf einer- höheren Stufe der Vollkommenheit. Von asiatischen Produkten des Gewerbe- fleißes werden noch jetzt hochgeschätzt die Shawls von Kaschmir, die persi- schen Waffen, die chinesischen und indischen Zeuge, die lackirten Blechwaaren aus China. Der Seehandcl ist jetzt ausschließlich iu den Händen der Eu- ropäer ; nur die Chinesen wagen sich mit dem längst bekannten Compaß über das Weltmeer, und werden iin afrikanischen Capland und in Arabien, wie auf den ostindischen Inseln und in Calisornien angetroffen. Dagegen durch- ziehen große Carawanen im Innern den ganzen Continent, z. B. von China nach Sibirien und Turan; von Tübet nach Iran und Vorderasien; von Vorderasien über Syrien nach Mecka und Medina oder durch die arabische Wüste nach Aegypten. Der indische Handelsweg nahm vor der Entdeckung des Seewegs nach Ostindien (1498) durch den Portugiesen Vasco di Gama verschiedene Richtungen. Man führte die Waaren den Jndusstrom aufwärts, so weit er schiffbar war, dann zu Lande in den Oxus (Amu oder Gihon), über den Aral-See in das kaspische Meer, und die Wolga herauf, von da zu Lande in den Tanais (Don) und ins schwarze Meer, wo sie die Genuesen und Venetianer abholten. Oder man brachte sie zu Schiffe an die Mündung des Euphrat und Tigris, führte sie stromaufwärts bis Bagdad, daun auf Kameelen durch die Wüste von Palmyra nach Aleppo, Tripoli oder Beirut am Mittelmeer, wo sie die Venetianer und Genuesen nach Europa brachten. Ein dritter Weg führte von Indien ins rothe Meer und vom Nordende desselben zu Lande nach Alexandria. Dies ist unstreitig der nächste Weg von Europa nach Ostindien, und die sogenannte englische Ueberlandpost legt denselben von Calicut bis London über Marseille oder Triest in 24 Tagen zurück. Sie passirt Havre, Paris, Marseille, Alexandria und Suez.

4. Lehrbuch der allgemeinen Geographie - S. 236

1867 - Frankfurt a.M. : Jaeger
matra und Borneo, jedes einzeln? 50. Durch welche geht der Aequator? 51. Welche holländischen Besitzungen liegen nördlich, welche südlich des Ae- quators? 52. Welche Meeresstraßen trennen die Insel Sumatra von Java - und Malacka? Zur Wiederholung von 8 88—90. 1. Was ist von Persiens Klima, seinen oro- und hydrographischen Verhält- nissen zu wiederholen? 2. Wie liegen die Staaten von Iran zu einander? 3. Was ist von den Persern, ihrem Charakter, ihrer Religion und ihrer Thätigkeit zu wiederholen? 4. Was erzählt man von den Strafarten bei den Persern? 5. Wie liegt Ispahan von Teheran, Balfrusch von Schiras, Herat von Tauris? 6. Was ist von Afghanistan und Beludschistan zu merken? 7. Wo liegt die Wüste Gedrosia? 8. Wo Kandahar und Kelat? 9. Was ist von den klimatischen, oro- und hydrographischen Verhältnißen von Turan zu merken? Io. Welche Völkerstämme bewohnen Turan? 11. Welche Horden zählen die Kirgisen? 12. Was ist von ihrer Lebensart zu merken? 13. Wie liegen Bockhara, Kunduz, Khiwa und Khokand zu einander? 14. Welche Eigenthümlichkeiten besitzen die sibirischen Ströme? 15. Was ist von den einzelnen zu wiederholen? 16. Welche bedeutende Binnen-Seen finden wir in Sibirien? 17. Was ist im Allgemeinen und Be- sondern vom sibirischen Tieflande zu wiederholen? 18. Welche Gcbirgsländer verzweigen sich stark nach Sibirien? 19. Wie unterscheidet man den großen und kleinen Altai von einander? 20. Was ist vom Ural zu wiederholen? 21. Welche klimatischen Verhältnisse charakterisiren Sibirien? 22. Welche Erzeugnisse der 3 Reiche der Natur liefert es vorzugsweise? 23. Wie groß ist der Flächeninhalt des Landes und die Z hl der Bewohner? 24. Zu welchen Zwecken benutzt die russische Regieruug das abgelegene Sibirien? 25. Womit beschäftigen sich vorzugsweise die Deportirten, womit die ein- gebornen Völkerstämme? 26. Welche Eingebornen sind insbesondere zu nennen? 27. Welche Landestheile bewohnen sie? 28. Was ist von ihren Sitten und Gebräuchen zu wiederholen? 29. Zu welcher Race gehören die Samojeden? 30. Was ist von ihrem Charakter und ihrer Lebensart zu wiederholen? 31. Welches sind die wichtigsten Städte Sibiriens im west- lichen, welches im östlichen Theil? 32. Welche Bedeutung für den Handel hat Kiächta? 33. Wonach bestimmt sich seine Lage am genauesten? 34. Welche Städte Sibiriens gehören zum Stromgebiete des Ob, welche zu dem des Ienisei, des Amur und der Lena? 35. Was ist von dem Bergland von Kamtschatka und seinen Bewohnern zu wiederholen? 36. Welche Inseln gehören zu Sibirien und Kamtschatka? 37. Welcher Zugthiere be- dient man sich in Kamtschatka? 38. Was ist von dem Kaukasus zu wieder- holen? 39. Welche Flüsse entstehen im Kaukasus? 40. Welche Völker- schafteu bewohnen Kaukasien? 41. Was wurde oben von den Sitten der Tscherkesten mitgetheilt? 42. Welches Gebiet gehört den Russen? 43. Welche Ortschaften? 44. Wodurch sind Baku und Derbent Wallfahrtsörter gewor- den? 45. Welche 2 Päsie führen über den Kaukasus? Zur Wiederholung von 8 91—93. 1. Rach welchen Meerestheilen bestimmt man die Lage von Arabien? 2. Was ist von den hydrographischen Verhältnissen Arabiens zu wiederholen?

5. Lehrbuch der allgemeinen Geographie - S. 127

1867 - Frankfurt a.M. : Jaeger
127 unterseeischen Telegraphendraht verbunden; derselbe beginnt im äußersten Süd- westen Irlands, auf der im Valentia-Hafen gelegenen Insel Valentia, und endet in der Triniti-Bay der Küste von Neufundland. Innerhalb einer halben Stunde befördert der Kabel eine Depesche von der alten zur neuen Welt und um- gekehrt. Diese Thätigkeit des englischen Volks in allen Zweigen der Gewerbe und des Handels ist auch die Veranlassung zu dem ungeheuren Reichthum, welchen man in England findet. Da aber die Maschinen unzählige Men- schenhände entbehrlich machten und zugleich die Bevölkeruug Englands in den letzten 200 Jahren um 24 Millionen sich vermehrt hat, so ist es begeiflich, daß viele Tausende nur zur Fristung ihres Lebens um einen beispiellos bil- ligen Lohn arbeiten. Dies ist der Grund, warum neben dem unermeßlichen Reichthum in England die entsetzlichste Armuth auftritt. Am schroffsten tritt der Gegensatz zwischen Reichen und Armen in Irland auf. Daselbst findet man wenig Dörfer, aber weitläufige Güter des Adels und der Geistlichkeit, auf denen die Hütten der armen Iren unansehnlich umherliegen. Die vor- nehmen Herrn leben in London, verpachten ihre Güter an die meistbietenden Pächter und diese wieder an Unterpächter, welche dann nach Abzug des hohen Pachtes kaum Kartoffeln mehr erübrigen, sich und ihre Familie zu ernähren. Zu dieser Armuth gesellt sich bei den Irländern noch Rohheit und Unwissenheit. Es ist berechnet worden, daß die Dampfkraft, welche im vereinigten Königreiche setzt verwandt wird, die Kraft von 400 Mill. Menschen ersetzt, d. h. doppelt so viel, als erwachsene Männer auf dem Erdball leben. Das englische Volk ist ans mehreren Stämmen entstanden. Zu den keltischen Urbewohnern, den Briten, gesellten sich die eroberungssüchtigen Rö- mer. Ihnen folgten germanische Stämme, die Angeln und Sachsen, welche 7 Königreiche daselbst errichteten. Diese Heptarchie ward um 827 vereinigt, erreichte unter Alfred d. G. (900) die größte Blüthe und ward 1066 eine Beute der eingefallenen Normannen, welche unter Wilhelm dem Eroberer aus der Normandie herüberkamen. Aus den Sprachen der Briten, Römer, Angeln und Sachsen, Normannen und Franzosen ist die englische Sprache zusammen- gesetzt, welche ihre Abkunft nicht zu leugnen vermag. Der Engländer unterscheidet sich durch seinen Charakter und sein Be- nehmen wesentlich von den andern Europäern; er ist ernst und nachdenkend, gegen Fremde äußerst zurückhaltend, wortkarg, zuweilen trübsinnig, und auf sein Land stolz. Er hält sein Vaterland für das beste und geordnetste, und sieht in politischer Beziehung einigermaßen mit Bedauern auf andere Völker herab. Ueber Alles schätzt er im Leben den Comfort, d. i. Behaglichkeit und Bequemlichkeit, womit Ueberfluß, Reinlichkeit und Zierlichkeit in Nahrung, Wohnung und Kleidung unzertrennlich verbunden sind. Freiheit, strenger Rechtsstnn und Frömmigkeit zeichnen den englischen Städter und Landmann aus. Der Ernst und die Ruhe, welche wir im englischen Charakter vorherr- schend finden, mag neben der Erziehung auch dem eigenthümlichen Klima zuzuschreiben sein. Die feuchte, dicke Luft in England muß auf das Gemüth anders wirken, als der heitere blaue Himmel oder die trockene reine Alpen- lust in Italien und im Alpenland. Dieser Ernst schlägt bei den Englän- dern nicht selten in eine Art von Trübsinn um, den Spleen, welcher sie zu ganz auffallenden Dingen, oft zum ausgesuchtesten Selbstmord verleitet.

6. Lehrbuch der allgemeinen Geographie - S. 259

1867 - Frankfurt a.M. : Jaeger
259 Geisten: dargebracht wurden ■ ). Das Land gilt für sehr goldreich; man schätzt bei mangelhaften: Betrieb den jährlichen Ertrag auf 100,000 Unzen. Hauptort ist Kumaffi, 50,000 E. — Oestlich von dem Reich der Ashanties liegen die Negerstaaten Dahomey, Benin, Biasta, in welchen die Verhältnisse dieselben find. Der König von Dahomey beherrscht ein sehr fruchtbares, aber unbebautes Land, welches Millionen von Menschen ernähren könnte, aber nur 200,000 Sklaven Unterhalt gewährt. Der König ist ein Men- schenjäger-, der mit seiner rothen Armee die benachbarten Stämme überfällt und die Gefangenen als Sklaven verkauft. Er hat 2 Hauptstädte, eine afrikanische, Abomey, mit 2 Palästen, welche mir abgeschnittenen Menschenköpfen geziert sind, und eine europäische, Whydah, wo die europäischen Sklavenhändler ihre Opfer einlösen. Auch Oelfrüchte werden jetzt ausgeführt. Von Bremen aus geht jährlich ein Missionsschiff nach Dahomey, welches Palmöl, Elfenbein und andere afrikanische Produkte gegen Gegenstände der deutschen Industrie einhandelt. 2) In Unter-Guinea sind die Negerstaaten Loango, Kongo und andere, von denen wir eben so wenig mitzutheilen haben, als von den Reichen der Schaggas im Innern, welche Sala und Molua heißen. Die südlichen Landschaften Angola und Benguela gehören den Portugiesen, welche sich seit 1521 bemühen, das Christenthum auszubreiten, denen aber der Vorwurf gemacht wird, daß sie dasselbe in jenen Gegenden selbst nicht bethätigen und sogar Sklavenhandel tr-eiben. 3) Auf der Scheitelfläche des südlichen Hochasrika's sind die Staaten oder Stämme der Hottentotten und Kaffern. Die Hottentotten, welche nicht in der englischen Cap-Kolonie wohnen, führen ein Nomadenleben und schlagen ihre Hütten bald hier, bald dort auf. Einen Haufen ihrer runden, Bienenkörben nicht unähnlichen Hütten nannten die ersten holländischen Kolonisten bekanntlich Kraal, d. i. Koralle, weil die Dörfer der Hottentotten in Gestalt und Stellung der Hütten Ähnlichkeit mit einem Korallenring haben. Die einzelnen Stämme stehen unter Häupt- lingen. Man kennt außer den Hottentotten noch 3 verwandte Stämme: 1) die christlichen Griquas, welche von Holländen: und Emgebornen stam- men; 2) die Namaquas; 3) die wilden Buschmänner (vergl. § 97). Die Kaffern sind an Zahl und geistigen Anlagen den Hottentotten über- legen. Sie zerfallen in mehrere große Nationen, welche wieder in Horden oder Stämme gespalten sind. Jeder Stamm bat einen Häuptling, alle Stämme erkennen ein gemeinsames Oberhaupt an. Die Kaffern verändern selten ihre Wohnplätze, und leben von Ackerbau und Viehzucht. Der krie- gerischste Stamm unter ihnen sind die Zulus, der friedliebendste die Bidschuanen (Beetjuanen), welche nördlich der Karoo-Wüste wohnen. Die letztem malen ihre Häuser aus und bauen sie zu großen Dörfern und Städten neben einander. Ihre Hauptstadt heißt Kuruman, 7000 E. Bei allen Völkern des südlichen Hochafrika's entstehen Missionsanstalten. 4) Die Staaten an der Ostküste Aftika's sind eigentlich nur dem Namen nach bekannt; gegenüber von Sokotora liegt das Land der Somaulies mit den Häfen Zeila und Berbern; südlicher die Küsten Zanquebar, welche dem * *i Beim Tode des Königs werden mebrere Tausend Menschen geopfert. 17*

7. Lehrbuch der allgemeinen Geographie - S. 268

1867 - Frankfurt a.M. : Jaeger
268 Zur Wiederholung von § 96 und 97. 1. Welches Klima ist Afrika eigenthümlich? 2. In welchen Zonen liegt es? 3. Welche Jahreszeiten wechseln zwischen 30° N. B. und 23 lji° 5. B.? 4. Welche Merkmale kommen jeder zu? 5. Welche Eigenthüm- lichkeiten bietet die afrikanische Pflanzen- und Thierwelt im Allgemeinen? 6. Welche Pflanzen sind in Afrika heimisch? 7. Welche kommen zur Aus- fuhr? 8. Welche Thiere haben in Afrika ihre Heimath? 9. Welche Thier- stoffe kommen in den Handel? 10. Zu welchen Racen gehört die afrikanische Bevölkerung? 11. Wel- ches Gebiet bewohnt die eine und die andere? 12. Welche Völker gehören zur äthiopischen Race? 13. Richtet sich die hellere oder dunklere Farbe derselben nach der geographischen Breite? 14. Wo wohnen die schwärzesten Aethiopier? 15. Welche Religion haben die Neger? 16. Welch' trauriges Leben fiihren die meisten Negervölker? 17. Was ist von den Sitten der Kaffern und Hottentotten zu berichten? 18. Welche Fortschritte macht das Christenthum gegenwärtig in Afrika? 19. Welche Beschäftigungen treiben die äthiopischen Stämme? Zur Wiederholung von § 98—101. 1. Welche Provinzen umfaßt das osmanische Reich in Europa, Asien und Afrika? 2. In welche 2 Theile scheiden sich dieselben? 3. Welche ge- hören zu den Vasallenstaaten? 4. Wie unterscheiden sich diese von den un- mittelbaren Provinzen ? 5. Was für Landschaften umfaßt das Vicekönigreich Aegypten? 6. Wonach kann man ihre Lage bestimmen? 7. Zu welchem Stromgebiete gehören sie? 8. Was ist von demselben zu wiederholen? 9. Was ist von dem Klima und der Bodengestaltung Nubiens und Aegyptens zu wiederholen? 10. Was ist von der Fruchtbarkeit Aegyptens und dem Fleiße seiner Bewohner bemerkt worden? 11. In welchem Abhängigkeits- verhältnisse steht der ägyptische Vicekönig zum Sultan von Konstantinopel? 12. In welchem die Aegypter zum Vicekönig? 13. Welche ägyptische Stadt liegt dem rothen Meere am nächsten? 14. Welchen Weg schlägt die englische Ueberlandpost ein? 15. Welche Städte Aegyptens liegen Suez und Alexandria am nächsten? 16. Wo stehen die Pyramiden? 17. Wodurch zeichnet sich Oberägypten aus? 18. Wo lag Meroe, wo Gosen? 19. Wie liegen die Landschaften Cordofan und Sennaar von einander? 20. Wie liegt Obeid undmhartum? 21. Wo findet man Suakim? 22. Welche Landschaften bilden das Paschalik Tripolis? 23. Welches ist die östlichere? 24. Wie liegt Bengasi von Tripolis, Murzuk von Augila? 25. Was bildet die Hauptbeschäftigung der Bewohner von Tripolis? 26. Was ist von der Bey- schaft Tunis zu wiederholen? 27. Welche hochwichtige Stadt liegt in Triimmern unweit Tunis? 28. Wodurch hat Kairwan von je Bedeutung gehabt? 29. Wie liegt Kabes von Kairwan? 30. Wodurch zeichnet sich Fez und Marocko besonders aus? 31. Welche eigenthümlichen Handelsartikel versendet dasselbe? 32. Welches sind die wichtigsten Seeplätze? 33. Wie folgen sie in ihrer Nachbarschaft zu Cadix auf einander? 34. Welche Städte liegen im Innern? 35. Liegt Fez oder Marocko näher bei Gibraltar? 36. Was ist von Biledulgerid zu wiederholen? 37. Wie liegen Gadames, imurzuk und Timbuktu zu einander^? 38. Was ist von der Sahara oben bemerkt

8. Lehrbuch der allgemeinen Geographie - S. 284

1867 - Frankfurt a.M. : Jaeger
284 13. Die dänischen Besitzungen . 14. Die englischen „ 15. Die französischen „ 16. Die holländischen 17. Die schwedischen „ 18. Die Republik Haiti. . . 22,000 Q.-M., 166,000 1.500 1,815 2l/r „ 480 20.000 E. 3.500.000 „ 300,000 „ 90.000 „ 10.000 „ 1.700.000 „ 8 113. . Zur Geschichte des amerikanischen Continents. Lange vor des Eolumbus Landung auf Guanahani (St. Salvador) am 12. Okt. 1492 hatte man von Skandinavien aus (962) zwei Kolonieen auf der Ost- und Westküste von Grönland gegründet. Die östliche Colonie bestand 1406 aus 190 Dörfern mit 12 Kirchspielen, 2 Klöstern und einem Bischofssitz. Aber seit dieser Zeit hörte die Verbindung mit dem Mutter- lande auf, weil große Eismassen kein Schiff mehr an die Ostküste gelangen ließen. Als 1831 der Kapitän Graah glücklich an der No.-Küste landete und nirgends eine Spur einer früheren Colonie wahrnahm, glaubte man, sie sei irgendwie zu Grunde gegangen. Die westliche hatte sich erhalten. Aber 1849 sollen unerwartet zwei Bewohner der Ostküsten, welche in Hal- tung und Sprache normännische Abkunft verriethen, bei den Eolonisten an der Westküste, und zwar auf dem Landwege, erschienen sein. Sie haben die Zweifel über das Fortbestehen der Colonie in Ost-Grönland gehoben. Columbus hatte geglaubt, der Archipel zwischen Nord- und Südameria stehe mit Ostindien in Verbindung, und legte daher den Bewohnern der neu entdeckten Welt den Namen Indianer bei; die Inselgruppe erhielt die zwar falsche, aber allgemein gebräuchliche Bezeichnung Westindien. 1521 erober- ten Ferd. Cortez das mexikanische Reich und Franz Pi.zarro das goldreiche Peru für die spanische Regierung. Diese wußte bald ganz Mittel- und Südamerika sich zu unterwerfen, verwaltete aber das neue Reich mit gänz- licher Verkennung des eignen Vortheils. Erst 1521 lerille Ferdinand Magel- haen die südliche Ausdehnung Amerikas kennen, indem er die nack ihm be- nannte Straße durchsegelte und die erste Fahrt um die Welt vollendete. — Nach den Spaniern gründeten auch die Portugiesen, Engländer und Franzo- sen in der neuen Welt, welche mittlerweile nach Amerigo Vespucci die ge- wöhnliche Benennung Amerika erhalten hatte, nach einander Colonieen. Die englischen, welche von allen europäischen Colonieen die wichtigsten geworden sind, beschränkten sich anfangs auf den Anbau des Bodens und das Ein- handeln des Pelzwerks. Die Eolonisten hatten meist wegen der religiösen Wirren im alten Mutterland die Heimath verlassen; die neuen Verhältnisse in der neuen Welt lehrten sie die Nothwendigkeit einseben, daß man fest zu- sammenhalten und duldsam sein müsse, wenn man nicht insgesammt den wilden und unbändigen Indianerstämmen als Opfer fallen wolle. Auch deutsche Auswanderer aus der Rheinpfalz, welche christliche Unduldsamkeit von Haus und Hof verjagt hatte, ließen sich daselbst nieder. 1713 und 1763 vergrößerten sich die englischen Colonieen mit dem Gebiete, das Frank- reich in Nordamerika besessen hatte. Nur ein Hauptpunkt störte die weitere Entwicklung der britischen Colonieen: das waren Handelsbeschränkungen und

9. Lehrbuch der allgemeinen Geographie - S. 1

1867 - Frankfurt a.M. : Jaeger
Einleitung. Erstes Kapitel. Allgemeine geographische Vorbegriffe. 8 i. Die Geographie oder Erdbeschreibung lehrt uns die Oberfläche der Erde, besonders ihre Länder und Meere, Gebirge und Ströme, das Klima und die Produkte, die Völker, Staaten und Wohnorte auf der Erde kennen. Der Theil der Geographie, in welchem wir Belehrung erhalten über die Erde als einen Stern im Weltenraum, oder über ihr Verhältniß zu andern Himmelskörpern, ist der mathematische oder astronomische; in dem physikali- schen werden uns die Größen, Gestalten und Beziehungen der Land- und Wassermassen, die Bildung der Erdkruste, die Bestandtheile des Erdinnern, die Erscheinnngen des Luftkreises, die Verbreitung der Pflanzen- und Thier- welt mitgetheilt; endlich im politischen betrachtet man den Erdball als den Wohnplatz der menschlichen Gesellschaft, die Staaten, Religionen, Sitten und Thätigkeiten der Völker, sowie ihre Wohnorte. 8 2. Die Erde, welche, wie die andern Himmelskörper, frei in der Luft schwebt, hat eine kugelähnliche Gestalt. Dies gewahrt man: 1) an der Kreisform des Horizonts; 2) an den Erdumsegelungen von W. nach O. und umgekehrt; 3) bei Reisen von N. gegen S. oder umgekehrt an dem Verschwinden oder Hervortreten der Gestirne; 4) an der Beobachtung, daß hohe Gegenstände, die man von weitem erblickt, z. B. Mastbäume, Thürme, Berge rc. zuerst mit dem obern Theile sichtbar werden; 5) an der runden Gestalt des Erdschattens bei Mondfinsternissen; 6) an der Aehnlichkeit der Erde mit andern Himmelskörpern von gleicher Gestalt und Beschaffenheit. 8 3. Wenn wir uns aus eine Ebene hinstellen und rund um uns schauen, so scheint sich in der Ferne die Himmelskugel auf die Erde zu senken. Die Kreislinie, wo dies der Fall zu sein scheint, nennt man den (scheinbaren) Horizont oder Gesichtskreis. Je freier unsere Aussicht, je höher unser Cassian, Geographie. 4. Aufl. j

10. Lehrbuch der allgemeinen Geographie - S. 207

1867 - Frankfurt a.M. : Jaeger
207 Die Hautfarbe der Chinesen ist hellbraun, das Gesicht breit und viereckig mit hervorstehenden Backenknochen, offener Stirn und kleinen, schräg geschlitz- ten Augen. Die Vornehmen lassen sich die Nägel an den Händen wachsen und hüten sie sorgfältig in Futteralen, zum Zeichen, daß sie nicht arbeiten müssen. Ihre Kopfbedeckung ist ein kegelfömiger Deckel oder eine pelzver- brämte Mütze. Ihre Wohnungen sind in der Regel einfach^ und für viele Menschen berechnet; in einem Zimmer von 20 Quadratfuß leben, arbeiten, essen und schlafen oft 12 Menschen. An den Wohnungen bringen die Chi- nesen allerlei Sprüche, Glocken-Thürmchen, Malereien rc. an. Die Chinesen können überall im Reiche ein Gewerbe, ein Handwerk, überhaupt eine Beschäftigung treiben, welche sie wollen, und bedürfen hierzu keines Erlaubnißscheines. Eigentlich ist es ihnen gesetzlich verboten, in fremde Länder zu gehen, barmt sie da nicht schlechte Lebensart lernen und ihre gute Erziehung einbüßen. Aber dies Gesetz ist nur auf den: Papier vorhanden, und in Wirklichkeit wandern die Chinesen jetzt ebenso zahlreich aus, wie die Europäer. In Ost- und Westindien, Californien und Australien, Afrika und Europa trifft man sie; sie sind geborene Handelsleute, listig und abge- feimt, pfiffig und thätig. Europäer, welche mit großen chinesischen Handels- häusern in Verbindung stehen, rühmen jedoch die Zuverlässigkeit derselben in hohem Grade. Eigenthümlich ist das chinesische Geld. Man hat nämlich kleine runde Süicke von Kupfer und Zinn, Sapeken genannt. In der Mitte haben sie ein viereckiges Loch, damit man sie auf eine Schnur ziehen kann. Ein Strang von 1000 Sapeken hat den Werth von einer chinesischen Unze Silber. Münzen von Gold und Silber werden nicht geprägt; größere Summen zahlt man mit Gold und Silber, indem inan es vorwiegt. Darum trägt jeder Chinese eine Waage bei sich. Auch Bankscheine werden ausge- stellt und in den Städten angenommen. Die Sapeke ist für den Verkehr von großem Vortheil, und macht es möglich, daß auch mit dem winzigsten Gegenstände Handel getrieben wird. Der Chinese, welcher keine ganze Orange kaufen kann, kauft eine halbe. Man erhält um eine Sapeke ein Schnittchen von einer Birne oder einer Ruß, oder ein Dutzend gerösteter Bohnen, oder einen Becher Melonenkörner, oder eine Tasse Thee, oder einige Pfeifen Tabak. Man erzählt von den Chinesen und ihren Einrichtungen, Sitten und Gebräuchen viel Unwahres. So behauptet man, sie thäten in alle Speisen Ricinusöl; Haistschflossen, Gänse- und Schwanenfüße, Kämme von Pfauen- hähnen rc. seien allgemein übliche Leckerbissen. Das ist nicht so; allein ein chinesisches Gastmahl hat dennoch für uns viel Seltsames. Die Chinesen essen z. B. nicht an einer gemeinschaftlichen, großen Tafel, sondern gruppiren sich stets an kleinen Tischen, fangen die Mahlzeit mit dem Nachtisch an und h.ören mit der Suppe auf, trinken den Wein warm aus kugelrunden Por- zellanbechern, bedienen sich stets statt der Gabel zweier Stäbchen, und statt der Servietten viereckiger Stückchen bunten Seidenpapiers, wovon jeder Gast ein ganzes Päckchen auf seinem Platze findet. In den Pausen zwischen den einzelnen Gängen steht man auf, raucht oder zerstreut sich, wie man will. Zwei seltsame Gerichte lieben die Chinesen; das eine besteht aus gebratenen Seidenwürmern mit Froschkompot, das andere ist gebackenes Eis. Man taucht nämlich Eis in einen zienllich flüssigen, scharfen Teig und bringt Bei-
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