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1. Geschichte der Reformation - S. VII

1834 - Leipzig : Dürr
Vorrede. Yli Winke selber Freunde, zu Verbesserungen benutzt. Wenn diese Beurtheiler auch jetzt noch zuweilen andre Ansichten haben werden, so zweifelt der Vers, besonders an allge- meiner Zustimmung zu seinem minder, als gewöhnlich- ungünstigem Urtheile über sein Zeitalter. So wenig man prahlerisch von Mündigkeit des Volkes sprechen sollte, da es stets eine Anzahl Menschen gibt, die einer väterlichen Auctorität in geistlichen und weltlichen Angelegenheiten bedürfen, sich ihr auch gern unterwerfen, wenn sie nur nicht despotisch wird, und man auf Erfordern auch Gründe mittheilt, so scheint es doch, daß manche Ankläger der Zeit- genossen es nicht erwägen- daß wir nicht im neunten, son- dern im neunzehnten Jahrhundert leben. Der unleugbar weit bessere Schulunterricht, dessen Vervollkommnung so vielen wohlgesinnten Fürsten und Volksfreunden seit mehr als Gü Jahren ein Ehrenpunkt war, und dem die wackersten Schulmänner theoretisch und praktisch ihre Zeit und Kraft widmeten, wobei vorzüglich das eigne Denken geweckt wurde, — die weniger gelehrte aber mehr in das Leben eingehende Predigtweise — die wohlfeilen, Allen leicht zugänglichen Volksbücher und Volksblätter — und besonders noch die Erschütterungen und Veränderungen im Vaterlande, von denen die verborgenste Hütte bewegt wurde; die Bekannt- schaften mit andern Ländern und Nationen in jenen Völker- zügen, — die Lasten und Opfer, die in dieser Zeit oft unter das nichts Gutes findet, tadelt, daß Augustin übergangen sey, der doch zweimal hinreichend ermahnt wurde. Wenn der Hermes 1822 St. 2. S. 203. in der Uebersicht der theologischen Literatur sagt: „unter den populären Erzählungen der Neformationsgcschichte für Volk und Jugend ist die von Hemvel die ausführlichste und beste," so kann sie doch wohl nicht so verwerflich gewesen scyir, wie dieser einzige Neccn- stnt sie finden wollte.

2. Geschichte der Reformation - S. 3

1834 - Leipzig : Dürr
~1 Einleitung. 3 unserer nach allen Selten so bewegungsvollen Zeit bedarf) Um das Ganze, das nun schon einen Zeitraun von mehr a!s acht- zehnhundert Jahren in sich schließt, besser zu überschauen, wird diese Geschichte in mehre Perioden (Zeiträume) cingetheilt, deren wir hier, wo wir uns besonders in der reichhaltigen Geschichte von der Reformation auf das Allernothwcndigste, zum Verstandniß der Kirchenverbesserung Unentbehrlichste beschranken, nur drei annehmen, die bei einigen der wich- tigsten Ereignisse ihre Ruhepunkte finden. I. Erster Zeitraum. Von der Erscheinung Jesu auf der Erde und der Gründung des Christenthums bis um das Jahr 5oo, wo mit Constantinus dem Großen zuerst ein christlicher Kaiser regiert und das Christenthum an- fangt die herrschende Religion in dem großen römischen Reiche zu werden. Ii. Zweiter Zeitraum vom Jahr ooo*— 153 7 r wo das Christenthum sich mit vielem Segen weiter verbreitet, wo aber auch vorzüglich da, wo es zuerst blühete, trau- rige Streitigkeiten und Trennungen entstehen, Jrrthü- mcr und Mißbrauche überhand nehmen und wo beson- ders ein Lehrer sich über die andern zu einer höchst furchtbaren Macht erhebt, weswegen eine Kirchenver- besserung höchst nothwendig wird. Iii. Von der Reformation 1617 bis auf unsere Zeiten.

3. Geschichte der Reformation - S. 41

1834 - Leipzig : Dürr
Fernere Verbreitung des Christenthums, re. 41 ihre eigentliche Religionslehre ganz verkennt. Er kam nach einer zweijährigen Regierung in einem Kriege gegen die Per- ser von unbekannter Hand um, 3 2 Jahr alt, und es war zu beklagen, daß er durch Vorurtheile verblendet, die Religion nicht kannte, die so viele tiefdenkcnde Weise befriedigt hat, da seine Mäßigkeit und Selbstbeherrschung, sein Witz und seine Gelehrsamkeit, sein Heldcnmuth und manche edle Grund- sätze, die er auch im Tode noch äußerte, ihn übrigens rühmlich auszeichnen. §. 10. Fernere Verbreitung des Christenthums, beson- ders in Deutschland. Unter den folgenden christlichen Kaisern erhielt das Chri- sicnthum eine noch weit größere Herrschaft. Der Kaiser Lheodosius theilte im I. 5g5 das Reich unter seine Zwei Söhne, und zwar in das morgenländische, wo Coustantino- pcl, und in das abendländische, wo Rom die Hauptstadt war, und es entstand damit auch eine morgenländische und abendländische Kirche. Das römische Reich wurde aber durch jene Theilung sehr geschwächt und dieß erleichterte es den deutschen Völkern in der großen Völkerwanderung die römi- sche Macht in verschiedenen Provinzen zu erschüttern, neue Reiche zu gründen und sich endlich selbst in Italien fest zu setzen, wo Rom mehr als einmal geplündert und der Name der üppigen und weichlichen Römer ganz verächtlich wurde. Die entfernten morgenländischen Kaiser verloren nach und nach allen Einfluß auf Rom, wo sich unterdessen der römische Bischoff erhob und mit andern , besonders deutschen Fürsten, befreundete. Die schrecklichen Erschütterungen und Ver- wirrungen, welche mehrere Jahrhunderte durch solche unge- bildete heidnische Völker, von welchen immer eins über das andre herstürzte, hcrvorgebracht wurden, schienen für das Christenthum höchst gefährlich ; aber diese Völker nahmen bald von den Ueberwundenen die bessere Religionslehre, weisere Gesetze und mildere Sitten an. So die Gothen, eine mäch-

4. Geschichte der Reformation - S. 110

1834 - Leipzig : Dürr
Ho Dr. Martin Luther. liebsten Gotteslästerungen. Luther vollzog seinen Auftrag glücklich, kehrte aber mit Abscheu und Betrübniß über den Unglauben und die Sittenlostgkeit, wie er sie in Rom gefun- den hatte, zurück. Er sähe, daß dort Alles, Ehre, Kronen und selbst die Anwartschaft auf den Himmel käuflich waren; daß die Italianer, stolz auf die von den Griechen erhaltenen Kenntnisse, wähnten, die andern dummen Völker müßten immer in der Blindheit leben und nur ihr Geld nach Italien schicken. Indessen sagte Luther, er wollte diese Reife nicht um 1000 Gulden hingeben, und gewiß hatte diese eigne Kennt- uiß von Rom den wichtigsten Einfluß auf die folgenden Ereig- nisse. i5v2 wurde er Doktor der Theologie, wozu der Kur- fürst, der ihn hatte predigen hören, die Kosten, an 5o Gül- den, hergab. Luther war bedenklich, diese höchste äußerliche Würde des Theologen anzunehmen, aber Staupitz sagte: „Unser Gott wird bald im Himmel und auf der Erde genug zu thun haben, wo er junge Doctoren nöthig hat, die fein Werk ausführen." Luther, der bei seinem feierlichen Doctor- cide geschworen hatte, stets das wahre Christenthum durch eignes, rastloses und gewissenhaftes Forschen zu ergründen und zu befördern, und sich nachher oft damit tröstete, wenn die durch ihn erregten Bewegungen sein Herz beunruhigten, beschäftigte sich nun eifrig mit der griechischen und lateini- schen Sprache, erklärte die Psalmen und den Brief an die Römer, und wie Paulus die Einbildung auf jüdische Werke und eignes Verdienst verwarf, so tadelte Luther auch den Stolz auf gute Werke, besonders wie sie die römische Kirche forderte, und verwies schon damals bei gelehrten Unterre- dungen immer auf die heilige Schrift. Darum gewannen auch feine Predigten so sehr an Kraft, statt daß Andre Fa- beln vortrugen und sich lächerlich machten, aber auch Luthcrn wegen des ihm ertheiltcn Beifalls haßten und beneideten. Er erweckte nun bei den Studirenden Eifer für die Grund- sprachen der Bibel, die schon in Johann Reuchlin (st. 1622), Lehrer zu Tübingen und dann in Heidelberg, der das Hebräi- sche mühsam von den Juden erlernt hatte, die unwissenden Mönche und Geistlichen angriff und lächerlich machte, und

5. Geschichte der Reformation - S. 242

1834 - Leipzig : Dürr
2 42 Schicksale der römisch -kütholischen Kirche Hause. Tausende dankten dem Kaiser, aber viele waren auch auf das Licht nicht vorbereitet, das er zu schnell verbreitete; es entstanden große Unruhen, besonders durch die Pfaffen und Mönche, in den damaligen österreichischen Niederlanden, und er starb verkannt und getadelt von vielen 1790. Sein Nachfolger Leopold mußte vieles wieder nach alter Weise cin- richten, besonders da eben die französische Revolution auch die Niederlande bedrohte. Von seinem Sohne dem jetzigen Kaiser Franz, dem liebenswürdigen und geliebten Vater sei- nes Volks, haben die Protestanten, besonders in seiner Nahe, nichts zu fürchten, da er ihrer Gemeine in Wien und deren Consistorium manche Beweise seiner persönlichen Wcrth- schatzung gegehen hat. Doch haben sie die in der Bundesakte zugesicherte völlige Gleichheit der Rechte in Ausübung ihres religiösen Cultus mit den Katholiken, wie sie diese in andern Bundesstaaten erlangt haben, noch nicht erhalten. In Baiern betrieben die Jesuiten lange Zeit noch ihre Werke der Finsterniß, nahmen die katholischen Universitäten in Besitz, verdrängten die würdigsten Männer, und die päpstlichen Nuncien oder Gesandten hatten gern die Rollen deutscher Papste übernommen. Aber nach dem Ableben ihres Gönners, des Kurfürsten Theodors, ging durch den hell- denkenden Kurfürst Maximilian für Baiern seit 1799 eine neue Zeit an. Er berief protestantische Gelehrte aus Jena und Gotha nach München; seine Gemahlin, eine Protestan- tin, hatte ihre besondere Kirche mit ihrem Prediger und cs sammelten sich bald ihre Glaubensgenossen um sie. Es gab allerdings auch Reibungen, wo von beiden Seiten durch rasches Reformiren und hartnäckiges Festhalten am Alten gefehlt wurde. Aber Baiern gewann in vieler Hinsicht. Die protestantische Kirche bekam eine neue Verfassung; cinober- consistorium in München, Consistorien in andern Bezirken und Synoden sollen das Ganze leiten; doch ist manches Wünschenswerthe noch nicht ansgeführt worden. Die Uni- versität Erlangen wurde als inländische Bildungsanstalt von Zeit zu Zeit mit würdigen Männern besetzt und für die Gelehrten- und Volksschulen kamcnj. viele Entwürfe zum

6. Geschichte der Reformation - S. 42

1834 - Leipzig : Dürr
42 Fernere Verbreitung des Christenthums, tige Nation, die sich von der Ostsee bis gegen die Donan und das schwarze Meer hin verbreitete. Sie wurden mit dem Christenthume so bekannt, daß schon 56o ein Bischofs unter ihnen, Ulphilas (oder Wolf), eine der griechischen und lateinischen ähnliche Buchstabenschrift erfand und die heilige Schrift in eine für uns freilich nicht mehr ganz verständliche deutsche Mundart übersetzte; doch ließ er die Bücher weg, welche von Kriegen viel erzählen, um nicht die Kriegslust der Gothen zu nähren. Man hat noch jetzt ein Stück dieser Uebcrsctzung in Upsal in Schweden, und ein kleineres Stück fand man auf der Bibliothek in Wolfcnbüttcl. Mehrere die- ser Nationen, welche auf ihren Zügen in ihrer Unwissenheit auch manche Werke der Kunst und Gelehrsamkeit mögen zer- stört haben, wie man dieß besonders den nach Afrika strö- menden Vandalen schuld gibt, sind dem Namen nach unter- gegangcn, z. B. die Ost - und Wcstgothen, Alanen, Aleman- nen, Longobarden u. s. w. Allein in das eigentliche Deutsch- land drang diese Religion erst späterhin. Es ist bekannt, wie es selbst einige Jahrhunderte nach Christi Geburt noch immer ungeheure Wälder mit wilden Bären und Auerochsen hatte, nur am Rhein hin, sonst aber wenig angebauct, da- her rauh in seinem Clima und arm an edlern Produkten war; wie die alten tapfern Deutschen zwar selbst von den entkräf- teten Römern gefürchtet, wegen ihrer Worttreue und Ehrlich- keit, Keuschheit und Gastfreiheit gerühmt werden, aber bei ihrer Vorliebe zu Krieg und Jagd, und abgeneigt für edle, friedliche Beschäftigungen, bei ihren Nationalfehlern der Händelsuche- rei, des Trunkes und der Spielsucht keinen Geschmack an höherer, geistiger und sittlicher Bildung fanden. Sie ver- ehrten die Sonne, den Mond, die Erde, den Wodan als den Gott der Götter, den Thor als Gott des Donners, auch eine Göttin Freya, und die verschiednen Stämme, als Sue- ven, Bojaren, Sassen, wovon die Schwaben, Baiern und Sachsen hcrstammcn, so wie die Franken und Thüringer mögen wohl noch mancherlei Götter verehrt haben. Sie hatten keine Tempel, sondern verehrten ihre Götter in dü- stcrn Hainen, unter großen Eichen, wo sic ihnen hier und

7. Der geschichtliche Unterricht in der Volksschule - S. 114

1910 - München : Kellerer
— 114 — 6. Bei uns im Lande gibt es sehr viele Handwerker und auch viele Künstler. Kannte man solche auch schon bei den alten Deutschen? Wodurch zog allmählich die Kunst in Deutschland ein? (Klöstergründung). Wie wurde das Handwerk verbreitet? (Klöster, durch Mönche). Welche Künste übten die Mönche schon aus? (Malerei, Bildhauerei, Schreiben rc.). Welche Klosterhandwerker haben wir auf dem Bilde gesehen? (Gärtner rc.). 7. Was kannst du mir über die Beschäftigung der alten Deutschen sagen? (Jagd, Fischen, Krieg, Spiel). Was verrichteten sie aber nicht? (Arbeit). Vergleiche die Beschäftigung unserer Landleute! Durch wen wurden auch schon die alten Deutschen angeleitet, bessere Landwirtschaft zu betreiben? (Mönche das beste Beispiel). ü. und Iii. Stufe. Man kann sagen, daß es seit Christi Geburt schon ein deutsches Volk gibt. Wie lange besteht nun das deutsche Volk? Inwiefern kann man sagen, daß das deutsche Volk jetzt weiser und besser ist als früher? (gute Schulbildung, Künste, Wissenschaften, einiger Staat, arbeitsam rc., früher die alten Deutschen rauh, ohne Sitten, ohne Bildung). Welches Volk kann sich also glücklicher fühlen? Wann schon werden Wissen und gute Sitten in die Herzen der Deutschen gepflanzt? (Schule). Genügt wohl das Erlernte in der Schule schon für das spätere Leben? (Berus erlernen). Wann kann der Mensch die guten Sitten, die er in der Schule erlernt hat, noch weiter ausbauen? (im Leben). Wodurch? (durch fleißige Arbeit und durch Tugend). Merke das Sprichwort: „Immer weiser, besser werden, Das ist unser Ziel auf Erden". <8>

8. Der geschichtliche Unterricht in der Volksschule - S. 48

1910 - München : Kellerer
— 48 — fatius besessen haben, da er sich nicht fürchtete? (Mut). Ist die Bekehrung der Heiden anfangs recht schnell gegangen? (nein langsam). Wie wird die Arbeit am Anfange gewesen sein, sich erst das Vertrauen der Heiden zu erringen? (schwer). Wie war also der Anfang? (schwer). Welches Sprichwort kannst du mir ableiten? „Aller Anfang ist schwer". Im Leben ist es auch so. Darfst du eine angefangene Arbeit, wenn sie dir schwer dünkt, gleich beiseite setzen? (nein, öfters probieren). Wenn dir die Arbeit zu schwer wird, allein fertig zu werden, was tust du dann? (um einen Helfer). Wie scheint dann die Arbeit? (leicht). Wie schien sie am Anfang? (hart, schwer). V. Stufe. 1. Im Dienste des sittlichen Unterrichtes: Arbeit ist keine Schande; sie nützt jedem, schadet aber niemandem. Erzählung „Der Schutzengel". 2. Im Dienste des Lesens: Nr. 242. Ausbreitung des Christentums in Bayern. S. 254. 3. Im Dienste des Rechtschreibens: Gleich- und ähnlichlautende Wörter. Einführung des Christentums. Mit dem römischen Heere kamen die ersten Anfänge des Christentums nach Bayern. Die Glaubensprediger zogen im heutigen Bayern umher. Nur wenige Leute begleiteten sie. Ihre Namen galten als Märtyrer. Den mit Häuten und Fellen bekleideten Männern nahmen sie das Heidentum ab. Sie wurden im christlichen Glauben belehrt und lernten auch Gebete. Klöster und Schulen wurden gegründet. Nicht fehlten Bischöfe und Priester. In den Klöstern war die Kunst zuhause. Die Klosterherren standen in großer Gunst bei dem Kaiser. Mit der Ausbreitung des Christentums begann die Veredlung des Volkes und die Verbesserung des Landes in wirtschaftlicher Beziehung. Die Tätigkeit der Klöster kann als Pflanzstätte der Kultur betrachtet werden. 19. Kaiser Heinrich der §inkler. Lehrmittel: Heinrich I. Sieg über die Ungarn (von Meinhold); Heinrich I. vom Vogelherd zum Throne berufen (von Meinhold); Belagerung einer Stadt (von Lehmann). I. Stufe. Welch großer Kaiser regierte früher das große Frankenland? Welche Völker von Osten fielen plündernd und sengend in Deutschland ein? (Avaren). In welchem Lande wohnten diese? (Ungarn). Wie wird man sie wohl deshalb noch'

9. Kleines Lehrbuch der Erdbeschreibung und Geschichte - S. 81

1821 - Magdeburg : Rubach
Kurze Uebersicht i, Geschichte d. europ. Völker. 8l durch die unwegsamen Felder. In Höhlen und Hütten zerstreut leben seine Bewohner, von der Jagd, höchstens von der Viehzucht. Kein Dorf bietet sich den Blicken des verirrten Reisenden dar, kein Kornfeld; kein Gesetz schirmt ihn gegen Gewalt- thätigkeiten der Wilden, deren natürlichen Gutmü- tigkeit er sich allein vertrauen muß. Ist er in Noth, nirgends kann er Hülfe hoffen; ist er krank geworden, so findet er nirgends einen Arzt, dem er sich anvertrauen könnte. — Und ein solches Land war einst auch Europa. Was ist es jetzt? Ueberall finden wir in ihm Dör- fer und Städte, Landstraßen und Kanäle, Frucht- felder und Weinberge, Fabriken und Manufakturen, mit einem Worte blühende Staaten. — Jahrhun- derte gehören dazu, es so umzuwandeln; manche Erfindung mußte gemacht werden, ehe unser Welt- theil das wurde, was er ist, der gebildetste von allen. — Wie er dieß aber wurde, sollet ihr jetzt hören. Etwa tausend Jahre vor-der Geburt des Herrn bedeckten noch Wälder und Sümpfe fast alle Lander Europa's. Neben reißenden Thieren und im Kampfe mit ihnen lebte der Mensch, von wilden Beeren und dem Fleisch der erlegten Thiere. Die rauhere Wit- terung übte indeß früher, als es in warmen Län- dern^ der Fall war, seine Kräfte, indem sich seine Bedürfnisse mehrten, und er darauf denken mußte, sich durch eine feste Wohnung und durch Kleidung gegen die Kälte zu schützen. Doch nun hatte er lange Zeit, und im Norden Europa's auch jetzt noch, nur für die vermehrten Bedürfnisse zu sorgen, ohne an die Bildung seines Geistes und an die Verschö- ' nerung seines Wohnplatzes denken zu können. — Aber auch Europa hat mildere Gegenden, wo der Boden dem fleißigen Arbeiter mit hundertfäfti- ger Frucht lohnt, und wo ein immer heiterer Him- mel und die Schönheit des Landes zuerst den Geist Erster Band. 6

10. Kleines Lehrbuch der Erdbeschreibung und Geschichte - S. 86

1821 - Magdeburg : Rubach
86 Vier ter Abschnitt' Sünde ist der Leute Verderben. — Die Griechen wurden eigennützig, also daß Niemand mehr für das Vaterland und ohne Lohn etwas thun wollte, feige und unter einander treulos, und so wurde denn dieß einst so tapfere Volk von den Nachdaren, zuletzt von den Römern unterworfen. Nur ihre Erfindungen und die Lehren ihrer Weisen blieben und überlebten selbst ihre Städte; denn das Gute und Wahre kann niemals untergehn. — Nur in wenige Lander Europa's waren die grie- chischen Erfindungen, Künste und Wissenschaften ge- kommen. Der ganze Westen unseres Welttheils war noch von rohen, ungebildeten Völkern bewohnt, und selbst die Römer, die in Italien wohnten, waren, obwohl tapfer und bieder, doch unwissend, voller Aberglauben und in Allen unerfahren, was nicht auf den Krieg Bezug hat. Allein dieß Volk war von Gott berufen und. bestimmt, Großes zu voll- bringen und griechische Bildung und Weisheit wei- ter auf Erden zu verbreiten. Darum schon verdient es in der Weltgeschichte genannt zu werden. Das Gebiet dieses Volkes war anfangs klein und beschränkte sich auf eine einzige Stadt, auf Rom, welches Romulus, der Enkel eines benach- barten Fürsten, 754 Jahr vor Ch. G. erbauete. In den ersten Kriegen, welche die neue Stadt ge- zwungen mit den Nachbaren führte, lernte das Volk seine Kräfte kennen, aber auch den Krieg lieben, also daß sie in 70» Jahren nur drey Mal auf kurze Zeit Frieden hatten. Schon unter ihren Königen unterwarfen sie sich die benachbarten Städte. — Auch als nach 244. Jahren Targuinius, der letzte König, aus der Stadt vertrieben wurde, und die Vornehmen die Regierung an sich rissen, ruheten die Waffen nicht. Die Römer unterwarfen sich erst Unteritalien, dann Sizilien, Sardinien, Spanien, Griechenland, Frankreich, die ganze Nordküste von Afrika und alle Länder Asiens, bis an den Euphrat. Ihr Reich war größer, als irgend eines nach ihnen.
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