Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Für Präparandenanstalten - S. 42

1912 - Breslau : Hirt
42 C. Länderkunde. Aufgaben. Gib nach der Völkerkarte an: 1. Welche europäischen Völker sind Germanen, Romanen, Slawen? 2. Welche Völker wohnen außerdem in Europa? ssuche die Basken, Kelten, Finnen, Mongolen!) 3. Welche Teile sind unbewohnt? (Karte der Bevölkerungsdichte!) 4. Wo liegen Gegenden von weniger als 20 E. auf 1 qkm, wo solche von mehr als 200 E.? 5. Gib nach der Religionskarte die Sitze der Mohammedaner und der Heiden an? § 51. Bedeutung Europas für die Weltwirtschaft. Die dichte Be- völkerung drängte zu einer allseitigen Ausnutzung des Bodens, der aber für die Ernährung der Bewohner nicht ausreichte. Die Lage Europas und die Regsamkeit seiner seefahrenden Völker führte zu einer näheren Kenntnis der fremden Erdteile, deren Produkte den europäischen Handel mächtig belebten. Die Kultur Vorderasiens und Ägyptens gelangte über das Mittelmeer nach Südosteuropa. Im Römerreich verbreitete sie sich über den W des Erdteils, wurde hier weiterentwickelt und dann als europäische Knltur über die Ozeane in die übrigen Erdteile geleitet. Aufgaben. 1. Welche Rohstoffe des Auslandes werden in Europa zu wertvollen Jndnstrieprodukten umgewandelt? 2. Nenne die Erzeugnisse der heißen Zone, an deren Handel Europa in erster Reihe beteiligt ist! 3. Ordne nach der politischen Karte die Länder Europas nach ihrer Größe! 2. Das Deutsche Reich. 540000 qkm, 65 Mill. E., 120 E. auf 1 qkm. Allgemeines. § 52. Lage, Grenzen. In der Mitte Europas liegt das Deutsche Reich, das Land zwischen Alpen, Nordsee und Ostsee. Nur diese bilden im 3 und X natürliche Grenzen; nach W und 0 steht unser Vaterland mit den übrigen Staaten Mitteleuropas — außer Rumänien — in offener Verbindung. Seine Lage ist daher für den friedlichen Verkehr sehr günstig, für den Kriegsfall fehr gefährlich. Das ist der Grund, weshalb auf deutschem Boden so viele europaische Kriege ausgefochteu worden sind, weshalb Deutschland ein starkes Heer unterhalten muß. Deutschlands Lage am Weltmeer weist seine Bewohner auch auf die See, an deren Beherrschung es seit Gründung des Deutschen Reiches in erhöhtem Maße teilnimmt. Eine starke Flotte zum Schutze unserer Küste und des deutschen Handels im Auslande ist die notwendige Ergänzung unserer Armee. Aufgaben. 1. Welcher Breitenkreis schneidet das Maingebiet? 2. Wie verhält sich diese Linie zu England, zu Böhmen, zu den Karpaten, zu Ruß- land? 3. Welcher Längenkreis geht über Görlitz, welche Stadt in Pommern trifft er? 4. Verbinde auf der Karte durch Luftlinien Paris-Moskau, London- Konstantinopel, Madrid-St. Petersburg, Stockholm-Rom, Wien-Brüssel! 5. Was lehrt der Verlauf dieser Linien über die Lage des Deutschen Reiches? 6. Gib nach der politischen Karte an, welche Länder die Grenzen unseres Reiches berühren! 7. Welche drei dieser Länder sind europäische Großmächte? 8. Wo besonders ist das Deutsche Reich auf Verteidigung durch Festungen angewiesen?

2. Für Präparandenanstalten - S. 93

1912 - Breslau : Hirt
I. Europa. — 2. Das Deutsche Reich. 93 durch den Havellandsschen und den Rhin-Kanal. Der Oder—spree- Kanal verbindet Schlesien und Berlin. Er benutzt den Friedrich-Wilhelm- .oder Müllroser) Kanal, einen Teil der Spree, bis er bei Köpenick in diesen Fluß endigt. Von Brandenburg zur Elbe führt der Plauesche Kanal. Aufgabe. Wie fährt man nach Berlin auf kürzestem Wasserwege von Breslau, Frankfurt a. £., von Stettin, von Hamburg, von Magdeburg aus? § 141. Die Sumpflandschaft des Spreewaldes wird von der Spree in vielen Armen durchflössen, die, von hochgelegenen Brücken überbaut, im Sommer für die Kähne, im Winter für den Schlitten und Schlittschuh die Verkehrswege sind. Die zahlreichen Inseln sind vorzügliches Weideland, die Gärten liefern Gemüse für die Großstadt Berlin. Vor allem gedeiht die Gurke; Wasservögel aller Art beleben die Landschaft. Die Bewohner sind Wenden, noch kenntlich an Sprache und Fraueutracht, die sie in dem früher fo abgelegenen und unzugänglichen Gebiet bewahrt haben. Die Wenden sind von hier bis Bautzen in der Lausitz verbreitet. § 142. Zwischen der Weichsel und der Oder, im S und N umgeben von den alten Flußläufen, ist ein kleines Tafelland, die müßig fruchtbare Poseuer Platte, gelegen. Sie wird im Bogen durchzogen von der Warthe, an der die Provinzhauptstadt Posen (157) liegt. Posen ist die jüngste preußische Residenzstadt und eine der stärksten deutschen Festungen. Unter den zahlreichen Neubauten ragt die Kaiserpfalz hervor. Nach 0 hin folgen Gnesen, die frühere Krönungsstadt der poluischeu Könige, gegründet von Otto I., und Hoheufalza (polnisch Jnowrazlaw), der östlichste Ort Deutschlands mit Salzgewinnung. Unter der poluischeu Bevölkerung werden neuerdings zahlreiche deutsche Dörfer angelegt. Sie umgebeu oft im Kranze die kleineren Städte. Da, wo die ^feste Gesteinsuuterlage die Oder berührt, erfolgte der Über- gang über den Ätrom bei Frankfurt, während seine Ufer stromabwärts 60. Ansiedlerdorf Jwno, Kr. Schubin. Reihendorf. (Phot. Kgl. Ansiedlungskommission, Posen.)

3. Für Präparandenanstalten - S. 213

1912 - Breslau : Hirt
11. Die außereuropäischen Erdteile. — 1. Amerika. 213 Jnselarchipel Feuerland südlich der Magalhäes-Straße geteilt. Englisch sind die Falkland Mkländ^-Jnfeln. E. Rückblick. § 330. Aufgaben. 1. Stelle die Ähnlichkeiten von Nord- und Südamerika zusammen! (Lage der Gebirge, Hochebenen, Hochseen, Tiefebenen, Inseln; Richtung der Flüsse, des Verkehrs.) 2. Durch welche Umstände sind beide Teile zunächst auf den At- lantischen Ozean hingewiesen? 3. In welchen tropischen Län- dern Amerikas können wegen der hohen Lage Europäer dauernd wohnen? 4. Wo ist erschlaffende tropische Hitze ein Hemmnis sür europäische Kultur? 5. Wie setzt sich die Bevölke- ruug Amerikas zusammen? Wo haben diese Völker (ober Rassen) ihren Sitz? 6. Wie wirkt dies auf die Ver- breitung vou Sprachen und Reli- gioueu? 7. Warum hat Kuba die dich- teste, Grönland die dünnste Be- völkernng? Zeichnung: Die politische Karte von Südamerika. Der Äquator geht durch die Mündung des Amazonenstromes und über Quito, der Wendekreis fast über Rio de Janeiro und durch die Wüste Atacäma. Die Südost-und die Nordostgrenze können fast ge- radlinig sein. Chile reicht über den 20. Grad und nimmt die Hälfte der Westküste ein. Auf kleine Ausbuchtungen der Grenzen wird verzichtet. Größe: Doppel- blatt im Qnartheft. N- N

4. Physische und politische Erdkunde von Asien, Australien, Afrika, Die deutschen Kolonien - S. 9

1911 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
— 9 — massen oft dicht an das Meer heran. Andererseits ist aber in vielen Gebieten die Terrassenbildung unverkennbar. Freilich ist der vorhandene Küstensaum auch dann nur von geringer Breite. Zur inneren Hochfläche erfolgt die Abdachung der Randgebirge zumeist allmählich, teilweise auch stufenartig. Nord- und Südküste Kleinasiens konnten der Schiffahrt Abb. 1. Cilicische Pforte. Aus einem Führer des Norddeutschen Lloyd. naturgemäß nicht sehr förderlich sein (Gründl). Ganz anders steht es dagegen um die vielgegliederte Querküste an der Westseite der Halbinsel. Die Küste schneidet senkrecht das Gebirge, das hier in breiteren Terrassen sanft zum Meere abfällt und sich schließlich in zahlreiche Halbinseln und Inseln auflöst. Überall treten Land und Meer durch tiefeinschneidende Buchten weitgehend in Berührung. (Mittelmeerklima!) Längstäler und Gebirgsketten

5. Physische und politische Erdkunde von Asien, Australien, Afrika, Die deutschen Kolonien - S. 60

1911 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
— 60 — manten, Rubinen it. ct.) gewonnen. Im Indischen Ozean, be- sonders an der Küste Ceylons, werden Perlmuscheln gefischt, welche kostbare Perlen liefern. (Entstehung!) Die Ureinwohner sind wohl in den zur Negerrasse gehörenden Drawidas zu suchen, welche auf dem Hochlande von Dekan wohnen und trotz aller Eroberungsgelüste fremder Völker teilweise ihre Selbständigkeit bewahrt haben. Sie stehen unter englischer Schutz- Herrschaft. Lange Zeit v.chr. drangen von Nordwesten her durch das Kabul- und Jndustal Jndogermanen, die arischen Inder oder Hindus, in das Land ein, eroberten in jahrhundertelangen Kämpfen ein Stück Boden nach dem anderen und verdrängten die einge- borene Bevölkerung immer mehr in das Innere. Die Hindus machen heute noch den größten Teil der Bevölkerung aus. Sie brachten das Land zu hoher Kultur. Von dieser zeugeu in der Jetztzeit noch zahl- reiche Stätten, Felsentempel, Ruinen von gewaltigen Bauten u. a. m. (Abb. 20.) Die Hindus bekennen sich zum größeren Teile zum Brahmaismus, zum geringeren zum Buddhismus, jenen beiden Neligiousformen, welche höhere Stufen des Heidentums darstellen. Der Brahmaismus unterscheidet Brahma, den Schöpfer- aller Dinge, Wischnn, den Welterhalter, und Siwa, den Zer- stör er. Mit dieser Religionsform im Zusammenhange steht das Kastenwesen (Priester, Krieger, Kaufleute, Ackerbauer und Gewerbe- treibende, dazu Besitzlose oder Parias). Die religiösen Lehren sind zum Teil in den uralten Veden enthalten, welche im Sanskrit geschrieben sind (Lehre von der Seelenwanderung). Der Buddhismus bekennt sich auch zu den Gottheiten des Brahmaismus, bekämpft aber das Kastenwesen und hat besonders durch seine Moral, deren Vorschriften vielfach schon an unsere christlichen Glaubenssätze und Sittenlehren anklingen, in hohem Maße in geistiger und damit auch in wirtschaftlicher Hinsicht kulturfördernd gewirkt. Diese Religionsform hat ihren Namen nach ihrem Begründer, einem Königsohne in Indien, der später Buddha genannt wurde, erhalten. Die Drawidas stehen noch auf einer niederen Stufe der Gottes- erkenntnis und Kultur. Die reichen Naturerzeugnisse und sonstigen Schätze Indiens lockten aber im Laufe der Jahrhunderte noch andere Völker- schaften herbei, welche nach dem Besitze des Landes gelüstete. Und da die Hindus in fleißiger Arbeit von ihrem kriegerischen Sinn mehr und mehr zurückgekommen waren, so hatten die Eroberer ein leichtes Spiel. So drangen um das Jahr 1000 mohamme- danische Völker in das Land ein (Kabultal) und bereiteten dem Islam eine Stätte. Und manch eine herrliche Stätte der Gottes- Verehrung ist seitdem dieser Religionsgemeinschaft geweiht worden. Im 15. Jahrhundert überfluteten wiederum die Mongolen das

6. Physische und politische Erdkunde von Asien, Australien, Afrika, Die deutschen Kolonien - S. 88

1911 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
— 88 — Schaf, Ziege, Hühner, Tauben und andere Haustiere gezüchtet. (Abb. 28.) Auf den Hochflächen, welche geringere Besiedelung haben, streichen zahlreiche Pferde, Rinder, Kamele und Schafe wild um- her, und in den völlig menschenleeren Gebieten sowie in den Fluß- dickichten hausen Tiger, Panther, Bären, Wölfe, Füchse u. a., denen wieder Antilopen, Hasen und andere wehrlose Tiere zum Opfer fallen. Die Bewohner dieser Gebiete sind zum bei weitem größeren Teile Mongolen, welche sich in verschiedene Stämme gliedern. Da- hin rechnen u. a. auch die Kalmücken und Tataren. Unter letzteren versteht man auch wohl die Mongolen überhaupt. Ebenso sind die Bewohner Tibets, die Tibetaner (die Bod-dschi), mongolischen Ursprungs. Soweit mongolisches Blut in ihren Adern rinnt, bekennt sich die Bevölkerung Jnnerasiens zum Buddhismus. Die Hoch- bürg der Buddhisten ist der Palast des Dalai-Lama in Lhasa in Tibet, der mehrere Tausende von Zimmern umfaßt. Der Dalai-Lama ist die Verkörperung der Göttlichkeit, der oberste Priester der Buddhisten, zugleich auch das weltliche Oberhaupt Tibets, über das wie auch über die übrigen Gebiete Jnnerasiens die Chinesen die Oberhoheit sich wahrten. Doch üben die buddhistischen Priester und Bettelmönche keinen günstigen Einfluß auf die Sitt- lichkeit des Volkes aus. So herrschen besonders in dem weltent- legenen Tibet über die Ehe sehr laxe Anschauungen, welche in erster Linie durch ehelose Mönche geschaffen wurden. Hier hat also der Buddhismus in dieser Richtung weniger kultursördernd gewirkt. Immerhin sind die zahlreichen Klöster wenigstens Pflegstätten der Wissenschaft. — Die im Lande wohnenden Kirgisen (Dsungarei usw.) sind Mohammedaner, desgleichen die Turkmenen. Beide Stämme sind türkischen Ursprungs. Auch sie haben prächtige Stätten der Gottesverehrung (Moscheen). In den Randgebieten sitzen außerdem Hindus, Chinesen u. a. Bevölkerungselemente. — Nicht immer waren die Bewohner des Hochlandes von Zentralasien so friedlich gesinnt wie heute — von ihrer Fremdenfeindlichkeit abgesehen. Einst über- schwemmten von hier aus die mongolischen Horden (im 13. Jahr- hundert, unter der Herrschaft des Dschingiskhans und seiner Nach- folger) China und Vorderasien und drangen auch durch das Völker- tor der Dsungarei in Sibirien und weiter zwischen Ural und Kaspi- see in Europa ein, Furcht und Schrecken verbreitend (Schlacht bei Liegnitz, 1241). Andererseits bedeutet aber diese Zeit, in der das Haupt der „Goldenen Horde" (des Herrscherstammes) — eben jener Dschin- giskhan — regierte, eine Blütezeit der Kultur, und Forscher haben in diesen Gebieten verschüttete Städte gefunden, welche damals aufgeblüht waren. Auch die Ruinenstädte, welche Sven von Hedin im Tarimbecken fand, mögen wohl hiermit im Zusammenhange

7. Physische und politische Erdkunde von Asien, Australien, Afrika, Die deutschen Kolonien - S. 97

1911 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
— 97 — Oberhaupt des Volkes. An der Spitze der einzelnen Provinzen des Landes stehen Vizekönige. Ihnen dienen wieder die „Mandarinen" (Beamten). Die Chinesen können auf eine uralte Kultur zurückblicken. Schon lange vor Christi Geburt kannten sie Kompaß, Buchdruckerkunst, Schießpulver-, Porzellan-, Glas-, Papier - und Seidenbereitung. Sie konnten damals auch schon kunstvolle Elfenbeinschnitzereien und Holzgegenstände herstellen. Bei ihrer Jahrtausende währenden, strengen Abgeschlossenheit aber, wie diese vor allem durch hohe Ge- birgswälle ringsum, durch Wüsten und das stürmische Meer (Tai- sune) sowie durch die weite Ferne der gegenüberliegenden Gestade gegeben war, blieben sie ohne jeden anregenden Berkehr mit andern Kultur- Völkern, und das bedeutete schließlich auf vielen Gebieten ein völliges Zurückbleiben hinter den ständig fortschreitenden kulturellenver- Hältnissen des Abendlandes. So verknöcherte die chinesische Kul- tur. Doch stehen die Chinesen heute noch unerreicht da in der Seiden-, Lack- und Porzellanindustrie, in der Bereitung von Papier, Holzarbeiten, Elfenbeinschnitzereien, Tusche u. a. m. (Hier sei erwähnt, daß das Land reich an Erzen und Kohlen ist. In dem Maße, in welchem diese Bodenschätze mehr und mehr ausgebeutet werden, können sich auch andere Zweige der Industrie heben.) Ihre Fremdenfeindlichkeit aber gegen die Europäer hat sich bis in unsere Zeit erhalten. Sie kommt in jeweiligen Hetzereien und Aufständen zum Ausbruch, welche dann selten ohne Blutvergießen abgehen. So zeigen z. B. die Ermordung des deutschen Gesandten Freiherrn von Ketteler, dieniedermetzelung chinesischer Christen, dieermordung deutscher Missionare u. a. m. den glühenden Haß gegen die Europäer und die europäische Kultur (Religion). Unter den gewaltigen Bauwerken, welche die Chinesen einst mit großem Fleiße und zäher Energie aufführten, sei neben dem oben erwähnten Kaiserkanal (siehe das!) u. a. noch der Großen Mauer gedacht, welche eine Länge von etwa 2000 km aufweist, über Berg und Tal, über Flüffe und Kanäle führt und in bestimmten Ab- ständen mit Türmen und Bollwerken versehen ist. Sie sollte gegen den Einfall kriegerischer Völker von Norden (Wüste Gobi) und auch aus dem Innern Asiens schützen. Sie ist heute so gut wie be- deutungslos. Schiller hat dieses großartige Bauwerk in folgendem Rätsel gekennzeichnet: Ein Gebäude steht da von uralten Zeiten, Es ist kein Tempel, es ist kein Haus; Ein Reiter kann hundert Tage reiten, Er umwandert es nicht, er reitet's nicht aus. Jahrhunderte sind vorübergeflogen, Es trotzte der Zeit und der Stürme Heer; Heise u. Marquardt, Erdkunde für Lehrerbildungsanstalten. Iii. 7

8. Physische und politische Erdkunde von Asien, Australien, Afrika, Die deutschen Kolonien - S. 116

1911 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
— 116 — Hälfte von Sachalin und Port Arthur (siehe das! — Oberhoheit über Korea). Die Inseln sind — ihrer Entstehung entsprechend — vorwiegend gebirgig. Stellenweise treten die Gebirge steil an das Meer heran, dann lassen sie auch wieder in anderen Teilen Raum für Küsten- ebenen (Gesteinszusammensetzung — Schichtenbildung — Verwerfungen innerhalb der Gebirge — vulkanische Massen). Von den vielen vor- handenen Vulkanen sind noch eine ganze Reihe tätig (Rand des Großen Ozeans, Meerestiefen — heiße Quellen — zahlreiche Erdbeben, oft schwerer Art). Die höchste Erhebung ist der Fusijama (3780 m) auf Hondo (Kegelform, Gipfel 10 Monate mit Schnee bedeckt, heiliger Berg, Wahrzeichen für Schiffer und Landleute, in der schneefreien Zeit von Pilgern bestiegen, welche die Umgebung bewundern). Die vorhandenen zahlreichen Flüsse können sich nur wenig ent- wickeln. (Warum?) Doch sind sie wasserreich. Ihr langer Oberlauf hat zumeist ein starkes Gefälle (landschaftliche Schönheit). Aber auch der kurze Unterlauf ist wegen vieler Ablagerungen im Bett zur Schiffahrt meist nicht geeignet (Ausnahme: der Jodo auf Hondo). Das Klima der japanischen Inselwelt zeigt den Einfluß des Meeres (Kuro-Siwo —Oja-Siwo). Doch kann es nicht als ausgesprochen ozeanisch bezeichnet werden, da die Gegensätze teilweise noch groß genug sind. (Nachweis!) Auch schaffen die bedeutende meridionale Ausdehnung (23 Grade) und die teilweise bedeutenden Erhebungen mancherlei Abweichungen. Die Monsune geben reichliche Feuchtigkeit (Gefahren durch Taifune, dazu kalte Nordstürme). Doch ist das Klima Japans im allgemeinen ein günstiges. Die Pflanzenwelt ist üppig und artenreich. Tropische Formen berühren sich mit subtropischen und mitteleuropäischen. Japans rationell bebauter, fruchtbarer Boden erzeugt Tee, Baumwolle, Reis, Hirse, Ge- treide, Maulbeerbaum (Seide), Yamswurzel u. a. m. In den herrlichen Wäldern gedeihen Palme, Kampferbaum und Lackbaum, Buche, Ahorn und Nadelhölzer der verschiedensten Art. Unter den wildlebenden Tieren (Vereinigung von asiatisch-enro- päischen und indischen Formen) sind Bär (Kuma), eine Affenart, Hirsch, Gemse, Fuchs, Wildschwein, Fasan, Schlangen und Riesen- salamander hervorzuheben. Als Haustiere sind vor allem Pferd, Rind und Schwein vertreten (Fischreichtum). Die Japaner zeigen den ausgeprägten Typus der Mongolen (Nach- weis! Einwanderung vom asiatischen Festlande her — Urbevölkerung: die Ainos, heute rein oder gemischt auf Jeso, den Kurilen und Sachalin — Japaner klein, fleißig, ausdauernd, reinlich, tapfer, großes Rechtsgefühl — ihren chinesischen Nachbarn auch geistig überlegen). Ihre Sprache ist dem Chinesischen nahe verwandt. Sie sind Buddhisten (Ahnenkultus). Das Volk der Japaner hat seine einstige Abgeschlossenheit schneller aufgegeben als die Chinesen. Es.hat sich sehr empfänglich gezeigt für die Aufnahme abendländischer (europäischer) Kultur ^Öffnung der Häfen für den Außenhandel mit den Fremden — Weltmacht, Botschafter in allen Kulturländern — gebildet und einflußreich — nach europäischem Muster sind Bildungsstätten, wissenschaftliche Anstalten, Eisenbahn-, Telegraphen- und Telephonnetz, selbst die Staatsverfassung eingerichtet — Studium junger begabter Japaner (Ingenieure, Offiziere, Studenten u. a.) in Europa (Deutschland) — europäische Gelehrte in Japan u. a. m.].

9. Physische und politische Erdkunde von Asien, Australien, Afrika, Die deutschen Kolonien - S. 119

1911 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
— 119 — und die Mandschurei!) bildet, wendet sich nach Osten und mündet gegenüber der Insel Sachalin in das Ochotskische Meer. — Die Bedeutung besonders der sich dem Nördlichen Eismeere zuwenden- den Ströme für die Schiffahrt wird natürlich durch die langan- dauernde Eisbildung stark herabgemindert. Dazu ist auch das Nördliche Eismeer selbst 8—9 Monate vom Eise bedeckt. Immer- hin aber ist diesen Riesenströmen als Verkehrsstraßen keine ge- ringe merkantile Bedeutung beizumessen, um so mehr, als sie durch- weg recht fischreich sind. Auch den ebenso fischreichen Amur zwingt die Eisdecke etwa sechs Monate lang zur Stille. Die Offenheit gegen das Nördliche Eismeer im Zusammen- hange mit der Erstreckung des Gebietes bis in höhere Breiten (77" n. Br.), dazu die Abgeschlossenheit gegen Süden durch hohe Randgebirge, ebenso die weiter südwärts gelegenen großen Land- massen Zentralasiens lassen ohne weiteres erkennen, daß Sibirien in seinem Kontinentalklima dem Mutterlande (siehe das Klima Rußlands!) sehr ähnelt, nur noch schärfer ausgeprägte Gegen- sätze zeigt. Nirgends auf der Erde sind die klimatischen Extreme so groß wie hier. So ist in Werchojansk, an der Jana, östlich der Lena, im ostsibirischen Kältezentrum, die tiefste Lufttem- peratur mit — 69,8° C nachgewiesen worden, während andererseits im Laufe des kurzen sibirischen Sommer ganz stattliche Wärme- grade zu beobachten sind. Im nördlichen Sibirien aber taut der Boden — selbst während des sehr kurzen Sommers nur — ober- flächlich auf. Südsibirien (Breite von Berlin und südlicher) hat naturgemäß günstigere klimatische Verhältnisse, wie denn das Land noch in mancher anderen Hinsicht (siehe unten!) seinem weit- verbreiteten schlechten Ruf („Sibirische Zustände") wirksam ent- gegentritt. So ist auch gar manches Randtal der südlichen Ge- birgsumwallung milder und geschützter und nicht so sehr den kalten Stürmen preisgegeben. In manchen Gebieten aber wird die Ergiebigkeit des sonst fruchtbaren Bodens (siehe oben!) durch das Klima naturgemäß stark beeinträchtigt. Die Baumgrenze reicht im Osten höher hinauf (bis etwa 70° n. Br.) als im Westen (67"—Grund). Daher hat auch die Tundrenzone im Westen eine größere Breite. In diesem Gürtel starrt 9 Monate des Jahres hindurch alles in Eis und Schnee. (Hieraus erklärt sich das Unversehrtsein der tief im Boden aufgefundenen, Jahrtausende alten Mammutleiber.) Während des kurzen Sommers taut — wie gesagt — der Boden in seinen oberen Teilen auf. Es bilden sich oft weite, unzugängliche Moräste, in deren Bereich der Boden mit Flechten und Moosen, niederen Gräsern, Beerengestrüpp u. a. m. bedeckt ist. Hier ist das Gebiet nomadi- sierenderrenntierzüchter. Ungeheure Schwärme von Mücken und

10. Physische und politische Erdkunde von Asien, Australien, Afrika, Die deutschen Kolonien - S. 40

1911 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
— 40 — Es ist etwa 5mal so groß wie das Deutsche Reich, hat aber nur etwa 4,5 Mill. Einwohner. Das Innere Arabiens bildet ein ödes Steppen- und Wüstenhochland, die höhere Stufe der Syrischen Wüste. Die vorhandenen Randgebirge fallen zumeist steil ab. Sie sind als gehobene Kalksteintafeln anzusprechen, denen besonders an der Westküste (Bruchspalten) hin und wieder Basalt- gestein und auch Lava ausgelagert sind. (Über die weitere Ent- stehung dieser größten Halbinsel der Erde siehe Asien im allgemeinen und Syrien!) Nirgends steigen die Gebirge zu größeren Höhen auf, und nur an wenigen Stellen fallen die Bergränder unmittel- bar zum Meere ab. Sowohl an der Ostküste als auch an der Süd- küste, ganz besonders aber an der Westküste, ziehen sich schmale Streifen flachen Landes hin. Die Küste Arabiens ist im ganzen müßig gegliedert und hat trotz ihrer Länge nur wenige gute Häfen. Hierin wie im Aufbau und in der Eigenart des ganzen Landes sowie auch im Charakter seiner Bewohner liegt es vor allem begründet, wenn Arabien — trotz alter Kulturstätten ringsum, wie Ägypten, Syrien, Assyrien, Babylonien, Persien, Indien — dennoch abgeschlossen blieb (frei von der Vermischung mit fremden Völkern und von deren Herrschaft) und heute noch zu den am wenigsten erforschten Gebieten der Welt gehört. Wohin andererseits auch die Araber erobernd vordrangen, überall haben sie ihr Volkstum, ihre Sprache und ihre Religion streng bewahrt und sich gegenüber allen fremden Einflüssen abwehrend verhalten. Und in ihrer Wüstenheimat finden nur die kundigen Beduinen auf ihren schnellen edlen Pferden und Reitkamelen die rechten Pfade. Dazu sind diese wegen ihren Räubereien gefürchtet. Die Streitigkeiten betreffen freilich zumeist den Besitz der vorhandenen Brunnen und der Oasen mit ihren Dattelpalmen. Arabien gehört aber auch zu den am wenigsten befeuchteten und zugleich heißesten Gebieten der Erde. Der zumeist unbe- wölkte Himmel spendet eine sengende Glut. Nirgends läßt sich in den klaren aber kalten Nächten das zahllose Heer der Sterne günstiger beobachten als hier. Der Tau bringt dann der spär- lichen Vegetation der Wüstenhochebene ein wenig Erfrischung. Nicht selten verwandelt er sich in Reif. Die Randgebiete Arabiens sind etwas mehr beregnet, wenngleich auch hier weitgehendste künst- liche Bewässerung die Fruchtbarkeit des Bodens noch erhöhen hilft. So konnten die in den Küstenländern gewonnenen reichen Erzeugnisse vor allem diesen Teilen des Landes zu dem Namen des „Glücklichen Arabien" verhelfen. In erster Linie ist hier freilich an die Landschaft Jemen zu denken. Die Bewässerung der Halbinsel ist eine sehr dürftige. Eigentliche Flüsse und Seen
   bis 10 von 471 weiter»  »»
471 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 471 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 1
1 22
2 0
3 6
4 182
5 5
6 15
7 10
8 7
9 24
10 38
11 27
12 1
13 14
14 43
15 17
16 9
17 16
18 29
19 12
20 8
21 2
22 123
23 23
24 5
25 2
26 30
27 12
28 0
29 42
30 8
31 2
32 1
33 21
34 8
35 2
36 1
37 38
38 41
39 14
40 11
41 19
42 4
43 20
44 7
45 128
46 12
47 3
48 75
49 63

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 22
1 13
2 40
3 74
4 86
5 13
6 17
7 0
8 1
9 37
10 9
11 26
12 2
13 17
14 26
15 1
16 19
17 39
18 6
19 0
20 3
21 23
22 37
23 7
24 3
25 38
26 6
27 2
28 4
29 0
30 3
31 5
32 2
33 15
34 4
35 9
36 5
37 14
38 8
39 3
40 12
41 27
42 7
43 234
44 13
45 32
46 4
47 25
48 11
49 15
50 38
51 0
52 24
53 10
54 35
55 15
56 7
57 5
58 6
59 9
60 2
61 63
62 9
63 9
64 23
65 78
66 15
67 1
68 23
69 12
70 77
71 52
72 23
73 4
74 4
75 12
76 10
77 11
78 14
79 18
80 5
81 1
82 15
83 11
84 9
85 0
86 1
87 8
88 1
89 21
90 0
91 16
92 143
93 10
94 6
95 127
96 0
97 25
98 13
99 5

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 291
1 214
2 106
3 84
4 132
5 199
6 569
7 308
8 52
9 353
10 325
11 264
12 136
13 100
14 573
15 111
16 156
17 106
18 494
19 554
20 166
21 282
22 192
23 43
24 228
25 292
26 165
27 198
28 62
29 384
30 253
31 78
32 594
33 784
34 452
35 289
36 250
37 184
38 119
39 410
40 343
41 63
42 59
43 225
44 456
45 83
46 62
47 556
48 171
49 86
50 166
51 216
52 432
53 108
54 1034
55 312
56 141
57 138
58 201
59 754
60 212
61 486
62 348
63 81
64 147
65 255
66 111
67 274
68 88
69 3
70 156
71 336
72 189
73 162
74 116
75 117
76 171
77 188
78 665
79 143
80 413
81 1256
82 125
83 683
84 21
85 157
86 376
87 229
88 120
89 119
90 261
91 495
92 12
93 127
94 109
95 760
96 119
97 166
98 117
99 207
100 533
101 357
102 218
103 251
104 376
105 235
106 100
107 169
108 114
109 508
110 128
111 152
112 230
113 113
114 112
115 234
116 76
117 110
118 164
119 666
120 184
121 443
122 338
123 179
124 121
125 111
126 254
127 471
128 119
129 221
130 224
131 385
132 257
133 852
134 296
135 151
136 570
137 112
138 126
139 504
140 230
141 177
142 360
143 281
144 125
145 685
146 171
147 81
148 298
149 52
150 164
151 317
152 235
153 184
154 133
155 346
156 455
157 533
158 225
159 396
160 250
161 162
162 123
163 179
164 192
165 354
166 455
167 131
168 72
169 155
170 183
171 538
172 168
173 317
174 170
175 344
176 289
177 414
178 173
179 164
180 231
181 133
182 271
183 1046
184 324
185 107
186 168
187 172
188 1005
189 139
190 111
191 210
192 341
193 682
194 206
195 229
196 265
197 162
198 277
199 273