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Physikalische Geographie.
Ueberschuß der Wassermasse über die Masse des trock-
nen Landes, wie die Erde ihn besitzt, erforderlich.
Die Wasserverdunstung ist so bedeutend, daß das
Meerwasser in 12 Stunden 0,3 Cent, von seiner Höhe
verliert, und das überall sin Gestalt von Regen ?c.)
auf die Erde fallende Wasser würde, wenn es sich
nicht verliefe oder eingesogen würde, in einem Jahre
den ganzen Erdball beinahe 1 Meter hoch bedecken.
Die ungeheure Masse des aus der Atmosphäre ge-
schiedenen Wassers wird theils von der Erde und
den Pflanzen eingesogen, theils sammelt es sich an,
vorzugsweise in den Gebirgen, wodurch die Quellen
hauptsächlich ihr Vorhandensein erhalten.
2. Die starren, nicht flüssigen, anscheinend uube-
weglichen und unveränderlichen Stoffe, aus denen
das Land besteht, sind einem beständigen Formen-
Wechsel unterworfen; hierbei sind dieselben Grund-
Ursachen wirksam, welche Luft und Wasser tn Bewe-
gung setzen. Lawinen und Gletscher verändern
gleichfalls, und zwar auf großartige Weise, die Ober-
flächenform des Landes. Die vulkanischen Er-
scheinungen, welche Veränderungen der Erdrinde
herbeiführen, entstehen vermöge aus dem Innern der
Erde heraufwirkender Kräfte, als Erdbeben und
vulkanische Ausbrüche, Eruptionen. Als
Psendo-Vulkane sind die Erdbrände anzusehen.
Die Erde ist ein Schauplatz organisirter
Kräfte und Wesen; diese üben ebenso wie die nn-
organisirten einen bedeutenden Einfluß auf die
Umgestaltung ihrer Oberfläche aus. Die Mine-
ralien bilden den festen Kern des Landes und
zerfallen nach ihren Bestandteilen und ihrer Zu-
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Das Besondere von Amerika. 88 49. u. 5v.
Tode (1841) nahm das Land die republikanische Re-
gierung an.
Hst. Asuncion, 48,000 Einw., Flußhafen, 1538 ge-
gründet. Villa Rica, 12,000 Einw., im Centrum des Landes
in einer der reichsten Provinzen gelegen.
8. Patagonien (Magellan-Land).
1) 17,161 Quadr.-Ml., 40,000 Einw., die Süd-
spitze des Continents, die noch südlichere Znsel
Feuerland ist durch die Magellan-Straße
davon getrennt.
2) Im W. die Patagouischen Eordilleren,
im O. baumlose Ebenen.
3) Flüsse: Rio Negro und Santa Cruz.
4) Klima rauh. In den Ebenen verwilderte
Rinder und Pferde.
5) Bewohner sind die indianischen Patagonier,
von hohem Wüchse, an der Magellan-Straße wohnen
Pescherähs, das südlichste Glied der kupferbraunen
Race, ebenso auf der Feuerland-Jnsel. Die Falk-
lands-Znseln oder Maluinen, im O. der
Magellan-Straße, sind ohne einheimische Bewohner,
nur von englischen Walfischfängern besucht.
§ 50. Das Kaiserthum Brasilien.
1) 151,973 Quadr.-Ml., 10 Mill. Einw., wieder-
holt die herzförmige Gestalt Süd-Amerikas im öst-
lichen Vorsprunge dieses Erdtheils. Auf der ganzen
Ostseite wird es vom Atlantischen Ocean bespült,
welcher theils in Flußmündungen, theils in Baien
in die brasilianische Küste einschneidet.
2) Fast zwei Drittel des Landes bestehen in
Hoch- und Gebirgsland, welches im W. durch
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Extrahierte Ortsnamen: Amerika Asuncion Patagonien Feuerland Brasilien
30 Physikalische Geographie. § 13.
verschieden je nach Jahreszeit, Oertlichkeit und be-
sonders einwirkenden Umständen.
2) Als H anp t ur sa ch e n seiner Eigenthümlich-
keit gelten folgende Elemente:
a) Geographische Breite.
b) Höhe über dem Meeresspiegel.
c) Continentale oder oceanische Lage.
ä) Herrschende Winde.
e) Art und Menge des Niederschlages.
f) Neigung der Erdfläche zum Sonnenstrahl.
g) Die Erhebungen und Vertiefungen.
h) Beschaffenheit des Bodens und Cultur desselben.
An allen Orten der Erde gibt es in einer be-
stimmten Tiefe eine Schicht, in welcher die atmo-
sphärischen Einflüsse aufhören: Karl Ritter nennt sie
die invariable Temperaturschicht (constante
Wärmeschicht). Bei uns liegt dieselbe 2t) bis 30 Meter
unter der Oberfläche, in dem kalten Norden Sibi-
riens sicher in einer Tiefe von mehr als 300 Meter.
Von dieser Schicht aus nimmt die Wärme des Erd-
körpers nach innen zu.
Die Temperatur der Lusr ist überall einem
beständigen Wechsel unterworfen, daher der Begriff:
mittlere Temperatur eines Ortes, Landes u. s. w.
und zwar für gewisse Zeitabschnitte, für einen Tag,
Monat, eine Jahreszeit, ein Jahr. Die durchschnitt-
liche Iahreswärme besteht aus einer Summe von
durchschnittlichen Tagestemperatureu.
Die mittlere Temperatur der Jahreszeiten ist
meist verschieden von der Mittlern Jahrestemperatur.
Diese Differenz wächst besonders mit der geogra-
phischen Breite. Die Differenzen der Temperaturen
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