Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Neuere Geschichte von der Reformation bis zur Französischen Revolution - S. 37

1913 - Münster in Westf. : Schöningh
37 Frankreich bekam das sterreichische Elsa und die Land-Dogtei der zehn elsssische Reichsstdte. Straburg blieb deutsch. Die Besitzergreifung von Metz, Toul und Verdun wurde besttigt. Brandenburg machte zwar seine Rechte auf Pommern geltend, bekam aber nur Hinterpommern nebst dem Stifte Kamin und als Entschdigung fr Vorpommern die ehemaligen Ivistmer Magdeburg, Halber st adt und Minden. Holland und die Schweiz schieden als selbstndige Staaten aus Deutschland aus. Staatsrechtliche Bestimmungen. Bayern behielt die Oberpfalz mit der 7. Kurwrde, während die Unterpfalz am Rhein mit der neuen 8. Kurwrde dem Sohne des Winterknigs wiedergegeben wurde. Den Reichsfrsten wurde volle Landeshoheit zuge-billigt: sie durften ferner unter sich und mit auswrtigen Fürsten Ivndnisse schlieen, nur nicht gegen Kaiser und Reich. Damit erst waren die Fürsten wirkliche Souverne. Der Kaiser war in allen wichtigen Reichsangelegenheiten an die Abstimmung der Reichs-stnde gebunden. Religise Bestimmungen. Den Katholiken, Luthera = nern und Reformierten wurde freie Religionsbung zuerkannt und ihnen der Besitz jener geistlichen Gter besttigt, die sie vor dem Jahre 1624 (Normaljahr) in Hnden gehabt hatten. Der Grundsatz Wes Land, des Religion" mar berwunden; an seine Stelle trat allmhlich der Gedanke des parittischen Staates. Das Reich verlor durch den Westflischen Frieden mehr als 100 000 qkm und bte den monarchischen Charakter seiner Reichs-Verfassung ein. 10. Brandenburg bis zum Jahre 1640. Die Anhaltiner oder Askanier. 11341320. ' '' T Abgesehen von den Zgen Kawi. und Heinrkcys I. hat zuerst i ': v \ . Otto I. jenseits der Elbe festen Fu gefat. Nach dem Tode des Markgrafen Gero teilte er im Jahre 965 den neuerworbenen Besitz in die Ostmark (spter Lausitz), in die Thringische Mark (spter Meien) und in die zum grten Teile auf der linken Seite im Elbergen gelegene Nordmark, spter Altmark genannt. Von den neu gegrndeten Bistmern Zeitz, Meien, Merseburg, Havelberg,

2. Neuere Geschichte von der Reformation bis zur Französischen Revolution - S. 39

1913 - Münster in Westf. : Schöningh
39 deutsche Sitten: sie machten de Strecken urbar, entwsserten Smpfe, deichten Flsse ein und bauten Städte und Drfer (Berlin, Spandau, Stendal u. a. m.). Neue Gewchse (Hopfen und Wein-rebe), manches neue Gewerbe und auch manche Kunstgeschicklichkeit brachten sie mit in die Marken, so die Tuchweberei und den Back-steinbau an Stelle des slavischen Feldsteinbaues. Die Wenden folgten dem anregenden Beispiel der deutschen Ansiedler und verschmolzen durch Heirat mit jenen zu einem deutschen Volke. Nur noch an den Flssen haben die Wenden als Fischer ihr Volkstum lnger bewahrt; im Spreewald hat sich bis heute wendische Sprache und Sitte erhalten. Christentum. Albrecht mar vor allem darauf bedacht, das Christentum in den eroberten Lndern einzufhren. In dieser Absicht zog er die Johanniter und Tempelherren, welche er auf einer Wallfahrt nach dem gelobten Lande kennen gelernt hatte, ins Land. Die Prmonstratenfer und Zisterzienser, die Albrecht aus deutschen Gegenden berief, entwsserten sumpfige Ge-genden, rodeten Wlder aus und frderten den Obstbau. Sie ver-gaen dabei aber auch nicht, das Evangelium zu verknden. Bald entstanden Klster und Kirchen in allen Teilen des Landes (Chorin und Lehnin). Havelberg und Brandenburg erhielten wieder Bischfe. Albrechls Nachfolget. Nach dem Sturze der Welsen erhielten die Brandenburger die Lehnsoberhoheit der Pommern. In der Mitte des 13. Jahrhunderts eroberten sie die pommersche Uckermark (Prenzlau) und drangen bereits der die Oder vor; dieses neue Gebiet zwischen Oder, Warthe und Netze erhielt den Namen Neumark, während von da an das Havelland Mittelmark und die ursprngliche Nordmark Altmark genannt wurde. Als Entgelt fr eine Hilfeleistung erhielten die Anhaltiner vom Bhmenknig die Ob er lau sitz am Oberlauf von Spree und Grlitzer Neisse; durch Kauf kam ein halbes Jahrhundert spter die nrdlich davon gelegene Niederlausi>tz dazu. Der hervorragendste unter den Asfaniern nach Albrecht dem Bren war Waldemar der Groe. Er wute sein Erbe im Kampfe gegen fast alle Nachbarn siegreich zu behaupten. Obgleich er ein gewaltiger Kriegsfrst war, der den Fu selten aus dem Steigbgel setzte und ebenso selten das Schwert aus der Hand legte, ver-ga er dabei doch auch die Wohlfahrt seines Landes nicht; die Marken gelangten unter ihm zu einem bedeutenden Wohlstand. Leider

3. Griechische und römische Geschichte - S. 51

1913 - Leipzig : Hirt
28 Zweite Periode. Roms Heldenzeit. 51 Pchter*) bildeten den sogenannten Ritterstand, der mehr und mehr Einflu im Staate gewaun. 3. Die Hauptstadt, a) Verschnerung der Stadt. Unerme-liche Schtze an Kriegsbeute und regelmiger Einnahme strmten nach der rasch anwachsenden Stadt, die sich bald mit Alexandria, wenn auch nicht an Schnheit, so doch an Gre messen konnte. Die Werke grie-chischer Knstler, teils geraubte, teils in Rom entstandene, zierten die ffentlichen Pltze und die Huser der Vornehmen. Der schnste Platz war das am Fue des Kapitoliums liegende lnglich-viereckige Rmische Forum, eingefat mit Tempeln, Basiliken (Markthallen), dem Rathaus und anderen ffentlichen Gebuden. An den Landstraen, besonders der Appisehen Strae, erhoben sich in der Nhe der Stadt prchtige Grabmler. Groartige Wasserleitungen, von steinernen Gewlben getragen, wurden der Tler und Flsse gefhrt. b) Gesittung und Bildung. Die Hauptstadt lockte viele Griechen und andere Fremde an. Durch ihr Beispiel und unter dem Einflu ihrer berlegenen Bildung wurde das Leben der Rmer in vielen Dingen ver-feinert**), aber auch verdorben. Die griechische Sprache, die Welt-sprche, war allen Gebildeten vertraut. In den Theatern wurden ber-setzuugeu griechischer Stcke aufgefhrt. In griechischer Sprache versuchten rmische Schriftsteller die Geschichte ihrer Stadt zu schreiben. Dennoch sah der echte Rmer immer mit einer gewissen Geringschtzung auf die. Griechlein" herab, die ihre Bildung nicht vor sittlicher Verwahrlosung schtzte14). c) Cat o. Der heftigste Gegner des griechischen Wesens war Marcus Porcius Cato, ein Gegenbild und Feind der griechisch gebildeten Sapionen, tchtig als Landwirt und als Beamter. Als Zensor stie er jeden Unwrdigen aus dem Senate und bekmpfte durch Verordnungen und Reden das neumodische Treiben***); gegen die berhandnehmende Prunksucht der Frauen fhrte er hohe Luxussteuern ein. Doch konnte er als ein-zelner gegen die Einwirkungen, die die vernderte Stellung Roms mit sich brachte, nicht viel ausrichten. Inwiefern wurde die Unterwerfung Karthagos verhngnisvoll fr die Rmer? ,*) Diese Privatleute trieben mit der grten Willkr und Hrte die Steuern in den Provinzen ein gegen eine bestimmte Pachtsumme, die sie an den Staat dafr zahlten **) Haarknstler fanden Beschftigung; das Kochen wurde zur Kochkunst; der Bcker wurde Kuchenbcker. ***) Dem Staate sei nicht mehr zu helfen, sagte er, in dem ein Fisch mehr koste als em Ochse. Viele semer Aussprche wurden zu Sprichwrtern, z. B.: Was dir fehlt mut du dir selbst borgen." Wenn du nichts tust, bist du nichts." 4*

4. Griechische und römische Geschichte - S. 62

1913 - Leipzig : Hirt
62 Ii. Die Rmer. 36 eindringenden Geheimkulte noch die Sterndenterei, noch die Lehren der griechischen Denker vermochten dauernde Befriedigung zu gewhren, b) Die Bedingungen fr die Ausbreitung des Christentums waren die gnstigsten- ein groes Weltreich hatte alle Mittelmeervlker mitein-ander in Verbindung gebracht, so da berall ein reger Verkehr stattfand; die griechische Sprache, in der die Schriften des Neuen Testaments geschrieben sind, war in den stlichen Provinzen die herrschende und wurde im ganzen Reiche von den Gebildeten verstanden; dem Empfinden der groen Masse der Abhngigen und Gedrckten kam das die Bruderliebe und die Gleichheit aller vor Gott predigende Evangelium entgegen, c) Da wurde unter der Regierung des Augustus zu Bethlehem in Juda Jesus Christus, der Weltheiland, geboren. Seine Lehre, die er mit dem Kreuzestode besiegelte, ward von seinen Jngern den Aposteln im Morgenlande und im Abendlande verbreitet. 3. Das Leben der ersten Christen. In den ltesten Christengemeinden bewies die Religion der Liebe, da ihr Reich nicht von dieser Welt sei. Sie wetteiferten miteinander in heiliger Hingabe an den Erlser, in werk-ttiger Nchstenliebe, die die Unterschiede der Stnde milderte, und in freiwilliger Entsagung, die im Hinblick auf das Jenseits die Nichtigkeit dieses Lebens erkannte. Bald aber zogen sich die Christen die Feind-schast der Heiden zu, besonders in der Hauptstadt des Reiches. Denn sie forderten strenge Sittlichkeit der Lebensfhrung und behaupteten die alleinige Wahrheit ihrer den Heiden nicht ohne weiteres verstndlichen Religion; sie wandten sich mit Abscheu von den heidnischen Opfern und Spielen; sie weigerten sich, den Bildern der Kaiser gttliche Ehre zu erweisen; sie erregten Verdacht durch ihre gottesdienstlichen Zusammen-fnfte, die sie, um ungestrt zu sein, in den Katakomben") abzuhalten pflegten. Da glaubte der heidnische ^?taat, dem sich mehr und mehr aus-breitenden Christentum mit Gewalt Einhalt gebieten zu mssen. So kam es zeitweise zu blutigen Verfolgungen, die aber der christlichen Lehre nur immer neue Anhnger zufhrten, da die Standhaftigkeit der Mrtyrer lblntzengen) auch bei den Heiden die hchste Bewunderung erregte. Die Gotteshuser. Als sich der Gottesdienst aus den Katakomben ans Licht des Tages wagen konnte, erbauten die Christen als Versammlungsorte der Gemeinden gerumige Kirchen, die nach ihrer hnlichkeit mit den rmischen Markthallen Basi-liken genannt wurden. Die Innenwnde schmckten sie in spterer Zeit vielfach mit farbenprchtigen Mosaikbildern, die der andchtigen Gemeinde die heiligen Gestalten in groen, einfachen Zgen zeigten. Seit dem 7. Jahrhundert pflegte man neben die Kirche einen Glockenturm zu setzen. *) Unterirdische Hallen, die zu Begrbnissttten dienten.

5. Griechische und römische Geschichte - S. 5

1913 - Leipzig : Hirt
1 Einleitung. 5 1. Einleitung. 1. Die Entstehung des Staates. In der Urzeit lebten die Menschen je nach der Gegend, in der sie wohnten, von der Jagd, vom Fischfang oder von der Viehzucht. Gering waren ihre Bedrfnisse, einfach ihre Zelte, Kleidungsstcke und Gerte; leicht wechselten sie deshalb ihre Wohn-platze. Feste Ausiedlungen, Drfer und Städte, entstanden zuerst in frncht-baren Flutlern und an gnstig gelegenen Meeresksten. Durch die Ver-mehrung der Bevlkerung wurde der Ackerbau notwendig, und im Handel tauschten die Menschen ihre Erzeugnisse aus und lernten dabei vonein-ander. Zur Verteidigung gegen Feinde und zur Schlichtung von Streitig-leiten mute ein Oberhaupt an der Spitze stehen, und zur Aufrechterhaltung der Ordnung muten Gesetze gegeben werden. Das waren die Anfnge des Staates. Ohne ein geordnetes Staatsleben ist keine Bildung und Gesittung (Kultur) mglich; mit dem Staate, seinen Einrichtungen und seinen Kmpfen hat es deshalb die Geschichte vorzugsweise zu tun. 2. Die geschichtlichen Völker des Altertums. Sehr begnstigt von der Natur sind die Lnder, die um das Mittelmeer herum liegen. In ihnen spielt sich die Geschichte des Altertums ab, das bis zum Siege des Christentums der das Heidentum und des Germanentums der das. Rmer-tum gerechnet wird. Am unteren Nil grndeten die gypter ihren Staat, zwischen Jordan und Mittelmeer die. Israeliten, nrdlich von ihnen die Phnizier, am Enphrat und Tigris die Babylouier und Assyrer, stlich davon die Perser; der sdliche Teil der Balkanhalbinsel wurde von den Griechen besetzt; in Italien entstand das Reich der Rmer, und an der Nordspitze Afrikas lieen sich die Karthager nieder. (Buntkarten Nr. 1 und Nr. 4.) Der Verwandtschaft nach gehren diese Völker zu drei Gruppen, die zusammen die mittellndische oder kaukasische Rasse bilden: 1. Zu den Ariern oder Jndogermanen gehren die Perser, Griechen und Rmer (auerdem die Inder und die meisten europischen Völker). 2. Zu den Semiten gehren die Babylonier, Assyrer, Israeliten, Phnizier und die von diesen abstammenden Karthager. 3. Zu den Hamiten gehren die gypter. Kein Volk des Altertums hat sr den Fortschritt der Kultur mehr geleistet als die Griechen, keins fr ihre Ausbreitung mehr als die Rmer.

6. Griechische und römische Geschichte - S. 7

1913 - Leipzig : Hirt
2,3 Erste Periode. Begrndung der staatlichen Verhltnisse. 7 3. Die Natur des Landes. So mannigfaltig wie die Gestaltung des Landes sind auch die Beschaffenheit des Bodens und das Klima. Nirgend ist es erdrckend hei; in den wrmsten Strichen gedeihen Oliven und Feigen, in den kleinen Fluebenen Getreide, an den Hgelabhngen bei sorgfltiger Bearbeitung Wein; die Rucken der Berge eignen sich noch fr Viehzucht und Jagd. Das Auge erfreut sich an den mannigfachen Formen der Gebirge, an den ppig grnenden Tlern und den tiefblauen, klaren Wogen des Meeres. Die Schnheit der Natur weckte den Schnheits-sinn des Volkes, das gemigte Klima spornte zu dauernder Ttigkeit an; der geringe Umfang aber der zum Ackerbau geeigneten Bodenflche zwang die wachsende Bevlkerung dazu, Getreide einzufhren und berseeische Siedelungen anzulegen. So entstand ein reger Handelsverkehr, und zahl-reiche Kolonien blhten auf. 4. Diebewohner. Nach griechischer berlieferung waren die Pelasger die Urbewohner Griechenlands, dessen ltester Name Pelasgia gewesen sein soll. Tatschlich haben Pelasger in Thessalien (feimer auf Kreta, in Attika und wohl auch in Kleinasien) gewohnt. Das eigentliche Griechen-volk wanderte wahrscheinlich aus Mitteleuropa in seine Sitze ein. Die heutigen Neugriechen sind ein Mischvolk; nur in schwer zugnglichen Gebirgsgegenden, wie z. B. im Taygetos, ferner in den festen Ksten-Pltzen und auf den Inseln erhielten sich Reste der alten Hellenen oder Griechen. Die Hellenen teilten sich in drei Hauptstmme: die oler, die Dorer und die Joner. (Wohnsitze nach der Karte!) Erste Periode. Begrndung der staatlichen Verhltnisse. 3. Die Vorzeit. 1. Morgenlndische Einflsse. Dem Morgenlande (asiatischen Lndern und gypten) hatten die Griechen manches zu verdanken. Phnizische Schiffer, die von ihnen. Metalle, Holz und Purpurschnecken holten, brachten ihnen dafr Webereien, Gerte und Gtterbilder und unterwiesen sie in ihren Handwerken*). Als die Griechen dann selbst zu anderen Vlkern fuhren, lernten sie in gypten Verbesserungen des Getreide- und Wein-banes kennen, in Phnizien und Kleinasien die Baukunst, Mnzen und Mae. Auch Schriftzeichen nahmen sie von den Phniziern an. Aus solchen fremden Einflssen sind die Sagen von alten Einwanderern aus jenen Lndern entstanden. Kekrops kam aus gypten nach Attika und grndete Athen, wo er der erste König wurde und die Anfnge der Kultur verbreitete. Duaos kam aus gypten nach Argos. Seine fnfzig Tchter, die Danaiden, ermordeten ihre Männer, die fnfzig Shne des gyptos. Kadmos, dessen Vater von gypten nach Phnizien gewandert war, kam, als er seine von dem Gotte Zeus entfhrte Schwester Europa suchte, nach Botien, grndete die Burg, um die Theben entstand, und lehrte die *) Die Phnizier waren lediglich die Vermittler nicht die Schpfer dieser Kultur, die sie sich von den Vlkern Vorderasiens angeeignet hatten.

7. Griechische und römische Geschichte - S. 10

1913 - Leipzig : Hirt
auf die Dauer nicht zu behaupten; er mute den reichen und vornehmen Mamillen, dem Adel, m den inneren Angelegenheiten Einflu einrumen o Jtc? b/? ^hreramt im Kriege beschrnken. Als spter friedlichere Zustande herrschten, gelang es dem Adel zumeist, der die knigliche Macht zu siegen und sie schlielich zu beseitigen. An die Stelle der Einherr-schaft (Monarchie) trat die Vielherrschaft (Republik). Indem nun die ^ornehmen he Entscheidung der die wichtigsten Angelegenheiten des Gemeinwesens bten, trat die Adelsherrschaft (Aristokratie) ins Leben-vielfach gelang es in der Folgezeit der groen Masse der freien Brger' -5 ^e9imm9 Wt in die Hnde zu bekommen und die Volksherr-schaft (Demokratie) aufzurichten. Es kam nun nicht selten vor, da ein kuhner und kluger Mann, der sich beim niederen Volke beliebt zu machen verstand, mit dessen Hilfe die Alleinherrschaft an sich ri. Ein auf solche Weise hergestelltes Knigtum hie Tyrannis, der König Tyrann. Er mute, um sich in der Gunst des Volkes zu behaupten, mit ganzer Kraft fr das Wohl des Staates sorgen; leicht konnte er oder einer seiner Nach-folger die Volksgunst verlieren, die Tyrannis wurde gestrzt und die Vielherrschaft wiederhergestellt. Trotz der vielen Staaten und der verschiedenen Staatsformen betrach-teten sich die Griechen als ein Volk. Sie waren stolz darauf, Griechen zu fem, und nannten alle Nichtgriechen Barbaren". Sie redeten ja dieselbe Sprache, verehrten dieselben Götter und schtzten alle ihren Homer. Gemeinsame religise Feste und Spiele, unter denen die olympischen am meisten besucht wurden, strkten das Gefhl der Zusammengehrigkeit. crm2\ic olympischen Spiele. Alle vier Jahre fanden in Olympia Festspiele zu Ehren des Zeus statt. Neben dem heiligen Haine mit seinen geweihten Bauwerken (darunter der Zeustempel) und Denkmlern lagen die Pltze fr die krperlichen Wettspiele. Anfnglich ward nur der -wettlauf gebt, dann kam das Pentathlon (= Fnfkampf) auf: es umfate Sprung, Lauf, Diskus- und Speerwurf und Ringen; ferner gab es Faustkampf, Wagen- und Reiterrennen. In den Pausen lieen sich Redner und Dichter hren; Bildhauer und Maler stellten ihre Werke aus. Die hchsten Ehren warteten der mit dem Olivenkranze geschmckten Sieger. Sogar die Zeitrechnung knpfte an die olympischen Spiele an, indem man die Zeit von einer Feier bis zur anderen (eine Olympiade) 77b. zugrunde legte; die Rechnung begann mit dem Jahre 776. , P*.J^n^cr,c $cftc* ^en gemeinsamen Festen hatte jede grere Stadt ihre besonderen, da die Gttersagen in den einzelnen Landschaften verschieden waren und eine jede bestimmte Gottheiten bevorzugte. Eins der bedeutendsten war das groe Fest der Athene, das alle vier Jahre m Achen stattfand. Dramatische und musikalische Auffhrungen wechselten mit Kampfspielen. Dann wurde in glnzendem Festzuge der Gttin ein neues Gewand gebracht, ein Geschenk der athenischen Jungfrauen, in dem sie ihre Geschicklichkeit und Kunst im Weben und Sticken zeigten. Ein

8. Griechische und römische Geschichte - S. 37

1913 - Leipzig : Hirt
19,20 Erste Periode, Begrndung der staatlichen Verhltnisse. 37 3. Volksstmme, a) Die Etrusker. Von nachrckenden Galliern gedrngt, wanderten die Etrusker in uralter Zeit aus der Po-Ebene in das nach ihnen benannte Land. Ihr Volksstamm war mit den brigen Jtalikern nicht verwandt und unterschied sich von ihnen wesentlich in Sprache und Kulwr. Durch Handel und Seeraub beherrschten die Etrusker das Meer und hielten die Phnizier von den benachbarten Ksten sern. Auch in mancherlei Kunstfertigkeiten, wie in der Anfertigung von Vasen, Waffen und metallenen Gerten, ragten sie hervor. Besondere Ge-schicklichkeit bewiesen sie in der Baukunst. Die Etrusker waren lange Zeit das mchtigste und gebildetste Volk Italiens; in manchen Dingen wurden sie die Lehrmeister der Rmer. b) Die Jtaliker im engeren Sinne. Zu ihnen gehrten die Latiner in Latium, ein einfaches Bauernvolk. Ihre selbstndigen Stadtgemeinden wurden lediglich durch ein religises Band zusammengehalten: sie feierten alljhrlich das Fest des Jupiter Latiaris int Gebiet der Stadt Alba longa, die das Hanpt des Bundes war. Von den Latinern schied sich die Gruppe der nmbrisch-fabellischen Stmme: die Nmbrer in Umbrien, die Sab in er nordstlich von Latium, ferner die von den Sabinern sich ableitenden Stmme wie die Samuiter in Samninm und die Kam-paner in Kampanien. 4. Mittel der Einigung. Fast alle italischen Vlkerschaften auer den Etruskeru sind infolge der griechischen Kolonisation von der ber-legenen Kultur dieser Einwanderer in entscheidender Weise beeinflut worden. In geistigen Dingen Religion, Kunst, Wissenschaft) wie im praktischen Leben (Schiffbau, Geld- und Bankwesen nfw.) fchlo man sich dem griechischen Vorbild an. Die vlkische Einheit brachte erst die Unter-werfung Italiens unter die Waffen Roms: damit siegte auch die Sprache der Eroberer, die lateinische (b. h. die Latinms), der die zum Teil sehr voneinander abweichenden verschiedenen Sprachen, die bis dahin in Italien herrschten. Erste Periode. Begrndung der staatlichen Verhltnisse. $ 20. Die Vorzeit. 1. Die Entstehung Roms. Wo am Tiber die Sabiner Berge in die Latinische Ebene bergehen, entstand aus der Vereinigung von An-siedlnngen der Vlkerschaften beider Gebiete die Siebenhgelstadt Roma8). Die Rmer haben die lteste Geschichte ihrer Stadt in das Gewand der Sage gehllt. Wie sie berichten, entfloh der Trojaner neas aus seiner brennenden Vaterstadt und kam mit geretteten Landsleuten nach langen Irrfahrten in das Reich des Knigs Latinns, dessen Schwieger-shn und Erbe er wurde. Die Hauptstadt seiner Nachkommen war Alba longa. Einen von ihnen, Nmitor, strzte sein Bruder Amulius vom Throne. Die beiden Enkel Nnmitors, Romnlns und Remus,

9. Griechische und römische Geschichte - S. 61

1913 - Leipzig : Hirt
r 35, 36 Vierte Periode. Die Kaiserzeit. 61 angelegt. ffentliche Badeanstalten entstanden in groer Anzahl; denn der hufige Gebrauch der Bder, namentlich der warmen, war allgemeine Sitte. Zur Einrichtung einer rmischen Badeanstalt gehrten Warmbad, Kaltbad und Schwitzbad. Mit den greren Anstalten waren Rumlichkeiten fr krperliche bungen und Spiele und fr geistige Unterhaltung verbunden. An eine der Badeanstalten schlo sich das Pantheon an, der be-rhmteste Tempel Roms. Der Wunsch und Wille des Kaisers war auch bei Privatbauten fr die Unternehmer magebend, so da schnell zahlreiche glnzende Huser und Palste entstanden. 3. Die Bildung. In der langen Friedenszeit blhte die Dichtkunst auf. Viele begabte Rmer bildeten an den Homerischen Dichtungen und anderen griechischen Meisterwerken ihr eigenes dichterisches Knnen aus. Die bedeutendsten von ihnen, die einen wirksamen Frderer ihres Strebens an Augustus' vertrautem Ratgeber Mcenas fanden, waren persnliche Freunde des Kaisers; sie verkehrten an seinem Hofe und ver-herrlichten ihn in ihren Werken. Unter ihnen ragten Virgil und Horz hervor. Auch die Wissenschaft gedieh. Damals schrieb Livins eine Geschichte Roms, Strabo ein grundlegendes geographisches Werk. Der Buchhandel hatte bereits seit den Zeiten Csars und Ciceros einen mchtigen Aufschwung genommen. Die erste ffentliche Bibliothek wurde angelegt, und bald durfte in einem besseren Hanse ein Bibliothek-zimmer so wenig fehlen wie ein Badezimmer. Es bestand sogar eine von Csar eingefhrte Zeitung, die Tagesakten", die von den Buchhndlern nach allen Teilen des Reiches verbreitet wurde. hnlich wie in Rom, nur in verringertem Mae, mssen wir uns die Verhltnisse in allen greren Stdten Italiens und der Provinzen denken. In Gallien und in Spanien legten die italischen Ansiedler den Grund zur Verbreitung rmischer Bildung und Sprache. 4. Die Religion. In traurige Verwirrung war die Religion geraten. Zu den italischen und griechischen Gttern hatten die Rmer die der unter-worfenen Völker aufgenommen, und in der Kaiserzeit wurde die Zahl der berirdischen" noch durch die Erhebung der verstorbenen Kaiser zu Gttern vermehrt. Die Aufgeklrten und Unglubigen spotteten der diese ge-mischte Gesellschaft auf dem Olymp Zauberei und Wahrsagerei standen in voller Blte. Von der Stern-deuterei, der Wissenschaft der Chalder", lieen sich Reiche und Arme willig betrgen; war doch Augustus selbst ihr glubiger Anhnger. 36. Das Christentum. 1 Die heidnische Welt und die Lehre Jesu, a) Das griechischrmische Heidentum hatte sich ausgelebt. Die Menschheit suchte den wahren Gott, aber die Wege, auf denen sie suchte, fhrten nicht zum Ziele: weder die verschiedenen Gtterdienste auch nicht die aus dem Orient

10. Länderkunde von Europa ohne das Deutsche Reich, Die koloniale Stellung der europäischen Mächte - S. 22

1912 - Berlin : Oldenbourg
22 Europa. vielverzweigte Handelsverbindungen. In unseren Tagen hat Belgiens Industrie, dank der großen Schätze an Kohle und Eisen, welche das Ardennengebirge in sich schließt, eine erstaunliche Blüte erreicht. Möns, Charleroi,Namur, Lüttich (175000 E.) im Sambre- und Maas-Kohlengebiet sind Fabrikorte allerersten Ranges, wie sie sich im Deutschen Reich nur im Rheinland und in Westfalen, in Sachsen und Schlesien wieder finden. Brüssel ragt hervor durch seine Luxuswaren, besonders Spitzen, durch solche auch Mecheln, Verviers durch seine Tuche, Tournai durch Teppiche, Gent (160000 (£.) durch Baumwollwaren, ganz Flandern durch Leinwandfabrikation. Durch seine Gewerbetätigkeit zählt Belgien zu den ersten Industriestaaten Europas. Die fchwuugvolle Industrie hat naturgemäß einen äußerst lebhaften Handel und Verkehr zur Folge, der durch die Nähe der größten Kultur- staateu Europas aufs vorteilhafteste unterstützt wird. Mit seinem Außenhandel nimmt Belgien bereits den vierten Platz ein; es übertrifft in dieser Beziehung Großmächte wie Österreich-Uugarn, Rußland und Italien. Unter Berücksichtigung der Bevölkerungsziffer behauptet Belgiens Handel unter allen Ländern der Erde sogar den ersten Rang. Für die gewaltige Größe seines Handels spricht ferner, daß Antwerpen an der breiten Trichtermündung der Schelde neben Hamburg die wichtigste Seestadt des Kontinents und das belgische Eisenbahnnetz das engmaschigste aller Länder der Erde ist. Ein sehr ansehnlicher Teil des belgischen Handels ist allerdings Durchgangshandel. Bei solchem Stande der Erwerbsquellen erklärt es sich zur Geuüge, daß Belgiensich großer Wohlhabenheit erfreut und an Dichte d^r Bevölke- rung (255 auf 1 qkm), das Königreich Sachsen und die Hanse- staaten ausgenommen, alle Staaten Europas übertrifft. Leider herrscht zwischen den einzelnen Ständen eine große Zerklüftung, und die geistige Bildung der unteren Schichten des Volkes steht noch auf tiefer Stufe. Siedelungen. Ein volles Drittel der überwiegend industriellen Bevölkerung lebt in Städten, deren größte, die Hauptstadt Brüssel, mit Vororten über 700000 Einw. zählt. Dem Jndnstriebezirke des Sambre- und Maastales gehören an: Charleroi, Namur, Seraing, Lüttich; ö. von diesem Verviers. Antwerpen, 320000 Einw. Als Seebad und Vermittler des Personenverkehrs von und nach England ist Ostende bekannt. Kolonien. Belgische Kolonie ist der große afrikanische Kongostaat mit 2,4 Mill. qkm und 15—20 Mill. Einw. Auch wissen die belgischen Industriellen und Finanzgruppen in auswärtigen Gebieten mit gutem Erfolge vorzugehen. Beziehungen Belgiens zum Deutschen Reiche. Gleich Lothringen ist Belgien ein Übergangsland zwischen Deutschland und Frankreich; daher hat es auch im Verlaufe seiner Geschichte bald zum Deutschen Reiche, bald zu den romanischen Ländern gehört. Zwischen Deutschland und Belgien pulsiert noch heute ein sehr lebhafter Verkehr. Insbesondere bildet Belgien für die gewerbtätigsten Provinzen Deutschlands vielfach den Weg zum Meere (Antwerpen).
   bis 10 von 230 weiter»  »»
230 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 230 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 8
2 1
3 1
4 149
5 9
6 5
7 3
8 2
9 14
10 13
11 10
12 3
13 1
14 19
15 9
16 8
17 2
18 3
19 2
20 4
21 1
22 33
23 18
24 8
25 2
26 10
27 3
28 1
29 8
30 3
31 9
32 1
33 8
34 7
35 0
36 2
37 31
38 12
39 4
40 3
41 6
42 3
43 6
44 3
45 62
46 12
47 1
48 48
49 16

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 7
1 15
2 11
3 21
4 39
5 1
6 3
7 0
8 1
9 35
10 1
11 7
12 0
13 14
14 10
15 5
16 5
17 37
18 1
19 1
20 8
21 3
22 12
23 8
24 2
25 33
26 7
27 0
28 10
29 1
30 0
31 10
32 0
33 5
34 1
35 5
36 1
37 5
38 3
39 5
40 5
41 16
42 2
43 171
44 1
45 21
46 3
47 7
48 3
49 3
50 5
51 0
52 8
53 4
54 24
55 16
56 4
57 0
58 1
59 4
60 3
61 15
62 3
63 7
64 3
65 55
66 4
67 6
68 10
69 3
70 13
71 29
72 9
73 2
74 5
75 6
76 8
77 12
78 3
79 8
80 8
81 1
82 11
83 15
84 0
85 0
86 2
87 7
88 1
89 11
90 1
91 8
92 50
93 4
94 7
95 35
96 3
97 3
98 8
99 0

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 143
1 37
2 97
3 53
4 91
5 84
6 55
7 147
8 61
9 155
10 159
11 52
12 74
13 28
14 38
15 51
16 95
17 49
18 137
19 289
20 12
21 114
22 107
23 35
24 38
25 31
26 59
27 100
28 13
29 165
30 136
31 37
32 69
33 393
34 57
35 234
36 16
37 110
38 16
39 223
40 166
41 122
42 24
43 173
44 165
45 25
46 24
47 70
48 54
49 46
50 122
51 92
52 228
53 32
54 775
55 115
56 100
57 55
58 93
59 449
60 93
61 272
62 137
63 74
64 95
65 142
66 14
67 212
68 40
69 6
70 14
71 195
72 115
73 115
74 68
75 48
76 57
77 72
78 173
79 123
80 155
81 586
82 72
83 77
84 9
85 82
86 81
87 42
88 96
89 9
90 42
91 367
92 76
93 34
94 7
95 51
96 8
97 91
98 51
99 85
100 253
101 46
102 97
103 178
104 43
105 237
106 55
107 18
108 51
109 87
110 43
111 131
112 175
113 26
114 80
115 173
116 82
117 28
118 60
119 44
120 127
121 257
122 105
123 125
124 39
125 49
126 184
127 230
128 58
129 135
130 16
131 118
132 117
133 124
134 41
135 23
136 366
137 41
138 32
139 55
140 120
141 70
142 129
143 171
144 52
145 377
146 99
147 43
148 177
149 11
150 125
151 179
152 97
153 40
154 50
155 206
156 252
157 259
158 95
159 34
160 36
161 81
162 57
163 98
164 19
165 185
166 202
167 63
168 53
169 101
170 70
171 224
172 151
173 188
174 61
175 101
176 202
177 135
178 20
179 72
180 22
181 71
182 121
183 373
184 84
185 31
186 38
187 52
188 166
189 27
190 148
191 89
192 175
193 66
194 103
195 33
196 143
197 82
198 105
199 136