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1. Zweiter oder höherer Kursus - S. 844

1850 - Weilburg : Lanz
844 Die einteilten Länder Asiens. Leibesübungen sehr gewandtes Völkchen geschildert. — Die Kamtschadalen haben ein rundes, plattes und breites Gesicht, einen dicken Kopf, kleine, tiefliegende Allgen, in denen Falschheit lauert, eine platte Nase, wenig oder keinen Bart und ein dünnes, schwarz glanzendes Haar» Sie sind faul, unreinlich, furchtsam, leichtsinnig und ausschweifend, dabei aber friedlich und von Jagd und Fischerei lebend. §. 1000. Die Eingebornen Sibiriens gehören dem größten Theile nach rohen Jäger- und Fischern ölkern an; die Nomaden aber im Süden stehen auf einer höher» Stufe der Kultur. Mehrere Bibelgesellschaften sind thätig, das Christenthum und dadurch Bildung und Gesittung in diesen nordischen Regionen zu verbreiten, jedoch bisher ohne sonderlichen Erfolg. Die Städte sind nicht ohne Unter- richtsanstalten mannigfacher Art; zu Tobolsk und Irkutsk finden sich Gymnasien; auch mehrere Seminare und Fachschulen sind vorhanden. Die Zahl der Distrikts- und Pfarrschulen ist freilich sehr gering und betrug im Jahre 1835 nur 39 auf dieser weiten Landstrecke. — Die Europäer beschäftigen sich mit dem Acker- und Bergbaue; in mehreren Städten zeigt sich ein reger Gewerbfleiß, und ihr Handel ist lebhaft und wichtig. — Das Land steht unter russischer Herrschaft, die freilich bei den meisten Stämmen sich nur auf die Erhebung eines Tributs erstreckt. Das Ganze ist gegenwärtig in vier Statthalterschaften (Gouvernements), zwei Provinzen und zwei Bezirke eingetheilt. §. 1001. 1) Die Statthalterschaft Tobolsk, der westliche Theil des Landes, ist größtentheils eine wellenförmige Fläche, in deren Süden sich, der großen Steppen ungeachtet, auch Ackerbau findet. Nach Norden hin verschwinden nach und nach die Waldungen und es beginnt eine eisige Wüste, in welcher alles Leben erstirbt. — Tobolsk, die reinliche Hauptstadt dieser Statthalterschaft und der Sitz des Gou- verneurs von West-Sibiritn, breitet sich am Jrtisch aus, mit dem sich hier der Tobol vereinigt, hat 23 zmn Theil schöne griechische Kirchen, ein Priester- und ein Schullehrer-Seminar,

2. Zweiter oder höherer Kursus - S. 771

1850 - Weilburg : Lanz
Vi. V o r.d e r - Zn di e n. 771 Krämer und Handwerker. Zu keiner Kaste gehören die Paria's, die als unrein und der Auswurf jener vier Kasten betrachtet werden. Tief verachtet und von religiösen und andern Versammlungen ausgeschlossen, dürfen sie weder in Städten, noch in Dörfern wohnen und sind zu den niedrigsten Arbeiten verurtheilt. — Die Bewohner der niedrigen und heißen Gegenden des Landes sind furchtsam, friedliebend, gewerbfleißig und von sklavischer Gesinnung; dagegen zeichnen sich die Bewohner der höher» und kühlern Regionen aus durch Muth, Tapferkeit, Höflichkeit und Stolz. tz. 90(5. Sinn für Wissenschaft und Kunst kann den Hindus nicht abgesprochen werden; aber ein Fortschreiten auf den Bahnen derselben ist nicht ersichtlich. Als das stärkste Hinderniß erscheint der Kastengeist. Elementarschulen bestehen fast allenthalben; auch gibt es mehrere höhere Schulen, von denen die berühmteste sich zu Benares befindet. Philo- sophie, Mathematik, Arzneikunde, Rechtswissenschaft und Geschichte sind die wissenschaftlichen Fächer, denen sich die Forschung besonders zuwendet. Sehr beliebt ist die Dichtkunst; in den übrigen Künsten aber offenbart sich ein widerlicher Geschmack. Viele Büchersammlungen sind vorhanden. — Die Briten besitzen mehrere höhere Bildungsanstaltcn, z. B. eine Universität zu Kalkutta, mehrere Sternwarten und literarische Societäten, wie die berühmte asiatische Gesellschaft. §. 907. Die wichtigsten Nahrungsquellen der Bewohner sind Landwirthschaft, Gewerbe und Handel. Schon von den frühesten Zeiten an stand ihr Gewerbfleiß in hohem Ruhme und lieferte die geschätztesten Erzeugnisse. Feine Baumwolleuzeuge und Shawls, mit Gold imb Silber durch- wirkte Seideuwaaren, schöne Musseline und Matten, viele Waaren aus Gold, Silber, Edelsteinen, Perlmutter, Kristall — ferner Zucker, Indigo, Leder u. v. a gehören zu denselben. — Aeußerst wichtig ist der Land- und Seehandel; jener wird durch Karawanen betrieben; dieser findet sich haupt- sächlich in den Händen der Briten. Der Ganges und Zndus werden mit Dampfschiffen befahren. Ungemein zahlreich und

3. Zweiter oder höherer Kursus - S. 806

1850 - Weilburg : Lanz
806 Die einzelnen Länder Asien's. jeder Begriff hat sein eigenes Zeichen (Buchstaben); die Zahl derselben soll sich ans 80,000 belaufen, von denen aber nur 10 bis 12,000 im gewöhnlichen Gebrauche sind. — Die Bewohner bekennen sich zu verschiedenen Religionen. Zu der lamaischen oder der des Buddha, den die Chinesen Fo nennen, hält der kaiserliche Hof und die große Volksmenge; die Lehre der Taotse (Unsterblichkeitssöhne) hat eine große Anzahl von Naturgöttern und Schutzgeistcrn, und die des weisen Kong-fu-tse (Konfuzius) gründet sich auf den Glauben an ein höchstes Wesen und findet nur unter den Gebildeten Anhänger. Auch die katholisch-christliche Kirche zählt seit dem 17. Jahrhunderte manche Bekenner, die sich aber in neuerer Zeit sehr vermindert haben. Juden. — Die Gliedmaßen der Chinesen sind unverhältnißmäßig klein; das Gesicht ist breit, etwas platt, und die Backenknochen ragen hervor. Die Nase ist klein und stumpf; die Augen sind hervorstehend, die Kopf- und Barthaare schwarz und hart. In den nördlichen Gegenden des Landes haben die Bewohner eine hellgelbe Gesichtsfarbe, in den südlichen eine dunkelgelbe. Wohlbcleibtheit zeugt von Wohlstand, verleiht Ansehen und wird daher ungemein geschätzt. Auch die Länge der Nägel — 5 bis 6 Zoll — an dem kleinen Finger beweist den vornehmen Stand, verbunden mit Wohlhabenheit. — Vor- theilhafte Züge in dem Charakter des Volkes sind Milde, Friedfertigkeit, Gelehrigkeit, Sinn für nützliche Beschäftigung, Gehorsam, Ehrfurcht vor dem Alter — zu der Schattenseite aber gehören Verstecktheit, Lügenhaftigkeit, Sinnlichkeit, Weich- lichkeit, gegenseitiges Mißtrauen, Lust zum Betrügen und persönliche Feigheit. §. 9-14. Bereits in uralter Zeit haben die Chinesen eine ziemlich hohe Stufe der Gesittung und Geistesbildung erstiegen, und sie und die Japaner übertreffen hierin alle asiatische Völker. Allein Jahrhunderte sind indessen vorüber- gegangen, und es zeigt sich bei ihnen kein Fortschreiten weder in Wissenschaft, noch in Kunst; überall herrscht ein trauriger Stillstand. Gedruckte Bücher finden sich in großer Zahl und

4. Zweiter oder höherer Kursus - S. 855

1850 - Weilburg : Lanz
855 I. A e g Y P t e u. eigenthümliche Sprache, die aber nur noch bei ihrer Gottes- verehrung im Gebrauche ist. Die Araber, dem Islam anhangend, theilen sich in Ackerbauer (Fellah's) und in Nomaden (Beduinen), welche letztere unter eigenen Schcik's und Emir's stehen und, wie in ihrem Vaterlande, von Vieh- zucht, Raub und Plünderung leben (§. 866). Auch wohnen Türken, als Beamte, Soldaten und Kaufleute, Griechen, Armenier, Juden, Negersklaven und Europäer (Franken) in dem Laude. Die arabische Sprache ist allgemein verbreitet. — Mit dem ausdruckslosen Gesichte der Kopten vereinigt sich ein Temperament ohne Wärme und Lebhaftigkeit. Wohl zeichnen sie sich unter den Aegypten bewohnenden Volksstämmen durch Klugheit und Verschmitztheit aus; allein Falschheit, Treulosigkeit und Menscheuhaß, Kriecherei, Angeberei und Bestechlichkeit bilden die unsaubern Grundlagen ihres Charakters. — Die Araber, s. §. 664. §. 1010. Dieses merkwürdige Land war bereits vor Jahrtausenden der Sitz hoher Kultur, gleichsam die Wiege menschlicher Bildung. In dem Thale des Nils erheben sich noch jetzt unzählbare Zungen, die, obgleich stumm, dieses laut der Nachwelt verkünden. Viele ehrwürdige Denkmäler des Alterthums nämlich haben der Barbarei und dem zerstörenden Zahne der Zeit Trotz geboten, und hohes Staunen befällt den Wanderer, wenn er von dem herrlichen Theben stromabwärts gleichsam eine Kette von Tempeln, Pallästen, Kolossen, Obelisken, Pyramiden und Gräbern erblickt, an deren große»/ mit Hieroglyphen ringsum bedeckten Trümmern seit Jahr- tausenden Barbarei und Witterung vergebens nagen. Ja, kein Land der Erde zeigt so viele Denkmale vergangener Herr- lichkeit, zusammengedrängt auf einem so engen Raum. —- Der jetzige Regent ist eifrig bemüht, europäische Kultur in seine Besitzungen zu verpflanzen; er hat verschiedene Unter- richtsanstalten, z. B. eine große Central-Schule, eiue Vor- bereitungsschule für Künste und Wissenschaften, eine Militär- und eine medizinisch-chirurgische Schule gegründet; allein ein sonderlich wohlthätiger Einfluß dieser Institute, namentlich

5. Zweiter oder höherer Kursus - S. 972

1850 - Weilburg : Lanz
972 Die einzelnen Länder Amerika's. (180,000), Quäker (100,000), Herrnhnthcr (12,600), Mormoniten (12,000), Zitterer (6000), Sociniancr, Har- monisten, Swcdenborgianer, Schwenkfeldinner u. a. gehören. Die Zahl der Juden beträgt 35,000, und die meisten Indianer sind noch Heiden. Die Unterhaltung der Kirchen und Geistlichen liegt nicht dem Staate ob, sondern den Gemeinden. Im Jahre 1835 zählte man 17,673 Kirchen und 15,038 Geistliche. —• Die Nord-Amerikaner sind ein kräftiger Menschenschlag, dem größten Theile nach offen und freimüthig. Kein Vorrang findet Statt; Verschiedenheit der Stände ist unbekannt, und nirgends zeigt sich europäische Demuth, Unterwürfigkeit und Kriecherei der niedern Volksklassen gegen die höher». Und doch gibt's noch Sklaven in diesem Lande der Freiheit! Und wenn Klugheit, Unternehmungsgeist und Thätigkeit, Tapferkeit und Stolz auf das Vaterland und seinen Ruhm bei diesem Volke gepriesen werden muß; so müssen wir von der andern Seite ans seine Gier nach Geld und Reichthum und ans seinen Eigennutz und seine Habsucht mit Verachtung herabsehen. Wohl sind die Bewohner des innern Landes menschenfreundlich und gegen Fremdlinge gastfrei; allein die Bewohner der Seestädte gleichen ganz denen unserer großen Städte, und der Lnrns und alle Laster einer entarteten Civilisation sind auch bei ihnen zu finden. §. 11-1!. In den ältern oder nordöstlichen Staaten der Union geschieht bereits Viel für höhere Bildung. Hier werden zahlreiche Kollegien (Gymnasien), Akademien (höhere Bürgerschulen) und Universitäten gefunden; diese sind ganz, wie die englischen, eingerichtet. Ueberdies bestehen nach den verschiedenen Rcligions-Partheien mehrere theologische Schulen; auch stndiren viele junge Leute, ohne jemals eine Universität zu besuchen, bei einem Juristen oder Arzte, und ihre Kenntnisse genügen in dem spätern Geschäftsleben. In den größer» Städtert finden sich mannigfaltige wissenschaftliche Vereine und ansehnliche Büchersammlungen. Auch um das Volksschnl- wesen steht es jetzt besser, besonders in den nördlichen Staaten, als dies noch vor kurzer Zeit der Fall war. Einen äußerst

6. Zweiter oder höherer Kursus - S. 921

1850 - Weilburg : Lanz
Xlil Das Hottentoitenland. 921 und dadurch höhere Gesittung zu verbreiten. — Die Bos- jeman's oder Buschmänner, ein äußerst merkwürdiger Hottentotten-Stamm, halten sich nicht nur auf den dürren und rauhen Hochebenen des südlichen Kaplandes bis zu den Thälern des Gariep hin auf, sondern hausen auch in der großen Wüste, die sich im Norden der Groß-Namaqua's ausbreitet. Dieses Volk, wild und roh und noch auf der untersten Stufe der Menschheit stehend, lebt, gleichsam von der menschlichen Gesellschaft ausgestoßen (die Paria's in Vorder-Indien, §. 905), in dem größten Elende. Fast dem Thiere gleich, sind Höhlen, Büsche oder armselige Hütten feine Wohnung; die auf der Jagd erlegten Thiere, so wie wilde Früchte und Wurzeln, selbst Schlangen und Eidechsen und andere ekelhafte Gegenstände dienen ihm zur Nahrung. Der Körper dieser armen Menschen ist klein, mager und schmutzig, das Gesicht häßlich. Die Ungerechtigkeiten, Be- drückungen und Feindseligkeiten der europäischen Kolonisten im Kaplande haben diese einst.friedlichen Hirten in ein grausames, dabei sehr gewandtes Räubervolk verwandelt, auf welches nun bereits seit mehr, als einem halben Jahrhunderte (1774) die bewaffneten Aufgebote der Kolonisten wie auf wilde .Thiere und sogar in der Absicht Jagd machen, um dasselbe gänzlich auszurotteu. . Xiv. Das Kapland. §. 1095. Dieses begreift Afrika's südlichsten Theil. Von '34-/3 — 46° der Länge und 30 — 342/3° südlicher Breite sich erstreckend, wird dasselbe im Norden von dem Lande der Hottentotten, im Osten von dem Kaffernlande und dem indischen Ocean, im Süden von eben diesem und im Westen von dem amerikanischen (äthiopischen) Meere begrenzt. — Der Flächengehalt kommt dem von Frankreich gleich und mag 9 — 10,000 Qmcilen betragen. §. 1096. Mehrere Bergketten, meist unfruchtbar und öde und traurigen Anblicks, durchziehen theils von Nordeir 60

7. Zweiter oder höherer Kursus - S. 1028

1850 - Weilburg : Lanz
1028 Die einzelnen Länder Amerikas. Plata. Zu jenem strömen der Veni (§. 1189), dann der Mamo re und Guaporö, die durch ihre Vereinigung den Madeira bilden; zu diesem geht in südöstlicher Richtung der Pil- komayo. Diese und viele andere Flüsse haben ihre Duellen in diesem Hochlande, dem auch der südöstliche Theil des Titi- kaka-Sees angehört. An der östlichen Grenze ist der soge- nannte See Xa rayes, eigentlich eine über 2000 Qmeil. große und drei Monate hindurch überschwemmte Ebene, welche der Paraguay mit mehreren seiner Nebenflüsse durchzieht. Auch im Innern finden sich noch einige kleinere Seen. §. 1195. Das Klima stimmt im Allgemeinen mit dem von Perlt überein; jedoch ist die mittlere Wärme hier größer, als dorten. Die Grenze des ewigen Schnees beginnt am Illi- mani mit 15,117 bis 15,992 Fuß. Die langdauernden Ucberschwcmmungcn, so wie die unermeßlichen Urwälder bewir- ken eine ungemein feuchte Lust tu den nördlichen und östlichen Ebenen. — Auch die Naturerzeugnisse sind die bei Peru (§. 1190) angeführter!. Ackerbau wird noch in einer Höhe von mehr, als 19,000 Fuß getrieben; groß ist der Reichthum au cdeln Metallen, besonders an Silber. Noch in einer Höhe von 16,000 Fuß werden Gruben gefunden. Die Silberberg- werke von Potosi haben vom I. 1556— 1802 einen Ertrag von 2000 Mist. Gulden gegeben. H. 1196. Die Volksmenge betragt etwa 1 Mist., so daß nur 68 Menschen aus die Qmeile kommen. Ter größte Theil der Bevölkerung besteht aus Indianer n. Diese find entweder Nachkommen der alten Peruaner, oder mit den Ureinwohnern Brasiliens und Paraguays verwandte Volks- stamme. Letztere leben noch größtentherls im Zustande roher Wildheit. Die Zahl der Weißen und Neger lst nicht beträchtlich. Die herrschende Religion ist die katholische; auch viele Stämme der Ureinwohner bekennen sich zll derselben. — Die Nachkommen der alten Peruaner, nur den westlichen oder gebir- gigen Theil des Landes bewohnend, stehen auf einer ziemlich hohen Stufe geistiger Kultur. Eure Universität urid einige Gyii.ilasieu sorgen für holdere Bildung.. — Die meisten Bewoh«

8. Zweiter oder höherer Kursus - S. 999

1850 - Weilburg : Lanz
Vi. Mexiko. 999 etwas dunkel, der Blick lebhaft und feurig. Großer Haß, aus früherer Zeit ererbt, zeigt sich bei den Bewohnern dieses Landes gegen alle Fremde, die wie eine verfluchte Nasse angesehen werden. Jeder Fremde gilt ttn Allgemeinen für nicht katholisch, d. h. für einen Ketzer, und daher werden die Wörter "Juden, Ketzer, Engländer, Fremder" von dem Pöbel als gleichbedeutende Schimpfwörter gebraucht. Nach dem Mittagessen wird die Siesta gehalten, d. h. bis 3 oder 4 Uhr geschlafen. Die größte Stille herrscht zll dieser Zeit in den Städten; alle Hausthüren sind geschlossen; nur selten schleicht alsdann ein Mensch durch die verödeten Straßen. §. 1162. Von der Zeit der spanischen Eroberung an breitete sich europäische Bildung und Gesittung auch in diesen Gegenden aus. Schon die alten Mexikaner hatten eine verhältuißmäßig hohe Kulturstufe erstiegen, von der man noch bis zum heutigen Tage mannigfache Spurcir findet. Niedere luid höhere Schulen sind in bedei'.tender Anzahl vorhanden; an wissenschaftlichen Sammlungen fehlt es nicht. Unter den Wissenschaften erfreuen vor allen Mathematik und Naturlehre sich einer sorgfältigen Pflege. — Die wichtigsten Beschäftigungen sind Land- und Bergbau; auch treibt man mannigfaltige Gewerbe und Handel; besonders aber zeichnen sich die civilisirten Indianer durch rühmlichen Gewerbfleiß aus. Unter denselben findet mau geschickte Weber intb Töpfer, Maurer und Sattler, Gold- und Silberarbeiter und Steinschneider — ja, selbst in der Malerei, Ton- und Bildhauerkunst, haben sie große Fortschritte gemacht. Der Handel ist von Wichtigkeit, besonders mit Europa. Viele und mannigfache Naturerzeugnisse, als edle Metalle und Kupfer, Salz, Kakao, Vanille, Zucker, Reiß, Taback, Baumwolle, Cochenille, Kampesche-Holz, Indigo, Honig u. a. bilden wichtige Artikel der Ausfuhr. Vera Cruz, an dem gleichnamigen Busen, ist der wichtigste Handelsplatz. Die Münzen des Landes sind die spanischen. §. 161. §. 1163. Mexiko, dieser uralte Staat eines ziemlich gebildeten Volkes, ward in den Jahren 1519 — 1521 durch Ferdinand Sortez den Spaniern unterworfen und

9. Zweiter oder höherer Kursus - S. 1093

1850 - Weilburg : Lanz
3 li sci n. Ii -L i e 1093 voll Kokos-, Bananen- und Nrodfri:chtbäumen umgeben und beschattet, in geringen Zwischenräumen an einander. Scholl sieht man viele ans europäische Art gebaute Häuser. Die Luft ist heiter, trocken und äußerst gesund; Seewinde mildern die Hitze; auch wird die Atmosphäre durch die, in der Mitte des Somurers — im Januar — häufig fallenden Regen kühler und lieblich. — Die Volksmenge soll aus 40,000, nach andern Angaben aus 100,000 Individuen bestehen. Es sind wohl- gebildete Menschen von ansehnlicher Größe, die durch ihre theils weiße und braungelbe, theils dunkelbraune Hautfarbe den Be- wohnern des südlichen Europa's gleichen. Die Haare sind schwarz und gelockt, die Lipvcn dick; der Mund ist ziemlich groß. Haß lind Rache ist fremd den Herzen dieses gutmüthigen, sanften, heiteren, gefälligen, gastfreien und liebenswürdigen Völkleins, das aber, obgleich sehr bildungsfähig, weder an körperlicher, noch geistiger Anstrengung sonderliches Wohlgefallen findet. Seine Kunstarbeiten, z. B. Kleidungsstücke, Waffen, Werkzeuge und Kähne sind nicht selten zierlich und selbst geschmackvoll gearbeitet. Das frühere Heidcnthum ist fast gänzlich verschwun- den, der Götzendienst aufgehoben; die sonst gebräuchlichen Men- schenopfer haben aufgehört. Das Christenthum wird von mm an, segnend und vor Allem höhere Bildung fördernd, sich über alle diese lieblichen Inseln verbreiten; schon erheben sich zahl- reiche Kirchen und Schulen; Tausende von Insulanern können lesen und schreiben, und Bücher werden in der Landessprache gedruckt. Auch die industrielle Bildung macht gleiche Fortschritte; in den letzten Jahren sind selbst einige Fabriken in's Leben getreten. Diese Inselgruppe steht gegenwärtig unter französischem Schutze; eine Königin herrscht über das Ganze oder doch über die meisten dieser Inseln. Auf Otaheite versammelt sich alle drei Jahre der Landtag (das Parlament), zu welchem, außer den vor- nehmsten Familien, jeder Bezirk zwei Abgeordnete sendet. Be- reits im I. 1824 ist ein förmliches Gesetzbuch abgefaßt worden. Es gibt einen zahlreichen Adel in vier verschiedenen Abstu- fungen. — Otaheite (Tahiti), die größte, schönste und wichtigste dieser Inseln, besteht aus einer Felsenmasse,

10. Lehrbuch der allgemeinen Erdkunde - S. 206

1836 - Leipzig : Schumann
206 Allgemeine Erdkunde. überall geredet, am wohlklingendsten und am meisten ohne Dialekt, in Kurland, in Zelle, das immer den Vorrang behauptet, Hanno- ver, Braunschweig, und überhaupt da, wo im'volke das Sassische vorwaltet. §.878. Die alt-skandinavische Sprache, von der das Dänische und Schwedische abstammen, wird noch jetzt auf Island rein und unverändert gesprochen. Die beiden ebengenannten Schwestersprachen sind so wenig von einander verschieden, daß der Däne mit Leichtigkeit schwedische Schriften liefet und versteht, und umgekehrt. Das Dänische wird von den höheren Klassen in Norwe- gen geredet und geschrieben, und steht zum Volke in ähnlichem Verhältnisse, wie das Hochdeutsche bei uns; das Norwegische ist Volkssprache des Königreichs, und der von demselben aus be- völkerten Färöer und Orkneys. Eigentliche Büchersprache ist es nicht; die skandinavischen Sprachen, die weniger Gutturalen und Aspiraten haben, als das Deutsche, sind für den Fremden weit leichter auszusprechen. §. 879. Das Englische ist eine Mischsprache, die aus der Landessprache der Urbewohner, jener der Sassen, Dänen und der französischen Nordmannen im Laufe der Zeiten sich gebildet, auch während der letzteren Jahrhunderte durch zahlreiche aus dem Latei- nischen und Griechischen abgeleitete Wörter sehr bereichert hat. In Hinsicht auf Konstruktion ist sie, nebst den skandinavischen Sprachen, unter allen in Europa die einfachste, Bau und Aussprache aber sind unregelmäßig, und ihr Klang für jedes unverdorbene Ohr wahrhaft abscheulich. — Sie ist gegenwärtig, weil England in allen Erdtheilen Kolonien besitzt, nahe daran, Weltsprache zu werden, und hat in Hindustan das Persische schon großentheils, selbst aus den Gerichten, verdrängt. §. 880. Der celtische Sprachstamm begreift das Erfische oder Gälische, das Irische, und Cymraeg oder Armorische, mit der Sprache der Waliser. Das Armorische wird in Cornwall und in der französischen Bretagne geredet, in Wales und der gegenüber liegenden Küste Jrelands. Das Gälische oder Erfische wird im schottischen Hochlande gesprochen. Die Sprache im nördlichen Ire- land ist miss diesem letztern sehr nahe verwandt, denn Iren und Hochschotten verstehen einander ohne alle Schwierigkeit. Die Sprache im schottischen Niederlande, das sogenannte Broad-Scotch, ist ein Gemisch von Gälisch und Englisch, macht aber allmälig dem reinen Englisch Platz. §. 881. Das Lateinische wird in der ganzen civilisirten Welt von den Gelehrten verstanden. Von ihm stammen mehre Sprachen des südlichen Europa ab. Das heutige Italienische bildete sich zwischen dem '7. und 14. Jahrhunderte aus dem Latei- nischen, und wird am reinsten in Toskana, am wohlklingendsten in Rom gesprochen. Es ist sehr sanft und melodisch, und wird ver- dorben als lingua franca von dem ganzen handeltreibenden Pu- blikum auf allen Hafenplatzen der Levante geredet. Wir haben schon bemerkt, daß in Italien eine Menge von Mundarten vorhan- den sind; die venetianische gilt unter allen für die weichste; die
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