Aclteste Verfassung Deutschlands. 6
kennen wir nicht mehr. Die Opfer bestanden theils in Menschen-
opfern (gefangene Feinde, gekaufte Sclaven oder schwere Verbrecher),
theils in Thieropfern (besonders Pferde), verbunden mit Mahlzeiten,
auch wohl in Darbringung von Früchten und Blumenkränzen. —
Die Priester waren zugleich beim Volksgerichte thätig, und bei
Heerzügen gebührte ihnen die Handhabung der Zucht.
B. Die älteste Verfassung Deutschlands beruhte auf der
Herrschaft der Volks gemeinde. Sowohl die Versammlung
der freien Grundbesitzer einer jeden Gemeinde, als die größere
Versammlung der Grundbesitzer eines aus mehreren Gemeinden be-
stehenden Gaues hatte die Gesetzgebung, die Wahl der obrigkeitlichen
Personen (Fürsten und Herzoge), die richterliche Gewalt und die
Entscheidung über Krieg und Frieden.
Die Volksversammlungen waren theils regelmäßige, namentlich zur
Zeit des Neu- und Vollmonds, theils außerordentliche. Man versammelte sich
bewaffnet, am liebsten auf Bergen oder in einem heil. Haine, der König oder
ein Priester leitete die Verhandlungen, denen wahrscheinlich ein Opfer voranging
und folgte, und mit denen auch Trinkgelage verbunden waren. Die Zustimmung
zu dem Vorgeschlagenen gab man durch Zusammenschlagen der Waffen, Miß-
billigung durch Murren zu erkennen. Alle Rechtshäudel wurden mündlich und
öffentlich verhandelt und durch Geschworene entschieden nach gesetzlichen, Bestim-
niuugen, die lange Zeit blos durch Tradition sortgepstanzt und erst seit dem 5.
Zahrh. ausgezeichnet wurden. Oie Strafen bestanden in Schadenersatz und an-
dern Bußen an Geld, Vieh u. s. w., selbst für Todtschlag; die Todesstrafe
(Aufhängen) traf Vaterlandsverräther und Feiglinge. Während der Zeit, wo
die Gemeinde nickt versammelt war, übte ein Graf mit Zuziehung eines Aus-
schusses von C100) Freien (Schöffen) das Richteramt, und wahrscheinlich über-
haupt die vollziehende Gewalt aus.
Das Königthum bestand Anfangs (zur Zeit des Tacitus)
nur bei den germanischen Stämmen im Osten (Markomannen, Qua-
den, Gothen); bei einigen läßt sich der Ursprung desselben noch Nach-
weisen (wie bei Marbod's Herrschaft), bei andern nicht. Später
haben die meisten Völkerschaften (mit Ausnahme der Sachsen), wenn
sie sich zu einer größer» Herrschaft vereinigten oder tiene Wohnsitze
aufsuchten, sich einen König gewählt, in dessen Familie dann auch
diese Würde in der Regel blieb, ohne daß das Recht zu wählen
aufgehoben war.
Der neue König wurde auf einen Schild gehoben und in der Volksver-
sammlung unter dem Beifall des Volks dreimal herumgetragen, damit ihn Jeder
sehen könnte. Die ältesten Könige zeichneten sich in Tracht und Kleidung wenig
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Theilung deö fränkischeil Reiches.
21
Der jüngste von Chlodwig's 4 Söhnen, Clotar I., überlebte
seine Brüder und deren Nachkommen, daher vereinigte er wie-
der die ganze fränkische Monarchie, aber nur auf 3 Jahre
(558—561); denn da er auch 4 Söhne hinterließ, so zerfiel die
Monarchie nach seinem Tode wieder in vier Reiche und nach Cha-
ribert's, Königs von Paris, Tode (569?) in drei Reiche.
Seit dieser Zeit hören die auswärtigen Eroberungen der Fran-
ken auf, es folgen Bürgerkriege unter den Enkeln Chlodwig's,
in denen die Trennung des fränkischen Reiches in seine beiden
Hauptmassen:
a) Das westfränkische Reich oder Neustrien mit roma-
nischem Charakter,
d) Das ostfränkische Reich oder Austrasien mit echt
deutschen: Charakter,
bestimmter hervortritt, neben welchen Burgund als Mittelreich
sich nur eine Zeit lang behauptete und bald den: einen, bald dem
andern Reiche zufiel. Beständige innere Zerrüttungen und eine Reihe
von Freveln und Verbrechen, vorzüglich erzeugt durch den Haß der
beiden Königinnen Brunehilde in Austrasien und Fredegunde in Sois-
sons, füllen die Geschichte der Nachfolger Clotar's I. aus bis zur
zweite:: Vereinigung des Reiches durch Clotar Ii. von
Soissons, einen Urenkel Chlodwig's, 613.
In dieser Zeit der Zerrüttung brachten die Naioros domus,
welche ursprünglich nur Aufseher des königlichen Haus- und Hof-
wesens, später Anführer der Lehnsleute (der Leudes) wäre::, all-
mälig die ganze Civil- und Militärverwaltung der (nach Dagobert's I.
Tode wieder getheilten) fränkischen Reiche in ihre Hände und regier-
ten in: Namen der meistens unmündigen und schwachen Könige. Da-
her entstand um den Besitz dieser Würde eine Reihe von Kämpfen
unter den fränkischen Großen, bis der Austrasier Pipin von Heri-
stal (bei Lüttich) durch einen Sieg über den neustrischen König und
Ugior domus (bei Testri an der Somme, in der Nähe von St.
Quentin, 687) alleiniger Maior domus im gesummten fränkischen
Reiche wurde.
Die von Pipin begründete, fast unabhängige Herrschaft befestigte
sein Sohn Karl Martell (717 — 741) durch eine lange Reihe
meist glücklicher Kriege gegen die deutschen Völker von der Nordsee
bis zu den Alpen, welche sich theils von der fränkischen Herrschaft
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Extrahierte Personennamen: Clotar_I. Quentin Karl_Martell Karl
Extrahierte Ortsnamen: Cha- Paris Fran- Burgund Sois- Nordsee
Vorwort.
Dieser besondere Abdruck der deutschen Geschichte
aus meinem Grundrisse der Geographie und Geschichte für
mittlere Klassen (2. Abtheilung 6. Ausl, und 3. Abtheilung
5. Ausl.) ist für diejenigen Lehranstalten bestimmt, wo die
mittlere Bildungsstufe einen zweijährigen Cursus umfaßt und
wo der geschichtliche Unterricht in der Weise vertheilt ist, daß
die alte Geschichte in die erste Hälfte jenes Cursus (also auf
die Quarta) fällt und die zweite Hälfte (in Tertia), nament-
lich bei drei oder gar nur zwei wöchentlichen Lehrstunden,
nicht ausreicht, um das ganze Gebiet der Mittlern und neu-
ren Geschichte aufzunehmen. Bei dieser Organisation wird
es zweckmäßiger sein, dem Zöglinge ein vollständig abgeschlos-
senes und bis zu einem mäßigen Detail ausgesührtes Bild
der Geschichte eines Volkes, und zwar vor Allem des Vol-
kes, welchem er selbst angehört, zu geben, als ihn mit einem
Haufen von abgerissenen Bruchstücken aus der Geschichte der
verschiedenen Völker, die zum Theil auf dem Schauplatze der
Weltbegebenheiten nur verhältnißmäßig kurze Zeit eine be-
deutende Rolle gespielt haben, zu überladen. Daher erscheint
hier die deutsche Geschichte als alleinige Aufgabe für die be-
zeichnete Bildungsstufe (Tertia), und von der Geschichte der
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merke man sich namentlich den Fluß Rnbicon. In Mittelitalien lag die Provinz Latium, deren Einwohner Latiner hießen, und in ihr die Stadt Rom größtentheils auf dem linken Ufer des Tiber auf sieben Hügeln, unter denen man sich den Capitolinischen, Palatinischen, und Aventinischen merke. Andere Landschaften waren Etrnnen, ungefähr das heutige Toscana, Campanien, eine äußerst fruchtbare Provinz, die deßhalb das glückliche genannt wnrde, Samninm m den heutigen Abruzzen, von den tapfern und einfachen Sammten bewohnt, und in Unteritalien Apulien, südwestlich vom Sporn Italiens, nebs Calabrien.
Ueber die Abstammung der ältesten Bewohner Italiens laßt sich nichts Sicheres sagen; die Hauptmasse der Bevölkerung bildete ein Stamm, der mit den Griechen sehr nah- verwandt war, weshalb sich anch in den Sprachen sehr viel Aehnlichkeiten finden und bte Religion beider Völker im Wesentlichen übereinstimmt, s° daß das oben von der griechischen Götterlehre Gesagte auch für die Römer gilt. Ein eigenthümlicher Gott war bei den letzteren noch bei 3 an ns, der Gott alles Anfanges und Beginnens, dessen Tempel im Frieden geschlossen, im Krieg dagegen geöffnet wurde. Auch die Hirtengöttin Poles und der Waldgott Silvanu« finden sich bei den Griechen nicht, wie denn der G°tt Saturuns nicht gan; dem gr.-ch» schen Chronos entspricht. Dieser Saturuns herrscht- zu der Zell !° erzählt die Sage, als auf Erden Friede und Glückseligkeit herrsch -n, die man das goldene Zeitalter zu nennen pflegt. .ll« er der Herrschaft der Welt dnrch feinen Sohn Jupiter beraubt war, floh er nach Latium und wurde dort König; zum Andenken au d.e gluck. [Wie Heit, die das «and unter feiner Regierung verlebte, feierten Römer alljährlich im December das Fest der Satnrnalien, an welchem die Sclaven für eine knrze Zeit Freiheit genoffen und sogar von ihren Herrn bedient wurden. Die Römer der aliejien Z waren ein einfaches Volk von strengen, oft rauhen Sitten, an_ har e Arbeit, an Ackerbau nnb Krieg gewöhnt. Dies änderte sich sie ch in der spätern Zeit sehr, so daß Schwelgerei und S.ttenlofiglett,ast bei keinem Volke mehr Platz gegriffen haben, als bei ihnen Uebr. gen« beherrschten die Römer nicht gleich im Mang a I I Italien, sondern eroberten sich in fortwährenden Kriegen da,selbe
allmählich.
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Extrahierte Ortsnamen: Mittelitalien Latium Rom Unteritalien_Apulien Italiens Italiens Latium Italien
Vorwort zur -weiten Auflage.
Da das Buch, welches verschiedene sehr günstige Recensionen, unter anderen durch Prof. Dr. Herrig im Archiv für neuere Sprachen, B. 47, S. 170, wie in Keller's Schulzeitung, 1872, Nr. 9, erhalten hat, vergriffen war, so wurde eine zweite Auflage nothwendig, die sich von der ersten durch verschiedene Verbesserungen im Einzelnen, wie durch Hinzusügung von zwei neuen Paragraphen unterscheidet, sonst aber neben der ersten in Schulen gebraucht werden kann.
Elberfeld, im Juni 1873.
Der Merfasser.
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Dritte Abtheilung.
Einige Mittheilungen aus der älteren deutschen Geschichte.
§ 1 Kermann, der Jürst der Kherusker. (9 n. Chr.)
Das einzige Volk, das den Versuchen der Römer, sein Land zu unterwerfen, siegreich widerstand, waren die alten Deutschen oder Germanen. Sie wohnten zwischen Rhein, Weichsel, Donau und der Nord- und Ostsee.
Das Land wird von den römischen Schriftstellern als un-wirthbar und rauh, das Klima als unfreundlich und kalt geschildert; die Bewohner zeichneten sich durch Größe und Stärke des Körpers, durch blaue Augen, hellblondes Haar und in geistiger Beziehung durch Biederkeit, Treue und Sittenreinheit aus, wenn sie auch an Bildung weit hinter den verfeinerten Römern zurückstanden. Die Hauptbeschäftigung der freien Männer war Krieg und Jagd; Ackerbau und Besorgung des einfachen Hauswesens wurde den Weibern und Sclaven überlassen. Durch Cäsars Eroberungen waren die Stämme auf der linken Rheinseite unter die Botmäßigkeit der Römer gekommen; ebenso hatten die Stiefsöhne des Augustus, Tiberius und Drnsus, im Jahre 15 v. Chr. alles Land südlich von der Donau unterworfen. Drusus drang sogar, um die Einfälle der Deutschen in Gallien zu verhindern, über den Rhein in's Innere Deutschlands vor und unterwarf das Land bis zur Elbe in vier Feldzügen; als er im Begriff war, letzteren Fluß zu überschreiten, soll ihm ein
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Extrahierte Personennamen: Cäsars Augustus Tiberius Drusus
?'T
— 16 —
»“j>- Sä?«; Zs
.um 8 ®a6r,et f'-t’ft m einer Höhle bei Mekka feine Berufn», °m Propheten verkündet habe. Za solchen Visionen konnte er sj
lntctzrci “n0e6orcnen schwärmerischen und poetischen ffiesent £ Vlevt i6m Unr°ch- <6un, wenn man sein Aus-darstelleu wollte. ^ ‘",b ®etrnge6
Sin Sahrc 609 begann er zunächst im Kreise seiner ffomilie
* We bald" 0ffen6<Ueni fcin ®e,,Er äli und sein Oheim Abn-
rollntz ^J Tn''Ub 6ur* sie mt>vm einflußreiche Ein.
cekka. Da die Koreischiten in Folge dessen Vermin-eruug ,hres Einflusses fürchtete», so stellten sie° dem Mo^med nach dem Leben; daher sah er sich veranlaßt, heimlich von Mekka
!bmfalls mum iu 6e9e(,c"- Di-s- Flucht, welche
c< Sf, lkr 3e von Wundern ausgeschmückt ist heißt
Hdschra und fallt in« Jahr 623 n. Chr. G.; von ihr beging
a»r «T ihre Zeitrechnung. Er wurde von de» Bewohueru b‘e ,mit 6en M-kkaneru in Streit lagen, freundlich aufgenommen und fand 6e, chnen bald willige Anerkennung feinet Lehre , "ch “°" bor‘ au<s b°>d über ganz Arabien verbreitete. Er wußte
wx (st7 , mkttt *ric9' b- ^ dic Ausbreitung des
wahren Glaubens durch das Schwert zu begeistern, namentlich da-
durch, daß er Jedem, der für denselben falle, das Paradies verhieß,
dessen sinnliche Freuden er mit den lebhaftesten Farben, den An-
tajttuungen ferner Landsleute gemäß, auszumalen wußte.
Ja er unternahm, nachdem er Mekka unterworfen hatte sogar
einen Kriegszug gegen den griechischen Kaiser, den er wie auch andere
Fürsten zur Annahme seiner Lehre schriftlich aufgefordert hatte: da
er aber bet seinen Anhängern nur geringe Bereitwilligkeit fand so
kehrte er bald wieder um und begab sich nach Medina, von wo'aus
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Horrede.
®ott verschiedenen Seiten aufgefordert, eine Fortsetzung meiner kleinen Lebensbilder aus dem Alterthum (Elberfeld, Verlag von Carl Volkmann) erscheinen zu lassen und in
ähnlicher Weise auch das Mittelalter und die neuere Zeit zu
bearbeiten, bin ich nicht ohne Bedenken an die Arbeit ge-
gangen, obgleich ich mir den Plan schon früher gebildet hatte. Während im Alterthum Alles so einfach und klar vorliegt, die leitenden Ideen sich leicht fassen lassen und die Charaktere uns von mustergültigen Autoren geschildert und
zurechtgelegt sind, haben wir es im Mittelalter - und noch mehr in der neuen (beschichte mit verworrenen staatlichen Verhältnissen, mit sich durchkreuzenden Ideen zu thun, und die Eigenthümlichkeiten der handelnden Personen treten nicht überall so markig und einfach hervor. Ich mußte daher bestrebt sein, eine passende Auswahl zu finden, sowohl in Bezug auf die Biographien, als auch auf die Begebenheiten
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zur weltlichen Macht des Papstes und zum Kirchenstaate legte; ferner mußte er ihm versprechen, Rom nicht mehr zu beunruhigen.
Pipin machte noch einige glückliche Feldzüge gegen die Friesen^ Sachsen und den abtrünnigen Herzog von Aquitanien im südwestlichen Frankreich, dessen Land er mit seinem Reiche vereinigte; so sicherte er die Grenzen des Reichs nach allen Seiten.
Noch ist zu merken, daß er die großen Reichsversammlungen, die bisher am 1. März gehalten waren, der rauhen Jahreszeit wegen auf den 1. Mai verlegte; diese Versammlungen hießen seit der Zeit die Maifelder. Vor seinem Tode, der im Jahre 768 erfolgte, theilte er das Reich unter seine Söhne Carl und Carlmann.
§. 6. Carl der Große.
(768 — 814.)
Einer der bedeutendsten Männer des Mittelalters, dessen Einrichtungen auf Jahrhunderte hin die Gestalt der europäischen Menschheit bestimmt haben, ist Carl der Große, dessen Leben und Thaten wir nur in den Hauptzügen darstellen können, wenn wir nicht das Maaß unseres Büchleins überschreiten wollen.
Carl, schon im zwölften Jahre seines Alters vom Papste
Stephan Ii. nebst seinem Bruder Carlmann als künftiger Nachfolger seines Vaters gekrönt, folgte demselben im sechsundzwanzigsten Jahre in der Regierung. Anfangs regierte er mit seinem Bruder gemeinsam; als aber derselbe schon 771 plötzlich starb, wurde er mit Ausschließung der Söhne seines Bruders zum alleinigen Könige der
Franken erhoben. Fast seine ganze Regierungszeit ist mit Kriegen ausgefüllt; denn er glaubte, seine Herrschaft nicht besser befestigen zu können, als wenn er die Grenzen des Reichs erweiterte und unruhige und gefährliche Nachbarn unterwerfe. Zuerst stritt er wider die Sachsen, die im nördlichen Deutschland von der Grenze des Frankenreichs am Rhein bis zur Elbe und der Nordsee, also im jetzigen Westfalen, in Hannover, Oldenburg und Holstein wohnten, und bei denen man nicht an das jetzige Königreich Sachsen denken darf. Er hatte bei den Kriegen mit denselben eine doppelte Absicht, einmal zu verhüten, daß sie nicht später einen Einfall in Frankreich über den Rhein machten, und dann, sie zum Christenthum zu be-
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Extrahierte Personennamen: März Carl Carlmann Carl_der Große Carl_der_Große Carl Stephan_Ii Carlmann
Extrahierte Ortsnamen: Rom Sachsen Frankreich Sachsen Deutschland Frankenreichs_am_Rhein Nordsee Westfalen Hannover Oldenburg Holstein Sachsen Frankreich Rhein
Einfhrung des Christenthums in Deutschlands . 6. 19
unter den frnkischen Groen, bis der Australier Pipin von Heristal (bei Lttich) durch einen blutigen Sieg der den neustrischen König und Maior domus (bei Tetry an der Somme, in der Nhe von St. Quentin, 687) und durch seine Anerkennung in Burgund alleiniger Maior domus im gesanmtten frnkischen Reiche wurde.
Die von Pipin gegrndete, fast unabhngige Herrschaft (der Karolinger) befestigte sein Sohn Karl Martell (717741) durch wiederholte Kriege gegen die deutschen Völker von der Nordsee bis zu den Alpen, welche sich theils von der frnkischen Herrschaft lossagen wollten (wie die Alemannen und Baiern), theils feindlich gegen dieselbe auftraten, wie die Sachsen und Frisen. Kaum war sein Reich im Innern beruhigt, als die Ar ab er unter Abderrhaman (mit 400,000 M.) aus Spanien durch die baskischen Psse in Aquitanien einfielen, alle Festungen eroberten, die Einwohner niedermachten und den Herzog von Aquitanien durch eine Niederlage nthigteu, beim Maior domus Karl Schutz zu suchen. Dieser fand jetzt selbst bei den Stmmen des innern Germaniens die bereitwilligste Untersttzung und setzte, nach siebentgigen kleineren Gefechten, durch den entscheidenden Sieg zwischen Tours und Poitiers (732) den Eroberungen der Araber ein Ziel. Durch diese Rettung des Christenthums und des frnkischen Reiches befestigte er die Macht des Karolingifchen Haufes im Innern so, da er nach dem Tode des jungen Knigs Dietrich Iv. den Thron unbesetzt lassen konnte. Um aber mit der Macht auch die Wurde eines Knigs zu verbinden, lie sein Sohn Pipin, nachdem der Adel und die Geistlichkeit fr den Plan gewonnen waren, mit Zustimmung des (von den Longobarden bedrngten) Papstes (Zacha-rias), durch die Wahl der Bischfe und der weltlichen Groen (zu Soissons) sich selbst als König der Franken anerkennen, 752; den letzten Merovinger (Childerich Iii.) verwies er in ein Kloster.
6.
Culturzustand Deutschlands zur Zeit der Merovinger.
I. Religion.
a) Die Einfhrung des Christenthums unter den ger-manischen Vlkern ist das wichtigste Ergebni der groen Wanderungen im 3: und 6. Jahrhundert. Die Gothen haben von allen germanischen Vlkern zuerst die christliche Religion angenommen. Schon auf dem Concilium zu Nica (325) erscheint ein gothischer Bischof (Theophilus),
2*
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Extrahierte Personennamen: Pipin_von_Heristal Quentin Karl_Martell Karl Karl_Schutz Karl Childerich