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1. Lehrbuch der Geographie für höhere Lehr-Anstalten insbesondere Militairschulen - S. 15

1850 - Berlin : Heymann
15 Jndividualisirung ist kein Product des Zufalls, es hat viel- mehr jeder der großen Erdtheile seine kosmische Stellung nach dem Maaß der Anordnung in dem Verhältniß seiner räum- lichen Gegensätze, und seine bestimmte Beziehung zu der aus dem Schooß seiner innern Zeugungskraft entwickelten Schöpfung, der seine Oberfläche belebenden Organismen. Erft die wechselseitige Durchdringung aller dieser Beziehungen be- stimmte die physische Schranke der Verbreitung des Menschen- geschlechts auf unserm Planeten, und den daraus hervor- gegangenen Entwicklungsgang seines geschichtlichen Lebens. Nachdem wir in allgemeinen Umrissen die starre Form als den festen Kern der Oberfläche unseres Erdsphäroids be- trachtet haben, haben wir noch des elastisch-flüssigen und des tropfbar-flüssigen Elementes zu erwähnen. Diese, Luft und Meer, bilden die Umhüllungen unserer Erdfeste. Die erste, als die allgemeine, umspannt die gesammte Räumlichkeit, das Meer als eine particuläre, nur local verbreitete Flüssig- keit, nur die Vertiefungen der Feste unseres Planeten. Die gegenseitige Einwirkung von Luft, Meer und Land ist es, welche sowohl alle atmosphärischen Phänomene wie die wirkenden Kräfte in den dem Contakt des Luftkreises ausgesetzten obern Schichten des Erdkörperö bedingt. Ungeachtet der großen Verschiedenheit des Aggregatzu- standes der tropfbar-flüssigen wie der luftförmigen Substanz, bieten dennoch beide mehrfache Analogien dar. Diese be- ruht namentlich in der Verschiebbarkeit ihrer Theile und den dadurch bewirkten Strömungen, welche in nur nach modifi- cirten Abstufungen bedingten Gesetzen ihre Bahnen durch- laufen. Sowohl die Tiefe des Oceans wie des Luftmeers ist unbekannt.*) Im Ocean hat man an einigen Punkten unter den Tropen in einer Tiefe von 25,300', also mehr als eine geogr. M. noch keinen Grund gefunden, in letzterm läßt das Phänomen der Dämmerung auf eine wenigstens neun Mal größere Tiefe schließen. Wie die Luft so ist auch das Wasser, nie in dem Zustande einer bewegungs- *) Humboldt. Kosmos I. S. 321.

2. Lehrbuch der Geographie für höhere Lehr-Anstalten insbesondere Militairschulen - S. 16

1850 - Berlin : Heymann
16 losen Ruhe; die Störungen des Gleichgewichts und die dadurch erregte Bewegung der Wasser ist theils vorüber- gehend, vom Winde abhängig und Wellen erzeugend, die im offenen Meere im Sturm über 35' Höhe erreichen, theils regelmäßig und periodisch durch die Stellung und die An- ziehung der Sonne und des Mondes bewirkt, die Ebbe und Fluth, theils permanent als pelagische Strömung. Strömungen, die einen so wichtigen Einfluß auf den Verkehr der Nationen und auf die climatischen Verhältnisse der Küsten ausüben, sind fast gleichzeitig von einer Menge sehr ver- schiedenartiger, theils großer, theils kleiner Ursachen abhängig, wie die um die Erde fortschreitende Ebbe und Fluth, die Dauer und Stärke der herrschenden Winde, die durch Wärme und Salzgehalt unter verschiedenen Breiten und Tiefen modifi- cirte Dichtigkeit und specifische Schwere der Wassertheilchen. Die Strömungen bieten das merkwürdige Schauspiel dar, daß sie von bestimmter Breite in verschiedenen Richtungen das Meer flußartig durchkreuzen, sie führen kalte Wasser in niedere, warme in höhere Breiten. Dieses Phänomen ists vorzugsweise, dem der nördliche Theil der Westküste Europa's seine Cultur verdankt. — Die zweite äußerste, allgemein verbreitete Umhüllung un- seres Planeten ist das Luftmeer. Das Verhältniß der Stoffe, welche den uns zugänglichen Schichten des Luftkreises ange- hören, ist in der neuesten Zeit ein Gegenstand sorgfältiger Untersuchungen geworden. Die chemische Analyse der At- mosphäre ergiebt für dieselbe eine Zusammensetzung aus zwei Hauptbestandtheilen, dem Sauerstoffgas und dem Stickstoff- gas. Nach dieser enthält das Volumen der trockenen Luft 20,8 pct. Sauerstoff und 79,2 pct. Stickstoff, dazu etwa 5/ioo pet. Kohlensäure und ein noch geringeres Quantum Wasserstoffgas. Enthält die Luft im Sauerstoff das erste Element des physischen Thierlebens, so muß in ihrem Dasein noch eine andere Wohlthat bezeichnet werden. Die Luft ist die Trägerin des Schalls, also auch der Sprache, als des Mittels der geistigen Verbindung unter den Völkern. Wäre der Erdball der Atmosphäre beraubt, wie der Mond, so stellte er sich uns als eine klanglose Einöde dar. Aber auch die wässerigen Lufterscheinungen, die der Ebbe und Fluth ähnliche regelmäßige Bewegung, so wie die

3. Lehrbuch der Geographie für höhere Lehr-Anstalten insbesondere Militairschulen - S. 30

1850 - Berlin : Heymann
30 jonbern nach Natur, Sprache, Si-tten eine arabische Abstam- mung wahrscheinlich macht. Die Gruppen des Westens sind die Hottentotten, die unter verschiedenen Namen, Koranas um die Quellen des Orangestroms, Na maguas, Damaras gegen die atlantische Küste bis zu den Breiten des Tropen- klimas austreten. Die beiden letztgenannten Stämme leben in fortwährenden Fehden miteinander, sie kämpfen mit Keulen, Pfeilen, Bogen; Löwenfälle sind ihre Kleidung. Außer kriege- rischen Neigungen, sind Heerdenwirthschaft und Jagd ihre Hauptbeschäftigung. Ihre Hcerden schützen sie durch Dorn- umwallnngen vor den Angriffen der Ranbthiere. Das Land ist reich bevölkert durch Zebras, Antilopen, Strauße, Löwen, Hyänen, Panther, Schakals, Elephanten, Rhinozerosse, giftige Schlangen. Erst seit dem, durch die Europäer in Anwen- dung gekommenen, Gebrauch der Feuerwaffe ist die gefahr- drohende Unzahl dieser reißenden Thiere in Abnahme ge- kommen. Auf der niedrigsten Stufe der Entwicklung, ähnlich den Bewohnern des Feuerlandes und Südaustraliens, stehen die Buschmänner. Ohne Wohnungen, nur in dem Dickicht der Waldungen und Felsklüfte sich bergend, ziehen sie heimatlos als Streiflinge umher. Sie haben gar kein Eigenthum, ihre Nahrung besteht aus Eidechsen, Schlangen und dem Aas ge- fallener Thiere. In dieser unmittelbaren Gemeinschaft mit der Natur sind ihre Sinne und ihre physischen Kräfte ungemein geschärft, im Lauf vermögen sie es, das Zebra und den Strauß einzuholen. Bei ihrer Bekanntschaft mit der Oert- lichkeit, dienen sie den Europäern häufig als Wegweiser, da sie in den Einöden ihrer Wanderungen genau die Lage der Grasungen und Quellen anzugeben wissen. b) Der Ostrand des Hochlandes. Auch im Osten ist die große Plateaubildung Afrikas nur in ihren Geftadelandfchaften bekannt, über die Natur des Innern und seiner Bewohner fehlen alle bestimmten Nach- richten. Der Küstenstrich im Norden von 33 o S. Br., wird von den Kaffe rnftämmen bewohnt, deren Gebiet noch über die Delagoabai bis zum südlichen Wendekreise sich erstreckt. Nur um das Port Natal, unter 30»S. Br., sind die Kaffern

4. Lehrbuch der Geographie für höhere Lehr-Anstalten insbesondere Militairschulen - S. 98

1850 - Berlin : Heymann
98 und persischen Welt. Nur das Durchbruchsthal des Cabul- stroms, der zum Indus abfließt, bildet die Verbindungsstraße mit dem Pendschab. Es ist dieser Felsspalt der Weg, durch den sich alle Völkerergießnngen der asiatischen Eroberer, die Heereszüge Alexanders, in neuester Zeit die Expeditionen der Britten in das Gebiet der Afghanen entleerten. Die Fort- setzung der Straße fuhrt über den Nordrand des Plateaus nach Balk, dem Mittelpunkt der alten bactrischen Herrschaft. Die ganze Wegstrecke ist reich an Monumenten aus der Zeit des Buddha-Cultus, der sich in dieser Richtung von Hindostan über das Hochland neben der Lehre des Eonfucius verbreitete. Zu diesen Denkmälern einer untergegangenen Civilisation gesellen sich noch Spuren griechischer Cultur, die sich in diesen Gegenden noch lauge nach dem Untergange der aleran- drinischen Weltreiche im Orient erhielt. Im Süden der Senkung des Cabulflusses erhebt sich der Ostrand in den Solimanberge», deren Culminationspunkt, der Tutte So li man, fast 13,000' erreicht, zu seiner bedeutendsten Höhe. Nach der Nordseite senkt sich das Plateau von Iran in mehreren Abstufungen zu der bucharischen Tiefsteppe ab. Den Zusammenhang mit der Plateaumasse des hinterasiati- schen Hochlandes bildet die hohe Gebirgskette des Hindu- kuh. Seine westliche Fortsetzung, der Paropamisus, ist ein wildes klippiges Bergland mit Aipenwiesen überdeckt, das sich westwärts in der Berglandschaft Khorasan bis zur Süd ostecke des caspischen Meeres hinzieht, und in mehreren nur mäßig erhobenen Parallelketten steil zur Niederung ab- fällt. Khorasan ist eine hohe kühle Vergebene, der Grenz- wall der Bewohner des Hochlandes gegen die räuberischen Angriffe der nomadisirenden turkestanischen Horden der bucha- rischen Steppe. Das Land ist wasserarm, die Bevölkerung durch die Natur des Bodens mehr auf Heerdenwirthschaft als auf Ackerbau angewiesen. Nur wenige fruchtbare Cul- turstellen sind es, die den öden Charakter des Hochlandes und der Stufenlandschaften unterbrechen. An der Südost- spitze des caspischen Meeres liegt Astrabad, im Mittelpunkt eines weit verzweigten Handels, der Schlüssel zum Eingänge der Bucharei und des Hochlandes von Persien. Am Süd- ufer des caspischen Sees zieht der Gebirgszug unter dem

5. Lehrbuch der Geographie für höhere Lehr-Anstalten insbesondere Militairschulen - S. 101

1850 - Berlin : Heymann
101 u. a. nt. sind die alleinigen Cnlturcentra in der Mitte frucht- barer oasenartiger Bergflächen. Der vorherrschende Salzge- halt des Bodens giebt den spärlichen Wasseransammlungen eine für die Nahrung nachtheilige Beimischung; die große Salzwüste nimmt den ganzen mittleren Theil von Iran ein. Das einzige bedeutendere Wassergebiet des ebenen Scheitels der Hochfläche ist der Hilmend, welcher aus mehreren Quellarmen vom Südrand des Hindukuh entspringend, gegen Westen in einer fruchtbaren Senkung die Landschaft Afgha- nistan durchzieht und im Innern der Hochebene im Zarehsee endigt. Gegen die Verengung des Nord- und Sübrandes im Westen geht die flache Scheitelbildung des iranischen Plateaus in eine mannigfacher gegliederte höher ansteigende Massenerhebung über. Mit der reichern verticaien Aus- prägung der Massen steht gleichzeitig eine mannigfaltigere Entwicklung der physikalischen Erscheinungen im Zusammen- hänge. Weideplätze, Quell- und Wasserreichthum charakteri- siren diesen westlichen Theil der Hochfläche im Unterschiede der öden Wüstennatur im Osten. Zu der bedeutendsten Elevation erhebt sich die Scheitel- fläche des vorderasiatischen Hochlandes in dem Bergland von Armenien. b) Das armenische Plateau. Das armenische Plateau ist eine von milden Luftströ- mungen durchzogene Berginsel. Nirgends zeigt sich der vor- herrschende Wüstencharakter Irans, sondern Ueppigkeit der Vegetation, Grasungen, Bewaldung. Armenien ist das Quellland befruchtender Stromadern, Euphrat, Tigris, Kur, Aras. Die räumliche Beschränkung seiner Ausdeh- nung hat bei der stets wachsenden Zahl seiner Population zahlreiche Auswanderungen zur Folge, doch sind es nur Zwecke der Industrie und des Handels, nicht der Eroberun- gen und Staatenbildungen, die den Wanderungstrieb der Armenier Hervorrufen. Am erhabensten steigt die Scheitel- fläche in der Hochebene von Erzerum auf. Erzerum, der Centralpunkt der türkischen Macht, hat 5600' M. H. Nach dieser Seite hin berühren sich die Staatsgebiete der drei Weltreiche, Rußland, die Pforte, Persien, als deren

6. Lehrbuch der Geographie für höhere Lehr-Anstalten insbesondere Militairschulen - S. 115

1850 - Berlin : Heymann
- - Löwe, .in den Urwaldmp Ceylons Elephantenheerden, di^ sich von den Blättern d^r Eocospalme nähren M„W zähznt m'kmz Indien wie ist Mm plö Hausthier^ Mutzt ur:'/ ?»o7!r/tf'i’ii;r»ic? oäotß ?nb *Joi(I tv)wi Die Nrpopulation der Bewohner Dekans zökfallt in Ie bekannte Sprachstämme mit etwa ebött^ so viel Völker- gruppm. ^Ein unstetes, noch kaum zu dem Entwickkungs- stadium der ersten Culturanfänge hindurchgedrungenes Wan- derleben charakterisirt diesen Menschenschlag-, dessen-Ver- breitungsbezirk sich um drei Populatioweentra gruppirt, die Quellen des Godavery, die Marattenlandschasteu und die Gerrigebirge-. Die Bewohner des Gerrigebirges sind die Tugas, ein wohlgebildeter, durch den Verkehr mit den Europäern zu einer höheren Stufe der Civilisation erhobener Völkerstamm, mit athletischen Formen, nur friedlichen Be- schäftigungen, Agricultur, Jagd, Heerdsnwirthschaft, Fisch- fang ergeben. Mlmösillumk irjifcmivjt ’jsd va nsiihöi b) Das Plateau der arabischen Halbinsebm jd'imo: fioiigorn rtnrjo Jwbviani Aehnlich dem Plateau von Dekan., das als ifolirtes Bergland dem Südrand der großen hinterasiatischen Hoch- fläche vorliegt, erhebt sich in einer räumlichen Ausdehnung von etwa 50,000 Q.m. das Bergland der arabischen Halb- insel, als eine iso.lirte Gebirgsbildung im Süden der grom vorderasiatischen Plateaumasse, vomier es durch das heiße syrisch-arabische Tiefland geschieden ist. Der Terrassen- Abfall zur Wüste ,ist sanft geneigt .mit vorherrschender Pegetgtionsawuch, ohne Quellenbildung, Populglion chnh Städteleben. Der Westabfall der arabhchen Halbinsel fallt M zu dem schmalen Küstengrunde des xothen Meeres ab, nur .pichrige Parallelketten von langgestreckten Kalkstein- massen bilden diese Abstufung. Das Gestapeland ist der eigentliche Boden der Araber, das Sand der Dattelpalme, die Küste durch Korallenriffe bezeichnet. Es bildet dieser mittlere Dheil des Westrandes ^die Landschaft Hedchsas mit den. Hafenplätzen Djidda und Jumbo, auf dep. höher gelegenen Abstufungen gegen das Innere die Weltstädte Miekka und Medina. Die Südseite des Westab.falls i.ft das glütkihiche Arabien, der Küstengrund, hgs D^huma,

7. Lehrbuch der Geographie für höhere Lehr-Anstalten insbesondere Militairschulen - S. 118

1850 - Berlin : Heymann
lim nb"} rtiru vni " rio - Ai Vrif ■■>: , • nr'i/j ,i]+irtf a) Pas sibirische Tiefland. ^Die sibirische Ebene nimmt den ganzen Norden des asiatischen Continents ein, fast % des Flächenraums von ganz Asien. Nach seiner Längenerstreckung dehnt sich Si- birien vom Uralsystem bis zum lamutischen und Behringsmeer aus, in der Breite vom Nordrande des hinterasiatischen Hochlandes bis zum Gestade des arktischen Oceans. Das Areal Sibiriens gehört zu den bedeutendsten Depressionen der Erdrinde, es umsaßt 180,000 Q. M., übertrifft den europäischen Erdtheil in seiner horizontalen Ausbreitung « der südliche Theil der sibiri- schen Ebene bis etwa zum Parallel des 600 N. Br. ent- wickelt Cülturfähigkeit. Waldbedcckung, Ackerboden und Weideland wechseln auf dem breiten Gehänge der Abfall- stufen des Hochlandes, deren Inneres durch Erzreichthum ausgezeichnet ist; es ist daher diese schmale Zone des Ueber- gangs das eigentliche Colonieland der Europäer; hier sind es die Punkte Orenburg, Tobolsk, Koliwan, Ir- kutsk, Nertschinsk, Jakutsk, Ochotsk, über welche die Cultur Von Westen gegen den äußersten Osten bis zum großen Ocean fortschritt. Der mittlere Gürtel der sibirischen Niedprung ist ein einförmiger steriler Steppenboden. Auf keiner Stelle entwickelt das Niederuugsland die Fruchtbarkeit, welche den Boden der sarmatischen Ebene im Westen des Ural charakterisirt. Kein Humusboden überdeckt die weiten öden Flächen, überall breitet sich ein unwirthbarcr, mit Scilztheilpn untermischter Sand-, und Steppenboden aus. Es fehlt Sibirien.der mannigfaltige Schichtenwechsel ver- schiedener Erdarten, daher ynit der Einförmigkeit der geolo- gischen Entwicklung auch das vegetative gnd animalische Leben zu keiner Mannigfaltigkeit seiner^ Entwicklungösormen gelangen konnte. Dse dritte Naturform der sibirischen Nie- derung ist das Gestadelgnd des arktischen Ozeans, ein flacher, mit Sumpfungen und Salzlagunen (Tundras) überdeckter, .wenig übex dem Hp,eau des Meeres erhobener Küsten- nrnmw'jä Muumatt- . yj; Drei große Wassersysteme, Ob, Jenlser, Lena,^.n^t einer Entwicklung ihrer Strombahnen von wenigstens 400

8. Lehrbuch der Geographie für höhere Lehr-Anstalten insbesondere Militairschulen - S. 124

1850 - Berlin : Heymann
124 persische Stämme herab, bis sich gegen Ende des 15. Jahr- hunderts aus diesem Völkergemisch die Herrschaft der Groß- Moghule, bildete. Diese breiteten sich von Delhi über den größten Theil der vorderindischen Halbinsel aus. Mit dem Einfall der Perser unter Nadir-Schach im Anfänge des 18. Jahrhunderts, zerfiel das Reich der Groß-Moghule, die Statthalter der einzelnen Provinzen machten sich unabhängig, während die Sheiks, die einheimischen Kriegerstämme der Mahratten und Radjputen und hauptsächlich die Britten sich die Herrschaft über diese in Anarchie zerfallene Land- schäften streitig machten. Schon früher hatten sich die Por- tugiesen seit Vasco's de. Gama Landung 1498., in Calieltt, etwa ein Jahrhundert später die Holländer, darauf die Fran? zosen und die Dänen auf der vorderindischen Halbinsel festgesetzt. Als herrschende Nation gingen aber aus diesen Kämpfen die Britten hervor. Eine Handelsgesellschaft brittischer Kaufleute, die englisch-ostindische Compagnie war es, der die Eroberung gelang, daher auch derselben durch die brittische Krone die Regierungsgewalt in diesen Gegen- den verliehen wurde, deren Privilegien nach Ablauf einer bestimmten Zeit erneuert werden. Nur die Insel Ceylon, früher im Besitz der Holländer, ist gegenwärtig ein unmittel- bares Kronland der brittischen Herrschaft. k'nll'ü .ü i :j■’.tn] i'iituilß tnd >'' if>!' "ch ; 8?ßnß(s) e) Das syrtsch- arabische Tiefland. y yj’tfbi rji r'jj •; vji n..T{n.5i«rjji|i'jßtfo(|in5 ra Das syrisch-arabische Tiefland wird im Westen durch das Hochplateau von Syrien, im Süden durch den Nord- rand der arabischen Halbinsel, im N. O. durchs die südlichen Randgebirgsketteir des vorderasiatischen Hochlandes begrenzt. Ein entschieden vorherrschendes Continentalelima, durch die nachbarliche Lage Afrikas zu per Entwicklung!-,einer. libyschen Wüstennatur gesteigert, unterscheidet,tie Physik dieses Nis-- derungslandes wesentlich von den Tiefebenen.chinas und der hinterindischen Halbinsel. In die Mitte der ^reichsten Entfaltung eines klassischen Kulturlebens gestellt,, durch die Nachbarstaaten des alten Syrien, Palästina, Phönizien, Aegypten, Babylonien, Medien, Assyrien/ Persien, ist dieser Theil des vordem Asiens dennoch durch den öden sterilen Charakter feiger Sandflächen die trennende Scheidewand

9. Lehrbuch der Geographie für höhere Lehr-Anstalten insbesondere Militairschulen - S. 128

1850 - Berlin : Heymann
128 8 (Kontinenten umgürteten Landfeste, bereit gegenseitiger con- tinuirlicher Zusammenhang nur an einzelnen Stellen durch ein- dringende Meeresstraßen durchbrochen erscheint. Nur die West- seite ist als der dem offenen atlantischen Oeean zugekehrte Theil zu betrachten, dessen bequeme Beschiffung aber seit der Entdeckung Amerikas mehr wie eine Beförderung, als eine Schranke des Verkehrs der Erdtheile der beiden Welten an- zusehen ist. In diesen Bedingungen seiner Weltstellung, wie in der umfangreichen Meerumflossenheit seines Festlandes wurde für Europa ein unerschöpflicher Impuls anregender Kräfte niedergelegt. Keiner der übrigen Erdtheile war mehr be- rufen, die Erzeugung eines historischen Lebens in einem engen Zusammenhänge mit den Grundbedingungen seiner Räumlichkeit aus sich zu entwickeln. Erscheint Asien durch den Reichthum seiner Naturgaben als die eigentliche Urstätte des Menschengeschlechts, das von hier aus in Völkerftrömen sich gegen Westen ergoß, so wurde Europa im Plane der Schöpfung die Aufgabe, diese ersten Anfänge eines noch kindheillichen Culturlebens zu einem höhern Entwicklungs- stadium selbstbewußten Verarbeitung in der Form des sich in der Sphäre der Kunst, der Wissenschaft, des Staatslebens objeetivirenden menschheitlichen Geistes zu erheben. Afrika konnte nie aus sich selbst eine höhere (Kultur gestalten, nur der Europa näher'gerückte Norden Afrikas in der (Konfigu- ration seiner Küsten wie in der Entwicklung seines Bodens unserm Erdtheil verwandt, und durch Völkerverkehr in nach- barlichen Beziehungen, wurde; schon frühzeitig der Schauplatz eines staatlich geordneten Völkerlebens. Amerika endlich durch die Unterjochung seiner Urbewohner, und nach der Zertrümmerung selbst der spärlich auftauchenden Spuren eines einheimischen Culturlebens vollständig europäisirt, wurde durch die Rückwirkung der auf seinen Boden verpflanzten Zivilisation auf das europäische Mutterlqnd auch für dieses von einer wesentlichen Bedeutung. So hat Europa in seiner nachbarlichen Stellung zu drei Erdtheilen sich die Gaben derselben zu eigen gemacht, ohne seine eigene Selbst- ständigkeit darüber einzubüßen. Es ist der eigentliche elassische Boden der Weltgeschichte, durch die Plastik seiner Oberfläche, durch dje buchtenreiche Zerschnittenheit seiner Küsten, wie

10. Lehrbuch der Geographie für höhere Lehr-Anstalten insbesondere Militairschulen - S. 213

1850 - Berlin : Heymann
213 Bevölkerungs-Verhältnisse der Karpathen. Die eigenthümliche Stellung auf der Grenzscheide der beiden Hauptformen in der Oberflächenbildung des europäi- schen Continents machte die Karpathen schon in den frühe- sten Perioden der von Osten vordringenden Völkerbewegungen zum Asyl der Niederlassungen zersprengter Wanderstämme. Die mächtigen Völkerüberfluthungen des großen asiatischen Nachbarerdtheils fanden ihren Erguß ungehindert über die demselben zugewandte offene Seite des europäischen Flach- landes. So waren es theils unmittelbar Stämme des cen- tralen Asiens, theils im östlichen Europa angesiedelte Völker- gruppen, die, aus ihren Niederlassungen verdrängt, in ihren Wanderungen durch die Engpässe des schwer zugänglichen Karpathenzuges von der Ostseite vordrangen, oder, als die Donauniederung die Zuglinie der Völker wurde, am Süd- fuß des Karpathensystems sich fortbewegten. Von den in den Thälern und Felsschluchten der Karpathenlandschaft zu- rückgebliebenen Völkerfragmenten fanden sich namentlich an der Ostseite gothische, vandalische, burgundische, suevische Stämme, im Süden spätere Eindringlinge, Hunnen, Petschenegen, Jazigen, Chazaren. Das bis auf unsere Gegenwart herrschende Volk sind die Magyaren oder Ungarn. Die Zeit ihrer Nieder- lassung fällt in das 9. Jahrhundert, auch ihre Abstammung ist eine asiatische. Den Eingang in das Niederungsland der Donau- und Theißebenen bildet die tiefe Einsenkung des Passes von Vereske, der zwischen Stry und Munkacz den Rücken des karpathischen Waldgebirges schneidet. Durch diese Straße ergossen sich die Völkerstämme der Magyaren in die südliche Ebene, deren warmes, mildes, ihren Stamm- sitzen verwandtes Clima dieselbe zu ihrer zweiten Heimath machte. Dieser Contakt von Völkerstämmen der verschiedenartig- sten Abkunft hatte ein auf Gewaltherrschaft begründetes Verhältniß der Sieger zu den Besiegten, und das theilweise Aufgehen der nationalen Besonderungen der untergeordneten Volksthümlichkeiten in das herrschende Magyarenthum zur Folge. Nur das germanische Element erhielt sich in seiner
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