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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Kleine Bürgerkunde - S. 2

1914 - Kempten [u.a.] : Kösel
2 Die sozialen Lebensgemeinschaften ihrem Leben selbst Leben, wie etwa die Schriftsprache aus der Volkssprache sich erneut und vor Erstarrung hütet. Indem wir also diese Verbände betrachten, gewin- nen wir einen von selbst sich darbietenden Einblick in die natürlichen Grundlagen des Staates und in seine ordnende Tätigkeit. Die ursprünglichste dieser sozialen Lebensgemein- schaften ist nun:

2. Kleine Bürgerkunde - S. 51

1914 - Kempten [u.a.] : Kösel
Das gleiche Wahlrecht, Kritik und Urteil 51 zufällig auch sechs bunt zusammengewürfelte Wahl- berechtigte zusammenhausen? Grund und Boden er- heischt auch Berücksichtigung, er bildet ja das Vater- land. Eine rein mechanische Berücksichtigung des Grund und Bodens, also etwa nach dem Flächenmaß, wäre aber auch einseitig. Ein paar hundert Morgen Heideland oder Moorboden bilden gewiß auch ein be- trächtliches Stück des Vaterlandes, aber doch ein ziem- lich wertloses. Etliche Quadratmeter der Großstadt sind nur ein winziges Stück des vaterländischen Bodens, aber das Kaufhaus, das darauf steht, stellt einen großen Wert dar und gewährt vielen Leuten Nahrung und Verdienst. Es hat für das wirtschaftliche Leben ganz andere Bedeutung als meilenweites Heideland. Es müßten also bei der Wahlberechtigung berücksichtigt werden die Bevölkerungszifser, die Bodensläche, der Wert der Bodensläche und der darauf ansässigen Bevölkerung, soweit er wirtschaftlich erfaßbar ist, also der Steuerkraft. So bestimmt auch die französische Verfassung von 1791 im ersten Abschnitt des ersten Kapitels: Die Volks- vertreter sollen unter die 83 Departements nach dem dreifachen Verhältnisse des Flächeninhaltes, der Volks- menge und der direkten Abgaben verteilt werden. Und diese französische Revolutionsverfassung war gewiß nicht reaktionär! Ob bei der Bevölkerung auch noch Unterschiede ge- macht werden sollen, etwa nach dem Bildungsgrade, ist viel umstritten und hier, weil zu weit führend, nicht zu erörtern. Was sich dafür und dagegen sagen läßt, ist übrigens so ziemlich alles gesagt worden in der Frankfurter Nationalversammlung von 1848/49, na- mentlich von den Abgeordneten Bassermann und Vogt; man vergleiche die Stenographischen Berichte Band Vii S. 5250 f. 4*

3. Kleine Bürgerkunde - S. 64

1914 - Kempten [u.a.] : Kösel
Vi. Der Rechfsschui} im Unnern; die Rechts- ordnung. Der Schutz nach außen ist die erste Aufgabe jedes staatlichen Gemeinwesens, eine andere über ist ihr gleich: der Schutz nach innen. Das Nebeneinander der Menschen, ihr Streben nach demselben Ziel der Selbst- und der Arterhaltung bedarf einer festen Regelung, weil ohne eine solche die ein- zelnen Bemühungen sich hemmen, durchkreuzen und auf- heben würden. In einfachen Verhältnissen schassen Religion und Sitte diese Regelung. „Mehr als ander- wärts die Gesetze, vermögen dort die guten Sitten", rühmt Tacitus von den Germanen. Bei entwickelteren Verhältnissen, wo sich die Menschen fremder gegenüber- stehen, reicht die Sitte nicht mehr aus, da müssen Ge- setze und die nach den Gesetzen urteilende Rechtsprechung festere Richtlinien schaffen. „Ein Oberhaupt muß sein, ein höchster Richter, wo man das Recht mag finden in dem Streit." Doch darf auch die Rechtsordnung ihre tiefere Begründung nicht verleugnen, und mit weisem Bedacht führen die alten Kulturvölker das Recht zurück auf göttlichen Ursprung. „Themis selber führt den Reigen, und mit dem gerechten Stab mißt sie jedem seine Rechte, setzet selbst der Grenze Stein, und des Styx verborgene Mächte ladet sie zu Zeugen ein." Und bedeutungsvoll sagt Rösselmann im Tell: „Doch Gott ist überall, wo man das Recht verwaltet." Man unter-

4. Kleine Bürgerkunde - S. 28

1914 - Kempten [u.a.] : Kösel
Direkte und indirekte Wahl, Wählbarkeit, Legislaturperiode In Hessen haben die Wähler mit 50 Jahren zwei Stimmen. In B ayern, Württemberg und Baden ist das Wahlrecht gleich, ohne Rücksicht auf Steuer, Bil- dung oder Alter. In Preußen ist die Wahl indirekt. Die Wähler wählen Wahlmänner, diese erst den Abgeordneten. Ter Gedanke, der dem indirekten Wahlrecht zugrunde liegt, ist folgender: Man sagte sich, wenige können besser unter sich überlegen, beraten und den richtigen Ab- geordneten finden als die große Menge der Wähler. Tatsächlich aber haben die Wahlmänner gar nichts mehr zu erwägen, die Abgeordneten sind schon aufge- stellt und die Wahlmänner von den Parteien verpflich- tet, diese Abgeordneten zu wählen. Darum hat man das indirekte Wahlrecht in den übrigen Staaten auch abgeschafft. Auch ist die Stimmenabgabe in Preußen öffentlich, in den anderen Staaten geheim. Wer wahlberechtigt ist, ist in der Regel auch w ä h l- b a r. Doch ist in Preußen für die Wählbarkeit das 30., für das Wahlrecht das 24. vollendete Lebensjahr vorgesehen, ebenso in Baden und in Elsaß-Lothringen für die Wählbarkeit das 30. Lebensjahr. Militärper- sonen sind nirgends wahlberechtigt. Gewählt werden die Abgeordneten auf eine be- stimmte Zeit (Legislaturperiode): auf 4 Jahre (in Baden), 5 (Preußen und Elsaß-Lothringen), 6 (Bayern, Sachsen, Württemberg und Hessen); in Hessen scheidet alle 3 Jahre die Hälfte der Abgeordneten aus. Die Zahl der Abgeordneten ist verschieden; in Preußen 443, in Bayern 163, in Württemberg 92, in Sachsen 43 städtische, 48 ländliche — 91, Hessen 15 städtische, 43 ländliche — 58, Baden 73, Elsaß-Loth- ringen 60 Abgeordnete.

5. Kleine Bürgerkunde - S. 21

1914 - Kempten [u.a.] : Kösel
Iii. Der Bundesifcislf. Wie die Gemeinde, so war auch der Stamm ur- sprünglich geeint durch Blutsverwandtschaft. Aus dem Stamm und dem von ihm besetzten Gebiet erwuchs das Landesfürstentum. In den Staatenbezeich-- nungen Sachsen, Bayern, Hessen, thüringische Staaten leben die alten Stammesbezeichnungen weiter. Doch decken sich im Laufe der zweitausendjährigen Entwick- lung die heutigen Staaten nicht mehr überall mit dem alten Stammesgebiet. Immerhin bilden die Stämme noch den Kern der Bevölkerung, auch da, wo der Staat nicht mehr den Namen des Stammes trägt. Die Be- völkerung Hannovers ist niedersächsischen, die Württem- bergs alemannischen oder schwäbischen Stammes. Die Dialektunterschiede in Deutschland bewahren noch die Stammesunterschiede. So gehen die deutschen Bundesstaaten zurück auf die alten Stammesherzogtümer. Die deutschen Bundes- fürsten sind die legitimen Nachfolger der alten Grafen, Gau- und .Landgrafen und der Herzoge. Die alten Stammesfürsten waren Heerführer im Kriege, Richter im Frieden; ihre Macht aber war beschränkt durch die Rechte der freien Männer. Im modernen Verfassungsstaat lebt diese Beschrän- kung der Fürstengewalt wieder auf, und der Schutz nach innen und außen, die Verwaltung des Rechtes und die

6. Kleine Bürgerkunde - S. 159

1914 - Kempten [u.a.] : Kösel
Xi. Die geistige Sülerberoegung: 668 Kll6ung8- loeleu. Wenn wir im vorigen Abschnitt eine Ahnung be- kamen von dem gewaltigen Güterumlauf und den hier- für geschaffenen Einrichtungen, so waren es materielle, körperlich greifbare, sinnlich wahrnehmbare Güter, die wir im Umlauf sahen; es gibt aber auch großartige g e i st i g e Güter, die in ähnlicher Bewegung sind. Solche geistige Güter eines Volkes sind seine Sprache und Literatur, die darin niedergelegten Er- fahrungen, Urteile und Anschauungen, geistige Güter sind die Wissenschaften und die in ihnen errungenen und festgehaltenen Erkenntnisse und Ergebnisse, ferner Sitten und Gebräuche und die hierin sich offenbarende Denk- und Anschauungsweise. Generationen haben an diesem geistigen Güterbestand gearbeitet, jede sucht ihn zu mehren, eine überliefert ihn der andern, und durch diese Überlieferung gliedert die lebende Generation die Heranwachsende ihrem Kulturleben ein. Umgang und Verkehr, Versammlungen und Reisen, Rede und Schrift und die mannigfachen Veranstaltungen zum Festhalten und Verbreiten des gesprochenen und geschriebenen Wortes setzen ein geistiges Geben und Nehmen in Bewegung, das wohl verglichen werden kann dem Angebot und der Nachfrage, dem Kauf und Verkauf der materiellen Güter auf dem wirtschaftlichen Gütermarkt.

7. Die Neuzeit - S. 44

1915 - Kempten : Kösel
44 Die Baudenkmler der Mayavlker. davon, da ihre Kultur keine eigene Errungenschaft, sondern eine von anderen berkommene Erbschaft war, fand sich selbst bei den Azteken vor und spricht aus den Berichten ihrer eingeborenen Geschichtschreiber; jedoch so undeutlich, so vielfach mit Irrigem vermischt, da man allein auf Grund dieser Andeutungen schwerlich jemals die Wahrheit htte ergrnden knnen. Ihr konnte man erst nher kommen, als man die monumentalen Reste eines anderen lteren und hher entwickelten Kulturvolkes entdeckte und dessen Sprache zu verstehen begann. Das nahm aber erst zu Ende des 18. Jahrhunderts seinen Anfang; und noch heute stehen wir kaum erst auf halbem Wege zu einer vollkommenen Erkenntnis und Verwertung dieses beraus bedeutungsvollen geschichtlichen Materials. Die Vlkerschaften, denen Zentralamerika seine eigenartige hohe Kultur-entwickelung verdankt, gehren zu dem Stamme der Maya. Mit dem Namen der Maya-Jndianer bezeichnet man gewhnlich heute nur noch die Eingeborenen der Halbinsel Aukatan und diese Beschrnkung des Namens war beinahe schon seit der Entdeckungszeit blich. Infolge davon hat man eine Zeit lang wirklich die Halbinsel Aukatan fr die Wiege dieser Kultur gehalten. Das ist jedoch ein Irrtum. In den tropisch ppigen Gegenden, die sich vom Fue der Kor-bittere zur Bucht von Tabasco hinabziehen, mssen wir, wo nicht die Urheimat, so doch die Wohnsitze der Mayavlker annehmen, die die besondere Kultur ihres Stammes zur hchsten Entwickelung gebracht haben. Nach dem Umfange, der Pracht und der technischen Vollkommenheit zu urteilen mu ein, wenn nicht der Schwerpunkt der Kulturentwickelung dieses Volkes am Ostabhange der Kordillere in der heutigen mexikanischen Provinz Chiapas gelegen haben. Hier liegen nicht allzu weit voneinander entfernt, vom Fue des Gebirges bis zum Meere reichend, die Ruinenpltze von Ococingo, von Palenque, von Menche, von Piedras Negras. Jeder einzelne von ihnen mu einstens eine groe Stadt gebildet haben, einen Mittelpunkt religisen und wohl auch politischen Lebens, um das sich eine zahlreiche Bevlkerung scharte. Was uns davon erhalten ist, sind wohl fast ausnahmslos nur die Tempelpltze und vielleicht ein oder der andere Palast; es ist jedoch eine charakteristische Eigentmlichkeit des gesamten mittelamerikanischen Kulturkreises, da er Profan-bauten so gut wie gar nicht, dagegen religise Bauten von groer Ausdehnung und von bedeutender Pracht in groer Menge aufweist. Daraus ergibt sich ohne weiteres der Schlu, da in dem politischen Leben der alten Mayastaaten das religise Element eine hervorragende Bedeutung besessen haben mu, so hervorragend, da man versucht wird mindestens fr einzelne der alten Maya-statten direkt eine Herrschaft der Priesterkaste anzunehmen.

8. Die Neuzeit - S. 111

1915 - Kempten : Kösel
Die Renaissance in Deutschland. 111 Deutschland berufen. Aber die Deutschen behaupteten sich neben ihnen und ahmten nicht sklavisch nach. Sie behielten manche alten Neigungen bei, namentlich im brgerlichen Bau, der auch das Streben in die Hhe nicht aufgab. Weniger der Grundri und die Anordnung der Rume, als Ausstattung, Ornament und oft berreiche Dekoration waren der Fremde entnommen. Daher ent-wickelte sich kein fremder Stil. Noch war, als der furchtbare Krieg ausbrach, die Baulust unvermindert, wie das im Innern wunderbar vollendete Augsburger Rathaus deseliasholl bezeugt. Der Sinn fr ueren reichen und mannigfachen Schmuck in der Architektur gab der Bildhauerei reiche Befchf-tigung. Doch auch unabhngig von ihr entstanden herrliche Werke. Nrnberg war eine der Hauptsttten; Veit Sto schufnamentlichholzschnitzereien, Adam Krafft bearbeitete den Stein, beide noch der alten Kunstform getreu, Peter Bischer, dessen Werke durch den ganzen Norden und bis nach Krakau begehrt waren, verband mit ihr die neue Weise, so in dem allbekannten Se-baldusgrab mit einer fr den Beschauer schier unerschpflichen Flle. Auch die Vorliebe fr kunstreiche Blumen gab der Peter Bischer, Das Sebaldusgrab ~ . in der Sebalduskirche zu Nrnberg. Plastik Beschftigung. Die Malerei und der mit ihr Hand in Hand gehende Holzschnitt und Kupferstich waren im 15. Jahrhundert auf dem besten Wege zu einer echt nationalen Kunst, indem sie krftig die uere Natur wie das menschliche Sein wiedergaben. Drer hatte noch sein ueres Wesen behauptet, dann neigte sich zuerst Sddeutschland zu der neuen Art hinber. Von den vielen Malern hinterlie keiner greren Ruhm als Hans Holbein der Jngere. Geboren 1497 als Sohn eines tchtigen Malers in Augsburg, ging er nach dem kunstsinnigen Basel und schuf dort fr die Stadt und das reiche Brgertum groe Fresken und Bilder, darunter die so viel umstrittene Madonna des Brger-meisters Meyer und lebensvolle Portrts. Unter ihnen findet sich auch das

9. Die Neuzeit - S. 219

1915 - Kempten : Kösel
Philipp Ii. und das spanische Reich. 219 beherrschen zur Ehre Gottes, aber auch des adligen, glaubenstreuen Spaniens. Und doch schlo jeder Versuch einer neuen Machterweiterung eine ernste Gefahr ein; denn schon die damalige Ausdehnung des spanischen Reiches machte gerade seine Schwche aus. Wie lie sich auf die Lnge ein Staatswesen zusammenhalten, das den Interessen und Anforderungen Spaniens und der Niederlande, des halben Italiens sowie Mittel- und Sdamerikas gengen und diese so fern voneinander gelegenen Lnder gegen zahlreiche Widersacher ver-leidigen sollte? Ein verwickelter Verwaltungsmechanismus war notwendig, der kostbare Zeit und Mittel verschlang und, zumal bei den schwierigen und langsamen Ortsverbindungen jener Epoche, nur selten im rechten Augenblick das Rechte auszufhren gestattete. Das waren Grnde der Schwche, die sich in der neueren Zeit jedem Versuche ein Weltreich zu stiften entgegenstellen muten; aber der eigentmliche Charakter des spanischen Volkes schuf weitere, besondere Schwierigkeiten. Sein langer Kampf wider die Mauren, Gegner nicht allein der Politik sondern auch der Abstammung und dem Glauben nach, hatte es an unerbittliche Unterdrckung aller fremden Nationen gewhnt, mit denen es in kriegerische Berhrung kam; sie wurden entweder vernichtet oder hart und grausam zugunsten des Siegers ausgebeutet. Die Kunst fremde Bevlkerungen sich zu assimilieren oder wenigstens zu vershnen war den Spaniern unbekannt geblieben. Sie traten in Amerika lediglich als Eroberer, ja Vertilger auf; in Italien und den Niederlanden regierten sie durch Festungen, Garnisonen, Henker und Glaubensinquisitoren. Nur die Schneide des Schwertes und die Glut des Scheiterhaufens wandten sie an, aber weder Geschicklichkeit noch weise Migung. Sie waren deshalb allen unterworfenen Nationen auf das tiefste verhat; diese erhofften in glhendem Grimme den Augenblick, wo sie sich gegen das Joch erheben knnten, das jeden einzelnen unglcklich machte und der Gesamtheit alle Kraft und Gesundheit aus den Adern zog. uerlich bot allerdings das spanische Reich ein glnzendes Bild. Wenn auch die Einwohnerzahl nicht ganz seiner weiten Ausdehnung entsprach, so bertraf sie doch bedeutend alle brigen Staaten jener Zeit. In Europa beherrschte Philipp an 20 Millionen Untertanen, während Frankreich etwas der die Hlfte, England nur ungefhr ein Viertel dieser Zahl besa. Dementsprechend waren die jhrlichen Einknfte des spanischen Knigs grer als die jedes anderen christlichen Fürsten, indem sie sich auf 57* Millionen Dukaten oder, nach heutigem Geldwerte, auf 137 Millionen Reichsmark beliefen. Doch stiegen die Ausgaben mit Inbegriff der Zinsen fr die gewaltige Staatsschuld auf 6v, Millionen Dukaten und diese Mehrausgabe mute durch verderblichen Verkauf von Wrden, Verwaltungs- und Richtermtern, sowie durch auerordentliche Steuern

10. Die Neuzeit - S. 297

1915 - Kempten : Kösel
Die Bedeutung des Westflischen Friedens. 297 Mit Frankreich zusammen setzte sein politischer Bundesgenosse Schweden Deutschland den Fu auf den Nacken. Man hat Schweden nicht mit Unrecht das Frankreich des Nordens genannt. Allerdings lagen die Wurzeln seiner Kraft und seiner europischen Gromachtstellung nur teilweise in demselben Boden. In schneller, glnzender Entwicklung hauptschlich durch die Tchtigkeit der ersten Wasa emporgekommen, blieb Schweden auch auf der Hhe seiner Erfolge in erster Linie immer nur eine Militrmacht. Seine Volkskrfte und wirtschaftlichen Hilfsquellen waren zu gering, seine geistige Kultur zu sremd-artig und zu wenig entwickelt, endlich seine geographische Lage auch zu ungnstig um es auf die Dauer Frankreich ebenbrtig an die Seite zu stellen. Es be-durfte des Krieges um seine Regimenter durch die Beute aus feindlichen Lndern oder durch Hilfsgelder zu ernhren. Mit seiner militrischen ber-legenheit brach gleichzeitig auch seine europische Gromachtstellung zusammen. Freilich gehrt dieser Zusammenbruch erst einer spteren Zeit an. Der West-flifche Friede sicherte ihm zunchst ein Fortschreiten auf der aufsteigenden Linie, wie denn berhaupt das siebzehnte Jahrhundert wohl fr alle Zeiten das glnzendste fr die schwedische Geschichte bleiben wird. Als Besitzer von Vorpommern, Bremen und Verden trat Schweden, ebenso wie Dnemark als Inhaber von Holstein, in den Verband des Deutschen Reiches ein und erhielt Sitz und Stimme auf dem Reichstag wie auf den betreffenden Kreistagen. Theoretisch blieb dadurch die Zugehrigkeit der schwedischen Be-sitzungen zum Reiche gewahrt; in Wirklichkeit wurde aber der schwedischen Ein-Mischung in die inneren deutschen Angelegenheiten Tr und Tor geffnet. Frankreich verzichtete auf die Reichsstandschaft fr seine elfssischen Erwerbungen, fand aber auch so Mittel und Wege genug seinen Einflu in Deutschland geltend zu machen. Bekanntlich gefiel es sich vor allem darin den wohlwollenden und mchtigen Beschtzer deutscher Kleinfrsten gegen feindliche Genossen und gegen den Kaiser zu spielen; denn auf eine Schwchung des Hauses Habsburg blieb sein Ziel nach wie vor gerichtet. Die Verhltnisse an der Westgrenze des Reiches erleichterten ihm diese Politik. Hier war die territoriale Zer-splitterung am strksten, hier lagen die meisten geistlichen Gebiete angehuft, die fremdem Einflu besonders leicht zugnglich und zudem ihrer Natur nach unkriegerisch waren, weil sie bei kriegerischen Verwicklungen nichts gewinnen, wohl aber leicht alles verlieren konnten. Im Osten lagen die Verhltnisse in dieser Beziehung gnstiger fr Deutschland. Dort hatten sich auf dem mittelalterlichen Kolonialboden grere einheitliche, meist rein weltliche Flchenstaaten ausgebildet. Im Sden stand sterreich auf Vorposten gegen die Trken. Im Nordosten lagen die Kernlande des brandenburgischen Staates, der gerade durch den Westflischen Frieden erheblich verstrkt wurde. Er war den Schweden als Nachbar weit unbequemer als es die zahlreichen weltlichen und geistlichen
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