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1. Deutsche Geschichte von der Reformation bis zu Friedrich dem Großen - S. 2

1901 - Berlin : Springer
2 begann ein Wetteifer im Aufsuchen neuer Länder, bei dem die Portugiesen allen Völkern vorangingen. Im Jahre 1486 erreichte Bartholomäus Diaz das Vorgebirge der guten Hoffnung, und 1498 umsegelte Vasco da Gama das Südhorn von Afrika und entdeckte so den lange gesuchten Seeweg nach Ostindien. Inzwischen hatte Christoph Colnmbus, ein Genuese in spanischen Diensten, über den atlantischen Ocean immer nach Westen segelnd, im Jahre 1492 Amerika entdeckt, und die Spanier, die ihm folgten, unterwarfen rasch die reichsten Länder des neuen Erdteils; Ferdinand Cortez eroberte das blühende Reich der Azteken in Mexico, und Franz Pizarro unterwarf das Goldland Peru, während Brasilien von den Portugiesen entdeckt und in Besitz genommen wurde. Im Jahre 1519 begann der Portugiese Magellau, der in spanischen Diensten stand, die erste Erdumsegelung; nachdem er die nach ihm benannte Straße und darauf den großen Ocean durchfahren hatte, fand er aus den Philippinen im Kampfe mit den Eingeborenen den Tod; aber eines seiner Schiffe kehrte um das Kap der guten Hoffnung nach Spanien zurück und hatte somit die erste Reise um die Welt glücklich vollendet. 4. Die geistige Bildung Europas wurde gefördert durch die Wiederbelebung des klassischen Altertums, die im 14. Jahrhundert von Italien ausging. Die Männer, die sich dem Studium der alten Dichter und Schriftsteller widmeten, die Humanisten, riefen eine mächtige Bewegung der Geister hervor und legten den Grund zu einer neuen Bildung, die sich später auch nach Deutschland verpflanzte. 5. Ein überaus wirksames Mittel zur Verbreitung der geistigen Bildung wurde dadurch gewonnen, daß Johann Gutenberg und Peter Schöffer die Buchdruckerkunst erfanden; im Jahre 1450 gründeten beide zu Mainz die erste Druckerei, und so groß war das Bedürfnis nach Büchern, daß es schon 50 Jahre später in allen Ländern Europas Buchdruckereien gab. In Deutschland war, als Kaiser Maximilian im Jahre 1519 starb, die politische Verfassung des Reiches der Auflösung nahe. Nach außen hatte das Reich seine beherrschende Stellung völlig verloren, und im Innern fehlte ihm jede Einheit und Ordnung. Zwar waren

2. Deutsche Geschichte von der Reformation bis zu Friedrich dem Großen - S. 24

1901 - Berlin : Springer
24 Savoyen nötigten endlich Ludwig Xiv. zum Frieden von Utrecht, der dann im Frieden von Rastatt und Baden 1714 vervollständigt wurde. In diesem wurde Spanien zwar einem Enkel Ludwigs Xiv. zugesprochen, verlor aber alle seine europäischen Nebenländer, Neapel, Mailand und die spanischen Niederlande, an Österreich. Der lange und unglücklich geführte Krieg hatte Frankreich, das ohnehin durch die despotische Willkür des Königs und die grenzenlose Verschwendung des Hofes schwer gedrückt war, völlig zerrüttet, und als Ludwig Xiv. bald nachher starb, trieb das Land unter der elenden Regierung Ludwigs Xv. langsam, aber unaufhaltsam dem Abgrunde der Revolution entgegen. Während des spanischen Erbfolgekrieges war Leopold I. gestorben, und nach der kurzen Herrschaft seines ältesten Sohnes Josef I., 1705—1711, hatte sein jüngerer Sohn Karl Vi., 1711—1740, den Kaiserthron bestiegen. 5. Brandenburg und Preußen. Zu dieser Zeit hatte sich das Kurfürstentum Brandenburg aus kleinen Anfängen zu solcher Bedeutung erhoben, daß es in die Geschicke des deutschen Reiches entscheidend eingreifen konnte. Daher ist es notwendig, die Entwickelung dieses Staates nunmehr genauer kennen zu lernen. Der deutsche Kaiser Lothar von Sachsen hatte im Jahre 1134 die Nordmark am linken Elbufer, die später die Alt mark genannt wurde, dem Grafen Albrecht dem Bären aus dem Hause Anhalt oder As kamen verliehen, der auf das rechte Elbufer vordrang und hier die Priegnitz und einen Teil des Havellandes eroberte. In diesen Gegenden hatten sich bisher die Wenden behauptet, die schon von Heinrich I. und Otto I. mit Erfolg bekämpft worden waren, dann aber die deutsche Herrschaft und das Christentum durch blutige Erhebungen wieder abgeschüttelt hatten. Auch gegen Albrecht den Bären wehrten sie sich hartnäckig, besonders unter dem Fürsten Jazko im Havellande; aber sie wurden unterworfen, und die zusammengeschmolzene wendische Bevölkerung nahm mit dem Christentum allmählich deutsche Sprache und Sitte an. Denn der Markgraf zog zahlreiche Bauern aus Sachsen und den Niederlanden, auch Ritter vom Orden der Johanniter und der Templer in das Land und

3. Deutsche Geschichte in der neueren Zeit - S. 22

1889 - Berlin : Springer
22 Während des spanischen Crbfolgekrieges war Leopold I gestorben, und nach der kurzen Herrschaft seines ältesten Sohnes Josef I, 1705—1711, hatte sein jüngerer Sohn Karl Vi, 1711—1740, den Kaiserthron bestiegen. 3. Brandenburg und Preußen. Zu dieser Zeit hatte das Kurfürstentum Brandenburg sich aus kleinen Anfängen zu solcher Bedeutung erhoben, daß es in die Geschicke des deutschen Reiches entscheidend eingreifen konnte. Daher ist es notwendig, die Entwickelung dieses Staates nunmehr genauer kennen zu lernen. Der deutsche Kaiser Lothar von Sachsen hatte im Jahre 1134 die Nordmark am linken Elbufer, welche später die Altmark genannt wurde, dem Grafen Albrecht dem Bären aus dem Hause Askauieu verliehen, welcher auf das rechte Elbufer vordrang und hier die Priegnitz und einen Teil des Havellandes eroberte. In diesen Gegenden hatten sich bisher die Wenden behauptet, die schon von Heinrich I und Otto I mit Erfolg bekämpft worden waren, dann aber die deutsche Herrschaft und das Christentum durch blutige Erhebungen wieder abgeschüttelt hatten. Auch gegen Albrecht den Bären wehrten sie sich hartnäckig, besonders unter dem Fürsten Jazko im Havellande; aber sie wurden unterworfen, und die zusammengeschmolzene wendische Bevölkerung nahm mit dem Christentum allmählich deutsche Sprache und Sitte an, welche durch die von dem Markgrafen herbeigezogenen zahlreichen deutschen Ansiedler verbreitet und befestigt wurden. Albrecht nahm feinen Sitz in der Stadt Brandenburg an der Havel und nannte sich fortan Markgraf von Brandenburg. Seine Nachfolger-erweiterten ihren Besitz durch die Erwerbung der Mittelmark, der Uckermark, der Lausitz und der Neumark, und gründeten eine Reihe von Städten, darunter Berlin und Kölln an der Spree. Als das tapfere Geschlecht der Askanier im Jahre 1320 ausstarb, kamen schwere Zeiten über das Land; Kaiser Ludwig der Bayer verlieh es im Jahre 1323 seinem Sohne Ludwig; aber dieser kam erst nach langem Kampfe mit den benachbarten Fürsten, mit dem unbotmäßigen Adel und mit dem falschen Waldemar, einem Manne von unbekannter Herkunst, der sich für den längst verstorbenen Markgrafen

4. Deutsche Geschichte in der neueren Zeit - S. 2

1889 - Berlin : Springer
2 begann ein Wetteifer im Aufsuchen neuer Länder, bei dem die Portugiesen allen Völkern vorangingen. Im Jahre 1486 erreichte Bartholomäus Diaz das Vorgebirge der guten Hoffnung, und 1498 umsegelte Vasco da Gama das Südhorn von Afrika und entdeckte so den lange gesuchten Seeweg nach Ostindien. Inzwischen hatte Christoph Colnmbns, ein Genuese in spanischen Diensten, über den atlantischen Ocean immer nach Westen segelnd, im Jahre 1492 Amerika entdeckt, und die Spanier, die ihm folgten, unterwarfen rasch die reichsten Länder des neuen Erdteils; Ferdinand Cortez eroberte das blühende Reich der Azteken in Mexico, und Franz Pizarro unterwarf das Goldland Peru, während Brasilien von den Portugiesen entdeckt und in Besitz genommen wurde. Im Jahre 1519 begann der Portugiese Magellan, der in spanischen Diensten stand, die erste Erdumsegelung; nachdem er die nach ihm benannte Straße und darauf den großen Ocean durchfahren hatte, fand er auf den Philippinen im Kampfe mit den Eingeborenen den Tod; aber eines seiner Schiffe kehrte um das Kap der guten Hoffnung nach Spanien zurück und hatte somit die erste Reise um die Welt glücklich vollendet. 4. Die geistige Bildung Europas wurde gefördert durch die Wiederbelebung des klassischen Altertums, welche im 14. Jahrhundert von Italien ausging. Die Männer, welche sich dem Studium der alten Dichter und Schriftsteller widmeten, die Humanisten, riefen eine mächtige Bewegung der Geister hervor und legten den Grund zu einer neuen Bildung, die sich später auch nach Deutschland verpflanzte. Hier waren im Zeitalter der Reformation Johann Reuchlin und Erasmus von Rotterdam die gelehrtesten und angesehensten Humanisten. 5. Ein überaus wirksames Mittel zur Verbreitung der geistigen Bildung wurde dadurch gewonnen, daß Johann Gutenberg und Peter Schöffer die Buchdruckerkunst erfanden; im Jahre 1450 gründeten beide zu Mainz die erste Druckerei, und so groß war das Bedürfnis nach Büchern, daß es schon 50 Jahre später in allen Ländern Europas Buchdruckereien gab.

5. Deutsche Geschichte im Mittelalter - S. 5

1888 - Berlin : Verlag von Julius Springer
5 im Gegensatz zu den Stämmen, welche römische Provinzen erobert und dort eine romanische Sprache angenommen hatten. Die Germanen wohnten nicht in Städten, sondern in Dörfern und einzelnen, weit zerstreut liegenden Gehöften, und da sie anfangs ein festes Eigentum und einen regelmäßigen Ackerbau nicht kannten, sondern größtenteils vom Ertrage der Jagd und der Viehzucht lebten, so konnten sie ihre Wohnsitze leicht aufgeben und Wanderungen unternehmen. Die einzelnen Stämme zerfielen in Gaue, an deren Spitze ein Fürst stand; das Volk bestand aus den freien Männern, unter denen die Edelinge durch das Ansehen ihres Geschlechtes hervorragten, und die Versammlung der Freien entschied über Krieg und Frieden, gab Gesetze und hielt Gericht. Sie bildete zugleich das Heer; denn wenn ein Stamm in den Krieg zog, so ordnete sich der Heerbann der Freien nach Gauen und die Gaue wieder nach Geschlechtern. Als Oberanführer wurde für die Zeit des Krieges ein Herzog gewühlt; doch standen manche Völkerschaften schon damals unter Königen. Daneben gab es noch eine andere Art des Kriegsdienstes: kampffrohe Jünglinge scharten sich um einen bewährten Führer, dem sie unverbrüchliche Treue gelobten, kämpften unter ihm als sein Gefolge und erhielten dafür von ihm reichlichen Unterhalt, Waffen, Pferde und Anteil an der Beute; sie wetteiferten mit dem Führer an Tapferkeit und hielten es für eine Schande, ihn, wenn er fiel, zu überleben. Die Römer bewunderten an den Germanen den hohen Wuchs, das blonde Haar und die feurigen blauen Augen, aber auch ihren unbändigen Mut, ihre Liebe zur Freiheit und die Reinheit ihrer Sitten. Treue, Tapferkeit und Gastfreundschaft galten ihnen als die höchsten Tugenden, doch fröhnten sie bei ihren Gelagen dem Würfelspiel mit Leidenschaft. Sie kleideten sich in eng anschließende Röcke oder in Tierfelle und führten als Waffen einen Spieß und einen hölzernen, buntbemalten Schild, auch Streitäxte, Keulen und Pfeil und Bogen, während Panzer und Helme, ja selbst Schwerter noch selten waren. Ihre Stärke bestand im Fußvolk, aber einige Stämme waren auch als Reiter berühmt. Vor der Schlacht stimmten sie Kriegslieder an und schlossen aus dem volleren oder schwächeren Schall ihres Gesanges auf Sieg oder Niederlage. Ihre Götter verehrten die Germanen nicht in Tempeln, sondern

6. Deutsche Geschichte im Mittelalter - S. 6

1888 - Berlin : Verlag von Julius Springer
6 in heiligen Hainen und auf Gipfeln des Gebirges. Der höchste Gott war Wuotan, der Herr des Himmels und der Lenker der Schlachten dem selbst Menschenopfer fielen. Doch gab es neben ihm besondere Kriegsgötter: Donar, der den Hammer, und Ziu oder Saxnot, der das Steinmeffer führte. Eine gute, wohlthätige Göttin wurde unter mannigfachen Namen verehrt, als Nerthus, Berchta, Holda und Freia. Die Riesen stellten die Gewalt der Elemente dar; in Luft und Wasser, in Feld und Wald lebten die schönen, glänzenden Elben, und im Innern der Erde die mißgestalteten Zwerge, die Hüter der unterirdischen Schätze. Das Vordringen und die Grenzbefestigungen der Römer machten den Wanderungen der Germanen vorläufig ein Ende und nötigten sie, sich dauernd niederzulassen und ihre Äcker zu bebauen, so daß sie aus schweifenden Jägern und Hirten allmählich seßhafte Bauern wurden. L^ie kleinen Stämme, die sonst von einander unabhängig gelebt und nicht selten unter einander Krieg geführt hatten, schlossen sich nun nach und nach zu größeren Völkern zusammen, und bei diesen gelangte meist das angesehenste Geschlecht in den Besitz königlicher Gewalt. So wuchs die Kraft der Germanen, während die Macht der Römer tiefer und tiefer sank. Schon der tapfere Kaiser Marc Aurel vermochte nur mit der äußersten Anstrengung eine solche Völkerverbindung, die unter Führung der Marcomanen plünbernb an die Grenzen Italiens vordrang, über die Donau zurückzuwerfen. Im britten Jahrhundert nahmen biefe Vereinigungen festere Gestalt und neue Namen an; so finden wir am Nieberrhein die Franken, an der Weser und unteren Elbe die Sachsen, vom Main bis an den römischen Grenzwall die Alamannen und im Osten die Goten, die ihre Herrschaft von der Ostsee bis an das schwarze Meer ausdehnten. Jetzt konnten die Römer ihr Reich nur dadurch noch erhalten, daß sie große Massen germanischer Krieger in Solb nahmen, welche die Grenzen gegen ihre eigenen Stammgenossen schützten, und es bedurfte nur eines starken Anstoßes, um die germanischen Völker unaufhaltsam in das römische Gebiet zu drängen. Dieser Anstoß erfolgte im Jahre 372 dadurch, daß ein wilder asiatischer Volksstamm, die Hunnen, vom Ural her in Europa ein-

7. Deutsche Geschichte im Mittelalter - S. 4

1888 - Berlin : Verlag von Julius Springer
4 die Zwar unentschieden blieb, aber die Macht der beiden Gegner schwer erschütterte. Maroboduus wurde bald nachher gestürzt und flüchtete zu den Römern; Arminins aber wurde, als er nach der Königsherrschast über die Cherusker strebte, von seinen eigenen Verwandten ermordet. Trotzdem nahmen die Römer ihre Angriffe nicht wieder auf, sondern beschränkten sich sortan daraus, ihre Grenzen gegen die Germanen zu schützen, indem sie auch an der Donau eine Reihe von Kastellen anlegten und diese mit ihren Festungen am Rhein durch einen fortlaufenden Wall verbanden, der von Regensburg an der Donau nach Coblenz am Rhein lief und an vielen Stellen noch heute sichtbar ist. Damals war das deutsche Gebirgsland mit ausgedehnten Urwäldern bedeckt, in denen außer dem Wildschwein, dem Hirsch und dem Bären noch das schnelle Elentier und der gewaltige Auerochs hausten, und die norddeutsche Ebene war ein Moor- und Sumpfland, über das die großen Ströme ungehindert ihre Waffermafsen ergossen. Ein solches Land mußte den Römern wüst und schrecklich erscheinen und den Märschen ihrer Legionen fast unüberwindliche Schwierigkeiten entgegensetzen. Von den Völkerschaften, welche in diesem Lande wohnten, sind die wichtigsten folgende: 1. Die Friesen an der Nordsee. 2. Die Langobarden an der unteren Elbe. 3. Die Cherusker an der Weser. 4. Die Hermunduren (die späteren Thüringer) vom oberen Main bis zur Saale. 5. Die Marcomanen in Böhmen. 6. Die Semnonen an der unteren Spree. 7. Die Vandalen in der Lausitz. 8. Die Burgunder an der Warthe. Alle diese Stämme waren von einander unabhängig und hatten nicht einmal einen gemeinsamen Namen; der Name Germanen, der vielleicht Nachbarn bedeutet, ist ihnen von den Kelten gegeben worden, und Deutsche nannten sie sich erst viel später. Dieser Name kommt von einem altdeutschen Worte her, welches Volk bedeutet, und bezeichnete anfangs die Volkssprache der in der Heimat zurückgebliebenen Stämme,

8. Deutsche Geschichte im Mittelalter - S. 37

1888 - Berlin : Verlag von Julius Springer
37 zug unternahm im Jahre 1228 Kaiser Friedrich Ii., der durch Vertrag mit dem Sultan von Ägypten Jerusalem und einige andere Städte gewann; aber auch diese gingen schon nach wenigen Jahren wieder verloren. Die letzten Versuche, die Macht der Mohammedaner zu brechen, machte König Ludwig der Heilige von Frankreich. Aus einem sechsten Kreuzzuge, den er 1249 gegen Äg ypten unternahm, geriet er mit seinem Heere auf dem Marsche nach Kairo in Gefangenschaft, aus der er sich loskaufen mußte, und als er 1270 im siebenten und letzten Kreuzzuge einen Angriff auf Tunis unternahm, der gleichfalls scheiterte, starb er vor dieser Stadt. Die Christen in Palästina aber wurden immer weiter zurückgedrängt, und als im Jahre 1291 auch Affou von den Ägyptern erstürmt wurde, räumten sie das Land. Der Orden der Templer wurde bald darauf in Franfreich mit Gewalt unterdrückt; die Johanniter dagegen setzten, erst von Rhodns, dann von Malta aus, den Kampf gegen die Türken noch lange Zeit fort. Der Orden der deutschen Ritter hatte den Kampf im heiligen Lande schon früher aufgegeben und zur Zeit Friedrichs Ii. unter dem trefflichen Hochmeister Hermann von Salza angefangen, das Land der heidnischen Preußen an der Weichsel zu erobern. So entstand hier im fernen Osten, nach einem langen Vernichtungskampf gegen die Einwohner, der preußische Ordeusstaat, dessen Hauptsitz Marienburg an der Nogat wurde. 7. Das deutsche Reich im Verfall. Nach dem Untergange der Staufer hatten die Fürsten bei der Königswahl ihre Stimmen an ausländische Bewerber versauft, und ein Teil von ihnen hatte den englischen Prinzen Richard von Cornwallis, ein anderer den König Alfons X. von Castilien gewählt. Jetzt sonnten sie ganz nach eigenem Belieben schalten; denn Richard kam nur selten zu flüchtigem Besuch, Alfons aber niemals nach Deutschland. In Wahrheit hatte das Reich sein Oberhaupt, und deshalb wird diese Zeit das Interregnum genannt. Auch in dieser traurigen Zeit regte sich in Deutschland auf manchen Gebieten ein kräftiges Leben; aber weil alle Glieder des Reiches voll Eifersucht ihre Selbständigkeit hüteten, so vermochte kein 3**

9. Alte Geschichte - S. 8

1911 - Berlin : Springer
8 in Aulis von Artemis entfhrt und im fernen Barbarenlande ihre Priesterin geworden war. Die Geschwister und der Freund ent-flohen in die Heimat, wo Orestes, vom Fluche befreit, noch lange als König herrschte. Ausgrabungen. Dies sind die wichtigsten Sagen aus der Heldenzeit der Griechen, doch gibt es deren noch viele andere, und manchen liegt gewi etwas wirklich Geschehenes zugrunde. An der Stelle, wo Troja gestanden haben soll, hat ein Deutscher namens Heinrich Schlie-mann Ausgrabungen vorgenommen und unter Trmmern und Brandschutt die Reste einer uralten Stadt entdeckt. Derselbe Mann hat in Mykene, wo Agamemnon gewohnt hat, einen ganzen Schatz von alten Schmucksachen und goldenen und silbernen Gerten aus-gegraben. Es lt sich indessen nicht mehr feststellen, was geschehen ist; denn in jenen Zeiten bekamen die Ereignisse, da sie nicht auf-geschrieben wurden, bald ein sagenhaftes Ansehen und wurden dann durch die Dichter mit immer neuen wunderbaren Zgen aus-geschmckt. 2. Die Hellenen und ihre Staaten. Die dorische , Als das erste feststehende Ereignis der griechischen Geschichte Wanderung.^ ^ dorische Wanderung. Der kriegerische Stamm der Dorier soll nmlich von Norden her in den Peloponnes einge-drungen sein, nach sehr langen Kmpfen mit den Achern den Osten und Sden dieser Halbinsel erobert und hier drei dorische Staaten gegrndet haben: Argos, Messenien^und Sparta. Kolomen. Schon in frher Zeit hatten sich Griechen auf den Inseln des gischen Meeres und an der Westkste von Kleinasien angesiedelt. Im achten Jahrhundert vor Christi Geburt begann infolge der fort-schreitenden Entwicklung der Schiffahrt eine neue, groartige Kolonisation, die mehrere Jahrhunderte fortdauerte. Die Auswanderer whlten sich einen Anfhrer, nahmen ihre Gtterbilder mit und suchten in der Ferne, am Meere oder nahe dabei, friedlich oder mit Gewalt, eine Stelle, die zur Grndung einer Kolonie geeignet war. Auf diese Weise verbreiteten sich Griechen an allen Ksten des Mittelmeeres, und nicht wenige ihrer Pstanzstdte wurden groß und mchtig. Die wichtigsten Kolonien sind folgende:

10. Alte Geschichte - S. 1

1911 - Berlin : Springer
I Griechische Geschichte. 1. Die Zeit der Sagen. Von den ltesten Zeiten des Menschengeschlechtes haben wir Rassen. \7 auer in den Erzhlungen der Bibel keine Kunde; man glaubt, da die ersten Menschen im inneren Asien gewohnt und ihre Nach-kommen sich getrennt und durch Wanderungen verbreitet haben. Die wichtigsten Völker gehren zur mittellndischen Rasse und zer-fallen in drei Gruppen: ' 1. Die Hamiten, die nach Nordafrika wanderten; zu ihnen gehren die gypter. 2. Die Semiten, die Vorderasien bevlkerten; zu ihnen ge-hren die Babylonier, Assyrer, Araber, Phnizier und Juden. 3. Die Jndogermanen oder Arier; von diesen zog ein Teil, die Inder, nach Vorderindien; ein zweiter, die Meder und Perser, nahm das Hochland Iran im Osten von Vorderasien ein; ein dritter, zu dem fast alle europischen Völker, auch die Griechen und Rmer, gehren, wanderte nach Europa^/ / Die ltesten Einwohner Griechenlands sollen die Pelasger Stmme / gewesen sein, ein Volk von Ackerbauern und Hirten. Spter finden bct e>m' Y sich zahlreiche Stmme, von denen vier besonders hervortreten: die oler, die Acher, die Jonier und die Dorier. Damals be-herrschten das gische Meer die Phnizier, die an den Ksten Handel und Seeraub trieben, nach Metallen, Schiffbauholz und Purpurschnecken suchten und sich hier und dort ansiedelten. Von diesen seekundigen Kaufleuten lernten die Griechen nach und nach mancherlei Fertigkeiten und Knste, verdrngten dann die Phnizier und begannen selbst in ihrem Jnselmeer Schiffahrt und Handel zu treiben. Meyer. I. 9. Aufl. V/ j /Kt
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