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1. Das Alterthum - S. 17

1876 - Berlin : Weidmann
Die Phönikier. 17 waren seit 1300, seit der hebräischen Einwanderung in Palästina, (§ 21) die Kanaaniter, oder, wie die Griechen sie nannten, die Phönikier zusammengedrängt und durch die Enge ihres Landes nothwendig auf das Meer hingewiesen. Daher treten sie früh als die Seefahrer und (Kolonisten des Alterthums auf. Sie waren ursprünglich Hamiten und verehrten, gleich ihren übrigen syrischen Stammgenossen (§17) eine männliche und weibliche Gottheit, nem-üch den Baal (= dem babyl. Bel und dem philistäischen Dagon) als den Gott der Sonne, der Höhe, und die Asch er a (— der babyl. Mylitta und der phil. Derketo) als die fruchtbare Lebensmutter, die Erde. Ihr Cultus war ein Gemisch von Sinnlichkeit und Fanatismus. Denn neben jenen wohlthätigen Göttern standen vernichtende und grausame, Moloch, das fressende Feuer, die Sommergluth; und A s t a r t e, die jungfräuliche Mond-, Himmelsund zugleich Todesgöttin, die beide mit Menschen-, besonders Kinderopfern versöhnt wurden. Die kurze Freude des Lenzes spiegelt sich in der Adonissage. Die Tyrier verehrten als wandernden Sonnengott und zugleich als ihren Stadtgott 'den Melkarth, in dem die Griechen ihren Herakles erkannten, wie sie in der Astarte die Artemis wiederfanden. § 23. Phönikier. Handel und Colonien. Movers B. Iii. (unvollendet). Heeren, Ideen B. I. Von den an die Küste vordringenden Semiten, den in der ägyptischen Denkmälern oft erwähnten Kheta, und später auch von den Hebräern (§21) eingeengt, warfen die Phönikier die Ueberfülle ihrer Bevölkerung zuerst nach Kypern, wo die Aschera-Aphro-ditendienste ihren Einfluss bezeugen; dann besetzten sie Kilikien, Rhodos, Kreta1). Von hier aus verbreiteten sie sich nach Kythera, den Kykladen, Samothrake, Lemnos, Thasos und an die Küsten Thrakien s, Makedoniens und des griechischen Festlandes (Theben, Kadmos). Wohin sie kamen, dahin brachten sie auch ihren, mit Menschenopfern verbundenen Cultus, aber auch ihre technischen Fertigkeiten im Bergbau, Waffenschmieden und dergl., wohl auch die Buchstabenschrift. Rückwärts mit dem Mutterlande begann aus den Colonien und Factoreien ein sehr belebter Handel, durch welchen die alte Stadt Sidon2) und besonders das von hier aus um 1250 gegründete Tyrus aufblühte. Das Ziel ihrer Handelswege war vor Allem, das Zinn zu gewinnen, aus dem mit Kupfer gemischt, sie die Bronce zu bereiten verstanden, das im Alterthum gesuchte Material für Waffen, Schmucksachen etc. Dieses Metall brachten schon in frühester Zeit ihre Caravanen mit Hilfe des Zwischenhandels von Indien her, und vom Kaukasus, wohin die Schifffahrt durch das ägäische und schwarze Meer J) Höck, Greta. 2) Jes. 23. Müller, Abriss. I. 2. Auflage. 2

2. Das Alterthum - S. 19

1876 - Berlin : Weidmann
Völker Kleinasiens. 19 südlichen, schmalen und heifsen Küstenstrich in verschiedene Landschaften ab. Die Abdachung der inneren vulkanischen Hochebene (im Erdschisch oder Argäus 12000' hoch) und die grösseren Wasseradern (der Halys) gehen gegen Norden zum schwarzen Meere. Im Westen, wo der Hermos, Kayster und Mäander strömen, der Ida und Tmolos sich erheben, ist das eigentliche Culturgebiet. Auch in diesem Lande hatten sich semitische Völker verbreitet. Unzweifelhaft gehören diesem Stamme an die K i 1 i k i e r ‘), im südöstlichen Winkel Kleinasiens, im fruchtbaren, vom Kydnos durchströmten Lande, mit der Hauptstadt Tarsos. Die Bewohner trieben seit alter Zeit (§21) Seehandel und waren wohlhabend: ihre Götter waren phönikisch. Auch die nördlich von ihnen wohnenden Kap -padokier, deren Westgrenze der Halys bildete, waren ihren Gottheiten nach semitisch; denn sie verehrten die grosse Mutter der Natur, Ma, welcher kriegerische Jungfrauen (die Amazonen) dienten; und den Men es, der dem Baal gleich stand. Unklarer wird die Stammesableitung schon bei den westlich von diesen wohnenden Paphlagoniern, einem Volk von Jägern, Fischern und Hirten, mit geringer Cultur; zweifelhafter noch bei den westlicher wohnenden Stämmen, den Phrygiern und Troern, besonders aber den Karern und Lykiern, die in der Art ihres Lebens, ihrer Bauten, vieler Stammsagen, besonders in der Verehrung des bogenführenden Lichtgottes (Apollon) viel Aehnlichkeit mit den alten Griechen (Thrako-Pelasgern) zeigen, die doch unzweifelhaft Arier sind. Sie bilden gleichsam ein Glied zwischen der ionischen Bevölkerung am Archipelagos und der armenischen2), asiatischen. Diese Völker Kleinasiens, in geographischer Reihenfolge von N. nach S. bezeichnet, sind: • A. Die Troer, Teukrer oderdardäner am waldreichen Ida3), mit Apollon- und Aphroditen- (= Aschera) Diensten. B. Die Mysier, ein kriegerisches Volk, südlich von den vorigen, an der idäischen Bucht, bei dem die Niobe-Sage gleichfalls an die grosse Mutter erinnert. C. Die Lydier4) südlich von diesem, am ägäischen Meer wohnend und in das Innere sich erstreckend, wo am goldreichen Paktolus ihre Hauptstadt Sardes lag. Sie sind entschieden semitisch. Oestlich von ihnen, die Mitte Kleinasiens erfüllend, wohnten D. Die Phrygier, ein Hirtenvolk, bei denen Gordias in der nach ihm benannten Hauptstadt Gordium am Sangarios, und sein Sohn Mi das ein altes Königthum begründet haben sollten. Bei beiden Völkern finden wir die grosse, mit orgiastischen (schwärmenden) Diensten verehrte Erdgöttin und Lebensmutter, die Kyb eie (= Ma = Astarte-Aschera), welche die Griechen in ihre Rliea ver- *) Voyage dans la Cilicie etc. Paris 1861. Kotschy, Reise in d. Cili-cischen Taurus etc. Braunschw. 1859. 2) Gurt. Griech. Gesch. I, 32. 3) Die Ton Schliemann geschehenen Ausgrabungen. F o rc h h amm e r, Beschr. der Ehene y. Troja. 1850. 4) Her. I, 92—94.

3. Das Alterthum - S. 23

1876 - Berlin : Weidmann
Die Arja in Indien. 23 Flussgebiete nehmen in demselben ihren Ursprung. Der Indus, der westlich ihn umfliessend, dann südlich von ihm sich abwendend, den Ostrand Eräns begleitet, zuerst das fruchtbare Pentschab, dann bis zu seiner Mündung Steppe und Wüste durchfliesst; der Ganges, der gegen 8. 0. mit dem Himalaja parallel strömt, alle Gewässer desselben aufnimmt, ein immer breiter werdendes, tieferdiges, unvergleichlich üppiges Tiefland zu beiden Seiten und an seinem Delta eine undurchdringliche tropische Wildnifs um sich hat. Auch in diesen Landen hat es eine schwarze hamitische Urbevölkerung gegeben, die aber vor der einwandernden Arischen in die Gebirge, die Vindja, zurückgewichen oder in Sclaverei gebracht ist. Die arischen Einwanderer und Sieger haben sich längs des Indus (Saint-hava, Indus-Anwohner = Inder) und zwar zuerst im Pentschab verbreitet (um 2000); ihre heiligen Bücher, die Veda, in der Sprache des Sanskrit geschrieben, weisen in ihren ältesten Bestandtheilen (etwa um 1800) einfache, patriarchalisch regierte Hirtenvölker nach, mit ebenso einfacher Religion und Opferdiensten. Indra, der Lichtgott, dem die Lichter des Himmels, die Dewa’s Unterthan, dem die Winde und die Morgenlichtstrahlen (Asvinen) gegen den Verhüller (Vritra) und seine Wolken zu Diensten sind, und Sur ja, der Sonnengott, werden hauptsächlich verehrt. Das Feuer, Agni (— ignis) ist eine wohlthätige Gottesmacht; es flammt im Opfer mit dem Opfertrank (Soma) zum Himmel, Varuna (= ovquvoq), und zum Indra empor. § 29. Weitere Verbreitung der Arja in Indien. Der Bramaismus; der Buddhismus. A. Weber, Ueber die Eamajana. Abh. der Berlin. Akademie 1871. Max Müller, Bud-dkism etc. London 1857. Der s., Essays über vergl. Rel. Wissenschaft, Mythol. und Ethol. Leipzig 1866. Vers., F.inleit. in d. vergl. Bel. Wissenschaft. Strafsburg 1875. Koppen, Oie Rel. des Buddha u. ihre Entstehung. 2 B. Barthelemy St. Hilaire, Lo Buddha et sa religion. Paris 1860. Vom Industhale verbreiteten sich die Stämme der Arja in das Gangesthal und begannen hier grössere Reiche zu gründen. Die Kämpfe, aus denen diese hervorgehen, stellen sich in den ältesten Theilen des Volksepos Mähabharata dar, das vom Kampf der Pandu-Söhne mit den Kuru handelt. Die weitere Verbreitung an den Küsten des Dekhan, besonders an der Malabarküste und nach Ceylon hinüber, schildert das Epos Rämäjana, dessen Held Rama jedoch seine Thaten schon durch Busse und Wunder, nicht durch menschliche Heldenkraft verrichtet. (Schon unter buddhistischer Einwirkung abgefasst?) Zugleich mit dem Entstehen grösserer Reiche (etwa um 1300) gestaltet sich auch das Leben der Inder in den vier Kasten, den Qudra, (alten Eingeborenen) den Vaigja (arischen Grundbesitzern und Gewerbetreibenden) den Kschetrija, (arischen, adlichen Kriegern) und den Bramanen (Priestern). Letztere

4. Das Alterthum - S. 5

1876 - Berlin : Weidmann
Das Alterthum A. H. L. Heeren, Ideen üb. Politik, Handel etc. d. alten Welt. 6 Bände. Göttingen 1. Aufl. 1793. 4, Aufl. 1826—34. F. Chr. Schlosser, Universalhist. Uebersicht der Gesch. der alten Welt. 9 Bände. 1826—34. M. Dnncker, Gesch. d. Alterthums. 4 B. 3. Aufl. 1867. Theil I u. Ii in 4. Aufl. 1875. C. Ritter, Die Erdkunde im Verh. zur Natur u. Gesch. des Menschen. A. Forbiger, Handb. d. alten Geogr. a. d. Quellen bearb. Leipz. 1842—44. 2 B. Sprnner, Atlas Antiquus; für Schulen: Kiepert, Berlin, bei Dietrich Beim er. Pütz. § 7. Perioden der alten Geschichte. Die alte Geschichte kennt nur einzelne Völker, nicht eine von gleichem Glauben oder gleichen Bildungsmitteln zusammengehaltene Gesammtheit; nur in der Stiftung grosser Weltreiche, ein dem Alterthume eigenthümlich zukommender Zug, wird eine solche herzustellen gewaltsam versucht. Nach einzelnen Völkern und Volksgruppen behandeln wir deshalb auch am einfachsten und natürlichsten die alte Geschichte. Diese sind: I. Die orientalischen Völker. Ii. Die Griechen. Iii. Die Römer. Sie bezeichnen zugleich den Bildungsgang, den, von Osten gen Westen schreitend, die Geschichte nimmt; und folgen, obwohl mit ihren Enden und Anfängen in einander eingreifend, dennoch zugleich auch in chronologischer Reihe. Für das Gedächtniss und die Uebersicht aber empfehlen sich folgende vier grosse Perioden, die nach den Weltreichen geordnet sind. 1. Periode: bis auf Kyros oder die Gründung des Perserreiches. (Gedächtnisszahl 555 v. Chr.) Sie umfasst die Geschichte der orientalischen Reiche, fällt also mit I. zusammen. 2. Periode: bis auf Alexander d. Gr. oder die Gründung des griechisch-makedonischen Weltreiches. (Gedächtnisszahl 333 v. Chr.) Sie umfasst im Wesentlichen die griechische Geschichte, fällt also mit Ii. zusammen. 3. Periode: Von Alexander d. Gr. bis zur Schlacht bei Actium 31 v. Chr. und bis auf Augustus. Sie umfasst die grössere Hälfte der römischen Geschichte, bjß zur Gründung des Imperiums.

5. Das Alterthum - S. 12

1876 - Berlin : Weidmann
12 Die semitische Cultur. land bildet (im Ararat 16,000' hoch). Von hier aus zieht sich nach W. in die Halbinsel Kleinasien hinein der Taurus, mit dem im 8. der Libanon und weiterhin die syrischen, palästinensischen und arabischen Plateaus zusammenhangen. Gegen 0. bildet das Hochland von Aserbeidschan und im 8. 0. das kur-disthanische Randgebirge den Uebergang zum Plateau von Erän. Zwischen diesen westlichen und östlichen Plateaumassen bot sich auch hier ein grosses Flussthal als erste Wiege der Cultur. Auf dem armenischen Hochlande entspringen, unweit von einander, der Euphrat und der Tigris. Ersterer tritt zunächst in ein Steppenland, Mesopotamien, dann in ein äusserst fruchtbares, braunerdiges Tiefland1), im Alterthum Sinear genannt, welches von den Flüssen, wenngleich nicht so regelmässig wie Aegypten vom Nil,* doch alljährlich, im Mai und Juni, überschwemmt wird. Diese ganze Ländergruppe, eingefasst von fünf Meeren: dem mittelländischen im W., dem schwarzen im N., dem cas-pischen im N. 0., dem persischen im S. 0. und dem rothen im S., ist die Stätte der Semitischen Cultur. § 17. Hamiten und Semiten. Gemeinsame Züge in Religion und Charakter. Stuhr, Die Religionssysteme der Völker des Orients. Movers, Religion der Phönizier. Die semitische Cultur aber fällt nicht, wie die ägyptische, mit einer bestimmten Volkstümlichkeit zusammen; so z. B. nicht in Kleinasien und Syrien, auch nicht in Mesopotamien und Sinear. Vielmehr ist bei den meisten hier erwachsenden Culturvölkern eine Unterlage hamitischer Urbevölkerung erkennbar. Die Hamiten haben in ihrem natürlichen Charakter den Zug des Sinnlichen und Leidenschaftlichen, der List und Grausamkeit. Ihre Religion war Natur dienst und neigte zum Ueppigen und Schwärmerischen. Diese Charakterzüge in Religion und Sitte haben sie auch den später über sie herrschend gewordenen Semiten mitgetheilt, deren Religionen sonst monotheistischen Anschauungen zustreben. Letztere zeigt in vollendetem Maasse das Geistesleben der Israeliten, die durch ihren religiösen Genius vor allen übrigen Völkern des Alterthums hervorragen. § 18. Die Chaldäer. Die Stadt Babylon. I. Das alte Testament, an vielen Orten, ßerosus, Baalspriester um 2g0 v. Chr., seine Fragmente. Strabo 765. Herodot I, 192—200 Anabasis Ii an verschiedenen Stellen. Ptolemaeos V, 17. 18. Diodor Ii, 1—20. Kte sias ’ Fragm. Ii. Layard. Niniveh and its Bemains 1849. 2 vol. Eberhard Schräder, die Keilinschriften u. d. alte Testam. Giessen 1872. Ferd. Hitzig, Sprache und Sprachen Assyriens. G. Smith, Assyrian discoveriss. London 1875. Duncker I. Weber I. Munter, Rel. d. Babylonier. Ritter, Bd. X u. Xi. Am unteren Laufe des Euphrat in einem überaus fruchtbaren Tieflande haben sich nach einander und zum Theil noch neben ') Her. 1,149. Strab. 748.

6. Das Alterthum - S. 13

1876 - Berlin : Weidmann
Babylon. Assyrien. 13 einander liamitische, semitische und japhetitische Elemente bewegt. Hier geschah wahrscheinlich schon um 2200 v. Chr. vom Norden her die Einwanderung der Chaldäer, eines turanischen (finnisch-tartarischen) Volkes, das unter der bis dahin hamitischen Bevölkerung einen priesterlichen, kriegerischen Adel bildete, dessen Cultur jedoch sich später wesentlich semitisch gestaltete. Ihr Hauptsitz war Babylon, schon im grauen Alterthume als eine Weltstadt bewundert, obwohl es sich selten der Selbständigkeit erfreut hat und meist unter der Souveränität des benachbarten Assyriens erscheint. Gepriesen waren die gewaltigen Mauern dieser Stadt, und der Thurm des Beiz dessen Trümmer sich noch heute unter den Schutthügeln von Ämram (nach J. Oppert) und nahe dem Dörfchen Hillah finden. Hierzu kommen grosse Canalbauten, zur Befruchtung des Landes wie zum Handel, ein ausgedehnter Verkehr und eine lebhafte Industrie, besonders Weberei, Waffen- und Schmuckfabrikation, die grosse Reichthümer in diese älteste Weltstadt brachten. Sie hat dem Alterthum Masse und Gewichte gegeben1): das babylonische (Silber) Talent war — 92 Pfund oder im Gelde — 7500 R.-Mark, 1 Talent — 60 Minen, 1 Mine — 50 Sekel, 1 Sekel — 2 Drachmen; die Elle — 234 Pariser Linien, der Fuss — 156. Auch hatten sie die Eintheilung der Woche in 7 Tage, des Jahres in 12 Monate. Ihre Priester besassen mathematische, physikalische und astronomische Kenntnisse, und überlieferten ihre heiligen Sagen, Beobachtungen und Geschichtsurkunden in einer eigenthümlichen Schrift, der sog. Keilschrift, die auf turanischer Einwirkung beruht und die drei officiellen Sprachen, die in dem späteren assyrisch-babylonischen Reiche im Gebrauch waren, chaldäo-assyrisch, turanisch und aramäisch, wiedergiebt. § 19. Assyrien. I. Das alte Testament an vielen Stellen. Ktesias’ Fragm. ed. Bahr. Xenoph o n, Anab. Iii, Strabo Xvi, cap. 1. Diodor Ii. Ii. Layard, Niniveh and its Remains. Lond. 1840. Expedition scientifique en Mesopotamie executee 1851—53 par Fulgence Fresnel, Felix Thomas et Jules Oppert. Oppert, Hist, des empires de Ghaldee et d’Assyrie. Gr. Smith, Assyrian discoveries. London 1875. W. Wattenbach, Ninive u. Babylon, Vortrag 1868. Heeren. Dun-cker I. Ritter B. X u. Xi. Neben Babylon tritt frühzeitig mit gleicher Cultur Assyrien hervor. Das Land lag zwischen dem Hochland von Armenien im N., dem von Erän und den Waldabhängen des Zagrosgebirges im O. und ging südlich bis zum grossen und kleinen Zab; im W. strömte der Tigris. Die dürftigen griechischen Berichte, vor Allem die des Ktesias (um 400 am persischem Hofe) nennen hier als grosse Eroberer und Reichsgründer denninos und seine Gemahlin *) Böckh, Metrologie. J. Brandis, das Münz-, Maafs- und Gewichtssystem in Vorderasien u. s. w. Berlin 1866.

7. Das Alterthum - S. 37

1876 - Berlin : Weidmann
Wissenschaften. Künste. 37 derselben ist die Schrift, die, wie es scheint, an verschiedenen Stellen, in Aegypten, Babylon, vielleicht auch Phönikien, selbständig erfunden ist. Die astronomischen Bestimmungen des Jahres und der Monate, die Eintheilung derselben in siebentägige Wochen etc. gehen von Babylon aus *), ebenso wie Maasse und Gewichte, und werden für den Orient allgemein; ebenso gewisse technische Fertigkeiten, wie Färberei, Weberei, Erzarbeit. In den meisten dieser Dinge ist Aegypten neben Babylon selbständig seinen Weg gegangen. Es ist dies aber der materielle Schatz, den Asien später Europa zubringt, als dies mit seinem historischen Leben an die Stelle des Orients tritt. Asien ist „die Mutter Europa’s.“ § 43. Wissenschaften. Künste. Aegypten und Assyrien (Babylon) scheinen auch in dieser Beziehung zwei von einander unabhängige Ausgangspunkte zu bilden. Hier wie dort ist eine eigene Schrift, hier wie dort selbständige Anfänge von mathematischem, astronomischem, medicinischem Wissen. Da Schrift und Bild das Geschehene aufzeichneten und überlieferten, so sind gleichfalls die Anfänge der Geschichte und Länderkunde vorhanden. Aber in Babylon und bei den Völkern der semitischen Cultur, wie auch in Indien, mischt sich dieselbe mit dem religiösen Mythus, während sie in Aegypten und später auch in den Inschriften der Assyrer und Perser rein auftritt. — Die Poesie steht, die älteste arische Heldensage bei den Indiern und Persern ausgenommen, gleichfalls im Dienste der Religion; die Malerei steht im Dienste der Skulptur, d. h. sie findet sich nur inschriftenartig an Palästen und Grabdenkmalen. Am hervorragendsten ist unter den Künsten die B a u k u n s t2). Auch hier sind die nationalen Unterschiede sehr wahrnehmbar: dieselben lagen schon begründet in der Verschiedenheit des angewendeten Materials. Die Aegypter bauten mit massivem Sandstein oder Granit, ohne Anwendung von Holz, ausser in Privathäusern ; die Assyrer und Babylonier mit Backstein; die phönikiscli-israelitische Baukunst bediente sich zu ihren gewaltigen Substructionen (nach Renan als Monolithismus zu bezeichnen) zwar des Steins, zugleich aber auch des Holzes zur innern Täfelung und der Metalle wie des Erzes zur Ueberziehung und Ausschmückung des Rohmaterials. Die Perser vereinten in ihren Bauten den assyrischen Stil mit dem schlanken und kühneren Säulenbau, der an ursprüngliche Holzconstructionen erinnert. Ein seltsamer und phantastischer Stil entwickelte sich in Indien, sowohl in den Freibauten, wie in den höchst eigenthümlichen Grottentempeln. Alte lykische Bauten bilden einen Uebergang zu den ') Böckh, Metrologie. Hultsch, Metrologie. 2) Die schon § 3 angeführten Werke von Schn aase, Lühke.

8. Das Alterthum - S. 44

1876 - Berlin : Weidmann
44 Mythen- und Sagenzeit. A. bis zum Ende des peloponnesischen Krieges, bis 404. Zeit der Demokratie, Vorherrschen (Hegemonie) Athens. B. Vom Ende des peloponnesischen Krieges bis zur Schlacht von Cliaironeia. Beginnende Auflösung: Wechselnde Hegemonien Sparta’s und Thebens. Iv. Periode. Von 338—146 v. Chr. bis zur Zerstörung Korinths und zur Verwandlung Griechenlands in eine römische Provinz. Das griechisch-makedonische Zeitalter. Letzte Epoche des griechischen Lebens bis zum Ende. Untergang der Selbständigkeit. I. Die Urzeit bis zur dorischen Wanderung (bis ums Jahr 1100). Mythen- und Sagenzeit. § 50. Aelteste Bevölkerung Griechenlands. Clavier, hist, des preraiers tems de la Grece 1822 3. vol. E. Curtius. Ionier vor der ionischen Wanderung 1855. Derselbe, Griech. Gesch. I, 34—59. Dondorf, Die Ionier auf Eiiboa* Deimling, L©leger. I. Wenn es auch unzweifelhaft ist, dass die Griechen der grossen arischen Völkerfamilie angehören, so bleibt doch noch die Frage offen, wie sie in unseren Welttheil kamen. Sie sind nahe verwandt mit den alten Bewohnern Italiens, denen sie in Sprache, Sitte und Charakter so nahe stehen, dass sie mit ihnen gleichsam nur einen, den griechisch-oskischen oder grä-ko-italischen Stamm ausmachen. Da es von den Italikern feststeht, dass sie in vorhistorischer Zeit von Norden her in ihre Halbinsel eingewandert sind, so scheint für die Griechen eine ähnliche Annahme begründet. Als älteste Griechen werden fast einstimmig jetzt die Pelasger betrachtet1). Da das älteste Orakel derselben zu D o d o n a in der Landschaft Hellopia in Ep eiros war2), nahe dem heutigen Janina, wo der regenspendende Himmelsgott Zeus angerufen wurde, und auch sehr alte Cultursitze derselben sich im Westen des Pindos befanden, sowie auf den, Epeiros vorliegenden, westlichen (ionischen) Inseln; so hat die Annahme Wahrscheinlichkeit für sich, dass sie, vom Norden kommend, diese und Epeiros besetzten, und dann erst, den Pindos überschreitend, in den östlichen Landschaften sich ausgebreitet haben. Ii. Gegen diese Annahme spricht im Allgemeinen die geographische Unzugänglichkeit der griechischen Halbinsel von Nordwesten her, während das bedeutendere Leben derselben stets auf der Ostseite sich entfaltet hat und die West- und Ostküsten des aegäischen Meeres, d. i. Griechenland und Kleinasien, zu jeder Zeit geographisch und historisch zusammengehört haben. Deshalb haben jüngere *) Von K. F. Hermann, Duncker, Curtius u. A. Vergleiche als Meinung der Alten selbst: Her. I, 56—58. 2) Horn. Ii. 16, 2f$4. Sophok. Trach. 1139. Paus. I. 17. 8, 23.

9. Das Alterthum - S. 45

1876 - Berlin : Weidmann
Pelasger. 45 Forscher1) folgende Annahme aufgestellt: Die Völker Kleinasiens, besonders die Phry gier (§ 24), sind den Griechen nahe verwandt, und wie die Armenier, arisch. Von diesem alten kleinasiatischarischen Stamme lösen sich die beiden wichtigsten griechischen Stämme nach Westen hin: die Dorer gehen über das Meer in die nördlichen Alpengegenden der Balkan-Halbinsel, die Ionier (Jaon, Ja van, 1 Mose 11, 2—4) werden die ältesten Küstenanwohner Kleinasiens, des östlichen Griechenlands und der Inseln und treten hier unter dem Namen der Pelasger auf, während andere Benennungen, wie die der Leleger, ihnen vorangehen, oder gleichzeitig, oder auch bloss örtlicher Natur sind, wie die der Kar er und Lykier. Iii. Wie dem auch sei, die P e 1 a s g e r bewohnten die wenigen Fruchtebenen Griechenlands* wo sie den Acker baueten, ihre sog. kyklopischen Mauerringe aufführten und ihre steinernen Burgen, Larissen, gründeten. Solche finden sich in Thessalien, südlich vom alten Götterberge, dem Olympos, in Böotien (Schatzhaus des Minyas), in Argos2) (Burg und Schatzhaus des Atreus im alten Mykene) und auch in Arkadien3), wo der Tempel von Phigalia ein pelasgisches Heiligthum war, und wo der lichtspendende Zeus, dem der hochfliegende Adler heilig war, und Hera, die Himmelsgöttin, verehrt wurden. Auch auf Kreta, auf Chalki-dike (wo sie als die seeräuberischen Tyrrhener vorkamen), selbst in Mysien werden pelasgische Sitze bezeichnet. Zu den Pelasgern kamen mit früher Ansiedlung die Phönikier (§ 23), besonders von Kreta aus, das alle seine Häfen nordwärts hat. Sie gründeten an den Küsten und auf vorliegenden kleinen Inseln ihre Forts und Factoreien, hatten an der Küste ihre Märkte, holten Schiffs-Bauholz, legten Bergwerke an und betrieben vor Allem den Fang der Purpurschnecke. Auch ihre Gottesdienste brachten sie mit sich, selbst die blutigen Molochdienste (die jedoch bald verschwanden); ferner die Aschera-Aphroditen-, sowie die Melkarth-Herakles-6ulte. Solche Pliönikiscke Gründungsstätten fanden sich an ‘der Küste von Argos und Korinth, in Attika, in der alten Kadmeia von Theben, am pagasäischen Golfe und an den Küsten Thrakiens. Auf einen von Osten kommenden Culturgang weisen freilich auch die griechischen Sagen, die vom Kadmos, Pelops, Danaos und Kekrops; dagegen hielt der Grieche in seinem späteren stolzen Bewusstsein nicht nur seine Autochthonie (Landeseingeburt) fest, sondern betrachtete die Pelasger als ein ihm fremdes, wanderndes Volk, und die kleinasiatischen Küstenbewohner als Barbaren, unter denen er nur als Ansiedler sich später wieder niedergelassen. *) Schon Isaac Casaubonus, vor Allem E. Curtius. Ausserdem B. Nie-buhr, Buttmann, Ewald, Schömann Gr. Alt., Bunsen u. A. Kiepert auf seiner Karte Griechenlands u. Kleinasiens u. A. 2) Aesch. Hiket. 250. Paus. I, 14. Ii, 22. Viii, 22. 3) Strabo 220. 321. 345.

10. Das Alterthum - S. 52

1876 - Berlin : Weidmann
52 Die dorische Wanderung. rung. Temenos, Kresphontes und Aristodemos setzten „bei der Wasserenge“ (bei Naupaktos) mit einem Zug Dorer nach dem Peloponnes über, geführt von „ dem dreiäugigen Führer dem Aetolier Oxylos1) (1104 nach Eratosthenes Berechnung). Sie eroberten das Land und theilten es unter sich. Temenos erhielt Argos, Kresphontes Messenien, Aristodemos (oder vielmehr seine Söhne, Prokies und Eurysthenes) Sparta; dem Oxylos fiel Elis zu. Nur in Arkadien blieben die alten Bewohner und in Achaja; selbst Korinth und Sikyon unterlagen später den Dorern. Als diese aber unter Temenos’ Enkel den Isthmos überschritten und einen Zug auch gegen Attika unternahmen, wurden sie durch den Opfertod des K o d r o s im Vorgehen gehemmt, 1068*), doch behielten sie Megaris als dorischen Staat. So erzählt die Sage, deren geschichtliches Resultat etwa folgendes ist. Von Ep eiros ging eine abermalige Wanderung aus, und zwar kamen diesmal die Thessaler über den Pindos in das nach ihnen benannte Land. Sie drängten die alten Völkerschaften in die Gebirgsränder und nöthigten eins derselben, die Arnäer3), bisher am malischen Busen wohnend, zur Auswanderung, das nun Böotien unterwarf. Sie beschränkten auch das ursprünglich am Südabhange des Olympos4) wohnende Volk der Dorer5) auf das enge Land an den Quellen des Kephissos zwischen Oeta, Korax und Parnasses. Dieses kleine, nur vier Städte zählende Land fasste die Bewohner nicht; diese setzten, mit Aetoliern (die stets auf der Westküste von Hellas und dem Peloponnes mächtig gewesen waren) verbunden, nachdem Peloponnes über6), liessen die rauhen Gebirgslandschaften Arkadiens unabhängig bestehen und eroberten das fruchtbare Küstenland, doch erst nach längerem, fast Jahrhunderte dauerndem Kampfe. So kam es, dass Arkadien, abgeschnitten von dem weiteren Fortschritt der Hellenen, fast ganz in seiner altpelasgischen (§ 50) Eigenart verblieb; während die alten Achäer der Ostküste sich in die, nun nach ihnen benannte nördliche Küstengegend des Peloponneses, A c li aj a, zusammendrängten. Die bisher hier wohnenden Aegialeer (Ionier) wichen wieder vor ihnen nach dem stammverwandten Attika7). Die zurückbleibende achäische Bevölkerung aber versank theils in ein Abhängig-und Hörigkeitsverhältniss gegenüber den Dorern, theils aber auch fand, wie in Korinth, Phlius, Siky on und Trözen8), eine Verschmelzung der Eroberer mit den Unterworfenen statt; in diesem letzteren Falle sassen die Dorer als der herrschende Waffenadel im Lande. ‘) Ephor. Fragm. 14 u. 15 ed. Müller. 2) Her. V, 76. Strabo 393. Paus. 1,39. 3) Von der Stadt Uqvt]. Thuk. 1,12. 4) Diod. Iv, 37. 67. Strabo 437. 475. 476. 5) Her. I, 56. 6) Tyrtaei Fragm. Pindar. Pyth. I, 66. 7) Her. Vii, 94. 8) Strabo 389.
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