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1. Bilder von den deutschen Nordseeküsten und aus dem westlichen Tiefland - S. uncounted

1885 - Leipzig : Spamer
fjww-U-Ajfr Unser Deutsches Land und Wm. Vaterländische Gilder aus Natur, Geschichte, Industrie und Volksleben des Deutschen Reiches. Zweite, gänzlich umgestaltete Anfluge. Unter Redaktion von Dr. ß. A. von Wen und Ward Gberlander. In zwöff Bänden. Zehnler Band. Bilder von den deutschen Nordseeküsten und aus dem westlichen Tiesland. Mit zahlreichen Tert-Mullralionen, Tonlnldern, Harle»-"Beilagen u. s. w. Leipzig und Gerlin. Verlag und Druck von Otto Spamer. 1885.

2. Erster Band, Deutschland im Allgemeinen enthaltend - S. 267

1836 - Stuttgart : Scheible
Geologische Fragmente in Beziehung auf die deutschen Gebirge, 267 dürfte; so ersieht man doch vorläufig daraus die interessante Wahrheit, daß die Erhebung der Gebirge zu verschiedenen Zeiten erfolgt sei. Ge- schahen aber diese Aufrichtungen so lange noch Wasser die Erde bedeckte, so erklärt sich zrigleich die Bildung der Flöhgebirge, welche durchgängig dieselben Bestandtheile wie die Grundgebirge, nur in anderem Aggre- gatzustande, enthalten; es erklären sich die verschiedenen Ueberschwem- mungen, welche durch das Trockenlegen großer Länderstrecken mittelst He- bung aus dem Wasser in anderen niedrig gelegenen, vielleicht schon von Pflanz-m und Landthieren bewohnten Ländern hervorgebracht wurden; es erklärt sich der Wechsel von Land- und Meerorganismen, welchen wir in den Straten dererdrinde finden; und es erklärt sich endlich die durch die gewaltige Strömung herbeigeführte Thal- und Ebenenbildnng im Gebiete der Flöhgebirge. 10) Was die Verbreitung der einzelnen Ge birg Karten in Deutschland anbelangt, so ergiebt sich, daß in den Hochgebirgen die Urgebirgsarten, in den niedrigen Gebirgen die Uebergangs- und Flöhgebilde, in den Ebenen das Diluvium und Al luv in in vorherrschend verbreitet seien. Die Trap pgebilde erscheinen vorzugs- weise am Fuße der Hauptgebirge, oder in Thälern und Ebenen, und bilden nicht selten Gruppen; solche gruppirte vulkrtnlsche Gebirge zeigen sich namentlich in der Eifel, am Westerwalde, bei Kassel, am Röngebirge, im iiördlichen Böhmen und in Ungarn. 11) Die Bestaii dthei le der verschiedenen Gebirgsarten erscheinen zwar, wenn man alle Mineralien und Metalle der Erdrinde hinzuzählt, sehr mannigfach und zahlreich (an 50 Elementarstoffe enthaltend); da jedoch imverhältnisse zum Ganzen ihre Quantität meist sehr gering ist, so ergiebt sich, daß im Urgebirge Kieselerde, Thonerde und Kalk, mit Kali oder Natron theilweise verbunden, im Uebergangsgebirge Thonerde und Kalk, im Flöp- gebirge wiederum Kieselerde, Thonerde und Kalk bei weitem die überwie- genden Bestandtheile ausmachen. Der Kohlenstoff, ein Hauptbestandtheil des organischen Reiches, erscheint zwar im Grafit und der Kohlenblende des Urgebirges, jedoch in sehr geringer Verbreitung, und tritt erst int Uebergangs- und Kohlen gebiete zugleich mit den organischen Ueberresten der Vorwelt als Steinkohle in einigermaßen beträchtlicher Menge auf; die aus dem innern der Erde hervorgebrochenen Massen, Basalt, Fonolith, Dolerit rc. bestehen gleichfalls aus Kiesel- und Thonerde, Kali und Natron mit etwa- Kalk und Eisenoxid, und die Auswürflinge der noch thätigen Vulkane zeigen die gleichen Bestandtheile. 12) Was die Verbreitung der Metalle und Erze in Deutsch- land anbelangt, so findet sich das nühlichste derselben, das Eisen, am wettesten und in allen Formationen, und zrigleich in der größten Menge verbreitet; Blei sowohl im Ur- und -Tlebergangs-, als im ältern Flöpge-

3. Erster Band, Deutschland im Allgemeinen enthaltend - S. 523

1836 - Stuttgart : Scheible
523 Das Pflanzenreich. der Erde wurzelnd, steht in wahrhaft königlicher Pracht unter den übrigen Bäumen des Waldes, und ihr riesenhafter Stamm trägt' dne Spuren eines ntehre Jahrhunderte übertreffenden Alters. Die Bucke (Fa- gus sylvatical.) macht, nebst den Vorigen, in Verbindung mit der Biri'e (Betula alba L.) einen Hauptbestandtheil unserer Laubwälder aus. Ihr festes und hartes Holz tröstet uns für den Schnee und das Eis unseres Winters, und wenn der Frühling ins Land zieht, so bekleiden sich ihre Zweige mit dem jungen freudigen Grün, und gewähren den ans denn Süden durch die Sonnenhitze vertriebenen Singvögeln reichlichen Schat- ten, damit sie Nester bauen und ihre Minnelieder anstimmen mögen.. Was aber auch die freigebige Natur uns nicht freiwillig geben Mochte, oder doch in roher Fornr gab, das hat der deutsche Fleiß einge- führt, angebaut und veredelt. Wer iin Sommer durch die deutschen Saat- felder wandelt, möchte glauben, durch ein bewegtes Meer zu ziehen; Tau- sende und Tausende von schweren Aehren wogen im Wehen der Abend- lüfte und winken zur Aernte. Jedes Land und jedes Volk baut mit Vorliebe bald diese bald jene Getraideart an, und selbst der Mais, dieses eigentlich südliche Getraide, wird im südlichen Deutschland nüt Glück und in großer Ausdehnung angepflanzt. Zwar wuchern Apfel-, Virn- und Kirschbäume wild, und oft stattlich genug in unsern Mildern, aber ihre Früchte sind hart und meist ungenießbar; dagegen wußte der kluge Land- Mann durch Propfen und Verpflanzen nach imb nach ihnen so edle Früchte abzulocken, daß er die Orangen und Limonien Griechenlands und Sizi- liens leicht darüber vergißt, denn sein milderer Sommer erfordert auch keine so stark kühlende Früchte; auch darf er nicht fürchten, sich ein kaltes Fieber daran zu holen. Die sonnigen Hügel des südlichen Deutschlands, der obern Schweiz, Tirols, Oesterreichs, nub vor allem deö Neingaus schwellen von üppigen Neben und liefern Weine, so edel und fenrig, wie irgend ein Land. Vergleichen wir nun die eigentlich einheimischen (wilden) Pflanzen südlichsten Deutschlands mit denen des nördlichen, so sinden wir, daß Mit der Annäherung gegen Norden dit Zahl der Gattungen und Arten abnimmt, die Zahl der Individuen aber vielleicht in eben dem Maaße wächst. Besonders auffallend ist der Kontrast der Flora, wenn man den südlichen Abhang der Alpen mit dem nördlichen vergleicht. Während in den Umgebungxn von Klausen und Botzen bereits die Terebinthe (Pistacia Terobintlms L.), der Perückenbaum, (Rhus cotimis L.) und selbst die Feige wächst, und die gelbblühende Fakeldistel (Cactus Opuntia L.) mit ihren gegliederten Stämnten ganze Strecken sonniger Anhöhen bedeckt, kurz während hier alles an den üppigen Süden mahnt, stoßen wir diesseits der Alpenkette nur auf die bekannten Bürger der deutschen Flora. Die nämlichen Bemerkungen drängen sich uns bei Betrachtung der kultivirten

4. Erster Band, Deutschland im Allgemeinen enthaltend - S. 687

1836 - Stuttgart : Scheible
687 Schriftsprache und Literatur. Der Heer geht ömmer vörus vor alle, Let onversihens nun en Kisch hei falle. Zent Peter wor glich derhenger Heer, Es wenn et ne golden Appel war. Dat Beerche schniacht' singe Goum. Der Heer no ene klenge Rouin En anger Kische no gen Eed wir ") scheckt, Wonoh Zent Peter schnell sich bockt. Sn let der Heer em, öm ze socke "), Sich hieldöcks '^) noh de Kische bocke. Dat dnrt en ganze Zitt, wie reth '*), Du sproch der Heer met Monterkeet: Wür dich de rechte Zitt geleege, Miiut' sie net su dök der Rock beweege. Wa flehte Sache ganz veracht Lein noch schlehtre Moih sich macht. 10) wieder. 11) suchen. 12) sehr oft. 13) recht. Schriftsprache und Literatur. So wie es jetzt noch zwei Hauptmundarten in Deutschland gibt, so gab es früher auch zwei Schriftsprachen und zwei verschiedene Literaturen; denn in Niederdeutschland hatte sich eben so gut, wie in Hochdeutschland, eine bestimmte Form ausgebildet, deren sich die Schriftsteller bedienten, und so entstand eine niederdeutsche und eine ober- oder hochdeut- sche Büchersprache. Mancherlei Umstände bewirkten, daß die hochdeutsche Form endlich auch in Niederdeutschland angenommen wurde, nachdem sie schon längst die alleinige Sprache für die Reichskanzleien gewesen war, da der Sitz des Reichs seit dein Aussterben der sächsischen Kaiser fast immer in Hochdeutschland sich befunden hatte. So hat nun jetzt ganz Deutschland zusammt der Schweiz eine Schriftsprache, und nur Holland hat seine alte Büchersprache beibehalten, eine gerade nicht sehr anmnthige Abart der niederdeutschen. Die allgemeine deutsche Schriftsprache nennt man auch

5. Erster Band, Deutschland im Allgemeinen enthaltend - S. 701

1836 - Stuttgart : Scheible
Bewohner. 701 Nordsee und Ostsee umgeben, in den Niederlanden, Hannover, Olden» bürg, Holstein, Mecklenburg, der Mark, Pommern und Preußen getrun- ken. Im mittleren Deutschlande, wo der Schnaps ebenfalls aus Getreide bereitet wird, trinkt man weniger davon und in Süddeutschland wird er noch seltener genossen. Kaffee wird fast überall in Deutschland häufig, Thee viel .im nördlichen und selten im südlichen Deutschland getrunken. Obstwein oder Most (Zider) ist im südwestlichen Deutschlands das ge- wöhnliche Getränk der weniger Bemittelten. Eine allgemeine Volkstracht gibt es in Deutschland nicht, wohl aber in manchen Landschaften lang hergebrachte, zuweilen recht hübsche, Trachten, welche anzunehmen viel besser sein mochte, als das Nachäffen der ewig wechselnden, oft abscheulich häßlichen, Modekleidungen. Leider findet man, mehr in Städten, als auf dem Lande, und mehr beim weib- lichen, als beim männlichen Geschlechte, daß, aus Vornehmthnerei, man- che die Tracht der Vorältern aufgeben, und gegen wechselnden wälschen Plunder vertauschen, damit sie in die Mode und mit dieser auch wieder aus der Mode kommen. Da die Kleidung nach den Landstrichen wech- selt, oft einzelne Städte besondere Trachten haben, läßt sich nicht wohl etwas für das ganze Land Geltendes zusammenstellen. Bei den einzelnen Landstrichen ist weiter unten Einiges darüber bemerkt. Die Kopfbedeckung oder der Kopfpup des weiblichen Geschlechtes ist fast alle drei bis vier Meilen anders und öfter findet man Aehnlichkeit oder Gleichheit in großen Entfernungen wieder. Die Farben der Kleidungsstücke sind ebenfalls nicht nur nach den Gegenden, sondern zuweilen nach den Beschäftigungen ver- schieden. Beim männlichen Geschlechte ist das Tuch der Röcke, Halb- röcke und Jacken, meistens blau, schwarz oder grau und grün. §. 6. Die Wohnungen der Deutschen find nach den einzelnen Landstri- chen sehr verschieden, und inan findet in Deutschland sowohl elende Hüt- ten, als prächtige Paläste. Die Wohnhäuser sind entweder ganz aus Holz, was im Alpengelände häufig der Fall ist, oder aus Holz und Lehm, was man im nordöstlichen Deutschlande, in den Dörfern, am häu- figsten trifft, oder aus Holz und Steinen, welche Bauart die häufigste ist, oder ganz aus Stein, was man besonders in größeren Städten öfter sieht. Die aus Stein gebauten Hauser pflegt man allgemein massive Gebäude zu nennen. Die Höhe der Häuser wird gewöhnlich nach Stock- werken bestimmt, und in einigen Gegenden der untere Stock, oder das Erdgeschoß, bei mehrstöckigen Gebäuden nicht mitgerechnet. In diesein Buche ist, wenn von mehrstöckigen Gebäuden geredet wird, der untere Stock jedesmal als der erste angenommen, und es sind unter einstöcki-

6. Erster Band, Deutschland im Allgemeinen enthaltend - S. 673

1836 - Stuttgart : Scheible
Niederdeutsche Mundarten. 673 Keine rein-niederdeutsche Mundart hat die scharfen Blaselaute des Oberdeutschen: pf, ch, z, ß *); dagegen lieben alle die sanften Hauche w, v, j. Der ganze Konsonantenbau steht in einem bestimmten Verhält- nisse zum Hochdeutschen. So wird in der Zungenlautreibe z und ß in der Regel zu t; t wird zu d; d aber wird in einer Menge Fällen ganz weggeworfen; z. B. Vaer, Boer, Moer (Mutter), Nael, Kinner, Grünn. Das Verhältniß zum Hochdeutschen wäre also folgendes: Hochdeutsch. Holländisch. Zunge Tonge. zähmen temmen. Zorn Toorn. Zunder Tondel. zeugen tuigen. Schatz Schat. Schmutz Smout. groß groot. Tag Dag. Zeit Tyd. Blatt Blad. Schritt Schred. Feder Feer. nieder neer. Leder Leer. Ader Aar. Dasselbe tritt bei den Gaumlauten ein. Ch wird hier meist zu k; z. B. Boek, gelyk (gleich), Spraak, zoeken (suchen), ziek (siech), k wird nun in der Aussprache zu g, jedoch k in allen niederdeutschen Mundarten geschrieben; aber ein niederdeutsches Köper (Kupfer) kort (kurz), Koren (Korn) Kleed lautet ungefähr wie ein oberdeutsches Goper, gort, Gorn, Gleed lauten würde. Das niederdeutscheg nimmt nun in der Mitte und am Ende nach Vokalen, und am Anfange vor e, i, ei einen zwischen g, ch und j in der Mitte liegenden Laut an; Dag, Slag, Weg lauten ungefähr wie Da ach, Slaach, Weech, Und geben, Gift, Geist wie jeben, Jift, Jeist, aber doch dort nicht so stark wie ch, hier nicht so sanft wie j. Die älteren niederdeutschen Schriftsprachen schreiben dieses g als gh; in der folgenden Probe bleiben tvir bei der jetzt einmal gewöhnlichen Schreibart. Die rein-niederdeutschen Mundarten sind ohn'e Widerrede weit ge- ödeter, geschmeidiger, wohlklingender und reicher als die oberdeutschen. *) Die niederdeutsche Schrift hat zwar ein ch, es lautet aber viel sanfter als das oberdeutsche, und mehr dem j ähnlich. Hoffmanns Deutschl. u. s. Bew. 43

7. Erster Band, Deutschland im Allgemeinen enthaltend - S. 711

1836 - Stuttgart : Scheible
711 Bewohner. §. 12. Der Handel Deutschlands ist, sowohl im Innern als mit dem Aus- lande, sehr bedeutend, und hat durch die Vereinigung mehrer deutscher Staaten, wodurch manche Hemmnisse aufgehört haben, in der neuesten Zeit große Fortschritte gemacht. Das Nähere darüber ist bei den einzel- nen Staaten, unten angegeben, wo auch die (leider so verschiedenen) Maße und Gewichte genannt sind. In Norddeutschland sind im Allgemeinen die wichtigsten Handelsstädte und die meisten fahrbaren Gewässer, und es wird daselbst nach Thalern und Groschen, in Süddeutschland nach Gulden und Kreuzern gerechnet. Die Ortsentfernungen werden in Norddeutschland in Meilen, in Süddeutschland in Stunden angegeben. §. 13. In keinem Lande haben die Wissenschaften eine höhere Stufe und allgemeinere Verbreitung erreicht, als in Deutschland, denn nirgend sind, selbst in den untersten Volksklassen, so viele Kenntnisse anzutreffen. Schu- len aller Art, von den Anfangsschulen bis zu den Hochschulen, sind in keinem Lande der Erde so viele, als in Deutschland, und von keinen Re- gierungen wird so sehr für allgemeine Volksbildung und für höhere Bil- dung gesorgt, als von den deutschen. Ein junger Mensch von zwölf Jahren, welcher nicht lesen imt> schreiben kann, ist in den meisten deut- schen Saaten, namentlich in denen, wo die Einwohner Protestanten sind, eine Seltenheit. Die Künste haben in Deutschland große Meister und viele Heger und Pfleger gefunden, doch sollen die Jtalier in der Malerei und Bildhauer- kunst, nach einigen auch in der Musik den Deutschen voraus sein, wenn gleich sie nach dem Urtheile vieler, wenigstens in der Musik, hinter Deutsch- land zurück sind. In Deutschland hat aber das, was aus der Frenide kömmt, oder alt ist, gewöhnlich mehr Werth als das Eigenthümliche und Nelle, denn vom Heimischen pflegt man allgemein zu sagen, daß es n icht weit her sei. §. 14. Die Bewohner Deutschlands bekennen sich (die Juden ausgenommen) zur kristlichen Religion, und zwar der größte Theil von Norddeutsch- land zur protestantischen oder evangelischen, der größte Theil von Süd- deutschland zur katholischen Kirche. Die Protestanten zerfallen in viele mehr oder minder beträchtliche Sekten. Das Einzelne ist weiter unten bei den einzelnen Ländern angegeben.

8. Erster Band, Deutschland im Allgemeinen enthaltend - S. 633

1836 - Stuttgart : Scheible
Das T h i e r r e i ch. €35 Xi. Klasse. Säugethiere. Diese ihrem Körperbau nach zusammengesetztesten und vollendetsten Organismen der Erde, an deren Spitze seiner körperlichen Natur nach der Mensch steht, sind in Absicht auf Zahl ihrer Gattungen und Arten weit weniger verbreitet auf der Erde, als die niederen Thierklassen. Der vollkommenere Körperbau, und namentlich die eigenthümlichen Ein- richtungen ihrer Verdauungsorgane beschranken sie gerade in ihren Wohn- sitzen, und machen es ihnen oft unmöglich, sich weiter zu verbreiten; ja, die Veränderungen, welche der Fleiß des Menschen oft durch Ausrottung von Wäldern, Sümpfen u. dgl., auf der Erdoberfläche hervorruft, zer- nichten nicht selten ihre Wohnsitze, und zwingen sie zum Rückzüge in Ge- genden, wo die Natur noch ihrem Urtipus näher geblieben ist. Dieselben Gesetze und Verhältnisse, welche uns in dieser Hinsicht die ganze Erd- oberfläche im Großen darbietet, finden wir auch in Deutschland im Klei- nen ausgesprochen, nur mit dem Unterschiede, daß hier die seit Jahrhun- derten iin steten Fortschreiten begriffene Kultur und die Zunahme seiner Bevölkerung manchem der ursprünglich einheimischen Thiere verderblich geworden ist, und mehre derselben wo nicht ganz vertilgt, doch in die äußersten Schlupfwinkel, welche der menschliche Fuß nur selten betritt, zurückgescheucht und verdrängt hat. Die folgende Uebersicht giebt einvollständiges Verzeichniß aller in Deutsch- land bis jetzt entdeckten wilden, und der wichtigsten zahmen Säugethiere. ite Ordnung. Wale, Cctacca. I. Delphinus, der Delphin. Die einzige Gattung dieser Ord- nung, welche sich an den deutschen Küsten findet. 1) Delphinus Delphis, der gemeine Delphin. 2) Delphinus phocaena, das Meerschwein. Beide erscheinen bisweilen an den norddeutschen Küsten. 2te Ordnung. Robben, Pinnipeda. I. Phoca, Seehund, R obbe. Die einzige Gattung, die in den deutschen Meeren erscheint. 1) Phoca vitulina L., gemeiner Seehund. In der Nord - und Ostsee.

9. Erster Band, Deutschland im Allgemeinen enthaltend - S. 640

1836 - Stuttgart : Scheible
== >1'. i . 5 .i■' Fünftes H aup tstü cf. bfv.it ui Vmfoü ¿Ui ■ ■ i M B c lv o h n e r. ' .Suftttmsvi!; •••, • r ■ §' r. Auch bei den Deutschen verliert, wie bei jedem Urvolke, sich die Her- kunft im Dunkel der Sagen. Zwei Völker, Kelten und Deutsche, findet die Geschichte in den frühesten Zeiten in unserem Vaterlande. Den Süden, das höher liegende gebirgige Land, hatten die Kelten, den Norden, das Flachland, die Deutschen inne. Beide Völker, durch den herkulischen Wald von einander getrennt, unterschieden sich auch durch Körperlichkeit, Sprache und Lebensweise, und wohnten nebeneinander bis die südwärts dringenden Deutschen die Kelten vertrieben, und an der Donau eine Gränze fanden. Später zogen die Deutschen über diesen Strom bis an den Alpenforst, und drängten, nach der Schlacht von Noreja, die Bewoh- ner des Alpengeländes westwärts. Von den Ausländern wurden unsere Vorfahren nicht Deutsche, sondern Germanen genannt. Sie selbst nannten sich, wie noch gewöhnlich, nach den Volkszweigen, welchen sie an- gehörten; daher blieb der allgemeine Name: Deutsche den Fremden fremd. Wanderungen und Kriegszüge vermischten und verwischten die einzelnen Volkstheile, von denen die Vorgeschichte Kunde giebt, und es bildeten sich im sogenannten Mittelalter die zum Theil noch bestehenden Volkszweige. In den höchsten Thälern des Alpengebirges, im Osten des Gotthard, um die Quellbäche des Neinstromes, und am obern Inn, wohnen, von alter Zeit her, Abkömmlinge eines Volkes, das einst in Italien lebte, die Romanen, welche durch Körperbildung und Sprache sich noch bedeutend

10. Erster Band, Deutschland im Allgemeinen enthaltend - S. 648

1836 - Stuttgart : Scheible
Deutsche Sprache und Literatur. Wenn die verschiedenen deutschen Stämme politisch mir sehr lose, oft gar nicht mit einander zusammenhängen, und großentheils auch in Sitten und Gewohnheiten bedeutend von einander abweichen, so knüpft sie dage- gen desto fester zusammen die gemeinschaftliche Schriftsprache, welche nicht nur Werkzeug und Träger der gemeinsamen Literatur und somit der Träger gemeinsamer Ideen und Ansichten ist, sondern auch in allen Pro- vinzen als Form jeder schriftlichen Mittheilung gilt, in den meisten auch als Sprache der gebildeten Gesellschaft überhaupt. Ueberall wenigstens Verstanden, ist sie das einzige Mittel, wodurch der Ansaste der Nord- und Ostseeküste sich dein Bewohner der Alpen' leicht mittheilen kann. Von dieser über alle deutschen Lande verbreiteten Schriftsprache müssen wir die jedesmalige Volksmundart unterscheiden, d. h. die von den Voreltern er- erbte, eigenthümliche und besondere Sprachform des einzelnen Stammes oder Gaues. In manchen Landschaften ist die Volksmundart zugleich die Sprache aller mündlichen Verhandlungen, wie in der Schweiz, wo zur Zeit noch die gemeine Mundart auch vor Gericht und in, Rathe, in Kirche und Schule gilt; in andern Gegenden ist sie wenigstens die Sprache der vertraulichen Unterhaltung im häuslichen Kreise und unter Freunden, wie in Niedersachsen; in den meisten Provinzen jedoch hat sie sich nur auf dem Lande reut bewahrt, während der gemeine Bürger in den Städten sich eines Gemenges bedient, das halb Schriftsprache, halb Mundart ist, und dessen Untergang und Veredlung sehr zu wünschen ist. Ueber Mund- arten und Schriftsprache herrschen übrigens bei Dielen, die nie aus ihre,» engern Vaterlande herausgekommen sind, sehr irrige Ansichten, und es verlohnt sich der Mühe, beide Formen der Sprache genauer zu betrachten.
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