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1. Deutsche Geschichte bis 1648 - S. 4

1918 - Hannover : Carl Meyer (Gustav Prior)
- 4 2. Die Chauken. Quelle: Plinius der ltere, Naturgeschichte (Lateinisch)^). Xvi, 24 bersetzung: I. Horkel nn W Wattenbach, Die Rmerkriege. S. Abt. S. Aufl. Leivxia, (csch d. b. Ss. 2. Ausg. Bd. 8.) S. 195 und 196. Funote. 4 8 2. Wir haben im Norden die Stmme der Chauker gesehen, die greren uno die kleineren genannt. Dort dringt Tag und Nacht zweimal in ungeheurer Weite der Ozean mit unermelichem Wogenschwall gewaltig an und begrbt unter seinen Fluten den ewigen Streit der Schpfung: ob Meer, ob Land, keiner vermag es zu sagen. 3. Dort hat das unglckliche Volk Hhen oder Erdhgel inne, die es mit eigener Hand aufgeworfen hat: es wei ja aus Erfahrung, wie hoch die hchste Flut steigt. Darauf stehen ihre Htten: Seefahrern gleichen sie, wenn die See das Land umher bedeckt, Schiffbrchigen, wenn sie zurckgetreten ist. Rings um ihre Htten machen sie Jagd auf die Fische, welche mit dem Meer entfliehen. Nicht ist es ihnen geworden, Vieh sich.zu halten und von Milch zu leben, rote ihren Nachbarn, selbst nicht einmal den Kampf mit wilden Tieren zu bestehen: denn weit umher gedeiht kein Strauch. 4. Aus Schilf und Riedgras flechten sie Stricke, um Netze fr die Fische aus zuspannen. Mit ihren Hnden sammeln sie Schlamm, den sie dann mehr am Winde als an der Sonne trocknen; mit dieser Erde kochen sie ihre Speise, damit erwrmen sie sich, wenn ihre Glieder von Frost starren. Ihr einziges Getrnk ist das Regenwasser, welches sie in Gruben und in dem Vorhof ihres Hauses auf bewahren. Und wenn diese Stmme heute von dem rmischen Volke besiegt werden, so klagen sie der Knechtschaft? So ist es frwahr: viele schont das schick, um sie zu strafen. 3. Land und Bolk der Germanen im ersten Jahrhundert nach Christo. Quelle: P. Cornelius Tacitus, der den Ursprung, die Lage, Sitten und Völker Deutschlands (Lateinisch)"). 227. bersetzung: I. Horkel und W. Wattenbach a. a. O. 2. bt, 6. 173190. 2. Die Germanen selbst mchte ich fr Eingeborene halten, nie und nirgends durch fremder Völker Einwanderung und Ansiedlung gemischt. Denn nicht zu Lande, sondern auf Flotten nahten einst die, welche ihre Wohnsitze zu wechseln *) Plinius der ltere, der berhmte rmische Naturforscher, der beim Ausbruch des Vesuvs im Jahre 79 ums Leben kam, schrieb eine Naturgeschichte", ein Nachschlagewerk, das in 37 Bchern eine ungeheure Menge Notizen bringt, die fast alle Gebiete des menschlichen Wissens berhren. Er hat als Offizier der rmischen Reiterei in Deutschland gestanden. Seine Nachrichten der Deutschland beruhen daher zum Teil auf eigner An-schauung. 2) Publius Cornelius Tacitus, ein vornehmer Rmer, der unter den Flaviern und den ersten Adoptivkaisern die hchsten Staatsmter bekleidete, gilt als der bedeutendste rmische Geschichtschreiber. Von seinen historischen Werken sind auer unserer Quellen-schrift erhalten: die Lebensbeschreibung seines Schwiegervaters Agrikola, die Jahrbcher" (die Jahre 1468 behandelnd) und die Geschichten" (die Zeit von 6996 umfassend). Das hier benutzte Werk, die Germania^ wie es gewhnlich genannt wird, mag im Winter 98 auf 99 nach Christo entstanden sein. Tacitus hat selbst unser Vaterland nie betreten.

2. Deutsche Geschichte bis 1648 - S. 26

1918 - Hannover : Carl Meyer (Gustav Prior)
- 26 - verzweifelte Lage zur Tapferkeit an; die Rmer leisteten ihnen, obgleich sie ihre Verzweiflung bemerkten, mit allen Krften Widerstand, da sie sich schmten, dem schwcheren Gegner zu weichen. Beide gingen mit Ungestm auf. die nchst-stehenden Feinde los, die einen, weil sie den Tod suchten, die anderen, weil sie um die Palme des Sieges stritten. Frh am Morgen begann die Schlacht. Weithin kenntlich stand Tejas mit wenigen Begleitern vor der Phalanx, von seinem Schilde gedeckt und die Lanze schwingend. Wie die Rmer ihn sahen, meinten sie, mit seinem Fall werde der Kamps sofort zu Ende sein, und deshalb gingen gerade die tapfersten, sehr viele an der Zahl, geschlossen gegen ihn vor, indem sie alle mit den Speeren nach ihm stieen ober warfen. Er aber fing alle Speere mit dem Schbe, der ihn deckte, auf und ttete viele in blitzschnellem Sprunge. Jedesmal, wenn sein Schilb von aufgefangenen Speeren ganz voll war, reichte er ihn einem seiner Waffentrger und nahm einen anberen. So hatte er ein Dritteil des Tages unablssig gefochten. Da ereignete es sich, ba in seinem Schilde zwlf Speere hafteten, so ba er ihn nicht mehr beliebig bewegen und die Angreiser nicht mehr damit zurckstoen konnte. Laut rief er einen feiner Waffentrger herbei, ohne feine Stellung zu verlassen oder nur einen Finger breit zurckzuweichen. Keinen Augenblick lie er die Feinde weiter vorrcken. Weder wandte er sich so, da der Schild den Rcken deckte, noch bog er sich zur Seite, sondern wie mit dem Erdboden verwachsen, stand er hinter dem Schilde da, mit der Rechten Tod und Verderben gebend, mit der Linken die Feinde zurck-stoend so rief er laut den Namen des Waffentrgers. Dieser trat mit dem Schilbe herzu, und er nahm ihn sofort statt des speerbeschwerten. Bei dieser Bewegung war nur einen kurzen Augenblick seine Brust entblt: ein Speer traf ihn, und er sank sofort tot zu Boden. Einige Rmer steckten seinen Kopf auf eine Stange und zeigten ihn beiden Heeren, den Rmern, um sie noch mehr anzufeuern, den Goten, damit sie in Verzweiflung den Kampf aufgben. Die Goten taten das aber keineswegs, sondern kmpften bis zum Einbruch der Nacht, obwohl sie wuten, da ihr König gefallen war. Als es dunkel geworden war, lieen die Gegner voneinander ab und brachten die Nacht unter den Waffen zu. Am folgenden Tage erhoben sie sich frh, nahmen dieselbe Aufstellung und kmpften wieder bis zur Nacht. Keiner wich dem anderen auch nur um eines Fues Breite, obgleich von beiden Seiten viele den Tod fanden, sondern erbittert setzten sie die furchtbare Blutarbeit fort, die Goten in dem vollen Bewutsein, ihren letzten Kampf zu kmpfen, die Rmer, weil sie sich von jenen nicht berwinden lassen wollten. Zuletzt schickten die Barbaren einige von ihren Vornehmen an Narses und lieen ihm sagen, sie htten wohl gesprt, da Gott wider sie sei sie fhlten, da eine unberwindliche Macht ihnen gegenberstehe und durch die Ereignisse der den wahren Sachverhalt belehrt, wollten sie ihre Meinung ndern und vom Kampf ablassen, nicht um Untertanen des Kaisers zu werden, sondern um bei irgendwelchen anderen Barbaren in Freiheit zu leben. Sie baten, die Rmer mchten ihnen einen friedlichen Abzug gestatten und, billiger Erwgung Raum gebend, ihnen die Gelder als Wegzehrung belassen, die sie in den Kastellen Italiens jeder frher fr sich ausgespart htten. Hierber ging Narses mit sich zu Rate. Sein Unterfeldherr Johannes redete ihm zu, diese Bitte zu gewhren und nicht weiter mit Mnnern zu kmpfen, fr die der Tod keinen Schrecken htte, und nicht den Mut der Verzweiflung auf die Probe zu stellen, der nicht nur fr jene, sondern auch fr ihre Gegner noch verhngnisvoll werden knne. Der

3. Deutsche Geschichte bis 1648 - S. 196

1918 - Hannover : Carl Meyer (Gustav Prior)
- 196 - 7. Entsaget also, geliebteste Brder, soviel als mglich, gnzlich eurem Willen, bergebt und opfert freiwillig eurem Schpfer in seinen Dienern die Freiheit, die er selbst euch verliehen hat. Haltet es fr keine geringe Frucht eurer Willensfreiheit, da es euch gestattet ist, sie demjenigen, von dem ihr sie empfangen habt, durch den Gehorsam vollkommen zurckzugeben..... 8. Darum ist es auch sorgfltig zu verhten, da ihr jemals den Willen des Oberen (den ihr fr den gttlichen halten msset) nach dem eurigen zu drehen suchet; denn dies hiee nicht, euren Willen dem gttlichen gleichfrmig machen, sondern den gttlichen Willen nach der Richtschnur des eurigen lenken wollen und die Ordnung der gttlichen Weisheit umkehren..... 9. Wer sich aber Gott gnzlich hinopfern will, der mu auer dem Willen auch den Verstand (und dies ist die dritte und hchste Stufe des Ge-Hrsums) zum Opfer bringen, so da er nicht nur dasselbe wolle, sondern auch dasselbe urteile, wie der Obere und dessen Urteile das seinige unterwerfe, inwieweit ein gehorsamer Wille den Verstand dazu zu bewegen vermag . . . Denn da der Gehorsam eine Art von Brandopfer ist, durch welches sich der ganze Mensch ohne irgendeinen Vorbehalt vollstndig seinem Schpfer und Herrn durch die Hnde seiner Diener im Feuer der Liebe opfert, und da er eine vollkommene Verzichtleistung ist, durch welche der Ordensmann freiwillig allen seinen Rechten entsagt, um der gttlichen Vorsehung durch die Fhrung der Oberen zur Leitung und zum Besitze freiwillig sich hinzugeben, so kann nicht geleugnet werden, da der Gehorsam nicht blo die Ausfhrung, da jemand die Befehle vollziehe, und den Willen, da er es gern tue, sondern auch das Urteil in sich begreift, da alles, was der Obere anordnet und fr gut findet, auch dem Untergebenen nicht nur als recht, sondern auch als wahr erscheine, inwieweit, wie ich gesagt habe, der Wille durch seine Kraft den Verstand zu beugen vermag..... 18. Das letzte Mittel, den Verstand zu unterwerfen, das sowohl leichter und sicherer ist, als auch bei den heiligen Vtern blich war, besteht darin, da ihr bei euch selbst die berzeugung festhaltet, alles, was immer der Obere befiehlt, sei der Befehl und der Wille Gottes; und gleichwie ihr allem, was der katholische Glaube lehrt, sogleich mit ganzem Herzen beizustimmen bereit seid, so sollt ihr auch zur Vollziehung dessen, was immer der Obere sagt, durch eine Art blinden Dranges des zu gehorchen begierigen Willens ohne alle Untersuchung angetrieben werden..... 117. Rudolfs Ii. Majesttsbrief. 1609. Fundort: Joh. Chr. Lnig, Teutsches Reichkarckiv. Partls specialis contlnuatio L Lripzig 1711. S. ll. Xcvii. Wir, Rudolf Ii., ... tun kund zu ewigem Gedchtnis mit diesem Brief aller-mnniglich: Nachdem alle drei Stnde unseres Knigreichs Bheimb, die den Leib und das Blut des Herrn Jesu Christi unter beiderlei Gestalt empfangen... bei dem... Landtag, bei uns, als König in Bheimb, in aller Demut und Unter-tnigkeit dieses gesucht, damit sie bei der gemeinen bheimischen, von etzlichen augsburgisch genannten. . . Konfession . . . und freien Exercitio ihrer christlichen Religion sub utraque ungehindert mnniglich gelassen..., so haben wir aus knig-licher Macht in Bheimb... die Stnde sub utraque mit diesem unseren Majestts--

4. Deutsche Geschichte bis 1648 - S. 5

1918 - Hannover : Carl Meyer (Gustav Prior)
5 achteten, und der weit hinaus unermeliche und einer anderen Welt, mchte ich sagen, angehrige Ozean wird selten von Schiffen aus unserer Zone besucht. Wer ferner abgesehen von den Gefahren des strmischen, unbekannten Meeres mchte Asien oder Afrika oder Italien verlassen, um nach Germanien zu ziehen, einem Lande ohne Schnheit, mit rauhem Klima, unerfreulich dem Bebauer wie dem Beschauer es sei denn sein Vaterland? Sie feiern in alten Liedern bei ihnen die einzige Art von Denkschrift und Jahrbuch den Tuisto^), einen erdgebornen Gott, und seinen Sohn Mannus^, Ursprung und Ahnherrn des Volkes. Dem Mannus geben sie drei Shne3), nach deren Namen die zunchst dem Ozean wohnenden Jngvonen, die in der Mitte Hermionen, die brigen Jstvonen heien sollen. Einige behaupten......die Bezeichnung Germanien sei neu und vor kurzem erst dem Lande beigelegt, weil die, welche zuerst den Rhein berschritten und die Gallier zurckdrngten, jetzt Tungrer^) genannt, damals Germanen hieen. Was so eines Stammes, nicht des Volkes Name war, sei dadurch allmhlich zu grerer Geltung gelangt, so da alle zuerst nach dem Sieger, um sich furcht-barer zu machen, bald auch untereinander den einmal vorgefundenen Namen Germanen brauchten. 3. Auch Herkules^), erzhlt man, sei bei ihnen gewesen, und ihn besingen jif als den ersten allsr tapseren Männer, wenn sie in die Schlacht ziehen wollen. Auch haben sie eine Art Lieder, durch deren Vortrag, von ihnen Barditus?) genannt, sie den Mut entflammen, während der Gesang selbst als Wahrzeichen fr den Ausgang der bevorstehenden Schlacht gilt. Denn je nachdem er klang, drohen oder zittern ganze Heere: auch scheinen jene Lieder weniger in Worten, als in Ausbrchen der Kampflust zu bestehen. Erstrebt wird dabei vorzglich Rauheit des Klanges und ein gebrochener, dumpfer Ton, indem sie die Schilder an den Mund halten, damit um so voller und mchtiger die Stimme durch die Resonanz anschwelle....... Aber ihm war aus reichen und zuverlssigen Berichten das Leben unserer Vorfahren nach allen Richtungen hin bekannt. Er konnte es daher wohl unternehmen, die Grundzge der Perfassung, des militrischen Brauches, der Religion und Sitte des fremden Volkes zu entwerfen. Das Werk war als Zweckschrift gedacht, als Sittenspiegel fr die verkommenen Landsleute des Verfassers und zugleich als Vlkerbeschreibung, durch die die Rmer ein festes Urteil der ihre gefhrlichsten Gegner gewinnen konnten. Fr die germanische Altertumskunde gibt es kein wichtigeres Buch. Als man es im 15. Jahrhundert aus dem Staube des Hersfelder Klosterarchivs hervorzog, wurde es gleich bei seinem ersten Erscheinen als ein libellus aureus, als ein goldenes Bchlein", mit Jubel begrt, und es ist seitdem die Grundlage unserer Kenntnis der germanischen Vorzeit geblieben. *) Tuisto oder Tuisko aus derselben Wurzel wie zwei (twist = Zwist) ist vielleicht als Doppelwesen gedacht, das, Mann und Frau in sich vereinigend, den Mannus, den Menschen, erzeugte. ) Mannus, d. i. Mann, Mensch, bedeutet wahrscheinlich der Denker (vgl. Mann, meinen). 3) Ingo, Jsto, Hermino. 4) An sie erinnert der Name ihrer einstigen Hauptstadt Tongern (n. von Lttich). s) Der Name Germane" ist hchstwahrscheinlich keltischen Ursprungs. Die Bedeutung ttt unsicher: entweder guter Schreier" oder Nachbar". 6) Herkules ist der westgermanische Donar: doch wird dieser von den Rmern auch als Jupiter aufgefat (vgl. Seite 38. Anm. 4). ') Barditus bedeutet entweder Schildgesang" oder Bartrede". Einen Sngerstnd, m,e man frher in Anschlu hieran annahm (vgl. Klopftock), hat es bei den Germanen mcht gegeben.

5. Deutsche, vornehmlich brandenburgisch-preußische Geschichte bis 1815 - S. 150

1918 - Hannover : Carl Meyer (Gustav Prior)
- 150 84. Franzsische Emigranten in Koblenz. 1792. Quelle: Friedr. Christ. Laukhard, Leben und Schicksale, von ihm selbst beschrieben. Leipzig, 17921802. Bd. 3. (1796). S. 29321). In Koblenz bin ich mit einer groen Menge von den ausgewanderten Fran-zosen so genau bekannt geworden, da ich mich nicht enthalten kann, sie so zu be-schreiben, wie ich sie gesunden habe. Unser General hatte zwar verbieten lassen, mit den Emigranten zu sprechen oder uns sonst mit ihnen einzulassen, er glaubte nmlich, diese Herren mchten durch ihr Geld unsere Leute zur Desertion auf-fordern und sie in ihr Korps aufnehmen. Das hatten die Herren auch schon ge-tan und manchen gekirrt. Ich ging aber doch schon den ersten Tag in ein Weinhaus, wo Franzosen ihr Wesen trieben, und lie mich mit ihnen in ein Gesprch ein. Aber abgeschmacktere Grosprecher habe ich mein Tage nicht gefunden, und ich kann es noch immer nicht begreifen, wie irgend ein Deutscher vor solchen Fran-zosen einige Achtung hat haben knnen. Diese elenden Menschen verachteten uns Deutsche mit unserer Sprache und unseren Sitten rger als irgend ein Türke die Christen verachtet. Im Wirtshaus machte die Haustochter beim Aufwarten ein Versehen, und sacree garce d'allemande, chien d'allemand, bete d'allemand waren die Ehrentitel, die diese Emigranten uns Deutschen anhngten. Unsere Sprache verstanden sie nicht und mochten sie auch nicht lernen, sie nannten sie jargon de cheval, de cochon Pferde- und Schweinesprache usf. Und doch waren die Deutschen herablassend genug, diesen Emigranten zu hofieren und sie zu untersttzen. Darber habe ich mich oft recht innig ge-rgert und rgere mich noch, wenn ich bedenke, wie geringschtzig uns die Koblenzer, die Trierer und selbst die Luxemburger gegen die Fremden behandelten. Die Emigranten hatten damals Geld noch vollauf und folglich das Mittel, sich alles zu verschaffen, was sie gelstete. Aber sie haben's auch toll genug ver-schleudert. Die kostbarsten Speisen und der edelste Wein, der bei ihren Bac-chanalen den Fuboden herabflo, waren fr sie nicht kostbar und edel genug. Fr einen welschen Hahn zahlten sie fnf Taler ohne Bedenken. Mancher Kchen-zettel, nicht eben eines Prinzen oder Grafen, sondern manches simpeln Marquis oder Edelmanns, kostete oft vier, fnf und mehr Karolinen. Die Leute schienen es ganz darauf anzulegen, brav Geld zu zersplittern, sie zahlten gerade hin, was man verlangte. Ich sagte einmal zu einem, da er etwas zu teuer bezahle: le Franpais ne rabat pas, erwiderte er und gab sein Geld. x) Laukhard wurde 1758 in der Unterpfalz geboren, studierte in Gieen, Marburg, Jena und Gttingen Theologie und erhielt schon 1779 eine Anstellung im geistlichen Amt. Wegen seiner zgellosen Reden und seines anstigen Wandels wurde er seines Amtes entsetzt, wurde aber im Jahre 1781 Lehrer am Waisenhaus in Halle. Durch fleiiges Studium brachte er es so weit, an der Universitt das Magisterexamen zu bestehen, lie sich aber kurze Zeit darauf, weil er seine Schulden nicht bezahlen konnte, als Soldat in Halle anwerben. Er machte 1792 den Feldzug in Frankreich mit und geriet in franzsische Gefangenschaft, aus der er jedoch 1795 entkam. Er starb 1822 in Kreuznach als Privatlehrer. Der vornehmen Darstellung, die Goethe von dem Feldzug des Jahres 1792 gegeben hat, dient Laukhards plebejischer, aber nicht minder wahrheitsgetreuer Bericht zur Be-fttigung und Ergnzung." Laukhards Selbstbiographie bildet eine der Hauptquellen fr die Kultur- und Sittengeschichte der zweiten Hlfte des 18. Jahrhunderts.

6. Deutsche, vornehmlich brandenburgisch-preußische Geschichte bis 1815 - S. 93

1918 - Hannover : Carl Meyer (Gustav Prior)
- 93 zu lernen; es ist dann leicht, ihre Fortschritte und alle Folgen, die sich daraus ergeben knnen, darzulegen. Ehe Machiavelli die verschiedenen Staatsformen an-gab, htte er meines Erachtens den Ursprung der Fürsten untersuchen und die Grnde erwgen sollen, die freie Menschen veranlassen konnten, sich Herren zu geben. Vielleicht schien es ihm nicht geboten, in einem Buche, in dem das Ver--brechen und die Tyrannei zum Gesetze erhoben wurden, das zu erwhnen, was letztere vernichten mute. Es wrde Machiavelli schlecht angestanden haben zu sagen, da die Völker fr ihre Ruhe und Erhaltung notwendig erachteten, Richter zur Schlichtung ihrer Streitigkeiten zu haben, Beschtzer ihres Eigentums Feinden gegenber, Oberhupter, um ihre verschiedenen Interessen in einem groen ein-heitlichen Gesichtspunkte zusammenzufassen; da sie anfangs jene aus ihrer Mitte whlten, die sie fr die weisesten, gerechtesten und uneigenntzigsten, menschlichsten, tapfersten hielten, sie zu regieren. Gerechtigkeit ist also, wrde man ihm entgegen-gehalten haben, das hchste Ziel eines Fürsten; das Wohl des Volkes also, das er regiert, mu er jedem anderen Vorteile vorziehen. Haben dann aber die Trug-bildet des Eigennutzes, des ueren Glanzes, des Ehrgeizes und der Herrscher-Willkr noch Raum? Es ergibt sich, da der Fürst, weit entfernt, der unbeschrnkte Gebieter der unter seiner Herrschaft stehenden Völker zu sein, nur der erste Diener ist. Kapitel 2. Es gengt nicht, da der Fürst, wie Machiavelli sagt, eine gewhnliche Ttigkeit be, sondern ich mchte auch, da er sein Volk beglcke. Ein zufriedenes Volk wird sich nicht empren wollen; ein glckliches Volk frchtet eher, seinen Fürsten, der zugleich sein Wohltter ist, zu verlieren, als der Fürst der die Vereinigung seiner Macht in Sorge sein knnte. Kapitel 3. Das fnfzehnte Jahrhundert, in dem Machiavelli lebte, befand sich noch im Zustande der Barbarei; da zog man den traurigen Ruhm der Eroberer und die Taten, die durch uern Glanz eine gewisse Hochachtung einflen, der Sanftmut, der Rechtlichkeit, der Milde und allen Tugenden vor; jetzt zieht man die Menschlichkeit allen Eigenschaften eines Eroberers vor, und ist man nicht mehr so unsinnig, wilde Leidenschaften, welche die Welt umstrzen, durch Lobeserhebungen anzufeuern. Nicht die Gre des Landes, das ein Fürst beherrscht, verschafft ihm seinen Rahm; nicht sind es einige Meilen Landes mehr, die ihn berhmt machen, denn sonst mten diejenigen, welche die grte Ackerflche besitzen, die achtungs-wertesten Menschen sein. Der Irrtum des Machiavelli der den Ruhm der Eroberer konnte zu seiner Zeit wohl allgemein verbreitet sein, sicherlich aber war es die Schlechtigkeit nicht. Es gibt nichts Abscheulicheres als gewisse Mittel, die er vorschlgt, das eroberte Land zu behaupten; es ist nicht eines darunter, das vernnftig oder gerecht ist. Man mu," sagt dieser abscheuliche Mensch, das Geschlecht der Fürsten, die vor-her in dem eroberten Lande regierten, ausrotten." Kann man solche Vorschriften ohne Schauder und Entrstung lesen? Das heit doch, alles, was einem heilig ist, unter die Fe treten; alle Verbrechen in den Dienst des Eigennutzes stellen. Was? wenn ein ehrgeiziger Mensch sich mit Gewalt der Staaten eines Fürsten bemchtigt hat, soll er das Recht haben, ihn meuchlings umzubringen, ihn zu ver-giften! Aber dieser selbige Eroberer bringt, wenn er so handelt, ein Verfahren zur Geltung, das seinen eigenen Untergang herbeifhren mu: ein noch Ehr-

7. Neueste Geschichte seit 1815 bis zur Gegenwart - S. 157

1918 - Hannover : Carl Meyer (Gustav Prior)
157 nicht glauben. Aber jedenfalls knnen wir nicht dulden, da irgendeine fremde Macht, da irgendein fremder Jupiter zu uns sagt: Was tun? die Welt ist weg-gegeben. Wir wollen keiner fremden Macht zu nahe treten; wir wollen uns aber auch von keiner fremden Macht auf die Fe treten lassen, und wir wollen uns von keiner fremden Macht beiseite schieben lassen weder in politischer, noch in wirtschaftlicher Beziehung. Es ist Zeit, es ist hohe Zeit, da wir gegenber der seit zwei Jahren wesentlich vernderten Weltlage, im Hinblick aus die inzwischen erheblich modifizierten Zukunftsaussichten uns klar werden der die Haltung, die wir einzunehmen haben gegenber den Vorgngen, die sich um uns herum abspielen und vorbereiten, und welche die Keime in sich tragen fr die knftige Gestaltung der Machtverhltnisse fr vielleicht unabsehbare Zeit. Unttig beiseite stehen, wie wir das frher oft getan haben, entweder aus angeborener Bescheidenheit, oder weil wir ganz absorbiert waren durch unsere inneren Zwistigkeiten, oder aus Doktrinarismus trumend beiseite stehen, während andere Leute sich in den Kuchen teilen, das knnen wir nicht und wollen wir nicht. Wir knnen das nicht aus dem einfachen Grunde, weil wir jetzt Interessen haben in allen Weltteilen, wie dies schon während der zweiten Lesung der Flottenvorlage von dem Herrn Abgeordneten Freiherrn v. Hertling, von dem verehrten Herrn Abgeordneten De Lieber hervorgehoben worden ist und von Herrn von Bennigsen, den wir leider nicht mehr an seinem Platze sehen. Die rapide Zunahme unserer Bevlkerung, der beispiellose Aufschwung unserer Industrie, die Tchtigkeit unserer Kaufleute, kurz die gewaltige Vitalitt des deutschen Volkes haben uns in die Weltwirtschaft verflochten und in die Weltpolitik hineingezogen. Wenn die Englnder von einer Greater Britain reden, wenn die Franzofen sprechen von einer Nouvelle France, wenn die Russen sich Asien erschlieen, haben auch wir An-spruch auf ein greres Deutschland, nicht im Sinne der Eroberung, wohl aber im Sinne der friedlichen Ausdehnung unseres Handels und seiner Sttzpunkte. Ihre Heiterkeit, meine Herren von der Linken, macht mich nicht einen Augenblick irre. Wir knnen nicht dulden und wollen nicht dulden, da man zur Tages-Ordnung bergeht der das deutsche Volk. Ich freue mich sagen zu knnen, da das bisher im groen und ganzen von allen Seiten anerkannt wird. 5. Quelle: Ansprache des Kaisers am 3. Juli 1900 in Wilhelmshavens. Fundort: Johs. Pcnzler a. a. O. Bd. 2. S- 208. Eure Knigliche Hoheit haben sich berzeugen knnen, wie mchtig der Wellenschlag des Ozeans an unseres Volkes Tore klopft und es zwingt, als ein groes Volk feinen Platz in der Welt zu behaupten, mit einem Wort: zur Weltpolitik. Der Ozean ist unentbehrlich fr Deutschlands Gre. Aber der Ozean be-weist auch, da auf ihm in der Ferne, jenfeit von ihm, ohne Deutschland und ohne den Deutschen Kaiser keine groe Entscheidung mehr fallen darf. Ich bin nicht der Meinung, da unser deutsches Volk vor dreiig Jahren unter der Fhrung seiner Fürsten gesiegt und geblutet hat, um sich bei groen auswrtigen Entscheidungen beiseite schieben zu lassen. Geschhe das, so wre es ein fr allemal mit der Weltmachtstellung des deutschen Volkes vorbei, und ich bin Die Ansprache ist an den Prinzen Rnpprecht von Bayern, den bekannten Heer-fhret im Weltkriege, gerichtet, der kurz vorher dietaufe des neuen Linienschiffes Wittels-dach" vollzogen hatte. Die Schrfe erklrt sich wohl aus den derzeitigen Vorgngen in China (vgl. Nr. 98).

8. Neueste Geschichte seit 1815 bis zur Gegenwart - S. 170

1918 - Hannover : Carl Meyer (Gustav Prior)
- 170 - Ihr werdet einem Feinde gegenberstehen, der nicht minder todesmutig ist wie Ihr. Von europischen Offizieren ausgebildet, haben die Chinesen die euro-pifchen Waffen brauchen gelernt. Gott sei Dank haben Eure Kameraden von der Marine-Infanterie und meiner Marine, wo sie mit ihnen zusammengekommen sind, den alten deutschen Waffenruf bekrftigt und bewhrt und mit Ruhm und Sieg sich verteidigt und ihre Aufgaben gelst. So sende ich Euch nun hinaus, um das Unrecht zu rchen, und ich werde nicht eher ruhen, als bis die deutschen Fahnen vereint mit denen der anderen Mchte siegreich der den chinesischen wehen und, aus den Mauern Pekings ausgepflanzt, den Chinesen den Frieden diktieren. Ihr habt gute Kameradschaft zu halten mit allen Truppen, mit denen Ihr dort zusammenkommt. Russen, Englnder, Franzosen, wer es auch sei, sie fechten alle fr die eine Sache, fr die Zivilisation. Wir denken auch noch an etwas Hheres, an unsere Religion und die Ver-teidigung und den Schutz unserer Brder da drauen, welche zum Teil mit ihrem Leben fr ihren Heiland eingetreten sind. Denkt auch an unsere Waffenehre; denkt an diejenigen, die vor Euch ge-fochten haben, und zieht hinaus mit dem alten brandenburgischen Fahnenspruch: Vertrau auf Gott, dich tapfer wehr'; daraus besteht dein' ganze Ehr'! Denn wer's auf Gott herzhaftig wagt, wird nimmer aus der Welt gejagt"1). 2. Quelle: Entschuldigungsschreiben des Kaisers von China an Kaiser Wilhelm Ii.2). Fundort: Johs. Penzler a. a. O. Bd. 3. S. 41 und 42. Der Gro-Kaiser des Tatsing-Reiches entbietet Seiner Majestt dem Deutschen Kaiser Gru. Seitdem unsere Reiche gegenseitig durch stndige Gesandtschaften vertreten sind, haben wir ununterbrochen in den freundschaftlichsten Beziehungen zueinander gestanden. Die Beziehungen wurden noch inniger, als Seine Knigliche Hoheit Prinz Heinrich von Preußen nach Peking kam und wir hierbei den Vorzug hatten, Seine Knigliche Hoheit hufiger zu empfangen und mit ihm in vertrauter Weise verkehren zu knnen. Leider drangen inzwischen, im fnften Monat des vergangenen Jahres, die Boxer in Peking ein; aufstndische Soldaten schlssen sich ihnen an, und es kam dahin, da Eurer Majestt Gesandter, Freiherr von Kettelet, ermordet wurde, ein Mann, der, solange er seinen Posten in Peking bekleidete, die Interessen unserer Lnder auf das wrmste wahrnahm, und dem wir unsere besondere Anerkennung zollen muten. x) Dieser Fahnenspruch ist einer der sieben alten Standarten des kurfrstlichen Regiments Hennings von Treffenfeld entnommen, die vor mehreren Jahren wieder aufgefunden und auf Befehl des Kaisers der Fahnensammlung des Zeughauses einverleibt sind. Diese Standarten stammen aus der Zeit des Groen Kurfrsten und haben dessen Truppen in manchen blutigen Schlachten, namentlich bei Fehrbellin, zum Siege gefhrt. Dieselbe Inschrift befindet sich auf der Klinge des Sbels, den der Kaiser dem Krn-Prinzen bei Vollendung seines zehnten Lebensjahres zum Geschenk gemacht hat. 2) Das Schreiben wurde unserem Kaiser am 4. September 1901 von dem Bruder des Kaisers von China, dem Prinzen Tschun, dem sogenannten Shneprinzen, im Neuen Palais bei Potsdam in feierlicher Audienz berreicht.

9. Lehrstoff der mittlern und obern Klassen - S. 129

1893 - Hannover : Hahn
129 Die preußischen Provinzen (nach der Einwohnerzahl geordnet). Mill. E. Mill. E. 1. Rheinprovinz ^Tö" 7. Ostpreußen 2 2. Schlesien H 8. Posen 14 3. Brandenburg 41 5 9. Hessen-Nassau H 4. Sachsen 2z 10. Pommern H 5. Westfalen 11. Westpreußen if 6. Hannover 2-ro- 12. Schleswig-Holstein H Die Kolonien. §. 57. Allgemeines. Man unterscheidet Handels-, Plantagen- und Ackerbau-Kolonien. Die Handelskolonien sind Niederlassungen in fremden Erd- teilen, die bestimmt sind, für Absatz der heimischen Produkte in jenen Gegenden zu sorgen und die Produkte derselben dem Heimatlande zu übermitteln. Die Plantagenkolonien sind Niederlassungen in tropischen Ländern, deren Boden durch die Arbeitskraft der Eingeborueu bestellt wird, mit dem Kapital und unter Leitung der Weißen, die das Klima dort an der Arbeit hindert. — Zuckerrohr, Tabak, Baumwolle, Kaffee u. dgl. sind die Erzeugnisse der Plantagen. Der Kapitalist findet in solchen Kolonieen ein geeignetes Feld für seine Thätigkeit, indem er durch sein Geld und seine Intelligenz hier einen hohen Gewinn zu erzielen vermag. Die Ackerbaukolonien sind Niederlassungen in Gebieten, wo der Weiße selbst zu arbeiten vermag, wo er sich ein Stück Land er- wirbt, um es zu bestellen, sei es, daß dasselbe schon urbar gemacht ist, sei es, daß er es selbst zu kultivieren unternimmt. Während Handels- und Plantagenkolonien den Wohlstand des Mutterlandes heben und der Bevölkerung daheim mancherlei Nahrnngs- quellen erschließen, sind die Ackerbaukolonien für übervölkerte Gegenden von hoher Bedeutung. Der Auswandernde ist imstande, mit Verhältnis- mäßig geringem Kapital unter dem Schutz des Mutterlandes, in der Gemeinschaft mit Landsleuten sich ein schönes Besitztum zu erwerben, woran er daheim nicht hätte denken können. Voraussetzung allerdings ist, daß er gesund und kräftig ist und Arbeit nicht scheut. Kolonien können nur gedeihen, wenn eine starke Kriegsflotte zum Schutz da ist. Die Eingebornen der fremden Erdteile haben nur vor der Macht Respekt; sie achten das Eigentum der Europäer nur Zweck u. Bernecker. Geographie Ii. 9

10. Lehrstoff der mittlern und obern Klassen - S. 130

1893 - Hannover : Hahn
130 dann, wenn sie die Strafe für Vergehen durch Kriegsschiffe zu fürchten haben. Nur Ackerbaukolonien können im Laufe der Zeit des Schutzes vom Mutterlande aus entbehren, wenn sie eine solche Ausdehnung gewonnen haben, daß die Kolonisten sich selbst ihrer Haut zu wehren oermögen. Gründung der deutschen Kolonien. Zur Zeit der großen Länderentdeckungen waren die Verhältnisse in Deutschland nicht dazn angethan, Besitzungen in fremden Erdteilen zu sichern. Venezuela, das von einem Handelshause (Welser) in Augsburg erworben war, konnte der Feindseligkeit der Spanier gegenüber nicht gehalten werden, und so ging Deutschland damals bei der Länderoerteilung vollständig leer aus. Auch die späteru Kolonialnnteruehmuugen des Großen Kurfürfteu scheiterten. Nach Gründung einer kleinen Flotte erwarb sich dieser ein Gebiet an der Goldküste und gründete (1682) eine afrikanische Handels- gesellschast, welcher die Vorrechte des Handels eingeräumt wurden. Aber der Neid der Holländer ließ die Kolonie nicht aufkommen. Unter seinen Nachfolgern verfiel sie immer mehr, bis sie nach Erstürmung des Forts Groß - Friedrichsburg durch die Holländer (1725) ganz ver- loren ging. Ein ähnliches Schicksal hatte eine zweite preußische Kolonie n. vom Senegal, welche nach kurzem Besitz (1687—1721) von den Fran- zosen erobert wurde. So wandte sich bei^dem Mangel an deutschen Kolonien der Strom der Auswanderung nach allen Ländern der Erde, hauptsächlich nach den V. St. vou Nord-Amerika. In diesem Jahrhundert allein haben insgesamt 4^/z Mill. Auswanderer Deutschland den Rücken gekehrt und sind dem Vaterlande verloren gegangen. Am wichtigsten ist für Deutschland die Auswanderung nach Bra- silien geworden, weil sich dort Stämme für weitere Entwickelung der Kolonisation gebildet haben, so daß der neue Kolonist in diesem Lande deutsche Sitten und Anschauungen wieder findet, wenn er auch einem fremden Gemeinwesen angehört. — Besonders find es die nr- waldreichen, von gemäßigtem Klima begünstigten Provinzen von Rio Grande do Sul und Santa Eatharina gewesen, wo sich Deutsche mit Vorliebe ansiedelten. *) >) Zu warnen ist vor den „Privatkolonien" Brasiliens, welche den Ansiedlern oft ein sklavenähnliches Loos bereiten. Man unterscheidet außer diesen „Staats-" und „Provinzialkolonien".
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