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1. Von der französischen Staatsumwälzung bis zur Gegenwart - S. 106

1909 - Leipzig : Hirt
106 V. Das Zeitalter Kaiser Wilhelms I. daß diese sich an die Arbeit gewöhnen, wenn sie den Erfolg ihrer Arbeit in klingender Münze erhalten. Ferner ist Aufgabe der Kolonisation, die Missionstätigkeit zu fördern. Die Volker, deren Zivilisation und Kultur auf dem Christentum beruht, haben die Aufgabe, den heidnischen Völkern die christliche Religion, Kultur und Gesittung zu vermitteln. Die deutschen Missionare arbeiten mit größerm Erfolg, wenn sie in einer Kolonie des Mutterlandes ihre Tätigkeit entfalten, als wenn sie dieser Anlehnung entbehren. Das ist erwiesen durch die frühern zahlreichen Christenverfolgnngen in China. Die Arbeit in den Kolonien ist schwer. Alle Vorbedingungen eines geregelten Lebeus müssen erst geschaffen werden. Zum Eintritt in die Kolonien eignen sich nur Leute mit widerstandsfähigem Körper und zäher Arbeitskraft, die Strapazen ertragen und die Bequemlichkeiten des Lebens entbehren können, vor allem Männer von reinen Sitten. Für Glücksritter ist dort kein Arbeitsfelds Nur der beste Mann ist gut genug zum Kolonisieren. { Die Eingeborenen müssen ebensosehr Achtung bekommen vor der christlichen Gesittung wie vor der geistigen Überlegenheit, der Arbeitskraft und Technik der Europäer. Was die Preisgabe einer Kolonie bedeuten kann, hat Rußland erfahren, dem das nordamerikanische Alaska gehörte. 1867 wurde das Gebiet von den Amerikanern den Russen um 7 200000 Dollar abgekauft. Im Kongreß zu Washington begegnete die Vorlage heftigem Widerspruch. Es wurde gesagt, Alaska sei ein unwirtliches, elendes Land. Man solle den Russen das Geld geben und sie bitten, das Land zu behalten; wenn das nicht geschehen könne, solle man es irgendeiner europäischen Macht anbieten und sie bitten, Geld und Land zu nehmen. Das waren die damaligen Ansichten; jetzt urteilt man anders. In Alaska hat sich das Goldgebiet Klondike gefunden! Allein der Pelzhandel und der Fischfang bringen den Amerikanern alljährlich mehr ein, als die ganze Kaufsumme betrug.x) 13. Soziale Gesetzgebung. Kaiser Wilhelm I. ist von Jugend auf ein Freund der ärmern Bevölkerung gewesen. Als zwanzigjähriger Jüngling wohnte er den Sitzungen des Staatsrates bei. Neue Steuervorlagen wurden beraten, um der Geldnot, in die das Land durch die Befreiungskriege geraten war, abzuhelfen. Bei der Gelegenheit drückte er den Wunsch aus, die reichen Volksklaffen und die hohen Beamten mit einem höhern Prozentsatz zu besteuern, damit die armen Leute mehr geschont werden könnten. Bei seiner Silbernen Hochzeit trat er an die Spitze eines Berliner Vereins, der sich die Aufgabe gestellt hatte, für die Arbeiterbevölkerung gesunde und billige Wohnungen zu bauen. Fremder Not gegenüber hatte er stets eine offne Hand. Wenn des Wassers oder des Feuers zerstörende Kraft Schaden angerichtet hatte, spendete er mit kaiserlicher Freigebigkeit; wenn ein bedrängtes Kind aus dem Volke ihm in einem schlichten Briefe seine Not klagte, hatte er immer Mittel, sie zu lindern. *) Nach Freih. von Stengel, Deutsche Kolonialpolitik, und nach einer Rede des Staatssekretärs Dernbnrg.

2. Die Zeit der Umwälzungen - S. 68

1909 - Leipzig : Hirt
68 Iii. Die Zeit des Deutschen Reiches. 129. und ordnete die Verwaltung. Die Knigin Viktoria nahm den Titel Kaiserin von Indien" an. Der krzeste Weg nach Indien ging seit 1869 durch den von dem Franzosen Lesseps erbauten Suezkaual. Also muten das stliche Mittelmeer und das nordstliche Afrika fr England erhhte Bedeutung gewinnen. Nach dem Russisch-Trkischen Kriege von 1877 1878 lie es sich deshalb von der Trkei, fr die es so krftig eingetreten war, Cypern abtreten, so da es nun drei Sttzpunkte fr seine Mittelmeerflotte hatte. Zugleich wurde der Hafen von Aden git einem starken Kriegshafen ausgebaut. 1882 besetzte es gypten, und der Chediv (Vizeknig) des Landes stand jetzt nur noch dem Namen nach unter trkischer, in Wirklichkeit unter englischer Herrschaft. Von dort aus eroberte England den gyptischen Sudan. Dann kam Britisch-Ostasrika hinzu, dessen Grenzen durch ein Abkommen mit Deutschland zur Zeit Caprivis festgesetzt wurden. In Sdafrika standen der Ausdehnung des englischen Be-sitzes die Republiken der Buren im Wege. Die ersten Buren (oder Boers, d. h. Bauern), von hollndischer Herkunft, waren um die Mitte des siebzehnten Jahrhunderts aus Java nach der Sdspitze Afrikas ge-wandert. Nach der Aufhebung des Edikts von Nantes kamen einige flchtige Hugenotten hinzu. Abgeschlossen vom Weltverkehr, bewahrten die Buren treu ihre heimische Eigenart und Sprache. Seit Beginn des neunzehnten Jahrhunderts wurden sie von den Englndern nach Norden gedrngt, veranstalteten groe Trecks" (Wanderzge) und grndeten die Sdafrikanische (Transvaal-) Republik und den Oranje-Freistaat. Hier lebten sie grtenteils als Farmer und bildeten sich in Kmpfen gegen Eingeborne und Englnder zu den besten Schtzen und Reitern der Welt aus. Als der groe Goldreichtum der Sdafrikanischen Republik bekannt geworden war, strmten Auslnder, meist Englnder, so massenhaft ins Land, da sie bald zahlreicher waren als die Buren, und diese, um Herren im Laude zu bleiben, sich gentigt sahen, den Fremden volle politische Gleichberechtigung zu verweigern. Das war der Anla des Krieges 1899. zwischen der Weltmacht und den beiden kleinen Republiken, der 1899 ausbrach. Die Buren, denen es an einheitlichem Plan, strammer Kriegs-zucht und gengendem Kriegsmaterial fehlte, konnten sich trotz Helden-mtigen Widerstandes gegen die berlegene englische Kriegfhrung nicht behaupten. Vergebens bemhte sich der ehrwrdige Ohm Krger", 1902. Prsident der Sdafrikanischen Republik, in Europa um Hilfe. 1902 wurden die beiden Republiken dem englischen Besitz einverleibt. Jetzt erstreckt sich Englands Macht der den fnften Teil der festen Erdoberflche, und seine Kriegsflotte kann es mit den zwei oder drei nchstgrten aufnehmen. Gegen das in Asien mchtig vordringende Rußland, das seinem indischen Besitze gefhrlich werden zu knnen schien, fand es einen Bundesgenossen an Japan.

3. Die Zeit der Umwälzungen - S. 69

1909 - Leipzig : Hirt
129. Auerdeutsche Ereignisse zur Zeit Wilhelms H. 69 2. Der Russisch-Japanische Krieg, 19041905. Die Japaner, das tchtigste Volk der mongolischen Raffe, blieben bis in die zweite Hlfte des neunzehnten Jahrhunderts unberhrt von fremden Einflssen. Der Mikado (Kaiser) in seinem Palast in Kioto war dem Volke unsichtbar, stand nicht in Verbindung mit den Daimio (Statthaltern der Provinzen) und wurde beherrscht von dem Oberfeldherrn, der die Regierungsgewalt hatte. Alle Versuche europischer Völker, mit ihnen Handelsverbindungen anzuknpfen, wiesen die Japaner ab. Da erschienen 1853 acht Kriegs-schisse der Vereinigten Staaten von Amerika, und der Befehlshaber ber-brachte einen Brief seines Prsidenten, worin dieser um einen Freund-schasts- und Handelsvertrag bat. Der japanische Oberfeldherr gab nach, und bald folgten hnliche Vertrge mit europischen Mchten. Damit hrte auch das Verbot fr die Japaner, ihr Vaterland zu verlassen, auf. Die Folge war, da die Regierung des Oberfeldherrn, dem die nationale Partei aus der Verbindung mit den Fremden einen schweren Vorwurf machte, 1868 gestrzt wurde und der Mikado seine ursprngliche Gewalt zurckerhielt. Nun begann eine tiefgreifende und schnelle Umwandlung aller Staats- und Kulturverhltnisse. Der Mikado verlegte seine Residenz nach Tokio und gab eine Verfassung nach europischem Muster mit Ministerien und Volksvertretung. Die Japaner befreundeten sich mit den handgreiflichen Vorzgen der abendlndischen Kultur, schickten ihre Shne auf europische Hochschulen, riefen Europer als Lehrmeister ins Land und bewiesen in der Nachahmung des Fremden ein erstaunliches Geschick. Als Rußland, das bis an den Stillen Ozean vorgedrungen war und seine dortigen Hfen, Wladiwostok und Port Arthur, durch die Sibirische Bahn mit Europa verbunden hatte, seine Hand auch nach Korea ausstreckte, sah sich Japan in seinen Interessen bedroht und be-gann den Krieg. Bald muten die Russen Korea rumen. Dann wurde 1904. die sdliche Mandschurei der Kriegsschauplatz. In allen greren Schlachten wichen die Russen zurck, ohne da es den Japanern gelang, ihnen den Rckzug abzuschneiden, zuletzt bei Mukden, wo mehr als eine halbe Million Menschen kmpften. Die Festung Port Arthur hatte sich schon nach erbitterten Kmpfen ergeben. Bald nach der Schlacht bei Mukden wurde die groe, aber minderwertige russische Flotte von den Japanern in der Koreastrae vernichtet. Dann kam durch die Vermittlung des Prsidenten der Union der Friede zu Portsmouth (in Nordamerika) 1905. zustande: Japan erhielt den sdlichen Teil von Sachalin, Port Arthur und die Oberherrschaft der Korea. Die Mandschurei wurde an China zurckgegeben. 3. Die russische Revolution, 19051906. Die Niederlagen und die durch den Krieg hervorgerufene Geldnot vermehrten die Unzufriedenheit des russischen Volkes mit den bestehenden Zustnden ( 127,1). Unzufrieden waren auch die angegliederten Vlkerschaften, besonders die Finnen,

4. Die Zeit der Umwälzungen - S. 8

1909 - Leipzig : Hirt
8 Industrie. 10. Webstuhl mit Fubetrieb. Die Webkunst hatte in gypten schon etwa im Jahre 2000 v. Chr. eine hohe Entwicklungsstufe erreicht. der Griechenland und Italien verbreitete sie sich nach dem brigen Europa. Der Weber wirst das Schiffchen, in dem sich die Spule mit den Querfden befindet, nach rechts und links zwischen den Lngsfden hindurch, die er mittels Fuantriebs wechselweise ffnet und schliet. Den einfachen Webstuhl verdrngt allmhlich der moderne Maschinenbetrieb. 11. Spinnrad. 12. Spitzenklppeln. Auf dem Spinnrade wuten unsere geschickten Urgromtter einen Faden herzustellen, dessen Feinheit und Gleichmigkeit von der Spinnmaschine kaum erreicht wird. Aber die sparsam arbeitende Klpplerin des Schsischen Erzgebirges, wo das Klppeln seit dem 16. Jahrhundert heimisch ist, gibt doch dem billigen Maschinenfaden den Vorzug.

5. Die Zeit der Umwälzungen - S. 38

1909 - Leipzig : Hirt
38 Il Die Zeit der nationalen Staatenbildung. 117. 1862. nach dem Kriege herrschte, geordneten Zustnden. 1862 wurde er von seinen Untertanen vertrieben. Seitdem ist Georg von Dnemark König. Der Charakter Alexanders I. von Rußland. Wie ist der König von Griechen-land mit unserm Kaiserhause verwandt (Stammtafel S. 64) ? 2. Die Julirevolution in Frankreich, 1880. Auf Ludwig Xviii. 1824. folgte 1824 Karl X., ein Mann, der nichts gelernt und nichts vergessen hatte". Er zog sich durch willkrliche Maregeln die Unzufriedenheit der freiheitlich gesinnten Bourgeoisie" zu. Vergebens suchte er sich durch die Eroberung von Algerien 1830 wieder beliebt zu machen. Als er es wagte, die Freiheit der Presse und die Rechte der Volksver-1830. tretung zu beschrnken, brach im Juli eine Emprung in Paris aus, die in wenigen Tagen die Anhnger des Knigs berwltigte. Die Volks-Vertreter whlten Ludwig Philipp von Orleans, der wegen seines ein-fachen, brgerlichen Auftretens beliebt war, zum König der Franzosen". Karl X. fand in England eine Zuflucht. Das Kaus Bourbon in Frankreich mit dem Seilenzweige Orleans. Heinrich Iv., f 1610. I Ludwig Xiii., | 1643. Ludwig Xiv, i 1715. Philipp, Herzog v. Orleans, | vermhlt mit Elisabeth Ludwig. Charlotte von der Pfalz. Ludwig. Philipp. Regent. Ludwig Xv., f 1774. Ludwig Philipp. | I Ludwig. Philipp Egalit", 11793. Ludwig Xvi., f 1793, Ludwig Xviii., Karl X., Ludwig Philipp, vermhlt mit t 1824. entthront entthront 1848. Maria Antoinette. 1830. Ludwig (Xvii.) t 1795. 3. Die Losreiung Belgiens von Holland, 18301832. Das Knigreich der Niederlande war eine unnatrliche Schpfung. Demi die beiden zu einem Staate vereinigten Völker sind verschieden an Abstammung und Sprache: die Hollnder sind rein germanisch (niederdeutsch), ebenso ihre Sprache; die Belgier dagegen sind zur Hlfte romanisch (wallonisch), und die franzsische Sprache berwiegt. Verschieden ist auch die Religion: während die Belgier fast ausschlielich katholisch sind, berwiegt in Hol-land bei weitem der Protestantismus. Dazu kam, da die Regierung die Unzufriedenheit der Belgier durch Steuern, durch Einschrnkung des freien Gebrauchs der franzsischen Sprache und durch scharfe Maregeln gegen belgische Beamte vermehrte. Unmittelbar nach der Julirevolution

6. Die Zeit der Umwälzungen - S. 15

1909 - Leipzig : Hirt
107. 15 e) Die Verschwrungen lieen die Herstellung dauerhafter Regierungsformen" ratsamerscheinen: 1804 nahm Napoleon nach abermaliger 1804 Volksabstimmung die erbliche Kaiserwrde an. Am 2. Dezember setzte er sich und seiner Gemahlin die Krone auf und wurde vom Papste gesalbt. Welches Recht verletzte Napoleon dadurch, da er den Herzog von Enghien aus einem fremden Lande herausholen lie? Vergleiche Napoleon mit Csar! Wieviele Verfassungsnderungen erlebte Frankreich von 1791 bis 1804? 9. Wirkung und Bedeutung der Franzsischen Revolution. Obgleich die nderungen der Regierungsform ohne Bestand waren, hatten sie doch den dauernden Erfolg, da der Wille des Volkes nicht mehr ber-sehen werden durfte. Die wichtigsten Erfolge der Revolution lagen aber auf gesellschaftlichem Gebiete: die persnliche Freiheit und Gleichheit aller waren Errungenschaften, die durch nichts rckgngig gemacht werden konnten. Von Frankreich, wo die Saat der Revolution unter Strmen von Blut aufging, verbreiteten sich ihre Frchte nach und nach der ganz Europa. 107. Deutschland um die Wende des Jahrhunderts. 1. Das Volk war durch die Franzsische Revolution im groen und ganzen wenig aufgeregt worden. Die Bauern und Brger lebten meist fr sich in behaglichen Verhltnissen, ohne sich um staatliche und nationale Fragen viel zu kmmern. Bei den staatlichen und gesellschaftlichen Zu-stnden der damaligen Zeit konnte die Liebe zum groen gemeinsamen Vaterlande nicht gedeihen. Auch der Reichsdeputationshauptschlu ver-mochte das Volk noch nicht aufzurtteln. In vielen greren Stdten nahm durch die Emigranten, die sich dort in groer Zahl niedergelassen hatten, die Hinneigung zu franzsischer Sprache und franzsischer Genu-sucht wieder berhand. 2. Die Literatur. Die Gre Deutschlands lag auf anderen, auf geistigen Gebieten. Zur Zeit des tiefsten staatlichen Verfalls war es mehr als je zuvor das Land der Dichter und Denker. Aber auch die klassische Literatur war mehr weltbrgerlich als national und der Gegen-wart entsprechend. Der Musenhof des Herzogs Karl August von Weimar, wo Goethe, Schiller, Herder und Wieland wirkten, wurde von den groen Weltbegebenheiten nicht berhrt. Doch hinterlie Schiller (t 1805) in seinem Wilhelm Tell ein Denkmal, an dem-sich die Jugend zur Freiheits- und Vaterlandsliebe begeistern konnte. 3. Das preuische Knigshaus bot ein erfreulicheres Bild als die meisten brigen Frstenhfe. Friedrich Wilhelm Iii., der seinem Vater 1797 in der Regierung folgte, war ein ernster Fürst von ruhiger 1797. Besonnenheit. Er liebte brgerliche Einfachheit und fhlte sich schon als

7. Das Altertum - S. 2

1907 - Leipzig : Voigtländer
Oie Urzeit. § l. anfange -er Kultur. M?nschh°tt 1l Die Heimat des Menschengeschlechts. Als der Ursitz des Menschengeschlechts, „die wiege der Menschheit", gilt das innere Asien. 2. anfange der Kultur, von den frühesten Entwicklungsstufen der Menschheit fehlt uns, wie schon erwähnt ist, genauere Kunde. Doch wurden besonders in höhlen, Seen und Gräbern zahlreiche Zünde gemacht, die einigen Aufschluß geben. Nach den Stoffen, aus denen die Menschen sich ihre Werkzeuge und Waffen herstellten, unterscheidet man nacheinander Bronzezeit öiß Steinzeit, die Bronzezeit und die Eisenzeit. Der Übergang Eisenzeit von der einen zur anderen Hrt der Werkzeuge und Waffen erfolgte bei den verschiedenen Völkern zu sehr verschiedenen Seiten; noch heute bedienen sich manche Naturvölker knöcherner und steinerner Werkzeuge und Waffen. Der Mensch wußte während aller dieser Zeiträume schon Zeuer zu erzeugen und erlernte die Töpferei, das Flechten, Spinnen und weben. Allmählich erwachte sein Kunstsinn: er gab den Geweben gefällige Muster, fertigte Ketten, Ringe und Nadeln zum Schmuck und zierte das Tongeschirr mit Punkten, Strichen und Schnüren. 3. Entstehung der Staaten. Nach der Beschaffenheit der Wohnsitze, welche die Menschen einnahmen, gestaltete sich ihre Lebensweise. 5ik7und Die Bewohner rauher Gebirge lebten von der Jagd; die, welche an Hirtenvölker unwirtlichen Ufern hausten, lebten vorn Zischfang; die Steppenvölker trieben Viehzucht. Nicht wenige dieser Jäger-, Fischer- und Hirtenvölker entbehrten fester Wohnsitze; sie hausten in höhlen, schlichten Hütten oder Zelten und zogen als „Nomaden“ von (Drt zu (Drt. So blieben sie mehr oder weniger roh und werden in der Geschichte nur dann erwähnt, wenn sie als zerstörende Horden den Frieden höher stehender Völker gefährdeten (Hunnen, Mongolen). Säe 5u höherer Kultur gelangten diejenigen Völker, die sich in fruchtbaren vömer^ ^"dstrecken, in den Tälern wasserreicher Ströme oder an günstigen Meeresküsten niederließen. Sie trieben Ackerbau, Gewerbe, Schiffahrt und Handel und gründeten feste Wohnsitze, aus denen Dörfer und Städte entstanden. Je enger die Menschen zusammen wohnten, um so nötiger wurden ihnen Gesetze, durch welche sie ihr Zusammenleben regelten und Staaten sich zu geordneten Staaten verbanden. Die ältesten Staaten, die für unsere Bildung von Wichtigkeit wurden, entstanden im Morgenlande, d. H. in den Ländern vom Nil bis zum Indus.

8. Das Altertum - S. 31

1907 - Leipzig : Voigtländer
§ 23. Die dorische Wanderung und die griechischen Kolonien. 31 Das Familienleben war innig. Die Frauen wurden hoch ge- samtiie achtet; es herrschte die Einehe. Selbst Fürstinnen scheuten die Hausarbeit nicht: die Königin Penelope webt; die Königstochter Nausikaa fährt an den Strand, um zu waschen. Der Handel wurde fremden Kaufleuten überlassen; als Tausch- Handel mittel diente das Vieh, da gemünztes Geld noch unbekannt war. Die Abgaben wurden in Erzeugnissen des Landes geleistet. Die Dichtkunst war schon hoch entwickelt; die Sänger standen selbst w^tsunft bei den Fürsten in Ehren. Die Baukunst der Heldenzeit bezeugen Überbleibsel von Burgen Bau&unft und Gräbern; sie sind aus crmopischem Mauerwerk, d. H. aus riesigen Steinen ohne Mörtelverbindung, erbaut. Berühmte Beste finden sich an den Stätten des alten Mykenä, Tiryns und Troja; besonders nennenswert ist das Löwentor von Mykenä (Tafel Ii, 2). Huch die aufgefundenen Erz-, Ton- und Glasarbeiten zeigen schon Gewerbe einen hohen Grad von Kunstfertigkeit. Zweiter Zeitraum. Die Begründung der griechischen Staaten, 1100-500 v. Lhr. § 23. Die dorische Wanderung und die griechischen Kolonien. 1. Die dorische Wanderung um 1100. Den Anfang der sicherer t Dortföe bezeugten Geschichte bilden Wanderungen der griechischen Stämme. Ihre manooun9 erste Ursache war Übervölkerung und Landmangel, ihre Folge eine neue Verteilung des Landes und eine Änderung der staatlichen Einrichtungen. Die wichtigsten Folgen hatte die dorische Wanderung. Die Dorier wohnten ursprünglich an den Abhängen des Olymps, votier von den Thessalem bedrängt, wanderten sie über den (Dta nach dem kleinen Bergland, das nach ihnen Doris genannt wurde, von hier aus zog ein Teil von ihnen — der Sage nach unter Führung der herakliden (Nachkommen des Herakles) — über den korinthischen Meerbusen nach dem Peloponnes. Dort wohnten die Achäer. Nach längeren Kämpfen wurden sie a^äer von den siegreichen Doriern teils unterworfen, teils nach der Nordküste des Peloponnes gedrängt, die nun nach ihnen Rchaia genannt wurde. Die von hier vertriebenen Ionier zogen nach dem stammverwandten jomer Httika, den Inseln desägäischen Meeres und den Küsten Kleinasiens.

9. Das Altertum - S. 7

1907 - Leipzig : Voigtländer
5. Die Länder der Semiten. § 6. Die Babylonier und Kssyrer. 7 2. Babylonien, am Unterlauf beider Ströme, 3. Assyrien, östlich vom oberen Tigris. § 6. Die Babylonier und Assyrer. 1. Land und Volk, fluch in Den fruchtbaren Tälern der Zwillingsströme Euphrat und Tigris entwickelte sich eine hohe Kultur. Die früheren Bewohner des unteren Stromlandes wurden von semitischen Stämmen besiegt; doch nahmen die Sieger die Kultur der Besiegten an. In der (Ebene am Unterlauf der Ströme entstand dann das Reich der Babi)Ionier, in der Berglandschaft östlich vom oberen Tigris das Reich der Assyrer. 2. Religion und Bildung. Die Religion beider Völker war besonders Gestirndienst, ihr fjauptgott der Sonnengott Bel, d. i. Herr. Die Tempel waren terrassenartig abgestufte Türme, die wohl zugleich als Sternwarten dienten. Den Gottesdienst besorgte der Priester st and. Sie besaßen schon reiche astronomische Kenntnisse, so daß Babylonien als die Heimat der Astronomie gilt, fluch trieben sie Sterndeuterei (Astrologie), die auf dem Aberglauben beruht, daß die Stellung der Sterne das Schicksal der Menschen bestimme. Sie gebrauchten die Keilschrift*), die gewöhnlich auf Tontafeln eingeritzt wurde. 3. Ackerbau, Gewerbe und Handel. Der Ackerbau des Landes war sehr ergiebig, da die fleißigen (Einwohner Me Überschwemmungen der Ströme durch Dämme, Kanäle und Teiche zu regeln verstanden. Richt minder geschickt waren sie in der Weberei; babylonische Mäntel und Teppiche waren im ganzen Morgenlande berühmt. Sie trieben lebhaften Handel, teils zu Lande mit Karawanen, teils auf dem (Euphrat, *) Assyrische Keilschrift: -<-< >> Ttt Tt Ttt T V Tf <T3= sibä a uma ma i na ka scha a di sibä uma ina kaschädi £Ttt= * tttt et tlt -T<T tttt= Hf- fceh u sehe ssi ma summatu issuru u masch schir uschessima summatu umaschschir — Als der siebente Tag herankam, da ließ ich eine Taube heraus und ließ (sie) los. (Bus der babylonischen Sintsluterzählnng.) Volk Religion Bildung kickerbau Weberei Handel

10. Das Altertum - S. 33

1907 - Leipzig : Voigtländer
24. Die staatlichen Einrichtungen. § 25. Sparta. 33 2. Die Einheit -es Griechenvolkes. Trotz ihrer Zersplitterung in zahlreiche Kleinstaaten fühlten sich die Griechen doch lebhaft als Glieder eines einzigen Volkes,- denn alle hatten gleiche Sprache und Sitte, verehrten dieselben Götter und hörten deren Willen durch das Orakel zu Delphi, das in ganz Griechenland und selbst im Auslande (bei den „Barbaren") in hohem Ansehen stand. (Ein wichtiges Band der griechischen Stämme und Staaten waren endlich die großen Nationalspiele. Hm bedeutendsten waren die olympischen Spiele. Sie wurden alle vier Jahre, zu (Ehren des Zeus, zu Olympia in der Landschaft (Elis gefeiert. Bort lagen neben der Rltis, dem Götterhain mit seinen Tempeln, Ritären, Schatzhäusern und Bildsäulen, die Ring- und Rennbahnen und ein Theater (Tafel Ii, 5). Die Dauer des Festes betrug fünf Tage. Die Spiele bestanden aus Wettkämpfen im Lauf und Sprung, im Wurf mit Speer und Diskus, im Ring- und Faustkampf, im Pferde- und Wagenrennen. Der preis des Siegers war ein Kranz von Ölzweigen und hohe (Ehre bei allen Stadt- und Volksgenossen (2. Bild). Dichter verherrlichten seinen Hamen in Lobliedern; in Olympia wurde seine Bildsäule aufgestellt. Ruch die Künste kamen zu ihrem Recht: Musik verschönte das Fest; Geschichtschreiber und Dichter brachten ihre Werke zum Dortrag; Künstler stellten Bildsäulen und Gemälde aus. Sogar die Zeitrechnung der Griechen richtete sich nach den olympischen Spielen: die vierjährige Frist von einem Feste zum anderen hieß eine Olympiade. Ruch an anderen Orten Griechenlands wurden Nationalspiele gefeiert, so die pythischen Spiele in Delphi zu (Ehren des Rpoiio, die isthmischen Spiele bei Korinth zu (Ehren des Poseidon, die nemet sehen Spiele in der Landschaft Rrgolis. 3. Die beiden Hauptstaaten Griechenlands wurden das dorische Sparta im Peloponnes und das ionische Hthen in Mittelgriechenland. § 25. Sparta. 1. Begründung des spartanischen Staates. Die in Lakonien eingedrungenen Dorier waren an Zahl gering, aber kraftvoll und tapfer. Sie bezogen am Flusse (Eurötas ein Lager, und hier erwuchs aus mehreren unbefestigten Dörfern ihr hauptort Sparta. (Ein Teil der achäischen Landesbewohner unterwarf sich nach kurzem Widerstände, ein anderer Teil konnte erst nach langen Kämpfen bezwungen werden. 2. Einteilung des Volkes. So schied sich das spartanische Volk in drei scharf gesonderte Stände: Linheits- gefühl Die olympischen Spiele Andere National- spiele Andrä, Lehrbuch d. Gesch. f. höh. Mädchenschulen. I. 3
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