Xii
A e g y p t i e r.
v.c.g.von Serres gedämpft, das Land eine eigne persische Salrapie;
460. unter Artarerres Longímanos, wo Amyrtäos und
Jnaros, Anfangs mit Hilfe der Athenaer glücklich, spater
dem Megabazos und Artabanos unterliegen (451); unter
414. Dareio s Ii. (Nothos), wo der bisher verborgene Amyrtäos
sich wieder der Herrschaft bemächtigt, so wie nach ihm sein
Sohn Psammetichos (408) und einige Nachfolger desselben;
374. aber Tachos vermag sich ohne Agesilaos von Sparta gegen
Artarerres Mnemon nicht zu behaupten, und sein Nach-
folger Nektanebos U. muß vor Artarerres Ochos,
350. nachdem Sidon durch Verrath eingenommen worden, die Flucht
ergreifen. Artarerres wüthet gegen Tempel und Menschen:
Aegypten bleibt Persien zinsbar, bis es an Alexander und
nach dessen Tod an die Ptolemäer übergeht.
Die Bevölkerung Aegyptens geht von Süden ans. Kasten, geschlossene
Vereine, bilden sich ans der Verschiedenheit der eingewanderten Völker-
stamme ; die geistig Ueberlegenen gewinnen die Herrschaft über die andern,
— Priester-Aristokratie. Die Haupttempel (zu Memphis re.), als
Mittelpunkte der verschiedenen Nomen, unterhalten die Gemeinschaft des
Cultus. Ackerbau und Verkehr stehen mit der Religion in engster Ver-
bindung; daher Sabäismus und Astro latrie, Verehrung ver-
schiedener Gewächse, Thiere und Himmelskörper (Meerzwiebel, Agis,
Krokodil, Ibis, Ammon, Phtha, Osiris, Isis rc. ), daher frühe Kennt-
niß der Geometrie, Astronomie rc.
Die kolossale Baukunst erzeugt, ausser den Tempeln und andern
Monumenten, vorzüglich viele Obelisken, viereckige, spitz znlaufende
Säulen, ans einem einzigen Granitsteine, und Pyramiden, vergrößerte
Obelisken, aus Kalksteinen, mit Granit oder Marmor belegt, in ihrem
Innern Gänge oder Kammern (Königsgräber), — die grüßte hatte 728
Fuß Basis und 447 Fuß Höhe.
Die Leichen wurden einbalsamirt, Mumien; über die Bestattung
entschied ein Todtengericht.
Hieroglyphen, später Buchstabenschrift.
TM Hauptwörter (50): [T9: [Tempel Stadt Kirche Säule Zeit Gebäude Bau Mauer Haus Dom], T14: [Athen Stadt Athener Sparta Spartaner Griechenland Krieg Perser Flotte König], T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit]]
TM Hauptwörter (100): [T14: [König Reich Alexander Perser Stadt Sohn Land Cyrus Babylon Syrien], T91: [Haus Fenster Wand Stein Dach Zimmer Holz Feuer Raum Decke], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T22: [Gott Zeus Sohn Tempel Göttin König Held Mensch Opfer Erde], T13: [Kirche Dom Zeit Bau Denkmal Kunst Tempel Bild Werk Stadt]]
TM Hauptwörter (200): [T115: [Tempel Stadt Rom Zeit Athen Pyramide Bau Ruine Denkmal Säule], T85: [König Alexander Reich Sohn Perser Tod Syrien Darius Cyrus Provinz], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T37: [Athen Athener Flotte Perser Stadt Spartaner Schiff Heer Schlacht Sparta]]
Extrahierte Personennamen: Artarerres_Longímanos Dareio Artarerres_Mnemon Alexander Alexander Ammon
u e b e r s i ch t.
5
Einfälle der Normäimer und Ungarn von aussen suchen die Herrscher-
Familien ihre Throne zu sichern, und werden bald mehr, bald weniger
abhängig von der päbstlichen Macht.
3. Dritte Periode, von 1096 bis 1517 n. Ch. G., zu
der Reformation.
Zeitalter der K r e u z z ü g e u n d der wichtigsten
Entdeckungen. Ritterthum, Dichtkunst. Buchdruckerkunst.
Amerika. Sinken der päbstlichen Macht, — Concile. Türken.
* Schwärmerische Frömmigkeit und ritterlicher Thatendrang auf der
einen, Eitelkeit, Gewinn - und Herrschsucht auf der andern Seite führen
zu den Kreuzzügen ins Morgenland, welche unberechenbare Folgen für
die geistige und physische Cultur zweier Welttheile Hervorrufen, während
die päbstliche Macht sich in ihren glänzenden Erwartungen getäuscht sieht,
und die freie Entwickelung des Geistes, besonders nach der Eroberung
Konstantinopels durch die Türken, alle hemmende Schranken durchbricht.
C. Neuere Geschichte,
von 1517 bis 1815 n. Ch. G., dem zweiten Pariser Frieden.
1. Erste Periode, von 1517 bis 1648, zu dem westphä-
lischen Frieden.
Zeitalter der Reformation, — Luther. Schm al-
kaldischer Krieg. Karl V. Franz I. Soliman Ii. Dreißig-
jähriger Krieg. Gustav Adolph. Wallenstein.
* Das Habsburg - österreichische Hans behauptet seine Größe gegen
Frankreich wie gegen die Türken; und die Reformation führt nach lang
dauernden, blutigen Kämpfen, worin Schweden und Frankreich im
Uebergewicht erscheinen, endlich eine Ausgleichung der Parteien herbei,
die wenigstens in Deutschland immer festeren Bestand gewinnt.
2. Zweite Periode, von 1648 bis 1701, zu dem spani-
schen Erbfolgekrieg.
Französisches Zeitalter.
* Ludwig Xiv., durch die ihm von allen Seiten günstigen Umstände
verlockt, strebt eitel und eroberungssüchtig, alle Schranken des Rechts
mit Füßen tretend, nach einer europäischen Universalmonarchic. Die
Niederlande, Spanien, Deutschland, Dänemark und die Ranbstaaten
TM Hauptwörter (50): [T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr]]
TM Hauptwörter (100): [T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T96: [Ludwig Karl König Frankreich Kaiser Xiv Napoleon Krieg Franz Italien], T90: [Luther Kirche Lehre Schrift Wittenberg Papst Kaiser Reformation Jahr Konzil], T34: [Schweden König Gustav Dänemark Preußen Krieg Polen Adolf Frieden Holstein]]
TM Hauptwörter (200): [T148: [Kirche Macht Staat Deutschland Kampf Frankreich Reich Reformation Zeit Gewalt], T91: [Geschichte Krieg Zeit Zeitalter Mittelalter Revolution Reformation deutsch Jahrhundert Ende], T182: [Krieg Jahr Zeit Land Deutschland Regierung Frankreich Volk Folge Revolution], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T166: [Mann Volk Sitte Zeit Geist Tapferkeit Wesen Leben Sinn Charakter]]
Extrahierte Personennamen: Concile C. Karl_V. Franz_I. Soliman_Ii Gustav_Adolph Gustav Hans Ludwig_Xiv. Ludwig_Xiv.
Extrahierte Ortsnamen: Ungarn Amerika Morgenland Habsburg Frankreich Frankreich Deutschland Niederlande Spanien Deutschland
t
0 ti x fi « m 111 e.
Nach neueren Forschungen indessen werden drei verschiedene
Urstämme der Menschheit angenommen, nämlich: der Kau-
kasische, der Mongolische und der Ae th io pi sch e oder
Neger-Stam m.
Gegenden, welche durch ihre Lage den Revolutionen der
Erde am ersten entzogen wurden, und zugleich Productions-
krast hinreichend besaßen, um das menschliche Leben zu erhal-
ten, müssen die Ursitze der ersten Menschen gewesen seyn.
1. Der Kaukasische Stamm hatte .sein Vaterland
ans der Südseite der asiatischen Gebirge, welche vom Kaukasos
ostwärts bis nach Indien sich auödehnend, im Himmalaya
endigen. Zweige von ihm waren:
a) Der Armenische im Westen des kaspischen Meeres,
in den armenischen Bergen.
l>) Der Indo-Persische, südostwärts vom kaspischen
Meer, in den Gebirgen von Baktrien und den südlichen
Abhängen des Imaos nach Indien hin; — wahrscheinlich
verwandt mit dem Germanischen und Keltischen Zweige
im Westen von Europa.
c) Der Semitische oder Aramäische von den Gegen-
den des Euphrat und Tigris südwestlich bis zu den phönici-
schen Küsten des Mittelmcercs.
<l) Der P e l a s g i s ch c in den westlichen Theilen des
Tanros, in Vorder-Asien, von wo er, mit dem semitischen
Zweige gemischt, zu Wasser und zu Land nach Europa
(Thracieu, Macedonien, Griechenland, Italien) sich ans-
brcitetc.
e) Der Scythische Zweig (Tartarei! und Türken) in
den Steppen zwischen dem kaspischen Meere, der Wolga und
Donau, so wie ostwärts bis in die nördlichen Abhänge des
Imaos, wo er sich mit dem Mongolischen Stamme vermischte.
2. Der Mongolische Stamm breitet sich im östlichen
Asien aus, an den nördlichen und östlichen Theilen des Imaos
und Himmalaya, in Tibet, Hinterindien, Ehina und Japan,
von wo seine nomadischen Zweige, verbunden mit den Scythen,
öfters streifende Einfälle nach Westen hin machen.
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm]]
TM Hauptwörter (100): [T47: [Wüste Meer Land Nil Hochland Fluß Gebirge Euphrat Tigris See], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner]]
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Extrahierte Personennamen: Der_Kaukasische_Stamm
Extrahierte Ortsnamen: Indien Himmalaya Baktrien Indien Europa Europa Macedonien Griechenland Italien Donau Himmalaya Tibet Hinterindien Ehina Japan
\
Gesellschaftlicher Zustand. 7
3. Der Aethiopische Stamm nimmt vom Fuße der
Mondgebirge, von den Quellen des Nils aus allmälig das
nördliche und südliche Afrika in Besitz und mischt sich in
Nubien und Aegypten mit dem aus Asien übergesetzten
semitisch-kaukasischen Stamme.
§. 3.
Entwickelung des gesellschaftlichen Zustandes der Menschen.
Die Natur mit ihren Geschöpfen an der Hand der gött-
lichen Vorsehung war die Erzieherin der ersten Menschen.
Roh als Hölenbewohner, jedoch begabt mir der geistigen
Fähigkeit sich äußerlicher Wahrnehmungen bewußt zu werden,
und durch Sprache artikulirte Töne hervorzubringen, lernen
sie bald die sie umgebenden Thiere kennen und für sich benutzen.
Das Leben des Hirten beginnt, und wird durch die Noth zu
jenem des Nomaden geleitet. Da geht der Geist rasch in
seiner Entwickelung vorwärts; mancherlei Erfindungen und
Entdeckungen werden gemacht, und liebgewonncne Gegenden
führen allmälig zum Ackerbau, zu festen Ansiedelungen. Mehre
Familien schließen sich an einander, vermehren sich, es ent-
stehen Stämme, Dörfer, Städte, Genossenschaften. Die
Familienväter sind die Berather und Führer, — Patriar-
chalische Verfassung. Doch auch Zwiespalt erhebt sich unter
ihnen, oder mit benachbarten Stämmen; der Stärkere zeichnet
sich aus im Kampfe; die Schwächeren bewundern ihn, oder
unterliegen seiner Gewalt; sein Ansehen dauert auch im
Frieden fort; er ist der Erste, ein Fürst unter ihnen. So
bilden sich die Herrscher an der Spitze der einzelnen Stämme,
bald mit größerer, bald mit geringerer Macht ausgerüstet,
je nachdem der Umfang ihrer Herrschaft eine größere oder
geringere Ausdehnung bat, oder je nachdem sie mehr oder
weniger durch andere Häupter ihrer Stämme, oder durch die
gesammtcn Glieder derselben in ihrer Herrscher-Gewalt ein-
geschränkt sind; cs entstehen allmälig monarchische, aristo-
kratische, republikanische, demokratische Versas-
TM Hauptwörter (50): [T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm]]
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TM Hauptwörter (200): [T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T148: [Kirche Macht Staat Deutschland Kampf Frankreich Reich Reformation Zeit Gewalt], T98: [König Jahr Mitglied Verfassung Regierung Republik Präsident Kammer Gewalt Staat], T124: [Wasser Luft Sauerstoff Körper Stoff Kohlensäure Teil Feuer Pflanze Kalk]]
Inder.
9
Beschäftigungen nur von fest stehenden, unabänderlichen Regeln abhängig.
Die Gelehrten, die alten Traditionen und hergebrachten Gewohnheiten
in ihrem Gedächtnisse bewahrend, beaufsichtigen das Bücherwesen und
leiten neben dem Kaiser die oberste Reichsverwaltung.
Confu-tse (Confucius), der eigentliche Gründer der chinesischen
Litteratur, gegen 500 v. Ch. G. sammelte und ordnete die litterarischen
Ueberlieferungen seiner Vorzeit; seine Hauptwerke: der Tschu-king
erläutert in einer Menge von Reden und Denksprüchen, aus alten
Werken zusammen getragen, die Grundsätze des chinesischen Staats-
rechts; und der Tschu-king ist eine Sammlung von dreihundert
Gedichten.
Nach den Lehren des Confu-tse bestand die Religion der Chinesen
nur in der Ausübung äußerer moralischer Pflichten, und berücksichtigte
lediglich den materiellen Zustand der menschlichen Gesellschaft.
Uebrigens hatten die Chinesen schon in der Urzeit Bauwerke von
Backsteinen und Ziegel, die sie auf eigne Weise zu brennen und zu
glasiren verstanden; schon frühe Arbeiten in Wolle und Baumwolle,
Stoffe, gewirkt von Seide und Gold; auch eine Art Silben- oder
Bilderschrift auf Täfelchen von Bambu; — Erfindung des Papiers gegen
150 v. Ch. G.
§. 8.
Inder.
Eine eigentliche Geschichte der Inder ist wegen unserer
noch unzureichenden Bekanntschaft mit ihrer Litteratur und deren
verschiedenartigen chronologischen Systemen unmöglich. Deut-
liche Spuren einer sehr frühen Cultur offenbaren sich indessen
in dem, was wir kennen, sowie die Mythen von den Zügen
des Herakles, Bakchos, Sesostris und der Semiramis auf
fremde Einfälle in das indische Land schon in der Urzeit Hin-
weisen ; und später machen die Perser unter Kyros und
Kambyses, besonders aber Alexander und Seleukos Nikator,
glückliche Eroberungen auf indischem Gebiete.
Das Land der Inder zerfiel in viele kleine Staaten, deren Fürsten
mehr oder weniger von einander abhängig waren. Den weltlichen Ober»
Häuptern zur Seite standen die Priester oder Bramanen, welche ihnen
ihre Weihe gaben, und so die Vergötterung derselben bewirkten. Ein-
zelne Beamte standen den Städten und ihren Gewerben, den Flüssen,
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm]]
TM Hauptwörter (100): [T25: [Wissenschaft Kunst Zeit Sprache Geschichte Schrift Buch Werk Jahrhundert Erfindung], T14: [König Reich Alexander Perser Stadt Sohn Land Cyrus Babylon Syrien], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung]]
TM Hauptwörter (200): [T173: [Sprache Wort Name Schrift Zeit Buch Form Kunst Art Werk], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen], T187: [Religion Christus Christ Christentum Zeit Jahr Volk Christenthum Heide Geburt], T85: [König Alexander Reich Sohn Perser Tod Syrien Darius Cyrus Provinz]]
Extrahierte Personennamen: Alexander Alexander Seleukos_Nikator
36
Griechenland.
wechselnden Kämpfen erscheinen. Unter Amputas I. werden
sie 513 v. Ch. G. der persischen Herrschaft des Dareios unter-
worfen; aber unter dem folgenden Alexander nach der Schlacht
bei Platää 479 wieder unabhängig. Erst Ar chela os macht
sich 413 v. Ch. G. um die Cultur seines noch all zu rohen
Volkes und Landes verdient, Städte werden gebaut, griechische
Bildung begünstigt rc. Nach dem Tode des Amputas Ii.
368 v. Ch. entstehen wieder Thronstreitigkeiten. P e l o p i d a s,
von Theben gesandt, führt den jungen Philippos als Geißel
mit nach Theben zurück. Die Verwirrung dauert fort; Pto-
tem äos Alorites wird von seinem Bruder Perdikkas Iii.
ermordet, und dieser fällt in einer unglücklichen Schlacht gegen
die Illyrier, seinem unmündigen Sohne Amyntas das bedrohte,
zerrissene Reich hinterlassend. Da erscheint plötzlich Philippos
von Theben, des Perdikkas Bruder, und seiner gewandten
Umsicht gelingt es alsbald, nachdem er seine Gegner rasch
bezwungen, daß er als rechtmäßiger König allgemein aner-
kannt wird 360 v. Ch- G. Mit ihm beginnt eine neue
Periode der macedonischen Geschichte, welche zu sehr in die
griechische Geschichte eingreift, als daß sie nicht füglicher dort
ihre Erledigung fände*).
§. 16.
G r i e ch e n l a n d.
I. Mythische Zeit bis zur Wanderung der Heraklidcn
und Dorier, bis 1104 v. Ch. G.
»Das von drei Seiten mit Meer umgebene, von
Bergen und reizenden Thalern durchschnittene Land muß
schon frühe seine Bewohner erhalten haben. Nomadisch
lebten sie im Innern, als Seeräuber an den Küsten, bis
allmälig nach mannichfaltigen Wanderungen und Ver-
#) Für die aus der Monarchie Alexanders des Gr. entstehenden
Reiche legen wir eine chronologische Uebersicht bei, um auch diese in
ihrem allmäligen Verfall, wie sie nach und nach an die Römer übergehen,
wahrnehmen zu können.
TM Hauptwörter (50): [T14: [Athen Stadt Athener Sparta Spartaner Griechenland Krieg Perser Flotte König], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
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Extrahierte Personennamen: Alexander Alexander Amyntas Alexanders
Griechenland.
37
Mischungen eine Königsherrschaft in den einzelnen Staa-
ten sich entwickelte, welche, wenn auch noch rohe, Anfänge
der Civilisation hervorrief. Der hellenische Stamm hebt
sich zum vorherrschenden empor, und gewinnt durch kühne
Unternehmungen an Macht und Bedeutung.
Die älteste Bevölkerung Griechenlands kam wohl am
wahrscheinlichsten zu verschiedenen Zeiten und auf verschiedenen
Wegen von einem gemeinsamen Urvolkc (dem pelasgischen)
aus Asten herüber. Es erscheinen hier:
1) Graiker (Graeci) vorzüglich in Thessalien (Hellas).
2) Leleger in Aetolien, Akarnanien, Leukadia und
Lakonika.
3) Kureten in Aetolien und Akarnanien rc. Vorzüglich
aber:
4) Pelasger in Argos, Arkadien, Attika, Thessalien,
Epeiros rc. und auf mehren Inseln des ägeischen Meeres,—
ihr Heiligthum zu Dödone, ihre ungeheueren (cyklopischen)
Mauern an der Akropolis zu Athen rc. — Durch die Ogy-
gische Flu th werden die Pelasger von Attika auf die ööoti-
schen Gebirge, und die an den Küsten des Peloponnes in das
Innere von Arkadien verdrängt, von wo ihre weiteren Wan-
derungen nach Süd-Italien unter Oenotros und Peuke-
tios, und nach Thessalien unter Achäos, Phthios und
Pelasgos Ii.
5) Hellenen, welche unter Deukalion vom Kaukasos
her an den Parnassos einwandcrn, und einer Fluth (der
deukalionischen) weichend, über den Oeta nach Thessalien
(Phthiotis) gehen, wo die Pelasger stch ihnen theilö unter-
werfen, theils nach allen Seiten hin stch zerstreuey.
Von Deukalion's Söhnen wird Amphiktyon in Attika
und Hellen in Phthiotis König, letzterer durch seine drei
Söhne: Aeolos, Doros undxuthos, eigentlicher Stamm-
vater der Hellenen.
a. Die Aeolier nehmen ihre Hauptsttze im westlichen
Mittel-Griechenland, dem eigentlichen Hellas und im west-
lichen Peloponnes.
TM Hauptwörter (50): [T14: [Athen Stadt Athener Sparta Spartaner Griechenland Krieg Perser Flotte König]]
TM Hauptwörter (100): [T2: [Athen Stadt Sparta Griechenland Insel Krieg Korinth Peloponnes Theben Staat]]
TM Hauptwörter (200): [T108: [Stadt Korinth Griechenland Peloponnes Insel Landschaft Name Athen Sparta Argos], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm]]
70 Römer.
§. 17.
Römer.
Ursprüngliche Bevölkerung Italiens.
Mehre Völkerstämme bewohnten in der Urzeit unabhängig
von einander die italische Halbinsel; sie waren theilö Einge-
borne, therls Eingewanderte. Oenotrer und Peucetier
(Pelasger) mit Griechen nahmen den Süden, Tyrrhener,
die bald Pelasger, bald Sikuler und Aborigener genannt
werden, sowie Ausoner und Opiker (Osker) nahmen die
mittlere Westseite, Umbrer und Samniter die mittlere
Ostseite, Latiner mit Si kn lern die südliche Tibergegend,
Ligurer den Nordwesten, Veneter und Liburner den
Nordosten, und Etrusker (Rasena) allmälig den Norden in
Besitz. Keltische oder germanische Stämme drängen darauf
die Etrusker aus dem Norden südwärts; diese beengen die
Umbrer, unterwerfen sich die Tyrrhener, und gehen in den
Namen derselben über. Sakraner oder Kasker (vielleicht
Umbrer?) erscheinen am südlichen Tiber, bezwingen oder ver-
drängen die Sikuler (die zum Theil auf die Insel zu den
Sikauern übersetzen), und verlieren sich in dem ursprünglichen
Namen der hier sitzenden gemischten Völker, der Latiner.
Die Samniter ziehen nun in der allgemeinen Völkerbewegung
weiter südwärts, und ihrem Andrange müssen die südlichen
pelasgischcn Stämme unterliegen, bis endlich die unterdessen
aus den Latinern mächtig sich emporhebenden Römer (Pelas-
ger?) das Ganze unterwerfen.
Mythe über den Ursprung Roms.
Aeneas landet nach Trosa's Zerstörung in Latium,
vermählt sich mit Lavinia, der Tochter des Königs Latinus,
und fällt im Kampfe gegen die Etrusker; sein Sohn Asca-
nius gründet Alba longa. Albanische Könige; Numitor
und Amulius entzweit. Romulus und Remus, die
Söhne der Vestalin Rhea Sylvia, durch Faustulus gerettet
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TM Hauptwörter (200): [T146: [Rom Römer Stadt Krieg Gallier Rmer Italien Heer Jahr Schlacht], T181: [Rom Kaiser Sohn Stadt König Nero Romulus Jahr Tarquinius Tod], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T108: [Stadt Korinth Griechenland Peloponnes Insel Landschaft Name Athen Sparta Argos]]
u e b e r s i ch t.
L
Gipfel seiner Seemacht, und was es durch die Entstehung des nord.
amerikanischen Freistaates (Washington) verliert, gewinnt es wieder
durch die Gründung seiner Herrschaft in Ostindien.
5. Fünfte Periode, von 1789—1815, zu dem zweiten
Pariser Frieden.
Zeitalter der französischen Revolution und
Napoleones. Europa's schmachvolle Erniedrigung und
freudige Erhebung.
* Die auf blutigen Wegen sich bildende französische Republik sucht
ihre Staat umwälzenden Grundsätze weiter zu verbreiten, und tritt in
wilder Begeisterung mit dem übrigen Europa in einen verzweifelten
Kampf. Neue Republiken werden gegründet, und rasch schwingt sich
Napoleon, von ungebändigter Eroberungssucht getrieben, unter kurz
hinter einander sich drängenden Siegen zum erblichen Kaiser der Fran-
zosen empor. Neue Königreiche gründet und verschenkt er au seine
Familie; dem deutschen Kaiserthum gibt er im Frieden zu Preßburg seine
Auflösung, beraubt, als Protector des Rheinbundes, Preussen im Ver-
trage zu Tilsit der Hälfte seiner Herrschaft, und nachdem er im Frieden
zu Wien Oesterreich abermals gedemüthigt, und auf der höchsten Stufe
seiner Gewalt, keine äußeren Schranken mehr anerkennend, im verblen-
deten Trotze bis nach Moskau hingestürmt, da wendet sich plötzlich sein
günstiges Geschick. Der jammervolle Rückzug aus Rußland mahnt ver-
gebens sein betäubtes Gewissen, und in den Ebenen von Leipzig wird '
seine Macht völlig gebrochen. Im ersten Frieden zu Paris weisen ihm
siegreich die verbündeten Herrscher die Insel Elba zum Wohnsitze an.
Aber schon im folgenden Jahre erscheint er wieder auf französischem
Boden; im Siegesfluge sammeln sich seine alten Schaaren um seine
Adler, und bei Waterloo muß er abermals erfahren, was die vereinten
Kräfte der Verbündeten gegen ihn vermögen. Paris öffnet den Siegern
seine Thore. Der geächtete Napoleon wird nach Helena verwiesen, und
der zweite Pariser Frieden stellt die Ruhe in Europa einigermaßen
wieder her. Es beginnt das Zeitalter des heiligen Bundes.
§. 2.
Urstämme der Menschen in ihrer gegenseitigen Verbreitung.
Nach der mosaischen Schöpfungsgeschichte wird das Men-
schengeschlecht von einem einzigen Menschenpaare abgeleitet.
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Extrahierte Personennamen: Napoleon Napoleon Helena
Extrahierte Ortsnamen: Washington Ostindien Europa Fran- Preussen Wien_Oesterreich Moskau Leipzig Paris Elba Paris Europa
8
Chinesen.
fungen. Aber mit der weiteren Entwickelung des menschlichen
Geistes wurden auch höhere Kräfte in der Natur anerkannt,
die sich theils feindlich und zerstörend, theils freundlich und
wohlthuend offenbarten. Diese für sich zu gewinnen durch
Geschenke und Pflege lag dem rohen Menschen all zu nahe.
Aeussere Formen knüpften sich an die Götterverehrung, und
machten in ihrer Ausbildung von dem niederen Fetischismus
gleiche Fortschritte mit der Cultivirnng des gesellschaftlichen
Zustandes der Menschen. Die stetige Pflege der Götter und
ihrer Verehrung erzeugte den Götterdienst und mit ihm auch
bestimmte Diener oder Priester desselben, abgeschlossen von
allen weltlichen Beziehungen. Je größer und allgemeiner die
Achtung vor den Göttern sich offenbarte, um so größer war
auch der Einfluß ihrer Priester. Der weltliche Herrscher suchte
durch ihre Weihe seine Würde zu erheben, und unterlag oft
der priesterlichen Gewalt; — daher die Theokratischen
Verfassungen und Priester-Herrschaften.
§. 4.
Chinesen.
* Der Stamm der Mongolen, von welchen die Chinesen
ein Nebenzweig sind, ist aus dem Stande der Rohheit
und Knechtschaft eigentlich nie in den Stand der freien
Entwickelung übergegangen, und hat die Eigenthümlich-
keilen seiner Urzeit mit wenigen Abänderungen stets bei-
behalten.
Die Chinesen hatten eine Menge zum Theil fabelhafte
Herrscher-Dynastien, und nahmen in ihrer Vorzeit zwei große
Ueberschwemmungen an, die erste gegen 3000 v. Ch. G.,
worin Fouhi, gleich dem biblischen Noah, und die zweite,
gegen 2300 v. Ch. G., worin Pao, gleich dem griechischen
Deukalion, gerettet wurde.
Durch die reichen Produkte ihres Landes befriedigt, blieben die
Chinesen ohne alle Verbindung mit den übrigen Völkern des Alterthums;
ihre Cultur daher sehr einseitig und beschränkt; ihre Verfassung patriar-
chalisch , despotisch; ihre bürgerlichen Einrichtungen und industriellen
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