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1. Vaterländische Geschichte - S. 3

1909 - Nürnberg : Korn
3 ~ nehmen konnten. Ter Wald war von großem Nutzen für seine Bewohner. Er schützte sie vor den Feinden: denn sie wurden von seinem Dickicht abgeschreckt. Der Wald spendete unseren Vorfahren auch reichlich Nahrung. In den Forsten hausten Auerochsen, Elentiere, riesige Hirsche, Wildschweine, dann Raubtiere wie Baren, Wölfe, Luchse und Wildkatzen. Der Bar galt den Germanen als der König der Tiere; er war ja das stärkste Raubtier, das sie kannten. Auf den zahlreichen Weideplätzen gab es hauptsächlich Rosse und Rinder. Vor zweiräderige Karren spannte man Pferde oder Ochsen: ans den kleinen, aber ausdauernden Rossen zogen die Germanen auch in den Krieg. Außer diesen Tieren gab es noch andere nutzbare, wie Hunde, Schweine, Schafe, Gänse (deren Flaum die Römer besonders schätzten) und wilde Bienen. Wegen der großen Wälder und Sümpfe war die Luft rauher, feuchter und nebliger als heutzutage. Die Bewohner lebten hauptsächlich vvm Ertrag der Jagd und der Viehzucht. Nur sehr wenig Boden war angebaut. Die Felder trugen Gerste, Haber und Flachs. Besonders sollen sehr große Rettiche gewachsen sein. Edles Obst gab es noch nicht. Aus dem Mineralreiche kannten die Germanen das Eisen und im Norden den sehr geschätzten Bernstein; Gold und Silber lernten sie erst später von ihren Nachbarvölkern kennen. Salz wurde aus salzhaltigen Quellen gewonnen. Auch einige Heilquellen waren in der damaligen Zeit schon bekannt. Die Lieblingsbeschäftigung unserer Vorfahren war die Jagd: aber lieber war ihnen noch der Krieg. Die Kriegsführung war ganz verschieden von der jetzigen Art. In einer Keilform, die Spitze gegen den Feind gerichtet, drangen sie mit einem gewaltigen Stoße vorwärts, der meistens die Linien des Gegners ins Wanten brachte. Die Knaben wurden schon frühzeitig in der Führung der Waffen unterwiesen und gegen die Einflüsse der Witterung abgehärtet. Sie übten sicf) im Spießwersen, im Fechten mit dem Schwert, wobei ein breiter Schild als Deckung diente. Auch Bogen und Pfeil lernten sie gebrauchen. Freilich von Lesen und Schreiben wußten die damaligen Knaben nichts. Sie sollten tapfere und gewandte Männer werden, das genügte; wir freilich schätzen die Ausbildung des Geistes ebensohoch als die des Körpers. Wenn ich von den alten Germanen spreche, so habe ich immer nur die „Freien" im Auge. Die „Unfreien", sowie die Leibeigenen (Sklaven) fameit gar nicht in Betracht. Alle Freien hatten eigenen Grundbesitz und wohnten auf alleinstehenden Höfen oder in Weilern und Dörfern Die Unfreien bearbeiteten geliehenes Land (ein Sehen); die Leibeigenen, auch Hörige genannt, standen ganz in der Gewalt ihrer Herren und waren rechtlos. Sie konnten samt Frau und Kinbern verkauft, verschenkt oder vertauscht werben. ■ •..<. Die alten Deutschen wohnten ursprünglich in Hütten aus Holz und i *

2. Vaterländische Geschichte - S. 10

1909 - Nürnberg : Korn
10 dadurch sein Gewissen beruhigen wollen; denn all das war schon zu Ingelheim geschehen. Nun verschwindet Tassilo für immer im Kloster. So endete der letzte Herzog der Agilolsinger. Wie sah es in Bayern unter der Herrschaft der Agilolsinger aus? Die Bajuwarier wohnten noch immer auf einzelnen Höfen, die sie sich dort errichteten, wo gerade eine Quelle oder ein Wald zur Ansiedelung einluden; auch die halbverfallenen Überreste römischer Städte dienten als Wohnsitze. Das Haus war aus Holz gebaut. Mr Klöster wurde» aus Stein aufgeführt. Neben dem Wohnhaus, jedoch abgesondert, standen Badehaus, Backofen, Küche, Stall und kleinere Wirtschaftsgebäude. Rings um dieselben lag Ackerland, das der Besitzer bebaute. Das ganze Gehöft wurde von einem Holzzauue umschlossen, der nach seiner gewöhnlichen Höhe einem mittelgroßen Manne bis zur Brust reichte. Der Zaun bestand aus oben spitzigen Pfählen, die in den Boden eingeschlagen und mit Weiden durchflochten waren. Ein auf einen Stab gesteckter Strohwisch warnte, wie noch heute, vor dem Betreten eines Weges oder eines Ackers. Die meisten unserer Borfahren waren Landleute. Sie bebauten ihre Felder mit Getreide und trieben Viehzucht. Wälder wurden ansgereudet (Bäume umgehauen); der Boden gab gutes Ackerland. Man pflanzte, namentlich bei den Klöstern, Obstbäume und zwar meist Apfel- und Birnbäume und legte Weingärten an. Der Wein soll gegen Norden zu gar sauer gewesen sein und doch war er ein begehrtes Getränke. In den Forsten gab es noch viele wilde Tiere: Bären, Wölfe, Auerochsen, Riesenhirsche. Sie mit Hunden zu jagen, war eine Lieblingsbeschäftigung der Männer. Reichen Ertrag lieferten die Salzquellen bei Reichenhall. Die Frauen webten wollene und leinene Tücher. Bayern war zur Zeit der Agilolsinger in keinem guten Ruf. Räuber lauerten an den Wegen auf fremde Wanderer; eine Reife durch das Land war gefährlich. Die Wege waren schlecht, bis auf die früher vou den Römern angelegten. Nur selten führte eine hölzerne Brücke über einen Fluß; man mußte an einer seichten Stelle (Furt) das andere Ufer gewinnen. Es war ein geringer Berkehr und wenig Handel int Lande. Das fremde (fränkische) Geld war selten; man tauschte Waren gegen Waren. Die Bajuwarier bestatteten ihre Toten in die Erde. Sie wurden aus ein Brett gelegt und in das Grab gesenkt. Die früher übliche Verbrennung der Leichen war um diese Zeit schon abgeschafft. Obgleich das Volk recht wenig gelehrt gewesen sein mag, so muß doch schon außer bei den Geistlichen auch bei den Höhergestellten das Schreiben geübt worden sein. Es gibt schon schriftliche Verträge beim An- oder Verkauf von Grundbesitz. Jener Zeit entstammt auch das Wessobrunner Gebet, eines der ältesten Denkmäler unserer deutschen Sprache. Es wurde im Kloster Wessobrunn am Fuße des Peißenberges in Oberbayern auf-

3. Vaterländische Geschichte - S. 11

1909 - Nürnberg : Korn
11 - gefunden und beginnt mit einigen Versen über die Weltschöpfung, an dte sich ein Gebet anschließt. Ein Bischof Virgilius in Salzburg war wohl erfahren in der Geographie. Er sprach einmal die Vermutung aus, daß es unterhalb der Erde noch eine Welt gebe und andere Menschen. Heute freilich weiß jeder-mann, daß die Erde rund ist und daß auf der uns entgegengesetzten Seite auch Menschen wohnen. Wie im übrigen Deutschland so zersiel auch in Bayern das Volk ut Freie, Unfreie und Leibeigene. Über allen stand der Herzog, reich an Land und Leuten, Führer im Krieg und oberster Gerichtsherr des Landes. Seilt Eigentum und seine Person waren besonders geschützt. Wer ihn schädigte, mußte es siebennndzwanzigsach büßen. Die Freien hatten Grundbesitz, waren die Krieger und saßen im Gericht. Sie trugen langes-Haar und gingen in Waffen. Die Unfreien waren kenntlich am kurzgeschorenen Haar: sie hatten zwar ein Besitztum, waren aber einem Freien zinsbar. Die Leibeigenen (Sklaven) hatten gar kein Eigentum. Sie waren leibeigen durch Abstammung von solchen Eltern oder waren es durch Verbrechen geworden. Auch alle Kriegsgefangenen zählten zu ihnen. Die Leibeigenen standen ganz unter der Gewalt ihrer Herren. Die Bayern waren, wie ursprünglich alle germanischen Völker, Heiden. Als sie von Böhmen aus in ihr neues Land einwanderten, trafen sie, namentlich im südlichen Teile, aus einen zurückgebliebenen Volksrest, der schon christlich war. Sie hingen aber sehr am Althergebrachten. Es dauerte ziemlich lange, bis ihre Herzen sich dem Christenglauben öffneten, und wäre nicht die Heidenbekehrung von den Herzogen so gefördert worden, es wäre damit noch langsamer gegangen. Zu jener Zeit kamen Glaubensboten aus fernen Ländern zu unseren Vorfahren, um sie zum Christentum zu bekehren. Damals wirkte der hl. Ruprecht vornehmlich in Salzburg. Er verdient den Ehrentitel „Apostel der Bayern"; denn er war nicht nur der erste, der das Evangelium verkündete, er tat es auch mit dem größten Erfolge. Das Mönchs- und das Nonnenkloster zu Salzburg wurden von ihm gegründet. In der Peterskirche dortselbst liegt er begraben. Der hl. Emmeran war besonders in Regensburg tätig. Zu den Avaren wollte er ziehen, blieb aber auf Wunsch des Bayernherzogs drei Jahre in dessen Residenz. Der schöne, hochgewachsene Mann reiste im Lande umher und wußte in gewaltiger Rede die Herzen zum Guten zu führen. Zu Freifing wirkte später der hl. Korbinian. Das war ein frommer, aber hitziger Mann. Eine Bauernfrau, die das Kind des Herzogs scheinbar durch Zauberei geheilt hatte, schlug er mit der Faust und nahm ihr das Geschenk des Fürsten ab, um es den Armen zu geben. Seine Gebeine ruhen in Freising. Ganz Bedeutendes leistete Winfried oder Boni-

4. Vaterländische Geschichte - S. 7

1909 - Nürnberg : Korn
2. Pie Majuwarier in Süddenlschtand. — Die Agikokfinger. (500—788.) „Wohlauf. Ihr Jungen, werdet stark und meidet weiche Hüllen, Daß Eure Glieder sich mit Mark, Mit Blnt die Adern füllen!" Julius Sturm. Wer seine geistigen Streifte fleißig übt, wird klug und weise: wer viele körperliche Übungen vornimmt, wird stark: wer aber untätig dahinlebt, verweichlicht und wird immer unfähiger, Großes zu leisten, ^o ist es bei einzelnen Menschen wie bei ganzen Völkern; insbesondere ging es so bei den Römern. Das früher so kraftvolle und tapfere römische Volk wurde durch Tatenlosigkeit und Verweichlichung immer schwächer. Den unverdorbenen und mutigen Germanen war es daher nicht schwer, die römischen Gebiete zu erobern und an deren Stelle neue Reiche zu gründen. Das geschah auch im heutigen Südbayern. Um das Jahr 500 rückten die Bewohner von Böhmen, wahrschein-lich über Passau, in das Gebiet südlich der Donau ein und nahmen es in Besitz. Sie hießen Bajuwarier, wohl deshalb, weil sie von Baja, d. i. Böhmen hergekommen waren. Eine Linie, die man sich vom Lech gegen Die Rednitz zum Fichtelgebirg gezogen denkt, die den Böhmerwald entlang an Die Enns, von hier zu den Quellen der Etsch und wieder zum Lech führt, zeigt ungefähr die Grenzen des Bajnwarenreiches an. Südlich von diesem Reiche wohnten die Langobarden, westlich Die Alemannen, nördlich die Hermunduren und nordwestlich, gegen den Main und Rhein zu, die Franken, welch letztere bald der mächtigste Volksstamm von den genannten wurden. Alle diese, auch die Bajuwarier, sind ihrer Herkunft nach Deutsche. Es dauerte ein halbes Jahrhundert, bis in dem neuentstandenen Reiche der Bajuwarier nur einigermaßen Ordnung hergestellt war. Es ist wahrscheinlich, daß einzelne hervorragende Männer eine fürstliche Gewalt ausgeübt haben; die Sage nennt uns sogar verschiedene Namen, aber die Geschichte kennt sie nicht. Erst im Jahre 554 finden wir geordnete Zustände im Lande und an der Spitze desselben einen Herzog. Dieser war aus dem edlen Geschlechte der Agilolsinger. Er regierte in Regensburg, der alten Römerstadt, das schon in jener Zeit geschildert wird als „gar nicht zu erobern, von Quadersteinen erbaut, überragt von hohen Türmen, reich an Brunnen." Die Agilolsinger waren im Anfang wahrscheinlich freie Fürsten ihres Volkes und keinem andern Herrn untertan. Bald

5. Mitteleuropa - S. 2

1913 - Nürnberg : Koch
2 Das Deutsche Reich. Oos Oeutscke l^eicb. Gliederung. Deutschland zerfällt in eine Anzahl einzelner Landschaften, die durch Lodenbeschaffenheit, Klirrt«, Erzeugnisse sowie Beschäftigung und Stammes- Zugehörigkeit ihrer Bewohner zum Teil verschieden sind. (Anmerkung: Wie jedes Volk so kennt man auch das deutsche zunächst an seiner Sprache. Innerhalb des deutschen Sprachgebietes aber unterscheidet man bestimmte Mundarten: so manches Wort klingt z. B. am Rhein ganz anders als an der Isar oder an der Meeresküste; das deutsche Volk setzt sich eben aus verschiedenen Stämmen zusammen. Die wichtigsten sind: die Bayern (oder Bajuwaren), die Schwaben und Alemannen, die (Main- und Rhein-) Franken, die Thüringer, die Niedersachsen, die priesen. Gft kann man schon an den Drtsnamen die Stammeszugehörigkeit der Bewohner erkennen; so gibt es z. B. im Bayrischen viele Grte auf ing, im Schwäbischen auf ingen. Das Gebiet der deutschen Sprache ist übrigens nicht auf Deutschland beschränkt, andrer- seits wohnen innerhalb der deutschen Grenzen auch Leute, die nicht deutsch sprechen.) Im Hinblick auf die Lodengestalt kann man Deutsch- land i n folgende Teile zerlegen: 1. das südöstliche Dreieck mit seiner Gebirgsumwallung, 2. das südwestliche (Südwestdeutsche) Becken, 3. die Mitteldeutsche Gebirgsschwelle, 4. das Norddeutsche Tiefland. Letzeres wird aber durch den Lauf der Elbe in zwei Hälften (Ost- und tvest- elbien) zerschnitten, die in mancher Hinsicht sich voneinander unterscheiden,- so entsteht eine Fünfteilung. In politischer Hinsicht könnte man das südöstliche Dreieck und das südwestliche Lecken zusammenfassen,- dann ergibt sich eine Dreiteilung: .1. das Gebiet der süddeutschen Mittel st aaten; 2. das Gebiet der deutschen Klein st aaten (Mitteldeutschland),- 3. das Gebiet des deutschen Großstaates Preußen (Norddeutschland). (Siehe die Durchbrechung dieses Schemas auf der Karte!) Maßeinheiten. Um uns gewisse Entfernungen zu merken, suchen wir auf der Karte 1. die größte Stadt Süddeutschlands, München; 2. die größte Stadt Norddeutschlands, Berlin; 3. die größte Stadt Westdeutschlands, Köln; 4. die nordöstliche Großstadt Deutschlands, Königsberg. Die Entfernung von München nach Berlin — 500 km betrachten wir als Maßeinheit? ihre Verdoppelung = 2 X 500 km — 1 0 00 km entspricht der Entfernung Köln-Königsberg.

6. Mitteleuropa - S. 71

1913 - Nürnberg : Koch
Sachsen. 7^ -ss Eisenbahnstern von Leipzig. Fig. 30. Die Lbene um Leipzig ist „das Schlachtfeld Deutschlands"; d.h. nirgends sonstwo in Deutschland wurden so viele und so wichtige Schlachten geschlagen als hier, wo der Eingang von Norddeutschland nach Mittel- und Süddeutschland am bequemsten ist. Zur Er- innerung an die „Völkerschlacht" (\8j3) errichtete man das größte Denkmal in Deutschland (9j m hoch). (Den Zläming betrachten wir beim Norddeutschen Tiefland, die Lausitz bei Schlesien.) Gbwohl das Gebiet zum großen Teil dem Tiefland angehört, haben wir es hier betrachtet, weil es noch in Nitteldeutschland liegt; über Wittenberg (am Südfuß des Fläming a. d. Elbe) verläuft ja die Grenze des niederdeutschen Sprach- g e b i e t e s. Gesamtbetrachtung. Linst bildeten Saale und Elbe die Gstgrenze des deutschen Volkes (daher die vielen Burgen an ihrem Strande); die Bewohner unseres Gebietes sind entweder die Nachkommen von eingewanderten Franken und Thüringern oder von Slaven, die deutsche Sprache und deutsches Wesen angenommen haben. Sie sind fast ausschließlich protestantisch. Politische Zugehörigkeit. Der größere Teil des Gebietes bildet das Königreich Sachsen. )m Mündungsgebiet der Mulde liegt das Herzogtum Anhalt (Hauptstadt Dessau). Der übrige Teil des Gebietes gehört zu Preußen (Provinz Sachsen); s. Fig. 28. 5. Schlesien. Ahnlich wie die Elbe fließt auch die Oder in Deutschland zuerst durch ein Ge- biet, das zwischen Mittelgebirgen im Süden und einer Boden- anschwellung im Norden liegt und fast ganz Tiefland ist, aber auch noch zu Mitteldeutschland gehört: Schlesien. Die südlichen Mittelgebirge sind Lausitz und Sudeten.

7. Allgemeine Einführung in die Heimatkunde und Grundbegriffe, Landeskunde von Bayern, Überblick über die Erdoberfläche - S. 23

1913 - Nürnberg : Koch
A. Jas Hauptland. 23 Immerhin bieten die Alpen nicht so viele Möglichkeiten zum Erwerb wie das fruchtbarere und zugänglichere Flachland. Oeshalb sind unsere Alpen auch nicht j o dicht bevölkert wie das übrige Land. Größere Städte gibt es darin überhaupt nicht, von den wenigen kleinen Städten abgesehen wohnen die Gebirgler in Dörfern oder häufig auch auf Linzel- Höfen, die oft hoch oben überm Talgrund stehen. Schmuck sind die Häuser, nament- lich im Oberbayrischen, wo sie meist mit zierlichen Manen versehen sind. Auch in seiner heimischen Tracht zeigt der Gebirgler Zreude an buntem Schmuck. Die farbenvolle Schönheit der Alpenwelt mag diesen Sinn in ihm geweckt haben. Sie weckt in ihm aber auch eine treue Anhänglichkeit an seine Heimat. Diese hat er lieb, obwohl ihm das Leben darin oft schwer genug gemacht rvird. Gefahren, wie reißende Wildbäche, zerstörende Lawinen, stürzende Bäume bedrohen oft Leben und Gut. Schwere Mühen mancherlei Art begleiten die Arbeit. Dadurch werden jedoch die Alpenbewohner kühn, ausdauernd und gottesfürchtig. Großenteils können sie ihrem Beruf im Freien, in frischer, reiner Luft nachgehen. Deshalb sind sie ein kräftiges, weiter- hartes Volk. Ihrer Abstammung nach gehören sie teils zu den Schwaben teils zu den eigentlichen Bayern (Bajuwaren). Altenburger Hof bei Branenburg im Inntal.

8. Allgemeine Einführung in die Heimatkunde und Grundbegriffe, Landeskunde von Bayern, Überblick über die Erdoberfläche - S. 90

1913 - Nürnberg : Koch
90 Iii. Landeskunde von Bayern. Bewässerung. Bayern ist infolge der ausreichenden Niederschläge gut bewässert. Linigen Mangel an Wasser leiden nur die Hochflächen des Jura. An drei Stromgebieten hat Bayern Anteil. Bedeutendere schiffbare Wasserstraßen sind Donau, Main und Rhein (nebst Bodensee)- dazu kommt als künstliche Wasserstraße ein größerer Kanal. Ein großer Teil der bayrischen Wasserläufe (namentlich die Gebirgsflüsse) ist nur floßbar. Donau, Main und Rhein bilden Wasserwege auch in die Nachbarländer Bayerns. Südbayern ist reich an Seen. Zur den Verkehr haben diese keine all- gemeine Bedeutung mit Ausnahme des Bodensees. Dagegen verschönern sie die Landschaft und bilden so Anziehungspunkte für Einheimische und Fremde. Für das Groß- und Kleingewerbe, in neuerer Zeit ferner für Erzeugung von Elektrizität (zur Beleuchtung und zum Betrieb von Maschinen aller Art, so auch von Bahnen) werden die Wasserkräfte schon kräftig ausgenützt- in Zukunft jeden- falls noch bedeutend mehr. Donau Rhein Main Inn Isar Lech Regnitz Einige Flußlängen: 2800 km, davon etwa 400 km bayrisch, 1300 ...... 85 .. 500 500 350 300 180 430 200 (also der längste bayrische Wasserlauf) Iller, Altmühl, Naab, Regen 160 km, Ludwigs-Donau-Main-Xanal 180 km. Flächeninhalt und größte Tiefe einiger bayrischer Seen: Bodensee Ehiemsee Starnbergersee Ammersee Walchensee Rönigssee 540 qm groß 85 55 45 20 15 275 m tief 75 120 80 200 190 Die bayrische Bevölkerung und ihre Erwerbstätigkeit. volks-und Stammeszugehörigkeit. Die bayrische Bevölkerung gehört zum großen deutschen Volk. Sie setzt sich in der Hauptsache aus Angehörigen dreier Stämme zusammen, aus Bayern (in Ober- und Niederbayern und der Gberpfalz), F r a n f e n (in Franken und der Pfalz), in Schwaben (im Regierungsbezirk Schwaben). Sie unterscheiden sich durch ihre Mundarten sowie auch durch Hausbau und Volkstrachten und -sitten. Doch verlieren letztere mehr und mehr ihre Eigenart, besonders in den Städten. X

9. Elementarbuch für den Unterricht aus der Geschichte - S. 23

1890 - Nürnberg : Korn
§ 28. Einleitung zur Geschichte der Römer. § 29. Gründung der Stadt Rom. 23 wollte er Arabien umschiffen und das kaspische üöber erforschen lassen. Aber mitten in seinen Plänen erkrankte er plötzlich. Die vielen Anstrengungen und das schwelgerische Leben, dem er sich zuletzt ergeben hatte, warfen ihn auf das Krankenlager. Er starb schon nach wenigen Tagen an einem hitzigen Fieber zu Babylon 323. Seine Leiche wurde augeblich zu Alexandria in einem goldenen Sarge beigesetzt. Das ungeheuere Reich Alexanders war nun herrenlos. Seine Feldherren verteilten nach heftigen Kämpfen die ihm unterworfenen Länder unter sich. So entstanden mehrere Reiche, von denen Syrien in Asien (Selenkns), Aegypten in Afrika (Ptolemäus) und Macedonien in Europa (Kassander) besonders hervorragten. Diese neuen Reiche wurden aber nach und nach fast alle von den Römern erobert. J C) Ans der Geschichte -er Römer. § 28. Einteilung. Bevölkerung. Religion. 1) Einteilung des Landes. Italien, mitten im Mittelmeere, war durch seine Küstenentwicklung auf deu Westen hingewiesen, wie Griechenland auf den Osten. Es wird in Ober-, Mittel- und Unteritalien eingeteilt. /Oberitalien, erst seit Augustus zu Italien gerechnet, zerfiel in a) Gallia cisalpina, b) Liguria, c) Venetia; Mittelitalien zerfiel in a) Etruria (Clusium, Sena), b) Latium (Rom, Albalonga), c) Campania (Cumä, Neapolis, Nola, Capua), ä) Samnium (Caudium, Benevcntum), e) Picenum (Ancona), f) Umbria (Sena), g) Sabinum; Unteritalien zerfiel in a) Lucania (Heraklea, Thurii), b) Apulia (Asculum, Cannä), c) Calabria (Brrlndisium, Tarent), d) Bruttium (Rhegium). Von Inseln sind hervorzuheben: a) Sicilien (Italiens Kornkammer), b) Sardinien, c) Korsika.^ 2) Bevölkerung. Die Bevölkerung bestund aus Menschen von verschiedener Abkunft. Als die wichtigsten Stämme erscheinen: die Latiner, die Etrusker, die Samuiter; hiezu kamen als Eingewanderte im Norden die Kelten, in Unteritalien die Griechen (Großgriechenland). 3) Religion. Die Religion war bei den verschiedenen Stämmen verschieden; bei den Etruskern war sie besonders ausgebildet. Durch das Eindringen griechischer Religionsvorstellungen kam es aber bald zu einer Verschmelzung der einheimischen Gottheiten mit den griechischen. Die Hauptgötter der Römer waren: Jupiter, Mars, Merkur; Juuo, Minerva, Vesta; Saturnns (Saturnalien), Jauus (Doppelgesicht). § 29. Gründung der Stadt Rom um 753. 753 E Nach einer nationalen Sage siedelte sich der ans dem brennenden Troja nach Italien entkommene Aeneas in Latium au, wo sein Sohn Albalonga gründete. Hier regierte nachmals der sanftmütige Rnmitor,

10. Elementarbuch für den Unterricht aus der Geschichte - S. 37

1890 - Nürnberg : Korn
§ 44. Die Gracchischen Reformversuche. § 45. Marius und Sulla. 1. Bürgerkrieg.z7 zu. Bald kam Furcht und Schrecken über die Volker, wenn ihnen die Römer droheten. Vor dem befehlenden Worte des Papirins Länas verzichtete Antiochus Epiphaues vou Syrien auf seine in einem Kriege mit Ägypten gemachten Eroberungen. König Prusias von Bithynien zeigte sich den Römern in Sklavenkleidern und küßte bei seinem Eingänge in den Senat die Thürschwelle. Als die Römer einst dem Könige vom Nnmidien das von demselben gelieferte Korn bezahlten, ließ er dem Senate sagen: er wäre ganz beschämt, daß ihm die Römer Geld geschickt hätten, da ja er selbst und sein Land ihnen angehöre. 2) Seitdem sich aber in Rom ungeheuere Reichtümer angehäuft hatten, verschwand die alte Sitteneinfalt mehr und mehr; dagegen verbreiteten sich Üppigkeit, Eigennutz und Bestechlichkeit. Niemand wollte mehr arbeiten, jeder nur genießen. So kam es, daß das niedere Volk in die drückendste Armut geriet und von den Vornehmen (Nobiles oder Optimaten), die sich durch Aussaugung der Provinzen bereicherten, gänzlich abhängig wurde. Dazu sank auch uoch der religiöse Glaube, und dafür drangen ausländische, darunter entsittlichende Gebräuche eilt. Vergebens eiferten der Censor Cato und die altrömische Partei gegen diese Laster. Die orientalische Verderbnis und die griechische Eleganz machten vielmehr immer größere Fortschritte^ § 44. Die Gracchischen Neformversuche. Allen diesen tut römischen Staate herrschenden Mißständen wollten zwei edle Männer, die Brüder Tiberius und Cajus Gracchus, entgegenarbeiten. Diese waren unter Aufsicht ihrer Mutter Cornelia, der trefflichen und hochgebildeten Tochter des großen Scipio, mit aller Sorgfalt zur Liebe für die Wissenschaft und das Vaterland erzogen worden. So konnte sie dieselben mit Recht als „ihre größten Schätze" bezeichnen. Als die Gracchen an dem öffentlichen Leben Anteil nahmen, suchten sie vor allem das Licinische Acker ge setz zu erneuern. Tiberius Gracchus rief einst als Volkstribnn: „Die wilden Tiere haben ihre Gruben und Lagerstätten; aber die Bürger, die für Italien kämpften und bluteten, haben an nichts Anteil als an Licht und Lust." Uber ihren Bestrebungen aber entstunden Aufstände, in denen die beiden Brüder nach einander' umkamen. § 45. Marius und Sulla. Erster Bürgerkrieg. Die Bürgerkriege begannen zunächst durch den Ehrgeiz des Cajus Marius und des Cornelius Sulla, die sich gegenseitig glühend haßten. Marius, Sohn eines armen Bauern, war ein Mann von rauhen mitten und ohne alle höhere Bildung, aber ein ausgezeichneter Kriegsheld.^ Darum schwang er sich vom gemeinen Soldaten allmählich zum Coitsitl und Oberbefehlshaber empor. Zuerst kämpfte er in Nordafrika gegen den König Jngnrtha von Nnmidien, der die Römer durch schmähliche Gewaltthaten zum Kriege
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