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1. Bilder aus der deutschen und bayerischen Geschichte - S. 8

1898 - Würzburg : Stuber
goten über die Donau, durchzogen unter ihrem König Alarich die griechische Halbinsel, wandten sich dann nach Italien und eroberten im Jahre 410 Rom. Nach Alarichs Plötzlichem Tode in Unteritalien (Cosenza am Buseuto) zogen sie in das südliche Gallien und gründeten dort das westgotische Reich mit der Hauptstadt Toulouse. Die Ostgoten kamen nach ihren Stammesbrüdern nach Italien, ließen sich daselbst dauernd nieder und machten sich unter ihrem König Theodorich zu Herren des Landes. Die Burgunder wanderten von ihren Wohnsitzen zwischen Oder und Weichsel in das westliche Gallien. Die Vandalen, die zwischen Elbe und Oder wohnten, eroberten Spanien, setzten dann nach Afrika über und gründeten dort an der Nordküste ein mächtiges Reich. Die Angelsachsen wandten sich von der Nordseeküste nach Britannien und gründeten dort sieben Königreiche. Die Langobarden kamen von der mittleren Elbe und ließen sich zuletzt in Oberitalien nieder. Ungefähr 200 Jahre dauerte es, bis die wandernden Völker wieder feste Wohnsitze hatten. 9. Folgen der Völkerwanderung. 1. Für die Ausgewanderten. Die ausgewanderten Germanen ließen sich namentlich in Italien, Spanien, Gallien und Britannien nieder. Diese Länder gehörten vorher zum römischen Reiche, und ihre Einwohner hatten römische Sprache, Sitteu und Gesetze. Die deutschen Eroberer aber nahmen Sprache und Sitte der neuen Heimat an und übten nur wenig Einfluß auf dieselben aus. Durch diese Vermischung entstanden die romanischen Sprachen, wie Italienisch, Spanisch und Französisch. Nur die Angelsachsen blieben in Britannien ihrer Sprache und Sitte getreu, daher auch die große Ähnlichkeit der englischen und deutscheu Sprache. 2. Für Deutschland. Von wichtigen Stämmen waren im nördlichen Deutschland noch vorhanden die Friesen und Sachsen, im mittleren die Franken, Hessen und Thüringer und im südlichen die Alemannen, Schwaben und Bayern. Bei diesen blieben Sprache und Sitten rein und uuvermischt erhalten. Selbst die Slaven, welche die verlassenen Gegenden zwischen Elbe und Weichsel besiedelten, nahmen, nachdem sie von den Deutschen unterworfen worden waren, Sitten und Sprache derselben an, wurden germanisiert. Die bürgerlichen Einrichtungen der Deutschen erlitten aber dnrch die Völkerwanderung manche

2. Bilder aus der deutschen und bayerischen Geschichte - S. 9

1898 - Würzburg : Stuber
— 9 Veränderungen. Früher wurde nach Gebrauch und Herkommen Recht gesprochen, jetzt aber schrieben die Deutschen die Gesetze nieder, wie sie dies bei den Römern kennen gelernt hatten. Doch hatte jeder Stamm wieder seine eigentümlichen Gesetze. Die wichtigste Veränderung aber für das Volksleben war die Einführung des Lehenswesens. 3. Das Lehenswesen. Die Heerführer oder Herzoge waren durch den allgemeinen Länderwechsel zu großem Besitz und zu großer Macht gekommen. Viele brachten es dahin, daß ihre Würde in ihrer Familie erblich blieb; manche legten sich den Königstitel bei, führten einen eigenen königlichen Hofhalt ein und sammelten um sich ein wehrhaftes Gefolge. Zog nun der König mit diesem auf Eroberungen aus, so schlossen sich ihm auch viele andere Freien an, da sie lieber in den Krieg zogen, als ihr Gut im Frieden anbauten. Von dem im Kriege eroberten Lande fiel immer der größte Teil dem Könige zu. Davon verlieh er dann einen Teil seinem Gefolge oder auch Freien, die in seine Dienste getreten wären. Ein solch verliehenes Gut hieß Lehen, und der Besitzer desselben wurde Vasall genannt. Der Vasall mußte dem Lehensherrn Treue schwören und ihm beistehen im Kriege. Alle Vasallen belehnten wieder geringere Leute mit kleineren Besitztümern, wofür diese ihre Herren als Kriegsknechte begleiten oder auch Frondienste (frö — Herr) und Abgaben leisten mußten. Diese Kriegsknechte waren Leibeigene. Aus den Vasallen aber bildete sich der Adel. Der Adel wurde nach und nach erblich. 10. Die Franken (um 500). 1. Gründung des Frankenreichs. Um das Jahr 500 gelangten unter den deutschen Völkerschaften die Franken zu großer Macht. Sie wohnten zu beiden Seiten des Mittel- und Niederrheines. Über einen Teil derselben gebot damals Chlodwig aus dem Geschlechte der Merowinger. Zuerst vereinigte er alle Franken unter seiner Herrschaft, dann eroberte er fast ganz Gallien und machte Paris zu seiner Hauptstadt. Auch zog er gegen die Alemannen, die am Oberrhein und Neckar wohnten. Bei Zülpich, zwischen Aachen und Bonn, kam es im Jahre 496 zur Schlacht. Als sich der Sieg auf die Seite der Alemannen neigte, warf sich Chlobwig, den feine Gemahlin bisher vergeblich zum Christentum zu bekehren suchte, auf die Kniee nieber, hob sein Schwert gen Himmel und rief den Gott der Christen um Beistaub an. Da faßten die Franken, unter denen schon viele Christen waren, nenen Mut. Sie griffen die Feinde noch einmal an und besiegten sie. Die Alemannen

3. Dr. Johann Kaspar Müller's Lehrbuch der Weltgeschichte - S. 18

1818 - Würzburg Bamberg : Goebhardt
13 Vorläufiger Begriff Verbindung Vii. Wenn man nun die merkwürdigen aller Arten Begebenheiten unter diese verschiedenen Ar- miteinander. im her Geschichte bringt; so wird es al- lerdings leichter, sich ihren ganzen Umfang vorzustel- len. Aber man darf diese Abtheilung md)t dazu mißbrauchen, daß man nur eine Gattung von Begebenheiten allein erlerne. Dieser braucht die politische Geschichte mehr; ein anderer mehr die Kir- chenhistorie ; alle Gattungen aber hängen so genau zu- sammen, daß man keine derselben ganz vernachlaßi- gen darf. Sie find lauter Theile eines einzigen Kör- pers, nämlich der Geschichte des menschlichen Ge- schlechtes; sie haben auch beständig auf einander ge- wirkt. Die verschiedenen Religionen haben der bür- gerlichen Verfassung der Menschen oft neue Gestalten ertheilt, und durch die Denkungsart, welche sie darin einführten, bald Stützen, bald unruhige Störerinnen derselben abgegeben. Sie sind hinwieder von der bürgerlichen Macht entweder geschützt und gebraucht, oder verachtet und verfolgt worden. So hat sich auch von den Schicksalen der Wissenschaften immer auf den politischen Zustand der Menschen, und besonders auf ihre Religion, licht oder Finsterniß verbreitet. Man sieht die schädlichen Folgen der Unwissenheit und des Aberglaubens nicht deutlicher, als in dieser Ver- bindung der Begebenheiten. Wer also nur eine Art derselben kennt, ist nicht einmal im Stande, diese gehörig zu gebrauchen. Gebrauch der Viii. Nicht weniger muß man sich hü- Abtheilung ten, eine andere Abtheilung der Begeben- "ili fritti», die man, um dieselben leichter zu Ichjchtt. tasse», von der Zeit hergmornnien hat, da 7. Warum müssen alle diese Arten der Begebenheiten mit einan, der vereinigt werden? #. Was gibt es für eine Eintheilung der Begebenheiten in Ans»' hung der Zeit?

4. Dr. Johann Kaspar Müller's Lehrbuch der Weltgeschichte - S. 24

1818 - Würzburg Bamberg : Goebhardt
24 Vorläufiger Begriff diger, als daß man sich um ein Mittel bekümmere, wie eine solche Menge von Begebenheiten, während fast sechstausend Jahren, nicht nur leicht übersehen und ins Gedachtniß gefaßt, sondern auch so betrach- tet werden könne, daß alles auf das Ganze, oder auf die Veränderungen des menschlichen Geschlechts über- haupt, zurückgeführt werde. Dazu dienen gewisse M-thetlungen und Ruheplätze, die man in dieser Geschichte aufsnchen muß. Und diese werden von den großen Weltbegebenheiten, und von den berühm- ten Völkern und Männern, welche den meisten Antheil daran gehabt haben, hergenommen. Eine Begebenheit, die man dazu gebraucht, heißt ein Zeit- punkt, oder eine Epoche; und die Zeit, welche zwi- schen zwey solchen Begebenheiten verstossen ist, ein Zeitraum, oder eine Periode. Beschichte der X Vii. Einige Blicke auf die Weltge- Menschen in schichte lehren uns dergleichen Zeitpunkte Ñen"^te"^ st"den; unter welchen wiederum die vorzüg- c 11 lich wichtigen gewählt werden lnüssen. In Den ersten siebzehnhundcrt Jahren der Welt blie- den die Menschen innerhalb eines Theils von Asten, und es gab noch keine Völker, das heißt, keine durch besondere Sprachen, Wohnsitze und bürgerliche Verfassungen von einander getrennte Haufen von Men- schen. Vielmehr lebten die Menschen noch in einer allgemeinen Verbindung mit einander, erfanden einige der nothwendigsten Künste zu ihrem Unterhalte und ihrer Bequemlichkeit, waren ohne Schrift und Ge- lehrsamkeit; aber nicht ohne Kenntniß und Vereh- rung des höchsten Gottes, und wurden endlich durch eine große Wñsserstuth bis auf acht Personen vertilgt. Xviii. >7. Wenn man nun die ersten siebzehn Jahrhunderte der Welt durchgeht, was findet man da für merkwürdige Volker und Begebenheiten?

5. Dr. Johann Kaspar Müller's Lehrbuch der Weltgeschichte - S. 26

1818 - Würzburg Bamberg : Goebhardt
26 Vorläufiger Begriff Men es *) oder Min ihr erster König gewesen seyn. Lange lebten sie unter vielen kleinen, auch zum Theile ausländischen Fürsten; aber vom Sesostris an, wur- de ihr Staat auf eine sehr geraume Zeit mächtig und blühend. Ihre zuverläßige Geschichte fängt eigentlich mit dem Psammitichus an. Sie haben wenig Er- oberer, aber desto mehr Gesetzgeber, und für ihr Land auch auf mancherlei) Art wohlthätige Fürsten ge- habt. Bey ihnen sind sehr weise Gesetze aufgekom- men; die meisten Wissenschaften und Künste sind von ihnen erfunden oder erweitert, auch auf die übrige Welt gebracht worden. Aber die Erfindun- gen, mit welchen sie den Götzendienst ausfchmückten, gereichen ihnen am wenigsten zur Ehre. Nach einer Dauer ihres Reiches von mehr als sechszehnhundert Jahren, geriethen sie unter die Botmasigkeit der Per- ser, und blieben seitdem stets einer fremden abwech- selnden Oberherrschaft unterthänig. Ein Schatten dieses Volkes sind noch die Koptc'tl. Hebräer oder Xx. Zwischen diesen berchen Völkern ka- Ilraelitcn. mm nacfy zweytausendsten Jahre der Welt, die Hebräer oder Israeliten zum Vorschein. Abraham, ihr Stammvater, zog mit seiner Familie in Kanaan herum; aber vierthalbtaufend Jahre nach ihm, wurden seine zu einem mächtigen Volke ausge- wachsenen Nachkommen vom Moses der Gewalt der Aegyptier entrissen. Dieser ihr Erretter, ihr Heer- führer, ihr Gesetzgeber und Lehrer, ist auch der älte- ste Geschichtschreiber der Welt, ohne den uns alle frühere Jahrhunderte unbekannt seyn würden. Das von ihm gebildete Volk nahm Kanaan in Besitz, wählte *) Es ist wenigstens höchst wahrscheinlich, daß dieser Men es keine wirkliche Person, sondern, wie noch andere vorgegebene Pharavne, eine bloße Geburr unrichtig ausgclcgter Hierogly- phenbildcr ist. 20. Gehören die Hebräer oder Israeliten auch unter die merk* würdigsten Volker? — und warum?

6. Dr. Johann Kaspar Müller's Lehrbuch der Weltgeschichte - S. 27

1818 - Würzburg Bamberg : Goebhardt
der Weltgeschichte. 27 wählte sich Könige, unter denen David und Salomo waren; trennte sich uneinig rn zwcy Reiche, und wurde zuletzt von den Assyriern und Babyloniern aus seinem Vaterlande fortgerissen. Nach siebzig Jahren kam es zum Theile in sein Vaterland zurück, stand unter verschiedenen fremden Oberherren, einige Zeit auch unter einheimischen; bis es siebzig Jahre nach Christi Geburt unter alle Völker zerstreuet wurde, ohne doch seine eigenen Gesetze und Sitten jemals zu ver- lieren. Dieses Volk hat bis gegen das viertausendste Jahr der Welt eine erweißstche göttliche Qffenba- rung über die Religion genossen, und sich von al- len andern Völkern durch seine Versagungen sehr un- terschieden. Es hat außer der Viehzucht und dem Landleben, auch einige Künste des Witzes und der Hände bearbeitet. Aber einer seiner größten Vorzüge ist dieser, daß es für die übrige Welt sichere Nachrichten und lehrreiche Begriffe von unge- mein vielen wiffenswürdigen Dingen/ aus den ältesten Zeiten, gufbehglten hat. Phönieicr. Xxi. An die Israeliten grenzten seit Abrahams Zeiten, längs dem mittelländischen Mee- re, die Phönicier, ebenfalls ein beträchtliches Volk in der Weltgeschichte. Durch ihre sehr ausge- breitete Handlung und Sch'ffsahrt behaupte- ten sie frühzeitig und lange einen Vorzug fast über alle andere Völker; waren in vielen Künsten trefflich geübt, auch in den Wissenschaften erfahren, und vermuthlich die Erfinder der Schpeibekunst. Ihre Seefahrten machten die Welt bekannter; sie streuten in derselben zugleich mancherlei) Kenntnisse, Waaren, Bequemlichkeiten und Begriffe der Pracht aus. Aber ungefähr dreyhundert Jahre vor Christi Geburt, ha- den die Perser und Macedonier den Untergang dieses Volkes 21. Was hat die Phönieiex berühmt gemacht? — Was stammt noch von ihnen für ein merkwürdiges Volk ab?

7. Dr. Johann Kaspar Müller's Lehrbuch der Weltgeschichte - S. 30

1818 - Würzburg Bamberg : Goebhardt
Zs Vorläufiger Begriff Italien bezwungen, sodann die Karthager, die Grie- chen und Macodomer, nebst vielen andern Völkern, überwältigt, den schönsten und größten Theil der be- kannten Welt erobert, allgemeine Bewunderung und Furcht erregt; aber endlich durch bürgerliche Kriege und andere Ursachen stch selbst so sehr geschwächt, daß um die Zeit Christi schon der Grund zum Ver- falle ihres Staats gelegt war» Sie waren in den erstell fünfhundert Jahren nur Krieger und Eroberer, fast ohne Wissenschaften und Künste; aber nichtohne eine weise Staatsverfaffung, Gesetze, Sitten und fugend Don den überwundenen Griechen lernten sie zuletzt auch jene Größe des Geistes kennen, und wurden sehr glückliche Nachahmer derselben in den meisten Werken des Bestandes, des Witzes und der Einbildungskraft. Ihnen waren sie auch vornehmlich ihre Religion schuldig. Durch ihre Siege in Asien wurden sie mit der Ueppigkeit bekannt; diese öffnete jedem Laster den Eingang, ihr unüberwindlicher Eifer für Vaterland und Freyheik fiel, und sie wütheten selbst gegen einander, um einen Staat zu zerstören, den vielleicht nichts würde haben zu Grunde richten können. Perser. Xxiv. Auch die Perser waren eines von den herrschenden Völkern dieser alten Zeiten. Nach vielen Jahrhunderten, die sie ohne ausgebreite- ten Ruf, und zum Theile andern asiatischen Völkern unterworfen, zugebracht hatten, wurde Kyrus, sechst- halbhundert Jahre vor Christi Geburt, der Stifter ihre/ gewaltigen Monarchie. Unter ihm und seinen Nachfolgern eroberten sie einen sehr beträchtlichen Theil von Asien, außerdem Aegypten, Makedonien, und andere 24. Gab es noch ein asiatisches Volk in den alten Zeiten, dar große Bewegungen in der Welt erregt hat ? — Welches ist die Geschichte der Perser? ^ und ihrer Nachfolger, der Parthcr?

8. Dr. Johann Kaspar Müller's Lehrbuch der Weltgeschichte - S. 33

1818 - Würzburg Bamberg : Goebhardt
der Weltgeschichte. 33 Zeit zu erhalten. Dreyhundert Jahre nach Christus, wurde zwar die katholische Religion die herrschende unter ihnen, und Konstcmtmopei der Srh ihres Reichs; doch die innere Schwäche desselben warschon langst sichtbar. Streitbare Völker waren seit einiger Zeit über die Gränzen der Römer gedrungen; tm Reiche selbst wurden sie nach und nach ausgenommen und gebraucht, Theodostus theilte es gegen das vlerhundertste Jahr der christlichen Zeitrechnung Ln das morgen ländische und abendländische; da stürzten sich jene Völker über das letztere her, und überwältigten es mit leichter Mühe. — Andere Römer, noch verächtlicher als die vorigen, behaup- teten sich tausend Jahre länger zu Konstantinopel, nunmehr der Hauptstadt ihres morgenländisch-grie- chischen Reichs. Unwürdige Kaiser, häufige Em- pörungen, Religions-Streitigkeiten, Aberglaube, Ara- der, Türken und Kreuzzüge, alles dieses arbeitete da- ran, das Reich zu zernichten. Sein Untergang >in fünfzehnten Jahrhunderte hatte doch die große Wirkung, daß eben diese römischen Griechen, die Unterthanen desselben, welche der Religion und den Wissenschaften nur geringe Dienste geleistet hatten, durch die lehtern das übrige lange verwilderte Europa wiederaufklärten. — Mittlerweile entstand eine dritte Art von Römern, welche man die pädstsichen nennen kann. Der Bischof, Patriarch und Pabst zurom erschwang sich hauptsächlich durch diefreygebigkeit der fränkischen Könige im achten Jahrhunderte zu einem weltlichen Fürsten mitten im Gebiete des al- ten Roms, seit dem eilften Jahrhunderte aber, von Gregor Vii. an, zu einem souveränen Monarchen Europens nicht nur in geistlichen, son- dern auch in weltlrchen Dingen, dessen angemaßter Gewalt sich alle Fürsten dieses Welttheils unterwar- fen, nur die römisch-griechischen und russischen Weltgeschichte. C nicht»

9. Dr. Johann Kaspar Müller's Lehrbuch der Weltgeschichte - S. 34

1818 - Würzburg Bamberg : Goebhardt
34 Vorläufiger Begriff nicht. Mißbrauch der Religion, Unwiffenheit der Fürsten und Bischöfe, die ihre Rechte und Be fug niste nicht kannten, Aberglaube und Leichtgläubigkeit des Volks, mancherley sehr unrühmliche Kunstgriffe und Gewaltthäiigkeiren, der Beystand einer gewaltigen Menge von Ordensleuten und römischen Creaturen, die dabey interestirt waren, u. a. m. brachten dies mächtige und fürchterliche Doppelreich zu Stande. Es hat zwar der Verfassung Europens nicht unbe- trächtliche Vortheile verschafft; aber auch dem Chri- stenthume in manchem Betrachte nicht wenig gescha- det! Vom 4 5ten Jahrhunderte an, da Regenten und Bischöfe ihre Rechte besser kennen lernten, und einige heftige Angriffe auf dies Reich geschahen, die ihm den Untergang droheten, ward eö erschüttert, sehr eingeschränkt, und später durch Napoleon vernichtet; in den neuesten Zeiten aber durch die großen Machte wiederhergestellt, sucht es durch weise Organisationen die Grundfähe einer geläuterten Staatsrechtslehre im- mer mehr geltend zu machen. Deutsche. Xxvii. An die Stelle der alten Römer traten, als sie ihres Namens nicht mehr würdig wa- ren, allmählig viele andere Völker von einerley Ab- stammung, die Deutschen oder Germanrer. Sie singen erst ungefähr hundert Jahre vor Christi Ge- burt an, durch die Clmbrer und Teutonen einiges Aufsehen in der Geschichte zu erregen. Die Erobe- rungen, welche die Römer unter ihnen zu machen versuchten, waren gering und unbeständig-. Vielmehr griffen diese tapfern und freyheitliebenden Völker, nach der Mitte des zweyten christlichen Jahrhunderts, vom 27. Als die alten Römer aus der Geschichte verschwanden, was wurde für ein europäisches Volk berühmt? — Was für Tha- ten haben die Deutschen verrichtet? — Was für Reiche ge- stiftet? Welches sind die Schicksale des eigentlichen deutschen Reichs? Welche Eigenschaften gehörten den Deutschen im# mer }« ?

10. Dr. Johann Kaspar Müller's Lehrbuch der Weltgeschichte - S. 35

1818 - Würzburg Bamberg : Goebhardt
der Weltgeschichte. 35 vom Rhein und von der Donau her bis Ln die Ge- genden ausgebreitet, wo sich Europa und Asia schei- den, das geschwächte römische Reich fast unaufhörlich an, und einige derselben erzwangen sich Wohnsitze da- rin. Aber vom Anfänge des fünften Jahrhunderts drangen sie unwiderstehlich auf allen Seiten in das- selbe ein. Unter dem Namen der Gothen, Van- dalen, Franken, Burgunder, Svcven, Sachsen, Heruler, Langobarden und anderer Völker, waren es lauter Deutsche, welche das abendländische Reich der Römer zerstörten, und neue Reiche aus die Trümmer desselben erbaueten, wie das deutsche, englische, fran- zösischest spanische und portugiesische. Die deut- sehen Völker, welche noch meistentheils Heiden, alle kriegerisch und ziemlich unwissend waren, stifteten zwar die schädlichsten Verwüstungen; allein, sie nah- men bald Religion, Künste, Wissenschaften und viele andere Dinge von den Besiegten an, waren also ge- wiß allein nicht Schuld an der in der Folge einrei- ßenden Barbarey und Verunstaltung der Religion, wozu der Grund bey den Römern schon gelegt war. Das mächtigste und dauerhafteste der neuen deutschen Reiche war das fränkische, dessen Ursprung gegen das Ende des fünften Jahrhunderts fällt. Es brei- tete sich weit über beyde Seiten des Rheins aus, und erreichte seinen höchsten Glanz gegen den Anfang des neunten Jahrhunderts, mit Karl dem Großen, der unter den ansehnlichsten Eroberungen ein neues Kai- serthum errichtete, dessen Hauptstadt abermals Rom wurde. Seine mächtige Monarchie wurde gleich nach seinen Zeiten in drey Reiche, Italien mit der Kai- serwürde, Deutschland und Frankreich. zertheilt. Das eigentliche deutsche Reich, das nunmehr vor- nehmlich diesseits des Rheins seine Herrschaft grün- dete, erlangte zwar im zehnten Jahrhunderte Ita- lien und die Kalserwürde wieder; verlor aber das C 2 erstere
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