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1. Das Altertum - S. 13

1897 - Leipzig : Voigtländer
13 5. Israel unter der Perserherrschaft. Nachdem Babylon durch den Grnder des groen Perserreiches, Cyrus (Kores), erobert war, gestattete dieser den Israeliten die Rckkehr in ihr Land (536). Sie zogen der den Euphrat nach der alten Heimat und begannen zu Jerusalem die Wieder-errichtung des Tempels, der nach manchen lngeren Unterbrechungen endlich vollendet wurde. Der jdische Staat wurde nach dem Gesetze Mosis neu geordnet, und der Hohepriester mit dem H o h e n R a t an seine Spitze gestellt. So bestand das jdische Volk unter den Persern in seiner Religion und Verfassung ungestrt weiter, bis es, nach dem Untergang des Perserreiches, unter gyptische, dann unter syrische Herrschaft kam. Il (-) Stellung der Frauen bei den semitischen Vlkern. Bei den semitischen Vlkern war die Stellung der Frau schon wegen der hier berall herrschenden Vielweiberei eine sehr niedrige. Namentlich die Könige und Fürsten d eremitischen Völker hielten sich eine groe Menge Frauen: teils eigentliche Gemahlinnen, teils Nebenfrauen niedrigeren Ranges. Sie lebten in einem besonderen Gebude beisammen und wurden hier strenge bewacht und beaufsichtigt. Sogar bei dem Volke Israel herrschte ursprnglich die Vielweiberei, und noch in spter Zeit hielten sich die israeli-tischen Könige ebenfalls eine Menge von Frauen. Doch wurde bei diesem Volke durch den Einflu des mosaischen Gesetzes die Stellung der Frau all-mhlich eine wrdigere und freiere. Die Frauen nahmen teil an den ffent-licheu Volksfesten und verherrlichten diese durch Gesang, Tonkunst und Tanz. Bei den Babyloniern bestand, wie Herodot berichtet, die Sitte, da jhrlich die heiratsfhigen Jungfrauen ffentlich feilgeboten und dem Meistbietenden zur Ehe ge-geben wurden. Herodot lobt diesen Brauch sogar, weil aus dem Erls, der durch den Verkauf der schneren Mdchen erzielt wurde, die hlicheren ausgestattet wurden. Andererseits ist auch der folgende schne Zug zu erwhnen, der von dem babylo-nischen König Nebuk adnezar aufbehalten ist: Hier lie der König Nebukadnezar mit groer Kunst hohe steinerne Terrassen errichten, gab ihnen durch Bepflanzung mit mannig-faltigen Bumen ganz dasassehen natrlicher Berge, und schuf so seiner Gemahlin zuliebe, die, in Medien aufgezogen, Heimweh nach ihren Bergen empfand, das so-genannte hngende Paradies.- Die Arier. 12. (-) Die arische oder indo-germanische Vlkerfamilie. v, arischen Völker. Zu der groen und fr die Geschichte wichtigsten Volkersaunlre der Arier oder Jndo-Germanen gehren in Asien: die ^erfer i _ in Europa: die Griechen, die Rmer (nebst den roma-nischen Vlkern), die Kelten, die Germanen, die Slaven.

2. Das Altertum - S. 18

1897 - Leipzig : Voigtländer
18 zu errichten, haben sie so gar nicht in Gebrauch, da sie vielmehr denen, die das thnn, Thorheit vorwerfen, und zwar weil sie nicht wie die Hellenen, dasr halten, da die Götter menschenartig seien. Dagegen ist bei ihnen Brauch, dem Zeus auf den hchsten Gipseln der Berge Opfer darzubringen, wobei sie den ganzen Himmelskreis als Zeus anrufen. Auch opfern sie der Sonne und dem Mond, der Erde, dem Feuer, dem Wasser und den Winden. Indessen kommt es dem Opfernden nicht zu, fr sich allein um Gutes zu flehen; viel-mehr betet er, da es allen Persern und dem König wohlgehen mge, und da ist unter den smtlichen Persern auch er selbst begriffen." (Herodot.) 2. Sitten. Die Perser setzen sich wenige Speisen vor, aber vielen Nach-tisch. Dem Weine setzen sie stark zu. Auch sind sie gewohnt, der die wichtigsten Angelegenheiten sich trunken zu beraten. Was ihnen in ihrem Rat gefallen hat, das legt ihnen tags darauf der Hausherr vor, bei welchem sie sich gerade berieten. Wenn es ihnen auch nchtern gefllt, so gilt es; wo nicht, so wird es aufgegeben. Zu fremden Sitten versteht sich niemand leichter, als die Perser. So tragen sie die medische Kleidung, weil ihnen diese schner dnkt, als ihre eigene. Auch gehen sie allen mglichen Genssen nach, wenn sie davon hren. Alles, was ihnen nicht erlaubt ist zu thun, ist ihnen auch nicht erlaubt zu sagen. Fr das Schndlichste gilt ihnen das Lgen, und nchst-dem das Schuldenmachen, und zwar aus vielen Grnden, besonders aber behaupten sie auch, ein Schuldner msse notwendig die eine oder andere Lge sagen." (Herodot.) 3. Stellung der Frauen, Erziehung der Knaben. Jeder Perser hat viele Gemahlinnen, nimmt aber noch viel mehr Nebenfrauen. Fr Mannhaftig-fett gilt es, nchstdem da man im Kampfe sich mannhaft zeigt, wenn einer viele Kinder aufweisen kann; und wer die meisten aufweist, dem schickt der König von Jahr zu Jahr Geschenke. Denn Menge, meinen sie, giebt Macht. Sie erziehen die Knaben vom fnften Jahre an bis zum zwanzigsten nur in dreierlei: im Reiten, Bogenschieen, Wahrheitreden. Kein Knabe aber kommt dem Vater zu Gesicht, bevor er sns Jahre alt ist, sondern er hat seinen Auf-enthalt bei den Frauen; und das macht man deswegen so, damit keiner, falls er unter der Pflege sterbe, dem Vater Leid bereite." (Herodot.) Zweites Kapitel. Geschichte der Griechen, 18. (19.) Die Griechen und ihr Land. (S. Karte Hi.) 1. Die Stellung der Griechen in der Weltgeschichte. Von der Betrach-hing der orientalischen Völker wendet sich die Weltgeschichte zu ihren nchsten Nachbarn gen Westen, zu den Griechen. Sie geht damit von Asien, wo das Menschengeschlecht seine Anfnge, die Kultur ihre Ursitze hat, nacfi Eurov a der, wo die Menschheit eine Klus? der Entmick'- lung erreicht. Die Griechen sind das Erstlingsvolk dieser hheren menschlihen

3. Das Altertum - S. 32

1897 - Leipzig : Voigtländer
82 23. (24.) Die dorische Wanderung und die griechischen Kolonieen. 1. Die dorische Wanderung 1104: ("!). Dem Heldenzeitalter folgen groe Waliderungen der griechischen Stmme, durch welche eine Umwandlung der ltesten Zustnde herbeigefhrt wurde. Von den wichtigsten Folgen war namentlich die dorische Wanderung. Die Dorier ursprnglich an den Abhngen des Olymp wohnend wanderten der den ta nach dem kleinen Bergland, das nach ihnen Doris genannt wurde. Von hier aus zogen sie der Sage nach unter Fhrung derherakliden (Nachkommen des Herkules) der den korinthischen Meerbusen nach dem Peloponnes (1104 ?). Sie besiegten in ln-geren Kmpfen die dort ansssigen Acher und besetzten den sdlichen und stlichen Teil des Peloponnes: Messenien, Lakonien, Argolis, Korinth. Die Acher, welche bisher diese Lnder in Besitz gehabt hatten, wurden teils unterworfen, teils nach der Nordkste des Peloponnes verdrngt, die nun nach ihnen Achaia genannt wurde. Die von hier verdrngten Jonier wanderten nach dem stammverwandten Attika und von da meist nach den Inseln des gischen Meeres und den Ksten Kleinasiens. 2. Die Kolonieen. Durch diese Wanderung entstanden die grie-chischen Kolonieen in Kleinasien. Die wichtigsten waren die sogenannten jonischen d. h. von dem Stamme der Jonier auf der West-kste von Kleinasien gegrndeten Kolonieen, unter welchen namentlich die Städte Milet, Ephesus, Smyrna und Phoca zu hoher-Blte gelangten. Auch von den Stmmen der Dorier und o lier wurden Kolo-nieen in Kleinasien angelegt. In der folgenden Zeit breiteten sich die Pflanz-stdte der Griechen immer weiter aus: auch an der Nordkste des gischen Meeres, an den Ufern des Schwarzen Meeres, in Unteritalien (Tarent) und Sizilien (Syrakus), selbst in Gallien (Massilia) und Spanien gab es grie-chische Kolonieen. Diese blieben mit dem Mutterlande in Verbindung; grie-chische Kunst und Wissenschaft waren in ihnen verbreitet; ja, die Kolonieen eilten in den Fortschritten der Kultur zum Teil dem Mutterlande voraus. 24. (25.) Die Staatsverfassungen und die Nationaleinheit. 1. Die Staatsverfassungen. Griechenland bildete keinen Gesamtstaat; es zerfiel, durch seine natrliche Beschaffenheit vielfach geteilt, in eine Menge kleiner Staaten. Anfangs standen an deren Spitze n i g e. So im Helden-zeitalter; so in den Staaten, welche die Dorier im Peloponnes gegrndet hatten. In Sparta regierten immer zwei Könige zugleich (die ihr Geschlecht

4. Das Altertum - S. 2

1897 - Leipzig : Voigtländer
Erster Teil. Das Altertum. Von den ltesten Zeiten bis zum Untergange des westrmischen Reiches, 476 n, Chr. Die Geschichte des Altertums umfat: 1. die Geschichte der orientalischen Völker, 2. die Geschichte der Griechen, 3. die Geschichte der Rmer. Erstes Kapitel. Geschichte der Völker des Morgenlandes. Die Arzeit. 1. Die Heimat des Menschengeschlechts. Von den frhesten Ent-wickelungsstufen der Menschheit fehlt uns zuverlssige Kunde. Als der Ur-sitz des Menschengeschlechts, die Wiege der Menschheit", gilt das Morgenland und zwar dasinnereasien. 2. Entstehung Oer Staaten. Nach der Beschaffenheit der Wohnsitze, welche die Menschen eingenommen hatten, gestaltete sich ihre Lebensweise. Die Bewohner unwirtlicher Meeresksten nhrten sich vom Fischfang; die, welche in rauhen Gebirgsgegenden hausten, lebten von der Jagd; die Steppenvlker trieben Viehzucht und zogen, ohne feste Wohnsitze, mit ihren Herden und Zelten von Ort zu Ort. Alle diese Völker blieben roh und werden nur oann in der Weltgeschichte vorbergehend erwhnt, wenn sie als zerstrende Horden in den Entwickelungsgang der Menschheit eingegriffen haben. Auf eine hhere Stufe der Gesittung erhoben sich diejenigen Völker, welche sich in fruchtbaren Landrecken, in den Thlern wasserreicher Strme

5. Das Altertum - S. 25

1897 - Leipzig : Voigtländer
25 ferner die drei &jojls-D, die Gttinnen der Jahreszeiten, welche die Thore des Himmels auf- und zuschlieen und die Menschen durch ihre Gaben erfreuen. Als ernstere Mchte machten sich die Mm.n.geltend, die hehren Schicksalsgttinnen, gleichfalls drei an der Zahl. Hebe war die blhende Gttin der Jugend, welche bei festlichen Gttermahlen den Schmausenden als Mundschenkin die Becher fllte; Zris. die Gttin des farbigen Regen-bogens, die windschnelle, goldgeflgelte Botin des Zeus. Ganz unbersehlich war endlich die Zahl der Zt.ym4ch.en, welche teils als Nereiden das Meer oder als Najaden die Quellen und Flsse, teils als Oreaden die Gebirge bewohnten. 20. (21.) Das Heldenzeitalter; Volksstmme und Einwanderer. 1. Die Stammsage der Griechen. Der Gtterwelt reiht sich die Helden welt, der Götter s a g e die Helden s a g e an; denn die ltesten Helden (Heroen) waren nicht gewhnliche Sterbliche, sondern Halbqtle'r (menschliche Shne der Götter), die in die Wunderwelt der Urzeit hinauf-reichen. In diese Heldensagen sind die Anfnge des griechischen Volkes gehllt. Die Griechen nannten sich selbst Hellenen; als ihren Stammvater bezeichnet die Sage D^ukalions Sohn Hellen. Deumm war bei der groen Wasserflut, durch welche der Zorn der Götter die verderbte Menschenwelt von der Erde vertilgte, allein mit seiner frommen Gattin Pyrrks gerettet worden, indem er zu Schiffe den Gipfel des Parna, des hchst-ragenden der griechischen Berge, erreichte. Von ihm ging ein neues Menschen-geschlecht aus. Von Hellens Shnen und Enkeln werden die vier Stmme hergeleitet, in welche sich das Volk der Hellenen oder Griechen gliederte: die o-lier, Ach er, Dorer und Jonier. 2. Einwanderungen aus dem Orient. So lautet die Stammsage der Griechen. Doch waren sie nicht, wie sie selbst meinten, Eingeborene ihres Landes (Autochthonen), sondern ein Zweig der groen arischen Vlker-fannlie und in ltester Zeit aus Hochasien in die Halbinsel eingewandert, welche sie bewohnten. Auch auf die frheste Entwicklung der griechischen Kultur hat der Orient vielfach eingewirkt. Darauf weisen die Sagen von deneinwanderernk'ekrops, Kadmus, Danus undpelops hin, die als Grnder geselliger Ordnung und Gesittung gefeiert werden. 1. Kesxops kam aus gypten nach der Landschaft Attila, in welcher er als erster > König und Gesetzgeber waltete und die Burg Kekrop ia erbaute. 2- Kadmus zog aus Phnizien, seine von Zeus geraubte Schwester Europa \y suchend, nach Griechenland und folgte"auf Weisung des Orakels zu Delphi den Spuren X eines den Gttern geheiligten Botien. Dort grndete er nach Erlegung eines furchtbaren Drachens die Stadt Treben mit der Burg Kadmea. Ihm wird die Erfindung der Buchstaben zugeschrieben. Seine Tochter S em i! le war " die Mutter des Weingottes Dionysos.

6. Das Altertum - S. 3

1897 - Leipzig : Voigtländer
3 ober an gnstig gelegenen Meeresksten niedergelassen hatten. Sie grndeten feste Wohnsitze, aus denen Drftr^und Städte erwuchsen; bei ihnen ent-wickelte sich der Ackerbau, das Gewerbe, die Schiffahrt, der Handel, und je enger sie zusammenwohnten, um so ntiger wurden ihnen Gesetze, durch welche sie ihre Gemeinschaft regelten und zu einem geord-neten Staate verbanden. 3. Die orientalischen Völker. Die ltesten Staaten entstanden im Morgenlande oder Orient und zwar in den Ebenen groer Strme: am Nil, am Euphrat und Tigris, am Ganges und Indus, am gelben und blauen Flusse. Doch knnen unter diesen orientalischen Vlkern die im stlichen Asien wohnenden hier bergangen werden; denn wenn auch die Chinesen frh-zeitig eine hhere Bildungsstufe erreichten, so sind sie doch, bei ihrer strengen Absonderung von den brigen Vlkern, ohne wesentlichen Einflu auf die Ent-Wickelung der Menschheit geblieben. Ihren eigentlichen Lauf beginnt die Weltgeschichte mit der Betrachtung der Völker, welche die Lnder vom Nil und Mittelmeer bis zum Indus, d. h. gypten und das sdwestliche A s i.e n einnahmen. Es sind: l. die gypter (Hamiten); ~ 2. die Babylonier und die Assyrer,^ 3. die Phnizier, Semiten; 4. die Israeliten, J 5. die Inder, 1 . 6. die Weder und Perser,/ Arier oder Jndo-Germanen. I. Die gypter (Hamiten). 2._ Das Land gypten. (S. Karte I.) 1. Der Nilstrom. Im nordstlichen Afrika, nahe der schmalen Land-enge, durch welche Afrika mit Asien zusammenhngt, ergiet sich der Nil in das Mittelmeer. Einer der gewaltigsten Strme der Erde, 6000 km lang, totrd er durch Vereinigung von zwei Flssen, dem weien" und dem blauen Nil, gebildet. Der weie Nil, der westliche, strkere Quell-flu, entstrmt dem mchtigen Ukerewe-See am quator; der kleinere, blaue Nil entspringt auf dem abessinischen Hochland. Der vereinigte Strom fliet m nrdlicher Richtung durch Wsten- und Gebirgsland, in zehn Wasserfllen (Katarakten) der Felsen strzend, bis er bei Syene gypten (nni ein-heimischem Namen die jchwatze Erde") erreicht. Ohne Zuwachs ourch 1*

7. Das Altertum - S. 60

1897 - Leipzig : Voigtländer
60 c. Unteritalien oder Gro griechenland hatte an seinen Ksten viele griechischen Kolonieen, unter denen Tarent die bedeutendste war. Die nahe gelegene groe Insel Sizilien war ebenfalls reich an griechischen Kolonieen, wie U)_rcl$fis und Messna. 3. Die Bewohner. Die Bevlkerung Italiens bestand aus verschie-denen Vlkerschaften, die sich in die drei Hauptstmme der Gallier, der Struck er und der Jtaliker sondern lassen. a. Die Gallier oder Kelten drangen gegen Ende des fnften Jahrhunderts vor Chr. aus dem heutigen Frankreich der die Alpen ein und nahmen Oberitalien in Besitz (daher der Name Gallia cisalpina). b. Die Etrusker, welche die Landschaft Etrurien bewohnten, besaen eine alte Kultur Ihre eigentmliche Sprache ist noch unentziffert. c. Die Jtaliker, d. h. die Bewohner des brigen Italiens, teilten sich in viele kleineren Vlkerschaften, unter welchen besonders hervortreten: 1. Die Sabiner, ein tapferes Bergvolkim mittleren Apennin. Abkmmlinge der Sabiner waren die Samniter (in Samnium). 2. Die Latiner wohnten in der^andschaft L ati u m, der breiten Ebene". Von ihrer Stadt Rom ging die Vereinigung aller Stmme Italiens zu einen Volke aus. Dazu kommen endlich noch die Griechen, welche die Ksten von Unter Italien und Sizilien in Besitz genommen hatten. 4. Einteilung der rmischen Geschichte. Die rmische Geschichte wird in drei Perioden eingeteilt: Erste Periode: Rom unter Knigen, 753510 v. Chr. Zweite Periode: Rom als Republik, 51030 v. Chr. Dritte Periode: Rom als Kaiserreich, 30 b. Chr.476 n. Chr. Erste Periode. Rom unter Knigen, 753510 v. Chr. 40. Roms Grndung. Die Stadt Rom entstand ans der Verschmelzung dreier Gemeinden (der Ramner, Titier und Lucerer). Der Sage nach soll R o m u l u s im Jahre 753 v. Chr. sie gegrndet haben. Die Sage lautet: Nach der Zerstrung Trojas (1184). kam der trojanische Held neas nach Italien. Sein Sohn Ils^anius erbaute die Stadt lbalonga. Einer seiner Nachkommen, Amulius, wurde dadurch König von Alba, da er seinen lteren Bruder Nu ml-tor vertrieb. Um sich in der Herrschaft zu befestigen, lteltsifc Soffne von Numitors Tochter Rea Silvia, die Zwillinge Romulus und Remus, in der Tiber aussetzen. Aber die Knaben

8. Europa (Oberstufe), Mathematische Erdkunde, Verkehrs- und Handelswege - S. 7

1896 - Breslau : Hirt
Pflanzen- und Tierleben. Bevölkerung. 7 in Europa mit mehr als 30° jährlicher Durchschnittswärme, der kälteste, mit — 6°, liegt an der Mündung der Petschöra. 5. Pflanzen- und Ticrlcbcn. Den klimatischen Verhältnissen dieser war- meren mittelmeerischen Zone entspricht die Pflanzenwelt; denn hier herrschen die immergrünen Lanbhölzer vor, die vermöge ihrer derben Oberhant nach den Monaten kräftigster Entwicklang die Zeit der Dürre zu ertragen im stände sind, ohne zu viel vou ihrem Safte zu verlieren. Doch sind die prächtigen Süd- früchte, wie Zitronen und Apfelsinen (d. h. Äpfel von China), erst durch die Kultur verbreitet. Außer dem Ölbaume sind Lorbeer, Myrte, Cypresse, wild- wachsender Oleander schon früh in diesem Gebiete heimisch geworden, in neuester Zeit aber sind die amerikanischen Agaven (fälschlich Aloe genannt), Feigendisteln (Kakteen) und der blaue Gummibaum hinzugekommen. — Das nicht mittel- meerische Europa hat nur blattweclnelnde Laubhölzer, von denen die Birke und der Vogelbeerbaum noch das Nordkap erreichen. — Auch unser Erdteil hat jenseits des Polarkreises seine einförmige, trostlose Moossteppe, seine Tundra, in der Torfmoose und Erdflechten (Renntiernahrung) vorwiegen, während die Geröllhalden von ehemaligen Gletschern herrühren. Die Tierwelt Europas stimmt zum größten Teil mit der des benachbarten Asiens überein. So finden sich Gemse, Steinbock, Wisent (Auerochs) auch im Kaukasus, das Elen in ganz N.-Asien. Sie werden in Europa geschont gleich den übrigen wild lebenden Pflanzenfressern, wie Edelhirsch, Reh, Wild- schwein. Wols und Bär sind in Britannien ausgerottet; im Deutschen Reiche hanst letzterer auch uicht mehr, ersterer nur noch an der französischen und russischen Grenze; sonst kommen sie aber in den meisten Ländern vor, am häufigsten in Rußland. — Die Haustiere siudeu sich in den edelsten Rassen, im S.o. auch der Büffel; auf den f. Halbinseln nebst S.-Frankreich blüht die Zucht der Esel und der Maultiere, iu dem mäßig kalten n.-europäischen Klima die des Hausrindes, der Pferde und der Schafe. 6. Bevölkerung. a) Abstammung. Von den 365 Mill. Bewohnern*) sind der politischen Bedeutung und Zahl nach die Germanen, Romanen und Slawen am wichtigsten. Der ganze S.w. des Erdteils wird vorherrschend von Ro- malten, 102 Mill., bewohnt; im Herbert Europas, wie auf seinen n. Halb- inseln und Inseln haben fast ausschließlich die Germanen, 115 Mill., ihre Heimat gefunden. Der flache, gliederlose O. des Erdteils und seine s.ö. Halbinseln sind meist den slawischen Stämmen, 110 Mill., zugefallen. Nach den körperlichen Merkmalen gehören die meisten Europäer zu der mittelländischen Rasse (sogenannte Kankasier), innerhalb deren die Basken, wahrscheinlich die älteste Bevölkerung Europas, vereinsamt stehen, die übrigen Europäer verteilen sich als Kalmücken, Türken, Finnen, zu welchen letzteren auch die Magyaren (madjaren) gehören, ans die mon- golenartigen Völker. b) Religion. Nur gegen 13 Mill. sind Nichtchristen. Im S.w. ist das römisch-katholische Bekenntnis mit etwa 160 Mill. das bei weitem mächtigste; die Zahlen der auf dem kleinsten Gebiet (in der Mitte *) S. Hirts Geographische Bildertafeln Iii, 1. Völkerkunde von Europa, und Heft 2, S. 6 f. .

9. Europa (Oberstufe), Mathematische Erdkunde, Verkehrs- und Handelswege - S. 21

1896 - Breslau : Hirt
Die Republik Frankreich. 21 und Gespinstpflanzen bestellt, eine mittlere, das Wein- uitd Jdbftland, und eine südliche, die außer Wem Oliven und Südfrüchte reifen läßt. — Das Haupt- getreibe ist der Weizen, der jedoch für den Bedarf nicht ausreicht und daher, vornehmlich über Marseille, eingeführt wird. Von hervorragender Bedeutung für die Ausfuhr ist unter den Naturerzeugnissen der Wein. _ (Nenne die 3 großen Weingebiete Frankreichs!) Der Obst- und Gemüsebau leistet Vorzügliches, des- gleichen die Blumenzucht. Für welche Gegenden Frankreichs sind Oliven und Südfrüchte von großer Bedeutung? Holz muß eingeführt werden, da die Wälder während der Revolution zur Tilgung der ungeheuren Staatsschuld stark ausge- raubt wurdeu*). Die Viehzucht deckt den Bedarf an Fleisch nicht, daher Einfuhr aus Holland, Deutschland und der Schweiz notwendig. Sehr reich ist das Land an Hühnern und zahmen Kaninchen. Die Seefischerei bringt reichen Gewinn, und von Bedeutung ist die Zucht der Seidenraupe (wo?). Der Bergbau liefert Eisen und Steinkohlen; doch liegen die Eisengruben viel weiter von den Kohlenlagern entfernt (Verteuerung der Metallwaren!) als in England, und in Bezug auf Menge und Güte der gewonnenen Kohlen steht Frankreich weit hinter Deutschland zurück. Salz liefern Bergbau und Meer. Mineralquellen stnden sich in den Alpen, den Pyrenäen, den Vogesen und iu der Auvergue. Frankreichs wirtschaftliche Bedeutung aber beruht auf seinem Handel, nächst dem englischen und deutschen hier am großartigsten entfaltet, und ans fem er hochentwickelten Industrie**). Diese nimmt ihren Platz gleich nach der englischen ein und behauptet iu Bezug auf Schönheit und Geschmack den ersten Rang***). Die Seidenindustrie (wo?) beherrscht den Weltmarkt und erhält Zufuhr au Rohstoffen aus Italien, der Schweiz und aus China. Die Baumwollenindustrie (wo?) wird nur von der englischen und deutschen über- troffen. Auch Wollwareu-, Leiueu- und Spitzenfabrikation (wo?) haben hervorragende Bedeutung. Unübertroffen ist das Kunstgewerbe der Hauptstadt des Landes, und die sogenannten „Pariser Artikel" gehen durch die ganze Welt. Den Mittelpunkt des Verkehrs bildet Paris; denn von diesem großen Knotenpunkte strahlen nach allen Richtungen die Bahnen und Kanäle aus. Der Landverkehr von England nach dem Mittelmeer und vom ö. Europa nach Spanien ist zunächst aus die französischen Straßen angewiesen. Und so ist Frank- reich trotz der ungeheuren Staatsschuld (pro Kopf fast 800 Mark) nicht nur eines der blühendsten und reichsten Länder Europas 1'), souderu auch einer der bedeutendsten Kulturstaaten der Gegenwart, sowie ein Industriestaat ersten Ranges und neben Deutschland und Rußland die gewaltigste Militärmacht Europas und der ganzen Erde. 5. Geschichte und Bevölkerung. Die Gallier, Frankreichs älteste Bewohner, wurden von Julius Cäsar unterworfen und durch die zahlreich einwandernden Römer, die ihnen ihr Recht, ihre Sitte und Sprache brachten, romanisiert; aber auch nach dem Eindringen der an Zahl schwachen germanischen Stämme, der Burgunden, Westgoten, Franken und Normannen, von denen die *) Folgen der Waldentblötzung sind: Verheerende Überschwemmungen und Ver- sandung der Flüsse. *) 1894 kamen fast 50 "'0 der Ausfuhr auf gewerbliche Erzeugnifse (in Deutsch- land fast 60). ***) Wie alle romanischen Völker haben die Franzosen einen hochentwickelten Sinn für Formenschönheit und Zierlichkeit. . t) Dazu ist das Vermögen — ganz im Gegensatz zu England und der Union — ziemlich gleichmäßig verteilt.

10. Europa (Oberstufe), Mathematische Erdkunde, Verkehrs- und Handelswege - S. 26

1896 - Breslau : Hirt
26 Europa. Losreißung Belgiens in dem genannten Jahre; zugleich erklärten die enro- päischen Mächte das Land für neutral*). Von den bedeutendsten Städten liegen: Im Flachlandc: Antwerpen, stark befestigte Handelsstadt an der fast von der Quelle an schiffbaren, gleich unterhalb der Stadt zu einem Meerbusen er- weiterten Schelde, der 2. Hafen des europäischen Festlandes (Petroleum, Baum- wolle, Kaffee), durch den auch viele deutsche Waren gehen. Hauptwaffenplatz Belgiens, vom 14. bis 16. Jahrh. Hauptsitz der niederländischen Malerschule, 240000 E. — Die Schelde aufwärts Gent, alte bedeutende Fabrik- und Handels- sterbt, 155 000 E. Am Vereinigungspunkt mehrerer Kanäle Brügge, im 14. Jahrh. der erste Handelsplatz Europas. Am stachen Dünenstrande Ostende, sehr be- snchtes Seebad und einziger Seehafen Belgiens. Im Hügellandc: Brüssel (Bruxelles), die glänzende, durch Gewerbfteiß, z. B. in Brüsseler oder Brabanter Spitzen, blühende Hst., wohl als „Klein-Paris" bezeichnet. 480000 E. In der Oberstadt, dem Sitz der Regierung, der Reichen und Vornehmen, herrscht französische Sprache und Lebensart, in der Alt- und der Unterstadt, dem Sitz des Handels und des Gewerbes, über- wiegt das Flämische. S.o. davon die Schlachtorte La Belle-Allianee oder Waterloo und Ligny. — Die belgischen Ebenen, vermöge ihrer Lage und Bodenbildung von jeher ein vermittelndes Gebiet zwischen Frankreich und Deutsch- land, eiu Zwischenland des germanischen und gallisch-romanischen Völkerkreises, sind oft der Schauplatz der folgenreichsten Kämpfe gewesen, und mit Recht hat man sie deshalb die „Lombardei des Nordens" genannt. Im wallonischen Bcrglandc: Lüttich, das „belgische Birmingham", an der Maas, alte, mit vielen Türmen geschmückte Stadt, ein Hauptsitz der Tuch-, Waffeu- und Gewehrfabrikation; 150000 E. Namur, am Zusammenfluß von Maas und Sambre, Festung, zwei Eingangswege Frankreichs beherrschend. Auswärtige Besitzung: Der Kongostaat (f. Heft 3, S. 47). 4. Königreich der Niederlande (Holland). [33 000 qkm, 4,7 Mill- ©.] 1. Lage, Bodenbildung und Bewässerung. Durch die Nordsee im N. und W., durch Moor, Sumpf und Heide im O. geschützt, bildet die N.w.-Ecke der niederrheinischen Ebene eine Art Jnselreich, hingewiesen auf Schiffahrt und Handel. Welche Flüsse bilden natürliche Wasserstraßen nach Deutschland, Belgien und Frankreich? Ein lies eindringender Meer- bnsen, als s. Fortsetzung der Nordsee Südersee benannt, teilt das Land in zwei Flügel: den wichtigeren s.w., das Mündungsland der Schelde, der Maas und des Rheins, und den ärmeren n.ö., der bis an den Dollart zieht und viel öde Moore in sich schließt. 1/i des durchgehende ebenen und niedrigen Bodens liegt um mehr als 5 in tiefer als der Flntfpiegel des Meeres und ist köstlicher Weide- und Fruchtboden, der See und den Flüssen abgewonnen, gegen die er dnrch Dünen und Deiche geschützt wird. Zahllose Windmühlen dienen zum Wegschaffen des andringenden Wassers *) Ein neutraler Staat darf sich bei einem Kriege keiner der kriegführenden Parteien anschließen, aber auch von keinem fremden Heere betreten werden.
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