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1. Das Deutsche Reich, Kulturgeographie, Allgemeine Erdkunde - S. 110

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
110 — Kanälen wird durch Kähne vermittelt. Im Kahn fährt der Bauer aufs Feld, und im Kahn bringt er seine Ernte heim. Der Kahn bringt die Kinder zur Schule, die Erwachsenen zur Kirche, das Kind zur Taufe und die Toten nach dem Friedhofe. Im Winter, wenn Eis die Wasser- straßen bedeckt, findet der Verkehr auf Schlitten und Schlittschuhen statt. — Die Bewohner sind Nachkommen der Wenden; sie haben in Sprache, Sitte und Tracht ihre Stammeseigentümlichkeiten bewahrt. In einigen Kirchen wird heute noch wendisch gepredigt, und in der Schule wird neben der deutschen Sprache auch die wendische gelehrt. Es ist das Verdienst der preußischen Könige, diese Sümpfe und Brüche entwässert und anbaufähig gemacht zu habeu. Das Havelluch Abb. 77. Aus dem Spreewald. hat Friedrich Wilhelm I. trocken gelegt und dadurch 4000 ha fruchtbaren Bodens gewonnen. Das größte derartige Unternehmen war die Urbarmachung des Oderbruchs, die Friedrich der Große aus- führte. Zu diesem Zwecke wurde zunächst ein tieferes Bett für die Oder gegraben; hierauf legte man ein Netz von Kanälen an, die das Gebiet entwässerten. Auf diese Weise hat man 67 000 ha Sumpfland in fruchtbares Ackerland verwandelt. Als Friedrich der Große das vollendete Werk sah, rief er voll Freude aus: „Da habe ich mitten im Frieden eine Provinz eroberti" 2. Bodenbeschasfenheit und Erzeugnisse. In den Flußtälern herrscht Fruchtbarkeit. Die höher gelegenen Striche dagegen sind un- fruchtbar, weil der Bodeu hier aus magerem Sand besteht. Branden-

2. Das Deutsche Reich, Kulturgeographie, Allgemeine Erdkunde - S. 119

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 119 — und die Ostsee. Die Westgrenze folgt anfangs dem Kamm der Vogefen; weiterhin jedoch ist die Grenze gegen Frankreich, Belgien und Holland offen. Im Osten fehlen die Naturgrenzen fast ganz; nur an einzelnen Stellen trennen Flüffe das Deutsche Reich von Rußland. 2. a) Die zentrale Lage Deutschlands ist vor allem für seine ge- schichtliche Entwicklung von großer Bedeutung gewesen. Nachdem sich das deutsche Volk dem Christentum zugewandt hatte, wurde es bald der Mittelpunkt der gesamten christlichen Kulturwelt und die führende Macht Europas. Es brachte das römische Weltreich zu neuer Blüte, und die mächtigen Kaiser des Mittelalters (Salier, Hohen- staufeu) galten als die Herren der ganzen Christenheit auf Erdeu. — Die zentrale Lage ist für Deutschland auch zuweileu verhängnisvoll geworden. In Zeiten der Schwäche und Uneinigkeit geriet es in Ab- hängigkeit von mächtigen Nachbarn. Diese fochten ihre Streitigkeiten in unserem Vaterlande aus und machten es jahrhundertelang zum Kriegsschauplatz von ganz Europa. b) Nicht minder wichtig ist der Einfluß der Lage Deutschlands auf seine Kultur. Der Verkehr mit andern Völkern gab den Deutschen Gelegenheit, fremde Erscheinungen zu beobachten. Dadurch wurden sie angeregt, sich die Kulturfortschritte fremder Völker zu nutze zu machen. Anderseits haben sie selbst wieder befruchtend auf die Kultur der andern Völker eingewirkt. Deutsche Erfindungen und Entdeckungen haben zur Förderung der Wissenschaft beigetragen, und durch deutsche Dichter und Denker, Künstler und Forscher ist die Bildung der Nach- barländer wiederholt neu belebt worden. — Infolge seiner leichten Verbindung mit der Fremde ist das deutsche Volk freilich auch der so- genannten Ausländerei verfallen. Geringschätzung des Einheimischen, Nachäffung fremder Sitten und Gebräuche, Verunstaltung der deutscheu Sprache mit fremdländischen Brocken waren lange Zeit herrschend in Deutschland, und erst in unserer Zeit hat man angefangen, dieses Un- wesen ernstlich zu bekämpfen. e) Am vorteilhaftesten erweist sich die zentrale Lage für Handel und Verkehr. Mit den meisten Staaten Europas kann Deutschland leicht Verbindungen anknüpfen; dazu nimmt der Verkehr der Nachbar- staaten untereinander zum großen Teil seinen Weg durch Deutschland. Deshalb war Deutschland schon im Mittelalter der Mittelpunkt des europäischen Handels (Hansa), und auch in der neuesten Zeit gehört es zu den ersten Handelsmächten der Welt. 3. Deutschlands Bodengestalt und ihr Einfluß aus seine staatliche Entwicklung und seinen Verkehr. 1. Bodengestalt. Während in den meisten übrigen Ländern § 89. Europas eine Bodenform vorherrscht, z. B. in Rußland das Tiefland,

3. Das Deutsche Reich, Kulturgeographie, Allgemeine Erdkunde - S. 147

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 147 — manische Volksstämme über Italien, Gallien, Spanien bis nach Nord- afrika. Im Mittelalter wurde der Osten Europas durch deutsche Bauern besiedelt. Später war besonders Nordamerika das Ziel der Auswanderer. — Die Gründe für die Auswanderung waren bisweilen religiöser oder politischer Art. Meist aber veranlaßten schlechte wirtschaftliche Ver- Hältnisse die Leute dazu, aus der Heimat zu ziehen. Je weniger Arbeitsgelegenheit und Verdienst es in Deutschland gab, um so stärker war die Auswanderung. (1881 verließen 220000 Menschen unser Vaterland, 1908 nicht einmal 20000. Das ist ein Beweis, wie sehr sich unsere wirtschaftliche Lage gebessert hat.) 2. Der Bestand des Deutschtums im Auslande, a) 3n Europa. Die Gesamtzahl der Deutschredenden außerhalb der Reichs- grenze beträgt über 30 Millionen. Mehr als die Hälfte davon lebt in Österreich-Ungarn, in Luxemburg und in der Schweiz. Rußland hat größere deutsche Niederlassungen in Finnland, in den Ostseeprovinzen, an der Wolga und in dem Gebiet zwischen Don und Pruth. Deutscher Fleiß und deutsche Zähigkeit haben hier die Steppe in ergiebiges Ackerland umgewandelt. Unter den Balkanstaaten ist besonders Ru- mänien stark mit Deutschen durchsetzt. In Bukarest allein leben 30000 Deutsche. In Italien und auf der Pyrenäenhalbinsel finden sich in fast allen großen Städten deutsche Kolonien. Frankreich beherbergt mehr als 100000 Deutsche im weiteren Sinn (Österreicher und Deutsch- schweizer eingerechnet); in Paris allein wohnen 30000 Reichsdeutsche. Alle Berufsarbeiter, vom Gelehrten und Künstler bis zum Straßen- kehrer, sind unter ihnen vertreten. Viele Geschäftshäuser, Apotheken, Bäckereien, Barbierläden sind deutsch. Auch in der englischen Haupt- stadt sind die Deutschen in allen Berufen tätig; besonders zahlreich findet man sie als Handlungsgehilfen und als Musiker. Die Fleische- reien Schottlands gehören zu einem großen Teil deutschen Familien. b) In üb erseeischeu Ländern. Außerhalb Europas war seit 3 Jahrhunderten vor allem Nordamerika das Ziel der deutschen Auswande- rung. In der Union wohnen etwa 11 Millionen Deutsche. Früher gingen sie schnell im Amerikanertum unter. Aber seit der Einigung Deutschlands und seit dem glänzenden wirtschaftlichen Aufstieg des Deutschen Reiches ist das deutsche Selbstbewußtsein erstarkt; die Deutschen in den Ver- einigten Staaten haben sich darauf besonnen, was Deutsche der Union geleistet haben; sie haben sich auch an ihre Pflicht erinnert, deutsche Sprache und Sitte, deutsche Art und deutsches Wesen zu erhalten und zu pflegen. Heute nehmen sie in Kunst und Wissenschaft, im wirt- schaftlichen wie im politischen Leben eine geachtete Stellung ein. — In Mittelamerika leben die Deutschen besonders als Großkaufleute in den Seestädten. In Guatemala besitzen sie den größten Teil der Pflanzungen, die Kaffee, Zuckerrohr und Farbhölzer liefern. — Bra- 10*

4. Das Deutsche Reich, Kulturgeographie, Allgemeine Erdkunde - S. 13

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 13 — Frankfurt n. Frankreich Stuttgart ) 7. Verkehrswege. Die reichen Erzeugnisse des Bodens und der Industrie haben einen lebhaften Handel hervorgerufen, dem der Rhein als wichtigste Verkehrsstraße dient. Doch ist die Schiffahrt nur von Straßburg abwärts möglich. Um den Wasserweg auch nach Süden hin fortzusetzen, ist auf dem linken Rheinufer ein Kanal angelegt worden, der Rhein-Rhone-Kanal. Außerdem begleiten den Fluß auf beiden Seiten wichtige Eisenbahnlinien, von denen die eine nach Italien, die andere nach Südfrankreich führt. Sie sind zugleich Welt- Verkehrslinien, weil sie die Niederlande mit den beiden Ländern verbinden. Große Bedeutung hat auch die Eisen- bahnlinie Paris—konstanti- nopel, die das Rheintal in westöstlicher Richtung durch- schneidet und Straßburg und Karlsruhe berührt. 8. Geschichtlichebedeu- tung. Die Oberrheinische Tiefebene ist das älteste und bedeutendste Kulturgebiet unseres Vaterlandes. Zahl- reiche Funde (Waffen, Geräte, Schmucksachen) laffen uns er- kennen, daß die Bewohner schon vor der Romcrzeit auf kimr Verkehrsweg- der Ob-r.h-imlch°n Ti-f°b-n°, ziemlich hohen Kulturstufe standen. Zur Zeit Christi nahmen die Römer das Land in Besitz. Römische Kolonisten machten den Boden urbar, pflanzten die Rebe an, bauten Städte (Basel, Straßburg, Speyer, Mainz) und verbreiteten Gesittung und Bildung. Im Mittel- alter sahen die Rheinstädte glanzvolle Zeiten. In Frankfurt wurden die deutschen Kaiser gewählt, in Aachen gekrönt und in Speyer mehrere von ihnen begraben. Glänzende Feste und Turniere fanden in ihren Mauern statt, herrliche Dome wurden aufgeführt, und das in ihnen entstandene Bürgertum war so mächtig, daß es Rittern und Fürsten Trotz bieten konnte. Die Zeit des 30 jährigen Krieges und der Raub- kriege Ludwigs Xiv. haben dem Lande zwar tiefe Wunden geschlagen, ja der Rhein wurde in dieser Zeit der Ohnmacht Deutschlands seine Grenze; aber seit der Aufrichtung des neuen Deutschen Reiches ist er aufs neue Deutschlands Strom geworden und das ganze Gebiet zu hoher wirtschaftlicher Blüte gelangt. Abb. 9.

5. Europa ohne Deutschland - S. 35

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 35 — Hafen des europäischen Festlandes ist Antwerpen, 302000 Einw. Diamantschleifereien. Festung. Das durch seine altertümlichen Bauten berühmte Brügge war früher der Hauptsitz des Handels. An der Küste liegen viele Seebäder, von denen Ost- ende am bedeutendsten ist. Große Fischerflotte. Über- fahrt nach England. 3. Handel und Ber- kehr. Belgien hat eine für Handel und Verkehr sehr günstige Lage. Es liegt zwischen drei großen Staaten, die regen Handel treiben, und hat außerdem noch durch die schiffbaren Mündungen vonmaasundschelde leichten Zugang zum Meer. Der Verkehr im Innern des Landes wird durch schiff- bare Kanäle und ein eng- maschiges Eisenbahnnetz er- leichtert. Derhandel mit Deutschland steht an erster Stelle. Belgien führt nach Deutschland namentlich Wolle, Flachsgarn, Pferde, Kohlen und Metalle aus. Es erhält von dort ebenfalls Kohlen und Roheisen, außerdem Getreide, Kleiderstoffe, Farbstoffe u. a. Abb. 26. Rathaus in Brüssel. C. Belgien als Staat. Bevölkerung. Belgien bildet seit dem Jahre 1831 einen Staat für sich. (Seit § 21. dem Jahre 1815 war es mit dem Königreich der Niederlande vereinigt.) Es ist von den europäischen Großmächten für neutral erklärt worden. Im Norden wohnen die niederdeutschen Flamen ^/? der Bevölkerung), im Süden die französisch sprechenden Wallonen. Beide Volksstämme kämpfen um die Vorherrschaft ihrer Sprache; doch ist Französisch die Sprache der Gebildeten. Neben diesem Gegensatze tritt auch der Unter- 3*

6. Europa ohne Deutschland - S. 43

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 43 — 93000 Einw., und Lille, 218000 Einw. Die Küstenstädte Calais und Boulogne haben bedeutenden Verkehr nach England. Le Havre, 136 000 Einw., ist der Haupthafen für die Einfuhr von Baumwolle, Cherbourg ein stark befestigter Kriegshafen. In der Norman die wird bedeutende Viehzucht getrieben. Abb. 32. Der Eiffelturm auf dem Marsfeld. Er ist 300 m hoch und soniit das höchste Bauwerk der Welt. B. Die Bewohner und ihre wirtschaftliche Tätigkeit. 1. Die Bewohner. Aus der Vermischung der Gallier, Römer § 26. und Franken, die nacheinander das Land eroberten, bildete sich das Volk der Franzosen. Es zeigt'zwar nach den einzelnen Landschaften

7. Europa ohne Deutschland - S. 58

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 58 — Auch an mineralischen Schätzen ist Schweden reich. Die Erzlager bei Gellivara im hohen Norden sind durch eine Eisenbahn dem Weltverkehr zugänglich gemacht worden. Auch bei Danemora gewinnt man Eisen, bei Sala Silber, bei Falnn Kupfer. Haparanda ist durch seine Wetterwarte bekannt. 2. Dastüdschwedische Tiefland, a) Die Teensenke. Vom Bottui- schen Meerbusen zum Skagerrak zieht sich eine tiefe Senke, die einst vom Meere überflutet war. Als Reste dieses Meeresarmes sind Wen er-, Wetter-, Hjelmar- und Mälar-See geblieben. Der 385 km lange G öta-Kanal verbindet die Ostsee mit der Nordsee. Er führt von der Ostsee zunächst nach dem Wetter-See und dem Wener-See. Dann geht er in einem treppenartigen Schleusenkanal an den be- rühmten Trollhättafälleu vorbei in den schiffbaren Unterlauf der Göta- Elf. An seiner höchsten Stelle ist er gegen 110 m. über dem Spiegel der Ostsee. Im Osten dieser Senke liegt die Hauptstadt Stockholm, 347000 Einw., auf einigen Jnfeln und an den Usern des Mälarsees. Npsiua, alte Universität. Im Westen liegt an der Mündung der Göta-Els Gotenburg, 170000 Einw., durch Holz- und Fischhandel berühmt. b) Die Provinz Gotland (südlich von der Seensenke) hat land- schaftlich große Ähnlichkeit mit den Dänischen Inseln. Das Land ist sehr fruchtbar, das Klima feucht und mild. Diese „Kornkammer Schwedens" bringt alle Feldgewächse Deutschlands, sogar Weizen und Zuckerrüben hervor. Auch die Viehzucht ist bedeutend. Die Küsten- städte treiben lebhaften Handel mit den Ostseeländern. Malmö treibt großen Fruchthandel. Trelleborg hat Fährverbindung nach Saßnitz auf Rügen. Karlskrona dient als Kriegshafen. 3. Zu Schweden gehören auch die Inseln Dland und Gotland in der Ostsee. B. Die Bewohner und ihre wirtschaftliche Tätigkeit. § 37. 1. Die Bewohner. Den Norden bewohnen die Lappen, die der finnischen Völkerfamilie angehören, das übrige Land die Schweden. Sie sind germanischen Ursprungs. Da sie an den alten Sitten und Gebräuchen mit großer Zähigkeit festhalten, findet man bei ihnen noch viele Anklänge an die altheidnischen Gewohnheiten ihrer Vorfahren. Sie sorgen für eine gute Schulbildung der Jugend und zeichnen sich durch große Gastfreundschaft und Höflichkeit aus.

8. Europa ohne Deutschland - S. 163

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 163 — und zu jeder Arbeit träge machte, 3. der natürliche Reichtum Afrikas an Erzeugnissen aller Art, der sie der Notwendigkeit überhob, durch körperliche und geistige Arbeit für ihren Lebensunterhalt zu sorgen. Hinsichtlich der Religion gehören die meisten Bewohner Afrikas dem Heidentum an. Den Norden des Erdteils hat der Islam in Besitz genommen. Das Christentum ist noch wenig verbreitet. 8. Einfluß der europäischen Kultur. Der Unternehmungsgeist und die Tatkraft der Europäer überwanden auch die Abgeschlossenheit Afrikas. Viele Dampferlinien und zahlreiche Telegraphen und Kabel erleichtern jetzt die Verbindung mit dem Erdteil. Eisenbahnen umgehen die Stromschnellen, dringen in die Wüste vor und werden bald Kap- stadt mit Kairo verbinden. Artesische Brunnen rufen in einst unfruchtbaren Gebieten reiches Pflanzenleben hervor. (Algier.) Die europäischen Staaten, die hier Kolonien anlegten, gründeten zugleich Schulen; die Kaufleute, die kamen, um die Erzeugnisse Afrikas zu holen, brachten europäische Gesittung, und die Missionare sind schon lange am Werk, auch im „dunklen Erdteil" die heidnischen Greuel durch die Ausbreitung des Christentums zu verdrängen. Die Austeilung Afrikas. A. Selbständige Staaten. Abessinien, Negerrepublik Nigeria. B. Besitzungen fremder Staaten. Frankreich: Marokko, Algier, Tunis, die westliche Sahara, Französisch-Sudan, Französisch-Kongo, Madagaskar. England: Südafrika, Britisch-Zentralafrika, Britisch-Ostasrika, Britisch-Ägyptischer Sudan. Dazu Besitzungen in Oberguinea und einige Inseln. Deutschland: Deutsch-Ostafrika, Deutsch-Südwestafrika, Kamerun, Togo. Portugal: Mozambique, Angola (nördlich von Deutsch-Südwest- afrika), Azoreu, Madeira, Kapverdische Inseln, Portugiesisch-Ostafrika. Belgien: Belgisch-Kongo. Türkei: Ägypten (unter englischer Verwaltung), Tripolis (von Italien beansprucht). Kleinere Besitzungen haben Spanien und Italien. Ii*

9. Europa ohne Deutschland - S. 65

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 65 — land s-Sumpsland). Auf einer Granitplatte von geringer Höhe breiten sich große Seen, Moore, Sümpfe, Wiesen und Wälder aus. Des- halb treiben die Bewohner vorzugsweise Fischfang, Viehzucht und Forst- Wirtschaft. Der Reichtum des Landes besteht in Holz, das einen Abb, 46. Schnrenlandschaft bei Helsingfors. wichtigen Ausfuhrartikel bildet. Im Innern des Landes wohnen Finnen (mongolischer Abstammung), an der Küste Schweden. Der Südküste, an der die Stadt Helsingfors liegt, sind viele Felseninseln vorgelagert. 3. Die Ostseeprovinzen und das Weichselgebiet. a) Die russischen Dstseeprovinzen (Jngermanland, Estland, § 45. Livland und Kurland) erstrecken sich vom Finnischen Meerbusen bis zur preußischen Grenze. Sie bilden ein wasserreiches Tiesland mit großen Sümpfen und Wäldern an der Küste und fruchtbaren Feldern im Innern. Diese liefern so reiche Ernten, daß Flachs und Korn in großen Massen zur Ausfuhr gelangen. Newa, Düna und Njemen dienen ihnen als bequeme Handelsstraßen nach den Ostseehäfen. In diesem Grenzland des Germanen- und des Slawentums wohnen etwa 100000 Deutsche. Sie haben zwar bisher noch ihre angestammte Sprache und Sitte bewahrt, werden aber neuerdings gezwungen, sich in Kirche und Schule der russischen Sprache zu bedienen. Dilcher-Schwarzhaupt-Walther, Erdkunde. Ii. Teil. 5

10. Heimatkunde vom preußischen Regierungsbezirk Kassel (Kurhessen) - S. 52

1905 - Frankfurt a. M. Leipzig : Neumann Kesselring
— 52 — Taunusgebirge und Vogelsberg aus, legten zur Befestigung derselben feste Ztandlager oder Kastelle an und zwangen die deutschen Völkerstämme zur Zahlung von Tribut. Die Mattiaker, ein chattisches Volk, welche nach dem Rheine hin vorgedrungen waren, gerieten in Abhängigkeit von den Römern. Ihre Hauptstadt war Mattiäcum, das heutige Wiesbaden, dessen warme Quellen den Römern schon bekannt waren. Niemals vermochten indes die Römer das Land der Chatten ans die Dauer unter ihre Herr- fchaft zu bringen; deshalb finden sich auch im nördlichen Hessen nirgends Reste römischer Bauwerke. Römische Überreste. Ein großartiges Werk der Römer war der Grenzwall oder Pfahlgraben, dessen Spuren heute noch auf weite Strecken zu sehen sind. Er überschritt Berge und Täler, lief vom Rheine aus über den Taunus, durch die Wetterau und am Vogelsberg her bis an die Mündung der Kinzig. Derselbe bestand aus einem tiefen Graben mit einem Erdwalle, der oben mit Pfählen oder Pallisaden besetzt war. Auf der inneren Seite befanden sich in gewissen Entfernungen von einander Wachtposten, Türme und Kastelle. Die Grundmauern eines Kastells sind noch heute bei Großkrotzenburg zu sehen. Der Pfahlgraben sollte das römische Gebiet gegen Überfälle der Germanen schützen. Bei Großkrotzenburg und an anderen Orten hat man römische Altertümer ausgegraben und zwar: Waffen, Werkzeuge, -Tongefäße, Münzen, Steine mit Inschriften u. dergl. Als die Römer bis an die Weser vordrangen, und der römische Statthalter Varus den Germanen römische Sprache, Sitten und Gesetze aufzwiugen wollte, da vereinigten sich mehrere Völkerschaften unter Hermann dem Cheruskerfürsten zum Widerstaude. Varus wurde iu der dreitägigen Schlacht im Teutoburger Walde (9 n. Chr.) vollständig geschlagen, und Deutschland war bis zu dem Rheine und dem Psahlgraben wieder srei. An dem Befreiungskampfe nahmen auch Chatten teil. Diese mußten dafür später die Rache der Römer empfinden. Der römische Feldherr Germanicus fiel im Jahre 15 n. Chr. in ihr Land ein, zerstörte ihren Hauptort Mattium und nahm die Gemahlin ihres Fürsten Arpus gefangen. Hiermit endeten die Kriegszüge der Römer ins innere Deutschland. Diese konnten auf die Dauer ihre Grenzen nicht behaupten. Im fünften Jahrhundert hörte ihre Herrschaft am Rheine auf. Die Kranken. Feste Wohnsitze. Gauverfassung. Im vierten Jahrhundert begann die große Völkerwanderung, ein beständiges Hin- und Herziehen der meisten deutschen Völker. Dieses Wandern hörte erst auf, als gegen Ende des fünften Jahrhunderts die Völkerschaften feste Wohnsitze einnahmen. Die Franken, ein mächtiger Volksstamm, der durch die Vereinigung der Chatten und Sigambrer ent- stand, wurden Herren unserer Gegend. Aus dem Namen Chatten bildete
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