Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Uebersicht der gesammten Geographie für den ersten Unterricht in Gymnasien und Bürgerschulen - S. VIII

1849 - Berlin : Schultze
Borwort zur künkten Anklage. c%Jci der Bearbeitung dieser neuen Auflage ist zwar, um den Gebrauch des Buchs beim Schulun- terricht nicht zu erschweren, die ursprüngliche An- ordnung vollständig beibehalten worden; dagegen haben die meisten Abschnitte, da eine gleichmäßigere Auswahl des Lehrstoffs nothwendig erschien, bedeu- tende Veränderungen, und einige selbst eine völlige Umarbeitung erfahren. Berlin, im Juni 1843. Th. D. zur sechsten Anklage. 33et der Revision dieser neuen Auflage habe ich mich auf die nothwendigen Berichtigungen in den Zahlenangaben und auf die durch die neuesten poli- tischen Umgestaltungen bedingten Änderungen be- schränkt. Berlin, im Juli 1849. Th. D.

2. Geschichtsauszug für die mittleren Klassen höherer Lehranstalten - S. 3

1883 - Berlin : Schultze
Die Perser. 3 4. Die Perser. 558 Eyrus, der Sohn des Persers C a m b y s e s und der M a n d a n e, der Tochter des medischen Königs Astya-ges. wird König von Persien und Medien. Er besiegt C r ö s u s , den König von Lydien, läßt Kleinasien mit den griechischen Kolonien an der Westküste durch Harpagus unterwerfen, erobert Babylon, fällt 529 im Kampfe gegen die Massageten. (Königin T o m y r i s : Satia te sanguine, quem sitisti cujusqe insatiabilis semper fuisti.) 529-522 Eambyses, Sohn des Cyrus. Er erobert Ägypten (König Psammenit) und unternimmt einen Zug gegen Äthiopien und Ammonium. 521 Der falsche Smerdis (Bardja). 521-485 Darius 1., Sohn des Hystaspes. Er unterwarft das empörte Babylon (Zopyrus), unternimmt einen Zug über den Bosporus und den Jster (Donau) gegen die Scythen in Europa, wird durch H i st i ä u s von Milet gerettet. 500—494 Empörung der Griechen in Kleinasien unter Histiäus und A r i st a g o r a s. 492 Anfang der Kriege gegen die europäischen Griechen. 485-465 Xerxesi. 465—424 Artaxerxes I. Longrmanus. B. Die Griechen. Erste Periode. Die mythische Zeit bis zur dorischen Wanderung, x—1104 v. Chr. Als die ältesten Bewohner Griechenlands werden die P e l a s g e r genannt, ein friedliches, ackerbautreibendes, ruhig in seinen Wohnsitzen verharrendes Volk. An den fruchtbarsten Stellen des Landes legten die Pelasger Steinburgen an, von denen noch Überreste unter dem Namen der chklopischen Mauern vorhanden sind. Aus der Urbevölkerung traten später kriegerische, von Unternehmungsgeist beseelte, kühn umherschweifende und sich ausbreitende Stämme, die H e l l e n e n, hervor. Als Stammvater derselben wird Hellen genannt, welcher drei Söhne, Äolus, ,Dorus und Xuthus, und von Xuthus zwei Enkel, Jon und Achäus, hatte. Auf die beiden ältesten Söhne des Hellen und ferne beiden Enkel werden die vier Stämme der Hellenen, Ä o l e r, Dorier, Joner und Achäer zurückgeführt. Zu den hellenischen Stämmen kommen der Sage nach Einwanderer aus Ägypten und Asien, welche sich im Lande festsetzen und zu Macht und Ansehen unter den Eingeborenen gelangen. 1*

3. Lehrbuch der Geographie für Schul- und Selbstunterricht - S. 54

1902 - Berlin : Schultze
— 54 — Das Deuwe Meich. Mit dem Zusammenbruche des älteren Deutschen Reiches, 1806, sah sich Deutschland in zahlreiche Einzelstaaten aufgelöst. Der deutsche Bund (1815), der diesen Staaten die volle Selbständigkeit gelassen hatte, vermochte Deutschland weder zu Ansehen nach außen, noch zu nennenswerten Erfolgen in der inneren Entwicklung zu führen. Erst das aus dem Norddeutschen Bunde (1866) hervorgegangene neue Deutsche Reich (1871) hat unser zersplittertes Vaterland zu einem lebenskräftigen Ganzen zusammengeschlossen. Nach dem Kriege von 1866 trat Österreich von den weiteren Organisationen in Deutschland zurück, während das durch Länderzuwachs erstarkte Preußen mit den übrigen norddeutschen Staaten den Norddeutschen Bund verein- barte. Nach dem französischen Kriege von 1870/71 traten neben dem zurückgewonnenen Reichslande Elsaß-Lothringen die bis dahin nur ver- bündet gewesenen süddeutschen Staaten hinzu. Der Norddeutsche Bund war damit zum Deutschen Reich erweitert. Von den 56,3 Millionen Einwohnern gehören 46 Millionen zur germanischen Völkergruppe; die übrigen sind Romanen und Slaven. Ein großer Teil der Einwohner beschäftigt sich mit Ackerbau und Viehzucht. Der Bergbau liefert Eisen, Blei, Kupfer, Zink, Salz, Braun- und Steinkohle. Das Klima Deutschlands ist ein gemäßigtes; die mittlere Jahres- temperatur beträgt 7—9° Celsius, im Rheingebiete 9—10° Celsius. Die Industrie ist besonders in den deutschen Mittelgebirgen heimisch. Der deutsche Handel hat in neuerer Zeit einen großen Aufschwung genommen. Große Dampferlinien dienen dem Personen- und Güterverkehr mit überseeischen Ländern; die deutsche Handelsflotte, in der das Segelschiff immer mehr durch den Dampfer verdrängt wird, ist die drittgrößte der Welt. Über 50165 km Eisenbahnen und etwa 123056 km Telegraphenlinien dienen dem Verkehr. Was die Volksbildung betrifft, so steht das Deutsche Reich unter allen Ländern der Erde an erster Stelle. Ihrem Zwecke dienen vor allem die in jedem Orte vorhandenen Volksschulen; ihnen schließen sich an die Gymnasien, Realschulen, Seminare u. s. w. Die Waisen- Häuser nehmen sich der elternlosen, die Rettungs-Anstalten der sittlich verwahrlosten Kinder an. Die höchsten Schulen sind die Universitäten: 1. Königsberg, 6. Berlin, 11. Marburg, 16. Freiburg(Bdn), 2. Greifswald, 7. Halle, 12. Gießen, 17. Tübingen, 3. Rostock, 8. Leipzig, 13. Bonn. 18. Würzburg, 4. Kiel, 9. Jena, 14. Heidelberg, 19. Erlangen, 5. Breslau. 10. Göttingen, 15. Straßburg. 20. München.

4. Lehrbuch der Geographie für Schul- und Selbstunterricht - S. 209

1902 - Berlin : Schultze
— 209 — mehr Erfindungen gemacht, als die Chinesen; aber es ist ein Gesetz, daß eine Erfindung durch die Welt gehen muß, um sich zu vervoll- kommnen. Abgeschlossen auf der Landseite durch eine berühmte Mauer und durch Wüsteneien, abgeschlossen auf der Meerseite durch willkür- liche Verordnungen, hat China einen großen Teil seiner Erfindungen in ihrem ursprünglichen Zustande behalten, ja manche wieder ein- gebüßt. Der Kompaß, den uns die Araber im Mittelalter aus China zuführten, war hier schon 1700 Jahre vor Christus bekannt. Schieß- pulver und andere brennbare Zusammensetzungen zu glänzendem Feuer- werk hatten in China schon längst Anwendung gefunden, bevor das Schießpulver in Europa auf das Kulturleben umgestaltend einwirkte', aber die chinesischen Feuergewehre sind Kinderspielzeuge geblieben, die vor europäischer Artillerie auseinander stieben. Die Chinesen haben sich von jeher auf das Schneiden und Glätten von Steinen und Metallen verstanden; aber zu großen Maschinen, wie sie das europäische Fabrikwesen kennt, haben sie es nicht gebracht. Ihre mechanischen Mittel beschränken sich auf den Hebel, die Rolle, den Wellbaum und auf das einfache gezahnte Rad. In der Lichtlehre haben sie niemals den Bau eines Fernglases oder Teleskopes begreifen können. Ihre Mathematik umfaßt bloß das Rechnen und die Grundzüge der Meß- kunst. Die Bereitung des Porzellans aber erreichte bei den Chinesen einen so hohen Grad von Vollkommenheit, daß man in Europa die größte Mühe hatte, sie nur einigermaßen nachzuahmen. Doch gestehen sie, daß heutzutage ihre Arbeiter nicht mehr so vorzügliche Porzellan- waren liefern, als es vor mehreren Jahrhunderten der Fall war. Es ist bewundernswert, was die Chinesen mit geringen Mitteln zu leisten verstehen. Aus dem Bambus verfertigen sie tausenderlei Sachen, sogar ein feines Papier; das chinesische Baumwollenzeug, der Nanking, ist in der ganzen Welt berühmt; der geblümte Atlas, auf einem einfachen Webstuhle bereitet, ist noch heute musterhaft. Aber die europäische Kultur wird sie auch bald hierin überflügelt haben, und das Geheimnis ihrer Tusche und trefflichen Farben ihnen ablauschen. Die Chinesen sind der Bilder- und Zeichenschrift treu geblieben, mit welcher alle Völker begonnen haben, weil ein Bild für den bezeich- neten Gegenstand das einfachste schien, so lange man noch wenig zu bezeichnen hatte. Aber sobald ein Volk sich aus dem Zustande der Roheit herausgearbeitet hat, muß es zu den Lautzeichen übergehen und ein Alphabet haben, das mit einer geringen Anzahl von Zeichen alle möglichen Sprachlaute darstellt. Die Chinesen haben das Über- lieferte zäh festgehalten und nichts weiter gethan, als das sie neue Zeichen erfanden für die neuen Begriffe, die ihnen zuströmten, womit Schulze, Geographie. 14

5. Für den Schüler - S. 104

1837 - Berlin : Schultze
104 gm Nachbarn, zuerst von den Macedoniern, späterhin von den Römern unterjocht. Aber Griechenlands Erfin, düngen und die Lehren der griechischen Weisen sind nicht untergegangen; denn noch jetzt werden griechische Schrift ten von allen gebildeten Völkern mit Nutzen und Ver, gnügen gelesen und nach griechischer Bauart die meisten Prachtgeblude aufgeführt. Das Gute und Wahre kann nie untergehen. Unter den Königen von Makedonien, welches Land nördlich von Griechenland lag, zeichnete sich ums Jahr 333 Alexander der Große aus, der im ein und zwanzigsten Jahre zur Regierung kam, und während seiner zwölfjährigen Regierung einen großen Theil der damals bekannten Länder unter seine Herrschaft brachte. Mir jeder neuen Eroberung stieg aber auch sein Stolz und Uebermuth. Er verlangte endlich göttliche Ehr«, und hatte Nichts weniger im Sinne, als sich die ganze Erde zu unterwerft«; aber der Tod übereilte ihn, und sein Reich löste sich schnell wieder auf. So geht es den Ge, wältigen auf Erden, wenn sie bei den ihnen vom himmlft schen Vater geschenkten Vorzügen nicht demüthig sind, und nickt daran denken, daß sie auch unter Gott stehen, der alle ihre Anschläge in einem Augenblick vernichten kann. Die Römer verbreiteten griechische Bildung und Weisheit weiter auf Erden. Dieses Volk, welches die lateinische Sprache redete, besaß anfänglich nur die einzige Stadt Rom, dehnte aber allmälig seine Herr, schaft so weit aus, daß sein Reich mächtiger wurde, als irgend ein späteres. — Die alten Römer zeichneten sich durch Mäßigkeit und Tapferkeit, durch Vaterlandsliebe und häusliche Tugenden aus. Außer dem Kriege war der Ackerbau ihre liebste Beschäftigung, und die ersten Männer und Feldherren schämten sich des Landbaues nicht. Als dem Eincinnatus die oberste Gewalt im Staate angetragen wurde, fand man ihn hinter dem Pfluge. Er war noch unschlüssig, diese Würde anzunehmen, that es jedoch aus Liebe zu seinem Vaterlande. Nach treuer Verwaltung kehrte er auf sein kleines Landgut zurück, und bebaute nach wie vor mit eigener Hand das Feld. An den Feldherrn Eurtuö schickten die Feinde Abgeord, nete, damit er ihnen zum Frieden verhelfen möchte, und

6. Für den Schüler - S. 107

1837 - Berlin : Schultze
107 nen, machte sie standhaft und freudig im Sterben. Die Christen, welche auf diese Weise starben, wurden Mär- tyrer oder Zeugen der Wahrheit genannt. Auch Pe, trus und Paulus wurden in Nom hingerichtet. So groß und mächtig das römische Reich auch war, so konnte es doch seinem Schicksale nicht entgehen. Un, sere Vorfahren, die alten Deutschen, waren von dem Allmächtigen dazu ausersehen, es zu erschüttern, und end, lieh, nachdem es in ein westliches und östliches rö, misch es Reich getheilt war, wenigstens ersteres (mit der Hauptstadt Nom) ganz zu stürzen. Bet der Völ, kerwanderung zogen nämlich nach England, Frank, reich, Spanien und Italien deutsche Völker und nahmen diese Länder in Besitz. In Italien machten sie 476 der römischen Herrschaft ein Ende. Das östliche römische Reick) oder das griechische Katserthum erhielt sich bis 4153, in welchem Jahre die Hauptstadt Kon stan, tinopel von den Türken erobert wurde. Rußland ist gegenwärtig nicht nur in Europa, fon, dern auch auf der ganzen Erde das größte Reich. Den Grund zu der Größe desselben legte der Kaisek Peter der Große, der um 1700 lebte, und mit fast nnglaub, ltckier Beharrlichkeit über alle Schwierigkeiten siegte, die ihm entgegentraten. Durch glückliche Kriege erweiterte er den Staat; durch Handel und Reisen, zu welchen er seine Unterthanen aufforderte, verband er ihn mit den übrigen Ländern Europas. Er machte selbst durch meh, rere europäische Länder eine Reise, auf welcher er viele Fabriken und Handwerker besuchte und sogar einige Zeit in einem holländischen Dorfe als gemeiner Schtssszim, mermann arbeitete, damit er Alles, was zum Seewesen gehört, kennen lernte. In den neueren Zeiten wurden viele wichtige Er sin, düngen gemacht, nützliche Kenntnisse und Einsichten all, gemeiner verbreitet, Aberglauben und Vorurtheile immer mehr unterdrückt. Leider verschwanden aber auch Gor, tesfurcht und Gottvertrauen, häusliche Tugenden und Sit« tencinfalt. I» Frankreich führte Gorresvergessenhett das Volk zu dem größten Verbrechen, zur Empörung ge, gen König und Gesetze, zur Zerstörung der Kirchen, zu Raub und Mord. Dieses höchst traurige El'eigniß, wel,

7. Für den Schüler - S. 150

1837 - Berlin : Schultze
150 wir Anderen unsere Gedanken und Wünsche, unsere schmerzlichen und angenehmen Empfindungen zu erken, neu. Ohne die Sprache wäre der Mensch fast Nichts; durch sie vermag er fast Alles. Ihr werdet aber schon bemerkt haben, daß die Menschen nicht gleich sprechen; die Gebildeten sprechen anders, als die Ungebildeten. Eine reine, fehlerfreie, schöne Sprache gereicht zur größ, len Zierde, und ist zugleich der Maßstab, nach welchem wir die Bildung und Erfahrung eines Menschen bestim- men können. Daher sahen die alten Griechen, die ihr als das erste gebildete Volk in Europa kennen gelernt habt, besonders darauf, daß die Kinder sich übten, ihre Gedanken schön und gefällig auszudrücken; und Sirach fagtr „An der Rede erkennet man den Mann." Kin- der, bemüht auch ihr euch, eure schöne Sprache gut re, den zu lernen, damit man schon durch dieselbe euch als unterrichtete Deutsche erkennen kann! — Die deutsche Sprache ist unsere Muttersprache, weil unsere Müt, ter sie uns zuerst lehrten. Auch heißt sie die ein heim t- fche Sprache, im Gegensatze zu anderen, fremden oder ausländischen Sprachen. Die Sinneswerkzenge sind bei manchen Thie- ren schärfer, als beim Menschen. Der Hund hat einen feineren Geruch, der Hase ein feineres Gehör, die Raub- vögel haben fast alle ein schärferes Gesicht; aber der Mensch weiß sich den Gebrauch seiner Sinne auf man- nigfaltige Art zu erleichtern, und hat Werkzeuge erfun- den, durch welche er das reichlich ersetzt, was etwa die, sem oder jenem Sinne an Schärfe abgeht, z. B. Hör- röhre und Ferngläser. Viele Thiere besitzen Fertigkeiten und Geschicklichkei- ten, die oft unsere größte Bewunderung erregen. Sie wissen die für sie genießbaren Dinge von anderen zu unterscheiden; die Kuh sondert z. B. unter vielen Kräu- tern das für sie schädliche ab und frißt es nicht. Einige Thiere verfestigen Nester, andere legen künstliche Baue in der Erde an, einige schwimmen, andere stiegen; aber alle diese Fertigkeiten sind ihnen angeboren, und bet al- len ihren Verrichtungen werden sie nicht von Ueberleguug, sondern von Trieben Igeleilet. Das Thier kann daher an dem, was es macht, Nichts verbessern. Wie die Bi-

8. Für den Schüler - S. 125

1837 - Berlin : Schultze
125 Kenntnisse ünd Geschicklichkeiten aus, stehen je- doch seit Jahrhunderten immer auf derselben Stufe der Bildung, weil sie alle anderen Völker verachten. Die Europäer dürfen nur bei einer Stadt landen, d. h. mit den Schiffen ans Land fahren, um auszu- steifen. Dieses Land ist sehr stark bevölkert, und es gehört zu den alltäglichen Erscheinungen, dass Mütter ihre Kinder ins Wasser werfen oder dem Hungertode Preis geben. Der chinesische Kaiser ist unumschränkter Herr und Gebieter, und sieht sich, gleich anderen asiatischen Despoten, als den Höch- sten aller Hohen an, nennt sich den einzigen Be- herrscher der Welt und den Sohn des Himmels. Da- her blickt er auch mit grossem Stolze auf die euro- päischen Monarchen herab. In einem Theile des grossen chinesischen Reiches wird der Oberpriester als wirklicher Gott verehrt, wesshalb an ihm auch Alles heilig ist und selbst sein Speichel begierig auf- gefangen wird. Die 300 Meilen lange Gränzmauer geht über Berge und Flüsse. — Die Japaner sind wie die Chinesen Heiden, übertreffen diese aber an Aufklärung und allgemein verbreiteter Volksbildung. <— Ostindien, eins der gesegnetsten Länder, ge- hört zum Theil den Engländern. Die ursprünglichen Einwohner theilen sich in streng geschiedene Stände, unter welchen es Gesetz ist, dass der Sohn nie einen anderen Stand, als den seines Vaters, wählen darf. Die Mitglieder des letzten Standes werden von de- nen der übrigen mit der grössten Verachtung behan- delt. Man hütet sich sorgfältig, mit ihnen aus einem Gefässe zu trinken, man flieht ihren Athem; ja, man rettet eher einem Thiere das Lehen, als diesen be- dauernswürdigen Menschen. Bei den ersten Ständen verbrennen sich noch immer die Frauen mit dem Leichnam ihres Mannes. — Westlich von Arabien finden wir das rothe Meer, so wie im nördlichen Theil dieses Landes den Borg Sinai und.die Wüste, in welcher die Israeliten vierzig Jahre umhergezogen sind. Eine Wüste ist ein Land, das nicht bewohnt werden kann, weil es nur mit trocknem Sande be- deckt ist, der vom Winde bald hier, bald dort zu Hü-

9. Für den Schüler - S. 128

1837 - Berlin : Schultze
128 len, so dass das Auge die Ufer kaum erreicht, wenn man in der 3viitte fahrt. Mehrere Nebenströme die- ses ungeheuren Flusses sind so gross, als die Donau. Neuholland hat beinahe die Grösse von Eu- ropa, ist aber sehr wenig bevölkert. Die ursprüng- lichen Einwohner gehen ganz nackend, und stehen auf einer so niedrigen Stufe der Bildung, dass sie nur bis vier zählen können. Sie haben die grausame Sitte, den Säugling zugleich mit dein Leichnam der Mutter zu begraben. Schon bei Europa habt ihr Völker kennen ge- lernt, die Vieles entbehren, was uns der himmlische Vater geschenkt hat; aber wie ihr eben gelesen habt, stehen in den anderen Erd theilen Millionen von Men- schen, die wir im Allgemeinen Wilde zu nennen pflegen, noch weit tiefer unter uns. Von keinem Lichtstrahl der göttlichen Lehre unsers Heilandes er- hellt, sind ihnen die Pflichten unbekannt, die wir unseren Nebenmenschen, namentlich denen schuldig sind, mit welchen uns die Natur näher verband. Keine Obrigkeit schützt ihr Eigenthum und verhilft Jedem zu seinem Rechte. Es fehlt ihnen fast gänz- lich an Gelegenheit, verständiger und dadurch besser zu werden. Wie wird dagegen für uns als Kinder und Erwachsene, wie für den Armen und Kranken gesorgt! Höchst strafbar wären wir aber auch, wenn wir unsere Vorzüge nicht mit Dank gegen den lie- den Gott erkennen, wenn wir eben so roh, wild und unwissend bleiben wollten, als jene armen Menschen. Die Engländer lassen es sich besonders angele- gen sein, das Christenthum unter den rohen Völ- kern auszubreiten. Es werden daher zu ihnen Mis- sionäre oder Heidenbekehrer geschickt, die allerdings mit unsäglichen Schwierigkeiten zu käm- pfen haben, aber aus Liebe zu ihrem Heilande sich freudig diesem mühevollen Geschäfte widmen, und auch oft ihre Anstrengungen mit dem herrlich- sten Erfolge gekrönt sehen. Wie gross wird ihr Lohn im Himmel sein! Sie werden leuchten, wie die Sterne, immer und ewiglich. Indessen auch Je- dem unter uns, ohne in fernen Ländern Heiden zu

10. Für den Schüler - S. 3

1837 - Berlin : Schultze
Maß ist Geschichte? Älle Dinge, die ihr um euch sehet, haben einen Anfang gehabt, und mancherlei Veränderungen erfahren. So hat auch die Erde mit Allem, was darauf ist, einen Anfang gehabt, und vielfache Veränderungen haben sich auf derselben zugetragen. Diese Veränderungen, welche die Erde, ihre ein- zelnen Theile und verschiedenen Gegenstände derselben, als Menschen, Städte rc., erfahren haben, lernen wir in der Geschichte kennen. Natürlich erfahren wir nur das Merk- würdigste; denn Alles zu wissen, ist weder möglich, noch nothwendig. Was mag an einem Tage nicht allein in unserm Wohnorte den einzelnen Menschen begegnen! Was sich aber in unserm Wohnorte seit den frühesten Zeiten bis jetzt als da- Merkwürdigste ereignet hat, soll euch jetzt erzählt werden. — Die Geschichte des Ortes. Der erste Ursprung der Stadt Erfurt ist mit einem dichten Dunkel umhüllt. Erst mit der Ankunft des großen Glaubenslehrers Bonifacius verbreitete sich ein hellere- Licht über die Stadt. Dieser für die Verbreitung des Chri- stenthums höchst eifrige und thätige Mann wandte sich, auf seiner zweiten Reise nach Deutschland, im Jahre 719, auch nach Thüringen, dessen Bewohner, mit Ausnahme einzelner aus früherer Zeit zurückgebliebener fränkischer Christen, im Heidenthume lebten. Bonifacius fand, bei seiner Ankunft in Thüringen, Erfurt (Erphesford) als eine Stadt von heid- nischen Ackerleuten bewohnt. Zur Verbreitung und Befesti- gung des Christenthums unter denselben, und unter den an- 1*
   bis 10 von 95 weiter»  »»
95 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 95 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 2
2 1
3 0
4 35
5 0
6 7
7 2
8 0
9 0
10 18
11 7
12 0
13 0
14 3
15 2
16 0
17 6
18 1
19 2
20 0
21 3
22 31
23 4
24 1
25 0
26 2
27 0
28 0
29 3
30 2
31 2
32 0
33 2
34 2
35 0
36 1
37 7
38 4
39 0
40 7
41 7
42 1
43 0
44 4
45 30
46 2
47 0
48 13
49 27

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 15
1 2
2 3
3 21
4 8
5 1
6 5
7 0
8 0
9 9
10 0
11 4
12 2
13 0
14 4
15 2
16 3
17 12
18 2
19 0
20 2
21 7
22 3
23 3
24 0
25 8
26 1
27 3
28 0
29 0
30 1
31 0
32 1
33 4
34 1
35 0
36 0
37 0
38 0
39 2
40 2
41 6
42 5
43 38
44 0
45 9
46 1
47 3
48 3
49 1
50 17
51 0
52 5
53 0
54 1
55 0
56 1
57 0
58 3
59 0
60 1
61 12
62 2
63 1
64 9
65 14
66 1
67 2
68 2
69 1
70 10
71 7
72 0
73 0
74 0
75 0
76 0
77 6
78 7
79 1
80 1
81 0
82 0
83 1
84 2
85 0
86 0
87 0
88 0
89 8
90 0
91 0
92 46
93 2
94 2
95 29
96 1
97 7
98 17
99 3

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 33
1 34
2 5
3 41
4 19
5 25
6 57
7 43
8 9
9 45
10 34
11 33
12 60
13 27
14 30
15 11
16 37
17 31
18 33
19 54
20 19
21 31
22 11
23 1
24 69
25 37
26 12
27 18
28 25
29 62
30 25
31 34
32 31
33 96
34 42
35 24
36 18
37 13
38 11
39 52
40 37
41 3
42 26
43 56
44 51
45 22
46 40
47 68
48 21
49 15
50 40
51 37
52 130
53 43
54 24
55 31
56 9
57 11
58 22
59 75
60 11
61 43
62 16
63 5
64 7
65 12
66 23
67 27
68 17
69 3
70 10
71 41
72 11
73 17
74 6
75 33
76 40
77 14
78 89
79 24
80 21
81 146
82 8
83 72
84 23
85 17
86 54
87 47
88 27
89 22
90 33
91 25
92 9
93 13
94 13
95 16
96 33
97 23
98 37
99 22
100 62
101 25
102 19
103 47
104 52
105 11
106 14
107 39
108 9
109 95
110 36
111 31
112 10
113 29
114 47
115 7
116 11
117 15
118 17
119 90
120 12
121 17
122 28
123 22
124 57
125 35
126 22
127 95
128 15
129 24
130 34
131 88
132 18
133 64
134 47
135 17
136 69
137 19
138 19
139 37
140 47
141 47
142 45
143 24
144 13
145 30
146 15
147 13
148 16
149 6
150 35
151 32
152 87
153 38
154 86
155 15
156 41
157 29
158 11
159 72
160 51
161 15
162 8
163 12
164 27
165 55
166 51
167 5
168 38
169 9
170 19
171 41
172 9
173 59
174 25
175 161
176 50
177 68
178 33
179 50
180 33
181 11
182 61
183 358
184 99
185 10
186 27
187 28
188 70
189 17
190 6
191 26
192 34
193 187
194 15
195 33
196 43
197 24
198 25
199 38