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1. Von 1789 - 1807 - S. 18

1914 - Leipzig [u.a.] : Teubner
18 I. Die französische Revolution 6. Beurteilung der Revolution. a) Wieland. Die ganze Nation wird, indem sie die Aussaat der allgemeinen Glückseligkeit, deren Früchte ihre Nachkommenschaft ernten wird, aufkeimen und gedeihen sieht, die edlen und aufgeklärten Männer segnen, denen sie die größte aller Wohltaten, Freiheit unter vernünftigen Gesetzen, die sie sich selbst gegeben hat, und Sicherheit eines festbegründeten, immer steigenden Wohlstandes, zu danken haben wird.1 (Es ist mir schlechterdings unmöglich, um aller jener wirklichen und erdichteten Greuel willen, deren sich der pariser Pöbel und hier und da einige zur Ungeduld gereizte Bürger und Bauern im Verlauf der letzten zehn Monate schuldig gemacht haben mögen, weniger überzeugt zu sein, daß die Revolution ein notwendiges und heilsames Werk, oder vielmehr das einzige Mittel war,' die Nation zu retten, wiederherzustellen und atler Wahrscheinlichkeit nach glücklicher zu machen, als es noch keine andere jemals gewesen ist.2 b) Goethe. Franzium drängt in diesen verworrenen Tagen, wie ehemals Luthertum es getan, ruhige Bildung zurück.3 Denn wer leugnet es wohl, daß hoch sich das Herz ihm erhoben, 3hm die freiere Brust mit reineren pulsen geschlagen, Hls sich der erste (Blain der neuen Sonne heranhob, Hls man hörte vom Hechte der Menschen, das allen gemein fei, Dort der begeisternden Freiheit und von der löblichen Gleichheit! Schauten nicht alle Völker in jenen drängenden Tagen Nach der Hauptstadt der Welt, die es schon so lange gewesen Und jetzt mehr als je den herrlichen Namen verdiente? Waren nicht jener Männer, der ersten Verkünder der Botschaft, Namen den höchsten gleich, die unter die Sterne gesetzt sind? Wuchs nicht jeglichem Menschen der Mut und der Geist und die Sprache? Und wir waren zuerst als Nachbarn lebhaft entzündet. 6ber der Himmel trübte sich bald. Um den Vorteil der Herrschaft Stritt ein verderbtes Geschlecht, unwürdig, das Gute zu schaffen.4 c) Schiller. Erwartungsvoll sind die Blicke des Philosophen wie des Weltmanns auf den politischen Schauplatz geheftet, wo jetzt, wie man glaubt, das 1 Merkur 1790 Mai). 2 Hierfür 1790 (Juni). 3 Aus den „vier Jahreszeiten" (Weimarer Ausgabe I, S. 354). 4 Hermann und Dorothea. Vi.

2. Reallexikon des classischen Alterthums für Gymnasien - S. 449

1877 - Leipzig : Teubner
Germanii — ( gedichts von Aratos unter dem Titel Clandn Caesaris Arati Phaenomena, die sich durch dichterischen Schwung und geschickten Versbau auszeichnet und schon, im Alterthume commentirt worden ist. Mit Unrecht hat man sie dem Domitian zugeschrieben. Ausgabe sammt den Scholien von Breysig (1867). — Abhandlung von Zingerle (1867). Germanii, Fsq^ixvloi, persischer Stamm. Rät. 1, 125. Gerrliaei, Fsqq^lol, ein mächtiges, ans Chal-däa eingewandertes Handelsvolk mit der Hauptstadt Gerrha an der Ostküste Arabiens, nicht fern (200 Stadien) vom erythraiischen (persischen) Meerbusen; die Stadt hatte 5 Millien im Umsang. Strab. 16, 766. 778. Tsqovöia (ßovxrj ysqovzcov), der Rath der Alteu, Name der obersten Staatsgewalt in aristokratischen Staaten (s. Bovlij). In Sparta bestand die Gernsia aus achtundzwanzig, mit den beiden Königen, die Stimme und den Vorsitz im Senate hatten, ans dreißig Mitgliedern. Sie mußten das sechzigste Lebensjahr überschritten haben und wurden ans Lebenszeit gewühlt, und es galt, früher wenigstens, für die größte Auszeichnung und höchste Belohnung, der Tugend, in den Senat zu gelangen (aqszrjs d&lov, Demosth. Lept. p. 489.). Seitdem die Trennung der Ho-moien von den übrigen Bürgern eingetreten war, wurden sie natürlich aus den ersteren gewählt. — Die Gerusia war nach Lykurgos' Einrichtung die wichtigste und einflußreichste Staatsbehörde, die Macht der Könige wie die der Ekklesia beschränkend. Schon die Lebenslänglichkeit und Unverantwortlichkeit ihrer Mitglieder gab ihr eine hervorragende Stellung. Ihre Thätigkeit war eine doppelte, einmal eine richterliche über gewisse schwere Vergehungen, die mit Tod oder Atimie bestrast wurden, namentlich über Verbrechen der Könige, sodann eine politische, indem in der Gerusia die dem Volke vorzulegenden Gesetze und Beschlüsse vorberatheu wurden. Eine Bestätigung der Senatsbeschlüsse durch das Volk war im Allgemeinen nothwendig. Mit dem wachsenden Einflüsse des Ephorats, das sich besonders aus die Ekklesia stützte, mußte das Ansehn der Gerusia, an deren Spitze die Könige standen, wie der ly-kurgischen Einrichtungen überhaupt sinken. — Aehn-lich war bei den Kretern die Macht der Gerusia, die auch als ßovl-j bezeichnet wird. Die Zahl der Mitglieder belief sich wahrscheinlich ans 28. Erwählt wurden sie aus den 10 xoöfioi (s. Kreta, 6.) nach tadelsreier Vollendung ihres Amtes. — Die homerischen Geronten sind die „Volksältesten", d. H. die vornehmsten, dem Oberkönige zur Seite stehenden Hänpter der edelsten Familien, wo der Begriff des Alters zurücktritt, wie im senatus in Rom, der signorie in Venedig, bei dem seignenr in Frankreich. Geryönes s. Herakles, 9. dvaöao/iioq,, Aeckervertheilnng, nebst dem Schuldenerlaß (%qemv a.ttov.our]) eine der Maßregeln, die in griechischen Staaten beim Siege des Demos über die herrschende Oligarchie einzutreten pflegten, lieber den weisen und vermittelnden Weg, den Solon, dem Verlangen der Volkspartei nach diesen Maßregeln gegenüber, einschlug, s. lg ä £lcc unter , 5. Real-Lexikon des class. Alterthums. 5. Aust. iesetzgebung. 449 Gesetzgebung. In dem ursprünglichen Zustande des hellenischen Staats wie des Staats überhaupt, erscheinen die Gesetze (voi^ol) nicht als etwas Gewordenes, Werdendes und Veränderliches, sondern als die feste Macht, die den Staat bestimmt, unveränderlich und ohne nachweisbaren Ursprung (s. auch "Aygacpol Der König als Reprä- sentant der Richtergewalt ist der oberste Verwalter und Ailsleger der Gesetze. Wo nach dem allmählichen Absterben der patriarchalischen Staatsform die aus dem Zustande innerer Zerrüttung hervor-gegaugene Bildung neuer Verhältnisse und Beziehungen der staatlichen Elemente unter einander auch neue Gesetze, um die sich trennenden und befeindenden Elemente zu verewigen und zusammenzuhalten, nothwendig machte, war der gewöhnliche Weg der, daß die gesetzgeberische Thätigkeit einem einzelnen, in allgemeinem Vertrauen stehenden Manne übergeben wurde. So finden wir im epizephyrischeu Lokri den Zaleukos, in Katanci Eharondas, in Lakedaimon Lykurgos, in Athen Drakon und Solon durch das Vertrauen ihrer Mitbürger zur Herstellung eines neuen und geordneten Staatswesens berufen (s. auch Aisy-mnetes). Wo nun aber einmal geordnete und gesetzmäßige Zustände vorhanden waren, wurde das Aufheben bestehender und das Einrühren neuer Gesetze sehr erschwert, so auch in dem demokratischen Athen, so lange wenigstens als wirklich das Gesetz und nicht die Willkür der Ekklesia den Staat beherrschte, so lange nicht iprjqji'oaarcc au Stelle der ^o>o-. gesetzt wurden. Die Gesetzgebung war vielmehr nach der solonischen Verfassung der Gewalt der Volksversammlung so weit entnommen, daß in derselben (in der ersten zur Revision der Gesetze bestimmten Versammlung des Jahres) nur etwa mangelhaste Punkte bezeichnet und Wünsche ausgesprochen, Vorschläge gemacht wurden; die Entscheidung fiel dann den ans der Zahl der geschworenen Heliasten entnommenen Nomotheten anheim (s. Demosth. adv. Lept. p. 485.). Ueber das Verfahren vor den Nomotheten, welches dem gerichtlichen Verfahren entsprach, s. ’E%y.lr}-aca. — Eine Hauptstelle über die Entwickelung der römischen Gesetzgebung findet sich in einem Exeurse des Taeitns {ann. 3, 26—28.). Nach ihm war der erste wirkliche Gesetzgeber unter den Römern Servins Tullius, die Vorgänger begnügten sich mit einzelnen Bestimmungen. Doch werden von andern auch schon Gesetze des Romulus und der nächsten Nachfolger mit wörtlichen Citaten erwähnt; man nannte sie im Allgemeinen regiae leges (commentarii regum, Cic. Hab. 5, 15.). Sie sollen von einem Papirius gegen Ende der Kölligszeit (ins Papirianum) gesammelt sein. Einen Kommentar dazu verfaßte Granius Flaecns zur Zeit des Cäsar (liber acl Caesarem de indigita-mentis seriptua). Dion. Hai. 3, 36. Auch Kaiser Claudius suchte noch Gesetze des Königs Tullus Hostilius hervor (Tac. ann. 12, 8.). Die Gesetzgebung des Servins Tullius beruhte aus aristokratischer Grundlage, insofern sie auf dem Unterschied des Vermögens und dem staatlichen Ueber-gewicht der Reichen basirte. Nach Vertreibung der Könige nntrben wieder nur einzelne Gesetze gegen die Uebergriffe bet Patrizier gegeben, die aber boch die Freiheit der Bürger schützten und den Streit der beiden Stände im Ganzen in 29

3. Reallexikon des classischen Alterthums für Gymnasien - S. 712

1877 - Leipzig : Teubner
712 Massaesyli — Mathematica. Mauritania und Nu- Massaesyli (-ii) midi a. Massagetae, Mccooaysrcti, ein mächtiges und kriegerisches Nomadenvolk an der Nordostküste de« kaspischeu Meeres jenseits des Araxes (nach Hdt. 1, 201 f., doch ist darunter der Jaxartes zu verstehen), also zwischen Aralsee und kaspischem Meer und in der Kirgisensteppe; ursprünglich mögen sie naher zum Ural hingewohnt haben. Ihre Sitten werden uns als sehr roh und wild geschildert (Weibergemeinschaft, Tödtnng der Greise); der Sonne, welche sie verehrten, opferten ste Rosse. Hdt. l, 216. Der Reichthum des Landes an Kupfer und Gold machte sich auch an ihren Waffen und Rüstungen bemerklich, Eisen und Silber fehlten ihnen dagegen. Im Lande der Massageten fand nach Herodot (1, 208.) und Justin (l, 8.) Kyros seinen Untergang. Masstcus mons, j. Mondragone, ein im N.-W. Campaniens gelegener Berg in der Nähe von Sinuessa, berühmt durch seinen von den römischen Dichtern viel gepriesenen Wein. Hör od. 1, 1, 19. 2, 7, 21. 3, 21, 5. sät. 2, 4, 51 Verg. G. 2, 143. Uv. 22, 14. Cic. leg. anr. 2, 25. ' Massilia, Maaaalm (d. H. Wohnung, Niederlassung, jetzt Marseille, eine im 6. Jahrhundert von flüchtigen Phokaiern gegründete Colonie an der Küste der Lignrier in Gallien am gallischen Meerbusen, im Osten der drei Rhodanusmündungen, deren östlichste die massaliotische hieß, auf einer durch einen 1500 Schritt breiten Isthmus mit dem Festlande zusammenhängenden Halbinsel mit einem trefflichen Hafen Lakydon und einer festen Burg. M. war eine der bedeutendsten Städte der alten Welt und die wichtigste Stadt der rö-: mischen Provinz, jedoch dem römischen Statt-! Halter nicht unterworfen. Der Einfluß, den griechische Verfassung, Sitte, Kunst und Wissenschaft von hier ans verbreiteten, muß als sehr bedeutend betrachtet werden. In rörn. Zeit war deshalb M. auch der Lieblingsaufenthalt gebildeter Römer, die im Exil lebten, z. B. des T. Annius Milo. Das unter dem Schatten römischer Freundschaft mächtig wachsende M. konnte sich nicht freihalten von dem Parteikampf zwischen Cäsar und Pompejns, die ihm beide Wohlthaten erwiesen hatten. Anfangs wollte sich deshalb die Stadt neutral halten, doch als die aristokratische Partei eine Flotte des Pompejns in den Hafen aufgenommen hatte, wurde sie nach hartnäckiger Gegenwehr, besonders nach 2 Seeschlachten, int I- 49 durch Trebonins und D. Brutus eingenommen (Caes. b. c. 1, 36. 2, 1—16.), und Cäsar ließ ihr zwar die Freiheit, legte ihr aber doch viele Lasten auf. Von dieser Zeit au hört die politische Bedeutsamkeit Massilia's auf. Unter den Gebäuden sind namentlich zu erwähnen die Tempel der ephesischen Diana und des Apollon. Abhandlung vou Geifow (1865). Masslva, l) Neffe des Masinissa, s. d. — 2) Enkel des Masinissa, Sohn des Gulussa, Königs von Nnmidien, nach dem Tode des Adherbal und Hiempfal rechtlicher Thronerbe und deswegen von Jugurtha (s. d.) durch dessen Diener Bomilkar ermordet (111 v. C.). Sal. Jug. 35. Massylia s. Nnmiclia. Mastanäbal, Maaraväßag, der jüngste der drei Söhne des Masinissa, Vater des Jugurtha, theilte nach des Vaters Tode in Folge der Anordnungen desselben mit den Brüdern'die Leitung Numidtens^ so daß er, der in griechischer Litteratur sorgfältig unterrichtet und gebildet war dre Rechtspflege zu leiten hatte. Seinen Sohn ^jugurtha adoptirte sein Bruder Mieipsa nach Mastanabals Tode. Müötls, ein kurzer Stab, an dessen Ende eine Anzahl Peitschenschnüre befestigt war. Mastusia, Maoxovolu ukqci, l) die Südwest-Ipt^e des thrakischen Chersonesos, Sigeion aegen- L rt' hrlt Greco. ~ 2) ein Berg Joniens, an dessen Abhange Smyrna erbaut war. Plin 5 29, 31. ' Masurius Sablnus, ein römischer Jurist und Gründer der nach ihm genannten Schule der Sa-bintaner, lehrte unter Tiberius und deu solgeu-den Kaisern bis in die Regierung Nero's. Fers. 5, 90. Von seinen vielen Schriften waren seine tres libri iuris civilis später Gegenstand umfassender Commentare und wurden so für die Di-geften einflußreich; sie selbst sind nicht aus uns gekommen. Vgl. Iuris consulti. Mater faimlias heißt die Frau, quae in ma-num mariti convenit, im Gegensatz zur uxor, Gattin überhaupt und eine Frau ohne Manns S. Ehe, Ii. Mathematica, rcc ^aq'rifxazly.a oder {Luftr-fiura, gewissermaßen die wissenschaftlichen Kenntnisse überhaupt, speziell diejenigen, in denen zuerst die Form der Wissenschaft am deutlichsten zum Vorschein kam, die Mathematik. Auch sie erhielt durch die Griechen ihre erste Ausbildung, namentlich durch die ionischen Philosophen noch mehr durch die Pythagoreer. Viele Erfahrungssätze, Ausgaben und Methoden waren freilich aus dem Oriente, besonders Aegypten herübergekommen; aber die wissenschaftliche Gestalt verdankte sie den Griechen. Um die Arithmetik machten sich besonders Pythagoras, und nach ihm Archytas und Philolaos berühmt; tue Geometrie bereicherte Pythagoras mit dem nach ihm benannten wichtigen Lehrsätze: auch Auaxagoras (s. d.) und Hippokrates ans Chios (450) bearbeiteten sie, zumal der letztere, welcher die Quadratur seiner lunula fand und das berühmt gewordene „delische Problem" der Verdoppelung des Würfels zu losen suchte, mit dem sich viele Gelehrten des Alterthums beschäftigten. Stereometrische Verhältnisse erörterte schon Archytas in seinen Vorträgen und namentlich die erste Curve doppelter Krümmung, und Platon führte in die Geometrie die analytische Methode sowie die Lehre von den Kegelschnitten und geometrischen Oertern ein, wodurch er die mathematische Wissenschaft so bedeutend förderte, daß im Gegensatz zur niederen Geometrie seine Schüler von einer transcendenten Geometrie sprachen. Neben Platon und Archytas blühte etwa gleichzeitig Cudoxos von Knidos; Ari-staios, Menaichmos und sein Bruder Dei-nostratos bildeten die Lehre von den Kegelschnitten weiter aus, und die sog. Quadratrix des Deiuostratos, welche indessen vou dem gleichzeitig lebenden Hippias entdeckt wurde, sucht das Problem der Dreitheilung eines Winkels und die Quadratur des Kreises zu lösen. Was so

4. Das Deutsche Reich, Wirtschaftsgeographie und allgemeine Erdkunde - S. 125

1911 - Leipzig : Teubner
Menschenrassen. 125 Urheimat des Menschen ist unbekannt. Man darf wohl annehmen, daß damals, als das Eis große Gebiete Europas bedeckte, wärmere Länder, wie Kfrika und Ksien, stärker bewohnt waren, und es ist wahrscheinlich, daß in Ksien die Wiege des Menschengeschlechtes gestanden hat. von hier aus verbreiteten sich die Menschen jedenfalls über die ganze Erde. Durch den Einfluß des Alimas und der Lebensweise entwickelten sie sich körperlich und geistig verschieden, so daß wir jetzt eine Vielheit von Stämmen und Völkern kennen. Man hat sie nach der Form und Größe des Schädels, der Farbe der haut, dem Haarwuchs, der Sprache und andern Merkmalen verglichen und so mehrere Gruppen des Menschengeschlechts aufgestellt, die man Rassen nennt. 1. Die mittelländische Rasse. Sie führt diesen Namen, weil die hervorragenden Völker dieser Gruppe um das Mittelmeer herum ihre Ausbildung und Blüte erlangt haben, vorherrschend ist bei ihnen die helle Hautfarbe, die das Blut an den Wangen durchscheinen läßt. Mittel- und Uurzköpfe herrschen vor. Dem Kopf entspricht ein verhältnismäßig großes Gehirn. Weiches und welliges bis stark gelocktes haar schwankt in der Farbe vom hellsten Blond bis zum tiefsten Kastanienbraun. — Diese Rasse umschließt die wichtigsten Kulturvölker der Erde. Sie erstreckt sich über ganz Europa mit Ausnahme der nordöst- lichsten Landstriche (Finnen) und einigen' kleinen, von asiatischen Völkern bewohnten Ge- bieten im Osten. Sie herrscht in Vorderasien vor und sendet einen Zweig nach dem dicht- bevölkerten Indien hin. Auch Nordafrika wird zum größten Teil von ihr bewohnt. Zeit dem Zeitalter der Entdeckungen beginnt die Ausbreitung dieser Rasse jenseits der Ozeane. Amerika gehört großenteils ihrem Bereiche an. Auch in Südafrika und Australien hat sie sich angesiedelt. Sie umfaßt ziemlich die Hälfte der gesamten Menschheit, etwa 800 Millionen Seelen. 2. Die mongolische Rasse wird körperlich durch breitgesichtigen, kurzköpfigen Schädel mit vorspringenden Backenknochen gekennzeichnet. Die Augen sind meist etwas schief geschlitzt, die haare schlicht und schwarz. Die Hautfarbe ist weizengelb. Diese Rasse nimmt Asien mit Ausnahme Vorderasiens, Vorderindiens und der indischen Inselwelt ein. Westwärts hat sie sich nach Nordeuropa und in die europäische Türkei verbreitet. Einst sicher die zahlreichste aller Rassen darstellend, umfaßt sie jetzt kaum noch Ys der Menschheit, etwa 500 Millionen Seelen. < i 3. Die Inselvölker der malaiisch-polynesischen Rasse breiten sich im Süden Asiens aus. Durch das schlichte schwarze haar, die gelblichbraune bis olivenbraune haut- färbe erinnern sie an die Mongolen. 4. Die Amerikaner sind eine körperlich große, aber nicht sehr kräftige und wider- standsfähige Rasse. Das schwarze, schlichte haar und der geringe Bartwuchs kommen allen Amerikanern zu. Die Grundfarbe der haut ist gelblichbraun; der kupferrote Ton, welcher der Rasse früher den Namen der Rothäute eingetragen hat, entsteht künstlich bei einigen Stämmen durch Färbung. Die Nase ist meist gebogen und scharfrückig, die Stirn vielfach zurückfliehend. 5. Als afrikanische Rasse kann man die Bewohner Afrikas südlich der Sahara bezeichnen. Nach ihrer Mehrzahl den dunklen Negern angehörend, nennt man sie wohl auch kurz Negerrasse. Sie bilden im allgemeinen eine kräftige und ausdauernde Rasse von hohem Wüchse. Der Schädel besitzt ein stark ausgebildetes Hinterhaupt und eine zurückfliehende Stirn. Die Nase ist breit und meist platt, der große Mund von dicken, wulstigen Lippen umgeben. Das haar ist kurz und wollig- die Farbe der haut spielt vom dunklen Braun bis zum vollen Schwarz. Sprachlich zerfällt die Negerrasse in die beiden großen Gruppen der Sudanneger, vom Rand der Sahara bis zur Wasserscheide des Kongo reichend, und der Bantusölker. Ihre Zahl dürfte mit Einschluß der Volks- genossen, die als Sklaven nach Amerika verpflanzt wurden, 130 Millionen ergeben.

5. Das Deutsche Reich, Wirtschaftsgeographie und allgemeine Erdkunde - S. 38

1911 - Leipzig : Teubner
38 Thüringerwald. führt ein uralter Grenzweg, der „Nennstieg" (eigentlich Ratnstieg), entlang, der das Land der Franken und Hessen von dem der Thüringer schied. Noch heute sagen die Waldbewohner, wenn sie von ihren Nachbarn sprechen, „drinnen in Thüringen" und „draußen in Franken", und wer einmal von hüben nach drüben über das Gebirge wandert, der wird bald an Sprache, Litte, Bauart der Häuser und vielen andern Merkmalen die Scheidung erkennen, die der Rennstieg im Laufe langer Jahrhunderte herausgebildet hat. Auch eine Wetterscheide ist er immer gewesen. Bewölkung, Winde und Temperatur lassen deutlich den Einfluß des Gebirgszuges erkennen. Die Witterungsverhältnisse sind oft zu gleicher Zeit hüben und drüben sehr verschieden. Zwei Ivochen ungefähr früher als in Thüringen beginnt in Franken der Frühling, und zwei Wochen früher beginnt auch die Ernte. Das dicht bewaldete Gebirge, das man wegen seiner Lieblichkeit und Anmut den ,,park Deutschlands" nennt, wird im Sommer und Winter von vielen Fremden auf gesucht. Sie wollen in der würzigen Waldluft Seele und Xörper erquicken und sich stärken zu neuem Tun und neuer Hrbeit daheim. Durch den Fremdenverkehr er- wächst den Bewohnern reicher Verdienst. Aber auch der Wald selbst ist ihnen eine wichtige Erwerbsquelle.'Lein holz wird zu Bauten verwendet, sowie zu Pappe, Papier und Spielwaren verarbeitet. Sonneberg (17) ist der Mittelpunkt des Spielwaren- industriebezirkes. In den zahlreichen Glashütten und Porzellanfabriken dient das Lpielwarenwerkstatt in Thüringen.

6. Das Deutsche Reich, Wirtschaftsgeographie und allgemeine Erdkunde - S. 126

1911 - Leipzig : Teubner
126 Kulturelle Gliederung. Staatenbildung. 3m Lüden Afrikas leben noch die Hottentotten und die Buschmänner. Es sind kleine Reste ehemals größerer Völker. Dasselbe gilt von der Urbevölkerung Indiens, den Papuas auf den festlandnahen Inseln Australiens und den Australschwarzen. von der kulturellen Gliederung des Menschengeschlechts. Je nach der 5trt, wie der Mensch sich die Natur dienstbar macht und der Erde ihre Gaben zur Befriedigung seiner Lebensbedürfnisse (Nahrung, Kleidung, Obdach) abringt, unter- scheidet man Naturvölker, Halbkulturvölker und Kulturvölker. Naturvölker schweifen unstet und planlos umher. Sie ernähren sich durch das Suchen von Nahrungsmitteln aus dem pflanzen- und Tierreich (Knollen, Wurzeln, Leeren, wild- wachsende Früchte — Würmer, Muscheln, Schnecken, Vogeleier). 3u ihnen gehören die Australneger, die Buschmänner, die Feuerländer, Völkerreste im brasilianischen Urwald, im Innern von Neuguinea, Eelebes usw. Die Halbkulturvölker, zu denen die Indianer, Eskimos, Nordasiaten und polynesier gehören, sinden in den Polarzonen, in den Urwaldgebieten und auf den Inseln Polinesiens durch Iagd und Fischfang ihren Lebenserwerb, häufig artet die Jagd zu schonungsloser Naubwirtschast aus (Pelztiere Sibiriens, Bison in Nordamerika, Elefant in Afrika). In Nord- afrika, den Hochländern Westasiens, den Pampas Südamerikas, in Südafrika, den Steppen Asiens und Australiens führen Hirtenvölker mit ihren Herden ein Nomadenleben von Weideplatz zu Weideplatz. Der Pflug ist den Halbkulturvölkern noch fremd, wohl aber bebauen sie mit einfachen hacken aus Stein, Horn und holz das Land. Sie ernten Knollengewächse, sowie Hülsenfrüchte, Niais und Gemüse. Die Kulturvölker betreiben Landwirtschaft als Plantagenbau (Tropen), Ackerbau (in der gemäßigten Jone) und Gartenbau (Japan, Ehina, Holland, Frankreich, Umgebung der deutschen. Großstädte). Bergbau, Industrie, Handel und Verkehr sind bei ihnen hoch entwickelt' Wissenschaften und Künste blühen. Sie gliedern sich in Landwirtschafts- oder Agrarstaaten, Industriestaaten und Handelsstaaten. Zu den Agrarstaaten gehören die ver- einigten Staaten von Amerika, Ungarn, Schweden, Nußland, Italien, ganz besonders aber Numänien, Argentinien, Uruguay und China. Reine Industriestaaten sind Belgien und Großbritannien. In der Entwicklung zu Industriestaaten befinden sich die Schweiz und die Niederlande, während das Deutsche Reich sowohl Agrar- wie Industriestaat ist. Lebhaften Handel, teils mit Rohstoffen, teils mit Industrieprodukten betreiben Großbritannien, Deutschland, Belgien, Norwegen, Japan, die vereinigten Staaten von Amerika, die Schweiz und die Niederlande. Von der Bildung der Staaten. Den ersten Nienschen stand das gesamte Fest- land der Erde zur Wanderung und Wahl des Wohnsitzes offen. Wohin sich einzelne Familien, Stämme oder Völkerschaften wandten, hatten sie sich nur gegen die feind- liche Tierwelt zu behaupten. Mit der Vermehrung der Menschen begannen die feind- lichen Berührungen untereinander. Sie hatten sich gegen das Eindringen benachbarter Stämme in ihr Wohn-, Jagd- oder Weidegebiet zu schützen und schlössen sich zu Ge- meinschaften oder Staaten zusammen, die nach Recht und Gesetz regiert werden mußten. Geht in einem solchen Staat die höchste Gewalt von einem Oberhaupte aus, so heißt er Monarchie. Der Monarch besitzt entweder eine unumschränkte oder absolute Gewalt, wie sie der Kaiser von Rußland bis zum Jahre 1905 hatte, oder seine Herr- schaft ist beschränkt, konstitutionell, wie in Deutschland, Österreich, Rußland usw., indem er das Recht der Gesetzgebung und die Überwachung der Staatsgewalt mit Vertretern des Volkes teilt. Im Freistaat, in der Republik (Frankreich, Schweiz), be- trachtet sich das ganze Volk als Inhaber der höchsten Staatsgewalt, überträgt aber deren Ausübung auf ein für bestimmte Zeit gewähltes Oberhaupt, den Präsidenten.

7. Stoffe und Probleme des Geschichtsunterrichts in höheren Schulen - S. 70

1915 - Leipzig [u.a.] : Teubner
70 Oie altorientalische Geschichte und des Hellenentums den äußeren Knlaß dazu bietet. Nicht als ob die politischen Schicksale des alten Orients gar nichts für uns wertvolles enthielten. Die ägyptische Geschichte z. B. mit ihrem mehrfach sich wiederholenden Wechsel von Blüte- und Verfallszeiten, von Eroberungszügen in fremde Länder und Invasionen durch fremde Völker, von patriarchalischer, durch feudale Einrichtungen beschränkter und absoluter Monarchie bietet sehr interessante Parallelerscheinungen zu vor-gängender europäischen Geschichte; aber ohne (Eingehen auf (Einzelheiten, ohne ein wirkliches verweilen und Sichversenken, das doch die Kürze der verfügbaren Seit schlechterdings verbietet, bleibt das eine schattenhafte (Erkenntnis, die sich alsbald wieder verflüchtigen muß: so schattenhaft wie die Gestalten der Tutmosis und Hmenemhotep, der Tiglatpileser und Kssarhaddon, welche die zeitliche Riefenentfernung, mindestens für Laienaugen, einander so ähnlich gemacht hat, und die uns daher auch im ©runde so herzlich gleichgültig sind, daß wir es als eine Rrt Vergewaltigung empfinden, wenn man uns nötigen will, ihre Taten unserem Gedächtnisse einzuprägen. was dagegen diese Völker zum bleibenden Kulturbesitz der Menschheit beigesteuert haben, oder was in ihrer Kulturentwicklung so eigenartig und bedeutsam ist, daß es dauernd die Teilnahme der Nachwelt erregt hat, muß der Unterricht den Schülern nahezubringen und einzuprägen versuchen: aber wiederum, ohne ihnen deshalb mit einer Übersicht über ihre gesamte Kultur aufzuwarten und ohne sich bei der geographischen Natur ihres Landes länger, als unbedingt nötig, aufzuhalten. 5ür die (Eigenart der Zarathustrareligion ist z. B. der das Leben Irans von jeher beherrschende Gegensatz von wüste und ^ruchtlanö von so großer Bedeutung wie das Klima Mesopotamiens für die Entwicklung der astronomischen Wissenschaft in diesem Lande; aber die paar Kulturtatsachen, die wir aus der (Beschichte Ägyptens herausgreifen, erfordern keine (Erörterung der geographischen (Eigentümlichkeiten des Nillandes, von so ausschlaggebender Wichtigkeit diese auch an und für sich sein mögen. Unsere Kenntnis vom Pharaonenreich begann im wesentlichen erst mit der (Entzifferung der Hieroglyphen, dieses vollkommensten Bilderschriftsystems, das auch heute noch unser Interesse beansprucht, warum sollte man nicht von ihr ausgehen, ev. anknüpfend an die auch biographisch reizvolle Lebensgeschichte (Ehampollions? Mithilfe einer Abbildung des Steins von Rosette ((Epidiaskop) finden die Schüler wohl selbst das Pro-

8. Stoffe und Probleme des Geschichtsunterrichts in höheren Schulen - S. 82

1915 - Leipzig [u.a.] : Teubner
82 Die griechische Geschichte auch der des Griechischen Unkundige einen hauch vom Geiste des Grigi-nals verspüren kann. § 3. Dar griechische Altertum. In den ältesten Zeiten der griechischen Vergangenheit ist alles so problematisch, daß eine Skizze des historischen Verlaufs, wie ich ihn mir denke, den didaktischen Vorschlägen vorausgeschickt werden muß. Die mykenisch-kretische Kultur trägt ein in hohem Grade orientalisches Gepräge und ist von orientalischen Vorbildern mindestens in weitem Maße abhängig. Ihreträger befanden sich im Bronzezeitalter. Die homerische panhoplie war ihnen noch unbekannt, die Bekleidung der Männer äußerst dürftig. Sie verfügten über außerordentlichen Goldreichtum und kannten feine Techniken künstlerischer Metallbearbeitung, die später ganz verloren sind. Sie begruben ihre Toten in Schacht- oder sehr kunstvollen Kuppelgräbern, glaubten, daß ihre Seelen darin weiterlebten, und brachten ihnen Kult und ©pfer dar. wahrscheinlich verehrten sie außerdem Naturobjekte, heilige Bäume, Quellen, Steine, Tiere, und unheimliche, phantastische Mschwesen als Symbole furchtbarer Naturkräfte. Tempel bauten sie anscheinend noch nicht, wohl aber riesenhafte Königsburgen. Diese Bauten setzen das Dasein einer zahlreichen fronpflichtigen Bevölkerung voraus. Daß es eine vorgriechische Bevölkerung von nichtindoeuropäischer Abkunft in Hellas gegeben hat, wird durch die (Drtsnamen-forschung bewiesen; aber sie kann nicht genau feststellen, ob die mykeni-sche Kultur ganz oder nur teilweise von ihr herrührt.1 heftige Kriege erschütterten die mykenische Welt, sonst wären die furchtbaren Bergresten nicht nötig gewesen. (Ein Teil derselben muß in diesen Kriegen — der mykenischen Könige untereinander — bereits zerstört worden sein. Die (Erinnerung an diese Kämpfe lebte wohl schon in mündlich fortgepflanzten Gesängen fort. vielleicht als diese Welt bereits im Niedergänge war, vielleicht aber auch schon zur Seit ihrer höchsten Blüte, brach von Norden, über (Epirus, ein Volk von zweifellos nordischer Abkunft in die Halbinsel ein, die Achäer, hochgewachsen, blond, kriegerisch, von einem stolzen, reisigen 1 Beloch meint allerdings, es könne nicht mehr zweifelhaft sein, daß die Träger der mrjlemfchen Kultur auf dem Festlande Griechen waren, in „Tdeltge» schichte" (herausgeg. von v. Pflugk-Harttung I S. 151), während er für Kreta das Gegenteil als sehr wahrscheinlich bezeichnet (ebenda S. 153). Dgl. dazu Groebe S. 87 f.

9. Stoffe und Probleme des Geschichtsunterrichts in höheren Schulen - S. 116

1915 - Leipzig [u.a.] : Teubner
116 Die griechische (Beschichte Deshalb darf man aber doch fragen, ob das, wofür Demosthenes kämpfte, nicht wert war, daß es zugrunde ging, und ob Philipp es nicht durch Besseres zu ersetzen vermochte und gedachte. Die Ähnlichkeiten mit der preußisch-deutschen Geschichte drängen sich hier geradezu auf, und in diesen Dergleichen liegt m. E. das Lehrreiche für die Schüler. Line nordische tttilitärmonarchie, halb in, halb neben der Gesamtnation stehend, mit eigenem Nationalbewußtsein und eigener Großmachtspolitik, vernichtet mit Waffengewalt die flftersuveränität und „Libertät" der Kleinstaaten, um sie aber sodann durch ein föderatives Band, unter (Erhaltung ihrer staatlichen Selbständigkeit, zu einem größeren Ganzen von unvergleichlich bedeutenderer Leistungsfähigkeit zusammenzufassen und die dadurch entbundenen Kräfte gegen den gemeinsamen Nationalfeind mobil zu machen: das paßt auf Makedonien, Hellas, Philipp, es paßt auch auf Preußen, Deutschland, Bismarck. Die Befugnisse der präsidialmacht und der Bundesvertretung mag man noch besonders vergleichen. Über dem Ähnlichen vergesse man jedoch auch das Abweichende nicht, sowohl in den Einrichtungen (Preußen gehört selbst zum Bunde, Makedonien nicht; Deutschland hat auch ein Volkshaus, der Hellenenbund nur ein Staatenhaus; die Reichsfunktionen sind unvergleichlich viel mannigfaltiger als die des Hellenenbundes), als auch namentlich in den (Besinnungen: die deutsche Nation wollte die (Einheit und stritt nur um die Form und den Umfang, die hellenische wollte die Einheit nicht. Dies Fehlende aber war durch nichts zu ersetzen, denn der Wille ist von allen Kräften des Weltgeschehens die gewaltigste. Das mag schließlich die letzte und feinste (Erkenntnis sein, die den Schülern aus der Betrachtung dieser Dinge erwächst. Der Fortgang der Ereignisse weist hier und dort nach sehr verschiedener Richtung. Nicht nur Alexander lenkt mehr und mehr aus nationalhellenischen in universalpolitische Bahnen: auch die Hellenen vermögen sich in ihre neue Lage nicht zu finden, sie empfinden die (Einheit nicht als Segen, sondern als Joch, suchen sie abzuschütteln (331), werden überwältigt, und nun tritt die makedonische Herrschaft an Stelle der Hegemonie, ein Zustand, den man im außerpreußischen Deutschland so sehr gefürchtet hat, und den Bismarcks geniale Gestaltung der Reichsverfassung so glücklich vermieden hat. § 10. Alexander und der Hellenismus. Daß Alexanders Geschichte als Grundlage universalhistorischer Entwicklungen Gegenstand des Unterrichts sein muß, bedarf weiter keiner

10. Stoffe und Probleme des Geschichtsunterrichts in höheren Schulen - S. 88

1915 - Leipzig [u.a.] : Teubner
88 Die griechische (Beschichte Schüler nur dann Interesse, wenn sie Ereignisse auslösen, wenn sie gewissermaßen explodieren- anderenfalls haften sie nicht, denn das Interesse des Forschers hat epischen, das des Schülers dramatischen Charakter. Durch Knalysierung der Zustände die Herkunft der homerischen Menschen zu bestimmen, ist in der Schule untunlich, da das ethnographische Vergleichsmaterial erst geliefert werden müßte. Der Lehrer teilt also mit, daß es sich bestimmt um einen Zweig der Indoeuropäer handelt, wie aus der Sprache hervorgeht, während über die Urheber der mykenischen Kultur, solange ihre Sprache unbekannt bleibt, nur Vermutungen möglich sind? Daran schließe ich eine Übersicht über alle Zweige des indoeuropäischen Sprachstamms, da nach meiner (Erfahrung auch erwachsene Schüler darüber oft ganz verworrene Begriffe haben, die Magyaren für Slawen halten usw. hierüber ganz klar zu sein ist aber von praktischem Werte. Lin Stammbaum kann hier gute Dienste leisten. Die Romanen, als ein (Ergebnis späterer Mischungen, dürfen darin natürlich noch nicht vorkommen. Zum verweilen lockt die homerische Götterwelt. Rber nicht Mythologie als solche soll Gegenstand des Unterrichts werden, erst recht nicht die (Entstehung der homerischen Göttergestalten durch Differenzierungen, Verschmelzungen, Verselbständigung spezifischer (Eigenschaften usw. Wonach wir allein fragen, ist der Charakter der homerischen Götter, eine Frage, die zum letzten Male nicht schon durch Schiller, sondern, soviel ich weiß, durch Max Klinger aufgeworfen worden ist. Ihre Beantwortung gehört eigentlich in die Religionsgeschichte, die als besonderes 5qch Zu treiben wäre, wie in den Dr. Lietzschen Landerziehungsheimen: wo sie fehlt, muß die (Beschichte aushelfen. (Entsprechen diese Götter, so fragen wir, unseren Begriffen von Göttlichkeit? Sind sie allmächtig, allwissend, allgegenwärtig? Sind sie heilig und allweise? Wie verhalten sie sich zu Sitte und Sittlichkeit, unter sich und bei den Menschen? Worin liegt ihre Übermenschlichkeit? 2 Findet sich dann, 1 Rtögeroai) ist bekanntlich mit einem großen Aufwand von Gelehrsamkeit für die Pelasger eingetreten; aber gesetzt, er habe recht, so wissen mir doch nicht, wo diese pelasger ethnisch hingehörten. (Es spricht viel dafür, daß pelasger nur ein älterer Harne der Achäer gewesen ist (f. Beloch in Ullsteins „Weltgeschichte" I S. 140). 2 3m 2. Bande von Iakob Burcehardts Griechischer Kulturgeschichte ist das reichste Material zur Beantwortung dieser Fragen bereit gestellt, freilich nicht immer aus der rechten Perspektive beurteilt.
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