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1. Abriß der Geschichte des Alterthums - S. 1

1877 - Braunschweig : Vieweg
Einleitung. Oeschichte erzhlt was unter den Menschen geschehen ist. Die Geschichte der Menschheit (allgemeine Geschichte) soll uns belehren, welchen Gang die Bildung des menschlichen Geschlechts von den frhesten Zeiten her bis auf die Gegenwart genommen hat. Dieser Gang ist durch die Eigentmlichkeit der menschlichen Natur wie durch die Beschaffenheit des Wohn-Platzes der Menschen vorgezeichnet. Die Erde ist das Erziehungshaus der Menschheit." Mindestens seit 6000 Jahren giebt es Menschen auf Erden; auf mehr als der Hlfte dieser Zeit und auf der allmhlichen Entwickelung weit der meisten, ausgestorbenen und lebenden, Völker liegt tiefe Nacht, die nur all-mhlich dem Dmmerlichte weicht. Wie viel ist's, was wir nicht wissen!" In dem uns bekannten Entwickelungsgange der Menschheit zeigt sich un-verkennbar, da der Kreis der Vlkerverbindung stdh nach und nach immer mehr erweitert hat; dadurch ist aber auch die Bildung der Menschen in immer hherem Mae befrdert. Dieses lt sich schon bei einem vor-lufigen Ueberblick der das ganze Gebiet der Geschichte deutlich erkennen. Die Geschichte zerfllt zuerst in die alte und neue; jene umfat die vorchristliche, diese die christliche Zeit. In jener bestanden nur Na-tionalreligionen, durch welche die Völker mehr getrennt, als verbunden wurden. Sie bereiten jedoch auf das Christenthum vor; dieses ist eine all-gemeine Religion, welche eine innigere Verbindung der Völker herbeige-fhrt hat. I. Die alte Geschichte wird in fnf Perioden getheilt: 1. Die frhesten (vorgeschichtlichen) Zeiten von der Schpfung der vor Chr. Menschen bis auf die ersten geschichtlichen Aufzeichnungen, bis etwa 3000 v. Chr.). lieber die Anfnge der Bildung wie der die Fort-schritte derselben in diesem langen Zeitraum kann man nur Vermuthungen aufstellen. 2. Vom allmhlichen Hervortreten geschichtlich bekannterstaatenbis 555 (Chinas, Aegyptens *c.) bis auf Cyrus, welcher im Perserreiche Westasien Assmann-Meyer, Abri :c. I, f. R. 1

2. Abriß der Geschichte des Alterthums - S. 2

1877 - Braunschweig : Vieweg
2 Einleitung. vor Chr. vereinigte (3000 bis 555 v. Chr.). Die laugehin Vereinzelten Völker dieser Periode wohnen meistens in fruchtbaren Ebencn am Unterlause groer Strme (Strom-Cultur), zum Theil aber in den Kstenlndern des Mittelmeers, von dessen Ostgegendcn durch Eroberung wie durch Handels-verkehr eine allmhlich erweiterte Vlkerverb induug ausgeht (Mittel-meer-Cultur). Die wichtigsten Völker dieser Zeit sind: A. in Asien: 1. die Inder (am Indus und Ganges), 2. die Chinesen (am gelben und blauen Strom), 3. die Baktro-Meder (am oberen Amu), 4. die Assyrier und Babylonier (am Euphrat und Tigris), 5) die Phnicier (an der syrischen Kste des Mittelmeers), 6. die Inden. B. in Afrika: 1. die Aegypter (am Nil), 2. die Karlhager (am Mittelmeer, auf der Grenze des Ost- und Westbeckens). C. in Europa: 1. die Griechen, 2. die Rmer (jene am stlichen, diese ant westlichen Becken des Mittelmeers), bis 333 3. Seit der Begrndung des Perserreiches durch Cyrus bis auf die Zerstrung desselben durch Alexander den Groen (555 bis 333 v. C.). Die Vlkerverbindnng breitet sich unter wiederholten Kmpfen zwischen den Persern und Griechen gen Osten hin bis nach Indien aus. Die Angriffe der Perser wurden von den Griechen glcklich zurckgeschlagen; als aber die Griechen unter der macedonischen Herrschaft vereinigt waren, fhrte Alexander der Groe durch Bezwingung des Perserreiches eine Verschmelzung der griechischen und orientalischen Bildung herbei (um 333). bis 31 4. In den drei Jahrhunderten von Alexander d. Groen bis auf Augustus (31 v. Chr.) werden die Rmer das wichtigste Volk der Ge-schichte. Durch die Ausbreitung des rmischen Reiches auf alle Lnder rings um das Mittelmeer werden auch die westlicheren Völker in die durch Cyrus und Alexander begrndete Vlkerverbindung hineingezogen, und eine allgemeine Religion vorbereitet. bis 476 5. In den letzten Zeiten der alten Geschichte von Augustus, der durch nach Chr. die Seeschlacht bei Actium (31 v. Chr.) die Alleinherrschaft im rmischen Reiche erlangt, bis auf den Untergang des abendlndischen Kaiser-thnms erfolgt die Ausbreitung des Christenthums im rmischen Reich; die Rmer erliegen nach langen Kmpfen den deutschen Vlkern, und indem diese sich dem Christenthum zuwenden, führen sie die neue Zeit herbei. Im Alterthum kam die Vlkerverbindung nicht der die Mittelmeer-landet hinaus und sie wurde besonders durch Gewalt (Eroberung) be-frdert. Ii. Die neue Geschichte begreift A. das Mittelalter, das mit der Vlkerwanderung beginnt und in welchem sich die Vlkerverbindung fast der die ganze alte Welt (Europa, Asien und Afrika) ausbreitet (Coutineutal-Cultur); B. die neue Zeit, seitdem mit Erffnung des Oceans die neue Welt (Amerika) in den Kreis der Cultur hineingezogen wird (oceanische Cultur); von dieser trennt man noch C. die neueste

3. Abriß der Geschichte des Alterthums - S. 5

1877 - Braunschweig : Vieweg
Geschichte des Alterthnms. Erste Periode bis 3000 v. Chr. Vorgeschichtliche Zeit. Die Geschichte belehrt uns nicht der die Anfnge des Menschengeschlechts. Unter den Religionsurkunden, welche Lehren darber in mehr oder minder dichterischer Einkleidung enthalten, behauptet die Bibel den ersten Platz. Die wissenschaftliche Erforschung des Zustandes der Menschheit vor ihrem Eintreten in die urkundlich berlieferte Geschichte ist Gegenstand einer eigenen, erst in den letzten Jahrzehnten begrndeten Wissenschaft, der Palontologie. Man hat die Spuren des Menschen bis in die Tertirschicht unserer Erde nachweisen zu knnen geglaubt, also bis weit vor die furchtbaren Um-wlzungen, welche der Oberflche der Erde ihre heutige Gestalt gegeben haben. Seitdem aber lt sich die Culturentwickelung der Menschheit an den ausgegrabenen berresten ihrer Wohnungen, Gertschaften, Waffen immer beut-iicher verfolgen. Nachdem man erst angefangen hat zu suchen, haben sich solche Spuren berall auf der ganzen Erde gefunden. Man unterscheidet nach dem Material, welches auf den verschiedenen Stufen der Entwicklung zur Anfertigung der notwendigsten Gertschaften verwandt wurde, ein Steinzeitalter, ein Broncezeitalter und ein Eisenzeitalter. Natrlich geben diese Bezeichnungen nur allgemeine, groe Entwickelungs-Perioden an, die vielfach in einander bergreifen, auch nicht etwa bei allen Vlkern zu derselben Zeit eingetreten find. Die ltesten menschlichen Spuren finden sich nur in Gewrgs- und Erd-hhlen. Erst in verhltnimig spter Zeit beginnen die Menschen knstliche Wohnungen zu bauen. Das geschah namentlich in der Niederung; und zwar zum Schutz theils gegen wilde Thkre, theils gegen berschwemmungen auf Pfahlrosten, an flachen See- und Fluufern oft mitten im Wasser. Die Be-wohner der Pfahlbauten trieben bereits Ackerbau, Viehzucht und verstanden

4. Abriß der Geschichte des Alterthums - S. 11

1877 - Braunschweig : Vieweg
Asien. 2. China. Japan. 11 Sdens. Die Eroberer (die sog. 100 Familien) standen auf einer niedrigeren Cnltnrstufe, als die bisherigen Bewohner der Ebene, welche bereits die Be-arbeitung des Eisens kannten. Eine grere Gemeinschaft (Staat) wurde vorzugsweise nthig, um das vom gelben und blauen Flu angeschwemmte Doppeldelta gegen die Strom- und Meerflutheu zu sichern und so fr den Acker-bau zu gewinnen. Bei dem fortdauernden Kampfe mit der Natur ist der nchterne Verstand bei den Chinesen (den asiatischen Hollndern) vorherr-schend geworden; Phantasie und Gefhl treten dagegen zurcki). Die Religion hlt sich an das Aenerliche, und dient besonders zur Befrderung der Staatsordnung; der Himmel wird als der hchste Gott verehrt; der Kaiser, Sohn des Himmels", soll die Ordnung des Himmels zum Vorbilde fr die menschliche Gesellschaft nehmen. Selbst der Lauf der Gestirne kommt in Un-ordnnng, wenn aus des Menschen Brust das rechte Ma" verschwunden ist; wenn die Fürsten nicht die Vter des Volkes sind, erfolgt Miwachs, Aufruhr 2c. Schon von dem Grnder des chinesischen Reichs (Fohi) soll die Verehrung des Himmels, die Ehe, Musik und Schreibkunst (Wortschrift) eingefhrt sein, von dem zweiten Kaiser der Ackerbau (statt des Fischfangs), von der Gemahlin des dritten der Seidenbau. Unter der Dynastie Tscheu (1122249 v. Chr.) 1122 bis wurden auf Grundlage der lteren heiligen Bcher, der King's, insbesondere 249 des Schukiug, durch den Prinzentscheukong die wichtigsten Verordnungen der die Staatseinrichtung gesammelt. China, damals das Gebiete des Hoangho, war ein Feudalreich, das durch die Fehden und Uebergriffe der groen Lehns-trger arg zerrttet war. Die Regierung und Verwaltung des Landes wurde dann unter der Dynastie Tsing (249210) so geordnet, wie sie noch heute 249 bis ist. Auch das Schiepulver (zu Feuerwerken), Papierbereitung (aus Bambus- 210 bast?) und Druckerei (mit Holztafeln) wie der Compa waren in China weit frher, als in Europa bekannt. Ein rasches Fortschreiten der hier schon frh entstandenen Cnltur wurde besonders durch die Absperrung von anderen (da-mals roch rohen) Vlkern verhindert, die durch die ganze Natur des Landes befrdert wurde. Denn das weite Reich kann sich selbst versorgen, der Ver-kehr ist nach der Meeresseite durch furchtbare Strme, nach der Landseite durch hohe Gebirge oder ruberische Völker erschwert. Um 240 v. Chr. fand 240 man es nthig, die Grenzen gegen das innere Hochasien durch eine 300 Meilen lange Mauer (in der Lcke'des Randgebirges nordstlich vom Hoangho-Durchbruch) zu schtzen. Unter mehreren, auch spteren, Herrscherhusern fand keine Absperrung Statt; ein vlliger Stillstand" der Eutwickelung hat auch hier niemals geherrscht 2). Als Reformator trat (gegen 500 v. Chr.) Konz fu tse (Confucius), 500 aus einem altberhmten Geschlechte, auf, der die Kings ordnete, die alte Ratio- ') Recht im Gegensatz zu den Indern; vgl. 0. S. 9. -) Die hermetische Abschlieimg China's wie Japans tfl erst eine Folge der Missionsthtigkeit der Jesuiten, die, gerade wie in Europa, politische Umtrieoe anfingen. Japan ging 1638 voran.

5. Abriß der Geschichte des Alterthums - S. 12

1877 - Braunschweig : Vieweg
12 Zweite Periode, von 3000 bis 555 v. Chr. natreligion erneuerte und auf Verehrung des Himmels und der Ahnen durch strenge Sittlichkeit drang. Der Aberglaube der Vornehmen suchte in der Lehre seines (lteren) Zeitgenossen Lao tse Befriedigung (Geisterbeschwrun-gen, um ein glckliches Leben zu erlangen); die groe Volksmenge wandte sich erst bald n. Ch. Geb. der Religion des Buddha (hier Fo genannt) zu. Die Cultur Chinas verbreitete sich nach den stlichen Lndern von Hinter-ittdien, wie nach Japan. In dem letzteren Jnselstaate wurde sie in eigentmlicher Weise weiter entwickelt. Die Herkunft der Bevlkerung ist unge-wi; sie gehrt zum tatarisch - finnischen Sprachstamm; doch scheint eine starke Vermischung mit chinesischen Einwanderern stattgefunden zu haben. Hier soll 600 schon frher (600 v. Chr.) ein gttlicher Krieger" einen Staat begrndet haben, in welchem erst lange nachher (um 1200 n. Chr.) die weltliche Gewalt (des Siogun oder Datfun) von der geistlichen (des Mikado oder Dairi) getrennt wurde. Die alte Nationalreligion von Japan-schreibt Sonnen-dienst und Reinheit des Wandels vor (Spiegel im Tempel); spter ist auch die Lehre des Kong su tse und des Buddha daselbst verbreitet. 3. Iran und Turan (Baktra). Das Tiefland Tu ran im Osten des kaspischen Meeres ist Sitz ruberi-scher Nomaden, zugleich ein Land der Nebel (Finsterni); das Hochland Iran (Airjana, Land der Arier), das in seinen zahlreichen Oasen wie in den Thlern der Nandgebirge schon frh ein Land des Ackerbaues wurde, zeichnet sich durch Haren Himmel aus (Land des Lichts). Beide Lnder wurden von (kaukasischen) Ariern bewohnt. Am leicht bersteigbaren Nordabhange Jran's, in den fruchtbaren Ebenen des oberen Oxus (Amu), eben so nahe an den heien nebligen Wsten Tnrans, als an den kalten, aber klaren Gebirgshohen Jran's, bildete sich in dem Staate Baktrien (Balk) eine eigentmliche Cultur, die wohl durch Verkehr mit Indien begnstigt, durch Raubzge der Nomaden aber fters gestrt wurde. Jima (Dschemschid, bei den Griechen Achmenes) soll hier durch Forderung hherer Cultur ein goldenes Zeitalter begrndet haben, das aber (nach spteren Sagen) durch seine Schuld verschwand, bis Zarathustra (Zoroaster) unter König Vistaspa 1250 (Gustasp) um 1250 v. Chr. das von dem guten Gotte Ormuzd (Ahura-masda) offenbarte Gesetz verkndete. In diesem wurde die alt-arifchc, unter dem Einflsse der Landesnatur entstandene Weltansicht von dem fortwhrenden Kampfe der bsen und guten Geister in der Natur (insbesondere Licht und Finsterni) fr die Sittenlehre und Staatseinrichtung zu Grunde gelegt, da man in dem iranischen Lande ganz anders, als in Indien arbeiten und kmpfen mute." Zoroaster's Lehre ist uns in dem erst spter gesammelten und mehrfach umgestalteten Zendavesta (d. i. lebendiges Wort) erhalten, insbesondere in dem zwischen 800 und 600 abgefaten Gesetzbuche Veudidad, das in dem bereits von Asiyrien (und Medien) unterjochten Ost-Iran nur religise, nicht staatliche Geltung hatte. Nach Zoroaster's Lehre ist Ormuzd

6. Abriß der Geschichte des Alterthums - S. 13

1877 - Braunschweig : Vieweg
Asien. 3. Iran. Turan. 4. Babylonien. Assyrien. 13 Schpfer der Welt und Geber alles Guten, der von den Lichtgeistern, Am-schaspands, umgeben in seliger Ruhe im Himmel thront und jedem Men-schen einen Ferver (Genius) zugesellt. Die priesterlichen Vorschriften fordern als Dienst des Ormuzd: Abwehr der bsen Geister;" denn diese, die Dawa, bekmpfen unter dem Herrscher der Finsterni, dem bsen Ariman (Araimanjus) alles Gute. Bei jener Abwehr untersttzt den Men-schen insbesondere das stets unterhaltene (als Bild des Ormuzd verehrte) Feuer, wie der strahlende Mithra (der alt-arische Sonnengott), der jeden Morgen siegreich die bsen Geister der Finsterni verscheucht. Erst spter, wohl unter den Sassaniden (seit 266 n. Chr.), wurden die Bcher des Zenda-Vesta auch in West-Iran anerkannt. Die Nachrichten der alten Griechen der die Lehre des Zoroaster sind spterer Entstehung und nicht aus den uns erhaltenen Theilen des Zendavesta nachzuweisen. Doch war um 400 v. Chr. wohl in ganz Iran die (in dem spteren Bundehesch" enthaltene) Lehre von einem Messias Sosiosch verbreitet. Bei seinem Erscheinen wird die ganze Welt das Gesetz Ahuramasda's annehmen, die Todten werden auferstehen und alle Menschen werden so rein sein wie ein Spiegel." Die Völker aus den Randgebirgen Iran's brachen abwechselnd in die benachbarten fruchtbaren Tieflnder ein, wurden aber, wenn sie hier verweich-lichten, den nachrckenden noch krftigen Gebirgsstmmen zur Beute. So wurden die Baktr er (in N. O.) von den Medern (in N. W.) bezwungen, diese eine Zeitlang von den Assyrern (in W.) und spter von den Per-sern (in S.) unterworfen. Auf die Meder und Perser ging die Religion Zoroaster's der. Die Sammlung des Zendavesta ist offenbar von einem Priesterstande, ausgegangen; die Priesterkaste der Magier wird zuerst unter den Medern von den Griechen erwhnt und findet sich sodann auch bei den Persern. 4. Babylonien - Assyrien. Westlich von Iran liegt das Tiefland von Mesopotamien am Euphrat und Tigris; hier war Nomadenland, das aber schon frh durch knstliche Bewsserung (Kanle, Dmme) in reiches Ackerland verwandelt wurde. Der sdliche Theil desselben, das Land Sinear, erhielt durch regelmige jhrliche Ueberschwemmungen (wie Indien und Aegypten) eine besondere Fruchtbarkeit. Durch den Verkehr mit Indien blhte auch der Handel auf. Hier haben semitische Stmme, die im ganzen sdwestlichen Asien zwischen den indogerma-nischen Vlkern und Afrika wohnen, von Babel aus (etwa um 2000 v. Chr.) eine Herrschaft begrndet. Sie fanden eine ltere, turanifche, Bevlkerung vor, die bereits die Schrift (Keilschrift) erfunden hatte. Die Eroberer, die Chal-der, waren aus dem Quellgebiet der beiden groen Strme im armenischen Hochlande, allmhlich dem Laufe derselben folgend, immer weiter nach Sden vorgedrungen, und hatten schon in frhester Zeit eine hohe Cultur entwickelt. Wir finden in Mesopotamien bereits geordnete Staatsverhltmsse, als die

7. Abriß der Geschichte des Alterthums - S. 17

1877 - Braunschweig : Vieweg
Asien. 5. Phnicien. 17 Abendlande ausfhren konnten. Sie sind als die Missionre jener Civilisation anzusehen, die einerseits in Babylon, andererseits in Aegypten sich entwickelt hatte; am ganzen Mittelmeere findet sich kein Land, in dem man nicht ihre Factoreien als die Vorlufer der Cultur antrifft. Das Land ist ein schmaler, nicht eben fruchtbarer Kstensaum, hat aber von Natur gute Seehfen und auf der Landseite das Gebirge Libanon, welches treffliches Schiffsbauholz trgt. So wies hier Alles auf das Meer hin; die Phnicier trieben zuerst Fischfang (Sidon, vielleicht schon um 2700 gegrndet, heit Fischerstadt), dann Seeraub und endlich Handel. Dieser veranlate auch Gewerbsamkeit, fr welche der Strand die Stoffe lieferte (Kiessand zu Glas, Meerschnecken zur Purpurfrberei). Gegen Seeangriffe wurden hier immer mehr feste Städte angelegt. Bon Sidon, dem Erstgeborenen Kanaans", wurde Tyrus (sdlicher) gegrndet; spter entstanden andere Tochterstdte (nach Norden): Berytos, Byblos, Tripolis:c. Erst seit den Kriegszgen der Pharaonen um 1400, wie in Folge der nach Nordwesten vordringenden Man-1400 berungen anderer semitischer Stmme (der Amoriter und der Israeliten um 1300), durch welche sie aus den Jordanlndern verdrngt und auf das Ksten-gebiet beschrnkt wurden, stifteten die Phnicier Colonieen im Mittelmeer. Zunchst besetzten sie Cypern, dann Kreta, das als Mittelpunkt vieler Colonieen auf den Inseln und Ksten der Griechen berhmt wurde. An den Nordksten des Mittelmeers, wo sie durch die Griechen schon frh zurckge-wiesen wurden, kamen sie bis nach Spanien (seit 1100), von wo sich ihr 1( Handel durch die Meerenge von Gibraltar an den atlantischen Ksten Europa's ausbreitete, von ihren Coloniestdten Sephila" (Sevilla Bergwerkstadt) und Gadeir" (Cadiz) bis nach der Nordsee (Britannien). Unter den Coloniestdten an der Mittelmeerkste Afrika's (Hippo, Utika:c.), von wo ihre Fahrten wohl bis Madeira reichten, blhete spterhin vor Allem Karthago auf, das nach dem Untergange seiner Mutterstadt Tyrus den Handel der Phnicier im Westen in seine Hnde bekam. In Phnicien selbst herrschte in jeder Stadt und ihrem um sie her gelegenen kleinen Gebiete ein König, der durch eine Hand els-Aristokratie beschrnkt war; Bnd-nisse zwischen diesen Stdten wurden durch die Religion geheiligt; seitdem Tyrus die Vorherrschaft hatte, durch den Dienst des lyrischen Melkart , in welchem sich der furchtbare Feuergott und der milde Lichtgott verschmolzen (in die griechische Sage als Herakles bergegangen). Dieser Cultus bildete auch das Band zwischen dem Mutterlande und den Colonieen. Der Handel der Phnicier war sowohl Land- als Seehandel. Viel-leicht der erste Handelszweig, der sie ferne Meere aufzusuchen trieb, war der Zinnhandel. Zinn findet sich nur an einzelnen, wenigen Stellen der Erde, während es doch im Alterthum fr die Legirung des Kupfers (zur Bronce) unentbehrlich war. Die ltesten Fundsttten waren nun der Kaukasus und Paropamisus, von wo das Zinn theils durch Karavanen nach Babylon, thes zur See vom schwarzen Meere aus durch die Phnicier nach Aegypten Syrien u. s. w. gebracht ward. Als spter die Ausbildung der Seemacht Assmann-Meyer. Abri . I. f. Sr. ^ ,

8. Abriß der Geschichte des Alterthums - S. 20

1877 - Braunschweig : Vieweg
20 Zweite Periode, von 3000 bis 555 v. Chr. d. i. das zweite Gesetzbuch im 5. B. Mose). Am Sinai gab Moses die zehn Gebote", durch welche die Grundlagen jedes menschlichen Vereins geheiligt werden (Achtung vor dem Gottesdienst, der Ehe, den Eltern, dem Eigenthume und den Rechten des Nchsten berhaupt). Indem einige Ge-schlechter ihren Stammbaum bis auf Jakob und dessen Shne zurckzuleiten vermochten, wurde nach dem Vorbilde derselben das ganze Volk nebst manchen anderen auf der Wanderung in dasselbe aufgenommenen Schaaren in Geschlechter (etwa 70) getheilt und mehrere solcher je zu einem Stamme ver-Kunden, die Zahl der Stmme auf 12 bestimmt und diese nach den Shnen und Enkeln Jakobs benannt. Neben den Stammfrsten standen Achefte, welche mit jenen die Selbstverwaltung des Volkes leiteten. Gesetzliche Bestimmungen, die eine geregelte Verth eilung des Grundeigenthums bezweckten, traten wohl erst bei spterer Ausbildung des Ackerbaues ins Leben. Damit das Gesetz unter dem rohen Volke aufrecht erhalten und die Bildung (an reinere Auffassung der Religion geknpft) von einer hherstehenden Klasse all-mhlich unter der ganzen Nation verbreitet wrde, erhob Moses den Stamm Levi" zu einer Priesterkaste; sorgte aber mit Umsicht dafr, da diese die Freiheit nicht unterdrcken knnte. Die Leviten durften kein Grundeigen-thum erwerben und muten unter den brigen Stmmen zerstreut von Opfer-gaben leben; das Richteramt bten Priester und Aelteste gemeinsam. Der Gottesdienst bestand in Opfern und vielen anderen uerlichen Gebruchen; die Stiftshtte" bildete den Mittelpunkt derselben, und so wurde allmhlich, besonders durch gemeinsame Feier der groen Feste, die Nationaleinheit be-frdert. Propheten, Männer von hherer Begabung, gleich Moses selbst, sollten im Namen Gottes die im Laufe der Zeit nthig werdenden Abnderungen im Religious- und Staatswesen bestimmen (5. Mos. 18, 16). Josna, der als Kriegsfhrer an die Spitze des Volkes trat, begann die Er-obernng von Kanaan, als Moses an der Grenze desselben (auf dem Berge Nebo) gestorben war. Zunchst drngte hierzu wohl das Bedrfni einer Erweiterung des Weidegebiets; der Angriff begann gegen die getheilten und minder streitbare kanaanitischen Stmme im Osten des Jordan und die Be-sitznahme verbreitete sich von hier aus bald der das fruchtbare Jordanthal bis in das westliche Gebirgsland. Doch blieben mehrere der einheimischen Völker, vor Allem aber die streitbaren Philister im Sdwesten noch unbezwungen, und unter den Israeliten selbst lockerte sich in der nchsten Zeit, indem einige Stmme am Nomadenleben festhielten, andere sich nach und nach zum Ackerbau wandten, unter vielen Zwistigkeiten, das Band der Einheit immer mehr auf. Etwa 200 Jahre kmpften mehrere Stmme nur vereinzelt mit nachbarlichen Feinden unter den sogenannten Richtern (der Heldin Debora im Norden, wie Gideon's im Sden, dessen Sohn Abimelech, auf einen Stdtebund gesttzt, ein Knigthum zu begrnden versuchte, Jephta's im Osten). Seitdem aber von den Philistern die Gefahr vlliger Unterwerfung drohete, begann das Nationalgefhl zu erwachen, das sich bei dem sagenhaften

9. Abriß der Geschichte des Alterthums - S. 29

1877 - Braunschweig : Vieweg
Europa. 1. Griechenland. 29 in. Europa. Europa zerfllt in den Krper, der sich in ein Dreieck einschlieen lt, und die Glieder (12 Halbinseln), und ist der zugnglichste aller Erdtheile. Die drei greren sdlichen Halbinseln (Griechenland, Italien, Spa-nien) erstrecken sich ins Mittelmeer und sind dadurch am Frhesten in den greren Vlkerverkehr hineingezogen. Im Osten steht Europa durch ein groes Tiefland (Rußland) mit Asien in offener Verbindung, das sich auch (germanische Ebene) weit nach Westen fortsetzt. Im brigen Theile Europas, sowohl im Krper wie in den Gliedern, ist ein sehr gnstiges Gemisch von Gebirg, Thal und Ebene; auch das Klima ist fast berall gemigt. Die Alpen bildeten bis gegen Ende des Alterthums eine Grenzscheide der im Sden verbreiteten Cultur; der Verkehr auf dem atlantischen Meere erstreckte sich noch lngerhin (bis gegen den Schlu des Mittelalters) blo auf die Ksten. Zu hherer Cultur erheben sich am frhesten die Griechen und (in Italien) die Etrusker wie die Rmer. 1. Griechenland. Griechenlands Lage, Umrisse und Bodengestalt rechtfertigen den Ausspruch; Seeleben ist der Beruf der Griechen." Es erstreckt sich als sdlicher Theil der Hmushalbiusel zwischen dem Archipelagus und dem adriatischen Meere in die Osthlfte des Mittelmeers. Hier treten die Ksten von Europa, Asien und Afrika in die nchste Berhrung und zwischen die drei Festlnder lagert sich eine Menge von Inseln. Griechenland selbst ist durch viele Meer-buseu getheilt, und da das Innere vielfltig von Gebirgen durchschnitten wird, so wird die leichteste Verbindung unter den Bewohnern zur See mglich. Bei regem Verkehr hat schon frh gleiche Sprache und Sitte alle Bewohner des Landes zur hellenischen Nation verbunden, zu einem Staate haben sie sich in dem vielfach getrennten Lande nie vereinigt. Die Colonieen des k sehr regsamen und begabten Volkes verbreiteten sich an allen Ksten der Ost-kammer des Mittelmeers, ja selbst an einzelnen Punkten der Westkammer. Von dem Hmus (Balkan), zieht sich ein Seitenzweig, der Pindns, nach Sden; westlich von diesem liegt Jllyrien und Epirus, stlich Macedo-nien und von diesem nach Osten bis zum schwarzen Meere Thracien. Macedo-nien ist im Sden durch eine (gewhnlich als Nord grenze Griechenlands be-trachtete) Bergkette, zu welcher der berhmte Gtterberg Olymp gehrt, von Thessalien geschieden. Dieses Land bildet einen Bergkesiel, aus dem nord-stlich die Gewsser durch den Flu Peneus (im Thal Tempe) abstrmen und sdstlich der Pa von Thermopyl nach dem eigentlichen Hellas (Liva-dien) fhrt. In Hellas oder Mittelgriechenland sind vereinzelte Bergzge; in der Mitte liegt die Landschaft Phoeis mit Delphi (am S.-W.-Fne des Par-na), stlicher Botien mit Theben; sdstlich von diesem das felsige !

10. Abriß der Geschichte des Alterthums - S. 39

1877 - Braunschweig : Vieweg
mchtigsten Adelsgeschlechtern, die Solon seit seiner Rckkehr nicht zu dmpfen vermochte. Endlich wute einer seiner jngeren Freunde, der als siegreicher Feldherr ausgezeichnete P i s i st r a t u s, durch die Gunst der rmeren Br-ger (Diakrier) zur Alleinherrschaft zu gelangen, der zwar Solans bewhrte Gesetzgebung anerkannte, sich aber nach zweimaliger Vertreibung mit Waffen-gewalt behauptete. Solon hatte vergeblich noch in seinem Greisenalter mit jugendlicher Begeisterung in Dichtungen zum Sturz des Tyrannen ausgefor-dert; er starb in der Znrckgezogenheit ans Cypern. Pisistratus soll die Aufzeichnung der homerischen Gedichte veranstaltet haben und befrderte Kunst und Wissenschaft; eben so seine Shne, Hippias und Hipparch, die ihm in der Regierung folgten, sich aber durch Uebermuth verhat machten. Des-halb rief Harm od ins, ein Brger der Mittelklassen, der persnlich beleidigt war, mit seinem Freunde Aristogeiton das Volk fr die Freiheit auf; doch wurden beide, nachdem sie den Hipparch getdtet hatten, hingerichtet, wofr man sie zur Zeit der ausgebildeten Demokratie als Mrtyrer der Freiheit pries. Als spter auch Hippias vertrieben wurde (510), suchte dieser erst 510 bei Sparta, dann bei den Persern Zuflucht; in Athen traten seitdem wie-der Adelsparteiungen ein, bis der Alkmonide Kleisthenes, um sich auf die Volksmasse zu sttzen, die Demokratie erweiterte; er theilte das Staats-gebiet in rtliche Abtheilungen (Demen), nahm viele Fremde (Metken) und selbst Sklaven zu Brgern auf, vermehrte den Senat auf 500 Mitglieder und soll auch das Scherbengericht eingefhrt haben, bei welchem 6000 Stimmen die Verbannung eines gefhrlich scheinenden Brgers verfgen konnten. Die Colonieen Kunst und Wissenschaft. Von der ppigen Blthe und Lebenskraft des griechischen Volkes in diesen ersten Jahrhunderten seiner Geschichte giebt die reiche Colonisationsthtigkeit Zengni, die namentlich während des 8. und 7. Jahrhunderts alle Gestade des Mittelmeers von den Sulen des Herkules bis in die stlichsten Winkel des schwarzen Meeres mit griechischem Leben und griechischer Cultur erfllte. Der Strom der Auswanderung, an der sich Leute aller Stmme betheilig-ten, ging hauptschlich der ionische Hfen, unter denen Chalkis (auf Eu-b oea) und Milet besonders hervorragen. Ihnen stehen von dorischen Stdten nur Korinth und Megara als Ausgangspunkte berseeischer Auswanderung ebenbrtig zur Seite. Als Grnde fr diese Bewegung finden wir dieselben Erscheinungen, wie im 16. und 17. Jahrhundert fr die Entstehung der englischen Colonieen in Amerika: 1. Vor Allem galt es, dem Handel neue Quellen, sowie neue Absatzwege zu erffnen; reiche, aber noch umschlossene Lndergebiete fr die allgemeine Cultur zu gewinnen. 2. Der heimathliche Boden reichte bei der starken Bevlkerungszunahme vielfach nicht aus, alle seine Shne zu ernhren, und zwang sie, anderswo Wohnung und Unterhalt zu suchen (wie z. B. auch die Normannen im Mittelalter). 3. Unzufriedenheit mit den politischen Zu-
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